Übernahme Trainingseinheit ab neuem Jahr - Tipps gesucht [Archiv] - Kampfkunst-Board

PDA

Vollständige Version anzeigen : Übernahme Trainingseinheit ab neuem Jahr - Tipps gesucht



Cillura
19-12-2012, 08:01
Hallo ihr Lieben,

ich würde gern euren Rat/Meinung einholen. Besonders den der Papas/Mamas und der Kindertrainer.

Ab nächstem Jahr übernehme ich einen weiteren Kinderkurs, weil ein Trainer bei uns aufhört. Alter liegt zwischen 9 und 13 Jahren. Trainingsinhalt ist JJ. Die meisten der Kids kennen mich bereits, weil sie bei uns noch andere Kurse besuchen. Damit auch die anderen Kids wissen, wer/was :D auf sie zukommt, war ich die letzten paar Einheiten immer mal kurz im Kurs dabei. Da ich jedoch parallel dazu selbst eine Gruppe hatte, konnte ich mir das ganze nur die ersten 15 Minuten während der Erwärmung ansehen. Dabei ist mir folgendes aufgefallen:


Es gibt ein Kind (K1), das beleidigt zu jeder Gelegenheit seine Trainingskameraden und schreit wütend herum, wenn er mal versehentlich geschubbst wird – Spricht man es drauf an, dann kommt ein „Aber der hat doch ...“ (nein, der andere hat gar nicht). Rücksichtnahme auf andere und Teamwork kennt er gar nicht. (11 Jahre)
Es gibt ein Kind (K2), das kommt mit K1 gar nicht klar und springt immer drauf an und lässt sich leicht provozieren. Ist K1 nicht da, dann ist das Verhalten von K2 recht umgänglich. Dieses Kind trainiert bei uns auch in anderen Kursen. (10 Jahre)
Es gibt ein Kind (K3), dem scheint es Spaß zu machen, wenn es „versehentlich“ jemand anderen bei einer Übung trifft/verletzt. Er grinst dann immer gehässig. Eine Entschuldigung kommt auch erst, wenn wir sie als Trainer einfordern. Ernsthaftes Üben scheint bei ihm nicht drin zu sein – immer zu kaspern und Quatsch machen, statt sich auf die Übung zu konzentrieren. Sollen K1 und K3 zusammen üben (weil kein anderer Partner in der gleichen Größe da ist) … naja ihr könnt euch euren Teil denken. Wenn man sich neben ihn stellt und ständig aufpasst, dass er ordentlich trainiert und/oder ihn bisl mehr fordert (Einzeltraining), dann ist er interessiert und macht gut mit. (ca. 12 Jahre)


Wenn diese 3 Spaßvögel gleichzeitig in der Stunde sind, ist das Klima in der Gruppe entsprechend schlecht – konzentriertes Üben ist dann auch für die anderen kaum mehr möglich. Die Grundsätze von Respekt, Disziplin und Höflichkeit, scheinen in dieser 3er Kombination einfach nicht zu exisitieren. Obwohl alle 3 wissen, wie sie sich zu verhalten haben. Dieses Thema wurde in der Gruppe und auch Einzeln mehr als oft angesprochen.


Ziel der ersten Stunden im neuen Jahr soll es sein, gleich von Anfang an ein angenehmes Trainingsklima zu schaffen. Da ich ohnehin erstmal guggen muss, was so der allgemeine Trainingsstand der Kids ist, wollte ich wie folgt vorgehen:


Zu Beginn der Stunde will ich das „Problemthema“ nicht ansprechen, damit alle unvoreingenommen ins Training gehen. Man muss die Stunde ja nicht unbedingt gleich negativ beginnen.
Zur Erwärmung wollte ich einen kleinen Fitnessteil mit Laufen, paar Kräftigungsübungen und bisl Stretching machen. In den Stunden in denen ich bisher Beisitzer war, ist mir aufgefallen, dass sich bei Spielen die Emotionen der Gruppe schnell hochkochen und dann Streit und Zänkereien losgehen. Daher erstmal kein Spiel am Anfang (Konfliktvermeidung).
Der Stundeninhalt wird sich zunächst auf die Basics beschränken. Lockeres Schlag- und Tritttraining und die Abwehr von Schlägen und Tritten. Zunächst die Angriffe als Einzelübung, dann Angriff und Abwehr als Partnerübung und gegen Ende eine Powerrunde mit Pratzen. Die Übungen werde ich mit kleineren Fitnessübungen kombinieren, damit immer alle was zutun haben und keine Zeit für Streit auftritt. (Evtl. werde ich das ganze als „Zirkeltraining“ gestalten)
Zwischendrin und am Ende ein kleines Spiel zum Auflockern, aber ohne Raufen (Konfliktvermeidung)


Das ist der grobe Plan. Ob es sich so umsetzen lässt, wird sich zeigen – spätestens bei den Partnerübungen.

Sollte es wieder zu diversen Wutausbrüchen, Beleidigungen etc. kommen gibt’s für denjenigen ne Auszeit am Rand. Sollte die Auszeit nix bringen, gibt’s Liegestütze.


Gespräche mit den Eltern werden folgen, falls es im neuen Jahr so weiter geht, wie es in diesem Jahr aufgehört hat (vor zwei Tagen war der letzte Kurs in diesem Jahr). Der Streit zweier Kids hatte sich so hoch geschaukelt, dass sie sich nach dem Training beinah geschlagen hätten - Trotz vorheriger Ermahnung im Training (Hab es nur beim Abgrüßen mitbekommen). Ich musste sogar dazwischen gehen, weil schon die ersten Fäuste hochgenommen wurden. :mad: Gab natürlich fetten Anschiss für die beiden und in die Umkleide durften sie auch nur nacheinander, wenn der andere fertig war. Wenn ich so im nachhinein drüber nachdenke, hätte ich sie sich schlagen lassen sollen, dann wären sie beide rausgeflogen und das Problem wäre gelöst - zumindest für uns und für das Training. Aber man ist ja nicht so.


Wie ist eure Meinung dazu? Habt ihr vielleicht noch ein paar Tipps für mich? Vielleicht ein paar Spiele, die das Miteinander fördern? Bisher sind Teamspiele wie Fußball/Handball/Peziball ins Tor rollen :D etc. eher Auslöser für Konflikte geworden. Ok, das trifft auch auf Fallschule und „in der Reihe stehen“ zu. Ich hoffe Fitness, Abwechslung und bisl frischer Wind im Training wird dem ganzen Streit ein Ende setzen und die Ordnung von allein aufrechterhalten.

Inumeg
19-12-2012, 08:26
Bei K1 und K3 würde ich erstmal versuchen, konsequenter Strafen durchzusetzen. Sobald du Fehlverhalten siehst, hingehen und Liegestütze einfordern. Idealerweise machst du die dann mit ihm zusammen. Kurz erklären, warum es die Strafe gibt und dann nicht weiter diskutieren:

"K1, du weisst genau, dass du andere nicht beleidigen sollst. Runter! 5!"
"Aber der andere..."
"Mir egal, runter!"

Alternativ kannst du auch ein Verwarnmodell fahren. Erste Warnung mündlich mit Ansage der Konsequenzen bei weiteren Verwarnungen. Zweite Warnung mit Strafe X (z.B. 5 LS), dritte mit Strafe Y (z.b. 10 LS). Eine vierte Verwarnung gibt es nicht, denn dann ist die Trainingsstunde für den Störenfried mit Rauswurf beendet (bzw wegen Aufsichtspflicht an den Rand setzen).

Auf jedenfall müssen den Kindern die Folgen von Fehlverhalten bekannt sein und deren Durchsetzung muss konsequent erfolgen.

Cillura
19-12-2012, 08:41
...
Alternativ kannst du auch ein Verwarnmodell fahren. Erste Warnung mündlich mit Ansage der Konsequenzen bei weiteren Verwarnungen. Zweite Warnung mit Strafe X (z.B. 5 LS), dritte mit Strafe Y (z.b. 10 LS). Eine vierte Verwarnung gibt es nicht, denn dann ist die Trainingsstunde für den Störenfried mit Rauswurf beendet (bzw wegen Aufsichtspflicht an den Rand setzen).

