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Vollständige Version anzeigen : Mehrere Trainer sinnvoll?



Droom
29-11-2012, 16:15
Abend KKBler

Wie seht ihr das, macht es Sinn bei 2 oder 3 komplett verschiedene Trainern in verschiedenen Schulen zu trainieren?

Bei mir ist halt momentan folgende Situation ich bin ca. jede zweite Woche auf Montage und komme dann gar nicht zum Grappling. Mein momentaner Verein bietet "nur" 2 mal die Woche training was bedeutet ich würde in 2 Wochen nur 2x Trainieren. Ist ein bisschen wenig, da ich aber noch 2 andere Submission-Grappling Schulen hier in der nähe habe, würde es sich definitiv anbieten mich bei mindestens bei einer der beiden noch zusätzlich anzumelden. Jede davon hat auch 2 Trainingseinheiten pro Woche und wie der Zufall so will könnte ich sogar bei allen 3 Schulen angemeldet sein und es würde sich kein einziger Tag überschneiden, so dass ich zu allen 3 Schulen jeweils 2x (in der Woche in der ich zu Hause bin) trainieren könnte.
In der Woche wo ich unterwegs bin könnte ich zumindest noch was BWEs machen oder mit Kettlebells trainieren.

Hier gibts auch Ringen und Judo, was mir vielleicht beim LL helfen könnte, aber hab mehr Lust direkt Submission-Grappling zu trainieren.

Denke auf der einen Seite kann es sowieso sehr hilfreich sein verschiedene Sichtweisen, Technikserien und Taktiken als Input zu bekommen aber auf der anderen Seite stehen manche Ansätze vielleicht auch im direkten Kontrast zu einander so das sie nicht vereinbar sind.

Dazu kommt noch das einige der Trainier persönlich wohl nicht gerade gut auf sich gegenseitig zu sprechen sind, womit ich als Schüler aber ja weder was zu tun habe oder zu tun haben will. Das ich bei mehreren Trainern trainieren würde, hat ja nichts damit zu tun das ich einer alleine von Ihnen nicht gut genug wäre, sondern dient einzige alleine dem Ziel das ich auf mein Trainingspensum komme und meinem Hobby bestmöglich nachgehen kann. Nur bei Wettkämpfen wäre es mit dem Coachen etwas verzwickt.

Hat jemand Erfahrungen oder Denkansätze zum Training unter mehreren Trainern?

Sven K.
29-11-2012, 16:21
Wenn die Trainer was taugen, würde ich das machen. So lernst du verschiedenen Ansätze der Trainingsdidaktik, hast "mehr" Trainingspartner und bekommt mehr "Input", in kürzerer Zeit. Eigentlich hat es nur Vorteile. ;)

Big_F
29-11-2012, 16:26
Wenn sich die Trainer nicht mögen würde ich mir das zweimal überlegen ;)

Joachim Deeken
29-11-2012, 17:02
Input von mehreren Trainern kann auch manchmal ein bischen verwirrend sein, auf lange Sicht bringt dich das kennenlernen unterschiedlicher herangehensweisen aber auf jeden Fall weiter.

Da Du schon weißt das die Trainer sich nicht mögen würd ich bei allen mit offenen Karten spielen, dann kann sich keiner "verraten" fühlen oder kann Dir nötigenfalls sagen das er das nicht will. Dann kannst Du immer noch entscheiden wo Du trainieren willst.

Björn Friedrich
29-11-2012, 18:24
Man kann nur einem Herren, dienen......

Von daher müssen sich die Schüler bei mir entscheiden. Entweder für mich, oder gegen mich.

Bei Stand Up, usw. ists mir egal. Aber wer bei mir (vorallem in meiner Academy) trainiert, ist entweder bei uns, oder nicht mein Schüler.....

Tschüß
Björn Friedrich

Big_F
29-11-2012, 18:30
Man kann nur einem Herren, dienen......

Von daher müssen sich die Schüler bei mir entscheiden. Entweder für mich, oder gegen mich.

Bei Stand Up, usw. ists mir egal. Aber wer bei mir (vorallem in meiner Academy) trainiert, ist entweder bei uns, oder nicht mein Schüler.....

Tschüß
Björn Friedrich

Kenn ich auch nur so besonders wenn es noch rivalitäten gibt.

Ligeirinho
29-11-2012, 18:32
Da steckt mir zuviel Stolz und Ego in deinem Statement, Björn. Ich diene keinem Herren. Es ist nur Sport, kein Monotheismus.

Luaith
29-11-2012, 18:40
Ich muss auch sagen: Ziemlich archaische Denkweise. So eine Profilscheißerei alleine wäre für mich schon ein Grund, eine Schule zu verlassen bzw. nicht in ihr trainieren zu wollen.

Wo ich wann bei wem was lerne ist mein Bier und hat meine Trainer einen Dreck zu interessieren. Natürlich muss ich nicht unbedingt zum Konkurrenten Nummer 1 rennen, der sich vor 5 Jahren im Krach von meinem Trainer getrennt und die Hälfte des Vereins mit in seine neue Schule mit verschleppt hat. Und ich muss dann auch nicht in jeder Stunde anfangen, zu debattieren, bei XYZ würde das aber alles ganz anders gemacht werden! Aber das sind Extrema. Wer es drauf anlegt ...

So long!
L.

Björn Friedrich
29-11-2012, 18:57
Es geht um Vertrauen und Gemeinschaft. Ich teile Wissen mit meinen Schülern, Sachen die ich eben nicht einfach jedem zeige, sondern Menschen die mir Vertrauen, die hinter mir stehen und das zu schätzen, was ich zu geben habe.

Wer dieses Vertrauen in mich nicht hat, braucht auch nicht Teil unserer Gemeinschaft zu sein.

Wie gesagt, meine Seminare sind meistens frei für jeden, aber wer in meiner Schule, direkter Schüler von mir wird und von mir graduiert werden möchte und nicht gerade in einer befreundeten Schule trainiert, der muss sich entscheiden.

Ist aber auch nix besonderes, sondern in vielen Jiu Jitsu Schulen gang und gebe.

Für mich ist Kampfkunst halt keine einfache Freizeitbeschäftigung, sondern etwas sehr wertvolles.

Tschüß
Björn Friedrich

Royce Gracie 2
29-11-2012, 19:01
Ich bin froh, dass ich da nicht wie Björn bin.

Ich habe und werde immer jedem alles Zeigen was ich weiss , sofern er zahlt.
Dieses wenn du noch wo anders trainierst , zeige ich dir nichts .....
finde ich einfach Arm.

Aber jedem das seine

Björn Friedrich
29-11-2012, 19:05
Das habe ich nicht gesagt, ich zeige auf meinen offenen Seminaren alles, da kriegt jeder das Gleiche gezeigt....Schüler oder nicht Schüler.

Und wenn es darum geht, wen ich tagtäglich unterrichte, treffe ich halt die Wahl, für Menschen die hinter mir stehen und mir vertrauen......

Tschüß
Björn Friedrich

HOMEBOY
29-11-2012, 19:25
!

Luaith
29-11-2012, 19:37
Für mich ist Kampfkunst halt keine einfache Freizeitbeschäftigung, sondern etwas sehr wertvolles.
In meiner Erfahrung sind es gerade diejenigen Kampfsportler, die eben nicht nur einem einzigen Lehrer hörig sind sondern aus allen Quellen schöpfen, die sie finden können, für die ihr Kampfsport mehr als nur reine Freizeitbeschäftigung ist.

Eine solche Mentalität hat in meinen Augen nichts mit Vertrauen zu tun, denn das bringst du deinen Schülern offensichtlich selbst nicht entgegen.

lG
L.

Lo.Ony
29-11-2012, 19:51
Nja ich find hier wird beides etwas zu arg ins extreme gezogen.

Ich kann Björn sehr gut verstehen da er auf der Seite der Trainer steht, ich kann die anderen hier gut verstehen die auf der seite der Trainierenden stehen.

Bin im Moment in einer ähnlichen Situation, ich mache zwar Kungfu, aber mangels Sparringspartnern im Boden-bereich trainiere ich woanders mit(Randori etc)

Allerdings weiß dort jeder bescheid und mein Shifu vertraut MIR soweit das er weiß das ich ihm nicht in den Rücken falle. Dafür hat er zuviel für mich getan.


Bei Schülern die allerdings nicht so lange und intensiv dabei sind bin ICH als Trainer allerdings auch skeptisch, gerade wenn der Background fragwürdig ist.

Cortalios
29-11-2012, 20:12
Man kann nur einem Herren, dienen......

Von daher müssen sich die Schüler bei mir entscheiden. Entweder für mich, oder gegen mich.

Bei Stand Up, usw. ists mir egal. Aber wer bei mir (vorallem in meiner Academy) trainiert, ist entweder bei uns, oder nicht mein Schüler.....

