Studieren= Kostenlos=? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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hallosaurus
14-11-2012, 16:43
Servus

Eine frage wie steht ihr zum Thema Studiengebühren?

Ja der Student verdient am Ende eh mehr als ich also kann er sich auch einen Job suchen um seine Gebühren zu zahlen.
oder

Nein Bildung muss frei und Kostenlos verfügbar sein.

Es gibt sicher noch Argumente für beide seiten die wurde ich jetzt gerne hören.

Fabian.
14-11-2012, 16:58
Nein Bildung muss kostenlos sein. Studenten sollten sich zu 100% auf ihr Studium konzentrieren können.
Allerdings sollte die Förderung später auch voll wieder zurückgezahlt werden. Daher bin ich für ein elternunabhängiges Förderungsgeld, welches, wie zuvor beschrieben, nach Studienende zurückgezahlt werden muss.
Wenn Deutschland noch mal irgendwann mit China oder den USA konkurrieren will, dann muss meiner Meinung nach ein großer Teil des Geldes in Bildung investiert werden.

freakyboy
14-11-2012, 17:12
Ich hab vorher an einer TH mein Diplom gemacht und mach nun meinen Master an einer TU. Ich habe nebenher immer gearbeitet und muss sagen an der TH war das alles noch kein Problem. Nun ist das Niveau aber so gestiegen, dass ich sagen würde man müsste sich eigentlich 100%ig auf sein Studium konzentrieren, dass man da mehr oder weniger in Regelstudienzeit durch kommt. Aber das kann ich wohl vergessen mit meiner 20h/Woche Arbeitsstelle. Ohne Geld gehts aber leider nicht im Leben ;)

Ligeirinho
14-11-2012, 17:22
Wer soll die Studiengebühren bezahlen? Die Eltern? Dann bleibt Studieren den Kronprinzen der Besserverdienenden vorbehalten. Die Studenten? Ein Student hat schon Probleme genug, Vorlesungen, Seminaren, Hausarbeiten und Lernen unter einen Hut zu kriegen. Und es ist auch nicht so einfach, direkt nach dem Studium einen gut dotierten Job zu kriegen. ("Generation Praktikum"). Bildung sollte für den, der sich bildet, kostenlos sein.

Masterff
14-11-2012, 17:24
Ja soll kostenlos sein..
Gründe wurden ja schon oft genug genannt..

hallosaurus
14-11-2012, 17:30
Studiengebühren tragen zur sozialen Gerechtigkeit bei, weil von einem hoch subventionierten Studium nur ein kleiner Teil der Bevölkerung profitiert. Die Weichen dafür, ob es einer auf die Hochschule schafft, werden schon in den ersten Schuljahren, ja zuweilen bereits im Kindergarten gestellt.

Wenn der Staat für Chancengleichheit sorgen möchte, muss er das Geld in diesem frühen Stadium der Bildung einsetzen. Subventioniert er dagegen die Universitäten voll, kommt das überwiegend denjenigen zugute, die ohnehin bessere Startchancen hatten.

Schwammal
14-11-2012, 17:45
Ich finde es nur fair wenn auch dafür bezahlt werden muss, wenn ich eine Meisterausbildung mache muss ich auch dafür blechen und neben der Ausbildung noch arbeiten...

klar
14-11-2012, 17:53
Studiengebühren tragen zur sozialen Gerechtigkeit bei, weil von einem hoch subventionierten Studium nur ein kleiner Teil der Bevölkerung profitiert. Die Weichen dafür, ob es einer auf die Hochschule schafft, werden schon in den ersten Schuljahren, ja zuweilen bereits im Kindergarten gestellt.

Wenn der Staat für Chancengleichheit sorgen möchte, muss er das Geld in diesem frühen Stadium der Bildung einsetzen. Subventioniert er dagegen die Universitäten voll, kommt das überwiegend denjenigen zugute, die ohnehin bessere Startchancen hatten.

Sehe ich genauso. Aufgabe des Staates ist Chancen- und Leistungsgerechtigkeit. Das bedeutet eine frühkindliche Förderung und möglichst Abitur für alle.
Damit ist die staatliche Bildung beendet.

Ausbildung, Fort- und Weiterbildungen, Studien oder der schwarze Gürtel in Karate sind Privatinteresse. Wer viel verdienen möchte muss dafür auch was leisten. Es kann nicht Aufgabe des Staates, oder der Bäckergesellen und Altenpflegerinnen, sein, das Studium des späteren Chefarztes zu finanzieren, oder eben den Schwarzen Gürtel in Karate.

Das Problem in Deutschland ist, dass Schüler aus unterprivilegierten Mileus erst gar nicht zum Gymnasium zugelassen werden. Staatliche Bildung bedeutet für mich, die besten Chancen zu bekommen was aus meinem Leben zu machen, egal ob meine Eltern Geld haben und Akademiker sind oder nicht. Ob ich mit Abitur und mindestens zwei Fremdsprachen dann aber nach China ins Shaolinkloster gehe, oder in Mannheim Betriebswirtschaft studiere ist mein ganz persönliches Bier und nicht Staatsaufgabe. Ich möchte mein Leben weder vom Staat verwaltet, noch bezahlt bekommen. Ich möchte nur die Möglichkeit haben alles zu tun was ich möchte. Was ich dann aber tue, ist mein Ding.

Tuborgjugend
14-11-2012, 18:32
In Anbetracht dessen, dass wir kaum Rohstoffe haben und unser einziges Gut die Bildung ist, sollten wir möglichst viele Menschen, die das zeug dafür haben, zum Studieren bringen. Leider überlegen es sich bei Studiengebühren viele intelligente Kinder aus bildungsferneren und/oder einkommensschwachen Familien 5mal, ob sie studieren sollen oder nur ne Lehre machen, obwohl sie das Zeug dazu hätten

Studiengebühren schaffen gewiss keine soziale Gerechtigkeit, sie verschlimmern nur die soziale Ungerechtigkeit, die darin besteht, dass sich ärmere Menschen keine Bildung mehr leisten können.

klar
14-11-2012, 18:34
Stimmt wiederum auch.

Vielleicht sollte der Bachelor dual sein, das heißt firmenfinanziert, wie eine Lehre.
Ein duales Studium. Praxis und Gehalt von Firma, Wissen kostenlos von Bildungseinrichtung.

Der Bachelor ist mittlerweile eine anerkannte Berufsausbildung.
Master, Doktor, Professor, Zweitstudium, Drittstudium, Fortbildungen, Weiterbildungen und den schwarzen Gürtel in Karate würde ich aber privatfinanziert lassen. Der Bachelor als staatliches oder halbstaatliches/wirtschaftliches Bildungsangebot sollte reichen.

Ansonsten sollten ALLE Bildungsangebote staatlich bezahlt werden. Bildung als Rohstoff unseres "Engineert in Germany". Dazu gehört dann aber auch die Ausbildung zur Nageldesignerin oder der SV-Kurs an der VHS. Entweder kostenlose (Aus-, Fort-, Weiter-)Bildung für alles und jeden oder für niemanden! Kostenlose (Aus-, Fort-, Weiter-)Bildung nur für Abiturienten an Hochschulen, und alle anderen müssen zahlen (,oder die Firma,) ist aus meiner Sicht verfassungswidrig.

Lordnikon27
14-11-2012, 18:36
Ich bin für die Studiengebühr.

Wenn man schaut, was studieren in den Ländern mit den besten Unis (z.B. England oder USA) kostet, sind wir mit höchstens 1000€ im Jahr noch sehr gut dran. Und zumindest bei mir an der Uni werden die Studiengebühren für viele nützliche Sachen (z.B. Tutorien, zusätzliche Übungen, etc.) genutzt, die es sonst nicht gäbe.

Auch den Punkt "jeder muss sich studieren leisten können, ohne nebenher zu arbeiten" finde ich bei all den Absicherungen und sozialen Einrichtungen nicht passen. Die 1-2 Fälle, die ich kenne, die von ihren Eltern nicht untersützt werden (können?), gleichzeitig aber kein BAFÖG bekommen, bekommen soweit ich weiß günstige Kredite von der Regierung....

Desweiteren war bei mir (jetzt im 3. Semester) in 2 Semestern Freitag frei, im Ersten nur von 08:00 bis 10:00. Zeit für einen Job wäre also auch gegeben gewesen mit etwas Zeitmanagement

Andererseits habe ich leicht reden, ich komme dank Bafög und 2x1Monat Ferienjob pro Jahr sehr gut über die Runden obwohl mich meine ELtern nicht viel unterstützen können und hätte da ich leicht lerne und eh ziemlich nach dem Minimalprinzip ( :D) studiere wohl auch Zeit für einen Job, wenn es nötig wäre..

Tuborgjugend
14-11-2012, 18:38
Übrigens liegen Aus-, Fort- und Weiterbildung auch im öffentlichen Interesse, denn die paar Sozialabgaben und Steuern, die man heutzutage und in Zukunft bei einem "normalen" Verdienst (der wird ja immer unanständiger) zahlt, so gering sein werden, dass es damit nicht wirklich für eine Rente, die KV und Arbeitslosenversicherung reichen wird

Investitionen in Bildung machen sich auch bezahlt

http://de.wikipedia.org/wiki/Bildungsrendite

hallosaurus
14-11-2012, 19:10
In Anbetracht dessen, dass wir kaum Rohstoffe haben und unser einziges Gut die Bildung ist, sollten wir möglichst viele Menschen, die das zeug dafür haben, zum Studieren bringen. Leider überlegen es sich bei Studiengebühren viele intelligente Kinder aus bildungsferneren und/oder einkommensschwachen Familien 5mal, ob sie studieren sollen oder nur ne Lehre machen, obwohl sie das Zeug dazu hätten

Studiengebühren schaffen gewiss keine soziale Gerechtigkeit, sie verschlimmern nur die soziale Ungerechtigkeit, die darin besteht, dass sich ärmere Menschen keine Bildung mehr leisten können.
Unser einzig wahres Gut ist doch das deutsche Handwerk also sollte man lieber das mal Subventionieren damit das auch so bleibt und wenn es gelingt durch ein paar Studiengebühren Helle Köpfe für einen Handwerksberuf(Hier wird in der Regel auch nicht weniger verdient) zu begeistern ist das doch auch nicht schlecht.

Tuborgjugend
14-11-2012, 19:15
das deutsche handwerk produziert ja und sollte sich somit unmittelbar refinanzieren.

Vrooktar
14-11-2012, 19:29
Da braucht man wenig drüber philosophieren.
Es interessiert eh kein Schwein mehr was richtig wäre.
Jede Regierung drückt mehr neoliberalistischen Quark durch als die vorher und am Ende, nachdem nur noch 8% der Abiturienten studieren, weil sie keine Lust haben sich durch ein Studium über ne Viertelmillion zu verschulden kommt wieder in den Nachrichten: "Immer weniger Menschen studieren! Sind die Kinder dümmer geworden oder liegt es vielleicht an gesellschaftlichen Veränderungen für die keine Regierung jemals etwas konnte, weil das ja unvorhersehbar war."
Und dann diskutieren die in der Medizin wann man hirntot ist......

Tuborgjugend
14-11-2012, 19:31
Da braucht man wenig drüber philosophieren.
Es interessiert eh kein Schwein mehr was richtig wäre.
Jede Regierung drückt mehr neoliberalistischen Quark durch als die vorher und am Ende, nachdem nur noch 8% der Abiturienten studieren, weil sie keine Lust haben sich durch ein Studium über ne Viertelmillion zu verschulden kommt wieder in den Nachrichten: "Immer weniger Menschen studieren! Sind die Kinder dümmer geworden oder liegt es vielleicht an gesellschaftlichen Veränderungen für die keine Regierung jemals etwas konnte, weil das ja unvorhersehbar war."
Und dann diskutieren die in der Medizin wann man hirntot ist......

is von Pispers, oder?

Sven K.
14-11-2012, 20:03
Leute, Ihr schrammt scharf an "Politik" rum. Nicht das ich noch schließen muss.;)

Fabian.
14-11-2012, 20:19
Um es mal wieder auf das eigentliche Thema zu bringen:
Ich kenne mittlerweile drei Personen, die sich gegen ein Studium wegen der finanziellen Abhängigkeit entschieden haben. Einer von denen wäre meiner Meinung nach echt ein Ausnahmetalent gewesen.
Da das produzierende Gewerbe immer mehr von den Chinesen abgelöst wird, da diese günstiger und mittlerweile qualitativ auch hochwertig produzieren, muss Deutschland seinen Schwerpunkt auf Innovationen und Wissen stützen.

Das fängt aber, wie schon einige sagten, im Kindesalter an. Da das aber nicht das Thema ist, sollte auch die weiterführende Bildung kostenlos, ja sogar gefördert werden. Denn neben den Studiengebühren fallen auch noch Kosten für ein Zimmer, Nahrung, Schulutensilien etc. an.
Ich bin wirklich nicht anspruchsvoll aber ich müsste im Monat mit Miete, Nahrung, Studiengebühren etc. ca. 500€ veranschlagen, welche ohne Nebenjob einfach nicht aufzubringen sind.
Da der Nebenjob sich natürlich negativ auf das Studium auswirkt, kann ich es nicht verstehen, dass man gegen die Förderung des Studiums ist.

Wenn ich dann von Freunden höre, dass diese das Studium nur als "chillige" Alternative für eine Ausbildung halten und es schaffen, fünf mal in der Woche Party zu machen, nebenher zu arbeiten etc.; dann aber nur mit Hängen und Würgen bestehen, dann kommt mir ehrlich gesagt auch das kalte Kotzen.
Glücklicherweise ist das nicht die Mehrheit der Studierenden.

Korkell
14-11-2012, 20:38
Soso, staatliche Hochschulen und Unis sollten also mit der privaten Meisterausbildung gleichgesetzt werden?
So ein Schwachsinn, gar nichts trägt da zur sozialen Gerechtigkeit bei.
Ihr könnt ja gerne versuchen neben einem Studium zu arbeiten...man bekommt schon Probleme nen Job als Kellner oder Paketpacker mit dem ganzen Lernstreß unter einen Hut zu bekommen, von den wahnwitzig variablen Vorlesungszeiten mal ganz zu schweigen.
Ich hab an einem Tag um halb 9 bis um halb 1 die ersten Vorlesungen dann zwischen 2 und 5 und dann nochmal eine von halb 8 bis um 9. Da wünsch ich viel Spaß bei der Jobsuche...am Wochenende gibts auch immer mal Vorlesungen.
Bildung muss kostenlos sein, wer auf ne PRIVATE Uni geht der kann gerne so viele Gebühren zahlen wie er will.
Aber das größte Problem im Bildungssystem liegt meiner Meinung nach sowieso in dem Haupt, real, gym Stufensystem welches der sozialen Gerechtigkeit nicht mehr im Weg stehen könnte und absolut vorsintflutlich ist, und am Bildungsföderalismus welcher dafür sorgt, dass z.B in Bayern durch Selektion und übertriebenen Druck auf Schüler die Quoten und die Ansprüche von Unis und Hochschulen viel höher sind als in anderen Teilen Deutschlands.

hallosaurus
14-11-2012, 20:50
Ich bin nicht dafür das man einen Job während dem Studium haben muss dafür sollte es für jeden Bafög geben und der Regelsatz sollte nach oben korrigiert werden.Dann darf die Uni auch gerne was Kosten.:)

Fabian.
14-11-2012, 21:04
Na das wäre ja total witzlos. Vom Staat, bzw. den Kommunen finanziertes Bafög, welches dann prompt wieder zurück an die Uni, welche ja auch staatlich ist, gezahlt wird.

hallosaurus
14-11-2012, 21:07
Na das wäre ja total witzlos. Vom Staat, bzw. den Kommunen finanziertes Bafög, welches dann prompt wieder zurück an die Uni, welche ja auch staatlich ist, gezahlt wird.

Die Studenten mit Finanzkräftigen Eltern( die den Löwenanteil stellen) werden das wohl nicht in Anspruch nehmen.