Auf jedenfall müssen den Kindern die Folgen von Fehlverhalten bekannt sein und deren Durchsetzung muss konsequent erfolgen.

Das klingt gar nicht schlecht. Wird wohl auch auf sowas hinaus laufen. Wir werden 2 Trainer sein. Da können wir uns gut reinteilen und die Störenfriede einzeln beobachten. Bzw. einer beobachtet und sorgt für Ordnung, und der andere leitet die Übung für die Kids.

Bloß wegen der Anzahl der LS bin ich mir bei den Kids nicht sicher. Ab 10 Jahre, sollten 5 bzw. 10 LS kein Problem sein. LS machen wir nur in der kleinen Gruppe bis einschließlich 8 Jahre nicht. Ab 9 Jahre kommen dann ab und an LS im Training vor. Aber eher selten. Im Freitagskurs gibt’s für Schimpfen (Schei** sagen) auch immer 5 LS. Die sammeln wir dann immer und dann freuen sich alle, wenns ab 15 Stück die komplette Gruppe trifft. Das kommt mittlerweile aber sehr sehr selten vor. Die Kids sind allerdings auch schon größer – ab 12 Jahre. Die Trainingsstimmung ist in dieser Gruppe sehr entspannt. :)

Caramujo
19-12-2012, 10:46
"K1, du weisst genau, dass du andere nicht beleidigen sollst. Runter! 5!"
"Aber der andere..."
"Mir egal, runter!"



Und Widerworte werden "teurer" :teufling:

Halte ich für eine gute Idee.
Was eventuell auch in Betracht zu ziehen wäre:

K1 beleidigt einen anderen Schüler und dann muss die ganze
Gruppe "Strafe" leisten.
Der Schuss kann natürlich auch nach hinten losgehen, dass K1 wenn er´s
überhaupt nicht rafft irgendwann "Gruppenkeile" kriegt.
Ich würde auch zusätzlich ein Gespräch mit den Eltern führen. Das gleiche gilt für die Eltern von K3. Du bist Trainer! Du hast keinen generellen Erziehungsauftrag und musst / sollst nicht die Arbeit der Eltern machen.

Ein Kind das absichtlich (und anscheinend mit Spaß) andere im Training verletzt hat in einem KS- / KK-Training nichts verloren! Da würde ich vielleicht sogar die Eltern ansprechen, ob das das Richtige für das Kind ist :mad:

Ansonsten wer massiv stört, wird zeitweise aus dem Training ausgeschlossen (am Rand sitzen, bis zu einer Einheit "Trainingspause" inkl. Elterngespräch => sollte eigentlich bei einem "normalen" Kind helfen) oder muss "Strafarbeit" leisten .... Konsequent!

Wünsch Dir gute Nerven!
Ne, möcht nicht mit Dir tauschen :devil:

Caramujo

D.Fink
19-12-2012, 10:47
Hi ich selber habe keine erfahrung kann nur sagen wie es bei uns gemacht wird oder wurde.

Wenn sich einer nicht benemen kann gibt es am ende des Trainings strafrunden (laufen).
Sollte das nicht fruchten gibt es auch mal nee Sitzpause für 10 min wie eine strafzeit. Dann gab es mal den fall das 2 nicht an der kyu prüfung teilnehmen dürfen weil die einstellung nicht stimmt.
Ein ganz harter fall hat aktuell auch 2 monate pause vom training aber der hat einem auch einem den zahn weggehauen und nicht aus versehen.

Hoffe konnte dir etwas helfen.

Jin Rho
19-12-2012, 11:26
Besteht bei Rundenlaufen und Liegestütze als Strafe nicht die Möglichkeit das den Kindern ne abneigung gegen Sport ensteht?

Einfach mit den Eltern reden. Und wenn es nicht besser wird rausschmeißen.

Ju-Jutsu-Ka
19-12-2012, 11:43
Besteht bei Rundenlaufen und Liegestütze als Strafe nicht die Möglichkeit das den Kindern ne abneigung gegen Sport ensteht?


Und? Sollen flegelhafte Kinder keine Konsequenzen spüren und die Gruppe leiden?



Einfach mit den Eltern reden.

Kann auch eine Situation nach sich ziehen "Mein Kind macht sowas nicht, was erlauben Sie sich!"
Muss man drauf eingestellt sein und überlegen wie man dann reagiert



Ich bin kein Kindertrainer (zum Glück für die Kinder)
aber ich habe Jugendliche mir, die mit 14 bei mir angefangen haben

Am Anfang haben die auch Ihre Grenzen getetstet:
Wer sich wie ein Kleinkind verhält sitzt auch wie ein Kleinkind 10min auf der Bank, mit der Androhung, dass er sich beim nächsten Mal umziehen kann: Seit dem klappt das


Vor uns ist eine Kindergruppe, wo Disziplin ein Fremdwort aus dem Althebräischen zu sein scheint.
Ist nicht mein Training tangiert mich seltenst, also nicht meine Baustelle.
Einmal(!) haben die Süßigkeiten bekommen wegen eines Geburtstages (ist ja vollkomen OK), aber meinten dann Ihre Schlappen etc. Rand stehen lassen zu können.
Die Trainerin war schon in die Ecke gegangen um mich nicht zu stören, alle Kinder hinterher. Ich habe eine einfach lautstarke sachliche Anweisung gegeben, mit Konsequenzandrohung:
"Schlappen holen, anziehen und nicht schreien, sonst gibt es keine Süßigkeiten"
Das hat sowas von funktioniert, dass selbst die anwesenden Eltern baff waren und mich fragten wie ich das gemacht hätte

Zugegeben, dass sind Einzelbeispiele

Aber Kinder sind keine Deppen und auch keine Erwachsene, sie wollen ihre Grenzen testen (haben wir doch auch gemacht)
Man kann mit ihnen reden und muss Grenzen aufzeigen. Das bringt aber nur was wenn dies auch Folgen hat.

Wenn ein Kind mit "Absicht" jemand anders verletzt, gäbe es bei mir eine sofortigen Ausschluss vom Training zumindest für den Tag.
(Beim Fußball gibt es für sowas auch rot)
Jedes Kind weiß was Schmerzen sind.




Ein ganz harter fall hat aktuell auch 2 monate pause vom training aber der hat einem auch einem den zahn weggehauen und nicht aus versehen.

Hoffe konnte dir etwas helfen.

Wenn das Absicht war, würde der bei mir rausfliegen....

KingAndy25
19-12-2012, 11:49
Also erstmal würde ich die Kinder die Stören auf die bank setzten. Wenns dann nicht besser wird wieder. ( Je nach laune verbindet man das mit 10 LS. Beim zweiten mal mit 20. Natürlich auf den Fäusten. ) Wenn das nicht fruchtet schickt man sie sich umziehen.
Kollektiv bestrafung kann auch gut wirken, da die anderen dem "Rüpel" dann noch die Meinung geigen.
( Bei etwas älteren kann man das auch auf die spitze treiben " Nochmal. ihr habt nicht egzählt" " Nochmal, es war nicht laut genug" " Nchmal, war nicht gleichzeitig" etc. klappt gut. Eigene Erfahrung ^^)

Gruß
Andy

Inumeg
19-12-2012, 12:01
Gruppenstrafe:
Ist pädagogisch nicht gut, um Fehlverhalten einzelner zu korrigieren, kann aber in manchen Konstellationen helfen. Ich mache das nur, bei einer Sache: Überziehen der Trinkpause. Während der 60min Einheit dürfen die Kiddies zur Hälfte hin was trinken. Dafür kriegen sie soviel Zeit, dass sie entspannt trinken können, aber sie sollen sich halt nicht hinsetzen oder festquatschen. Deswegen zähl ich die letzten Sekunden der Pause runter und wenn einer zu spät in der Reihe steht gibt's 10 LS. Bei anderen "Problemen" hilft sowas aber nicht

Strafrunden zum Ende der Stunde:
Ist aus pädagogischer Sicht auch nicht optimal. Die Strafe sollte in direktem zeitlichem Zusammenhang zum Fehlverhalten stehen. Grüße von Pavlov ;)

Entwicklung einer Sportabneigung:
Nö. Wenn doch, dann ist das gesamte Training schlecht. Generell sollten die Kinder Spass am Training haben, also auch an der körperlichen Bewegung. Deswegen sind LS so gut. Die kann man schnell genug durchziehen, dass es eine "Strafe" bleibt und keine Demütigung (denn die darf NIEMALS stattfinden) und dennoch kriegen alle anderen Teilnehmer es mit.

