Vollständige Version anzeigen : Partner korrigieren
Antikörper
28-11-2012, 12:59
Hallo liebe KKB Gemeinde!
Mich würde einmal interessieren wie ihr die Korrektur eures Trainingspartners handhabt bzw. wie ihr dazu steht.
Angenommen man ist in einer Partnerübung und meint einen Fehler, welcher Art auch immer, zu erkennen. Weißt ihr euren Partner darauf hin oder wartet ihr darauf, dass der Trainer vorbei schaut? Welche Fehler würdet ihr korrigieren (Schweregrad) und welche nicht? Ist es bei euch erwünscht, dass auch Nicht- Trainer Andere korrigieren?
Oftmals ist es doch auch so, dass man selbst von dem Partner korrigiert wird. Wie reagiert ihr darauf, wenn der Korrigierende offensichtlich Schmarn erzählt (weil ihn z.B. einfach der Erfahrungsschatz fehlt = Selbstüberschätzung)? Andererseits wie reagiert ihr darauf, wenn ihr jemanden korrigieren wollt der offensichtlich Fehler macht und derjenige lässt sich von "euch" nichts erzählen?
Persönlich handhabe ich das so mittlerweile so, das ich als Tranierender niemanden mehr korrigiere, wenn dieser nicht explizit danach fragt. Bei Partnern zu denen ich auch privat mehr Kontakt habe, ist das natürlich anders. Ich bin zu dieser Einstellung gelangt, da ich oftmals erlebt habe, dass Leute sich NUR vom Trainer korrigieren lassen, egal ob der genau das selbe erzählt und Ratschläge einfach ignoriert werden. Ein paar mal hab ich sogar erlebt, dass die Person äußerst gereizt auf die korrektur reagiert "Du musst mich hier nicht korrigieren", "Wer sagt denn dass, dass ich das so machen soll" usw.
Über ein paar Antworten würde ich mich freuen!
Grüße
Von einem gleich- oder höher- rangigen Trainingspartner erwarte ich, dass
er mich auf meine Fehler hinweist und mich verbessert.
Wo ich mehr Erfahrung habe, gebe ich das auch weiter und habe NIE
dafür Widerspruch bekommen.
BUJUN
normalhero
28-11-2012, 13:09
Ich bzw. wir in unserer Gruppe handhaben es so, dass wir uns eigentlich immer auf unsere Fehler aufmerksam machen. Auch, wenn wir uns nicht sicher sind. Dann wird eben der Coach gerufen und dieser sagt dann, wie es genau funktioniert.
Wenn ich in mit einem "fremden" Trainingspartner üben (oder rollen) würde, würde ich es auch begrüßen wenn er mir meine Fehler mitteilt. Ich sehe an konstruktiver Kritik nichts verwerfliches.
Alles andere hat was mit Egoproblemen zu tun.
Bei uns korrigieren wir uns häufig gegenseitig.
Der Trainer geht rum, schaut sich jedes Paar genau an und korrigiert wenn nötig.
Ich hatte bisher selten das Problem, dass jemand seine Fehler nicht einsieht.
Beim Grappling kann man ja auch bei Drills leicht grobe Fehler aufzeigen.
Der andere merkt dann recht schnell, wenn es anders läuft als erwartet.
Zu der Sache mit dem Schmarn-Erzählen. Das kann man bei uns im Normalfall recht schnell widerlegen oder der Trainer sieht dass schon vom weitem und man muss sich anhören was man für nen Mist macht.
ich sage niemandem was er machen "soll" weil wenig wirklich "falsch" ist. ich weise nur auf potentielle "gefahren" je nach position hin und sage wie ich persöhnlich diese zu vermeiden versuche, nur so als anregung.
Caramujo
28-11-2012, 14:13
Kritik, Korrektur und kreative Ideen sind immer willkommen :D
Ich trainiere am Liebsten mit Leuten bei denen ich weiss, dass die mich
korrigieren können und das auch tun.
Wenn über eine Korrektur Uneinigkeit herrscht, wird einfach beim Trainer nochmal nachgefragt.
Es würde mich viel mehr ankeksen, wenn ich einen offensichtlichen Fehler mache und mein Gegenüber sich nicht traut / es nicht für nötig hält mich drauf hinzuweisen.
Caramujo
Antikörper
28-11-2012, 14:32
Von einem gleich- oder höher- rangigen Trainingspartner erwarte ich, dass
er mich auf meine Fehler hinweist und mich verbessert.
Wo ich mehr Erfahrung habe, gebe ich das auch weiter und habe NIE
dafür Widerspruch bekommen.
BUJUN
Das Verhalten kann ich nicht anwenden, da es bei uns keine nach außen sichtbaren Graduierungen gibt. Persönlich halte ich es auch nicht für sinnvoll auf die Graduierung zu sehen, viel mehr sollte man das "Können" eines Partners dazu hernaziehen.
Beim Grappling kann man ja auch bei Drills leicht grobe Fehler aufzeigen.
Der andere merkt dann recht schnell, wenn es anders läuft als erwartet.
Ich hatte letzte Woche konkret den Fall, dass eine simple Armbar geübt werden sollte. Mein Partner hatte die Hüfte viel zu weit weg von meiner Schulter, woraufhin die Armbar natürlich nicht gefunzt hat. Die Korrektur meinerseits wurde mit einem "Ja ja ja, passt scho" beantwortet. Naja.. die Partnerübung war so, bis der Trainer eingeschritten ist, relativ witzlos. Gnädigerweise hab ich halt nach Minuten am Arm gezerre mal abgetappt :)
Selbst nimmt sich diese Person aber raus alles und jeden zu korrigieren.
Was soll man mit so einem Menschen anfangen?
ich sage niemandem was er machen "soll" weil wenig wirklich "falsch" ist. ich weise nur auf potentielle "gefahren" je nach position hin und sage wie ich persöhnlich diese zu vermeiden versuche, nur so als anregung.
Das ist ein interessanter Punkt. Aber wie konkret unterscheidet sich ein Hinweisen auf potentielle Gefahren von einer Korrektur?
Grüße
Hallo Antikörper und danke für die konstruktive Kritik !
Höher-Rangig ist natürlich nicht rein graduierungsbezogen gemeint
sondern in erster Linie dass der Andere besser / weiter ist und mir
auch weiter helfen kann.
Grüße
BUJUN
Michael1
28-11-2012, 14:54
Wenn ich ein erhöhtes Verletzungsrisiko sehe (für mich oder den Partner) korrigiere ich direkt. Ebenso wenn es gar nicht funktioniert weil der Ablauf o.ä. falsch ist.
