Nette WIng Chun Doku [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Nette WIng Chun Doku



DerGroßer
20-12-2012, 21:20
https://www.youtube.com/watch?v=uVkjj8568d8

Ungewöhnliche Art des "Straight Blast" aber sehr interessant!

Spieltheoretiker
20-12-2012, 23:57
Sehr gelungene Yip Man Wing Chun Doku.Danke für den link. Sehr symphatischer, unaufgeregter Sifu. Wer sich als Neugieriger neutral über Wing chun informieren möchte ist mit dieser Doku sicherlich gut bedient. Viele Basis Konzepte werden leicht verständlich erklärt und die zugrunde liegende Philosophie nimmt viel Raum ein. Schade dass nicht alle Martial Arts dokus so ausführlich sein können.

ironpalm
21-12-2012, 03:03
ja, sehr gute doku.

Odysseus
21-12-2012, 14:16
Ich kann dieses Gerede von wegen das Wing Chun probleme im Alltag - von der familiaeren Stressbewaltigung bis hin zum Termindruck im Beuro - loest, nicht nachvollziehen. Ist das nicht eine weitere Kuh, die man melken will, damit die Zielgruppe noch groesser wird? Der bessere-Mensch-Mythos von edlen asiatischen Kung-Fu-Sifu-Meister-Konfuzzi?? Die straighte Problemloesungsmasche und der Verzicht auf kurvigem Denken? Entscheidungswille mit ernster Mine durch Wing Chun? Was fuer ein Managerschulungsgesuelze. Und wie soll ich mit der Ausbildung, wie man jemandem eine pfeffert, einen Familienkonflikt loesen?? :vogel:

ciws
22-12-2012, 17:31
26

FCVT
23-12-2012, 13:39
Na wenn Wing Chun für dich nicht mehr ist, als "die Ausbildung, wie man jemandem eine pfeffert", dann hast du damit sicher keine Hilfe für das vernünftige Lösen von Familienkonflikten.

Ich finde diesen Aspekt des Wing Chun durchaus interessant und nützlich. Die Doku finde ich nett und für Laien wahrscheinlich auch interessant gemacht.

??? was??? Familienkonflikte??? VingTsun = Da! Gegner! Weg mit ihm! PUNKT!

ciws
23-12-2012, 13:41
vermitteln

FCVT
23-12-2012, 13:50
Ja, kein Problem, wenn das bei euch im VT schon alles ist. Andere Wing Chun Stile können einem mehr vermitteln.

Blödsinn. Das hat mit dem Stil selbst nichts zutun! Erzähl doch bitte sowas nicht. IpMan VT war nie anders. Da gehts nur um das Kämpfen. Alles andere hängt jeweils vom Lehrer ab.

Oder glaubst du beim Boxen gibt man den Menschen nicht teamfähigkeit, mannschaftsgeist etc mit? Aber Boxen usw. ist jemandem die Fresse polieren. Das wars!

ciws
23-12-2012, 14:12
niemand

FCVT
23-12-2012, 14:37
Du hast Yip Man ebenso wenig persönlich gekannt, wie ich. Ob es im Yip Man Wing Chun nie um mehr als nur das Kämpfen gegangen ist, wissen wir nicht und mir ist es offen gesagt auch völlig egal.

Für mich zählt, was ich heute aus dem Training mitnehme, nicht was Yip Man gemacht hat. Wie es im Video schön beschrieben wird, kann man aus dem Wing Chun durchaus sehr viel mehr als nur das Kämpfen lernen. Man kann z.B. seine Denkweise weiterentwickeln, flexibler, gelassener, fokussierter werden.

Wenn das bei euch im VT nicht der Fall ist, ist mir das egal, ist doch kein Problem. Aber du schreibst hier niemandem vor, wie er es in seinem Stil zu sehen hat.

Um zu wissen was IpMan über VingTsun gedacht hat, wofür es ist, dafür muss ich nicht IpMan persönlich gefragt haben. Reichen Aussagen der Schüler+Schülers Schüler...

Zudem, was du aus Wing Chun noch alles so "ziehen" kannst ist völlig unerheblich!!! Ich schrieb darüber, wozu es gedacht ist.