Lordnikon27
14-11-2012, 21:38
Jede Regierung drückt mehr neoliberalistischen Quark durch als die vorher und am Ende, nachdem nur noch 8% der Abiturienten studieren, weil sie keine Lust haben sich durch ein Studium über ne Viertelmillion zu verschulden kommt wieder in den Nachrichten: "Immer weniger Menschen studieren!

1.: Laut Wikipedia liegt die Anzahl der Studienanfänger bei 43% der Abiturienten, nicht bei 8% (Zahlen von 2009)
2.: Wie kommst du auf ne Viertelmillionen Schulden? Ich kenn kaum Leute mit Studienkrediten, kein Plan, wie es da ausschaut, dafür kriegen etliche Bafög. Angenommen man kriegt 500€ Bafög (was zum Leben ausreicht), sind das insgesamt über 5 Jahre 30.000€ von denen man die Hälfte zurückzahlen muss. Ergo: 15k

Indariel
14-11-2012, 21:40
1.: Laut Wikipedia liegt die Anzahl der Studienanfänger bei 43% der Abiturienten, nicht bei 8% (Zahlen von 2009)
2.: Wie kommst du auf ne Viertelmillionen Schulden? Ich kenn kaum Leute mit Studienkrediten, kein Plan, wie es da ausschaut, dafür kriegen etliche Bafög. Angenommen man kriegt 500€ Bafög (was zum Leben ausreicht), sind das insgesamt über 5 Jahre 30.000€ von denen man die Hälfte zurückzahlen muss. Ergo: 15k

Das war eine Zukunftsprognose:D

RibaldCorello
14-11-2012, 21:52
Es gab mal 5 studierte , die arbeiteten bei der IBM, und hatten dann eine Idee, und haben sich selbständig gemacht, haben Jahre hart gearbeitet, einer der fünf verlor die Geduld und gab auf. Die anderen machten weiter und führten die
Firma zum Erfolg .
Die Firma heißt SAP hat 60000 Mitarbeiter macht 14 Milliarden Umsatz und ist der weltgrößte Anbieter an Business Software.

Wen diese 5 Jungs eine Bäckerlehre gemacht hätten gäbe es diese Arbeitsplätze in Deutschland nicht.

hallosaurus
14-11-2012, 22:01
Es gab mal 5 studierte , die arbeiteten bei der IBM, und hatten dann eine Idee, und haben sich selbständig gemacht, haben Jahre hart gearbeitet, einer der fünf verlor die Geduld und gab auf. Die anderen machten weiter und führten die
Firma zum Erfolg .
Die Firma heißt SAP hat 60000 Mitarbeiter macht 14 Milliarden Umsatz und ist der weltgrößte Anbieter an Business Software.

Wen diese 5 Jungs eine Bäckerlehre gemacht hätten gäbe es diese Arbeitsplätze in Deutschland nicht.

Ja genau und so kommen Vereine wie Hoffenheim in die Bundesliga,hätte Hopp damals nicht sein Studium geschenkt bekommen sondern dafür geblecht wär ihm sein Geld vermutlich Heilig aber nein...

Ju-Jutsu-Ka
14-11-2012, 22:38
Das Studium kostet den Steuerzahler ein Schweinegeld. Die Studenten sollten dem Staat wo sie studieren etwas zurückgeben:
(entweder direkt bezahlen oder mind. einen Zeitraum (5-10 Jahre) dort arbeiten).

Als Beispiel aus der Realität:
Wieso soll Deutschland den Medizinstudenten (eins der teuersten Studienfächer pro Kopf überhaupt) das Studium finanzieren, damit sie nach dem Studium im Ausland arbeiten gehen?
(zur Zeit gerne Schweiz, Norwegen oder England)


Zu dem Thema: Bildung muss frei sein: Ja bis zum Abitur, danach muss der Staat dafür sorgen, dass das Bildungsangebot entweder sich selber finanziert oder ihm zu Gute kommt.

hallosaurus
14-11-2012, 22:57
Das will ich auch meinen der Staat soll erstmal Geld in die Grundbildung stecken damit das Abitur auch mal wieder ansehen hat und was wert ist wär sich heutzutage alles mit Abi rühmen kann(Sarah K) :rolleyes:
Dann kann man noch versuchen die Abirate auf Hohem Niveau zu vervielfältigen.
Ein weiteres Ziel könnte ein gutes Ergebnis bei der Pisa Studie sein da gibt es so viele Bildungsbereiche die es Lohnt fördern.

Das Studium muss nicht subventioniert werden Studenten sind alt genug um für sich selbst Geld zu Erwirtschaften!(Arbeiten/Bafög/Kredit)

Lordnikon27
14-11-2012, 23:04
Das war eine Zukunftsprognose:D

Quatsch war es trotzdem, vor der Studiengebühr warens nämlich nur 39% oder so :D

Ansonsten frage ich mich bei vielen hier: Wo soll den das ganze Geld herkommen? Hochklassiges Studium, bessere Schulen, bessere Ergebnise in der PISA Studie, attraktivere Lebensbedingungen um Ärzte hier im Land zu halten, ...?
Schaut mal, wo sich die Top 10 der Unis weltweit befindet: England und Amerika. In England ist man mit 10-15.000€ Studiengebühr pro Jahr dabei, in Amerika weiß ich es nicht, aber es gibt mehr als genug Leute, die zur Armee gehen, um sich ihr Studium zu finanzieren...

Von daher ist es mir lieber, brauchbare Unis für 1000€ im Jahr zu haben (inkl. haufenweise sozialer Absicherung für Leute, die das nicht aufbringen können) als dieser ewige "Alles muss besser werden, aber zahlen will ich dafür nichts" Quatsch...

Korkell
14-11-2012, 23:28
Das will ich auch meinen der Staat soll erstmal Geld in die Grundbildung stecken damit das Abitur auch mal wieder ansehen hat und was wert ist wär sich heutzutage alles mit Abi rühmen kann(Sarah K) :rolleyes:
Dann kann man noch versuchen die Abirate auf Hohem Niveau zu vervielfältigen.
Ein weiteres Ziel könnte ein gutes Ergebnis bei der Pisa Studie sein da gibt es so viele Bildungsbereiche die es Lohnt fördern.

Das Studium muss nicht subventioniert werden Studenten sind alt genug um für sich selbst Geld zu Erwirtschaften!(Arbeiten/Bafög/Kredit)

Man könnte dieses dämliche Stufensystem auch einfach abschaffen, nichts ist notwendiger als ein möglichst hoher Bildungsstandart in einem Rohstoffarmen Land.
Nach der 4 Klasse wird entschieden, dass Max Müller zu faul und zu dumm ist und kommt auf die Hauptschule...Sophie Mayer aber war immer fleißig und hat gelernt, kommt also aufs Gym.
Schon in der 4ten Klasse hat das für mich keinen Sinn gemacht und heute tut es das genauso wenig.

Soju
15-11-2012, 01:49
Mal was aus meiner Erfahrung. Ich war auf einer daenischen Schule in Schleswig Holstein und hab spaeter in DK studiert (Technische Fachhochschule).

Das Schulsystem in DK ist so dass alle die ersten 9 Jahre zusammen lernen. Danach machen einige direkt eine Ausbildung (sehr wenige), einige haengen ein Jahr dran und machen dann eine Ausbildung und einige gehen aufs Gymnasium (mathematisch, sprachlich, technisch wirtschaftlich oder allgemein).

Ich halte das fuer gut, weil man meiner Meinung nach nicht in der 4. Klasse entscheiden wofuer jeman geeignet ist.

Beim Studium (war zumindest damals so) ist es so dass jeder das Recht auf Bafoeg (SU) hat, unabhaengig vom Einkommen der Eltern. Das Studium ist kostenlos. Das SU gibt es in 2 Stufen:

1. Damals etwa 600 EUR im Monat, die nicht zurueckgezahlt werden muessen. Ich bin damit klargekommen, aber grosse Spruenge waren nicht drin. Einige Arbeiten nebenher und man kann bis zu einem Freibetrag dazuverdienen, darueber wird das SU gekuerzt.

2. Ein hoeherer Betrag (damals etwa 850 EUR im Monat). Die Differenz zwischen der ersten Stufe und der zweiten muss zurueckgezahlt werden. Die Rueckzahlung startet fruehestens ein jahr nach Studienabschluss und ist sehr flexibel. Man zahlt jeden Monat einen Betrag und wenn man durch irgendeinen Zufall mehr hat kann man groessere Zahlungen leisten.

SU gibt es fuer die Regelstudienzeit plus ein Jahr (damit man auch mal was versemmeln kann). Ausserdem ist man (zumindest an der FH) automatisch zu Pruefungen angemeldet und muss sich mit einer guten Begruendung abmelden damit der Versuch nicht als gescheitert zaehlt. 3 mal versemmeln bedeutet raus. Grund ist dass der daenische Staat meint wenn man Geld kriegt dann soll man auch studieren.

Der Grund dass der Staat ueberhaupt zahlt ist auf der einen Seite dass die Meinung vorherrscht dass Bilkdung fuer alle gleichermassen zugaenglich sein soll und man sich auf das Studium konzentrieren soll. Ein anderer Grund ist dass man der Meinung ist dass Studierte generell ein hoeheres Einkommen haben und je schneller sie fertig werden, je schneller zahlen sie die nicht unerheblichen daenischen Steuern und geben auf diesem Weg etwas zurueck.

Ja, einige gehen ins Ausland, aber gesehen auf die Gesamtheit ist der Anteil gering (ich denke das ist in D nicht anders) und man meint das ist ein Risiko das man eben eingehen muss.

RibaldCorello
15-11-2012, 02:41
man könnte dieses dämliche stufensystem auch einfach abschaffen, nichts ist notwendiger als ein möglichst hoher bildungsstandart in einem rohstoffarmen land.
Nach der 4 klasse wird entschieden, dass max müller zu faul und zu dumm ist und kommt auf die hauptschule...sophie mayer aber war immer fleißig und hat gelernt, kommt also aufs gym.
Schon in der 4ten klasse hat das für mich keinen sinn gemacht und heute tut es das genauso wenig.

+100

Bei mir wurde auch entschieden das ich zu faul oder zu dumm bin und man hat mich in die Hauptschule gesteckt.
Nach dem zweiten Bildungsweg habe ich mein Studium in der Regelstudienzeit in den Top 10 % beendet

Korkell
15-11-2012, 09:48
+100

Bei mir wurde auch entschieden das ich zu faul oder zu dumm bin und man hat mich in die Hauptschule gesteckt.
Nach dem zweiten Bildungsweg habe ich mein Studium in der Regelstudienzeit in den Top 10 % beendet

Ich will gar nicht wissen wieviele potentielle Genies unter den Hauptschülern der sozialen Brennpunkte und generell rumlaufen die weiß Gott was erreichen könnten.
Stattdessen verweigert bzw. erschwert man ihnen den Aufstieg und das Ausschöpfen dieses Potentials wo man nur kann, und wer glaubt das wäre eine willkürliche Fehlentwicklung ist einfach nur naiv meiner Meinung nach.

Ayur
15-11-2012, 10:11
Meiner Meinung nach muss das Studium kostenlos bleiben, aber das komplette Bildungssystem sollte vor allem auch endlich unabhängig von der Bildung und dem Einkommen der Eltern werden...


Das Studium kostet den Steuerzahler ein Schweinegeld. Die Studenten sollten dem Staat wo sie studieren etwas zurückgeben:
(entweder direkt bezahlen oder mind. einen Zeitraum (5-10 Jahre) dort arbeiten).
Also das Land BaWü zahlt pro Jahr 2,2Mrd Euro für alle Hochschulen und Berufsakadamien. Davon geht der Großteil aber nicht in die Bildung der Studenten, sondern direkt in F&E, was dem Staat dann wieder einen großen finanziellen Vorteil schafft (und natürlich eine direkte Subvention für Partnerbetriebe ist). Dann sind wir mal großzügig und sagen, dass 50% des Geldes in Studentenbildung gesteckt wird und das auch noch in allen Bundesländern gleich - dann wären wir bei ca 16Mrd. Euro pro Jahr. Das sind für unseren Staat Peanuts, vor allem im Vergleich dazu, für was sonst Geld verschwendet wird. Vor allem wenn man sich den wirtschaftlichen Vorteil für den Standort anschaut - sonst wäre das Ganze doch für den "Endnutzer" nicht so günstig.



Als Beispiel aus der Realität:
Wieso soll Deutschland den Medizinstudenten (eins der teuersten Studienfächer pro Kopf überhaupt) das Studium finanzieren, damit sie nach dem Studium im Ausland arbeiten gehen?
(zur Zeit gerne Schweiz, Norwegen oder England)

Erm das könnte auch daran liegen, dass in staatlichen Krankenhäusern die Arbeitszeiten grausam sind und man für die Arbeit kaum Geld bekommt. Da würde ich nach so einem langen und anstrengendem Studium auch ins Ausland gehen...
Da sprichst du gerade einen Punkt ein, warum ein Studium kostenlos sein sollte - viele Berufe geben später eben nicht mehr Geld als man mit einer Ausbildung bekommt (allein die ganzen Sozial- und Geisteswissenschaften - oder um es anders zu sagen: Vor allem Leute, die später beim Staat oder kirchlichen Trägern usw. arbeiten).



Zu dem Thema: Bildung muss frei sein: Ja bis zum Abitur, danach muss der Staat dafür sorgen, dass das Bildungsangebot entweder sich selber finanziert oder ihm zu Gute kommt.
Sorry, aber wie schon oben erwähnt: Das ist so, sonst wäre es nicht kostenlos (bzw. würde so wenig kosten).

Btw: In Stuttgart (weil ich die Zahlen da gerade habe - von 2009 (http://www.uni-stuttgart.de/ueberblick/wir_ueber_uns/zahlen_fakten/statistik/Zahlen_u.Fakten.pdf)):

Anzahl Studierende: 20k
Gesamteinkünfte: 400Mio
Studiengebühren: 2%:
Staatliche Einkünfte (inklusive Zuschüsse von der DfG, EU, halb-privaten Instituten usw): 56%
Drittmittel (Wirtschaftsaufträge, Partnerschaften usw): 37%

Diese Einkünfte gehen zu 83% an Personal und Materialkosten (und da nur 5-10% des Personals für die Studenten sind, also Professoren, Assistenten und Bib), geht fast alles in die Forschung.


Ansonsten: Wenn ihr schon mit Studiengebühren wie in den USA kommt usw, dann solltet ihr euch aber auch anschauen, wie dort das Verhältnis von Betreuungspersonal zu Studenten aussieht (so 2:1 bis 5:1), das ist gleich gut/besser als unseren privaten Unis. Ausserdem gibt es in den USA haufenweise Stipendien!

Papatom
15-11-2012, 10:33
Moin,
ich finde, das es Studiengebühren geben sollte. Meinetwegen unabhängig von del Eltern.

Da würde auch mein Chef sagen, prima, warum zahlt mir der Staat nicht auch den Azubi? Warum muss ich meinen Fachwirt, Betriebswirt oder Meister selber zahlen?

Was ist mit Studienabbrechern, wenn es keine Gebühren giebt? Müssen die was zurückzahlen, wenn sie einem talentierten den Platz weggenommen haben?

Klar gibt es viele ernsthaft studierende, aber genau so viele, die "erstmal schauen" oder erstmal dies und dann das und dann noch was studieren...

Klar muss man in Bildung investieren. Das tut man aber nicht dadurch sinnvoll, dass jeder Recht auf freie Uni hat, sondern dass die Uni die Möglichkeit hat, denen, die ernsthaft studieren wollen, optimale Voraussetzungen zu schaffen.

Das ist aber heute ja leider alles schwammig geworden. Die Eltern arbeiten ja schon im Kindergarten darauf hin, das klein Mäxchen Abi macht und Mediziner wird, da hat er ja ein Anrecht drauf. Ober er geeignet ist? Egal. Wo kommt es denn letztlich her, dass Haupt & Realschule kaum noch existent sind? Weil ja jeder Abi machen muss/ soll...dann studieren. Die Bild würde das dann wohl "Volksstudium" nennen.....

