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Vollständige Version anzeigen : 50+ Kann ich's vergessen?



Hugomuc
20-12-2012, 13:03
Servus Kampfkunst-Community.

Ich bin Hugo, wohne im Münchner Westen und würde gerne eine Kampfkunst erlernen. Dummerweise bin ich schon ziemlich alt :-(

Ich bin 55 Jahre alt, 193 groß und war immer schon der Typ Bohnenstange und habe bis zu meinem 40 Lebensjahr Null Sport betrieben. Damals bekam ich das erste mal massivste Rückenprobleme, die ich erst nur mit Spritzen und Schmerzmitteln bekämpft habe. Irgendwann hat mich ein Kollege dazu animiert, in ein Fitnesscenter zu gehen. Das habe ich die letzten 15 Jahre auch mehr oder weniger intensiv gemacht, sodass ich heute mit meinen 55 Jahren fitter bin, als mit 40. Mein Rücken ist aber nach wie vor meine Schwachstelle (ausgerenkte Wirbel)

Für die Ausdauer gehe ich regelmäßig joggen.

Laufen und das Stemmen von Gewichten ist relativ stupide. Ich würde gerne auch meine Geschicklichkeit verbessern. Da ich mich für fernöstliche Kunst interessiere (Japanische Literatur, Zen-Meditation), würde ich gerne eine fernöstliche Kampfkunst erlernen.

Das habe ich vor ca. 10 Jahren mit Wing Tsun schon einmal versucht. Das hat mir aber nicht gefallen, weil es NUR um Angriff und Verteidigung ging (meinem Trainer waren meine Angriffsversuche zu dilletantisch...). Außerdem war ich nicht fit genug (Nach den 50 Situps zum Aufwärmen war ich nicht aufgewärmt, sonder fertig :-)).

Meine Frage wäre nun: Soll ich die Finger von KK lassen oder habe ich bei der ein oder anderen KK noch die Chance, ohne mich zum Deppen zu machen, mittrainieren zu können?

Hier nochmal der Reihe nach:

- Wo wohnst du
München-West

- Wie wichtig ist dir Selbstverteidigung?
zweitrangig

- Wie wichtig ist dir Wettkampf?
Unwichtig

- Wie wichtig ist dir spirituelle Entwicklung/Philosophie?
wichtig

- Wie wichtig ist dir Ästhetik/schöne Bewegung?
zweitrangig

- Wie wichtig ist es dir, den Umgang mit Waffen erlernen?
Unwichtig

- Scheust du dich vor Körperkontakt?
Wenn's sein muss

- Hast du irgendwelche Gelenk-, Rücken- oder Atemprobleme?
Kniegelenk ist nicht mehr OK
Probleme/Schmerzen im Lendenwirbelsäulenbereich

- Wie stehst du in Bezug auf Schlaghärte?
Leichter Kontakt / Bisschen Schmerz darf schon sein

Danke und Gruß
Hugo

Punkt
20-12-2012, 13:11
Mach Dir um Dein Alter mal keine Sorgen. Ich kenne Leute, die mit 50+ angefangen haben und sich auch im Vollkontakt-Sparring auf die Mütze hauen lassen. ;) :D

Ich würde Dir empfehlen, mal in nem Karate-Verein vorbeizuschauen. Das könnte was für Dich sein. Eher wenig bis gar kein Kontakt ( je nach Stil ), relativ viel Philosophie und nicht ausschließlich Angriff + Verteidigung. Gibt es in München bestimmt viel Auswahl.

Auf jeden Fall ist bei Dir noch alles drin, Alter ist kein Hindernis für die KK.

Gruß,
Punkt

hundzerberus
20-12-2012, 13:18
Auf keinen Fall bist Du zu alt. Und was Deine Historie und Prämissen angeht, so gibt es auf dem KK-Markt wirklich so vielfältige Angebote, dass sich jeder wohlfühlen kann.
Aufgrund Deiner Vorliebe fürs Japanische könntest Du Dich ja mal in die Richtung Aikido und Karate umsehen, da kommt auch die spirituelle Komponente nicht zu kurz. Eventuell auch Judo oder JJ (Jiu Jitsu, Ju Jutsu, etc.) wenn bei Dir vor Ort ein Verein oder eine Schule ist, die das nicht ganz so brachal betreiben.
Es ist eben wie immer, du musst Dich umsehen und Probetrainings besuchen.
In jeder KK gibt es härtere und weichere Schulen, das kann man nicht pauschal beantworten.
Zu alt für KK bist Du aber auf keinen Fall.