Das ist in anderen Stilen nicht anders. Der eine redet von "auffe umme Hauen" und der andere sagt "ich lerne mich zu verteidigen, bleibe gesund, habe super Körperbeherrschung, kann besser schlafen, da ausgepowert" und und und...

Aber das ist ein Stil, was zum "hauen" gedacht ist. PUNKT!

Da kannst du drumherum reden, wie du gerne möchtest.

Ich sehe Fern. Fernsehen soll informieren und unterhalten. Oft regt es mich aber einfach nur auf... Also ist Fernsehen viel mehr als Unterhalten und Information? :D

ciws
23-12-2012, 14:53
ist

Odysseus
23-12-2012, 14:57
Wenn das bei euch im VT nicht der Fall ist, ist mir das egal, ist doch kein Problem. Aber du schreibst hier niemandem vor, wie er es in seinem Stil zu sehen hat.


ruhig, ruhig...

Machs wie die Englaender.

Trink erstmal nen Tee.

Teetrinken macht gelassen, flexibel und fokussiert. Und ist billiger.

Jesper Lundqvist
23-12-2012, 14:58
Meiner Erfahrung nach ist es so, wie Ferdi sagt...

Ich habe noch keine Süd-chinesische Kampfkunst erlebt, die in irgend einer weise mit BESONDERS spirituellen/religiösen oder Lebensweisheiten verknüpft ist, ausser dem was für die Chinesische Background-Kultur normal ist.

Man könnte damit vergleichen, in wie fern das Christentum (oder andere Glaubensrichtungen) das Boxen im lokalen Boxverein beeinflusst...

Zwar gibt es bei den meisten gibt einige Leitsätze, so wie diese von Yip Man

http://putneymartialarts.co.uk/img/wing-chun-code-of-conduct.jpg

aber Ich kann mir kaum Vorstellen, dass im Training über solche Dinge näher auf diese Dinge eingegangen wurde. Und definitiv nicht als eine Art Werkzeug für das Lösen von Ehekrisen oder wie man mit einem post-traumatischen Schock umgeht, o.ä...

Man könnte wohl alles Mögliche hinein interpretieren, aber das es im Wing Chun system-immanente Trainingsmethoden für die Psyche, die zu Glücklichkeit und Frieden im alltäglichen Leben führen kann, halte Ich für SEHR kreativ und ein wenig zu weit hergeholt.


MfG

ciws
23-12-2012, 15:41
von

Odysseus
23-12-2012, 16:15
Im Video wird ganz nett gezeigt, wie man dadurch über den Kampf hinaus vom Wing Chun profitieren kann.

Da wird nichts gezeigt, das wird bloss was versprochen und geschauspielert.

Jesper Lundqvist
23-12-2012, 17:55
ciws,

so wie ich es verstehe, hat Ferdi Dir ja auch nicht vorgeschrieben, dass Du Dein WT nicht "geistig"/philosophisch anwenden kannst - er sagte einfach, es gehöre nicht "dazu", und wäre vom jeweiligen Lehrer abhängig.

Es ging um's "Hauen"...

Und da hat er er ganz einfach Recht - genau darum geht es.

Bedenke bitte, dass ich kein VT'ler bin, aber es wundert mich warum Du ihnen Abhängigkeit von Dogmen oder Verengung des geistigen Horizonts vorwirfst, finde ich doch ziemlich krass...

(Wenn ich jetzt irgend etwas missverstanden haben sollte, bitte ich um Verzeihung)

Wie begründest Du eine solche Aussage?

Und was ich noch interessant finde - genau wie fördert euer WT geistige Flexibilität und offene Denkweise?


MfG

ciws
23-12-2012, 18:05
gerade

Jesper Lundqvist
23-12-2012, 18:23
Du findest, es gehört zum WT...

Dann ist es auch richtig so - aber für Wing Chun als solches ist es nicht "eingebaut", können wir uns darauf einigen?

:)

Aber ich finde gut, dass man ausser dem eigentlichen auch einen anderen Nutzen ableiten kann. Wenn Du also Aspekte aus Deinem Training finden kannst, die Dir auch in anderen Situationen helfen - more power to you!!!

Danke für die Erklärung Deiner Ausführung bez. des dogmatischen Denkens, Ich glaube, deinen Gedanken folgen zu können. Aber entsprechendes finde ich auch in der EWTO.