Bei Fehlern im Detail lasse ich es in der Regel erstmal laufen. Erstmal machen lassen und sehen ob er selbst merkt was evt. noch nicht stimmt. Wenn nicht (und der Trainer noch nicht vorbei gekommen ist um zu korrigieren) dann sag ich eben doch was.
Wichtig ist natürlich dass man selbst wirklich weiß was nicht stimmt ...
Das (konstruktive, freundlich angebrachte und in der Anzahl begrenzte) Hinweise blöd ankommen hab ich eigentlich noch nie erlebt. Weder bei mir selbst noch bei anderen.
Wer Fehler entdeckt sagt es auch grundsätzlich seinem Partner, einen erstmal festgesetzten Fehler wieder abzutrainieren ist ziemlich schwer. Auch wenn jemand weit weniger Erfahrung hat, sagt er was. Meist ist es den "Übeltäter" auch selbst bewusst, im zweifelsfrei fragen wir unseren Trainer. Ich trainiere eigentlich grundsätzlich mit den "alten Säcken", in meinem Alter haben wir hier auch sonst keinen im Verein. Die ärgern mich zwar, aber mal so: So prägt sich bei mir am schnellsten ein, dass ich was falsch gemacht habe. nicht gerade nett und sensibel, aber es hilft :D Ich verlange auch von einem Partner, dass er meine Fehler korrigiert, sonst bringt eine Partnerübung auch herzlich wenig. Wenn mir auf der anderen Seite ein Fehler auffällt, mache ich denjenigen auch darauf aufmerksam. Bei meinen Kiddies versuch ich es mit Humor, so fühlen sie sich nicht gleich persönlich angegriffen und auch hier merken sie sich die richtige Anwendung schneller (den "Trick" hab ich von meinem Fahrlehrer gelernt: "Kurbel mal eben das Fenster runter und schrei ganz laut, wo du hin möchtest. Alternativ kannst du das nächste mal auch gerne den Blinker benutzen." Meine Rache kam bei der Prüfung: Ich hab alles laut vorgebetet, Fahrlehrer hatte nen knall roten Kopf und Prüfer wäre vor lachen fast aus dem Aut gefallen :D). Keiner sollte meiner Meinung nach schlechter gelaunt nach Hause gehen, weil er den gleichen Fehler immer und immer wieder gemacht hat. Jeder Schüler merkt, wenn sein Trainer nach der 40ten misslungenen Wiederholung ungeduldig wird und es kann gerade bei Kindern deprimierend werden, wenn man es nicht locker angeht.
Gerade ein Dan-Träger sollte nicht zu stolz sein, Hinweise von eventuell "niedriger" Gradierten anzunehmen. Mal ein Beispiel: Unseren jetzt Zweiter-Dan-Träger kann ich technisch absolut nichts vormachen, aber schon als Grüngurt konnte ich die Abfolgen und Namen sämtlicher Kata und Techniker auswendig (ich merk mir jeden Mist :D). Bringt er mal wieder irgendwas durcheinander, muss ich mal wieder als Nachschlagewerk herhalten (Bücher sind zu teuer und wir brauchen sie auch nicht, wir haben Moni :D).
Fazit: Fehler müssen korrigiert werden, und das ohne ungeduldig zu werden. (Absolute Kurzfassung)
lg Moni
Ps: Mit Höher Gradierte meine ich hier nicht nur die Gürtelfarbe, sondern Erfahrung, Können etc. Mir ist bewusst, dass man an der Farbe des Gürtels die Erfahrung und das Können nicht unbedingt ablesen kann.
Aber wie konkret unterscheidet sich ein Hinweisen auf potentielle Gefahren von einer Korrektur?
ja gut es ist eine korrektur aber nicht so offensichtlich. z.B. sobald man 2-3 mal die gleiche situation ausgenutzt hat und der muster bleibt gleich (es wird langweilig) verrät man seinem partner wie er die aktion im kontext verhindern kann oder wenigstens es einem schwerer machen kann - er freut sich dann immer ;)
Finde die Frage ziemlich schwierig aber toll!
Neulich war ich auf einem Seminar, wobei ich mit jemanden trainieren musste, den ich nicht kannte. Da wir mit "normaler" Trainingskleidung trainieren, ist aufgrund von Äußerlichkeiten nicht zu erkennen, wie gut bzw. wie lang jemand trainiert hat bzw. wie sich jemand überhaupt auf einen fremden Partner einstellen kann bzw. wie offen jemand überhaupt ist.
Dazu muss ich erwähnen, dass ich einen Beruf habe, der mich immer wieder darauf zurückwirft, Klienten aufgrund spezifischer Merkmale (z. B. Ausdrucksform, äußerlicher gesundheitlicher Zustand, Redebedürftigkeit, Bildungszugang, etc.) zwecks notwendig und geeigneter Hilfen auszuloten.
Bei meinem Trainingspartner auf diesem Seminar hatte ich den Eindruck, lieber nicht korrigierend tätig zu werden. So z. B. trainierten wir Abwehrschläge mit dem Stock gegen einen Stock (inside deflection), wobei mein Trainingspartner grundsätzlich zu kurz angriff. Die Angriffe lies ich auch teilweise - ohne Gegenwehr - durch, da sie mich nicht trafen. Im Gegenteil, wäre ich tätig geworden, wäre ich in den Angriff hinein gelaufen und hätte mich somit erst in Gefahr begeben. Einmal wies ich ihn daraufhin und bat ihn, länger anzugreifen. Kurzum: Ich hatte das Gefühl, ich kam nicht an bzw. durch. Habe dann einen der Trainer hinzugezogen und so getan, als hätte ich das nicht verstanden, um uns das ganze noch einmal zeigen/erklären zu lassen, einschl. des Timings und der Distanzen. Trainer hat nicht darauf reagiert, dann habe ich konkret die Distanzen angesprochen, woraufhin der Trainer nur gesagt hat: "jaja... die Distanzen sind auch wichtig."
Nunja - lange Rede kurzer Sinn: Wenn man mit seinem Trainingspartner klar kommt, kann man sicherlich das eine oder andere ansprechen. In meinem Fall habe ich das 3-Stündige Seminar über mich ergehen lassen, war auch etwas gefrustet, das Seminar hatte dadurch weniger Lernwert für mich. Bin aber natürlich auch selbst Schuld, hätte ja was sagen können...
Ich wollte meinen Partner andererseits aber auch nicht "überfahren" oder irgendwelche Irritationen hervorrufen. Er war nicht sehr gesprächig, so ne' Art Eigenbrödler - hatte ich den Eindruck. Irgendwie - dachte ich - passt das nicht, sage ich mehr, gibt es mehr Stress.