Allgemein:
Wie schon gesagt ist das Aufstellen von Regeln wichtig und auch deren Durchsetzung. Das gilt aber auch für den Trainer. Ferner sollte man seine Stellung als Respektsperson ausnutzen und klarmachen, dass du mit dem Fehlverhalten Probleme hast. z.B. hab ich schonmal folgende Rede gehalten (sinngemäß):
"XY, ich hab dir schon mehrfach gesagt, dass dein Rumhampeln stört. Und es stört nicht nur die anderen, es stört MICH. Die anderen wollen hier was lernen, dass können sie aber nicht, wenn du sie ständig ablenkst durch dein Gehampel. Und das will ICH nicht. ICH will euch hier was beibringen, das geht aber nicht, wenn du störst. Das ist jetzt die erste Verwarnung, beim dritten mal fliegst du raus. Verstanden?"
Das hilft zumindest für die aktuelle Trainingseinheit.
Auch wichtig bei Kindern ist der richtige Einsatz der Stimme. Immer in normaler Lautstärke reden und nur laut werden, wenn es wirklich nötig ist und dabei dann auch Kommandos geben. Kein "könnt mir jetzt mal zuhören, bitte", sondern "AUFSTELLUNG! Zuhören". Deine Stimme und dein Verhalten müßen klar vermitteln, wann du Displin haben willst.

Cillura
19-12-2012, 12:36
Danke für den vielen Text. Ich versuch mal auf alle Posts gleichzeitig zu antworten :)


Bisher hatte ich im eigenen Training K2 und K3. Da klappt das auch. Mal von fehlender Ernsthaftigkeit abgesehen. Wenn man sich daneben stellt klappt es immer. K1 kenne ich nur von vor oder nach dem Training. Er ist (bisher) nicht in meiner Gruppe. Aber auch da ist er mir eher negativ aufgefallen. Ich bin aber gern bereit darüber hinweg zu sehen und mich relativ neutral der neuen Einheit zuzuwenden. Probleme, dass sie nicht auf mich hören, habe ich bei den dreien nicht. Es ist wirklich eher das Miteinander/ Untereinander.

Gruppenbestrafung finde ich in der Situation nicht so passend. Die anderen können absolut nix für das Verhalten der drei Kids. Teilweise sind auch Kids dabei, denen Sport schwer fällt und die erstmal ihr Selbstvertrauen aufbauen müssen (sehr in sich gekehrt und so). Die will ich mit sowas nicht verschrecken. Das wäre mehr als unfair.

Rundenlaufen gibt’s bei uns als Strafe nicht. Der Raum ist so klein, dass es total nervt, wenn da einer was ganz anderes macht, als alle anderen und dabei viel Platz benötigt.

Die Eltern sind bisher eigentlich alle recht umgänglich gewesen. Ich sehe da kein Problem, bzgl. des Gesprächs. Aber ja, solche gibt’s auch. Der Papa von K3 meinte am Anfang auch mal zu mir „Den können sie ruhig härter dran nehmen“ :D. In meinen Kursen gabs bisher aber auch nicht solche krassen Ausraster. Ich denke dieses "krasse Austicken", kommt erst, wenn sie sich über die Stunde hinweg hochgeschaukelt haben.

Ich hab auch Verständnis dafür, dass sie ihre Grenzen ausloten wollen. Will ich selbst auch heute noch. Nur in etwas anderer Form. Sie können auch gern weiter ausloten, die Grenze werden sie definitiv finden. ;)

Wie dem auch sei, ich will versuchen erstmal ganz offen an die neue Einheit ran zu gehen. Überraschen werden sie mich jedenfalls nicht – maximal mit gutem Benehmen :D. Evtl. reicht es schon, wenn sie keine Zeit haben sich gegenseitig hochzuschaukeln und die ganze Stunde gefordert sind, ohne aneinander anzuecken. Falls nicht, dann LS.

Bzgl. Laut/Leise Erklärung/Anweisung hab ich kein Problem. Das funktioniert bisher ganz gut. Sie merken auch recht schnell, wenn sie es zu weit treiben. Dann werden die Erklärungen meist weniger, und die Anweisungen mehr. Dann wirds auch wesentlich ruhiger auf der Matte. :D

Ich hoffe ich hab jetzt keinen Post übersehen :)

@Caramujo: Danke für die Anteilnahme :)

D.Fink
19-12-2012, 14:58
Also wenn ich eine Kindergruppe übernehmen würde, würde ich es mal mit auf die Banksetzen versuchen.
Nach meinem Gefühl ist das dass beste und vielleicht haste ja gar keine probleme mit den Kids wie ist das 2mal Negativ ergibt positiv

@ ju- jutsu es war nicht direkt absicht er hat es aber bei der Partnerübung in kaufgenommen.
Wie ich abe erfahren habe wurde er jetzt ausgeschlossen.

Lordmaul
19-12-2012, 15:35
Hey ich bin bei uns kindertrainer und hatte auch ähnliche probleme....
Hab dann folgendes System eingeführt:

Wenn sich ein Kind einmal daneben benimmt kommt es raus. Wenn es wieder rein will darf es das einfach machen. Das geht aber nur einmal. Wenn es sich dann nochmal daneben benimmt muss es wieder raus und kommt nicht mehr rein.Wir hatten auch ein Kind welches wegen Hyperaktivität sogar in Behandlung war und andere Kinder auch aus Spaß gehauen hat. Das Kind durfte dann mal ein Training zuschauen. Bei dem nächsten Training hat es dann total motiviert und ordentlich mitgemacht.


Kannst du ja auch mal probiern bei uns klappts.

Bubatz
19-12-2012, 15:55
Ich wollte hier nur mal die Gelegenheit ergreifen, zu sagen, dass ich den Einsatz von euch Kindertrainern wirklich sehr bewundere. Und ich finde es toll, wieviel Gedanken ihr in die Lösung aller großen und kleinen Probleme rund ums Training investiert.

Cillura
19-12-2012, 20:06
@all: Danke für die hilfreichen Antworten.

Grundsätzlich hab ich mit den Kids, die in meinen Gruppen sind kein Problem. Disziplin ist ok, Motivation und Kampfgeist ist genau richtig. K2 war heut da und hat super mitgemacht - der steht auf gedrehte Tritte - naja, einmal ist er voll hingeknallt und hat sich ordentlich auf die Lippe gebissen (dann war er etwas leiser) das Blut hat ihn aber nicht daran gehindert weiter zu kicken :D

Was den neuen Kurs angeht: Ich denke es liegt hauptsächlich daran, dass sie sich im Training gegenseitig hochschaukeln. Wenn das also von Anfang an aus bleibt, sollte es überhaupt kein Problem wie Eingangs geschrieben geben.

Ich habe mich heut noch mal mit den andern Kindertrainern bei uns beraten. Wir werden ein Verwarnmodell verwenden.