Gruß

Ayur
15-11-2012, 10:46
Da würde auch mein Chef sagen, prima, warum zahlt mir der Staat nicht auch den Azubi? Warum muss ich meinen Fachwirt, Betriebswirt oder Meister selber zahlen?
Azubi: Wahrscheinlich weil die in den meisten Fällen produktiv mitarbeiten? Ausserdem könnte man das ja auch als zusätzliche Steuer für Firmen sehen, die sie an der Bildung der Bevölkerung leisten müssen, da sie ja auch hauptsächlich davon profitieren.
Meister und Co: Würde ja eher einem Zweitstudium entsprechen, für das man Studiengebühren zahlen muss (genauso wie, wenn man die Regelstudienzeiten überzieht).



Was ist mit Studienabbrechern, wenn es keine Gebühren giebt? Müssen die was zurückzahlen, wenn sie einem talentierten den Platz weggenommen haben?

Hätte ich kein Problem damit, wenn die Unis nicht wirklich in den ersten Semestern Studenten ausfiltern würden. Wir haben um die 30% Abbrecherquote - das liegt nicht (nur) an den Studenten! Ausserdem werden normal soviele Leute aufgenommen, dass man am Ende soviele hat, wie man braucht/ausbilden kann. Die Mehrkosten für ein paar Studenten mehr im Studiengang sind nichtexistent, daher läuft das System ja auch so.



Klar gibt es viele ernsthaft studierende, aber genau so viele, die "erstmal schauen" oder erstmal dies und dann das und dann noch was studieren...

Und wie soll man vorher herausfinden, ob man vielleicht doch nicht für ein bestimmtes Fach geeignet ist? Finde ich sehr schwer zu machen...

Vrooktar
15-11-2012, 10:53
1.: Laut Wikipedia liegt die Anzahl der Studienanfänger bei 43% der Abiturienten, nicht bei 8% (Zahlen von 2009)
2.: Wie kommst du auf ne Viertelmillionen Schulden? Ich kenn kaum Leute mit Studienkrediten, kein Plan, wie es da ausschaut, dafür kriegen etliche Bafög. Angenommen man kriegt 500€ Bafög (was zum Leben ausreicht), sind das insgesamt über 5 Jahre 30.000€ von denen man die Hälfte zurückzahlen muss. Ergo: 15k

Ich bezog mich auf die Zukunft.
Denn da wirds enden.
Ausser die Zahl der Abiturienten viertelt sich ebenfalls, dann sieht die Statistik prozentual wieder bisschen hübscher aus.
Brauchst dir doch nur mal unser Vorbild die USA ansehen.
Gegen uns sind die ein Entwicklungsland im Anfangsstadium.


Post Scriptum:


Quatsch war es trotzdem, vor der Studiengebühr warens nämlich nur 39% oder so :D

Ansonsten frage ich mich bei vielen hier: Wo soll den das ganze Geld herkommen? Hochklassiges Studium, bessere Schulen, bessere Ergebnise in der PISA Studie, attraktivere Lebensbedingungen um Ärzte hier im Land zu halten, ...?
Schaut mal, wo sich die Top 10 der Unis weltweit befindet: England und Amerika. In England ist man mit 10-15.000€ Studiengebühr pro Jahr dabei, in Amerika weiß ich es nicht, aber es gibt mehr als genug Leute, die zur Armee gehen, um sich ihr Studium zu finanzieren...

Von daher ist es mir lieber, brauchbare Unis für 1000€ im Jahr zu haben (inkl. haufenweise sozialer Absicherung für Leute, die das nicht aufbringen können) als dieser ewige "Alles muss besser werden, aber zahlen will ich dafür nichts" Quatsch...


Zu glauben, dass zu wenig Geld da wäre ist Unsinn.
Das ist von bestimmten Kreisen immer das Totschlagargument überhaupt, dass etwas nicht bezahlbar wäre.
Dicht gefolgt von "es sind Arbeitsplätze gefährdet".
Seit Jahrhunderten wird unsere Wirtschaft immer effizienter. Wir brauchen die Arbeit immer weniger werdender Menschen um immer mehr Menschen zu ernähren und ihnen darüber hinaus Luxusgüter zu bieten. Die Hälfte der Arbeitnehmer wird mit durchgefüttert, obwohl sie zum Wohlstand des Landes nichts beitragen, aber Bildung sollen wir uns nicht leisten können?
Man muss sich mal die Grundregeln unserer Wirtschaft nochmal genauer ansehen.
Dann merkt man auch was wirklich ein Argument ist und was nur als solches getarnt ist.

Tuborgjugend
15-11-2012, 10:57
Moin,
ich finde, das es Studiengebühren geben sollte. Meinetwegen unabhängig von del Eltern.

Da würde auch mein Chef sagen, prima, warum zahlt mir der Staat nicht auch den Azubi? Warum muss ich meinen Fachwirt, Betriebswirt oder Meister selber zahlen?
...

Du weißt aber schon, dass die Berufsschule komplett vom Staat (Bundesland und Kommune) finanziert wird? Und dass AzuBis und auch der Ausbildungsbetriebe staatliche Zuschüsse bekommen können?

Da braucht echt keiner zu sagen, dass der Staat die berufliche Bildung nicht unterstützt

Für eine Meisterausbildung gibt es zumindest staatliche Zuschüße (BaFöG, von dem man 30% nicht zurückzahlen muss) und ich würde sogar behaupten, dass die Lehrer in den Meisterschulen/Fachschulen sehr oft (wenn nicht gar immer) vom Staat bezahlt werden (falls nicht, würde ich mich über Quellenangaben freuen, ich hab keine gefunden und weiss nur von einer fachschule, dass die Lehrer definitiv vom Staat bezahlt werden)

Korkell
15-11-2012, 11:05
Moin,


Da würde auch mein Chef sagen, prima, warum zahlt mir der Staat nicht auch den Azubi? Warum muss ich meinen Fachwirt, Betriebswirt oder Meister selber zahlen?

Dein Chef profitiert von deiner Arbeit im Gegensatz zur Uni und ist ganz nebenbei auch meistens Chef einer privaten Firma im Gegensatz zu den meisten Unis und Hochschulen die staatlich sind. Schlechter Vergleich


Was ist mit Studienabbrechern, wenn es keine Gebühren giebt? Müssen die was zurückzahlen, wenn sie einem talentierten den Platz weggenommen haben?
Wieso sollten sie wenn sie den Platz aufgrund besserer Voraussetzungen bekommen haben? Aus Glaskugeln kann man nichts lesen.


Klar gibt es viele ernsthaft studierende, aber genau so viele, die "erstmal schauen" oder erstmal dies und dann das und dann noch was studieren...
Genauso viele? Ich nenne sowas die auffällige Minderheit...genau wie bei kriminellen Ausländern.
Außerdem kann man bevor man etwas zu studieren angefangen hat nicht wissen ob es was für einen ist, in unserem Studiengang werden nach wie vor all jene die mit grundsätzlichen Sachen Probleme haben dazu angehalten zu wechseln. So ist das Leben


Klar muss man in Bildung investieren. Das tut man aber nicht dadurch sinnvoll, dass jeder Recht auf freie Uni hat, sondern dass die Uni die Möglichkeit hat, denen, die ernsthaft studieren wollen, optimale Voraussetzungen zu schaffen.
Nach welchen Kriterien sollte denn eine Uni da ausselektieren? Noten? Praktika? In der Regel bekommt der mit dem besseren NC schneller einen Platz als der mit dem schlechteren...ab da ist es einfach ein Risiko, dass die Uni in Kauf nehmen muss...und überhaupt woher soll man das zusätzliche Personal für solche Spielereien bezahlen´?


Das ist aber heute ja leider alles schwammig geworden. Die Eltern arbeiten ja schon im Kindergarten darauf hin, das klein Mäxchen Abi macht und Mediziner wird, da hat er ja ein Anrecht drauf. Ober er geeignet ist? Egal. Wo kommt es denn letztlich her, dass Haupt & Realschule kaum noch existent sind? Weil ja jeder Abi machen muss/ soll...dann studieren. Die Bild würde das dann wohl "Volksstudium" nennen.....

Gruß
Tja wie ich schon zwei mal gesagt hab, dieses 3Klassen Schulsystem ist absolut regressiv und bescheuert und wird in den nächsten 20 Jahren wenn die Fachkraft Spezialisierung noch weiter vorangeschritten ist nur noch wenig Sinn machen, tut es ja jetzt schon nicht mehr.
Man könnte all die überflüssige Zeit die ein Haupt oder Realschüler zur weiterführenden Qualifizierung (um auch Berufe ausüben zu können für die diese Qualifikationen nötig sind) aufbringt nutzen um sie gleich studieren oder in qualifizierteren Berufen arbeiten zu lassen.

Lordnikon27
15-11-2012, 13:49
Zu glauben, dass zu wenig Geld da wäre ist Unsinn.
Das ist von bestimmten Kreisen immer das Totschlagargument überhaupt, dass etwas nicht bezahlbar wäre.
Dicht gefolgt von "es sind Arbeitsplätze gefährdet".
Seit Jahrhunderten wird unsere Wirtschaft immer effizienter. Wir brauchen die Arbeit immer weniger werdender Menschen um immer mehr Menschen zu ernähren und ihnen darüber hinaus Luxusgüter zu bieten. Die Hälfte der Arbeitnehmer wird mit durchgefüttert, obwohl sie zum Wohlstand des Landes nichts beitragen, aber Bildung sollen wir uns nicht leisten können?
Man muss sich mal die Grundregeln unserer Wirtschaft nochmal genauer ansehen.
Dann merkt man auch was wirklich ein Argument ist und was nur als solches getarnt ist.

Na dann, erleuchte mich! :rolleyes:

Tuborgjugend
15-11-2012, 13:59
Na dann, erleuchte mich! :rolleyes:

Das Geld ist schon da (http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/private-geldvermoegen-in-deutschland-steigen-auf-rekordhoch-a-863998.html), es ist nur ungleich (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/debatte-ueber-armuts-und-reichtumsbericht-a-857049.html) verteilt

Wenn man die Reichen und Superreichen für die Allgemeinheit gerechter besteuern oder gar zwangsenteignen würde (die Schweine (pardon), die ihr Schwarzgeld in die Schweiz schaffen und deren Land deswegen pleite geht (Griechenland), würd ich tatsächlich zwangsenteignen), hätten wir einen gewissen Wohlstand für alle

Kensei
15-11-2012, 14:04
Hab die Beiträge nur überflogen, aber mal einige Punkte die mir dazu in Gedanken kommen:

1.) Es gibt auch für Lehrlinge die kein Gehalt bekommen eine "Bafög", das, anders als bei Studenten nicht zurückgezahlt werden muss.

2.) Es gibt Förderungen für Menschen die auf dem zweiten Bildungsweg (Abendschule/Kolleg) ihren Regelschulabschluss oder das Abi nachholen wollen, muss auch nicht zurückgezahlt werden.

3.) Ein Meister ist für mich vergleichbar mit einem "Aufbaustudium" zu einem Berufsabschluss den man bereits besitzt. Aufbau- und Zweitstudiengänge kosten meistens Langzeitstudiengebühren, ergo kann der Meister auch ruhig was kosten. Anders als der Student hat der Azubi/Angestellte/Arbeiter ja meistens die vergangenen Jahre auch schon ein geregeltes Einkommen bezogen...

4.) Unser Bildungssystem ist so durchlässig wie fast kein anderes auf der Welt. Ich bin Lehrer in Sachsen, bei uns kann bei entsprechenden Leistungen in jedem Jahr von 5 bis 9 auf das Gymnasium gewechselt werden. Unäbhängig von der Bildungsempfehlung in Klasse 4. Wie das in anderen Bundesländern ist vermag ich zwar nicht zu sagen, denke aber nicht, dass die Regelungen da viel restriktiver sind. Von den Möglichkeiten des zweiten Bildungsweges schrieb ich bereits.

5.) Es gibt an vielen Fachhochschulen die Möglichkeit, mit einem Meister/Techniker ein Studium in der jeweiligen Fachrichtung zu beginnen. D.h. ich kann in Dtl. auch ganz ohne Abi studieren. Auch hier haben die entsprechenden Personen bereits jahrelang ihr geregeltes Einkommen bezogen, während ich als Abiturient und Student in derselben Zeit nicht nur auf Einkommen verzichtet habe, sondern meistens auch noch draufzahle (Semesterbeiträge, Studiengebühren etc.).

In Kenntnis dieser Sachverhalte kann ich nicht verstehen, wie hier noch von einer "Übervorteilung" von Studenten gegenüber anderen Berufsabschlüssen geredet werden, geschweige denn wie man da Studiengebühren noch befürtworten kann. Für mich ist das Studium gegenüber anderen Ausbildungswegen eher unattraktiver, die Studenten eher benachteiligt. Und die Zeiten wo man mit akademischem Abschluss eine Jobgarantie mit hochdorierter Stelle bekommen hat, sind auch längst vorbei.

Meine Meinug zum Thema; generelle Studiengebühren nein, Langzeitstudiengebühren ja.
Oder alternativ, wenn Studiengebühren für alle, dann soll aber bitte auch jeder Azubi für seine Ausbildung blechen. Dann kann der nämlich genauso seinen "Ausbildungskredit" über 20k € aufnehmen, wie das von mir als Student verlangt wird...

Vrooktar
15-11-2012, 14:05
Das Geld ist schon da (http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/private-geldvermoegen-in-deutschland-steigen-auf-rekordhoch-a-863998.html), es ist nur ungleich (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/debatte-ueber-armuts-und-reichtumsbericht-a-857049.html) verteilt

Wenn man die Reichen und Superreichen zwangsenteignen würde, hätten wir einen gewissen Wohlstand für alle

Und jetzt kommt wieder Pispers: "Aber wir leben hier in einer Demokratie und da finden sie keine Mehrheit für einen Vorschlag von dem 90% der Bevölkerung profitieren würden."

Ich mein ich bin auch kein Freund davon direkt einfach alle zu enteignen und das Diagramm zur Vermögensverteilung zu ner Parallelen der X - Achse zu machen.
Aber die Tatsache, dass es aus allen Richtungen gleich "Kommunismus!" kräht, weil man den Vorschlag bringt Reiche fair zu besteuern ist jetzt auch nicht gerade 21. Jahrhundert.

Peluso
15-11-2012, 14:18
Also ich bin gegen Studiengebühren, weil man mMn manche Studiengänge einfach nichtmehr mit Nebenjob ,,finanzieren´´ kann.
Ich sprech jetzt nur aus der Perspektive von Naturwissenschaftlern (also hoher Zeitaufwand in Übungsaufgaben, dafür Prüfungen nur am Semesterende), bei uns sind mittlerweile aber schon die meisten Veranstaltungen von morgens um 7.00 bis Abends nach 18.00 was die Typischen Studentenjobs (Kellnern, Frittenbude... ) einfach schwer macht, wenn man dann auch noch seine Übungsserien liefern muss um zur Prüfung fit zu sein.

Dieses Studentenklischee mit ,,von morgens bis abends Saufen und Feiern´´ überdeckt doch, dass die meisen Studis ihren Stress dadurch verdrängen, dass sie zur Flasche greifen.
just my 2 cents

Schwammal
15-11-2012, 14:23
Oder alternativ, wenn Studiengebühren für alle, dann soll aber bitte auch jeder Azubi für seine Ausbildung blechen. Dann kann der nämlich genau seinen "Ausbildungskredit" über 30k € aufnehmen, wie das von mir als Student verlangt wird...
Also wenn du schon vergleichst dann richtig. Für was soll ein Azubi denn dann zahlen, für die Berufsschule? Die Azubis die auf Haupt und Realschule waren sind doch sowieso nur 9-10 Jahre zu Schule gegangen und müssen dann sogar noch in die Berufsschule (Schulpflicht). Kostet dem Steuerzahler also wahrscheinlich auch nicht recht viel mehr als ein Gymnasiast und trägt noch einen Teil zu unserer Wirtschaft bei.

eskolinaar
15-11-2012, 14:34
Meine Meinung: Gegen Studiengebühren.