Wie man so schön sagt: Gute Miene zum bösen Spiel. Naja - so böse war das ja auch nicht, will hier nicht übertreiben. Letztlich hat es mich allerdings schon sehr eingeschränkt und schreckt natürlich für andere Seminare ab. Künftig werde ich mir auf jeden Fall einen eigenen Partner mitbringen. Für weitere Experimente auf diesem Sektor bin ich wohl einfach zu alt, unflexibel und vllt. auch selbst zu eigenbrödlerisch? Wer weiß...
Kommt darauf an. Ist man an anderer Stelle selbst Trainer, neigt man ja eh dazu, andere zu korrigieren. Bei mir ist es so: Anfänger korrigiere ich immer, wenn wir zusammen trainieren. Fortgeschrittene(re) frage ich, ob sie das so gelernt haben bzw. extra so machen. Damit weise ich sie dann durch die Blume auf den Fehler hin, oder lerne wirklich eine bewusst ausgeführte Alternative.
Selbst lasse ich mich immer gerne korrigieren, weil ich so nur lernen kann. Was mich aber nervt, ist, wenn mir Leute was erzählen wollen, wovon sie keine Ahnung haben und mir dann offensichtlich falsche Sachen zeigen. Ich sag dann meist nichts und denk mir meinen Teil dabei. Das ist meiner Meinung nach einer der wenigen Vorteile von Gürtelsystemen: Hab ich den Schwarzgurt um, fühlt sich auf einem Lehrgang z.B. kein Orangegurt genötigt, mich zu korrigieren. Bei anderen KK, wo keine Graduierungen demonstriert werden, meint dann aber schon mal einer mit 3 Trainingseinheiten Erfahrung es besser zu wissen. Andererseits kann ein Orangegurt einen Schwarzgurt ja wirklich auf einen Fehler hinweisen. Im Grunde kann jeder von jedem lernen...
amasbaal
28-11-2012, 17:24
bei uns gilt die regel: jeder trainiert jeden. wem etwas auffällt, soll es auch korrigieren, ohne dabei gleich nervig zu werden. das ist auch etwas, das gelernt werden soll.
natürlich halten sich absolute anfänger damit etwas zurück, da sie ja zt. noch unsicher sind, ob das, was sie als "korrekt" empfinden, wirklich korrekt ist.
trotzdem: fällt bei ner partnerübung zb. meine deckung, erwarte ich, das mir das auch gesagt wird (falls ich nicht eh dafür mit nem treffer "bestraft" werde).
das erwarte ich auch von nem fortgeschrittenen anfänger dessen trainer ich bin.
wer lernt, zu lehren (bzw. den partner zu korrigieren), lernt auch für sich besser.
das ganze hat natürlich ohne jede arroganz zu geschehen und darf den trainingsablauf durch ständiges "korrekturlabern" nicht stören.
ich seh mich nicht von außen, mein partner schon. das allein macht ne außenkorrektur sehr wertvoll.
korrigieren kann jeder, der weiß, wie es richtig sein sollte. dafür muss derjenige übrigens das, was er korrigiert, nicht besser KÖNNEN. er muss nur den fehler sehen und drauf hinweisen.
ich habe jedenfalls einiges von meinen schülern und trainingspartnern aller graduierungen lernen können (durch korrektive hinweise oder zt. durch gute ideen für anwendungsvarianten oder schlicht, weil sie manches auch mal besser umsetzen können, als man selbst).
ein trainer oder "höher graduierter", der es nicht ertragen kann, korrigiert zu werden, der nicht bereit ist auch von weniger fortgeschrittenen gutes anzunehmen und der meint, in allem immer der beste sein zu müssen bzw. die trainingssituationen immer so zu drehen, dass er im "besseren licht" steht, ist für mich ein trainer/"höher graduierter", dem es an souveränität und bescheidenheit mangelt.
edit:
Was mich aber nervt, ist, wenn mir Leute was erzählen wollen, wovon sie keine Ahnung haben und mir dann offensichtlich falsche Sachen zeigen.
das ist natürlich wieder was anderes. so was kann ich überhaupt nicht ab. der "korrigierer" sollte ja schon ein gespür dafür entwickeln, wann es angebracht ist, zu korrigieren und keinen mist verzapfen.
i.d.r. (leider gibt es auch ausnahmen) funktioniert das aber recht gut bei uns.
Sehr gute Frage! War auch schon öfters in der Situation.
Zuerst einmal: Ich bin sehr vorsichtig, mir von anderen was erzählen zu lassen in Bezug aufs Training. Grundlegend akzeptiere ich das nur wenn ich die Logik dahinter verstehe und mir mehrere Meinungen anhöre... hat schon oft zu Diskussionen geführt, aber ich will eben nix falsches mir aneignen. Als ich noch kompletter Anfänger war hat mir ein Typ mal was erzählt was sich hinterher als totaler Mist herausgestellt hat, daher reagiere ich da immer etwas zurückhaltend das sofort umzusetzen.
Ansonsten, falls offensichtlich ist das mein Partner besser ist als ich nehme ich immer gerne Ratschläge an und bitte ihn auch dazu mich zu verbessern.
Selbst halte ich mich eher zurück, vor allem da ich mich selbst als noch nicht erfahren genug einschätze, Anweisungen zu geben - außer natürlich man trainiert mit einem völligen Neuling. Habe es aber auch schon öfters bemerkt, wie Leute gereizt darauf reagieren, wenn man sie verbessern will oder in Technik-Diskussionen einen anderen Standpunkt vertritt. Dann denke ich mir einfach "Naja, letzenendlich muss ich dich ja nicht überzeugen, mir eigentlich egal wie du das handhaben willst". Ist ja letztlich Aufgabe des Trainiers, endgültige Klarheit zu verschaffen. Wobei ich selbst da schon Diskussionen hatte... Ist halt das Problem wenn man Kickboxen macht aber eigentlich lieber Muay Thai machen würde :o
Schönes Thema :)
Ich korregiere und lasse mich auch korregieren. nehme das dankbar an.
ich habe damit kein problem, auch wenn ich immer im hinterkopf habe, das noch zu hinterfragen, was verbessert wird und warte immer gerne nochmal auf den meister.
denn wenn ich etwas falsch gemacht habe, sieht er vielleicht noch mehr, oder es eben am besten.
da meister immer ein paar mal bei partnerübungen bei uns durch geht, ist das auch nie ein problem.