1. Verwarnung: Ansage und Konsequenz androhen.
2. Verwarnung: 5 LS
3. Verwarnung: 10 LS
4. Ausschluss vom Training für den Rest der Stunde

Das zählt aber nur für die Kids ab 9 Jahre in diesem einen Kurs. Alles andere bleibt wie es ist. Bei den größeren Kids für das S-Wort 5. Und bei den Jüngeren: 1. Verwarnung, 2. Am Rand sitzen. Und weiter mussten wir bei den Kleinen noch nicht gehen. Ach doch - traurigen Smilie ins Muttiheft :cool:

Na wird schon schief gehen. Ich denk ich sollte die Sache entspannt angehen.



Wobei ich noch immer nicht verstanden habe, warum auf "Ey, Alda!" mit Schubbsen reagiert wird. Wir haben denen Hundert mal gesagt: "dass sie - wenn sie was machen - das richtig machen sollen". Da fehlt eindeutig die Beleidigung und bei dem andern das konsequente Werfen. -- Tja, wenn sie besser aufpassen würden, wüssten sie das -- :D ;)

So. Genug gespaßt. Danke für eure lieben Hinweise. Ich werd ja sehen was so auf mich zukommt. Oder besser die Kids werden sehen, auf was sie sich eingelassen haben. :D


@Bubatz: Danke. Es macht halt Spaß zu sehen, wie sich die Kids entwickeln. Und wenn es auch nur einem Kind hilft, sich (selbst)sicherer zu fühlen, es auf seine Mitmenschen achtet und aktiv seine Umgebung wahrnimmt, dann hat sich das schon gelohnt. Ich hab schon mal Feedback von Eltern bekommen, die gesagt haben, dass ihr Nachwuchs in der Schule besser geworden ist und viel aktiver mitarbeitet als früher. :)

Tuborgjugend
19-12-2012, 20:21
Bei K1 und K3 würde ich erstmal versuchen, konsequenter Strafen durchzusetzen. Sobald du Fehlverhalten siehst, hingehen und Liegestütze einfordern. Idealerweise machst du die dann mit ihm zusammen. Kurz erklären, warum es die Strafe gibt und dann nicht weiter diskutieren:

"K1, du weisst genau, dass du andere nicht beleidigen sollst. Runter! 5!"
"Aber der andere..."
"Mir egal, runter!"

Alternativ kannst du auch ein Verwarnmodell fahren. Erste Warnung mündlich mit Ansage der Konsequenzen bei weiteren Verwarnungen. Zweite Warnung mit Strafe X (z.B. 5 LS), dritte mit Strafe Y (z.b. 10 LS). Eine vierte Verwarnung gibt es nicht, denn dann ist die Trainingsstunde für den Störenfried mit Rauswurf beendet (bzw wegen Aufsichtspflicht an den Rand setzen).

Auf jedenfall müssen den Kindern die Folgen von Fehlverhalten bekannt sein und deren Durchsetzung muss konsequent erfolgen.

Find ich sehr gut. Die Regeln des Zusammen-Trainierens / Gründe für Verwarnungen sollten am besten mit den Kindern zusammen festgelegt bzw "erarbeitet" werden und schriftlich fixiert werden, damit nimmt man den Willkür-Faktor da raus und bezieht die Kinder mit ein

Cillura
20-12-2012, 06:16
Find ich sehr gut. Die Regeln des Zusammen-Trainierens / Gründe für Verwarnungen sollten am besten mit den Kindern zusammen festgelegt bzw "erarbeitet" werden und schriftlich fixiert werden, damit nimmt man den Willkür-Faktor da raus und bezieht die Kinder mit ein

Ansich keine schlechte Idee, aber: Das würde ich nur bei einer völlig neuen Gruppe machen. Weil: Alle Kinder bei uns kennen die Regeln im Training - Respekt, Disziplin und Höflichkeit. Auch die Kinder, die bisher nicht zu meiner Gruppe gehörten. Wir haben mit ihnen dutzende Beispiele, Geschichten und Erläuterungen zu diesen drei Punkten besprochen. Ich mach das jetzt seit 2.5 Jahren und einige Kinder (unter anderem K1) haben das schon vor dieser Zeit von den andern Trainern erklärt bekommen. Wenn man sie danach fragt, wissen sie "die Antwort" ganz genau. Sie wenden es nur nicht an. Bei den meisten klappt es, weil sie schon in der ganz kleinen Gruppe waren und man dort für störendes und unsportliches Verhalten am Rand sitzen muss. Oder sie sind bei den Großen in der andern Einheit da, wo für das S-Wort LS gemacht werden. Kurz: Ich werde mit den Kindern nicht über etwas diskutieren, was sie schon seit Jahren wissen. Sie bekommen ihre Erklärung bei der ersten Verwarnung und gut ist - dann haben sie immernoch Zeit sich zu überlegen, wie sie sich im weiteren Training verhalten wollen.

Beispiel:

Wir haben zwischen Umkleide und Trainingsraum noch das Fitnessstudio und die Physiotherapie liegen. Im Text als "der Gang" bezeichnet. Sie drüfen auf dem Gang nicht rennen (Verletzungsgefahr) und nicht laut reden (Störfaktor). Wer beim Rennen erwischt wird (man hört die Schritte übrigens überall auf der Etage :D) geht den kompletten Weg noch mal. Keine Ahnung wie lang der Gang ist, aber 100 Meter mindestens. Das daaaauert und ist voll doof, weil wir meist schon im Trainingsraum sind, wenn sie erwischt werden. Sie müssen dann also 2x die ganze Strecke gehen. Und trotz dass sie es wissen, gibt es immer wieder einzelne, die einmal im Jahr zwei mal hin und her latschen. Und es sind immer die selben, die es trifft. :rolleyes: Die ganz Kleinen schleichen immer den Gang entlang und schauen sich nach den Großen in den schwarzen Klamotten um. Sieht sehr witzig aus. Aufgrund der guten Akustik werden sie beim Rennen aber immer erwischt :D - Für Kinder die neu sind und erwischt werden, gibt es beim ersten Mal auch nur eine Verwarnung und zusätzlich ne Erläuterung, was beim nächsten Mal auf sie zukommt.

Sie haben gar keinen Grund zu Rennen - für zu spät kommen gibts keine Strafe. Mit Absicht nicht, weil die meisten von den Eltern gebracht werden und diese es nach der Arbeit gerade so durch den Stadtverkehr schaffen. Die Kinder können ja nichts dafür, dass ihre Eltern nicht eher von Arbeit wegkommen.

Tuborgjugend
20-12-2012, 06:47
ich dachte nur, dass n Trainerwechsel da auch ne gute Gelegenheit wäre, das einzuführen.

Bzw könntest du auch einfach die Kinder fragen, welche Verhaltensregeln bei ihnen gelten und dann erklären, wie Verstöße ab sofort geahndet werden

Cillura
20-12-2012, 07:00
ich dachte nur, dass n Trainerwechsel da auch ne gute Gelegenheit wäre, das einzuführen.

Bzw könntest du auch einfach die Kinder fragen, welche Verhaltensregeln bei ihnen gelten und dann erklären, wie Verstöße ab sofort geahndet werden

Sollte auch keine negative Kritik an deinem Vorschlag sein (den ich übrigens gut finde). Sondern nur eine Erklärung, warum ich mit den Kids nicht über die Sanktionen für Fehlverhalten diskutieren werde.

Die Erläuterung für alle ist ne gute Alternative. Ich werde damit allerdings nicht gleich am Anfang der Stunde loslegen, sondern erst bei Bedarf darauf eingehen. Ich persönlich mag es nicht, wenn jemand Neues daher kommt und das erste was er sagt, sind Erläuterungen der Sanktionen für Fehlverhalten. Bin ich nicht so der Freund von und es trägt auch nicht zu einer entspannten, positiven Trainingsatmosphäre bei. - Ich hoffe immernoch, dass sich das Problem von allein löst, wenn es keinen Ansatzpunkt für Streit gibt.