Jeder steht eben auf für seine Methode - manche weniger diplomatisch als andere...

Trifft also nicht nur auf gewisse Fraktionen zu, sondern ist wohl ein generelles Phänomen.

:)

Wie genau geht das in der Praxis, also wie animiert/motiviert man in der EWTO die Schüler zum selbstständigen denken? Was mich interessiert ist, was der Unterschied zu anderen Verbänden, die dies nicht tun, ist?
Könntest Du das etwas näher erläutern? Sehr gerne mit ein paar Beispielen?

MfG

ciws
23-12-2012, 18:52
erfolgreich

icken
23-12-2012, 19:12
Der Schüler bekommt also nicht eine Patentlösung für alles vorgesetzt (eine Ausnahme bildet hier die Universallösung, als schnell erlernbare, sehr brauchbare Lösung), die er dann immer anwenden muss, egal wie passend oder unpassend sie für die jeweilige Lage ist.

Kannst du da mal bitte ein Beispiel posten, gerne als Video.
Danke.

Nite
23-12-2012, 19:16
Man kann z.B. seine Denkweise weiterentwickeln, flexibler, gelassener, fokussierter werden.

Was hat das jetzt mit *ing *ung zu tun?
Gelassener und fokussierter werden, seine Denkweise weiterentwickeln etc. sind Punkte die auf jede sportliche Betätigung zutreffen können.
Um gelassener werden empfehle ich übrigens eher Surfen, Skifahren oder BJJ :D

Jesper Lundqvist
23-12-2012, 19:33
ciws,

vielen Dank für Deine Erklärung, jetzt habe ich ein viel besseres Bild von dem, was Du meintest.

:)

Ein aus moderner, didaktischer Sicht sehr guter Ansatz - persönlich bevorzuge ich für mich eine etwas andere Methode.

Ansonsten, what Nite said.


MfG

Spieltheoretiker
23-12-2012, 20:16
Hallo Jesper. Ich freue mich regelmäßig über deine Beiträge im Forum. Ich glaube dass es reichlich Wing chun Praktizierende gibt die ihr System abstrakter benutzen können oder einen Übertrag in andere Lebenssituationen suchen. Bei mir war es z.B. ganz gewiss so. Aber ich betrachte auch Kraffttraining als Meditation.^^ In der Doku sieht man doch ebenfalls Beispiele dafür, dass es anscheinend Wing chun Leute gibt die ihr System auch "philosophisch" betrachten. Und mir fallen eigentlich einige Beispiele von Meistern ein. Auch Ip Chun spricht davon wie Wing Chun Training einen auf chaotische Situationen vorbereiten kann oder um einer Wirtschaftskrise zu begegnen. Er sieht den größten Benefit seines Wing chun Trainings auch in seiner guten Gesundheit und weniger in seiner erworbenen Kampffähigkeit.

Sicherlich sollte man in den Vordergrund stellen, dass Wing Chun in erster Linie ein Combatsystem ist das darauf abzielt seinen Gegner schnellstmöglich zu töten und weiter erstmal nichts. Das muss ja kein Widerspruch sein.

edit:

btw. in diesem interview wird von WSL oder Tsui Sheung Tin ebenfalls kurz eine gewisse Übertragbarkeit von Wing chun Prinzipien auf den Alltag angesprochen. http://www.w1ng.com/discussions-with-tsui-sheung-tin-and-wong-shun-leung/

"Did Yip Man teach all of the principles or did you figure them out?"

"- Yip Man taught many of the principles but we also figured some out from experience and long discussions. Wing Chun teaches you how to think. People have found that Wing Chun principles can also be applied to other areas of one’s life."

Denke die Begriffe Religion und Philosophie sind vielleicht unpassend und zu abgehoben um sie in Zusammenhang mit pragmatischen Kampfkünsten und so einfachen, manchmal banalen und direkten Prinzipien, Handlungsanweisungen zu bringen. (Btw. Auch Hinsichtlich Zen oder Dao würde ich kaum von Religion oder Philosophie sprechen wollen. Dafür sind auch diese zu pragmatisch, imo)