Das Leben bleibt für einen Studenten auch ohne Studiengebühren teuer genug. Wohnung, Essen, etc müssen ja eh weiterhin gezahlt werden.

Der Student leistet seinen Beitrag, indem er aktiv am Studium teilnimmt. Auch wenn er den Abschluß nicht schafft, bringt er dem Staat etwas.
(Als Beispiel gelten hier zum Beispiel die Informatiker, die wohl auch ohne ihren Abschluß programmieren können.)

Der Staat hat ein Interesse daran, dass es Ärzte, Juristen und Techniker aller Art gibt. Es handelt sich um notwendige Infrastruktur.

Generell bin ich dafür, dass Bildung für alle Menschen jederzeit zugänglich sein sollte. Wenn ein Student zu lange für sein Studium braucht, wird er sowieso dafür bestraft, denn er verdient während dieser Zeit kein Geld, kann nichts ansparen und bekommt auch keine Beitragsjahre für die Pension.

Vrooktar
15-11-2012, 14:42
Also wenn du schon vergleichst dann richtig. Für was soll ein Azubi denn dann zahlen, für die Berufsschule? Die Azubis die auf Haupt und Realschule waren sind doch sowieso nur 9-10 Jahre zu Schule gegangen und müssen dann sogar noch in die Berufsschule (Schulpflicht). Kostet dem Steuerzahler also wahrscheinlich auch nicht recht viel mehr als ein Gymnasiast und trägt noch einen Teil zu unserer Wirtschaft bei.

Die Diskussion findet schon vollkommen falsch statt.

Man muss sich erstmal die Frage stellen was Bildung ist und wozu sie dienen soll.
Das begreift man nicht, indem man wie ein BWLer ne Quartalsbilanz aufstellt.

Eine Demokratie braucht einen hohen Bildungsstand sonst muss sie scheitern.
Wenn es ein gleiches Wahlrecht für alle gibt, dann müssen alle nen Dunst von der Welt haben. Das Geschwafel von Schwarmintelligenz hilft da nicht weiter.
Der unmündige Bürger glaubt eine ganze Weile alles was man ihm vorsetzt und wenn dann richtig der Haufen am dampfen ist, haut dieser wie ein tollwütiger Pavian auf alles ein, was ihm ein Typ mit zu schmaler Rotzbremse als Schuldigen serviert.
Allein deshalb müssen wir bestrebt sein jeden zum mündigen Bürger zu machen egal, ob er später mal Gabelstapler fährt, im CERN arbeitet oder an der Börse nur Geld anderer Leute Gassi führt.

Radioknopf
15-11-2012, 14:49
Als Maschienenbauer: Nicht kostenlos aber für jeden Finanzierbar, was aber zurzeit nicht die Wirklichkeit ist. Lustigerweise hat es gerade die "Mittlere" sparte nicht so einfach.

Wer gar kein Geld hat bekommt Bafög(Höchstsatz), wer richtig viel hat kommt auch so klar.
Nur die wo das Bafög auf 200-300€ gekürzet wird können oft nicht von den Eltern unterstützt werden da den ihre Einnahmen gebunden sind (e.g. Kredite für Hausbau/Auto usw.).

Bestimmte Studiengänge ermöglichen es nebenbei zu Arbeiten und wer schon Geld hat, hat halt ein schönes leben. Bei anderen Studiengängen kannst du dich beim einschreiben schon mal von Eltern, Freunden und Beziehungen verabschieden.

Studiengebühren wären schlecht für die ganze Gesellschaft.
( Versteht ja eh kaum noch einer den unterschied zwischen dem Mittlerem(median)einkommen und dem Durchschnitseinkommen)

Außdem: Der großteil der Studenten lebt unter dem Harz4 Satz wenn man wirklich nachrechnet, das ist für eine beschränkte Zeit auch okay da man ja noch was vor sich hat. Aber dann nochmal 1000€ im jahr runter ? Das bedeutet für viele mehr Geld als für 2 Monate zu verfügung steht!

KAJIHEI
15-11-2012, 15:07
Die Diskussion findet schon vollkommen falsch statt.

Man muss sich erstmal die Frage stellen was Bildung ist und wozu sie dienen soll.
Das begreift man nicht, indem man wie ein BWLer ne Quartalsbilanz aufstellt.

Eine Demokratie braucht einen hohen Bildungsstand sonst muss sie scheitern.
Wenn es ein gleiches Wahlrecht für alle gibt, dann müssen alle nen Dunst von der Welt haben. Das Geschwafel von Schwarmintelligenz hilft da nicht weiter.
Der unmündige Bürger glaubt eine ganze Weile alles was man ihm vorsetzt und wenn dann richtig der Haufen am dampfen ist, haut dieser wie ein tollwütiger Pavian auf alles ein, was ihm ein Typ mit zu schmaler Rotzbremse als Schuldigen serviert.
Allein deshalb müssen wir bestrebt sein jeden zum mündigen Bürger zu machen egal, ob er später mal Gabelstapler fährt, im CERN arbeitet oder an der Börse nur Geld anderer Leute Gassi führt.

Sehr schön auf den Punkt gebracht.:)
Allerdings : Mit richtig eingesetzter Bildung kann man solche tollwütigen Schnauzbartheinis auch hervorragend auf den Thron heben und dort oben stützen.
Alles hat irgendwie seinen Pferdefuß.

Korkell
15-11-2012, 15:19
Ich fänds ziemlich toll wenn man den Schülern in der Schule echten Skeptizismus lehren würde und nicht dies als Kritik getarnte arrogante Paranoia die derzeit Plätze mit Zelten besetzt und so einen Dünschiss verbreitet wie "Die BRD ist eine GmbH" und "Wir (der Schwarm) sind intelligent genug" etc. und hinter allem schlummert die Verschwörung.
Ich selbst hatte auch einen Lehrer der teilweise ziemlich fragwürdige Unterrichtsinhalte hatte.
Beispiel. 10 Klasse Realschule, Englisch Unterricht. :
"Herr W" geht mit unserer Klasse in den EDV Raum, öffnet Youtube, zeigt uns zwei Schulstunden lang Videos vom 11. September auf denen man sieht wie kleine Explosionen am World Trade Center für den Zusammensturz gedient haben, auf denen man sieht, dass die Flugzeuge gar keine Passagiermaschinen waren und, dass EINDEUTIG Raketen auf das Pentagon geschossen wurden da keine Trümmer zu sehen sind.
Er beendete die Stunde mit den Worten: Das eben gezeigte sollte keine Wertung enthalten ich wollte nur mal euer freies und kritisches Denken Dinge zu hinterfragen anregen"
Ganz toll, was auch immer man vorn der Sache an sich halten mag. Solche Lehrer gehören meiner Meinung nach gefeuert.
Kleine Anekdote Ende.

Schwammal
15-11-2012, 15:33
Die Diskussion findet schon vollkommen falsch statt.

Man muss sich erstmal die Frage stellen was Bildung ist und wozu sie dienen soll.
Das begreift man nicht, indem man wie ein BWLer ne Quartalsbilanz aufstellt.

Eine Demokratie braucht einen hohen Bildungsstand sonst muss sie scheitern.
Wenn es ein gleiches Wahlrecht für alle gibt, dann müssen alle nen Dunst von der Welt haben. Das Geschwafel von Schwarmintelligenz hilft da nicht weiter.
Der unmündige Bürger glaubt eine ganze Weile alles was man ihm vorsetzt und wenn dann richtig der Haufen am dampfen ist, haut dieser wie ein tollwütiger Pavian auf alles ein, was ihm ein Typ mit zu schmaler Rotzbremse als Schuldigen serviert.
Allein deshalb müssen wir bestrebt sein jeden zum mündigen Bürger zu machen egal, ob er später mal Gabelstapler fährt, im CERN arbeitet oder an der Börse nur Geld anderer Leute Gassi führt.
Bildung schützt nicht vor Propaganda und Erziehung, die doch auch zum großen Teil über die Schule vermittelt wird. Und ich halte Menschen mit z.B. mittlerer Reife auch nicht für schlecht gebildet. Was ich gelernt habe brauche ich heute zum Großteil nicht mehr, dafür kam durch Beruf und Hobby einiges dazu.

Kensei
15-11-2012, 15:41
Also wenn du schon vergleichst dann richtig. Für was soll ein Azubi denn dann zahlen, für die Berufsschule?

Genau das! Ich soll ja als Student auch für die Uni-Angestellten, die Doktoren und Professoren und für die Hochschullehre im allgemeinen löhnen. Dann soll bitte jeder für seine Ausbildung bezahlen, nicht nur der Student für die akademische. Abitur mit Berufsschule gleichzusetzen hinkt mMn. Nach dem Abi hab ich noch keinen Berufsabschluss erworben, nach der Lehre schon.
Weißt du übrigens was so'n verbeamteter Berufsschullehrer verdient? Da kann mancher Uni-Dozent nur von träumen. Würde sogar behaupten, dass ein verbeamteter Lehrer an der Berufsschule den Steuerzahler mehr kostet als ein Doktor an der Uni, der seine Forschungsstelle dazu noch durch angeworbene Drittmittel aus der Wirtschaft finanziert.


Die Azubis die auf Haupt und Realschule waren sind doch sowieso nur 9-10 Jahre zu Schule gegangen und müssen dann sogar noch in die Berufsschule (Schulpflicht).

Das die Berufsausbildung an die Schulpflicht gekoppelt ist tut nichts zur Sache. Irgendeine Form der Berufsausbildung müsste ohnehin jeder durchlaufen, egal ob mit oder ohne Schulpflicht. Zumindest solange er nützliches Mitglied der Gesellschaft bleiben will...


Das die Kostet dem Steuerzahler also wahrscheinlich auch nicht recht viel mehr als ein Gymnasiast und trägt noch einen Teil zu unserer Wirtschaft bei.

Und der Gymnasiast und Student an der Uni trägt deiner Meinung nach nichts zur Wirtschaft bei? Sehr weitsichtig...
Wie gesagt, der Vergleich Gymnasium/Berufsschule hinkt mMn. Der erste berufsqualifizierende Abschluss für mich als Akademiker ist der Hochschulabschluss, nicht das Abitur. Und während ich für das Studium jahrelang auf ein Einkommen verzichte, kriegt der Azubi den Lohn von der Firma oder das Bafög vom Staat. Und da soll ich für meinen Berufsabschluss nicht nur auf Einkommen verzichten, sondern auch noch mit Studiengebühren draufzahlen???

Ich bleibe dabei; Wenn man es genau aufdröselt, ist der Weg Abitur -> Studium ohnehin schon relativ unattraktiv. Denke nicht, dass Studiengebühren da in die richtige Richtung weisen, eher das Gegenteil ist der Fall.
Und wenn ich als Abiturient für meine erste Berufsausbildung, und als solche sehen ich das Studium, bezahlen soll, dann soll das bitte für alle Ausbildungsgänge gelten,nicht nur für akademische...

Schwammal
15-11-2012, 16:07
Wie viel Stunden verbringt denn ein Student in der Woche mit seinem Studium, 20-30 Stunden? Wer etwas erreichen will der kann durchaus noch nebenbei arbeiten, meiner Meinung nach absolut zumutbar. Man gewinnt dadurch auch noch wichtige Erfahrungen, gerade in meinem Beruf als Zerspanungsmechaniker wünscht man sich oft dass manch Zeichner oder Konstrukteur mal ein bisschen Praktische Erfahrung gemacht hätte...

Radioknopf
15-11-2012, 16:19
meiner Meinung nach absolut zumutbar.

Kommt immer auf Studiengang und auffassunggabe an. Jeder lernt unterschiedlich schnell nicht jeder Prof. gibt aufgaben die lösbar sind oder wo man zumindest die nichtlösbarkeit nachweisen kann :D
Ich hatte Zeiten in denen ich mit 20 Stunden gut dabei war und gearbeitet oder auch mal das leben genossen hab aber auch Zeiten mit 50+ Stunden.

hallosaurus
15-11-2012, 16:32
Was mir gerade noch eingefallen sehr viele Rentner belegen Studienplätze aus Jux und dollerei weil sie alt sind zeit haben und es können eine Studiengebühr würde sie vielleicht abschrecken.

Das wiederum würde Platz schaffen für andere Talente.

Fabian.
15-11-2012, 16:35
Wie viel Stunden verbringt denn ein Student in der Woche mit seinem Studium, 20-30 Stunden? Wer etwas erreichen will der kann durchaus noch nebenbei arbeiten, meiner Meinung nach absolut zumutbar. Man gewinnt dadurch auch noch wichtige Erfahrungen, gerade in meinem Beruf als Zerspanungsmechaniker wünscht man sich oft dass manch Zeichner oder Konstrukteur mal ein bisschen Praktische Erfahrung gemacht hätte...


Ich kenne zwei Studenten der Mathematik, bei denen die Eltern am Wochenende kommen um mal was Vernünftiges zu kochen, um die Bude aufzuräumen und Wäsche zu waschen, da dies alles vernachlässigt wird. Einer von den Beiden hatte sein Abitur mit rechnerisch 0,9 bestanden.

Selbst ich, ich mache mein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nach, verbringe 34 Stunden in der Schule; davon 6 Stunden von der Klasse selbst organisierter Nachhilfeunterricht, da sonst der Stoff in diesem kurzen Schuljahr nicht zu schaffen ist.
Inklusive der Fahrtzeit von 2 Stunden am Tag kommt man dann auf 44 Stunden.
Zu Hause geht die Arbeit dann aber erst richtig los. Sicher gibt es Zeiten, in denen man mal 2-3 Stunden Zeit hat, jedoch ist das eher die Ausnahme als die Regel.
Nicht selten sitze ich auch am Wochenende 10-12 Stunden dabei Bücher für die Schule zu lesen, Magazine wie die Wirtschaftswoche, MM, Technology Review etc. zu studieren oder Aufgaben nachzuarbeiten.

Sicherlich kann man das alles auch irgendwie so schaffen und nebenbei noch arbeiten. Der NC sieht dann aber meißtens auch dementsprechend aus. Ebenso verhält es sich im Studium. Wer sich nicht zu 100% auf sein Studium konzentrieren kann, der bringt nun mal auch keine 100% an Leistung.
Genau diese Leistung brauchen wir jedoch.
Welche Lösung man nun dafür finden; ob Abschaffung der Studiengebühren, Erhöhung einer elternunabhängigen Förderung etc., sei mal dahingestellt.

Gruß Fabian.


Edit: Mal abgesehen davon, dass man alleine für Fachliteratur im Abitur und im Studium oft noch einmal den Betrag der Studiengebühren ausgibt.
Beispiel: Wirtschaftswoche 4,80€; Studentenabo 169€/Jahr
Technology Review: 9,80?€; Studentenabo 68,40€/Jahr
MM, 8,50€; Studentenabo 69,60€/Jahr

Das sind alleine im Jahr um die 300€ für Magazine, die man sicherlich nicht unbedingt braucht; dir mir jedoch schon viele Punkte in Klausuren gebracht haben.
Wirtschaftslexikon: 200€
Div. andere Bücher: 140€ in diesem Jahr.

Ayur
15-11-2012, 16:47
Wie viel Stunden verbringt denn ein Student in der Woche mit seinem Studium, 20-30 Stunden? Wer etwas erreichen will der kann durchaus noch nebenbei arbeiten, meiner Meinung nach absolut zumutbar. Man gewinnt dadurch auch noch wichtige Erfahrungen, gerade in meinem Beruf als Zerspanungsmechaniker wünscht man sich oft dass manch Zeichner oder Konstrukteur mal ein bisschen Praktische Erfahrung gemacht hätte...

Also ich weiß ja nicht, aber spätestens seit der Einführung des BA werden 40-50h erwartet (zumindest in den Ingenieurswissenschaften).
Mal davon abgesehen, dass die Vorlesungszeiten so weit verstreut sind, dass man bei normalen Arbeitsstellen nichts findet - dann wechsel diese Pläne auch noch jedes Semester... Ich hab dieses Semester zB jeden Tag von 7:30 bis 18 Uhr - und dafür die meisten Vorlesungen/Praktika nur alle 2 Wochen (aber natürlich nicht so geschickt, dass man einen ganzen Tag frei hätte) ...
Kann ja sein, dass man in anderen Studiengängen schön arbeiten kann, aber bei den meisten Leuten, die ich kenne ist das ein Wunschtraum...