Franz
20-12-2012, 07:11
ich habe Störenfriede immer von der Gruppe separiert
wer einem anderen Kind etwas tut muss solange pausieren bis auch das verltzte Kind wieder trainieren kann (Lerneffekt: Rücksicht durch direkte Konsequenz in Zusammenhang mit der Tat)
Reinquatschen: Situps/Crunches oder Sternchen springen, bei längerem stören an den Rand
keine Liegestütze bei den Kindern, da a) die Haltung ungesund ist da es die meisten falsch machen b) diese da leichter schummeln können c) diese da nicht soviele schaffen
d) es für die Wachstumsfugen schlecht sein kann

Tuborgjugend
20-12-2012, 07:19
Sollte auch keine negative Kritik an deinem Vorschlag sein (den ich übrigens gut finde). Sondern nur eine Erklärung, warum ich mit den Kids nicht über die Sanktionen für Fehlverhalten diskutieren werde.

Die Erläuterung für alle ist ne gute Alternative. Ich werde damit allerdings nicht gleich am Anfang der Stunde loslegen, sondern erst bei Bedarf darauf eingehen. Ich persönlich mag es nicht, wenn jemand Neues daher kommt und das erste was er sagt, sind Erläuterungen der Sanktionen für Fehlverhalten. Bin ich nicht so der Freund von und es trägt auch nicht zu einer entspannten, positiven Trainingsatmosphäre bei. - Ich hoffe immernoch, dass sich das Problem von allein löst, wenn es keinen Ansatzpunkt für Streit gibt.

Ist wohl so ne Lehrersache. Den Kindern sollen von Anfang an die Regeln klar sein, damit sie nicht das Gefühl haben, willkürlich behandelt zu werden. Das gemeinsame Erarbeiten der Regeln soll ihnen das Gefühl geben, dass sie selbst die Regeln aufstellen, wie sie halt selbst behandelt werden wollen. Ausserdem stellt es von Anfang an Grenzen und Regeln klar, sodass die Kinder weniger ihre Grenzen austesten müssen.

Aber ist vielleicht in ner Schulklasse auch wichtiger als beim Sport

Cillura
20-12-2012, 07:24
...
keine Liegestütze bei den Kindern, da a) die Haltung ungesund ist da es die meisten falsch machen b) diese da leichter schummeln können c) diese da nicht soviele schaffen
d) es für die Wachstumsfugen schlecht sein kann

Könntest du bitte hier eine Altersangabe machen - ich finde dazu im Netz nix genaues? Kind ist ja nicht gleich Kind. In der Schule machen sie ab einem bestimmten Alter auch LS - zumindest war es vor 10 Jahren noch so.

Wir haben in der großen Gruppe einen 12 Jährigen, der hat letztens (einfach so weils Spaß macht) vor dem Training LS mit Hände-zusammen-klatschen gemacht. Und dabei hat er sich richtig weit nach oben abgedrückt. Die Übung kam so locker flockig als würde er das schon länger und vor allem regelmäßig trainieren. Da hab ich geguggt wie ne Kuh, wenns blitzt :ups: Bei uns hat er das nicht gelernt und auch nicht trainiert.


@Tuborgjugend : Da stimme ich dir zu. Ich werd einfach mal abwarten und sehen was sich ergibt. Mehr kann ich eh nicht machen.

Franz
20-12-2012, 07:33
Unter 12 machen wir keine Liegestütze.

Cillura
20-12-2012, 07:58
Die kleine Gruppe macht das bei uns auch nicht. Die große Gruppe (die bisher LS macht - sehr selten und wenn dann maximal 5 am Stück) beginnt bei 12. Und die neue Gruppe um die es geht beginnt bei 9. Die Kinder die es vorrangig betrifft sind 10, 11 und 12 Jahre.

Mal zu den dir aufgeführten Punkten:

a) die Haltung ungesund ist da es die meisten falsch machen
b) diese da leichter schummeln können
c) diese da nicht soviele schaffen


Zu a) Hier ist der Trainer gefragt. Mit einer ordentlichen Erklärung und direkter Kontrolle der sauberen Ausführung. Wenn die LS nur sauber gemacht werden, wenn die Kniee auf dem Boden sind, dann müssen sie eben so gemacht werden.

Zu b) Der Trainer sollte das immer überwachen und mitmachen/vormachen/anzählen.

Zu c) Hier ist es eine Frage der Menge und der Ausführung. Sie sollen jetzt keine 20 LS am Stück machen. Es handelt sich um 5 LS.*


Die LS sind auch nur eine Ausnahme (Sanktionen) und sollen nicht zur Regel (generelle Kräftigungsübung) für das generelle Training werden. Ich hoffe doch, dass es nach den ersten paar Stunden gewirkt hat und diese Sache erledigt ist. Wer in jedem Training LS machen muss, weil die Disziplin nicht stimmt, gehört auf Dauer da nicht hin.


*Achtung: Das hab ich gestern anders geschrieben. (3. Verwarnung 10 LS). Hab noch mal drüber nachgedacht. Es bleibt bei 5. So wird es auch in der andern Gruppe gehandhabt und so ist es überall gleich und die Kids sind nicht verwirrt, wenn sie doch mal in die andere Gruppe wechseln.

Bubatz
20-12-2012, 09:05
Komisch, aber ich erinnere mich noch sehr gut an die Strafliegestütze, die ich selbst als Kind (ab 7 Jahren) beim Judo immer mal wieder am Mattenrand machen musste - meistens für Quatschen. Das waren immer jeweils 10. In der Tat habe ich die in aller Regel falsch gemacht, und zwar "durchhängend". Der Grund war nicht sooo sehr, dass der Senzei dabei nicht zugeguckt hat, sondern eher dass ich einfach nicht so viele richtige LS geschafft habe. Meine Tochter z.B. (sie wird jetzt gerade 8) schafft im Moment auch nur zwei richtige.

Cillura
20-12-2012, 09:30
Komisch, aber ich erinnere mich noch sehr gut an die Strafliegestütze, die ich selbst als Kind (ab 7 Jahren) beim Judo immer mal wieder am Mattenrand machen musste - meistens für Quatschen. Das waren immer jeweils 10. In der Tat habe ich die in aller Regel falsch gemacht, und zwar "durchhängend". Der Grund war nicht sooo sehr, dass der Senzei dabei nicht zugeguckt hat, sondern eher dass ich einfach nicht so viele richtige LS geschafft habe. Meine Tochter z.B. (sie wird jetzt gerade 8) schafft im Moment auch nur zwei richtige.

Das ist aber schon 40 Jahre her. Das kann sich durchaus mittlerweile geändert haben. ;)

Leider kenne ich den genauen Stand der aktuellen wissenschaftlichen/medizinischen Erkenntnisse nicht. Die ändern sich ja auch ständig, so dass altes gut und neues schlecht bzw. altes schlecht und neues gut ist. Das wechselt ja gelegentlich auch mal.

Ich denke aber, dass die saubere Ausführung einer Technik (und das geht nur, wenn die entsprechende Kraft da ist) im richtigen Maß nicht schädlich ist. Es gibt auch physiotherapeutisch betreutes Krafttraining für Kinder ab 12. Auch hier denke ich, dass gezielter Muskelaufbau nicht falsch oder gar schädlich ist. Man muss eben ein Auge auf die Technik und das Maß haben.

Vergleicht man Kinder, die viel Sport machen (egal was) mit Kindern gleichen Alters, die aber nur vorm Fernsehr hocken und keinen Sport machen, dann haben die meisten aktiven Kinder eine höhere physische Kraft. Ich behaupte das einfach mal, weil es für mich logisch erscheint. Diese Kraft muss ja irgendwo her kommen. Dass dies entsprechende Zeit benötigt und vor allem auch Bewegung ist klar. Man kann diesen Prozess auch nicht beschleunigen - muss man ja auch nicht. Aber ich denke, dass jedes Kind ein gewisses Maß an Kraft entwickeln kann, wenn man es entsprechend fördert. Ich meine damit keinen krankhaften Zwang unbedingt Leistung zu bringen. Ich meine der vorhandenen Kraft/Physis angepasstes gezieltes Training.

OK, ich schweife ab. Das ist schon wieder ein völlig anderes Thema.