Tschüß
Björn Friedrich

Naja anhand deiner Homepage gibts ja nicht so viele BJJ-Trainingseinheiten bei dir und wenn jetzt jemand nur einmal am Abend kann und dann halt 2 mal die woche woanders am Vormittag BJJ trainiert, würdest du das echt so schlimm finden?

Luaith
29-11-2012, 20:41
Ich kann Björn sehr gut verstehen da er auf der Seite der Trainer steht
Ich nicht so recht, offen gestanden. Ich kenne sehr viele Trainer verschiedenster Facon. Bei noch jedem Einzelnen, der bisher eine solche Ausschlussmentalität an den Tag legte, war es am Ende des Tages nicht wirklich die "Seite der Trainer", die da sprach. Es bleiben nur drei Möglichkeiten: Entweder der Mann hat eine ausgeprägte Profilneurose. Er ist ein taktischer Geschäftsmann. Oder er ist ein Scharlatan und versucht, seine Inkompetenz durch die Instrumentalisierung martialischer Werte wie Treue, Vertrauen und Untergebenbheit zu kaschieren.

Im ersten Fall kann man nur aufrichtiges Beileid bekunden und Besserung wünschen. Im zweiten Fall: Alle Achtung! Aber dann soll er bitte genug Substanz in der Hose haben, seinen Leuten offen und ehrlich zu sagen, dass er aus kommerziellen Gründen kein "Fremdgehen" duldet, anstatt das hinter sektoidem Geschwafel zu verbergen. Im letzten Fall wäre er schlichtweg ein Körperloch, was ich ihm keinesfalls unterstellen will! Aber auch solche Leute gibt's leider.

Es bleibt:
Keine gute Schule hat eine solche Attitüde nötig.

Big_F
29-11-2012, 20:52
Ich sehe die Sache so,
wenn Leute trainieren gibt es auch immer ein gewisses Verletzungsrisiko wenn dann einer für jemand anderen Kämpft gehen unsere Leute ein Risiko für ein anderes Team ein.Außerdem nehmen Teams aus der selben Region auch sehr häufig an den selben Turnieren teil wenn dann jemand bei uns trainiert und eins unserer Teammitglieder gegen jemanden aus seinem Team kämpft ist die Wahrscheinlichkeit das derjenige z.B. sagt das unser Mann gerne De La Riva Guard macht ziemlich hoch.

Luaith
29-11-2012, 21:00
So what? Dann muss man halt klar und ehrlich kommunzieren.

Es kann und wird ja auch passieren, dass zwei Leute aus demselben Verein gegeneinander starten, wenn sie für denselben Verein gemeldet sind. Da weiß auch jeder um die Stärken und Schwächen des anderen Bescheid. Ist für den Verein natürlich nicht ideal, aber deshalb jetzt die Mannschaftswertung über die Interessen der eigentlichen Sportler stellen?

Ich habe das in mehreren Vereinen erlebt. War nie ein Problem.

lG
L.

Ayur
29-11-2012, 21:07
Ich sehe die Sache so,
wenn Leute trainieren gibt es auch immer ein gewisses Verletzungsrisiko wenn dann einer für jemand anderen Kämpft gehen unsere Leute ein Risiko für ein anderes Team ein.Außerdem nehmen Teams aus der selben Region auch sehr häufig an den selben Turnieren teil wenn dann jemand bei uns trainiert und eins unserer Teammitglieder gegen jemanden aus seinem Team kämpft ist die Wahrscheinlichkeit das derjenige z.B. sagt das unser Mann gerne De La Riva Guard macht ziemlich hoch.

Das wäre noch einigermaßen verständlich, aber das Risiko hast du ja auch im eigenen Training. Und "Verrat" zwischen zwei Teams ist ja noch mal was ganz anderes. Hier geht es ja eher um Loyalität zum eigenen Lehrer.

Ich sehe es halt so, dass jeder Trainer/Lehrer seine eigene Sichtweise auf das gleiche Thema bringen kann und somit für Einige ein größeres Verständnis rauskommen kann (muss natürlich nicht sein, bei einem idealen Lehrer, falls so jemand existiert oder falls Lehrer und Schüler 1:1 passen). Daher bin ich jederzeit offen für anderen Input und muss Luaith zustimmen, dass es mir auch so unterkommen ist, dass die Lehrerunhörigen meist die sind, für die KK mehr als Sport bedeutet.

Das muss aber nicht bedeuten, dass man seinem (bzw. seinen) Lehrer(n) nicht vertraut... Wenn ich einem Lehrer nicht vertrauen würde, würde ich dort gar nicht trainieren...

Droom
29-11-2012, 21:09
Genau diese Art zu denken habe ich bei einigen Trainern schon vermutet/befürchtet. Hoffe nur das es nicht bei meinen ausgesuchten Trainern der Fall ist, denn das wäre ein sofortiger Grund dort nicht trainieren zu gehen. Ich bin kein Vieh das jemandem gehört, ich bin ein Erwachsener Mensch der seiner Lieblingssportart nachgehen möchte.

Es bietet keiner der Trainer 4-5 Trainingseinheiten pro Woche an und es gibt nicht mal einen einzigen Wochentag wo mehrere Trainer aufeinmal Training geben, so das ich mich für oder gegen einen Trainer entscheiden müsste. Ich würde alles zusätzlich machen und nicht um jemanden durch wen anders zu ersetzen.

Das unsinnigste an der Sache ist noch, dass wenn ich irgendwo Seminare besuchen oder statt dessen Ringen/Judo betreiben würde um besser im Grappling zu werden, würden das die aller meisten Trainer wahrscheinlich noch sehr gut finden aber wenn ich noch mehr Grappling mache um beim Grappling besser zu werden ist es auf einmal schlecht?

Das ich nicht debatiere von wegen "XYZ macht das aber anders", ist für mich selbstverständlich genauso wie ich mich immer komplett aus ihren Persönlichen Sachen raus halten würde. Ist soweit ich das mitbekommen habe auch keine Erzrevalität sondern eher eine Antipathie.

Wenn ich mehr Lerne und Können habe, wodurch ich ein besserer Grappler werde ist das sicherlich auch für die Gruppe gut, da die einzelnen Leute so z.B. andere Verteidigungen/Taktiken lernen würde um sich gegen meine neue Submission oder Strategie zur Wehr zu setzen. Der Sport lebt davon das man neue Impulse bekommt und nicht dogmatisch an alten Sachen fest hält

/edit
PS: Bin auch kein super Naturtalent oder jemand der in Tunieren alle wegputzt, so das man öffentlich mit mir werben oder mit mir jemals Geld verdienen könnte^^ Bin wohl ganz normaler Durchschnitt, der diesen Sport aber sehr gerne betreibt.
Könnte auch ohne was dazu zu bezahlen momentan noch Striking trainieren oder für nen paar Euro in nen Ringerverein, aber da mir Grappling viel mehr Spaß macht will eben grapplen, auch wenn ich dann eben pro Monat bei 3 Schulen die Gebühr zahlen muss.

Das mit den Wettkämpfen ist vielleicht echt ein Problem, aber das nächste halbe Jahr will ich eh keine mehr machen. Notfalls würde ich auch ganz drauf verzichten, kann ja auch mit Trainingskollegen mal was unter Wettkampfbedingungen rollen.

Bubatz
29-11-2012, 21:44
Also ich würde dir raten, lieber noch was anderes (aber Relevantes) dazuzunehmen, z.B. Judo. Damit vermeidest du den Konkurrenzstress zwischen verschiedenen Trainern derselben KK und zugleich bereicherst und rundest du dein Können ab.

Björn Friedrich
29-11-2012, 22:00
Ich unterrichte in meiner Schule ca. 15 Leute, genau weil ich eben meine Werte nicht verrate und das Training so durchziehe, wie ich es für richtig halte.....

Kein Fußballer der bei Eintracht Frankfurt spielt, kickt auch noch für Kickers Offenbach, das wäre ein Ding der Unmöglichkeit.

Mein ehemaliger Lehrer Roy Harris, ist bei Rickson Gracie genau wegen so einer Sache fristlos rausgeflogen......

Aber im Grunde genommen ist es egal, wer so handelt oder nicht, weil ich es für mich Verantworten muss.

Wer bei mir trainiert, den kenne ich persönlich und mit dem teile ich dinge, mit denen ich mit seit fast 30 Jahren beschäftige und tausende von Euros bezahlt habe. Und wenn einer meiner fortgeschrittenen Schüler Abends nicht trainieren kann, dann ruft er mich an oder mailt mir und ich trainiere mit ihm Morgens oder Mittags, ohne dafür Geld zu verlangen, WEIL es mein Schüler ist.

Ich erwarte keine hirnlosen Mitläufer in meinem Gym, aber Menschen die sich bewusst und mit Verstand für mich und meinen Unterricht entscheiden, weil sie die Qualität und das was und wie ich es unterrichte zu schätzen wissen.