richtig, solange es nicht in störende diskussionen ausartet. XD!
bei unseren kung fu kiddies ist das manchmal sehr lustig.
wenn man denen sagt, dass jetzt der linke fuß dran ist, und man dann erst mal erklären muss wo links ist, wird´s sogar recht niedlich. :o
die benutzen dann erst fünfmal wieder den rechten fuß. :p
da ist man dann froh, wenn meister wieder kommt. ^^`
wiesenwurz
28-11-2012, 17:58
Man darf natürlich nicht vergessen, dass der Ton die Musik macht. Ich hab das irgendwann gelernt und meistens klappt es sehr gut bei uns, mit dem korrigieren. Bei manchen Leuten funktioniert das dann trotzdem nicht, aber mit denen muss ich meistens nicht trainieren weil die eh nervig sind (kommen dann auch nur alle 3 Monate zum trainieren können nix)
Also ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass wir alle daran interessiert sind, besser zu werden und daher froh sind, wenn uns der Partner auf unsere Fehler aufmerksam macht – der Meister kann seine Augen schließlich auch nicht jederzeit überall haben. Wenn wir an Fehlerkorrektur bei uns interessiert sind, dann sollten wir auch selbst grundsätzlich dazu bereit sein, unsere Partner auf Fehler hinweisen – das ganze "System" funktioniert ja nur dann, wenn der Einzelne nicht nur „nimmt“, sondern auch „gibt“.
Jetzt können freilich zwei problematische Fälle vorkommen:
1) Man korrigiert Partner. Partner will davon nichts hören. („Passt schon!“) In diesem Fall lasse ich denjenigen einfach in Zukunft in Ruhe.
2) Partner „korrigiert“ eine (meines Erachtens) korrekte Technik. Dann frage ich erst mal: „Meinst du nicht, dass ...“ Bleibt er dabei, sage ich normalerweise so was wie „Ich glaube, ich verstehe das noch nicht ganz ... lass uns doch am besten noch mal den Senzei fragen.“ Das klappt in der Regel ganz gut. Ab und an trifft man allerdings im Training/Verein vereinzelt auf Leute, die einen grundsätzlich bei jeder Technik unbedingt „korrigieren“ zu müssen glauben. Bei denen lasse ich das dann immer über mich ergehen bis zum Partnerwechsel ...
hallosaurus
28-11-2012, 21:09
Also Deckungsfehler kann man doch ziemlich leicht anzeigen.:)
Bei uns ist es normal das man andere auf Fehler aufmerksam macht egal ob Höherer Grad Niedrigerer Grad oder wie auch immer.
Aber sollte das in einer Gemeinschaft nicht so sein. für mein empfinden muss man doch nicht beleidigt sein wenn man verbessert wird.
Von einem gleich- oder höher- rangigen Trainingspartner erwarte ich, dass
er mich auf meine Fehler hinweist und mich verbessert.
Wo ich mehr Erfahrung habe, gebe ich das auch weiter und habe NIE
dafür Widerspruch bekommen.
BUJUN
Kann ich nur zustimmen. Lasse mich auch von Leuten korrigieren die niederranging sind. Im Zweifelsfall wird er Trainer gefragt. Bei uns nimmt das auch niemand persönlich, man will sich ja verbessern und sich nicht selbst alles schön reden.
Wenn mir selber was komisch vorkommt bitte ich auch oft genug Leute sie mögen mal zuschauen und mich auf Fehler hinweisen.
]Also Deckungsfehler kann man doch ziemlich leicht anzeigen.
Oh ja.:D
Antikörper
29-11-2012, 09:27
Super, ich danke allen für die Antworten!
Es wurden bereits einige Verhaltensweisen und Situationen geschildert die mir helfen. Ich möchte trotzdem noch kurz auf den ein oder anderen Post eingehen.
Bei meinem Trainingspartner auf diesem Seminar hatte ich den Eindruck, lieber nicht korrigierend tätig zu werden.
....
Nunja - lange Rede kurzer Sinn: Wenn man mit seinem Trainingspartner klar kommt, kann man sicherlich das eine oder andere ansprechen. In meinem Fall habe ich das 3-Stündige Seminar über mich ergehen lassen, war auch etwas gefrustet, das Seminar hatte dadurch weniger Lernwert für mich. Bin aber natürlich auch selbst Schuld, hätte ja was sagen können...
...
Irgendwie - dachte ich - passt das nicht, sage ich mehr, gibt es mehr Stress.
Das ist natürlich bitter. Aber wenn Du schreibst "ich habe lieber nichts gesagt bevor es stress gibt", sagt das doch schon viel (finde ich) über die psychologische Wirkung einer Korrektur aus. Bei Leuten die ohne Ego trainieren und einfach besser werden wollen, sehe ich keine Probleme. Jedoch hab ich auch gemerkt, dass sich viele Leute einfach auf den Schlips getreten fühlen.
Was mich aber nervt, ist, wenn mir Leute was erzählen wollen, wovon sie keine Ahnung haben und mir dann offensichtlich falsche Sachen zeigen. Ich sag dann meist nichts und denk mir meinen Teil dabei. Das ist meiner Meinung nach einer der wenigen Vorteile von Gürtelsystemen: Hab ich den Schwarzgurt um, fühlt sich auf einem Lehrgang z.B. kein Orangegurt genötigt, mich zu korrigieren. Bei anderen KK, wo keine Graduierungen demonstriert werden, meint dann aber schon mal einer mit 3 Trainingseinheiten Erfahrung es besser zu wissen. Andererseits kann ein Orangegurt einen Schwarzgurt ja wirklich auf einen Fehler hinweisen. Im Grunde kann jeder von jedem lernen...
Das ist der springende Punkt: Jeder kann von jedem etwas lernen. Ich muss zugeben früher hab ich mir von "Anfängern" nichts sagen lassen. Also Leute die eine niedrigere Graduierung hatten. Genau dabei sehe ich ehrlich gesagt mittlerweile einen weiteren Nachteil eines nach außen sichtbaren Graduierungs- System. Ich habe während meiner Zeit in diesen Systemen (was immerhin 8 Jahre waren) NIE einen Schwarzgurt gesehen der sich von einem Orangegurt etwas hat sagen lassen, geschweige denn gefragt hätte.
Auf Lehrgängen korrigierend als Teilnehmer einzugreifen wurde sogar als Untergrabung der Autorität des Sensei ausgelegt.
bei uns gilt die regel: jeder trainiert jeden. wem etwas auffällt, soll es auch korrigieren, ohne dabei gleich nervig zu werden. das ist auch etwas, das gelernt werden soll.