FCVT
24-12-2012, 00:25
Nein, so habe ich das nicht gemeint. Bei uns wird im Training auch nicht darüber gesprochen, wie man Familienstreitigkeiten löst oder wie man geistig flexibler und gelassener wird.
Aber unser WT fördert die geistige Flexibilität und eine offene Denkweise, ohne die starren Dogmen, die in manch anderem Stil üblich sind und eher für eine Verengung des geistigen Horizonts sorgen.
Im Video wird ganz nett gezeigt, wie man dadurch über den Kampf hinaus vom Wing Chun profitieren kann.
Ich schreibe aber niemandem vor, das zu tun. Wenn das im VT unerwünscht, oder durch ihre Dogmen unmöglich ist, muss es ja nicht sein, das ist kein Problem.
Umgekehrt lasse ich mir von einem von denen aber auch nicht vorschreiben, dass unser WT nur dem Kampf dienen dürfe. Oder um es mit der Rhetorik von FCVT zu sagen: PUNKT!

Was du aus DEINEM WT machst, ist deine Sache. Du kannst von mir aus, wie andere auch, ein Zirkel machen und eine Religion daraus bauen. Aber auch ein Emin wird dir sagen, dass WT zum sich Hauen da ist.

Und offensichtlich versuchst du Krampfhaft mir zu widersprechen, obwohl dies nicht nötig ist, wenn du meinen Text genau liesst, habe ich was sehr logisches geschrieben.

Du kannst viel positives für vieles aus vielem ziehen. Egal ob es kochen ist (gut für Gesundheit/Geist etc.), oder Gartenarbeit oder oder oder...

Aber Gartenarbeit ist Gartenarbeit!!! Und Kochen ist Kochen! Und eine Kampfmethode lernt man zum KÄMPFEN! Dreh und wende es wie du willst, es ist und bleibt so. Jeder der bei Verstand ist, wird meinen Text relativ gut verstehen und mir zustimmen, da bin ich mir sicher...

Harpo
24-12-2012, 01:00
??? was??? Familienkonflikte??? also, seit mrs. harpo trainiert....
ich sach nur, häusliche gewalt an allen ecken.
überfälle in der küche, diele, bad, ihr macht euch kein bild....:fight:

Bubatz
24-12-2012, 01:23
Dafür, KK und Philosophie miteinander zu verbinden, hab' ich persönlich auch eine Ader, so dass mir das im Grundsatz sympathisch war. Die gezeigten Verbindungen zur Orientierung im Alltag (z.B. von "keeping the center line" zu "Ich geh jetzt lieber nach Haus zur Frau statt mit den Kumpels noch einen trinken") fielen dann allerdings etwas platt aus, so dass ich mich frage, wen die Dokumentation als Zielgruppe da eigentlich im Blick hat. Als "Aussenstehender" hat mir die Doku trotzdem gefallen - als die halbe Stunde rum war, dachte ich "huch, schon fertig?" Was mir allerdings wirklich gefehlt hat, war etwas mehr historischer Hintergrund über Enstehung und Verbreitung der KK.

Odysseus
24-12-2012, 04:54
mit "the centerline" ist die familie (oder Firma, Nation) gemeint, "keeping it" meint sie intakt behalten, in gerade linie nach hause ist, wenn man nicht einen umweg ueber die Kneipe oder Russland macht. Ist doch logisch. klebende Haende ist nicht loslassen wollen von unliebsamen Zustaenden oder aber forsches nachhaken, in der Familie je nach Umweg ueber die Kneipe gibts ne klebende Hand von der Gattin - wegen Umweg zur Kneipe und kurviges ankommen zuhause, anstelle straigt. Je nach Gelassenheit macht man erstmal nen langsamen taansau, dann gehts zurueck zur centerline mit Chum Kiu (Bruecken suchen, 7 stueck). So einfach ist das. :D ausser Sylvester, da fuehrt der straighte Punch zum Untergang, aber die 3.Form regelt diese aussergewoehnliche Situation recht formlos.

Wusstet ihr schon, das wenn man das V im VT umdreht und auf das T packt, das das ein Weihnachtsbaum ist?? Das ist ein alleinstellungsmerkmal sondergleichen, hehe.
frohe Weihnachten bei der Gelegenheit. :)

Nohands
24-12-2012, 05:35
... so dass ich mich frage, wen die Dokumentation als Zielgruppe da eigentlich im Blick hat. ...