Wenn jemand mit 3 oder 6 Monaten Grappling Erfahrung glaubt, das er noch 1 oder 2 andere Trainer braucht, dann ist das für mich kein Zeichen von Reife, sondern von mangelnden Vertrauen, oder einem Charakter, der einfach nicht zu der Philosphie meiner Schule passt.

Tschüß
Björn Friedrich

EltonvsSimon
29-11-2012, 22:08
@Björn: dürfen deine schüler zum beispiel für ein, zwei wochen nach brazilien um da BJJ zu trainieren oder erlaubst du das auch nicht?


gruß elton

Ligeirinho
29-11-2012, 22:10
Elite-Denken. Nicht meine Philosophie.

Pyriander
29-11-2012, 22:17
Ich unterrichte in meiner Schule ca. 15 Leute, genau weil ich eben meine Werte nicht verrate und das Training so durchziehe, wie ich es für richtig halte.....

...Und wenn einer meiner fortgeschrittenen Schüler Abends nicht trainieren kann, dann ruft er mich an oder mailt mir und ich trainiere mit ihm Morgens oder Mittags, ohne dafür Geld zu verlangen, WEIL es mein Schüler ist.

...

Vielleicht solltest Du das mal dazu schreiben; ich könnte mir vorstellen, dass bei so einer Betreuung bei Deinen Leuten auch gar nicht der Wunsch vorhanden ist, bei wem anders zu lernen ?!?...

Björn Friedrich
29-11-2012, 22:17
Natürlich können Sie im Urlaub BJJ trainieren, genauso wie Sie Seminare besuchen können.

Tschüß
Björn Friedrich

Luaith
29-11-2012, 22:45
Kein Fußballer der bei Eintracht Frankfurt spielt, kickt auch noch für Kickers Offenbach, das wäre ein Ding der Unmöglichkeit.
Das ist professioneller Mannschaftssport und gewachsene Erzrivalität. Natürlich wäre eine Doppelmitgliedschaft in solch einer Konstellation unvorteilhaft. Man kann halt alles provozieren. Aber beim Kampfsport geht es nicht um die Kollektivleistung eines Teams sondern um das Vorankommen und Weiterentwickeln der Fähigkeiten des Einzelnen.

Auch Fußballvereine wechseln – vorzugsweise nach desolaten Niederlagen – gerne mal ihren Trainer. Und Spieler werden – vorzugsweise nach großen Erfolgen – durch alle Lande querbeet unter die Teams getauscht und kassieren hohe Gagen dafür. Sind das alles verräterische Schlangen, die ihre Sache nicht ernst nehmen und ihrem Trainer gegenüber illoyal sind?



Wer bei mir trainiert, den kenne ich persönlich und mit dem teile ich dinge, mit denen ich mit seit fast 30 Jahren beschäftige und tausende von Euros bezahlt habe. Und wenn einer meiner fortgeschrittenen Schüler Abends nicht trainieren kann, dann ruft er mich an oder mailt mir und ich trainiere mit ihm Morgens oder Mittags, ohne dafür Geld zu verlangen, WEIL es mein Schüler ist.
Das finde ich ausgesprochen löblich! Aber dann verstehe ich umso weniger dieses eifersüchtige Alles-oder-nichts. Ich denke nicht, dass du das nötig hättest. Du scheinst da eine starke elitäre Erwartungshaltung deinen Schülern gegenüber aufgebaut zu haben. Das wäre mir als Trainierender sehr unangenehm und ich habe die Erfahrung gemacht, das in erster Linie relativ schwache Persönlichkeit lange Zeit damit klarkommen.

Mein erster Trainer war so ähnlich, denke ich. Heute haben alle Leute, die damals mit mir unter ihm mit dem Karate begonnen haben und wirklich mit Ernst und Freude bei der Sache waren und den Kamfpsport "gelebt" haben, sich mit ihm verkracht oder haben die Lust verloren und sind ihrer eigenen Wege gegangen. Die Phlegmatiker sind es, die heute noch da trainieren und inzwischen selbst Training geben; mit seinem Wortlaut und seiner Einstellung.

lG
L.

EltonvsSimon
29-11-2012, 22:47
Natürlich können Sie im Urlaub BJJ trainieren, genauso wie Sie Seminare besuchen können.

Tschüß
Björn Friedrich

achso alles klar, dann find ich es auch gar nicht so schlimm
deine schule deine regeln und jeder schüler weiss ja auf was er sich einläßt

gruß elton

VanToff
30-11-2012, 00:57
Ich würde auch wie Björn Friedrich reagieren.
Eine Kampfkunst in 2 Schulen ist nicht erwünscht.

Wenn eine Person BJJ in Schule 1 und Judo in Schule 2 macht dann ist das völlig ok. Verstehe die Aufregung hier nicht.

jkdberlin
30-11-2012, 08:06
2 Seiten einer Medaille. Bis zu einem gewissen Punkt kann ich beide verstehen und nachempfinden.
Für den Schüler ist es meiner Meinung nach gut, sich Einflüsse, Anregungen und Neuigkeiten aus vielen Quelen zu holen. Ob man dazu in 3 verschiedenen Schulen trainieren muss oder ab und Seminare und Trainingsurlaube einlegt muss jeder selber entscheiden.
Auf der anderen Seite hat natürlich jeder Trainer so sein Programm, seine Progression, seine Techniken die er nicht unbedingt jedem zeigen möchte.
Wir machen einen Sport und ein teil davon ist der sportliche Wettkampf. Da kann es schon zu merkwürdigen Gegenbenheiten kommen...

Letztendlich würde ich an Stelle des Threaderstellers einfach mal alles mit den drei Trainern besprechen. Wenn einer was dagegen hat, dann kann ich das verstehen und muss mich entscheiden, ob ich dann lieber bei dem oder bei den anderen beiden bleibe. Und als Lehrer habe ich gelernt, dass externe Einflüsse, die Schüler von mir aus anderen Quellen haben, auch letztendlich gut für mich sind. Aber natürlich hätte auch ich ein kleines Problem damit, wenn jemand, den ich seit Jahren unterrichte, auf einmal auf einem Wettkampf unabgesprochen gegen unser Team antritt. Das wäre eine merkwürdige Situation. Bei uns trainieren auch einige Leute, die in anderen Schulen sind. Wir trainieren auch mind. einmal pro Woche mit einem oder mehreren anderen Teams zusammen. Aber davon weiß ich. Ich glaube, mir würde das eher um das "Heimliche" gehen, das würde mich enttäuschen.

Ouroboros
30-11-2012, 08:50
Ein Verein sie zu knechten,
sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben
und ewig zu binden.

Meinen Friseur stört es auch nicht
wenn ich mir woanders die haare schneiden lasse.
Das ist so eine arrogante Einstellung.

Horrido
30-11-2012, 08:58
Meinen Friseur stört es auch nicht
wenn ich mir woanders die haare schneiden lasse.

Also wenn man irgendwas auf diesem Planeten nicht miteinander vergleichen kann, dann ist es das!

jkdberlin
30-11-2012, 09:04
Äpfel? Birnen?

Ouroboros
30-11-2012, 09:08
Vielleicht ist ein Vergleich mit einem Kochkurs besser,
da bringen die mir auch was bei.

Aber es muss den Trainern ja sehr gut gehen,
wenn man sich die Schüler so aussuchen kann,
seit froh das überhaupt Leute zu euch kommen
und das ihr davon leben könnt

jkdberlin
30-11-2012, 09:12
Vielleicht ist ein Vergleich mit einem Kochkurs besser,
da bringen die mir auch was bei.

Aber es muss den Trainern ja sehr gut gehen,
wenn man sich die Schüler so aussuchen kann,
seit froh das überhaupt Leute zu euch kommen
und das ihr davon leben könnt

Also ich bin ganz froh darüber, dass ich mit Leuten mit einer derartigen Einstellung nicht zu trainieren brauch.

Horrido
30-11-2012, 09:13
Vielleicht ist ein Vergleich mit einem Kochkurs besser

Genauso schlecht und falsch!


Aber es muss den Trainern ja sehr gut gehen,
wenn man sich die Schüler so aussuchen kann,
seit froh das überhaupt Leute zu euch kommen
und das ihr davon leben könnt

Wie kann man zu so einer Einstellung kommen???.....unbegreiflich!

Ouroboros
30-11-2012, 09:16
Es geht mir nur darum,dass sobald ich einen Fuß aus der Tür
des Vereins setze, es den Trainer nichts angeht was ich mache

Big_F
30-11-2012, 09:19
Vielleicht ist ein Vergleich mit einem Kochkurs besser,
da bringen die mir auch was bei.