Edit: Da war jemand schneller, während ich noch getippt habe :) Ist alles gesagt ;)

Nelsoix
20-12-2012, 13:23
Es wurden zwar schon viele genannt, aber Tai Chi könnte ja vielleicht etwas für dich sein, da für Meditation usw. interessierst und es auch auf jeden Fall gut für den Rücken und die Wirbelsäule sein soll. :)

Bubatz
20-12-2012, 13:29
Karate hat (bei Rücken) den Vorteil, dass du nicht fallen musst. Was möglicherweise für Aikido spräche, ist dass das Aufwärmtraining deutlich entspannter ausfällt, so dass auch körperlich Ungeübte nicht überlastet werden. Beim Aikido werden allerdings Würfe verlangt. Immerhin ist das aber gerade für Anfänger lange nicht so heftig wie beim Judo, weil man erstens im Aikido keinen Wettkampf hat, und man zweitens beim Aikido-Üben praktisch jeden Wurf auch entweder so "langsam" ausführen kann, dass der Uke sich eher "hinlegt" (z.B. Kote Gaeshi), oder aber so, dass der Uke statt zu fallen eine Rolle machen kann.

Alfons Heck
20-12-2012, 13:31
Hallo Hugo,

Ich bin 55 Jahre alt, 193 groß und war immer schon der Typ Bohnenstange und habe bis zu meinem 40 Lebensjahr Null Sport betrieben.
wenn du mit 40J eingestiegen und dabei geblieben bist :respekt:
Dann kannst du auch mit 55J in einer KK Deines Vertrauens anfangen.


Gruß
Alfons.

DerLenny
20-12-2012, 13:34
Such Dir eine KK die dir Spaß macht. KKs bei denen ich weiss, das Leute jenseits 50 noch gut vorangekommen sind:
- judo
- boxen
- Ju jutsu
- fma (arnis, eskrima, kali)
- kenpo
- tai chi

Dies sind nur Kks bei denen ich im persönlichen Umfeld Leute kenne, bzw. bei denen es gut dokumentiert ist, dass Leute jenseits der 50 noch gut vorangekommen sind.

Daher: Such dir was, was Dir Spaß macht, und leg los!

Punkt
20-12-2012, 13:47
Was möglicherweise für Aikido spräche, ist dass das Aufwärmtraining deutlich entspannter ausfällt, so dass auch körperlich Ungeübte nicht überlastet werden.

Naja, an ein anspruchsvolles Aufwärmen gewöhnt sich der Körper ja auch irgendwann, bei regelmäßigem Training. ;)

parietalis
20-12-2012, 13:50
ich habe Anfang des Jahres ein Probetraining beim Ju-Jutsu gemacht. Der Trainer dort erzählte von einer Frau die mit 50+ angefangen hat und es noch bis zum dritten Dan geschafft hat.

Das mit dem Rücken musste natürlich mit einem Arzt klären.

Helmut Gensler
20-12-2012, 13:50
die dachauer Ninjas wären auch was für dich.

Bubatz
20-12-2012, 13:54
Naja, an ein anspruchsvolles Aufwärmen gewöhnt sich der Körper ja auch irgendwann, bei regelmäßigem Training. ;)

Stimmt schon, aber ich habe das deshalb angesprochen, weil er mit 40 das Aufwärmen beim WT zu heavy fand ...

Towel
20-12-2012, 17:11
Aufwärmtraining wird mit steigendem Alter immer wichtiger, sodass ich mich an deiner Stelle von zu ausführlichem Aufwärmtraining nicht abschrecken lassen würde. Zudem kommt es eher auf den Verein und weniger auf die KK an, wie das Aufwärmtraining ausfällt.

Schau bei jedem Verein mal vorbei, da siehst du am besten, was zu dir passt. Gibt ja Vereine, die hauptsächlich auf Wettkämpfe hintrainieren und andere, die eben eher deinen Ansprüchen entsprechen.

Sojobo
20-12-2012, 17:21
Karate hat (bei Rücken) den Vorteil, dass du nicht fallen musst.
Das halte ich für ein Gerücht.

Punkt
20-12-2012, 18:25
Das halte ich für ein Gerücht.

Es ist schon so, dass in den meisten Karate-Vereinen das Fallen nicht geübt wird. Klar, es gibt welche, wo auch Fallschule trainiert wird, in den meisten gehört das aber nicht zum Trainingsrepertoire.

Hugomuc
20-12-2012, 18:54
Danke! Ihr macht mir Mut :-)

Das mit dem Fallen lernen fände ich schon ganz wichtig. Grade wenn man allmählich älter wird ist es gut, wenn man, falls man mal im Alltag ausrutscht, nicht wie ein nasser Sack auf dem Boden landet.

Ich schwanke momentan zwischen Aikido, Karate und Tai Chi. Ausschlaggebend wird wohl auch sein, dass das ich eine Trainingsmöglichkeit bei mir (München-Pasing) in der Nähe finde.

Sojobo
20-12-2012, 19:01
Es ist schon so, dass in den meisten Karate-Vereinen das Fallen nicht geübt wird. Klar, es gibt welche, wo auch Fallschule trainiert wird, in den meisten gehört das aber nicht zum Trainingsrepertoire.

Fallschule ist in der Tat selten im Karate. Wir üben sie, die Meisten nicht. Problem ist nur, dass im Karate, egal wie weicheimäßig und verstümmelt es im Verein trainiert wird, jeder fallen muss, sei es auch nur wegen eines Ashi Barais. Man muss fallen, ohne vorher Fallen zu üben. Und das oft auf hartem Hallenboden.