Hallo Bubatz,
die Antwort wird dir sehr schnell klar werden, wenn du dich noch diese Woche, wie von Geisterhand gesteuert:teufling:, in einer WingChun-Schule anmelden wirst. :D

Gruß Nohands :muetze:
.

ciws
24-12-2012, 08:19
diene

Jesper Lundqvist
24-12-2012, 08:23
Spieltheoretiker,

nun... ich habe leider nicht die Möglichkeit die Doku zu sehen.

:(

Ich kenne das Interview sehr gut - bemerke bemerke "kurze Bemerkung auf Übertragbarkeit" und "...PEOPLE... nicht "Yip Man" oder "ich".

Aber wie ich schon sagte, jeder kann für sich da etwas hineininterpretieren und ich finde es ja auch gut, wenn jemand einen anderen Nutzen finden kann.

:)

Aber das heisst immer noch nicht, dass solche philosophischen Werkzeuge ein fester Bestandteil des Curriculums sind, sowie pak sau, taan sau, bong sau, Formen, etc. sind.

Nur darum geht es.

:)

Das ich Religion und Philosophie einbeziehe ist doch ziemlich relevant - Buddhismus und Daoismus sind eben solche. Und schliesslich soll Wing Chun ja (mit Konfutsianismus) auf diese basiert sein, und sie praktisch im Kampfgeschehen umsetzten.

Was ich sagen wollte war einfach, dass es eine Neigung gibt, die praktische Bedeutung dieser Dinge zu übertreiben, besonders bei Leuten, die eine etwas zu romantische Vorstellung von der chinesischen Kampfkunst haben. Die drei von mir genannten Religionen/Philosophien prägen die chinesische Kultur und damit das Denken der Leute hier, allerdings sind die meisten nicht "religiöser" oder "philosophischer" als es in Europa ein Durchschnittsbürger ist.

Es gibt daher als Ausgangspunkt keinen BESONDEREN Bezug of philosophische oder religiöse Aspekte, ausser den ganz natürlichen.


MfG

Bubatz
24-12-2012, 09:33
in der Familie je nach Umweg ueber die Kneipe gibts ne klebende Hand von der Gattin

Jetzt hab' ich's verstanden! :D

Yen_Li
24-12-2012, 10:21
....
Aber Gartenarbeit ist Gartenarbeit!!! Und Kochen ist Kochen! Und eine Kampfmethode lernt man zum KÄMPFEN! Dreh und wende es wie du willst, es ist und bleibt so. Jeder der bei Verstand ist, wird meinen Text relativ gut verstehen und mir zustimmen, da bin ich mir sicher...

Hallo,
aber kann die ursprüngliche Funktion einer Tätigkeit nicht in den Hintergrund treten bzw. ergänzt werden?
Und so langsam etwas anderes werden?
Wie es z.B. auch bei der Blumenkunst, Tee Zubereitung oder Kaligrafie geschehen ist.

Schöne Tage
Yen Li

FanzerPaust
24-12-2012, 10:47
Howdy,

Der Kampf ist ein guter Lehrmeister.
Yong Chun lehrt sein Zentrum zu bewahren,Kräfte zu bündeln und diese zielgerichtet an der richtigen Stelle einzusetzen.

Das alles lässt sich auf beliebige Lebenssituationen übertragen.

grüße

marius24
24-12-2012, 11:53
Ich finde es eine schöne Doku, die ich mir, wenn ich Zeit habe, nochmals anschauen werde.

Als ich schiessen gelernt habe, war keine Philosophie dahinter, man schiesst weil man töten will. So einfach ist das.

Wenn man dann mehr aus dem Schiessen machen will, dann liegt das an unserer moderaten Zeit, wo das Schiessen nicht mehr die gleiche Signifikanz hat wie in Krisengebiten.
In Ruanda, gibt es keine Philosophie dazu.

Im VT nach WSL/PHB gibt es keine Philosophie dazu und mir passt das so.

Mar

FanzerPaust
24-12-2012, 12:07
Howdy Marius,

es geht nicht um das Was sondern um das Wie.

grüße

ciws
24-12-2012, 12:18
mache

FanzerPaust
24-12-2012, 12:39
Howdy,

Kampfkünste spielen bei der Anwesenheit von Feuerwaffen kaum eine Rolle.

grüße

Harpo
24-12-2012, 14:04
für mich haben viele, wenn nicht alle dinge eine philosophie, so man bezüge herstellen kann.
hängt aber davon ab, was einen so bewegt.

wenn man allerdings keinen zugang dazu besitzt, ist das auch nicht schlimm.