Wenn es in deinem Kochkurs Leute gibt die wettkochen auf professioneller Ebene machen oder machen wollen dann ist der Vergleich in Ordnung außerdem teilen Köche auch nicht ihre Geheimnisse mit Leuten denen sie nicht vertrauen ;)

Sojobo
30-11-2012, 09:19
Es geht mir nur darum,dass sobald ich einen Fuß aus der Tür
des Vereins setze, es den Trainer nichts angeht was ich mache

Bei einer kommerziellen Schule mag das vielleicht eine Sache sein, aber in einem Verein bist du kein "Kunde", sondern ein Mitglied einer Gemeinschaft. Ihr trainiert zusammen (vereint). Man arbeitet zusammen an etwas, da sollte man schon was absprechen.

Horrido
30-11-2012, 09:21
Es geht mir nur darum,dass sobald ich einen Fuß aus der Tür
des Vereins setze, es den Trainer nichts angeht was ich mache

Du hast bestimmt ein ganz besonderes Verhältnis zu deinem Trainer...

Ouroboros
30-11-2012, 09:22
Natürlich ist es eine Gemeinschaft mit tollen Leuten usw.
ABER wenn mein Trainer ankommt und sagt ich darf nur bei ihm
trainieren, dann würde ich mich sehr belästigt fühlen,
und ansich bin ich Kunde und Kunde ist König

Big_F
30-11-2012, 09:25
Es gibt keinen guten Trainer der alles durchgehen lässt nur weil er bezahlt wird.

Ouroboros
30-11-2012, 09:28
Natürlich soll ein Trainer nicht alles durchgehen lassen!
Aber rumzustänkern wegen einem anderen Verein?
Was soll er tun, mir kündigen, es im Vertrag festsetzen?
Sicher nicht

Horrido
30-11-2012, 09:28
und ansich bin ich Kunde und Kunde ist König

Und genau DAS sehe ich persönlich grundlegend anders!

Björn Friedrich
30-11-2012, 11:05
Ich geh seit 30 Jahren zum gleichen Friseur, von daher......:-)

Der Kunde ist König, ja bei Aldi, Lidl oder Netto und selbst da finde ich so eine herrische Einstellung recht fehl am Platze.

Wenn meine Schüler meine Kunden wären, dann würde ich wohl ein minutengenaues Training anbieten, für alles extra Kohle kassieren und mir dreimal überlegen was ich zeige, damit ich meine Positionierung auf dem Markt halten kann.....

Wenn ein Schüler zu mir kommt, dann ist er zunächst ein Fremder und ich kann relativ schnell einschätzen, was für ein Mensch es ist. Je länger er bleibt, desto mehr baut sich ein Vertrauensverhältnis auf, zwischen ihm und mir. bzw. innerhalb der gesamten Gruppe der Schüler.

Und wenn jemand dieses nicht schätzen kann, oder von seinem Charakter nicht für so eine Gemeinschaft geschaffen ist, dann passt er halt nicht in die Gruppe.

Das hat absolut nix mit Tellerand zu tun. Ich bin wohl einer der wenigen Lehrer in Deutschland, der Seminare mit Meistern der verschiedensten Systeme Veranstaltet, damit meine Schüler über den Tellerand schauen können.

Aber es ist eben keine Dienstleistung, sondern ein Akt des Vertrauens und meine Schüler bezahlen nicht für den Unterricht, sondern dafür das ich Leben, die Kunst weiterentwickeln und an sie weitergeben kann und als Zeichen des Respekts.

Ich glaube in Japan würde so eine Diskussion wie wir sie gerade führen gar nicht aufkommen, aber die Werte in Deutschland sind halt vom Dienstleistungsgedanken geprägt.

Tschüß
Björn Friedrich

FlyingTokat
30-11-2012, 11:35
Ich glaube in Japan würde so eine Diskussion wie wir sie gerade führen gar nicht aufkommen, aber die Werte in Deutschland sind halt vom Dienstleistungsgedanken geprägt.



word !

BumBumKiwi
30-11-2012, 12:23
Also das ich mal mit Björn konform gehe, hätte ich ja nicht gedacht ;). Aber zumindest wenn es um Wettkämpfe geht ist die Sache doch eigentlich klar. Ich trainiere bei Schule A und starte auch für Schule A und nicht für Schule B. Man ist doch Teil eines Teams und nicht zeitgleich ein Teil mehrerer Teams (in der gleichen Sportart wohlgemerkt!).
Das ist im (Leistungs-)Sport doch überall so und beginnt nicht erst auf der Ebene der Profis und der Bundesliga. Ein Fußballer wechselt vielleicht den Verein, spielt aber sicher nicht in zwei verschiedenen Vereinen gleichzeitig, da beschwert sich doch auch keiner. Das ist keine Frage von Elite-Denken, Hörigkeit oder Sektengeschwafel, sondern von Fairness, Charakter und von mir aus auch noch Loyalität. Ich meine ich stelle mir (als nicht aktiver Wettkämpfer und Durchschnittstyp) mal folgende Situation vor:

Freitag Abend nach dem Training. Chef fragt Kiwi:
"Hey wie sieht's mit Turnier XY nächste Woche bei Dir aus? Haste da mal Bock mitzumachen?"
Kiwi sagt:
"Klar Armin, hab mich schon angemeldet, aber da starte ich für Sparta/Andyconda/Ruhrpott Lutadores/whatever, weil ich da ja nabenbei auch noch trainiere. Ist für Dich doch kein Problem, oder? Nee klar, Dienstag bin ich wieder hier zum Training. Achja, wollte noch fragen: Können wir da fürs Turnier mal verstärkt Escapes aus Leglocks trainieren? Die Jungs hier sind ja fit da drin und ich muss ja bestimmt auch gegen die ran. Alles klar? Ja, dann schönes WE"

Beliebige Sportart oben einsetzen und sich nochmal fragen, ob der Trainer vom Turn- oder Schwimmverein das so cool fände...

chuckybabe
30-11-2012, 12:30
Ich verbiete grundsätzlich keinem unserer Vereinsmitgieder / meiner Schüler woanders zu trainieren.

Aber ich möchte bitte schön wissen, wo er zusätzlich trainieren möchte, schon als Schutzfunktion gegenüber dem Schüler und auch meinem Verein gegenüber. (Linkische Heimlichtuerei hintenrum kann ich partout nicht ausstehen) Außerdem unterbricht das trainieren in anderen Schulen mitunter massiv das Vorwärtskommen eines Schülers in seiner Ausbildung, da oftmals ein Bruch im Erlernten zu erkennen ist.

Zwei Fälle dazu:

1. Ein ehemaliger Schüler von mir ist mittlerweile ein Körperwrack (und das mit siebzehn) durch ein Jahr Grappling-Training in einem anderen Club, weil dort im Training, wie im Wettkampf der Mega-Ego-dicke.Eier-Trip gefahren wird.

2. Ich habe seit kurzem zwei neue junge Boxer bekommen und denke beim Zuschauen so für mich "Guck mal, als wenn die beiden bei dir selbst boxen gelernt haben". Und als sie dann noch alle meine weiteren Warm-Up Übungen (die für die meisten Boxschulen vollkommen ungewöhnlich sind) perfekt hinbekommen haben, fing ich an Verdacht zu schöpfen. Habe die beiden und ihren Vater dann gefragt, ob sie mit ehemaligen Schülern von mir trainiert haben, von denen der Vater immer beim Training mitgefilmt hat. Und siehe da, ich lag richtig mit meinem Verdacht. Die Schüler sind damals, nach meiner Eröffnung, dass eine Profilaufbahn nicht für sie realisierbar sei, bei uns stinkig ausgetreten. Der Vater hatte daraufhin anscheinend nichts besseres zu tun als in dem neuen Club seiner Söhne sein Videomaterial vorzuführen, wie meine komplette Trainingsmethodik beim Boxen ausschaut.


Dann noch eines zum Thema "der Kunde ist König" und es gehe den Trainer einen feuchten Dreck an, was seine Schüler außerhalb der Schule machen:

Wie Björn schon schrieb, meine Schüler erhalten bei mir ein Training und Wissen, was in langen Jahrzehnten (unter hohem Aufwand von Zeit und Geld) gewachsen ist und das sollte etwas sehr Wertvolles für meine Schüler sein. Ich bin kein Aerobictrainer oder Comedian, der sechszigminutengenau sein "Unterhaltungsprogramm" abspult und auch bei Aldi, Netto usw. finde ich diese bedingungslose "der Kunde ist König" Mentalität und das damit zusammenhängende Auftreten unangebracht.

Und selbstverständlich kriegen meine Schüler, wenn Sie sich in bestimmten Lebensbereichen außerhalb des Gyms/des Trainings bedenkenswert aufführen, Ärger mit mir (Anfangs meist noch in Form konstruktiver Kritik), was in bestimmten Fällen bei beratungsresistenten Charakteren auch zum Rausschmiß führen kann.

Aber ich habe für meine Schüler immer ein offenes Ohr auch außerhalb der Traingszeiten, falls sie Probleme haben, egal welcher Art auch immer. (Jobvermittlung, Wohnungssuche, rechtliche Probleme, Beziehungsprobleme etc.)