...
das erwarte ich auch von nem fortgeschrittenen anfänger dessen trainer ich bin.
Wird das bei euch auch so kommuniziert, fragst Du aktiv nach, oder erwartest Du das einfach?
wer lernt, zu lehren (bzw. den partner zu korrigieren), lernt auch für sich besser.
Absolut und zwar ungemein. Eine Technik richtig zu erklären oder korrigierend als Partner einzugreifen erfordert meiner Meinung nach ein weit höheres Verständnis für die Sache wie lediglich die Ausführung.
das ganze hat natürlich ohne jede arroganz zu geschehen und darf den trainingsablauf durch ständiges "korrekturlabern" nicht stören.
Wie verhinderst Du das?
ein trainer oder "höher graduierter", der es nicht ertragen kann, korrigiert zu werden, der nicht bereit ist auch von weniger fortgeschrittenen gutes anzunehmen und der meint, in allem immer der beste sein zu müssen bzw. die trainingssituationen immer so zu drehen, dass er im "besseren licht" steht, ist für mich ein trainer/"höher graduierter", dem es an souveränität und bescheidenheit mangelt.
Absolut, aber leider keine Seltenheit. In den FMA, hab ich den Eindruck, ist man da etwas offener.
der "korrigierer" sollte ja schon ein gespür dafür entwickeln, wann es angebracht ist, zu korrigieren und keinen mist verzapfen.
i.d.r. (leider gibt es auch ausnahmen) funktioniert das aber recht gut bei uns.
Gut... das wiederspricht jetzt aber ein wenig der Aussage "jeder korrigiert jeden". Um ein Gespür zu entwickeln muss man die Technik weitgehend verstehen (nicht können).
Danke und Gruß
Kommt darauf an. Ist man an anderer Stelle selbst Trainer, neigt man ja eh dazu, andere zu korrigieren. Bei mir ist es so: Anfänger korrigiere ich immer, wenn wir zusammen trainieren. Fortgeschrittene(re) frage ich, ob sie das so gelernt haben bzw. extra so machen. Damit weise ich sie dann durch die Blume auf den Fehler hin, oder lerne wirklich eine bewusst ausgeführte Alternative.
So mach ich das auch.
Anfänger korrigiere ich (wobei ich bei den heftigsten Fehlern anfange und Anderes erstmal durchgehen lasse, damit es nicht unmotivierend bzw. stressig wird) - und das am Besten so nach dem Motto "Wenn du hier noch x anders machen würdest geht y noch viel leichter/funktioniert es noch bei 100kg Leuten" usw.
Bei Leuten, die ich für weiter halte frage ich vor allem auch warum sie die Technik anders machen. Vielleicht haben sie noch nicht darüber nachgedacht oder es auch (wie oben geschrieben) anders gelernt usw.
Gibt ja soviele Wege und Ansätze, da kann man dann auch selber noch viel lernen (und bleibt beim Korrigieren eher auf Augenhöhe).
Selbst lasse ich mich immer gerne korrigieren, weil ich so nur lernen kann. Was mich aber nervt, ist, wenn mir Leute was erzählen wollen, wovon sie keine Ahnung haben und mir dann offensichtlich falsche Sachen zeigen. Ich sag dann meist nichts und denk mir meinen Teil dabei.
Bei offensichtlich uneinsichtigen Leuten mach ich das auch so, sonst versuche ich zu erklären, warum ich das so mache und bringe den Anderen vielleicht noch dazu es auch besser/anders zu machen bzw. dazu wenigstens an der Stelle nicht mehr zu korrigieren.
Das ist meiner Meinung nach einer der wenigen Vorteile von Gürtelsystemen: Hab ich den Schwarzgurt um, fühlt sich auf einem Lehrgang z.B. kein Orangegurt genötigt, mich zu korrigieren.
Mir fällt vor allem auf, dass viele Schwarzgurte meinen die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben und sich einfach nichts mehr sagen lassen wollen - vor allem von Leuten mit niedrigerer Graduierung... Finde ich doch eher nervig, aber ist natürlich Perspektivensache ;)
Von Training zu Training unterschiedlich!
Geht es zum Beispiel um Wettkampfvorbereitung, dann werde ich meinem Partner jegliche Fehler/Schwachstellen aufzeigen, die ich selbst erkennen bzw. ausnutzen kann. Hier ist es irrelevant ob ich selbst Anfänger, Fortgeschritten oder Trainer bin, wenn ich es mehrmals schaffe ihn mit der selben Technik Ippon zu werfen! Darüber hinaus sind "Prüfungsgrade" gerade beim Wettkampf nicht aussagekräftig. Es gab schon genug Gelbgurte im Judo, die einige Schwarz/Braun auf die Matte gelegt haben!
Dennoch gibt es auch Ausnahmen, bei denen ich mich nicht einmische. Wenn es um die Gürtelprüfung bei diversen Anfängern bzw. Neulingen handelt, dann halte ich mich komplett raus und überlasse dies hauptsächlich unseren Trainern und langjährigen Mitgliedern. Davon abgesehen bin ich auch nicht der Typ, der sich zu sehr einmischt - gerade wenn es um die Vorbereitung zur Gürtelprüfung geht.
mfg
AlexAikido
17-04-2013, 21:21
Bei uns handhaben wir das so:
Wer einen Fehler entdeckt gibt da auch eine Korrektur mit, solange er sich sicher ist. Im Zweifelsfall wird der Trainer dann gefragt oder ein Höhergraduierter (wenn zum Beispiel zwei gleichrangig Graduierte trainieren). Bei Kyuvorbereitungen ist das dann ähnlich, da achtet der Lehrer dann aber auch noch genauer mit drauf.
The little Dragon
18-04-2013, 01:23
Ist natürlich nicht schön zu wissen das man Fehler gemacht hat, aber trotzdem nehme ich Kritik gern an, egal von wem sie kommt, sofern sie gerechtfertigt ist.
Was ich überhaupt nicht leiden kann, ist wenn Leute ohne wirkliche Erfahrung glauben die Weisheit gefressen zu haben und sich deshalb gegen richtiges Sperren.
Als Beispiel dazu: Habe vor ein paar Wochen mit einem Gelbgurt trainiert. Er immer wieder zu meinen Schultern, aber nicht wirklich feste oder effektiv. Ich zeigte ihm wie er stoßen müsse um eine größere Wirkung zu erzielen.
Darauf meinte er "wir sind ja nur im Training." Als ich daraufhin meinte, ich könne das schon vertragen und man würde schließlich in der Realität immer so reagieren wie man es sich eintrainiert meinte er in voller Selbstüberzeugung "Nein, das stimmt nicht." (bezogen auf den Bezug, Realität - Training) Und wollte das auch nicht einsehn.