Praktische Erfahrung? Das Einzige, dass in diese Richtung geht sind Werkstudententätigkeiten - in Anderes kommt man (mangels voriger Ausbildung) oder allein wegen den Arbeitszeiten nicht rein... Und das ist ja wohl nicht das was du meinst...

Vrooktar
15-11-2012, 17:11
Bildung schützt nicht vor Propaganda und Erziehung, die doch auch zum großen Teil über die Schule vermittelt wird. Und ich halte Menschen mit z.B. mittlerer Reife auch nicht für schlecht gebildet. Was ich gelernt habe brauche ich heute zum Großteil nicht mehr, dafür kam durch Beruf und Hobby einiges dazu.

Gute Bildung schützt sehr wohl vor Propaganda.
Man darf nur Bildung nicht damit verwechseln Kindern Wissen in den Schädel zu stopfen bis sie die Schnauze voll haben.
Wir täuschen uns doch nur selbst. Haben da ein Hirnkapazitätsverschwendungsapparat fabriziert und halten das für ein Bildungssystem.
Die meisten die das Abitur fertig haben können auf Anhieb nicht mal beantworten was ein Promille ist.
Und wenn die Absolventen der mittleren Reife heutzutage gerade Lesen und Schreiben können scheint man manchmal schon fast Beifall klatschen zu müssen.
Aber gut das ist wieder ein Thema für sich...

Schwammal
15-11-2012, 17:59
Vor Propaganda vielleicht, nicht aber Erziehung.
Nebenbei empfinde ich die Bildung die ich in der Realschule erhalten hab als gut, sehr breit gefächert sodass man von allem etwas mitbekommt. Aber das Bildungsniveau soll ja auch von Bundesland zu Bundesland schwanken, weiß nicht wie es in Leipzig ist...
Was die Studiengebühren angeht: Ich finde auf jeden Fall dass etwas zurückkommen sollte, das ist nur fair der Gesellschaft gegenüber. Die Idee dass im Nachhinein fürs Studium gezahlt werden soll finde ich gut.

Vrooktar
15-11-2012, 18:42
Bei Pisa haben wir ironischerweise noch mit die besten Ergebnisse im innerdeutschen Vergleich.
Aber das ist ein Vergleich zwischen Pest und Cholera.
Begeh nicht den uralten Fehler das Bildungssystem an dem Inhalt zu messen der drin vorkommt.
Fakt ist, dass sich die Industrie letztes Jahr groß und breit beschwert hat, dass (Ich entschuldige den Ausdruck) viele die mit Hauptschulabschluss aus der Schule kommen und damit (in Sachsen, kp wie das woanders ist) 9 Jahre die gleiche Bildungseinrichtung besucht haben wie Realschüler zu dämlich sind um richtig zu lesen und zu schreiben und damit für kaum eine Ausbildung zu gebrauchen sind.
Da bringts mir auch nichts, wenn im Lehrplan für die 8. Klasse der Prager Fenstersturz und lineare Funktionen stehen.

Kensei
15-11-2012, 18:50
Wie viel Stunden verbringt denn ein Student in der Woche mit seinem Studium, 20-30 Stunden? Wer etwas erreichen will der kann durchaus noch nebenbei arbeiten, meiner Meinung nach absolut zumutbar...

Was soll ich dazu jetzt sagen? Von einem Hochschulstudium hast du ausser vom Hörensagen nicht viel Plan, oder? :rolleyes:

Du hast als Student so im Durchschnitt ca. 20 bis 25 Semesterwochenstunden. Dieselbe Zeit wird dann inetwa noch zur Vor- und Nachbereitung der Veranstaltungen im Selbststudium veranschlagt, d.h. so 40+ Stunden in der Woche, die du für die Uni investieren solltest...

Folgender Vorschlag:
Du verzichtest mal 12 Monate auf dein Gehalt, gehst natürlich unentgeltlich weiter arbeiten und nimmst nebenbei noch einen 400€ Job an von dem du lebst. Wegen mir noch Wohngeld vom Amt dazu. Nach dem Jahr werden dann nochmal 1500€ abgezogen (Studiengebühren/Semesterbeiträge/Unterrichtsmaterialien/Kopiergeld) und du arbeitest wieder normal weiter. Alternativ verzichtest du auf den 400€-Job und nimmst stattdessen einen Kredit bei der Bank auf, der natürlich auch relativ zeitnah wieder zurückgezahlt wird.
Achja, den 400€ Job suchst du dir am besten in Branchen die Wochenend- oder Nachtschichten anbieten. Univeranstaltungen finden auf den Tag verteilt von früh um 8 bis abends 20Uhr statt.

Verlockendes Angebot, oder? :rolleyes:

Und das ist die "light-Version", Studenten haben so ein Leben 5 bis 6 Jahre...

Vrooktar
15-11-2012, 18:53
@ Kensei
Und da wunder ich mich, dass an unseren Universitäten so viele junge Leute aus den alten Bundesländern studieren.....
Ich mein is auch kein Zuckerschlecken.
Aber immerhin reicht das Bafög hier für die eigene Wohnung und die 160€ Semesterbeitrag.

shenmen2
15-11-2012, 19:06
Ich bin gegen Studiengebühren.
Studenten sollen sich auf ihr Studium konzentrieren können.
Bei der immensen Arbeitslosigkeit ist es für niemanden von Vorteil, wenn Jobs von Studenten besetzt werden.
Nach Abschluss des Studiums sollten die jungen Leute nicht mit einem Schuldenberg dastehen, sondern frei sein, in eine Praxis, Kanzlei o.ä. zu investieren und/oder eine Familie zu gründen.

Schwammal
15-11-2012, 19:22
@Kensei: Sicher ist es hart, aber geschenkt bekommt man nun mal nichts. Mein Vater hat neben seiner Meisterausbildung auch weiter gearbeitet und einen haufen Kohle geblecht, aber das wird später entlohnt.


Bei der immensen Arbeitslosigkeit ist es für niemanden von Vorteil, wenn Jobs von Studenten besetzt werden.
Manchmal denk ich ich leb in nem anderen Deutschland! Ich weiß nicht wie es woanders momentan aussieht aber bei uns wird im Bereich Metallverarbeitung händeringend nach Azubis und Facharbeitern gesucht.

kmk-12
15-11-2012, 19:31
Höhe der Studiengebühren abhängig von der Leistung machen und allgemeine Anwesenheitspflicht einführen.

Ayur
15-11-2012, 19:55
Manchmal denk ich ich leb in nem anderen Deutschland! Ich weiß nicht wie es woanders momentan aussieht aber bei uns wird im Bereich Metallverarbeitung händeringend nach Azubis und Facharbeitern gesucht.

Und auch nach unqualifizierten Arbeitern, die hauptsächlich nur zu sehr seltsamen Zeiten (aka Studenten) arbeiten können?

Schwammal
15-11-2012, 20:07
Jo, unsere Maschinen zumindest laufen 24 Stunden. Wir hatten auch Leiharbeiter die nicht qualifiziert waren, ne kurze Einweisung wie z.B. die Messmittel funktionieren und dann stellt man ihn an ner Maschine ab. Wenn was nicht mehr passt wird bescheid gesagt, nimmt einem schon gut Arbeit ab. Leider war unserer nicht gerade zuverlässig, hatte anscheinend keinen Bock Samstags und Sonntags nachm Feiern zu arbeiten. Hat meines Wissens auch Maschinenbau studiert...

Kensei
15-11-2012, 20:33
@Kensei: Sicher ist es hart, aber geschenkt bekommt man nun mal nichts...
Doch, immerhin gibts für Azubis die in ihrer Ausbildung keinen Lohn erhalten Bafög vom Staat. Und das muss anders als das der Studenten nichtmal anteilig zurückgezahlt werden.


Mein Vater hat neben seiner Meisterausbildung auch weiter gearbeitet und einen haufen Kohle geblecht, aber das wird später entlohnt.

Ich kenne mich mit handwerklichen Ausbildungsgängen nicht aus und will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber eine Meisterausbildung wird zumindest auch berufsbegleitend konzipiert sein und daher organisatorisch vlt. auch besser zu managen. Studium ist i.d.R. Vollzeit. Das soll durch Bafög oder die Ersparnisse deiner Eltern finanziert werden, nicht unbedingt durch nen Nebenjob. Außerdem schrieb ich bereits, dass heutzutage ein akademischer Abschluss anders als ein Meistertitel lange keine Garantie mehr ist, einen gut dotierten Job zu bekommen. D.h. u.U. landet man - gerade im geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich - später auch in Jobs, in die man auch hätte mit einer weit kürzer Berufsausbildung ein- oder aufsteigen können.
Vom mittlerweile gängigen "Generation Praktikum" mal ganz abgesehen...


Manchmal denk ich ich leb in nem anderen Deutschland! Ich weiß nicht wie es woanders momentan aussieht aber bei uns wird im Bereich Metallverarbeitung händeringend nach Azubis und Facharbeitern gesucht.

Trotzdem hat er auch irgendwo Recht. In den Universitätsstädten sind die ganzen Jobs im Niedriglohnsektor überhäuft mit billigen Studentenarbeitern. Da hast du als gelernte Fachkraft im Gastronomiebereich o.ä. kaum noch ne Chance einen Job zu finden, weil die ganzen Studenten für die Hälfte des Geldes malochen gehn.

Gibt sicher solche und solche und ich will auch nicht zu sehr verallgemeinern, aber wenn man den Anspruch hat sein Studium besser als mit 3,x abzuschliessen, ist es kaum möglich nebenher groß arbeiten zu gehn. Außer man nimmt eine Verlängerung der Studiendauer um mehrere Semester in kauf, dem wird ja aber auch seit langem schon mit Langzeitstudiengebühren entgegengesteuert.

Nichts für ungut, aber mich nervt es halt generell, wenn die Leute die am lautesten "faules Studentenpack" und "Studiengebühren" rufen, dann die sind, die noch nie eine Uni von innen gesehen haben...

klar
15-11-2012, 20:42
Die Lehre plus Haupt- oder Realschule entspricht i.d.R. der Zeit eines 13-jährigen Abiturs.

Während ein Hauptschüler mit Lehre (Schulpflicht) für alle weiteren Bildungsgänge bezahlen muss, möchte der gleichaltrige Abiturient sein Studium kostenlos.

Wenn Studium ohne Gebühren, dann bitte auch Meister, Techniker, alle IHK-Abschlüsse usw..

Und das der Staat die Lehre bezahlt ist übrigens Quatsch.

-------------------------------

Ich betone davon unabhängig nochmals meinen Vorschlag eines dualen Bachelors, inkl. Gehalt und Praxis von Firma, als Erstausbildung.

Weitere Studien und Fort- und Weiterbildungen sind aber Privatinteresse.
Wer geeignet genug ist wird als Doktor oder Professor sowieso von der Hochschule angeworben und kann praktisch forschen und studieren ganz normal als Beruf inkl. richtigem Gehalt. Langzeit- und Partystudenten hingegen sollten nicht dem Steuerzahler auf der Tasche liegen, zumal die Studiengebühren sowieso zu niedrig und nicht kostendeckend sind.

lucsky
15-11-2012, 20:47
Hey, wärd ihr so nett und würdet mir wo wir schon beim thema studium sind für ne projektarbeit einen fragebogen ausfüllen, dauert keine 2 minuten:) danke
Fragebogen unter folgendem link:
https://www.soscisurvey.de/umfrage_klitschkos

und zum thema: ich studiere an einer privatuni, weil es meinen studiengang an keiner staatlichen gibt, aber finde auch dass bildung kostenlos sein sollte! so haben sozial schwach gestellte gar keine chance sich frei zu entfalten...
lg

klar
15-11-2012, 21:09
aber finde auch dass bildung kostenlos sein sollte! so haben sozial schwach gestellte gar keine chance sich frei zu entfalten...
lg

Das ist der Knackpunkt:

Freie Bildung für alle und alles (1), oder nur für volkswirtschaftlich benötigtes Wissen (2), oder staatliche Bildung mit bestmöglicher Chancengleichheit (3)?

1: Bildung ist prinzipiell kostenlos. Kampfkunstschulen bekommen pro Schüler einen Pauschbetrag.

2: Nur Hochschulen werden unterstützt und sind kostenlos. Meister und Techniker und sonstige Fachkräfte braucht man nicht. Fort- und Weiterbildungen sind richtig teuer. (Ich habe um beruflich mit den Akademikern mithalten zu können schätzungsweise 50.000 Euro ausgegeben.[EDIT: die Zahl erscheint mir beim Durchlesen als viel zu hoch, ich weiß nicht wieviel ich bezahlt habe, aber ich habe mich permanent weitergebildet, wobei einige kleine Seminare bereits Tausende Euro gekostet haben (z.B. beim VDI). Ich bin gepr. Technischer Betriebswirt und staatl. gepr. Techniker mit dem Bemühen technisch und wirtschaftlich/rechtlich auf dem aktuellen Stand zu sein])

3: Abitur für alle, staatlich bezahlt. Wer dann was lernt oder studiert ist Privatsache. Bildungseinrichtungen müssen sich selbst refinanzieren.

Was ist richtig?

Ich weiß es nicht, schwanke zwischen 1 und 3, und tendiere zu 3.
[EDIT2: oder einer Mischung aus 1 und 3: alles ist kostenlos und jeder kann lernen und studieren was er möchte, ohne jegliche Zugangsberechtigungen und ohne Nasenkontrolle, und alles wird vom Staat bezahlt (Finanzierbarkeit interessiert mich grad nicht - es geht erstmal nur darum was prinzipiell richtig wäre.)]

kaffeegeniesser
15-11-2012, 21:39
Ich kenne mich mit handwerklichen Ausbildungsgängen nicht aus und will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber eine Meisterausbildung wird zumindest auch berufsbegleitend konzipiert sein und daher organisatorisch vlt. auch besser zu managen. Studium ist i.d.R. Vollzeit.
[...]
Außerdem schrieb ich bereits, dass heutzutage ein akademischer Abschluss anders als ein Meistertitel lange keine Garantie mehr ist, einen gut dotierten Job zu bekommen.

Hallo,

schön im obigen ersten Teil Deiner Aussagen zu lesen, dass unser aller Steuergelder für Deinen Schulbesuch und Dein Studium offensichtlich gut angelegt waren:rolleyes:.

Zum zweiten Teil Deiner Aussage: Lies Dir z. B. mal das hier durch Meisterausbildung? - woodworker (http://www.woodworker.de/forum/meisterausbildung-t2292.html) und sieh Dir auch die Umfrageergebnisse an.

Gruß
Jochen

Tuborgjugend
15-11-2012, 21:40
Das ist der Knackpunkt:

Freie Bildung für alle und alles (1), oder nur für volkswirtschaftlich benötigtes Wissen (2), oder staatliche Bildung mit bestmöglicher Chancengleichheit (3)?

1: Bildung ist prinzipiell kostenlos. Kampfkunstschulen bekommen pro Schüler einen Pauschbetrag.

2: Nur Hochschulen werden unterstützt und sind kostenlos. Meister und Techniker und sonstige Fachkräfte braucht man nicht. Fort- und Weiterbildungen sind richtig teuer. (Ich habe um beruflich mit den Akademikern mithalten zu können schätzungsweise 50.000 Euro ausgegeben.[EDIT: die Zahl erscheint mir beim Durchlesen als viel zu hoch, ich weiß nicht wieviel ich bezahlt habe, aber ich habe mich permanent weitergebildet, wobei einige kleine Seminare bereits Tausende Euro gekostet haben (z.B. beim VDI). Ich bin gepr. Technischer Betriebswirt und staatl. gepr. Techniker mit dem Bemühen technisch und wirtschaftlich/rechtlich auf dem aktuellen Stand zu sein])

3: Abitur für alle, staatlich bezahlt. Wer dann was lernt oder studiert ist Privatsache. Bildungseinrichtungen müssen sich selbst refinanzieren.