Edit: Das Thema lässt mir natürlich doch keine Ruhe. Ich habe gerade einen sehr interessanten Artikel zum Thema Krafttraining bei Kids gefunden. Für die Interessierten: Zum Artikel (http://idw-online.de/pages/de/news312440) und dann mal noch was Interessantes: Kid-Check (http://www.kidcheck.de/index.htm).

AndyLee
21-12-2012, 11:54
Aus pädagogischer Sicht ist die Frage, ob man das Verhalten der betreffenden Kinder "nur" zugunsten eines ruhigeren Trainings und "nur" zugunsten des "Gemeinwohls" immer im hier und jetzt regulieren will, oder ob Nachhaltigkeit erzeugt werden soll. Sozialdynamik hieße es dann. Sozialpädagogik hieße es, würde man auf Nachhaltigkeit setzen.

Das Problem, wenn man "Störenfriede" einfach nur ruhig halten will, ist, dass man im Grunde jede Trainingseinheit wieder von Neuem anfangen muss. Alternative: Als Trainer autoritär aufzutreten und Strafen androhen, dann sind die Kinder beim Training evtl. ruhig. Problem hierbei kann sein, dass vorher und/oder nachher evtl. andere Kinder drunter leiden - denn: Energie muss abgebaut werden. So staut sich die Energie in den Kindern nur auf - die Entladung wird folgen.

Wenn es also beim Training nur darum geht, sein eigenes Training möglichst "heil" zu überstehen und nicht an die Folgen denkt, ist das okay.

Nachhaltigkeit erzeugt man allerdings nur durch zwei "Werkzeuge": Erstens durch gute Vorbilder, zweitens durch Gespräche. Wenn das Kind Vorbilder hat, die Macht ausüben, indem sie bestrafen, nimmt das Kind genau diese Botschaft mit... bin ich größer bzw. stärker als andere, kann ich bestrafen. Wenn das nicht passieren soll - und hier sollen sich ja einige Pädagogen tummeln bzw. es wird ja suggeriert, hier würde es um Pädagogik gehen - sollte man - um auch pädagogisch zu handeln - immer und grundsätzlich das Gespräch mit den Kindern (und zwar einzeln) suchen. Grundsätzlich wertschätzend mit den Kindern umgehen, eine emotionale Nähe aufbauen. Hat man ein Kind wirklich erreicht, hat man i. d. R. gewonnen. Die Arbeit davor ist eben Arbeit...

Was also willst du: Dynamisch im hier und jetzt arbeiten, mit wenig Nachhaltigkeit und prinzipiell reagieren statt agieren oder pädagogisch, mit viel Nachhaltigkeit aber eben auch - zumindest anfänglich - mit dem wesentlich höheren Arbeitsaufwand.

Bubatz
21-12-2012, 12:14
Vielleicht ist das ja ein bischen naiv, aber ich denke schon, dass das KK-Training bei Kindern auch einen Beitrag zur Sozialisation leisten kann (und auch soll). Dabei geht es einerseits um das Erlernen von Höflichkeit und Respekt voreinander, und andererseits um die Erfahrung, dass eine gemeinschaftliche Sache (wie es das Training ist) nur funktioniert, wenn man sich an für alle geltende Regeln hält.

Alle Kindertrainer, die ich so kenne, sehen das ähnlich und wenden Sanktionen auf gar keinen Fall bloß an um während des Trainings "ihre Ruhe zu haben". Damit die gelegentlichen Sanktionen von den Kindern richtig verstanden werden, ist es sicher unerlässlich, dass die allgemeine Atmosphäre freundschaftlich und der Umgang wertschätzend ist. Aus allen Postings hier lese ich aber heraus, dass das als selbstverständlich vorausgesetzt ist.

Helmut Gensler
21-12-2012, 12:18
Liegestützen als Strafe gibt es bei mir nie.
Aber wenn jemand nur Quatsch im Kopf hat, dann muß frisches Blut da rein, also 10 Liegestützen zum !frisches Blut ins Gehirn pumpen!.... und die nbetreffenden Jungs verlangen sogar danach!

Ganz unabhängig davon, das Problem liegt im sozialen Miteinander und derKonsequenz des eigenen Verhaltens. Da sind andere effektive Methoden besser.

Bubatz
21-12-2012, 12:21
Das ist aber schon 40 Jahre her. Das kann sich durchaus mittlerweile geändert haben. ;)


Das hatte ich irgendwie schon ganz leise befürchtet ... ;)

Cillura
21-12-2012, 12:29
Hab mich schon gefragt wann du dich melden wirst. Und wie so oft Andy, muss ich dir Recht geben :)

Langfristig soll das Ziel des Trainings natürlich Nachhaltigkeit sein. Kurzfristig wäre es aber zur Abwechslung gar nicht schlecht, wenn es im Training etwas entspannter zugehen würde.

Dass beides zusammen nicht leicht werden wird, ist mir klar. Wie ich bereits weiter vorn schrieb, werde ich zunächst versuchen die „Ruhe und Ordnung“ im Training durch dynamische Übungen und viel Abwechslung herzustellen. Wenn sie also keine Gelegenheit haben, aneinander zu ecken, warum sollten sie dann überhaupt noch streiten? Weiterhin haben sie so die Möglichkeit ihre überschüssige Energie loszuwerden. Mit etwas Glück reicht also schon die Trainingsumstellung aus und die Sache erledigt sich „von allein“.

Sollte das nicht helfen, werde ich natürlich weiterhin (wie auch bisher), das Gespräch mit den Kindern und Eltern suchen. Dennoch wäre es kurzfristig für das Training sinnvoll, dass grobe Ausraster (Beleidigungen, Schubbsen/Treten/Schlagen ohne wirklichen Grund) entsprechend sanktioniert werden. Natürlich mit entsprechendem ruhigen Gespräch nach der Stunde. Es geht nicht darum, dass jede Kleinigkeit bestraft wird. Aber Verhalten, das absolut gar nicht geht, macht das Trainingklima total kaputt und reißt die anderen mit. Dass die Kinder auch mal Quatsch machen, ist mir dabei völlig klar und es stört mich auch nicht, wenn sie zum Beispiel aus Werfen und Festlegen, nen Bodenkampf machen. Das machen wir bei den Erwachsenen auch. So können sie doch einfach nur besser werden. Dann beobachtet man als Trainer das halt mit einem Auge damit nix passiert und gut ist. Aber was nicht gehen kann ist, dass sich die Kids bei einem ganz normalen Spiel Beleidigungen und Schimpfwörter an den Kopf werfen (gleiche Mannschaft) und anschließend hauen wollen. Sowas geht einfach nicht.

Wie gesagt, ich versuchs erstmal mit dynamischerem Training und weniger Zeit zum aneinander anecken.

AndyLee
21-12-2012, 12:41
Genau. Beides schließt sich ja auch nicht aus, letztlich muss man sich auch nicht auf der Nase rumtanzen lassen. Ich bin überzeugt, dass du schon die richtige Mischung findest...

Cillura
21-12-2012, 12:46
Wird schon klappen. In den andern 5 Gruppen klappt es ja auch :D

Irgendwie freu ich mich schon auf die erste Stunde mit dieser Gruppe. Hab mir schon paar Übungen zurechtgelegt, um das ganze interessant und dynamisch zu gestalten. Viele einfache Übungen, die wenig Erklärung erfordern und schnell ausgeführt werden können. Dazu noch bisl ala Baukastenprinzip die Übungen aufeinander aufgebaut ... Hach das wird toll. :D

Hoffentlich sind so zeitig zum Jahresbeginn auch viele Kids da, damit die den frischen Wind im Training auch gleich mitbekommen. Nicht dass wir nur mit 3 Kindern dastehen. :D

devzero
04-01-2013, 07:26
und wie gings? :)

Cillura
04-01-2013, 07:50
Ist erst am Montag. Aber ich werde berichten. Der Stundeninhalt und theoretischer Ablauf stehen. Sind eh grad noch Ferien diese Woche - Mittwoch waren ganze 2 Kinder da :D - Aber ist ohnehin ne andere Gruppe.