Dazu muss ich wohl nix mehr sagen.
Du hast deswegen extra mit ihm diskutiert? Wenn einer nicht doll genug macht, dann wird er angefeuert bis die Intensität stimmt. "Fester! Komm schon, fester!" Das ist besser als diskutieren. :D
Ich empfinde es sogar als Pflicht zu helfen und Hilfe anzunehmen
insofern sie gerechtfertigt ist.
Wer deswegen eingeschnappt oder beleidigt ist soll mal schnell
aufs Klo und heulen gehn :D
Frank Chelaifa
18-04-2013, 08:56
Moin
Ich halte es so, das Anfänger auch mit Fortgeschrittene trainieren und diese helfen dem Partner immer, wenn Bedarf da ist.
Selbst wenn mir mal ein Fehler unterläuft werde ich darauf hingewiesen, kommt eigentlich nur vor, wenn ich ne Technik vorgebe und diese wiederhole, dann einfach ne Technik aus der Kombi weg gelassen/vergessen habe :D Zu lange im Geschäft :D
Gruß
Frank
Moin
Selbst wenn mir mal ein Fehler unterläuft werde ich darauf hingewiesen, kommt eigentlich nur vor, wenn ich ne Technik vorgebe und diese wiederhole, dann einfach ne Technik aus der Kombi weg gelassen/vergessen habe :D Zu lange im Geschäft :D
Und wenn du als Lehrer selbst mal einen Fehler machst, sagst du einfach:
"Wollte nur mal sehen, ob ihr das merkt." :)
Stefan1990
18-04-2013, 11:37
Ich sage mal so: Ich höre mir Kritik generell von jedem an - und dann entscheidet aber letztendlich die Tatsache, ob ich mich in meinem Handeln rechtfertigen kann (aufgrund meines Wissens, meiner Erfahrung) und mein Gegenüber davon überzeuge, dass ich richtig liege - oder mein Partner macht mir (mit Hilfe des Trainers) einleuchtend klar, dass er recht hat ;)
Wobei ich jetzt aber nicht sagen will, dass ich dann stundenlang gegenargumentiere, wenn Kritik kommt. Entweder ich kann mich kurz und knapp begründen, oder man lässt eben den Gedanken zu, dass der gegenüber möglicherweise recht hat, und probiert seine Idee einfach mal aus :)
Sicherlich spielt es dann auch eine Rolle, was für Typen auf einandertreffen. Das Alphatier wird sich sicherlich wenig von einer grauen Maus erzählen lassen - auch wenn diese möglicherweise recht hat.
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Ich hatte da mal auf einem Lehrgang eine amüsante Beobachtung gemacht, wo der ü40 Karate-Danträger (stämmig, gräuliches Haar, machte nen toughen Eindruck) sich nix vom u30 Jiu-Jitsu-Danträger (Brille, klein, bisschen nerdig) sagen lassen wollte :D ...aber thats life, würde ich meinen :cool:
Frank Chelaifa
18-04-2013, 14:47
:halbyeaha
Und wenn du als Lehrer selbst mal einen Fehler machst, sagst du einfach:
"Wollte nur mal sehen, ob ihr das merkt." :)
:halbyeaha
beim whkd haben wir unseren partner darauf hingewiesen wenn er die deckung fallen gelassen hat und wenn die tritte/schläge etwas härter sein sollten aber und gegenseitig zu korrigieren war eigentlich verboten
denn es gab schon fälle wo anfänger was erzählt haben was blödsinn war oder wo einige männer meinten sie müssen generell an uns frauen rumkritisieren
Finaljustice
20-04-2013, 14:47
Es kommt drauf an. Wenn es ein Fehler ist, der mich selbst oder den Trainingspartner ernsthaft gefährden kann, weise ich in jedem Fall darauf hin. Ansonsten, auch als Trainer, lasse ich die Leute erst mal machen, und ich dulde es auch nur in sehr geringem Maße, wenn Schüler untereinander viel herumkorrigieren, und das aus mehreren Gründen.
Erstens fällt es im Endeffekt auf mich zurück, wenn irgendwo irgendwer irgendetwas falsch macht. Daher habe ich die Korrektur zu verantworten und nur bei Korrekturen, die ich selber gebe, kann ich auch gewährleisten, dass sie mir wirklich zuzurechnen sind.
Zweitens, und auch wenn das ein wenig harsch klingt: Wenn ich unterrichte, dann unterrichte NUR ich, niemand sonst. Zum einen deshalb, weil es etwas mit meiner Trainingsstruktur zu tun hat, und ich es nicht gebrauchen kann, wenn dort und hier Gespräche stattfinden, die dann mitunter in viel Reden und wenig Tun ausarten. Zum anderen hat das auch etwas mit dem Respekt ggü. der Autorität des Lehrers zu tun, wenn man ihn um Rat bittet, und nicht selber "herumdoktort". Dafür bin ich ja schließlich da, und so handhabe ich es auch als Schüler. Es kommt für die Details auf den Stil an. Im Budo ist es z.B. generell verpönt, als niederrangiger einem höherrangigen Praktizierenden seine Ansichten ungefragt mitzuteilen. Wenn er sie hören will, muss er fragen. Das erfährt dann ab gewissen Graden sicherlich Durchbrechungen (insb. außerhalb der Kyu Grade), aber ich respektiere diese Tradition.
Nachdem das gesagt ist: Wenn ich selber trainiere, dann teile ich höherrangigen Schülern auch entsprechende Aufgaben zu, bei denen ich weiß, dass sie sie auch ohne meine Anleitung korrekt durchführen können. Die dürfen dann in dem von mir gesteckten Rahmen korrigieren und auch zeigen und erklären. Auch da geht sowohl die Autorität als eben auch die Korrektur auf mich zurück. Es ist sicherlich alles eine Frage der Struktur, und man kann eine lockere Trainingsatmosphäre mit gegenseitigem Lehren und Lernen aufbauen, ohne von einem Plan, einer festen Struktur abzuweichen. Die Leute sollen schließlich lernen, sich frei und intuitiv innerhalb eines Systems zu bewegen, und es irgendwann eben auch zu verlassen. Bis dahin erachte ich es als wenig hilfreich, wenn so eine gewisse "Bierzeltatmosphäre" herrscht, in der jeder mit jedem herumklönt. Man hat eh schon wenig Zeit für ernsthaftes Training, die sollte man effektiv nutzen.
genau so sieht unser sifu das auch.....
ok wenn jemand sehr unkontrolliert war dann habe ich auch mal was gesagt
Ilsebill
23-04-2013, 10:39
Mir darf auch ein Neuling sagen, dass gerade meine Deckung auf Oberschenkelhöhe hängt ;-)
Ich habe keine Probleme mit Kritik. Ob mein Gegenüber falsch liegt oder nicht, kann im Zweifel der Trainer entscheiden.
authomas
24-04-2013, 11:52
Ich persönliche ziehe die "Ein Trainer pro Matte/Dojo"-Devise auch vor.