Yen_Li
24-12-2012, 15:02
....

Als ich schiessen gelernt habe, war keine Philosophie dahinter, man schiesst weil man töten will. So einfach ist das.

Wenn man dann mehr aus dem Schiessen machen will, dann liegt das an unserer moderaten Zeit, wo das Schiessen nicht mehr die gleiche Signifikanz hat wie in Krisengebiten.
In Ruanda, gibt es keine Philosophie dazu.

Im VT nach WSL/PHB gibt es keine Philosophie dazu und mir passt das so.

Mar
Hallo,


...man schiesst weil man töten will...

Du hast dann aber auch nur aus diesem Grund schießen gelernt.
Vermutlich ist es in deinem Umfeld nötig.
Ich kenne einige Soldaten, die würden sagen: "Man schießt um nicht getötet zu werden."


Im VT nach WSL/PHB gibt es keine Philosophie dazu und mir passt das so.

Das ist sehr traurig.
Eine Kampfkunst, die von einem hochgebildeten Lehrer (Ip Man) verbreitet wurde, einzig auf seinen Nutzen in der Selbstverteidigung zu reduzieren - halte ich für einseitig.
Ich kann mir, wenn ich mir die vielen verschiedenen Schüler von ihm ansehe, auch nicht vorstellen, dass das seine Art zu unterrichten war.

Aber gut. Wenn deine Kampfkunst für dich lediglich ein Mittel zu Zweck (kämpfen und siegen) ist. Bitte. Du wirst deine Gründe haben.
Mir wäre es zu wenig. Daher finde ich diesen Clip wirklich klasse gemacht.

Schöne Tage noch

Yen Li

Harpo
24-12-2012, 16:18
Im VT nach WSL/PHB gibt es keine Philosophie dazu und mir passt das so.

Marsiehste, das ist deine philosophie....:D

FCVT
24-12-2012, 22:34
Hallo,
aber kann die ursprüngliche Funktion einer Tätigkeit nicht in den Hintergrund treten bzw. ergänzt werden?
Und so langsam etwas anderes werden?
Wie es z.B. auch bei der Blumenkunst, Tee Zubereitung oder Kaligrafie geschehen ist.

Schöne Tage
Yen Li

bleibt dann Gartenarbeit nicht immernoch Gartenarbeit???

Gabe
25-12-2012, 08:06
Gartenarbeit bleibt Gartenarbeit. Man kann allerdings die arbeit auch optimieren. In den man die richtigen Pflanzen nebeneinander Züchtet, allem genug Platz lässt, den Boden nicht überdüngt u.s.w.. Da kann man einiges daraus machen. Die Kriegskunst ist mehr als nur Haudrauf/Unkraut jäten. Die Taktik/Philosophie aus dem Kampf/Krieg lässt sich gut auf den Alltag übertragen. Ist nicht für jeden nötig, kann man aber. Wenns einer nicht braucht umso besser. Gut ist es da für den der es braucht.

FCVT
25-12-2012, 12:39
Gartenarbeit bleibt Gartenarbeit. Man kann allerdings die arbeit auch optimieren. In den man die richtigen Pflanzen nebeneinander Züchtet, allem genug Platz lässt, den Boden nicht überdüngt u.s.w.. Da kann man einiges daraus machen. Die Kriegskunst ist mehr als nur Haudrauf/Unkraut jäten. Die Taktik/Philosophie aus dem Kampf/Krieg lässt sich gut auf den Alltag übertragen. Ist nicht für jeden nötig, kann man aber. Wenns einer nicht braucht umso besser. Gut ist es da für den der es braucht.

Das ist doch Humbug! Du schreibst:


Gartenarbeit bleibt Gartenarbeit. Man kann allerdings die arbeit auch optimieren. In den man die richtigen Pflanzen nebeneinander Züchtet, allem genug Platz lässt, den Boden nicht überdüngt u.s.w

Das ist doch das verfeinern im eigentlichen Sinne. Du verbesserst deine Skills. Das macht aus einem Kampfmethode ausübenden ein Kampfkünstler. Er erhebt es zur Kunst. Wird immer besser, präziser etc.