Was ist richtig?

Ich weiß es nicht, schwanke zwischen 1 und 3, und tendiere zu 3.
[EDIT2: oder einer Mischung aus 1 und 3: alles ist kostenlos und jeder kann lernen und studieren was er möchte, ohne jegliche Zugangsberechtigungen und ohne Nasenkontrolle, und alles wird vom Staat bezahlt (Finanzierbarkeit interessiert mich grad nicht - es geht erstmal nur darum was prinzipiell richtig wäre.)]

zu 3: Bildungseinrichtungen refinanzieren sich selbst. Ich hab es schonmal verlinkt, aber hier ies nochmal Bildungsrendite ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Bildungsrendite)

Jeder Euro, den der Staat in Schulen und Hochschulen steckt, bringt gewiß eine bessere Verzinsung als wenn er in Rüstung gesteckt wird

zu 2: ich habs auch schonmal geschrieben: Viele dieser betrieblichen Weiterbildungen, wie Techniker- und Meisterschulen werden staatlich subventioniert, sei es durch BaföG oder durch das bereitstellen von Räumlichkeiten und Lehrkräften

Zu 1: Ist das nicht schon so? Zumindest e.V., also nicht-kommerzielle KS-Vereine werden doch auch staatlich gefördert und wenn es nur die Bereitstellung von Turnhallen ist

klar
15-11-2012, 22:11
zu 3: Bildungseinrichtungen refinanzieren sich selbst. Ich hab es schonmal verlinkt, aber hier ies nochmal Bildungsrendite ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Bildungsrendite)

Jeder Euro, den der Staat in Schulen und Hochschulen steckt, bringt gewiß eine bessere Verzinsung als wenn er in Rüstung gesteckt wird

zu 2: ich habs auch schonmal geschrieben: Viele dieser betrieblichen Weiterbildungen, wie Techniker- und Meisterschulen werden staatlich subventioniert, sei es durch BaföG oder durch das bereitstellen von Räumlichkeiten und Lehrkräften

Zu 1: Ist das nicht schon so? Zumindest e.V., also nicht-kommerzielle KS-Vereine werden doch auch staatlich gefördert und wenn es nur die Bereitstellung von Turnhallen ist

Ich schreibe alles aus meinem subjektiven Empfinden.
Ich weiß, dass ich und meine Frau für unser Bildungsniveau sehr viel bezahlt haben (und teilweise auch wirklich komplett ohne staatl. Subventionen an Privatakademieen), und stelle mir die Frage: Ist ein Studium eine staatliche Bildung im Staatsinteresse und muss daher kostenlos sein, oder ist ein Studium eine private Bildung um damit erstens seine Interessen zu befriedigen (wie funktioniert ...?) und zweitens evtl. damit später viel Geld verdienen zu können?
Deine Argumentation kann ich nachvollziehen, und meine Gefühle kann ich nicht richtig ausdrücken. Ich halte ein Studium für eine private Bildung, die halt Geld kostet. Wobei das Geld bei weitem nicht kostendeckend ist. Und das was Du mir für das Handwerk und die Vereine vorwirfst auch bereits beim Studium jetzt schon so ist, sprich die Studiengebühren sind m.E. geringer als was das kostet. Ich weiß es nicht, aber ich getraue mir zu sagen, dass ein Großteil unserer Bildungsmittel jetzt schon für die Universitäten drauf geht. Ich fände es ungerecht, wenn sich die "Elite" unseres Landes umsonst bilden darf und alle anderen zahlen müssen. Aus diesem Grunde halte ich Studiengebühren für richtig und im Sinne der Sozialgerechtigkeit auch für notwendig.

Tuborgjugend
15-11-2012, 22:52
Ich schreibe alles aus meinem subjektiven Empfinden.
Ich weiß, dass ich und meine Frau für unser Bildungsniveau sehr viel bezahlt haben (und teilweise auch wirklich komplett ohne staatl. Subventionen an Privatakademieen), und stelle mir die Frage: Ist ein Studium eine staatliche Bildung im Staatsinteresse und muss daher kostenlos sein, oder ist ein Studium eine private Bildung um damit erstens seine Interessen zu befriedigen (wie funktioniert ...?) und zweitens evtl. damit später viel Geld verdienen zu können?
Deine Argumentation kann ich nachvollziehen, und meine Gefühle kann ich nicht richtig ausdrücken. Ich halte ein Studium für eine private Bildung, die halt Geld kostet. Wobei das Geld bei weitem nicht kostendeckend ist. Und das was Du mir für das Handwerk und die Vereine vorwirfst auch bereits beim Studium jetzt schon so ist, sprich die Studiengebühren sind m.E. geringer als was das kostet. Ich weiß es nicht, aber ich getraue mir zu sagen, dass ein Großteil unserer Bildungsmittel jetzt schon für die Universitäten drauf geht. Ich fände es ungerecht, wenn sich die "Elite" unseres Landes umsonst bilden darf und alle anderen zahlen müssen. Aus diesem Grunde halte ich Studiengebühren für richtig und im Sinne der Sozialgerechtigkeit auch für notwendig.

ich versteh dein Argument, aber der Weg den du vorschlägst führt mMn zum genauen gegenteil, nämlich zu einer sich zuspitzenden Elitebildung. Ich möchte keine US amerikanischen Zustände, wo sich die ärmere Bevölkerung in der Armee verpflichten muss, um irgendwie an eine Universität zu kommen

hallosaurus
15-11-2012, 23:53
Jetzt mal eine kleine zwischen Meldung:"Ich finde es gut das hier so ein großes Interesse an diesem Thema gibt und erfreue mich an der guten Diskussion und dem Feedback!"

Was ich so als Haupt Pluspunkt immer wieder Lese ist das Bildung umsonst sein muss und für jeden zugänglich,eine Ansicht die ich durchaus teile aber langt das als einziges Pro?

Wie bereits gesagt stehe ich was die ersten 13 Jahre angeht voll hinter diesem Prinzip aber wenn die deutschen was wollen können sie ordentlich Sparen z.b. für Autos,Häuser,Fernseher usw.

Das man auch mal für das durchaus wichtige Gut Bildung spart das kommt hier niemandem in den Sinn?

In Amerika z.b. fangen die Eltern direkt nach der Geburt an zu sparen damit die Kinder mal auf das College können.

Und in Deutschland wären das weitaus geringer Beiträge,hab demletzt was von 89euro im Monat gelesen...

Ayur
16-11-2012, 07:56
Nein, das war nicht das einzige Argument:
Die Bildungsausgaben in Hochschulen amortisieren sich ziemlich schnell - sei es durch Forschung oder halt steuerzahlende Akademiker.

Dann geht ihr irgendwie immer davon aus, dass so ein Studium nur den Studierenden nutzt... Das ist wirklich kurzfristig gedacht... Ohne Akademiker braucht man hier im Land auch keine Facharbeiter mehr (ausser unser Lohnniveau sinkt auf das von China).

Ausserdem: Wenn ich 5 Jahre studiere (Regelstudienzeit) gibt das mehr Verdienstausfall als die 50k € die oben für private Fortbildungen genannt wurden. Bei aktuellen Einstiegsgehältern muss man das erstmal wieder hereinbekommen.

Tuborgjugend
16-11-2012, 07:57
Wieso sollen denn ausgerechnet die USA in irgendeiner Form ein Vorbild sein? Wieso orientieren wir uns nicht an Ländern, in denen es den Menschen besser geht als bei uns, wie Norwegen, Finland, Dänemark? Wieso orientieren wir uns nicht gleich an Nordkorea?

Vrooktar
16-11-2012, 08:28
Wie bereits gesagt stehe ich was die ersten 13 Jahre angeht voll hinter diesem Prinzip aber wenn die deutschen was wollen können sie ordentlich Sparen z.b. für Autos,Häuser,Fernseher usw.

Das man auch mal für das durchaus wichtige Gut Bildung spart das kommt hier niemandem in den Sinn?

In Amerika z.b. fangen die Eltern direkt nach der Geburt an zu sparen damit die Kinder mal auf das College können.

Und in Deutschland wären das weitaus geringer Beiträge,hab demletzt was von 89euro im Monat gelesen...


Mehr als 7 Millionen Menschen beziehen ALG 2, weisst du was mit deren Ersparnissen passiert, wenn sie das Wunder vollbringen für diesen Zweck langfristig Geld abzuzwacken?

Mal ganz davon ab, dass es schlichtweg absurd ist die Zukunft von Kindern von ihren Eltern abhängig (oder sollte man sagen "noch abhängiger als jetzt"?) zu machen.

Wenn es um gesellschaftspolitische Fragen geht, geh ich im Geiste meistens erstmal nen Schritt zurück und frage mich "Was nützt der Spezies Mensch?".

Und der Spezies Mensch nützt nicht die Bohne, wenn man ihr Potenzial nicht ausschöpft.
Im Gegenteil, von der Prämisse aus betrachtet müsste man jeden fast schon dazu zwingen den höchstmöglichen Bildungsstand zu erreichen der ihm möglich ist.

Genies verrotten zu lassen, weil ihre Eltern kein Geld auf der hohen Kante haben oder sie keine Lust haben sich riesig für einen Weg zu verschulden von dem sie noch nichtmal wissen, ob er ihnen eine Zukunft bietet steht dazu im krassen Widerspruch.

Sprawler
16-11-2012, 08:58
bla ...
Ich betone davon unabhängig nochmals meinen Vorschlag eines dualen Bachelors, inkl. Gehalt und Praxis von Firma, als Erstausbildung.


Wer geeignet genug ist wird als Doktor oder Professor sowieso von der Hochschule angeworben und kann praktisch forschen und studieren ganz normal als Beruf inkl. richtigem Gehalt. ... bla

Immer diese Leute die keine Ahnung von Doktorandenstellen haben. I.d.R. maximal Bezahlung einer halben Stelle, für die Arbeitszeit einer Ganzen. Ich red hierbei aber nicht von den Geistes- oder Sozialwissenschaften.

Sprawler
16-11-2012, 09:00
Wieso sollen denn ausgerechnet die USA in irgendeiner Form ein Vorbild sein? Wieso orientieren wir uns nicht an Ländern, in denen es den Menschen besser geht als bei uns, wie Norwegen, Finland, Dänemark? Wieso orientieren wir uns nicht gleich an Nordkorea?

Weil hier in Deutschland chronisch die Kacke genau dort hingelegt wird, wo Papa-USA zuvor extra ein Loch gegraben hat...

Sprawler
16-11-2012, 09:02
Jetzt mal eine kleine zwischen Meldung:"Ich finde es gut das hier so ein großes Interesse an diesem Thema gibt und erfreue mich an der guten Diskussion und dem Feedback!"

Was ich so als Haupt Pluspunkt immer wieder Lese ist das Bildung umsonst sein muss und für jeden zugänglich,eine Ansicht die ich durchaus teile aber langt das als einziges Pro?

Wie bereits gesagt stehe ich was die ersten 13 Jahre angeht voll hinter diesem Prinzip aber wenn die deutschen was wollen können sie ordentlich Sparen z.b. für Autos,Häuser,Fernseher usw.

Das man auch mal für das durchaus wichtige Gut Bildung spart das kommt hier niemandem in den Sinn?

In Amerika z.b. fangen die Eltern direkt nach der Geburt an zu sparen damit die Kinder mal auf das College können.

Und in Deutschland wären das weitaus geringer Beiträge,hab demletzt was von 89euro im Monat gelesen...

Bitte einmal drauf gucken, wessen Kinder auf Unis und Colleges sind, die vernünftig ausgestattet sind...

Tuborgjugend
16-11-2012, 09:02
Weil hier in Deutschland chronisch die Kacke genau dort hingelegt wird, wo Papa-USA zuvor extra ein Loch gegraben hat...

dann hätt ich gern amerikanische Waffengesetze

Tuborgjugend
16-11-2012, 09:54
hahahaah grade von ner Bekannten gehört und passt grad zum Thema:

Sie sitzt in nem Seminar zum Thema Projektmanagement und in dem Seminar sind 3 Werbeveranstaltungen einer großen deutschen Firma "versteckt". Natürlich mit Anwesenheitspflicht und einem Türsteher, der keinen der Studenten rauslässt (ansonsten ist es ja üblich ne Veranstaltung auch mal früher zu verlassen, weil man auf nen andern Campus muss oder weil einem die Veranstaltung einfach nix bringt [was bei so ner Werbeveranstaltung sicherlich der Fall ist] oder auch weil man n privaten Notfall hat.

Soll das wirklich der Preis sein? Freiheitsberaubung und Zwangskaffeefahrten für Studenten?

Sprawler
16-11-2012, 11:30
dann hätt ich gern amerikanische Waffengesetze

Narf

freakyboy
16-11-2012, 13:37
In Amerika besteht die Chance auf ein Stipendium. Und wenn man in der Schule gut ist, dann kann man davon ausgehen, dass man sein Studium mehr oder weniger komplett bezahlt bekommt. Also ist es eigentlich nicht wirklich von der finanziellen Situation abhänging sondern von der Leistung der Schüler. Und wenn ich mich so zurückerinnere was mir Leute erzählt haben die in Amerika zur Schule gegangen sind, dann ist das im Vergleich zu Deutschland ein Witz.

Tuborgjugend
16-11-2012, 13:59
In Amerika besteht die Chance auf ein Stipendium. Und wenn man in der Schule gut ist, dann kann man davon ausgehen, dass man sein Studium mehr oder weniger komplett bezahlt bekommt. Also ist es eigentlich nicht wirklich von der finanziellen Situation abhänging sondern von der Leistung der Schüler. Und wenn ich mich so zurückerinnere was mir Leute erzählt haben die in Amerika zur Schule gegangen sind, dann ist das im Vergleich zu Deutschland ein Witz.

und was heisst das, in der Schule gut zu sein? Ist man dann intelligent? Oder hatte man nur gute Lehrer, mit denen man besser klar kam als mit anderen?

Weißt du, wie viele berühmte und intelligente Köpfe Schulversager oder nur Durchschnitt waren?

Diese "Chancengleichheit im US Bildungssystem" existiert übrigens nur auf den ersten Blick, wenn man sich mal die Mühe macht, hinter die Kulissen zu schauen, stehen die noch schlechter da als wir
Chancengleichheit trotz Studiengebhren: die USA als Vorbild? | bpb (http://www.bpb.de/apuz/29382/chancengleichheit-trotz-studiengebuehren-die-usa-als-vorbild?p=all)

freakyboy
16-11-2012, 14:49
Und wie oft kommt das vor? Vielleicht 1 von 1000 ? Es geht mir nun auch nicht um diese Ausnahmefälle sondern um den Durchschnittsschüler

Tuborgjugend
16-11-2012, 14:53
Ungerechte oder lehrerabhängige Benotungen auch? Hast du den verlinkten Artikel mal gelesen?

hallosaurus
16-11-2012, 15:20
In Deutschland besteht auch die Möglichkeit auf ein Stipendium!

freakyboy
16-11-2012, 15:31
Naja ok da bei der Benotung gebe ich dir Recht. Aber wie oft kommt das schon vor, dass jemand wirklich ungerecht behandelt wird? Meistens bekommt man doch die Durchschnittsnote der geschriebenen Klausuren im Zeugnis. Eventuell +/-1 und das wars dann auch schon. Ja den Artikel habe ich gelesen, war interessant da es doch anscheinend anders ist als ich es damals gelesen habe.

Tuborgjugend
16-11-2012, 15:47
Naja zum einen gibt es die gaußsche Normalverteilungskurve, nach denen Lehrer inoffiziell benoten müssen (es gab mal einen Fall, da hatten alle Schüler_innen bei einem Lehrer ständig "zu gute" Noten und der Lehrer hat deswegen n fetten Anschiss bekommen und den Auftrag, das Niveau deutlich anzuheben (dabei war das Niveau durchaus üblich, nur war die Klasse halt zu gut)). Dann gibt es noch den Kevinismus (http://de.wikipedia.org/wiki/Kevinismus#.E2.80.9EKevinismus.E2.80.9C), demzufolge schon Menschen aufgrund ihrer Vornamen schlechtere Noten bekommen haben, und diverse andere Einflüße auf die Notengebung. Und ich glaube, dass es fast jeder schonmal erlebt hat, dass man bei einem Lehrer super Noten hatte und bei einem anderen Lehrer im selben Fach auf einmal schlechtere Noten.