Cillura
08-01-2013, 06:21
Guten Morgen liebe Leute,


hier wie versprochen mein Bericht. Vorweg, es lief alles super. Kein Streit, kein Geheule und viele viele Übungswiederholungen :D Es waren 7 Kinder und 2 Trainer anwesend. Also eine recht entspannte Runde. Von den Eingangs erwähnten 3 Spaßvögeln waren K2 und K3 da.

Thema der Stunde war Faustangriffe und Abwehr Faustangriffe. Da die meisten noch Weißgurte sind (bis auf 2) haben wir das ganze recht simpel gestaltet und nur mit Jab und Punch gearbeitet. Also schön easy und die Basics wiederholt. Dazu noch Schrittarbeit mit Gleitschritten.

Das ganze lief wie folgt ab:


Lockere Erwärmung mit Laufen und leichten Kräftigungsübungen
Kurz Fallschule vorwärts und rückwärts
Techniktraining Jab, Punch und Jab+Punch mit Gleitschritten ohne Partner
Partnerübung (A: Jab, V: Wischblock nach innen, Konter mit Punch) – viele Partnerwechsel
Pratzenübung Teil 1 : Jab/Punch, Fallschule Sturz vorwärts, Liegestütz und anschließend Beine anhocken, mit Deckung aufstehen, Wischblöcke außen (Abwehr Schwinger)
Pratzenübung Teil 2: Jab/Punch, Fallschule seitwärts, Situp, mit Deckung aufstehen (nicht mit Händen vom Boden hochdrücken), Wischblöcke außen (Abwehr Schwinger)
Abschlussspiel: Fußball wurde gewünscht :D


K2 und K3 hatten bei den Pratzenübungen erst bisl rumgekaspert und wischi waschi trainiert (Hatte erstmal Bedenken, die beiden zusammen trainieren zu lassen). Hab dann gesagt, sie sollen sich bei der Übung mit bisl mehr Druck angreifen. Dann ging das auch und sie haben sich mehr konzentriert.

Ich fand die Stunde super und recht entspannt. Die Kids wirkten am Ende leicht ausgepowert, und die, die fitnesstechnisch etwas besser drauf sind, hatten zumindest einen ruhigen aber wachen Gesichtsausdruck. :)

Ein ganz neues Kind war da, das will am Mittwoch mit nem Freund wiederkommen :D


Fazit für mich: Es war alles weniger wild, wie angenommen. Ich mach mir also viel zu sehr nen Kopf. Die Kids brauchen wie üblich einfach viel zutun in der Stunde, damit sie sich nicht langweilen und Quatsch machen. Bei den Pratzenübungen kam sogar Dynamik in die Sache. Hat mir großen Spaß gemacht, die Kids haben trotz der „anstrengenden“ Stunde viel gelacht. Ich freu mich schon auf nächste Woche :D


MfG, Cill

Bubatz
08-01-2013, 12:32
Super! :)

Cillura
10-01-2013, 06:18
Kleine Beobachtung von gestern mal zwischen gestreut (anderer Kurs als der um den es hier ursprünglich geht).

Der erste Kinderkurs war zu Ende und ich öffnete die Tür, um die Kids von Kurs 2 in den Raum zu lassen. Das erste was mir entgegen schlug, war ein wütendes "Alter, halts Maul!". Ohne hin zu guggen, wusste ich gleich K1 war wieder da. :rolleyes: Da aber noch einige Eltern vom vorherigen Kurs Fragen an mich hatten, hab ich die Kids erstmal rein geschickt und der zweite Trainer hat mit der Erwärmung begonnen. Hab dann nur mitbekommen, dass sie beim Antreten total unruhig waren, und deswegen ne Fitnesserwärmung und kein Spiel gemacht haben. :D Naja, bin dann mit einem Teil der Gruppe in nen anderen Raum fürs Karate gegangen. Unter anderem war K1 dabei. K2 übrigens auch, aber der hat super mitgemacht und hat auch nicht weiter auf die Sticheleien von K1 reagiert.

Thema war Clinch und wie komm ich da wieder raus. Eigentlich ne ganz lustige Sache, aber irgendwie schaffen es unsere Kids, sich dabei zu langweilen. Aber nicht, nachdem sie es 10 Minuten geübt haben, sondern gleich nach den ersten 2 Wiederholungen. :o Die Kids von heute können einfach nicht mehr richtig raufen. :o Das war so ein wischi waschi geübe wo einem einfach nur langweilig werden musste. Hab dann mit jedem mal durch geübt, und dann ging es besser und wurde auch etwas dynamischer. Naja, bis auf K1, dem musste ich alle paar Wiederholungen sagen, dass er sich mehr konzentrieren und üben soll.

Am Ende haben wir noch Kata gemacht, wurde von den meisten gewünscht. Die meisten haben auch selbständig geübt und ich bin immer rum und hab erklärt und korrigiert. Tja, selbständiges üben liegt K1 wohl gar nicht. Keine Ahnung wie der das in der Schule macht, kann mir aber nicht vorstellen, dass es da besser damit aussieht.

War ne sehr nervenaufreibende Stunde, aber man kann es sich ja nicht immer heraussuchen. Ich hab nach der Stunde noch mal mit ihm geredet und ihn mal gefragt warum er zum Training da war ("Naja, weil ich Karate lernen will ?" <-- man beachte das ? ) und ob er der Meinung ist, gut geübt zu haben, weil man Karate nur durch Üben lernt. ("Nicht so richtig. So halbe halbe") Dann hab ich ihn gefragt, wie lange er schon Karate bei uns trainiert. Ist in etwa n halbes Jahr (davor war er nur im JiuJitsu). Und hab ihm gesagt, dass wenn er nur halbe halbe in der Stunde trainiert, das er dann nur eine halbe Trainingseinheit in der Woche hat und somit im Vergleich zu den anderen Kindern nur ein viertel Jahr trainiert. Und wenn er dann noch Sachen vergisst, weil er nicht richtig übt, er noch langsamer lernt. Hab ihm abschließend gesagt, dass wenn er Karate wirklich lernen will, er sich mehr anstrengen und konzentrieren muss und er mal bis zur nächsten Stunde drüber nachdenken soll.

Naja, mal sehen obs was geholfen hat.

papa_schlumpf
10-01-2013, 08:26
hi cillura

Also ich finde deine Herangehenswesie korrekt und habe ähnliche bis hin zu gleichen Gespräche geführt.
Manchmal hilft es
Manchmal hilft es nicht.

Ich drück dir die Daumen das es gut klappen wird.
Beim Training geben mit Kindern lernt man manchmal genauso viel von den Kindern wie du ihnen beibringst ^^

Falls die 3 Problemkinder dir mal das Leben schwer machen kann ich dir empfehlen das du aus der Erwachsenen bzw Jugendgruppe ein paar extra Hilfskräfte kommen lässt, so dass du das Training in Gruppen aufteilen kannst und jede Gruppe einen Trainer hat.

Aber das nur als Plan B

Wir haben damit in unserem Training gute Erfolge erzielen können.

mfg Sorriso

Cillura
10-01-2013, 08:44
An Trainern mangelt es Gott sei dank bei uns nicht. Und von der Jugendgruppe haben wir mittlerweile einen da, der tatkräftig mithilft. Dafür darf er auch bei den Erwachsenen trainieren, was ihm sehr viel Spaß macht.