Zum einen:
Ich sehe es immer wieder, wie Fortgeschrittene bei einem Anfänger, der gerade mühsam Linkes-Bein-Rechtes-Bein koordiniert, Dinge korrigieren, die zwar grundsätzlich richtig, aber in der Stunde noch gar nicht relevant sind. Es ist Sache des Trainers, im Blick zu behalten wer gerade an welchem Detail feilen sollte.
Das gilt nicht nur für Anfänger - ich weiß dass meine Technik nicht perfekt ist und arbeite evtl. gerade an einem bestimmten Detail; da will ich von meinem Gegenüber vielleicht grad gar nicht hören, was er glaubt entdeckt zu haben.
Zum anderen:
Es gibt bei uns für eine und die selbe Technik eine Unzahl verschiedener Variationen, nicht nur von Dojo zu Dojo sondern bei uns auch gerne mal von Stunde zu Stunde. Nichts ist so anstrengend wie wenn man daran arbeitet, eine bestimmte Variante (vielleicht sogar die, die gerade angesagt wurde) zu üben und das Gegenüber versucht ständig, einem seine eigene, andere Interpretation überzustülpen. Besonders gerne dann natürlich durch gezieltes Sperren bis der Partner es "richtig" macht, woraufhin dann als Belohnung in übertriebener Weise zu Boden gegangen wird.
Ist insbesondere bei Menschen wahnsinnig anstrengend, die das Dojo gewechselt haben (den Fall habe ich leider aktuell zweimal die Woche an der Backe): Ja, ich weiß welche Ausführung er erwartet und als "richtig" gelernt hat - an dieser Ausführung ist auch grundsätzlich nichts falsches, nur machen wir es in Details (die sich an einigen Stellen dann enorm auswirken können) eben anders. Ist für mich völlig ok, wenn er "seinen" Stil weiter übt, aber ich würde mich lieber an dem versuchen was der Trainer gezeigt hat als an dem was mein Partner für die aktuell angesagte Technik hält und meint mir "beibringen" zu müssen, denn klar ist aus seiner Sicht dann alles mögliche falsch...
Da mir selber solche Fehlinterpretationen unterkommen können und ich mir nicht anmaße, zu entscheiden wer grad welche Korrektur braucht halte ich daher meistens die Klappe - außer natürlich man hat einen Neuling der einfach durch die ersten Schritte geführt werden muss, oder es sind ganz simple, offensichtliche Sachen ohne die es nicht weitergeht.
Was ich wichtiger und sinnvoller finde, ist grundsätzliches Feedback:
"Der Hebel hat super gesessen, den habe ich jetzt genau da und da und da gefühlt" Oder: "Linke Seite fühlt sich kontrollierter an als rechte", etc... ob der andere sich dann selber Gedanken drüber machen will oder meine Meinung dazu hören will warum das so ist darf er dann selber entscheiden und äußern - und ich greife dadurch nicht dem Trainer vor indem ich meinem Gegenüber irgendwelche Anweisungen erteile.
30Shadow11
28-04-2013, 12:28
Wenn ich merke, dass mein Partner den gleichen Fehler immer wieder macht und es nicht eine einmalige Sache ist, weise ich ihn logischerweise darauf hin.
Der Trainer hat seine Augen ja schließlich nicht überall und man geht ja ins Training, um etwas zu lernen.
Wenn mein Sparringspartner mich auf einen Fehler hinweist, bin ich dann auch entsprechend dankbar. Wie gesagt: Man will ja was lernen.
Sollte meine berechtigte Kritik vom Partner bewusst ignoriert werden, kann ich ihm auch nicht helfen. Wer meint, dass er perfekt ist, soll es von mir aus gerne sein. Aber wenn ich im Sparring dadurch zum Beispiel eine Lücke in seiner Deckung mehr habe, nutze ich dass dann einfach aus und weise ihn eben durch Taten auf seinen Fehler hin! Sowas regt den ein oder anderen durchaus nochmal zum Nachdenken an! :D
Also bei uns korrigiert jeder jeden wenn Fehler
zu erkennen sind. Das ist auch ein wichtiger Teil
eines Kampfsportvereins das die Mitglieder sich
Gegenseitig Unterstützen um weiter zu kommen
und außerdem fördert es den Zusammenhalt.
Schließlich können wir alle von unseren Partnern
lernen. Ich nehme gerne Tipps entgegen und versuche
diese dann zu nutzen um mich zu verbessern.
Gruß Nico
Lady Red
07-05-2013, 16:02
Von einem gleich- oder höher- rangigen Trainingspartner erwarte ich, dass
er mich auf meine Fehler hinweist und mich verbessert.
Wo ich mehr Erfahrung habe, gebe ich das auch weiter und habe NIE
dafür Widerspruch bekommen.
BUJUN
So ist es bei mir auch :)
LG
ich hatte mich schon mal von einem gelbgurt (ich damals orange) verbessern lassen.
sie konnte die form schon besser und deutete mich auf die fehler hin,
ich bedankte mich hinterher dafür und sie bedankte sich dann bei mir!!?
in der umkleide hatte ich sie gefragt, warum sie sich bei mir bedankt hat, da meinte sie"weil du nicht gemeckert hast"
ich "aha" eigentlich war ich ja froh gewesen daß sie mich darauf aufmerksam gemacht hatte.
ich denke das liegt daran weil sie verunsichert war, weil einige (die selber nix drauf hatten) ständig rumgemeckert haben, und sich selber nie kritisieren lassen!
ich bin eher der typ der feedbacks abgibt.
ok jetzt beim TKD bin ich unsicher, ich sehe die fehler (gerade bei anfängern) aber ich sage dann lieber nichts weil ich noch recht neu in diesem verein bin und niemand zu nahe treten will, da warte ich lieber bis ich weiter bin :D:D
ich hatte mich schon mal von einem gelbgurt (ich damals orange) verbessern lassen.
sie konnte die form schon besser und deutete mich auf die fehler hin,
ich bedankte mich hinterher dafür und sie bedankte sich dann bei mir!!?
in der umkleide hatte ich sie gefragt, warum sie sich bei mir bedankt hat, da meinte sie"weil du nicht gemeckert hast"
ich "aha" eigentlich war ich ja froh gewesen daß sie mich darauf aufmerksam gemacht hatte.