Noten haben leider nicht wirklich eine objekte Beurteilungsfunktion und wenn, dann erfüllen sie diese nicht. Noten dienen lediglich dazu, zu selektieren

Vrooktar
16-11-2012, 16:00
Als ledigliche Selektion wirds leider oft genutzt.
Noch dazu kommt die Effizienz des ganzen Talent zu filtern.
Selbst wenn alle Lehrer vollkommen unabhängig und unvoreingenommen bewerteten wäre der Notendurchschnitt immer noch weit von der tatsächlichen Intelligenz entfernt.

Es gab sogar schon unabhängige Studien die sich mit dem potenziell riesigen Problem befassten, dass immer mehr Führungspersonen zwar die formell nötige Qualifikation erfüllen, aber gar nicht über die tatsächlichen geistigen Fähigkeiten verfügen ihren Job richtig zu machen.

Und ich kenn auch persönlich son paar Kandidaten.....

Kensei
16-11-2012, 19:04
Hallo,

schön im obigen ersten Teil Deiner Aussagen zu lesen, dass unser aller Steuergelder für Deinen Schulbesuch und Dein Studium offensichtlich gut angelegt waren:rolleyes:...

Hallo Jochen,

Ich unterrichte jetzt (zumindest theoretisch ;)) deine Kinder in der Schule. Findest du nicht, dass deine Steuergelder da gut angelegt waren? Ohne Bafög und die Freiheit von Studiengebühren hätt ich mir die 6 Jahr Studium wohl nicht gegeben. Ob das nun eine Bereicherung für das deutsche Bildungssystem ist oder nicht, musst du meine Schüler fragen :D

Was ich sehr interessant finde zu diesem Thema, dass es ein Haufen Leute gibt (mich wahrscheinlich eingeschlossen), die mit Halbwissen glänzen und sich daraus ihre Schlüsse pro/contra Studiengebühren ziehen. Vlt. sollten wir alle erstmal richtig unsere Hausaufgaben machen und die eigenen Meinung dann nochmal in Ruhe überdenken.

Zum Thema Meister habe ich meine Meinung bereits kundgetan. Ich vergleiche die ersten möglichen Berufsabschlüsse miteinander und das sind für mich Lehre und Studium. Wenn die Lehre finanziert wird, egal ob durch die Firma oder Bafög vom Staat, will ich das für mein Studium auch. Warum sollen akademische Berufe Geld kosten, nicht-akademische aber nicht?

Der Meister ist für mich vergleichbar mit einem Zweit- oder Aufbaustudium. Von daher kann der auch was kosten. Der Student zahlt ja hier auch Langzeitstudiengebühren etc.
Ich würde mich vlt. auf den Kompromiss einlassen, nur das Bachelorstudium kostenlos zu machen und für den Master dann Gebühren zu verlangen. Da könnte man drüber nachdenken...

@klar

Das mit dem verbindlichen dualen Bachelor hatte ich auch schonmal überlegt, denke aber, dass da die Geistes- und Sozialwissenschaften hinten runter fallen würden, oder?
Oder kannst du dir Firmen vorstellen die Soziologen, Philosophen oder Literaturwissenschaftler einstellen?

klar
17-11-2012, 09:52
Oder kannst du dir Firmen vorstellen die ... Literaturwissenschaftler einstellen?

Für Bedienungsanleitungen! :D
Der Rest kommt ins Marketing.
Nein, ich versteh schon was Du meinst.

Unsere Politiker sind schlau genug. Die sollen das entscheiden, werden ja schließlich dafür bezahlt. Mir ist es im Endeeffekt egal.

Radioknopf
19-11-2012, 13:33
In Deutschland besteht auch die Möglichkeit auf ein Stipendium!

Aus Persönlicher erfahrung: Wer eh schon genung Geld hat um nicht Arbeiten gehen zu müssen hat gute chancen auf Stipendien, allein wegen noten und Zeitaufwand (assessment center). Oder wer sich Zeit lebens Sozial engagiert hat. Für den Durchschnitt sind die Hürden sehr sehr hoch!

@Vrooktar: Die Meinung das Studieren was mit intelligenz zu tun hat würd ich auch nur sehr eingeschränkt vertreten..Sekundärtugenden helfen einem viel weiter.

Vrooktar
24-11-2012, 11:34
@Vrooktar: Die Meinung das Studieren was mit intelligenz zu tun hat würd ich auch nur sehr eingeschränkt vertreten..Sekundärtugenden helfen einem viel weiter.

Vor allem die Zahl derer die sich "konzentrationsfördernde Mittelchen" verpassen um sich einfach möglichst schnell viel in die Birne stopfen zu können wird ständig größer.

Was soll diese Gruppe, der nach Studien über 200.000 Studenten in Deutschland angehören, machen?
Da an den eigentlichen Problemen eh nichts gemacht wird kann ich nur hoffen, dass die Pharmazie in 25 Jahren so gut ist, dass diese Leute sich durch Mittelchen tatsächliche Kompetenz verpassen können.

Offline_Fighter
24-11-2012, 12:19
Bachelor Fixpreis 15000€
Master Fixpreis 7500€

Als Bafög, Fixpreis 600€ pro Monat

Rückzahlung gemäss Bafög Standard!

P.B.
25-11-2012, 10:28
Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, aber äußere mich mal, da ich an der Uni lehre:

Vorweg: Studenten heute haben ein großes Problem. Sie sind so unglaublich jung. Die Erstsemester sind eher noch Kinder, die die ersten Semester verhauen, da sie mit der Freiheit nicht umgehen können. Gerade den Jungs fehlt der Wehr- oder Zivildienst als Zeit der charakterlichen Reifung. Die sind alle echt pfiffig, aber einfach sehr jung.

Studiengebühren ist ein zweischneidiges Schwert. Viele gute Sachen passieren mit den Geldern an der Uni, aber ich kann nicht beurteilen, ob es Leute vom Studium abhält.
Wichtig ist, dass an der Uni lernen nichts mit schulischem Lernen zu tun hat. Man soll nicht nur Fakten lernen, sondern eine - für das jeweilige Fach - entscheidende Denkschule und Methodik. Das geht nicht nur durch Pauken, sondern man muss auch in seinem Fach reifen. Also ich bin Leuten die in Rekordgeschwindigkeit studieren gegenüber misstrauisch, ob die sich nur mit dem notwendigsten Wissen durchgebissen haben und ihr Fach nicht durchdrungen haben. Somit sorgen Studiengebühren m.E. durch den entstehenden finanziellen Druck für schlechtere Absolventen, da diese sich nicht mehr genug Zeit nehmen.

KAJIHEI
27-11-2012, 22:57
Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, aber äußere mich mal, da ich an der Uni lehre:

Vorweg: Studenten heute haben ein großes Problem. Sie sind so unglaublich jung. Die Erstsemester sind eher noch Kinder, die die ersten Semester verhauen, da sie mit der Freiheit nicht umgehen können. Gerade den Jungs fehlt der Wehr- oder Zivildienst als Zeit der charakterlichen Reifung. Die sind alle echt pfiffig, aber einfach sehr jung.

Studiengebühren ist ein zweischneidiges Schwert. Viele gute Sachen passieren mit den Geldern an der Uni, aber ich kann nicht beurteilen, ob es Leute vom Studium abhält.
Wichtig ist, dass an der Uni lernen nichts mit schulischem Lernen zu tun hat. Man soll nicht nur Fakten lernen, sondern eine - für das jeweilige Fach - entscheidende Denkschule und Methodik. Das geht nicht nur durch Pauken, sondern man muss auch in seinem Fach reifen. Also ich bin Leuten die in Rekordgeschwindigkeit studieren gegenüber misstrauisch, ob die sich nur mit dem notwendigsten Wissen durchgebissen haben und ihr Fach nicht durchdrungen haben. Somit sorgen Studiengebühren m.E. durch den entstehenden finanziellen Druck für schlechtere Absolventen, da diese sich nicht mehr genug Zeit nehmen.

Bis auf diesen absurden Quark von der Reifung durch den Dackeldienst beim Bund eigentlich richtig.

Übrigens mal eine Frage : Was heißt "heute so jung" ? Früher waren die Leute auch nicht älter als max 20ig ( für Schnarchnasen ) wenn es an die Uni ging.
Normal waren 18 und 19 Jährige.

Was das Rauskegeln der Erstsemester angeht : Sieh dir bitte mal die Finanzpolitik der Uni an. Egal wo.
Vor fast 30g Jahren haben wir schon fröhlich Erstsemester rausschieben müssen...als assis, Tutoren etc.

Heute kein schulisches Lernen ; also bitte heute es ist es doch extrem verschult, genau ist doch ein Hauptproblem.

KAJIHEI
27-11-2012, 23:13
Ws Studiengebühren angeht :
Absolut indiskutabel.
Wenn man ernsthaft und gründlich, d.h. auch tiefergehend lernen will ist ein mehr als umfangreiche Litraturaustatung z.:b nicht zu vermeiden.
Uni-Bibi : Ich lache später, entweder nicht da der Wälzer, oder nicht vorhanden.
Dito Stabi etc. Ich glaube kaum, daß es in den letzten Jahrzehnten dank der intelligenten Sparmaßnahmen besser geworden sit.
Bei den Preisen für ordentliche Literatur geht da pro Semester schon ein hübscher Batzen flöten.
Dann nebenbei Arbeiten gehen, sprich das normale Leben...Alles umsonst na klar. Vom Bafög alleine leben ? Eine hübsche Illusion. (Ich möchte keinem Hungerkünstler zu nahe treten ).

Studiengebühren lösen nichts.

Was etwas bringen würden kein NC sonder fachspezifische Eignugsprüfungen.
Was soll man mit einem 1.00er in Bio und Kunst bitte in Mathe anfangen ?
Desweiteren : Absolute Förderung der Fähigen incl. alters Studiensystem !
Auf lange Sicht zahlt sich das aus, jetzt wird ja dank dieser ganzen modernen Bachelomists schon gewimmert.
Resultat wären deutlich weniger Sutdenten, aber dafür Leute die man auch später gebrauchen kann.

gasts
28-11-2012, 01:10
Übrigens mal eine Frage : Was heißt "heute so jung" ? Früher waren die Leute auch nicht älter als max 20ig ( für Schnarchnasen ) wenn es an die Uni ging.
Normal waren 18 und 19 Jährige.


Außerhalb von Berlin gab es mal so etwas wie eine Wehrpflicht.
Es soll sogar Leute gegeben haben, die ein freiwilliges soziales Jahr machten.

P.B.
28-11-2012, 10:10
Bis auf diesen absurden Quark von der Reifung durch den Dackeldienst beim Bund eigentlich richtig.

Übrigens mal eine Frage : Was heißt "heute so jung" ? Früher waren die Leute auch nicht älter als max 20ig ( für Schnarchnasen ) wenn es an die Uni ging.
Normal waren 18 und 19 Jährige.

Was das Rauskegeln der Erstsemester angeht : Sieh dir bitte mal die Finanzpolitik der Uni an. Egal wo.
Vor fast 30g Jahren haben wir schon fröhlich Erstsemester rausschieben müssen...als assis, Tutoren etc.

Heute kein schulisches Lernen ; also bitte heute es ist es doch extrem verschult, genau ist doch ein Hauptproblem.

Ich wollte keine Lanze für den Wehrdienst oder Zivildienst brechen, sondern nur darauf hinweisen, dass die Studenten z.T. erst 17, meist 18 sind und noch nie außerhalb der Schule oder des Elternhauses Erfahrungen gesammelt haben. Da kommen schon witzige Fragen: "Darf ich auf die Toilette?" - "Werden die Eltern informiert, wenn ich zu oft fehle?" - "Stellt die Uni nicht für jeden ein Buch?" - Ich wurde als Dozent gefragt, ob ich in ein Poesiealbum schreibe....
Noch vor drei oder vier Jahren waren die Erstsemster ein wenig "reifer".

Hmm...wir schieben keine Erstsemester raus. Du hast recht, dass wie schon immer Studenten gerade am Anfang hinschmeißen, aber das wird eher selten forciert.

Zum schulischen Lernen: Jede Fakultät bastelt sich ihre Studienordnung selbst und muss die halt akkreditiert kriegen. Wie sehr man es selbst verschult, bleibt der Fakultät - im gewissem Rahmen - überlassen. Nur wollte ich darauf hinweisen, dass ich gerade Hochgeschwindikweitsstudierenden nicht abkaufe, dass sie ihr Fach durchdrungen haben.

Zusammenfassend soll dies kein negatives Werturteil sein. Ich mag die "Kleinen", denke allerdings, dass sie überfordert sind und viele scheitern werden oder doch sehr lange brauchen, da sie während des Studiums Erfahrungen nachholen, die andere in der Schule oder im Rahmen der Wehrpflicht gemacht haben.

Dazu kommt dann der Druck durch die Studiengebühren, der verständlicherweise dazu führt, dass jeder aus finanziellem Druck heraus schnell studieren will. Ein ganz fieser Teufelskreis, der sich dann bei den Abschlussprüfungen rächt.

Razor
28-11-2012, 10:39
Wirklich ein interessantes Thema. Das Studium in Deutschland ist sicherlich nicht billig (ich weiß es auch eigener Erfahrung), aber im Vergleich zu vielen anderen Staaten immer noch sehr bezahlbar. Dennoch, wer viel nebenbei arbeiten muss, bei dem leiden meistens die Noten. Und das darf eigentlich nicht sein. Wirkliche Chancengleichheit sehe ich hier nicht. Bafög ist zwar an sich eine gute Idee, allerdings kann man seine Existenz kaum darauf aufbauen. Es dauert oft sehr lange, bis die Anträge bearbeitet sind. Außerdem gibt es ab und an mal Verzögerung bei der Auszahlung. Wenn man dann davon Kosten wie Miete und Strom usw. zahlen muss, kann es schnell eng werden.

Die Jugend der Studenten ist schon krass. Ich habe damals mit 20 angefangen, weil ich nach dem Abi noch eine zweijährige Ausbildung gemacht habe (was ich nie bereut habe, viele Dinge die ich dort gelernt habe haben mir auch im Studium sehr geholfen). Aber heute, insbesondere wenn die mit 17 an die Uni kommen (sind ja nur noch 12 Jahre Schule). Es gibt ungelogen inzwischen Elternabende. Dazu kommt, dass die dann nichtmal selbst ihre Prüfungsanmeldung unterschreiben dürfen, weil sie nicht volljährig sind. Wenn die dann ihr Powerstudium durchgezogen haben wird es noch schwieriger. Mit 20 ist der Bachelor fertig, mit 22 der Master. Damit sollen sie dann eigentlich für Führungspositionen qualifiziert sein. Aber in dem zarten Alter mit fast keiner Praxiserfahrung?

Korkell
28-11-2012, 10:39
Ich wollte keine Lanze für den Wehrdienst oder Zivildienst brechen, sondern nur darauf hinweisen, dass die Studenten z.T. erst 17, meist 18 sind und noch nie außerhalb der Schule oder des Elternhauses Erfahrungen gesammelt haben. Da kommen schon witzige Fragen: "Darf ich auf die Toilette?" - "Werden die Eltern informiert, wenn ich zu oft fehle?" - "Stellt die Uni nicht für jeden ein Buch?" - Ich wurde als Dozent gefragt, ob ich in ein Poesiealbum schreibe....
Noch vor drei oder vier Jahren waren die Erstsemster ein wenig "reifer".

Hmm...wir schieben keine Erstsemester raus. Du hast recht, dass wie schon immer Studenten gerade am Anfang hinschmeißen, aber das wird eher selten forciert.