Bei uns im Verein ist man ganz klar Teil einer Gemeinschaft, die klar über das "Abreißen" einer einzelnen Trainingseinheit hinaus geht!

Kleiner Nachsatz: Fremdstarts eines unsere Mitglieder für andere Schulen sind natürlich eine vollkommene Unmöglichkeit!

Horrido
30-11-2012, 12:34
So ist es!
Und deshalb kann ich andere Ansichtsweisen darüber nicht verstehen.

Ayur
30-11-2012, 12:51
Ich verbiete grundsätzlich keinem unserer Vereinsmitgieder / meiner Schüler woanders zu trainieren.

Aber ich möchte bitte schön wissen, wo er zusätzlich trainieren möchte, schon als Schutzfunktion gegenüber dem Schüler und auch meinem Verein gegenüber. (Linkische Heimlichtuerei hintenrum kann ich partout nicht ausstehen) Außerdem unterbricht das trainieren in anderen Schulen mitunter massiv das Vorwärtskommen eines Schülers in seiner Ausbildung, da oftmals ein Bruch im Erlernten zu erkennen ist.
Das ist ja auch völlig ok - das sollte auch auf jeden Fall transparent ablaufen und ich würde da auch die Trainer miteinbeziehen, wenn es irgendwelche Überschneidungen gibt. Aber ist es nicht auch nachvollziehbar, dass der eigene Weg nicht immer der perfekte Weg für alle Anderen ist?



Kleiner Nachsatz: Fremdstarts eines unsere Mitglider für andere Schulen sind natürlich eine vollkommene Unmöglichkeit!
Bei Mannschaftsdingern ist das durchaus üblich (siehe Fußball oder hier relevanter vielleicht Judo, wo es ständig "Fremdstarts" gibt).

MORTIS
30-11-2012, 13:27
Ich gehöre zu denen die in zwei verschiedenen Teams Zuhause sind. Bei dem einem Team leite ich das Training bei dem anderem bin ich Schüler.

Wichtig ist, meiner Meinung nach, dass die ganze Sache offen besprochen wird also nicht hinter dem Rücken des Trainers läuft.
In meinem Fall lief es so, dass ich vor dem ersten Training meinem zukünftigen Trainer, meinen Werdegang und mein anderes Engagement offenlegte. Da dass für meinem Trainer kein Problem darstellte, bin ich nun stolzes Mitglied von zwei Teams, welche ich beide als mein Zuhause betrachte.

Gruss

marq
30-11-2012, 13:41
Welcher Trainer mag es, wenn seine Schüler noch noch im Nachbarclub traineren ???

Das ist respektlos gegenüber dem Lehrer / Trainer.

LOYALITÄT ist ein Grundpfeiler im Kampfsport.

Allderings ist es pure Angst, um die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten, seinen Leuten nicht mal bei anderen Grapplinglinien / Gruppierungen Seminare besuchen zu lassen oder es zu gewähren, mal (!!!) in anderen Gruppen zu trainieren.

Diese Gelegenheiten werden, wie ich es auch immer wieder erlebe, dresterweise dazu genutzt, dass man dort diesen "open minded" Leuten "Geschichten" erzählt, um die Vorüge / Qualität der eigenen Gruppe herhorzuheben und die des Heimatsvereins zu diskrditieren.

Wenn ein Schüler dem Glauben schenkt oder auch ein "Bäumchenwechseldichspiel" macht, muss er sich auch bei mir entscheiden.

Straight
30-11-2012, 14:24
Wenn man unausgelastet ist und der Trainer einem nichts mehr zeigen kann, dann ist das sowieso keine gute Ausgangslage um dauerhaft dort zu trainieren und sich zu entwickeln.

Aber wenn man in einem anständigen Team ist mit einem sehr engagierten und guten Trainer hat, dann sehe ich persönlich vom zwischenmenschlichen auch keinen Grund bei ner anderen BJJ Schule anzuheuern.

Auf technischer Ebene lässt sich einwenden, dass mein Trainer genau weiß welches Game mir liegt und wo ich meine Schwachstellen habe. Ein Trainer vermittelt nicht bloß Techniken, sondern hilft einem auch sein Game zu finden und zu entwickeln. Geht man von einer begrenzten Zahl an Stunden aus, dann ist es einfach klüger beim Blackbelt seines Vertrauens zu trainieren :) so pragmatisch bin ich.

Indariel
30-11-2012, 14:34
Denke dass hier vor allem die Regelmäßigkeit und die Bindung an ein anderes Team der springende Punkt ist.

Ein Kollege von mir ist beruflich sehr viel unterwegs und kommt dabei in großen Teilen von Deutschland rum und trainiert da auch ganz gerne und auch offen mal bei anderen Vereinen mit. Das stellte bisher für niemanden ein Problem dar.

Ein anderer Kollege fährt gerne relativ regelmäßig zum Sparring zu befreundeten Vereinen, auch wenn die Jungs von dort im WK auf der anderen Seite des Rings stehen können, da dort die Sparringspartner für ihn von der Gewichtsklasse und Erfahrungsniveau besser passen und auch andere Reize setzen können.

Die Grappler bei uns im Verein haben z.B. auch problemlos die Möglichkeit in dem anderen Verein hier mitzutrainieren, da sich zum einen die Trainer gut kennen und zum anderen die Trainingszeiten sich eben ergänzen. Solange jeder weiß wie die Loyalitäten verteilt sind, ist eine Weiterentwicklung der Sportler doch nur wünschenswert oder?

Dabei liegt die Loyalität aber immer beim Heimatverein und dass ist auch jedem klar. Trotz allem ist mMn aber nicht nur das Team irgendwo eine Gemeinschaft sondern auch der Sport. Wir sind alles Sportler die irgendwo das gleiche Ziel verfolgen und dafür hart und gezielt arbeiten. Das verbindet doch irgendwo und sollte einem eigentlich nicht im Weg stehen.

Ligeirinho
30-11-2012, 15:20
Es ging am Anfang des Threads in erster Linie nicht um Wettkämpfe sondern um eine Trainingsteilnahme in verschiedenen Gruppen. Mich stört in dem Kontext der Satz: "Man kann nicht zwei Herren dienen und wer nicht für mich ist, ist gegen mich." Meiner Meinung nach kommt es bei einer solchen extremen Aussage des Lehrers zu einer hohen Erwartungshaltung bei den Schülern, die ängstlich darauf bedacht sein werden, es sich nicht mit dem Trainer zu verscherzen. Ich weiß nicht, ob man mit diesem Druck genau den Typ Menschen erreicht, der hier steht:


Ich erwarte keine hirnlosen Mitläufer in meinem Gym, aber Menschen die sich bewusst und mit Verstand für mich und meinen Unterricht entscheiden.



Ich lerne seit 28 Jahren Kampfsport. Ich habe keine Graduierungen, die mich in einer Gruppenhirarchie hervor heben. Ich sehe mich nicht als Kunden und den Trainer nicht als einen Dienstleister. Ich sehe ihn allerdings auch nicht als Patriarchen einer Großfamilie. Ich bin ein erwachsener Mann von knapp 40, kein kleines Kind, das sich von eifersüchtigen Müttern im Kreidekreis zerreißen lässt. Ich habe großen Respekt vor dem Wissen und Können meiner Trainer, und ich suche in bestimmten, z.T. sehr privaten Fragen immer noch ihren Rat. Ich denke aber, ich kann meine Dankbarkeit und meine Zuneigung für den Einzelnen auch auf andere, private Weise zeigen, als mit dem Hochhalten und Wedeln der Vereinsflagge. Freundschaft gibts nur unter Gleichgestellten - nicht wenn einer höher steht und einer tiefer.
Im Wort “Erfahrung” steckt “fahren” - in der Bedeutung von “reisen”. Es gibt Clubs in der Stadt, die halten es anders; da gibt’s noch nicht mal eine "Open (!) Mat", weil die Trainer Angst haben, ihre Schüler könnten feststellen, dass das Gras auf der anderen Seite vielleicht grüner ist.
In den beiden Clubs, in denen ich trainiere, ist zum Glück ein freierer Geist anzutreffen: Einige Grappler gehen zusätzlich in einen türkischen Ringverein; die Standup-Leute trainieren in bis zu 3 verschiedenen Vereinen und ein paar BJJler besuchen regelmäßig andere Clubs mit z.T. völlig anderen Konzepten.
Einige Schüler sind zugleich Trainer in anderen Gyms.
Zwei meiner Standup-Trainer unterrichten noch in einem anderen Club. Die Kämpfer dieser Gyms sind auch schon gegeneinander angetreten. Ich habe nie gehört, dass irgendwer diesen Trainern deshalb den Vorwurf der Illoyalität gegenüber den Schülern gemacht hat oder dass einer sie aufgefordert hat, sich für ein Gym zu entscheiden.
Ich will damit sagen, dass da, wo ich trainiere, die Szene ein großes Dorf ist, wo jeder mit jedem irgendwie verwandt oder verschwägert ist. Wie in jedem Dorf gibt’s Streits unter Nachbarn. Manchmal ergreife ich dabei Partei, manchmal halte ich mich raus. Aber immer sinds meine Entscheidungen.
Vor ein paar Wochen hat ein Bekannter einer anderen BJJ-Gruppe gesagt: "Für mich gibts nur eine Gemeinschaft: das ist BJJ." Ich hätte ihn fast geküsst.