...
Das kenn ich. Wir hatten bei uns auch schon Leute, die fest davon überzeugt waren, dass es so und so richtig ist und sich nichts haben sagen lassen und man als kleiner Gelbgurt dann auch noch belächelt wird, wenn man sagt, dass die Ausführung falsch ist. Dabei merkt man als Uke doch sehr gut, ob die Bewegung richtig war, oder ob nur mit Kraft gearbeitet wurde und auf Teufel komm raus durchgezogen wurde. Und dann muss man sich auch noch vorwerfen lassen, sich gesperrt zu haben. :rolleyes: In solchen Fällen hat zum Glück immer unser Trainer eingegriffen. :)
Irgendwie bin ich jetzt ganz froh, dass die Bauchbinde bisl dunkler ist. Da nimmt so mancher Kritik besser auf, ohne dass eine übelste Diskussion los geht. Und wenn ich mir nicht sicher bin, wie es richtig geht, sich die Bewegung aber falsch anfühlt, dann kann ich immernoch den Trainer rufen.
Selber halte ich es so, dass ich gern Kritik annehme und teilweise sogar danach frage, wenn ich mir nicht sicher bin, ob die Bewegung stimmte. Und da frage ich nicht nur höher Graduierte, sondern in erster Linie meinen Trainingspartner (ob es sich richtig angefühlt hat) und bei Unklarheiten dann auch den Trainer.
In den meisten Trainingeinheiten tragen wir aber ohnehin keine Graduierungszeichen, so dass das jetzt nicht ganz so das Problem ist. :D
Da Ju-Jutsu eine Hybrid-Kampfkunst ist gibt es erst mal kein "richtig" oder "falsch", so lange bestimmte Prinzipien (Eigensicherung, keine unnötigen Wege, etc.) berücksichtigt werden.
Wenn mir also z.B. auf einem Lehrgang bei meinem Partner auffällt, dass er eine Technik anderes ausführt als ich sie kenne, dann Frage ich ihn nach dem Grund.
Ich stelle also eine offene Frage alla "Warum machst du dies so?" oder "Mir ist gerade aufgefallen das du....." und höre mir erst mal an seine Version an.
Gerade weil sich im Ju-Jutsu viele Sportkameraden tummeln, die aus anderen KK/KS kommen, hab ich da schon einige tolle Techniken gelernt und neue Sichtweisen erhalten.
Dabei sind mir Graduierungen erst mal egal, nur weil einer eine gelbe Binde im Ju-Jutsu um den Bauch hat, kann er ja trotzdem ein erfahrener Mann in einer anderen Disziplin sein.
Sollte mir seine Erklärung aber nicht einleuchten, teile ich ihm meine Bedenken auch mit. Wenn ich also in einer Technik z.B. eine deutliche Lücke wahrnehme dann weise ich meinen Partner auch drauf hin.
Erweist er sich dabei als Beratungsresistent, dann nehme ich das so hin und freue mich auf den Partnerwechsel.
Ich bin ja schließlich nicht sein Trainer und wenn er meine Korrektur nicht will, dann halt nicht.
Ich selbst lasse mich aus oben genannten Gründen immer gerne auf andere Methoden und Techniken hinweisen, vielleicht hat mein Gegenüber ja eine bessere Version.
Von wem diese Verbesserung stammt ist dabei erst mal zweitranig. Allerdings sorgt die schwarze Binde um den Bauch dafür, dass man in der Regel nur von ähnlich oder höher Graduierten "korrigiert" wird.
Wenn ich selber bei mir immer Verein mit meinen Leuten agiere ist das natürlich ein wenig anders. Wenn ich dort sehe, dass Prinzipien verletzt werden bestehe ich natürlich darauf, dass meine Verbesserungen beherzigt werden.
Allerdings bin ich dann auch Trainer und darf das. :)
Vrooktar
25-05-2013, 13:25
@ TE
Ich bin der Meinung jeder kann jeden korrigieren.
Kommt nur eben darauf an, wie es passiert.
In den meisten Fällen ist es eine Frage des Umgangs.
Wenn man einem Partner nicht nur sagen kann, dass er es falsch macht, sondern auch wieso und was der Vorteil der richtigen Ausführung ist und man ihm das nicht aufdrängt, sondern eher beiläufig anbringt, so habe ich dahingehend nur selten erlebt, dass er das einfach nicht annehmen will.
Wenn dem doch so ist lass ich ihn eben in Ruhe.
Wenn er sich dann mit der falschen Technik das Handgelenk staucht, durch die Gürtelprüfung rauscht oder aber einfach durch spätere Einsicht dann nochmal mehr Zeit damit vertrödelt sich die falsche Ausführung wieder abzugewöhnen ist eben das sein Weg zur Erkenntnis.
es kommt ja auch drauf an wie die kritik rüber kommt.
zb, ich merke die bewegung klappt irgendwie nicht, ich stehe da mit nen fragezeichen im gesicht und jemand zeigt mir das eben dann ist das ok.
ich mache ne technik und die klappt nicht und ich frage "wieso?" und man erklärt es mir, dann ist das ok
wenn ich im turnier ne form mache, den 2. platz bekomme,mein sifu und meine älteren kung fu mitschüler mich dafür loben, und dann einer kommt mit den worten "ich meine das nicht böse, aber deine form war kacke" dann nehme ich die kritik nicht an
ich bin immer offen für kritik, aber die muß eben ehrlich sein
Vrooktar
26-05-2013, 08:37
wenn ich im turnier ne form mache, den 2. platz bekomme,mein sifu und meine älteren kung fu mitschüler mich dafür loben, und dann einer kommt mit den worten "ich meine das nicht böse, aber deine form war kacke" dann nehme ich die kritik nicht an
Meiner Auffassung ist das auch keine Kritik, sondern nur ein hohler (dummer?) Kommentar.
Meiner Auffassung ist das auch keine Kritik, sondern nur ein hohler (dummer?) Kommentar.
Seh ich auch so. Und selbst in der oben beschriebenen Situation würde ich konstruktive Kritik jeder zeit annehmen. Aber das oben war keine Kritik.
Meiner Auffassung ist das auch keine Kritik, sondern nur ein hohler (dummer?) Kommentar.
meine älteren kung fu kollegen sahen das auch so :)
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