Zum schulischen Lernen: Jede Fakultät bastelt sich ihre Studienordnung selbst und muss die halt akkreditiert kriegen. Wie sehr man es selbst verschult, bleibt der Fakultät - im gewissem Rahmen - überlassen. Nur wollte ich darauf hinweisen, dass ich gerade Hochgeschwindikweitsstudierenden nicht abkaufe, dass sie ihr Fach durchdrungen haben.

Zusammenfassend soll dies kein negatives Werturteil sein. Ich mag die "Kleinen", denke allerdings, dass sie überfordert sind und viele scheitern werden oder doch sehr lange brauchen, da sie während des Studiums Erfahrungen nachholen, die andere in der Schule oder im Rahmen der Wehrpflicht gemacht haben.

Dazu kommt dann der Druck durch die Studiengebühren, der verständlicherweise dazu führt, dass jeder aus finanziellem Druck heraus schnell studieren will. Ein ganz fieser Teufelskreis, der sich dann bei den Abschlussprüfungen rächt.

Keine Ahnung wo du studierst aber unser jüngster hier ist 19, Durchschnitt ist mitte 20 aufwärts bis um die 30. Darf ich fragen wer mit 17 Abi hat? Oder kommt das jetzt durch das G8 Ding? Ich kenne absolut niemanden der direkt nach der Schule studieren gegangen ist, entweder die Leute gehen ins Ausland mussten wie ich noch Zivi oder BW machen, machen Gleitzeit, jobben etc.
Leute die sofort studieren sind meiner Wahrnehmung nach eher die Minderheit.

Razor
28-11-2012, 10:48
Keine Ahnung wo du studierst aber unser jüngster hier ist 19, Durchschnitt ist mitte 20 aufwärts bis um die 30. Darf ich fragen wer mit 17 Abi hat? Oder kommt das jetzt durch das G8 Ding? Ich kenne absolut niemanden der direkt nach der Schule studieren gegangen ist, entweder die Leute gehen ins Ausland mussten wie ich noch Zivi oder BW machen, machen Gleitzeit, jobben etc.
Leute die sofort studieren sind meiner Wahrnehmung nach eher die Minderheit.

Die 17-jährigen sind noch ein sehr junges Phänomen (ich weiß, schlechtes Wortspiel). Die kommen jetzt erst, wenn die Doppeljahrgänge ihr Abi machen. Wurde ja von 13 auf 12 Jahre verkürzt.

P.B.
28-11-2012, 10:56
Keine Ahnung wo du studierst aber unser jüngster hier ist 19, Durchschnitt ist mitte 20 aufwärts bis um die 30. Darf ich fragen wer mit 17 Abi hat? Oder kommt das jetzt durch das G8 Ding? Ich kenne absolut niemanden der direkt nach der Schule studieren gegangen ist, entweder die Leute gehen ins Ausland mussten wie ich noch Zivi oder BW machen, machen Gleitzeit, jobben etc.
Leute die sofort studieren sind meiner Wahrnehmung nach eher die Minderheit.

Das sind jetzt die G-8, genau. Ich beziehe mich auf Göttingen und Kassel. Klar gibt es immer noch die Mitte-20iger und viele, die mit 19 anfangen, aber 17 oder 18 ist keine Seltenheit, wenn nicht sogar unter den Erstsemstern die Mehrheit. Viele gehen da den direkten Weg aus der Schule an die Uni.
Du weißt doch: Hauptsache schnell und jung ist immer besser. :rolleyes:

Ich habe jetzt einen Nachmieter für eine Studentenbude gesucht. Unter den 7 Bewerbern, dachte ich bei 2, dass die vieleicht noch keinen Bartwuchs haben.

Ich glaube, dass ein FSJ oder ein paar Monate Ausland für viele gut wären. Ich würde jedem dazu raten.

Es mag sein, dass Kassel und Göttingen da speziell sind, aber das ist meine Wahrnehmung. Wenn ich zurück denke wie ich mit 17 oder 18 war...da wäre studieren undenkbar gewesen, Schule war schon mit den überschäumenden Hormonen und den vielen Partys eine Herausforderung.

Korkell
28-11-2012, 11:20
Mit 17 studieren geht gar nicht klar, da stehste ja noch voll im Saft.
Studierst du in Göttingen?

P.B.
28-11-2012, 12:17
Ne, ich war bis zu diesem Semester dort Dozent und werde ab nächsten wahrscheinlich in Kassel lehren. Wobei mein Schwerpunkt nicht mehr an der Uni liegt.

crazysource
28-11-2012, 13:02
Nein Bildung muss kostenlos sein. Studenten sollten sich zu 100% auf ihr Studium konzentrieren können.
Allerdings sollte die Förderung später auch voll wieder zurückgezahlt werden. Daher bin ich für ein elternunabhängiges Förderungsgeld, welches, wie zuvor beschrieben, nach Studienende zurückgezahlt werden muss.
Wenn Deutschland noch mal irgendwann mit China oder den USA konkurrieren will, dann muss meiner Meinung nach ein großer Teil des Geldes in Bildung investiert werden.

absolut meine meinung. man muss die leute in bildung schicken, damit sie nicht später als hartz4-er enden. ich bin sogaqr der meinung, daß man statt nur umschulung oder weiterbildungen zu bezahlen ein ganzes studium +nebenkosten(miete,strom etc.9 bezahlen sollte,-->wenn jemand schon ein gewisses alter erreicht hat und mit dem studium einen job bekäme ohne aber nicht.
PS: Arbeitslosenquoze aktuell ubter Akademikern ca. 2,5 Prozent

Vrooktar
01-12-2012, 09:28
Die 17-jährigen sind noch ein sehr junges Phänomen (ich weiß, schlechtes Wortspiel). Die kommen jetzt erst, wenn die Doppeljahrgänge ihr Abi machen. Wurde ja von 13 auf 12 Jahre verkürzt.

Ich wurde eingeschult, da war ich seit einem Monat 6.
Nach 12 Jahren Schule hatte ich mein Abitur mit frisch 18..
Ohne das Überspringen von Klassen oder der (meiner Auffassung nach eindeutig zu frühen) Einschulung mit 5 kann man gar nicht mit 17 studieren.
Na gut für das Gesangsstudium braucht man keine Hochschulreife, aber da wird man mit 17 eh gleich wieder nach Hause geschickt.

Aber mal davon ab.
Ich seh das Problem eher in der Art der Ausbildung.
Man wird doch gar nicht vorbereitet oder "auf den Weg gebracht".
Ich hatte schon das Glück in einer, gemessen am System, vorbildlichen Bildungseinrichtung Abitur gemacht zu haben.
Und trotzdem hatte ich mit 18 keinen Dunst was ich überhaupt machen KANN.
Sicher die haben dir da irgendwelche Marketingheinis von Firmen mit Vorträgen an die Backe geschraubt und dir immer eingebleut, dass du was aus dir machen musst, aber mehr kommt da nich.
Da sitz ich dann vor ner Frau die ich frage "Was kann man denn nun überhaupt alles studieren?" und die einzige Antwort die ich bekomme is "Alles mögliche".
Hurray.

gast
01-12-2012, 10:59
absolut meine meinung. man muss die leute in bildung schicken, damit sie nicht später als hartz4-er enden. ich bin sogaqr der meinung, daß man statt nur umschulung oder weiterbildungen zu bezahlen ein ganzes studium +nebenkosten(miete,strom etc.9 bezahlen sollte,-->wenn jemand schon ein gewisses alter erreicht hat und mit dem studium einen job bekäme ohne aber nicht.
PS: Arbeitslosenquoze aktuell ubter Akademikern ca. 2,5 Prozent

Ja nur nicht jeder packt ein Studium.

+ Nebenkosten? Ja klar. 5,6 Jahre faulenzen auf Kosten der Steuerzahler. - Wenn dann direkt raus wenn man in einem Semester das Soll nicht erbringt.

Fabian.
01-12-2012, 19:00
Nein, das wäre definitiv der falsche Weg.
Meiner Meinung nach stellt ein Fördergeld, welches zu 100% zurückgezahlt werden muss, die beste Lösung dar. Dann kann es auch ruhig Studiengebühren geben.

Kensei
01-12-2012, 19:45
...Sicher die haben dir da irgendwelche Marketingheinis von Firmen mit Vorträgen an die Backe geschraubt und dir immer eingebleut, dass du was aus dir machen musst, aber mehr kommt da nich.
Da sitz ich dann vor ner Frau die ich frage "Was kann man denn nun überhaupt alles studieren?" und die einzige Antwort die ich bekomme is "Alles mögliche".
Hurray...

Kann ich so bestätigen. Was die meisten Schulen und die Agentur für Arbeit so an Berufsvorbereitung machen ist ein schlechter Witz.
Saß damals auch vor der Dame, mich nach Studienmöglichkeiten erkundigen, und sie macht die Internetseite der Uni auf und zeigt mir das Studienangebot :rolleyes:
Und auf die Frage was denn jetzt gefragte Studiengänge seien und wo man gute Jobchancen hätte, meinte sie: "alles, wenn sie nen guten Abschluss machen..." Klasse!

Ich finde übrigens nicht, dass unsere Arbeitslosenprobleme mit höheren Bildungsabschlüssen gelöst werden können. Wir haben mMn viel zu viele Abiturienten und dadurch übervolle Unis bei gleichzeitig 30000 unbesetzten Lehrstellen...
Nicht zu vergessen die ganze Akademiker im IT- und Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Bereich, die jetzt mangels gut dotierter Stellen als Taxifahrer oder sonstwas jobben. Kenne Sozialpädagogen etc. die irgendwo nen Job im sozialen Bereich machen den sie auch mit ner gescheiten Ausbildung im Sozialwesen bekommen hätten...

Probleme sind mMn eher im Bereich der Kommunikation zu sehen. Viele interessante Berufsbilder sind den Jugendlichen heute garnicht bekannt. Da müsste es wohl von allen Bildungseinrichtungen mehr "Werbung" und Aufklärung geben...

Ayur
02-12-2012, 17:30
Kann ich so bestätigen. Was die meisten Schulen und die Agentur für Arbeit so an Berufsvorbereitung machen ist ein schlechter Witz.
Saß damals auch vor der Dame, mich nach Studienmöglichkeiten erkundigen, und sie macht die Internetseite der Uni auf und zeigt mir das Studienangebot :rolleyes:
Und auf die Frage was denn jetzt gefragte Studiengänge seien und wo man gute Jobchancen hätte, meinte sie: "alles, wenn sie nen guten Abschluss machen..." Klasse!

Jau, das ist erbärmlich und solange das so ist sollte das Studium frei sein, da man nur durch Ausprobieren seine Neigungen feststellen kann.



Ich finde übrigens nicht, dass unsere Arbeitslosenprobleme mit höheren Bildungsabschlüssen gelöst werden können. Wir haben mMn viel zu viele Abiturienten und dadurch übervolle Unis bei gleichzeitig 30000 unbesetzten Lehrstellen...

Also 1.: Freie Lehrstellen heisst nicht, dass man die Leute später auch braucht... Gerade Großbetriebe bilden vieel zuviele Leute aus, die dann später nicht übernommen werden usw.

2. Es gibt genügend Leute ohne Abitur für diese Lehrstellen, es ist nur so, dass davon zuwenige qualifiziert sind auch nur eine Ausbildung anzufangen. Viele Unternehmen haben mittlerweile schon Nachhilfeprogramme, die versuchen ihre Azubis auf ein Niveau zu bringen, bei dem sie die Ausbildung hinbekommen können.

3. Abitur != Studium

4. Die Anzahl der Stellen für Nichtakademiker werden in Deutschland immer weniger (wenn man mal Dienstleister aussen vor lässt, die aber häufig durch ihre Ausbeutungspolitik nicht wirklich erstrebenswert sind...)



Nicht zu vergessen die ganze Akademiker im IT- und Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Bereich, die jetzt mangels gut dotierter Stellen als Taxifahrer oder sonstwas jobben. Kenne Sozialpädagogen etc. die irgendwo nen Job im sozialen Bereich machen den sie auch mit ner gescheiten Ausbildung im Sozialwesen bekommen hätten...
Und da ist deine Lösung, dass die alle nicht studieren hätten sollen? Das Problem ist doch eher, dass keiner bereit ist für so wichtige Dinge Geld auszugeben...

KAJIHEI
02-12-2012, 18:56
Tja so ändern sich die Zeiten.
Als ich studiert hab : Top-Abschluß in Chemie ; arbeitslos.
Heute : Na wo sind sie denn, die qualifizierten Ingenieure.
Mal ein Witz am Rande.
Vorstellungsgespräch.
"Was haben Sie den studiert ? "
"A, B. C. auf Bachelor."
"Sehr schön, und was haben sie richtig ausgelernt ?"

Übirgens : Was Abi-Abschließer angeht : Es gab da einen Witz für
Erstsemester.
Wie funktioniert der Dreisatz ?
"Weis
ich
nicht"

Korkell
03-12-2012, 01:55
Wir suchen händeringend nach Facharbeitern vor allem nach Ingenieuren die wir so gut wir können aus dem Ausland importieren obwohl keiner mehr her will und da streitet man hier darüber ob man den Leuten das studieren noch erschweren sollte, lächerlich.
Die Frage ist eher was sie studieren sollten, ich studieren Sozialrecht darauf kann ich später mal aufbauen...und ja sicher brauchen wir Sozialarbeiter aber mein Eindruck ist, dass die Studiengänge soziale Arbeit und BWL geradezu überschwemmt werden.
Die können dann halt Pädagogik die mit nem stärkeren Staat in dem Maße nicht nötig wäre und unser Geld verwalten, verspekulieren und Wahrsagen.
Aber herstellen können die nix.

P.B.
03-12-2012, 07:02
Schade, dass es hier wieder in die Stammtisch Parolen abdriftet:

- Der taxifahrende Geisteswissenschaftler z.B. ist ein eher seltenes Phänomen. Viele orientieren sich nach dem Studium um und finden ganz passable Jobs, in denen gerade ihre soziale Kompentenz gefordert ist. Man wird als Geisteswissenschaftler eher selten richtig viel verdienen, aber zum Leben reicht es meist. Leider gibt es diejenigen, die den Absprung nie versuchen und ewig ihrem Traumjob hinterher rennen, doch sind diese Einzelfälle leider in der öffentlichen Wahrnehmung sehr präsent.

- Es gibt genug deutsche Ingenieure, die keine Arbeit in ihrem Bereich finden. Da wird mit Hilfe einer angeblichen Verknappung der Lohn gedrückt. Mal Hand aufs Herz: Kennt ihr Firmen in denen mehr als die typischen 10% (wie schon immer) aus dem Ausland eingekaufte Ingenieure sind?

KAJIHEI
03-12-2012, 12:26
Es ist doch so, bist du über 35 bis 50, bist du nach Auffassung vieler im Arbeitsmarkt zu alt.
Ein großer Teil der freien Ingenieure bewegt sich aber in diesem Altersegement.

Tja sowas gibt es halt nicht : Den 20ig jähigren Dipl-Ing mit 30ig jähriger Berufserfahrung.

Was bekommen wir jetzt : Diesen Bachelorunfug als Magerquarkersatz. Die IHK flucht nur noch im Auftrag der Unternehmer.
Schnell? Ja. Jung ? Ja. Ausgelernt und wirklich qualifiziert für Entwicklungstätigkeiten ?
Ist das hier nicht doch die Flachwitzseite ?

P.B.
03-12-2012, 12:54
Es ist doch so, bist du über 35 bis 50, bist du nach Auffassung vieler im Arbeitsmarkt zu alt.
Ein großer Teil der freien Ingenieure bewegt sich aber in diesem Altersegement.

Tja sowas gibt es halt nicht : Den 20ig jähigren Dipl-Ing mit 30ig jähriger Berufserfahrung.

Was bekommen wir jetzt : Diesen Bachelorunfug als Magerquarkersatz. Die IHK flucht nur noch im Auftrag der Unternehmer.
Schnell? Ja. Jung ? Ja. Ausgelernt und wirklich qualifiziert für Entwicklungstätigkeiten ?
Ist das hier nicht doch die Flachwitzseite ?

So sieht es aus.