Was Wettkämpfe betrifft: Die meisten Kämpfer in meinem Umfeld entscheiden sich, unter der Flagge eines Clubs zu starten. Es gab aber auch schon Fälle, da starteten Kämpfer unter der Angabe beider Clubnamen. Ich nehme an, damit haben die jeweiligen Trainer ihren Respekt vor der Arbeit des jeweils anderen ausgedrückt. So kanns auch gehen.

Björn Friedrich
30-11-2012, 16:25
Meiner Meinung nach kommt es bei einer solchen extremen Aussage des Lehrers zu einer hohen Erwartungshaltung bei den Schülern, die ängstlich darauf bedacht sein werden, es sich nicht mit dem Trainer zu verscherzen.

Kann sein das es so rüberkommt, aber wer mich kennt, weiß das ich bestimmt keiner bin, bei dem man Angst haben müsste es sich zu verscherzen.

Da muss man schon einigen Scheiss bauen, damit ich auf jemanden so sauer bin, das ich ihn rauswerfen würde.:-)

Früher war ich auch eher darauf bedacht alles politsch korrekt zu lösen, aber heute mach ich eigentlich das was sich für mich gut anfühlt und für mich fühlt es sich einfach nicht gut an, wenn jemand bei mir und noch woanders trainiert.

Es fühlt sich aber genauso bekloppt an, wenn mich jemand sinnlos vergöttert und das Wissen von anderen Menschen ignoriert.

Von daher sind Seminare, usw. auch vollkommen o.k.

Ich meine ich kann mich gut an meine eigenen Anfänge erinnern. Ich hab damals Roy Harris immer gefragt ob es für ihn o.k. ist wenn ich ein Seminar bei jemanden anderes besuche oder jemand in meine Schule kommt und ich wäre nie auf die Idee gekommen, zweigleisig zu fahren und vielleicht noch woanders Graduierungen zu bekommen.

Ich hab selber meine Schüler dieses Jahr mit zu Rickson Gracie oder Vladimir Vasiliev genommen und hatte Alex Kostic, Royce Gracie und Steve Maxwell bei mir, damit der Horizont immer weiter geöffnet wird.

Ich bin der letzte der die Schüler kleinhalten will, aber die Basis für all das ist Vertrauen und das ist für mich nur gegeben, wenn der Schüler bei mir trainiert.

Ich hatte auch schon beim Blaugurtprogramm solche Fragen und ehrlich gesagt, rate ich immer ab die Prüfung am Ende des Programms zu machen, wenn man irgendwoanders in einem Klub trainiert, weil ich eben weiss, wie ich mich als Lehrer fühlen würde.....

Tschüß
Björn Friedrich

alfredooo
30-11-2012, 18:02
Ich trainiere zweimal die Woche SV und muss immer in die Nachbarstadt fahren. Dort wird nur zweimal unterrichtet. Bin auch sehr zufrieden.
Jetzt hat sich durch einen Bekannten die Möglichkeit ergeben, zusätzlich an zwei anderen Tagen in meiner Heimatstadt zu trainieren. Ich möchte mich weiterentwickeln und ein, zwei weitere Trainings pro Wo. helfen mir da.
Warum sollte man diese Chance nicht nutzen?! Wobei es nicht um Wettkämpfe geht, sondern um SV.
Meine Loyalität gehört trotzdem meinem Stammverein.

KM2BM
30-11-2012, 19:03
word !


Witzig, ich hab mir heute Mittag beim kurzen Überfliegen von dem Thread gedacht, komische Diskussion, in Frankreich gäbs so eine Diskussion wahrscheinlich nicht! Allerdings aus dem entgegengesetzten Grund! :D

Flibb
30-11-2012, 19:17
Ich kann beide standpunkte verstehen. für mich ist mein trainer mehr als nur jemand bei dem ich sport betreibe

Sokolo
30-11-2012, 19:21
Aber rumzustänkern wegen einem anderen Verein?
Was soll er tun, mir kündigen, es im Vertrag festsetzen?
Sicher nicht

Warum nicht?

matratze
30-11-2012, 19:51
Hi zusammen,

Also ich bin echt erstaunt, wie unterschiedlich die Anzahl der Probetraininge sein kann. Da gibt es Vereine mit nur zweimaligem Probetraining mit Anmeldung.
Andererseits habe ich jetzt sogar ein Angebot für drei Monate kostenloses Probetraining gesehen.

Was ist der Vorteil von langen Probezeiten und welchen Vorteil hat eine Anmeldung für ein Probetraining.

Positiv an einer Anmeldung ist sicher, dass der Trainer weiß, dass dort ein Anfänger kommt und er kann sich gut darauf vorbereiten.
Negativ vielleicht dass man nur einen gestellten Eindruck vom Training bekommt?

Flibb
30-11-2012, 19:59
und ansich bin ich Kunde und Kunde ist König

nö, du erwirbst dir ein privileg. musst dich ja auch an die regeln von den fluggesellschaften halten.

KeineRegeln
30-11-2012, 20:05
Bevor wir hier weiter diskutieren, sollten wir erstmal klar stellen, worüber wir diskutieren.

Die Sachlage unterscheidet sich ja wohl, ob wir von Wettkämpfern oder Nichtwettkämpfern sprechen.

Da ich kein Wettkämpfer bin, behalte ich es mir vor, auch in anderen Clubs trainieren zu können. Allerdings würde ich ohne wenn und aber vorher mit meinem Trainer reden, da ich auch ein Vertrauensverhältnis mit ihm habe. Auch wenn ich Bjorns Ansicht trotzdem nicht teile. Ist mir viel zu extrem. Und ich mag Extremismus in keiner Form (ausser vielleicht beim Sex :) :p).

marq
01-12-2012, 01:15
wieso macht es einen unterschied, ob wettkämpfer oder freizeitsportler? ich sehe keinen unterschied.

Bubatz
01-12-2012, 10:09
Also, wenn ich das alles so lese, dann kann ich auch beiden Seiten was abgewinnen (und genauso bekommen beide Seiten, wenn ins Extrem geführt, was unsympathisches). Das bestärkt mich in der Überzeugung, dass es als Ausübender am Besten ist, eher nicht dieselbe KK bei mehreren Trainern zu machen, sondern stattdessen Crosstraining in zwei unterschiedlichen KKs, die sich sinnvoll ergänzen.

Ligeirinho
01-12-2012, 10:16
Zumindest geht man damit Konflikten aus dem Weg.

MAT Hannover
01-12-2012, 12:08
Mal ehrlich, als Trainer bin ich nicht begeistert, wenn meine Jungs bei der Konkurrenz auch trainieren gehen. Aber ich möchte es gern wissen, denn so kann ich am ehesten Einfluss darauf nehmen und erfahren, was bei uns vielleicht nicht so gut ist und warum sie glauben, das Gesuchte woanders zu finden. Und ich kann evtl. etwas tun, um meine Angebote den Bedürfnissen anzupassen.

Vom Warum hängt ganz viel ab. Ich habe schon Enttäuschungen erlebt, auch mit abgewanderten Schülern, hat aber sicher fast jeder. Letztlich ist das aber ok, halten kann man niemanden, wenn derjenige nicht selbst bleiben möchte. Und enttäuschen ist ja ein positives Wort, es bedeutet: nicht mehr getäuscht zu werden - ist doch super. Auch gibt es viele Leute, die gern darüber reden, dass sie mindestens 12 mal die Woche trainieren müssen und sich in ihrer Freizeit im Park dafür treffen, nach der ersten Stunde nach Videos und Büchern fragen... naja, Strohfeuer brennen meist nur kurz. Diese Leute bleiben eh nicht lange. Ein Aspekt aus wirtschaftlicher Sicht ist, wenn sich die Leute auf fremden Matten verletzen und dann mit Attesten angelaufen kommen. Man will fördern und muss bluten für den (Über-)Eifer anderer.

Für ein anderes Team starten geht bei uns nicht. Ausnahme: auf Nachfrage bei befreundeten Teams oder gemeinsame Teams, wie wir es für nächste DGL-Saison gerade basteln.

Über den Tellerrand schauen bei Open Mat, Seminaren: unbedingt!

Letztlich bedingt sich Vertrauen. Es ist niemals allen gegenüber gleich, in beiden Richtungen, genauso wie die Bindung zu manchen enger ist als zu anderen. Aber ich denke, ich weiß, was ich an loyalen Leuten habe und diese Loyalität wird auch belohnt. Nicht mit Treuepunkten...