Robb
20-12-2012, 19:13
FTM Blumenau so heißt ein Verein in der nähe. Habe es ebend über googel gefunden.

edit : einfach vergessen bei dem Verein gibt es kein Karatee.

Bubatz
20-12-2012, 21:41
Das halte ich für ein Gerücht.

Sorry, wollte dir nicht zu nahe treten. :) Wenn ihr in eurem Verein gezielt Fallschule macht, finde ich das :cool:.

hundzerberus
20-12-2012, 21:48
Das mit dem Fallen lernen fände ich schon ganz wichtig.Dann probiers mal im Aikido. Habe ich selber 4 Jahre trainiert und ich halte die Fallschule im Aikido für die beste, die mir bisher untergekommen ist (neben JJ und FMA). Die Würfe im Aikido lassen sich auch rückenschonend ausführen. Erfahrungsgemäß sind es vor allem die Knie, die im Aikido stark beansprucht werden.
Vielleicht machst Du auch zwei KK? Aikido und z.B Shotokan Karate oder Tai Chi?

DeepPurple
20-12-2012, 22:11
....
Ich schwanke momentan zwischen Aikido, Karate und Tai Chi. Ausschlaggebend wird wohl auch sein, dass das ich eine Trainingsmöglichkeit bei mir (München-Pasing) in der Nähe finde.

Die ersteren gibts im ESV-München, das wäre S-Bahn Laim. Und noch ein paar andere Sachen.

Mehr Infos im Internet Sportpark Nymphenburg - Sportpark (http://www.esv-muenchen.de/)

Schnueffler
20-12-2012, 22:26
Was das Alter angeht.
Habe einen Schüler, der mit 48 angefangen hat und sich mit 56 jetzt auf seinen 2. Dan vorbereitet!
Also ist das Alter keine Ausrede zu beginnen!

icken
21-12-2012, 04:16
Was das Alter angeht.
Habe einen Schüler, der mit 48 angefangen hat und sich mit 56 jetzt auf seinen 2. Dan vorbereitet!
Also ist das Alter keine Ausrede zu beginnen!

ich hatte mal jemanden getroffen, der hat mit 68 mit Karate begonnen und mit 75 den 1.dan gemacht.;)

Bjarne
21-12-2012, 07:52
ich glaub mit aikido könntest du gut glücklich werden. exzellente fallschule, viel spirituelle entwicklung, kein wettkampfstress ggf ne reihe an leuten in deinem alter (hatte ich so das gefühl von den paar mal aikido und den leuten im aikido dojo wo wir früher mit den dogs drinnen waren) was sicherlich auch netter sein kann als wenn nur junge hüpfer da sind

DerLenny
21-12-2012, 08:55
Ich schwanke momentan zwischen Aikido, Karate und Tai Chi. Ausschlaggebend wird wohl auch sein, dass das ich eine Trainingsmöglichkeit bei mir (München-Pasing) in der Nähe finde.

Nach dem was du bis her geschrieben hast, würde ich dich eher in Richtung Tai Chi und Aikido schicken wollen. In dieser Reihenfolge.

Robb
22-04-2013, 15:49
Servus Kampfkunst-Community.

Ich bin Hugo, wohne im Münchner Westen und würde gerne eine Kampfkunst erlernen. Dummerweise bin ich schon ziemlich alt :-(


Danke und Gruß
Hugo

Und was ist draus geworden?

Savateur73
22-04-2013, 21:06
Danke! Ihr macht mir Mut :-)

Das mit dem Fallen lernen fände ich schon ganz wichtig. Grade wenn man allmählich älter wird ist es gut, wenn man, falls man mal im Alltag ausrutscht, nicht wie ein nasser Sack auf dem Boden landet.

Ich schwanke momentan zwischen Aikido, Karate und Tai Chi. Ausschlaggebend wird wohl auch sein, dass das ich eine Trainingsmöglichkeit bei mir (München-Pasing) in der Nähe finde.

Ich würde an deiner Stelle ein Probetraining im Karate machen!;)

kiki73
23-04-2013, 20:57
ich kannte auch einen der ist ex-alki und hatte mit 50 als er trocken war bei uns im whkd angefangen
und das kannst du auch denn kk ist gut für den rücken aber du mußt trotzdem immer aufpassen denn einige bewegungen gehen eben nicht
ok den schwarzen gürtel wirst du wohl nicht kriegen aber du wirst trotzdem was lernen und spaß haben
ich hatte früher auch mal wt trainiert und das machte mir auch keinen spaß (6.sg)
heute bin ich 40 und nach 2 jähriger pause (schwangerschaft und rückenprobleme) bin ich beim tae kwon do angefangen und konditionell gesehen ist das schon hart für mich aber ich habe schon gemerkt daß ich den "senioren-bonus" bekomme und ich denke denn wirst du in einer vernünftigen kk-schule auch bekommen aber du solltest eben zeigen daß du wirklich was lernen willst