Ich lass mich einfach mal überraschen, wie sich die Kids so entwickeln. Und wenn ich hunderte Gespräche führen muss, dann ist das eben so. Gehört ja auch mit dazu. Von nix wird nix. Vielleicht begreifen sie es, wenn sie älter werden. Wir haben einen in der Jugendgruppe (14 Jahre), der trainiert schon fast 8 Jahre und war fast 6 Jahre davon mit nem orangen Gurt rumgerannt. Einfach weil die Einstellung zum Training nicht stimmte. War so ne leck mich am Ar*** Einstellung zum Training. Bis er mich irgendwann mal fragte wie lang ich bis zu meinem grünen Gurt gebraucht hab. 1.5 Jahre. Da sind ihm fast die Augen ausgefallen. :ups: Warum, wollte er wissen, er mache das ganze doch schon so viel länger als ich. Hab ihm gesagt, dass man ihm im Training ansieht, dass er keine Lust hat was zu lernen und er wesentlich besser sein könnte, wenn er nur etwas konzentrierter Üben würde. Und siehe da, mittlerweile hat er sogar den Cheftrainer überredet, dass er zusätzlich noch bei den Erwachsenen trainieren darf, weil er sonst nur 2x Training in der Woche hat. Mittlerweile hat er grün und ist auf nem guten Weg zu blau. :D

Bzgl. den 3 Kids die stören. Da wir über 60 Kids bei uns haben (etwa 40 in der ganz kleinen Gruppe und etwa 20 in der Jugendgruppe) fallen die 3 Störer nicht so ins Gewicht (sind grad mal 5% die stören ;) ). Schlimmer wäre es, wenn es anders herum wäre. Aber so ist die breite Masse doch ganz gut dabei und man sieht deutlich ihre Fortschritte. Beschweren kann ich mich eigentlich nicht wirklich :)

devzero
10-01-2013, 09:32
Werden bei euch alle Trainer dazu aufgefordert Kindertraining mit zu halten, oder nur die, die das machen wollen, bzw aushalten?
Ich hab mitbekommen, dass es Vereine geben sollen die die frischen Trainer in Kindergruppen stecken, weil die eh keine so hohen Ansprüche stellen sollen.
Wie es aber hier aussieht, scheint das aber eher anders rum zu sein.

Cillura
10-01-2013, 09:48
Werden bei euch alle Trainer dazu aufgefordert Kindertraining mit zu halten, oder nur die, die das machen wollen, bzw aushalten?
Ich hab mitbekommen, dass es Vereine geben sollen die die frischen Trainer in Kindergruppen stecken, weil die eh keine so hohen Ansprüche stellen sollen.
Wie es aber hier aussieht, scheint das aber eher anders rum zu sein.

Also wir haben ... *rechne* ... 11 Trainer. Davon geben 5 Trainer Kindertraining (+ 1 Assistent aus der Jugendgruppe). Die machen es, weil sie gut darin sind und ihnen die Arbeit mit den Kids Spaß macht. Vier dieser Trainer geben ausschließlich (bis auf seltene Ausnahmen) Kindertraining und einer gibt regelmäßig Training bei den Erwachsenen. Wer Kindertraining gibt, macht das bei uns freiwillig. Es wird keiner dazu gezwungen. Man muss sich also schon bisl dazu berufen fühlen. Ok, bei mir fing es auch an mit "Kannst du mal vertreten?". Letztes Jahr im Dezember wurde ich dann auch nach 2.5 Jahren endlich mal offiziell gefragt, ob ich Kindertraining geben will. Bis dahin wurde das einfach pauschal vorrausgesetzt, weil ich halt da war und es gemacht hab (jede Woche 5h, jetzt 6h). Aber so richtig vom Chef gefragt wurde ich erst nach 2.5 Jahren. :D

TLKFBC
10-01-2013, 09:51
Bzgl. den 3 Kids die stören. Da wir über 60 Kids bei uns haben (etwa 40 in der ganz kleinen Gruppe und etwa 20 in der Jugendgruppe) fallen die 3 Störer nicht so ins Gewicht (sind grad mal 0.5% die stören ;) ).

Wollte nur klugscheissen, dass 3 von 60 gleich 5 % und nicht 0,5% sind :-p

Cillura
10-01-2013, 09:54
Wollte nur klugscheissen, dass 3 von 60 gleich 5 % und nicht 0,5% sind :-p

:o Wäh sorry du hast recht. Wie komm ich denn auf 0.5% ?? Ich wusste doch, dass das irgendwie komisch aussieht. Ich korrigiere gleich mal. :rolleyes: Danke :rolleyes:

Cillura
14-01-2013, 12:52
So, heut steht wieder die neue Gruppe auf dem Plan. Thema sind Armhebel angewendet auf Abwehr Hand-/Armfassen und Abwehr Faustangriffe. Die meisten müssten das schon kennen, mal sehen wie der Stand ist. Wird sicher lustig.

Freitag waren 20 Kids da :ups: Und ich habe immernoch das Gefühl, dass nicht alle da waren, die sonst da sind. Bin mir aber nicht sicher wer gefehlt hat. :o Langsam wirds kuschelig. Das erstaunliche daran ist, dass je voller der Raum ist, die Kids umso disziplinierter üben. Zumindest sind das meine Beobachtungen im Freitagskurs. Eigentlich ne ganz gute Entwicklung mit der sich super arbeiten lässt.

Mal sehen wie es heute ist. Im Montagskurs bekommen wir das bestimmt auch hin, letzte Woche ging es ja auch. :)

Cillura
15-01-2013, 05:56
Neue Trainingsinfo:

K1 war gestern da und hat es geschafft noch vor dem Angrüßen raus zu fliegen :rolleyes: Ich war grad nicht im Raum, so dass ich nicht genau sagen kann was vorgefallen ist. Aber ich kanns mir schon denken, da ich aus den Augenwinkeln gesehen hab, wie er die andern Kinder schubbste, damit er in den Raum rein kann. Dann saß er die ersten 10 Minuten am Rand und für den Rest der Stunde ging es dann auch im Training. Ab und an mit ner kleinen Erinnerung ala „hör auf die anderen Kinder zu provozieren“ etc. Das waren aber eher nur kleine Neckereien, wie wir sie auch selbst im Erwachsenentraining gern mal machen. Also who cares. :rolleyes: Vielleicht wollte er sich auch an das Mädel ranschmeißen, das er geneckt hat. Hätte glatt mal fragen sollen. :D

Ich denke mit der Vermutung, dass die Disziplin von allein kommt, wenn sie sich nicht gegenseitig hochschaukeln können und es nichts zum Streiten gibt, ist nicht ganz daneben gewesen.

Ich habe Hoffnung, dass sich das Trainingsklima der Gruppe weiter verbessern wird. :halbyeaha



Edit: Nachtrag zur ganz kleinen Gruppe: Eins der Kids hat die ganze Stunde permanent dazwischen gequatscht. Er redet ständig und immer (4 Jahre). Nach wiederholter Aufforderung, bei Erklärungen still zu sein und zuzuhören, hat er am Ende der Stunde einen traurigen Smilie in sein Muttiheft bekommen. Da hat er sich sein Heft geschnappt und ist wütend zu seiner Mutti gerannt "Das geh ich meiner Mutti sagen!!!" :D :D :D :D "Kannste machen. Und vergiss nicht zu sagen, warum du den bekommen hast." :D :D :D :D

papa_schlumpf
15-01-2013, 10:43
@Cillura
Was meinst du mit Muttiheft ?

Cillura
15-01-2013, 10:50
In der ganz kleinen Gruppe haben wir ein Muttiheft für die Kids. Dort kommen Smiliestempel nach jeder Stunde rein. Für gute Mitarbeit, positives Verhalten etc. gibts diesen :) und für störendes Verhalten etc. gibts diesen :mad: Funktioniert sehr gut - die Kids wollen unbedingt immer die lachenden Gesichter haben und die Eltern haben mir bisher auch alle positives Feedback dazu gegeben. Vor allem da sie auf diese Art wissen, wie das Verhalten des Sprößlings im Training war, ohne viel Gequatsche nach dem Training. Das ersetzt natürlich kein Elterngespräch - soll es auch nicht. Aber redet mal mit jedem Elternteil nach der Trainingseinheit, wenn 20 Kinder da waren. So gehts einfach schneller. Und die meisten bekommen eh die lachenden Gesichter :D