Der Vergleich mit dem Kochkurs hinkt übrigens gewaltig: die Beziehung zwischen Koch und Lehrling ist bestimmt nicht so eng, so körperlich und so vertrauensvoll. Aber wir vermitteln - auch wenn das vielleicht etwas pathetisch klingt - Wissen, wie man jemanden möglichst effektiv und zuverlässig beschädigt. Das erfordert schon viel Vertrauen, beiderseitig. Und das sollte bei Köchen nicht so sein.

alfredooo
01-12-2012, 13:27
Mal ehrlich, als Trainer bin ich nicht begeistert, wenn meine Jungs bei der Konkurrenz auch trainieren gehen. Aber ich möchte es gern wissen, denn so kann ich am ehesten Einfluss darauf nehmen und erfahren, was bei uns vielleicht nicht so gut ist und warum sie glauben, das Gesuchte woanders zu finden. Und ich kann evtl. etwas tun, um meine Angebote den Bedürfnissen anzupassen.

Hier geht es nicht um was gut oder nicht so gut gemacht wird. Eher darum, dass es z.B. Arbeitstechnisch nicht möglich ist oder wie bei mir der Verein dies nur zweimal die Woche anbietet und das in einer anderen Stadt. Da ergibt sich die Möglichkeit in der Heimatstadt noch zusätzlich ein bis zwei mal zu trainieren um sich weiter zu entwickeln.
Das heißt auch, dass die Loyalität trotzdem vorhanden ist.

Falk Berberich
01-12-2012, 13:39
hi leute,

hier meine bescheidene sicht: man sollte auch bedenken, dass es gar nicht unbedingt sinn macht verschiedene trainer zu haben.

hier grappling, dort boxen usw ist ja kein problem. aber bei verschiedenen trainern luta livre/ bjj zu trainieren, empfehle ich niemandem.

ich habe die erfahrung gemacht, dass es zwar neue einflüsse bringt aber gleichzeitig auch verwirrend ist oder entgegen wirkt.
wenn sich details zb an meinem escape ändern, beeinflusst das stark meinen folgenden angriff. wenn ich dann mixe, also zb den escape von trainer 1 nehme und den angriff von trainer 2, dann maße ich mir an, ein besseres system zusammenstellen zu können, als ein schwarzgurt??? dazu habe ich kein recht.

also ich finde dass mein game am rundesten ist, seit ich nur noch bei einem trainer trainiere. wenn ich etwas sehe, was für mich neu ist, frage ich meinen trainer danach. das ist das beste für mich und die technik passt zum rest.

wer die sache noch nie aus dieser sicht betrachtet hat, sollte sich seine gedanken dazu machen.

Ligeirinho
01-12-2012, 14:23
Judo und BJJ sind eine sinnvolle Ergänzung. Ich kenne BJJ-Schwarzgurte, die noch einen Dan im Judo haben. Keine Ahnung, ob die in der Vergangenheit Konflikte mit ihren Lehrern hatten. Jedenfalls sind es jetzt gute Lehrer mit einem großen Repertoire an Würfen.

Ringen und Grappling kann sich beißen, da man beim Grappling aus der Rückenlage arbeitet und beim Ringen eben nicht auf den Rücken will. Das kann schon zu Verwirrungen und längeren Reaktionszeiten beim jeweiligen Spiel führen.
Aber für diese Verwirrungen braucht man keine verschiedenen Gyms; sowas kann man auch in ein- und demselben Gym haben, in dem mehrere Kurse angeboten werden. Am sinnvollsten ist es m.M. nach, wenn man im eigenen Gym mehrere Spezialisten hat, z.B. einen für die Ringerwürfe, einen fürs Groundgame, und sich diese Lehrer absprechen und ergänzen.

MadMaster
02-12-2012, 17:28
Mal so eine Frage an Bjoern beispielsweise...
also erstmal find ich es voellig ok so wie du es handhabst. :)
Aber waere es fuer dich schlimm wenn einer deiner Schueler bei dir Bjj und bei einer anderen Schule eine andre KK?

Big_F
02-12-2012, 17:43
Mal so eine Frage an Bjoern beispielsweise...
also erstmal find ich es voellig ok so wie du es handhabst. :)
Aber waere es fuer dich schlimm wenn einer deiner Schueler bei dir Bjj und bei einer anderen Schule eine andre KK?

Solange es nicht Luta Livre oder etwas in der Art ist denke ich mal nicht das irgendjemand etwas dagegen hat.

MadMaster
02-12-2012, 18:22
Solange es nicht Luta Livre oder etwas in der Art ist denke ich mal nicht das irgendjemand etwas dagegen hat.

Ne eher ringen :D

Björn Friedrich
02-12-2012, 19:40
Solange es keine Bodenkampfkunst ist, ist es für mich akzeptabel.

Tschüß
Björn Friedrich

Stoiker
02-12-2012, 22:44
...Wissen, wie man jemanden möglichst effektiv und zuverlässig beschädigt. .. Und das sollte bei Köchen nicht so sein.

Da kenne ich aber andere Köche...;)

jo_o
02-12-2012, 23:38
ich möchte mal das "verwirren" durch verschiedene trainer herausstellen.

natürlich kann eine zweite perspektive auch gewinnbringend sein, aber im sparring (und beim formenlaufen) kann man sich doch höchstens auf 2 aspekte konzentrieren.

wenn die nun bei den trainern anders liegen, woran arbeitet man dann?

ich trainiere auch manchmal bei anderen leuten, (innerhalb aber auch außerhalb meines stils) und bekomme da wertvolle anregungen, aber am ende hat meine trainerin recht. und das hat nix mit hierarchie zu tun, sondern damit, dass sie mich am besten und am längsten kennt und weiß wo meine stärken und wo meine schwächen sind.

pantera
03-12-2012, 01:20
2 GYM, 2 gleicher Sportarten .... so geht`s nicht ....Du kannst nicht bei FC Bayern das Training machen, dann noch bei BVB auch noch trainieren ...... das passt nicht so ungefähr könnte man das sagen.......

Ligeirinho
03-12-2012, 13:30
Was ist mit einem Trainer, der in 2 Gyms denselben Stil unterrichtet?

Stoiker
04-12-2012, 08:50
2 GYM, 2 gleicher Sportarten .... so geht`s nicht ....Du kannst nicht bei FC Bayern das Training machen, dann noch bei BVB auch noch trainieren ...... das passt nicht so ungefähr könnte man das sagen.......

aus gründen der trainingsdidaktik oder aus ideologischen gründen?

falls letzteres der fall sein sollte: muss den kampfsport-training automatisch an eine ideologie gebunden sein, die ein training bei einer artverwandten stilrichtung verbietet?

Björn Friedrich
04-12-2012, 08:58
Für mich hat Kampfkunst auf jeden Fall was mit einer bestimmten Lehr- und Lebensphilosophie zu tun.

Tschüß
Björn Friedrich

Eskrima-Düsseldorf
04-12-2012, 09:23
Ich geh seit 30 Jahren zum gleichen Friseur, von daher......:-)

Der Kunde ist König, ja bei Aldi, Lidl oder Netto und selbst da finde ich so eine herrische Einstellung recht fehl am Platze.

Wenn meine Schüler meine Kunden wären, dann würde ich wohl ein minutengenaues Training anbieten, für alles extra Kohle kassieren und mir dreimal überlegen was ich zeige, damit ich meine Positionierung auf dem Markt halten kann.....

Wenn ein Schüler zu mir kommt, dann ist er zunächst ein Fremder und ich kann relativ schnell einschätzen, was für ein Mensch es ist. Je länger er bleibt, desto mehr baut sich ein Vertrauensverhältnis auf, zwischen ihm und mir. bzw. innerhalb der gesamten Gruppe der Schüler.

Und wenn jemand dieses nicht schätzen kann, oder von seinem Charakter nicht für so eine Gemeinschaft geschaffen ist, dann passt er halt nicht in die Gruppe.

Das hat absolut nix mit Tellerand zu tun. Ich bin wohl einer der wenigen Lehrer in Deutschland, der Seminare mit Meistern der verschiedensten Systeme Veranstaltet, damit meine Schüler über den Tellerand schauen können.

Aber es ist eben keine Dienstleistung, sondern ein Akt des Vertrauens und meine Schüler bezahlen nicht für den Unterricht, sondern dafür das ich Leben, die Kunst weiterentwickeln und an sie weitergeben kann und als Zeichen des Respekts.

Ich glaube in Japan würde so eine Diskussion wie wir sie gerade führen gar nicht aufkommen, aber die Werte in Deutschland sind halt vom Dienstleistungsgedanken geprägt.

Tschüß
Björn Friedrich

:halbyeaha

Falk Berberich
05-12-2012, 17:17
aus gründen der trainingsdidaktik oder aus ideologischen gründen?

falls letzteres der fall sein sollte: muss den kampfsport-training automatisch an eine ideologie gebunden sein, die ein training bei einer artverwandten stilrichtung verbietet?


auf jeden fall beides. björn hat recht, ein trainer ist doch kein dienstleister wie ein taxifahrer. gute trainer haben etwas sehr wertvolles für ihre schüler und erwarten eben auch eine gewisse loyalität. das wissen und die einstellung, die ganzen dinge die dir ein trainer vermittelt sind doch nicht nur 30 euro im monat wert... das ist eine besondere beziehung.

Stoiker
05-12-2012, 22:03
aus gründen der trainingsdidaktik oder aus ideologischen gründen?

falls letzteres der fall sein sollte: muss den kampfsport-training automatisch an eine ideologie gebunden sein, die ein training bei einer artverwandten stilrichtung verbietet?auf jeden fall beides. björn hat recht, ein trainer ist doch kein dienstleister wie ein taxifahrer. gute trainer haben etwas sehr wertvolles für ihre schüler und erwarten eben auch eine gewisse loyalität. das wissen und die einstellung, die ganzen dinge die dir ein trainer vermittelt sind doch nicht nur 30 euro im monat wert... das ist eine besondere beziehung.

Okay, kann ich in gewisser Weise nachvollziehen. Aber um nochmal auf die Argumentation von einigen Teilnehmern hier zurückzukommen, dass man nicht zwei artverwandte Stile (z.B. BJJ und LL) bei zwei verschiedenen Lehrern (bzw. Verbänden, Schulen, etc) aus Loyalitätsgründen trainieren dürfte...

Ist z.B. nicht Dein eigener LL-Trainer gleichzeitig auch BJJ-Trainer bzw. damit auch gleichzeitig Repräsentant für zwei verschiedene Grapplingstile? Wie würde man denn bei ihm das Thema "Loyalität zum eigenen Trainer" bewerten?

(ist jetzt nur Zufall, dass Du gepostet hast und ich Deinen Trainer hier gerade als Beispiel gegriffen habe. Diese "Doppelqualifikation" trifft auf viele zu, u.a. einige, die hier posten)

Gruß
Stoiker

Falk Berberich
06-12-2012, 07:17
naja als da es nicht um mich geht, halte ich mich mal zurück mit antworten. soweit ich weiß hat er seit ich bei ihm lerne nur noch einen trainer. vor einigen jahren war die situation in deutschland in sachen grappling denke ich auch deutlich schwieriger, da gab es nicht schulen an jeder ecke...

sivispacemparabellum
06-12-2012, 14:58
Na klar kannst du verwandte Stile bei verschiedenen Trainern lernen. Gute Schulen haben mehr als einen Trainer. Da macht einer MMA, einer Nogi und der nächste BJJ und noch einer unterrichtet Ringen. Warum sollte das die Leute schlechter machen?
Wenn du in der Schule Englisch lernst, kann dir der Lateinunterricht helfen, auch wenn du da nicht alles vermengen solltest. Ich kann doch als denkender Mensch unterscheiden, was gerade läuft.

Eskrima-Düsseldorf
06-12-2012, 15:19
Na klar kannst du verwandte Stile bei verschiedenen Trainern lernen. Gute Schulen haben mehr als einen Trainer. Da macht einer MMA, einer Nogi und der nächste BJJ und noch einer unterrichtet Ringen. Warum sollte das die Leute schlechter machen?
Wenn du in der Schule Englisch lernst, kann dir der Lateinunterricht helfen, auch wenn du da nicht alles vermengen solltest. Ich kann doch als denkender Mensch unterscheiden, was gerade läuft.

Ich denke Probleme kannst Du am Anfang bekommen wenn Du gleichzeitig bei zwei Lehrern Italienisch lernst die nach unterschiedlichen Methoden unterrichten.

Björn Friedrich
06-12-2012, 17:07
Bei einem guten Lehrer hat jede Bewegung seinen Sinn, von daher macht es keinen Sinn, das zu vermischen.

Man kann BJJ mit Muay Thai oder Ringen mischen (wobei ich das persönlich für selten sinnvoll halte), aber man kann nicht einfach verschiedene Bodenstile miteinander mischen.

Man kann es tun, wenn man eine kleine Ahnung vom Jiu Jitsu hat, also nach 5 oder 10 Jahren, aber vorher sollte man mehr oder weniger das tun, was der (gute) Lehrer sagt und eine gute Basis entwickeln.

Zuviele Köche verderben den Brei.

Tschüß
Björn Friedrich

Ju-Jutsu-Ka
06-12-2012, 17:17
2 GYM, 2 gleicher Sportarten .... so geht`s nicht ....Du kannst nicht bei FC Bayern das Training machen, dann noch bei BVB auch noch trainieren ...... das passt nicht so ungefähr könnte man das sagen.......

Natürlich geht das..... und ich wurde für Training oder Turniereinsatz nie bezahlt
(im Gegensatz zu den Spielern vom BVB und FCB)

Ich muss nur mit offenen Karten spielen:

1. Verein = Heimverein für den starte
2. Verein beim 1. Training gesagt wo ich herkomme, dass ich nur zusätzliches Training suche -> die wollten noch nicht mal Mitgliedsbeitrag haben... wir wäre ja schließlich im gleichen Verband und ein Blick über den Tellerrand würde sich ja gehören

- aber bei uns ist alles ehrenamtlich und kein Trainer lebt davon und muss Angst haben ob seine Schüler (=Geldquelle was ja vollkommen legitim ist) abwandern
- bei kommerziellen Schulen (oder teilweise schon im Judo) sieht das natürlich ganz anders aus mit Abwerbung etc...

Wenn es jemand tut finde ich das aus Schülersicht OK, kein Trainer ist in allem perfekt, er muss aber mit offenen Karten gegenüber alter und neuer Schule spielen

Droom
08-12-2012, 14:41
Angst haben ob seine Schüler (=Geldquelle was ja vollkommen legitim ist) abwandern
- bei kommerziellen Schulen (oder teilweise schon im Judo) sieht das natürlich ganz anders aus mit Abwerbung etc...

Wenn jemand bei 2 Clubs einen Vertrag unterschreibt, dann bezahlt er doch auch für beide Vereine und das mindestens für die festgelegte Vertragslaufzeit.
Der Vergleich mit den Mannschaftssportarten hinkt auch gewaltig. Beim Fußball spielen 11 gegen 11, aber beim Kampfsport stehe ich i.d.R. alleine auf der Matte / im Ring und es kann auch öfter mal vorkommen das ich gegen jemand aus meinem eigenen Gym im Tunier antreten muss. Habe beim Fußball noch nie gesehen das die erste Mannschaft gegen die zweite Spielen muss (außer im Training)

Gerade bei Leuten wie mir hat es ja auch nichts damit zu tun man nicht nur bei einem Trainer trainieren will, sondern zeitlich/beruflich nicht kann (bzw sonst nur ein seeehr niedriges Trainingsvolumen hätte).

Ich kenne auch einige Trainer die mehrere Trainingsgruppen haben um sich finanzieren zu können (sprich sie müssen beruflich genauso mehrere Alternativen nutzen). Nur würde ich bei denen niemals auf die Idee kommen das Wort unloyal zu gebrauchen oder rumjammern weil ein Schüler aus einer ihrer anderen Gruppen im Wettkampf ja auch auf mich treffen könnte.

Dazu kommt noch das verschiedene Trainer teilweise ja auch ganz unterschiedliche Trainingsaspekte bedienen. Beim Thaiboxen hatte ich damals im selben Verein auch zwei verschiedene Trainer die sich dort meist abgewechselt haben. Während der eine deutlich mehr Wert auf Technik und Taktik gelegt hat, war dem anderen Schnellkraft, Kondition und Sparring deutlich wichtiger.

Verstehe die Verbissenheit hier teilweise nicht, wenn es so wichtig ist nur bei einem Trainer zu lernen dann machen Seminare (die ja in aller Regel wo anders besucht werden) auch keinen Sinn.
Ich sehe Grappling und das eigene Game als großes individuelles Puzzle. Während der eine ein super Guardgamer ist, kommt der andere mit Topcontrol deutlich besser zu recht und wenn jemand sehr flink und gelenkig ist, wird er nunmal auch ganz anders kämpfen als ein steifer aber kräftiger Kämpfer.
Und die einzelnen Puzzleteile (bzw Set-Ups, Sweeps, Escapes, Submissions) für das eigene Bild, können theoretisch überall gefunden werden. Wenn mir irgend ein X-Beliebiger neuer Partner bei ner Open Mat etwas zeigt, das bei mir auf anhieb gut funktioniert und zu mir passt, dann wäre ich doch ignorant das nicht zu übernehmen (auch wenn es z.B. "nur" von einem Bluebelt kommt).

Bei größeren Unternehmen sind es auch nicht immer nur die studierten Chefs, die gute Ideen und mit allem Recht haben. Manchmal kommen auch sehr gute Ideen / Verbesserungsvorschläge aus Regionen die ein paar Gehaltsklassen darunter liegen.