Siehst du, du widersprichst dir schon selber, wenn du schreibst:


Die Taktik/Philosophie aus dem Kampf/Krieg

Also ist die Taktik und Philosophie für den KRIEG oder KAMPF bestimmt/gemacht!

Wenn du das übertragen kannst auf andere Bereiche des Lebens, wie Beruf, Privatleben oder sonst was, ist es doch klasse! Nur dafür WAR es nicht GEDACHT!

Simpel oder???

Gabe
25-12-2012, 12:50
Naja kommt darauf an ob sich die Kampfkunst der Prinzipien wie Daoismus, Buddhismus, Yin/Yang, Taiji und wie es noch so heisst bedient oder nicht. Da es die meisten chinesische Stile wie YongChun/ingun auch tun, oder die meisten Ableger davon auch die IpMan Linie. Sind die Prinzipien aus dem Leben für die Kampfkunst genommen.

FCVT
25-12-2012, 13:06
Naja kommt darauf an ob sich die Kampfkunst der Prinzipien wie Daoismus, Buddhismus, Yin/Yang, Taiji und wie es noch so heisst bedient oder nicht. Da es die meisten chinesische Stile wie YongChun/ingun auch tun, oder die meisten Ableger davon auch die IpMan Linie. Sind die Prinzipien aus dem Leben für die Kampfkunst genommen.

Jesper Lundqvist schrieb dazu:


Das ich Religion und Philosophie einbeziehe ist doch ziemlich relevant - Buddhismus und Daoismus sind eben solche. Und schliesslich soll Wing Chun ja (mit Konfutsianismus) auf diese basiert sein, und sie praktisch im Kampfgeschehen umsetzten.

Was ich sagen wollte war einfach, dass es eine Neigung gibt, die praktische Bedeutung dieser Dinge zu übertreiben, besonders bei Leuten, die eine etwas zu romantische Vorstellung von der chinesischen Kampfkunst haben. Die drei von mir genannten Religionen/Philosophien prägen die chinesische Kultur und damit das Denken der Leute hier, allerdings sind die meisten nicht "religiöser" oder "philosophischer" als es in Europa ein Durchschnittsbürger ist.

Es gibt daher als Ausgangspunkt keinen BESONDEREN Bezug of philosophische oder religiöse Aspekte, ausser den ganz natürlichen.


Also ist bitte nicht chinesischer als die Chinesen sein...

egal wie rum man es packt, das was du im Training lernst, ist zum Hauen gedacht. Egal welches System... Die positien Nebeneffekte streitet niemand ab. Hier gehts es aber immer um die Tatsache, dass WingChun zum Hauen gedacht ist.

Genauso auch die Mitschriften des SunTzu. "Die Kunst des Krieges" ist voller strategischer Elemente und vieles davon dennoch auf das Leben oder einfach auf eine normale Kampfkunst oder strategisches Verhalten im Arbeitsleben übertragbar. Dennoch war es dafür nicht gedacht, sondern einfach nur DES KRIEGES wegen. ;)

Gabe
25-12-2012, 13:25
Ich denke eher das solche Kampfkünste zur Verteidigung entstanden sind, und nicht um sich zu schlagen. Habe ich von meinem Lehrer so gelernt.
Daher auch die Philosophie des Konfuzianismus, Daoismus oder Buddhismus. Darum: Wahrhaft siegt, wer nicht kämpft.
Man kann so was natürlich auch nur lernen zum Kloppen muss jeder für sich entscheiden. Chinesisch ist es Geographisch bedingt würde es aus Europa kommen wäre es das gleiche. Es geht ja um die Philosophie dahinter und nicht woher es kommt. Darum hat es nichts damit zu tun ob man chinesisch sein will. Den noch lange nicht jeder Chinese trainiert KK`s oder ist Philosophisch interessiert.

Taikyoku
25-12-2012, 13:32
Ich denke eher das solche Kampfkünste zur Verteidigung entstanden sind, und nicht um sich zu schlagen. [...]

Hallo Gabe,

da stimme ich dir zu.

Zum "schlagen" - für den Krieg und das töten, sind Kriegskünste erdacht worden.
Wing Chun war und ist keine Kriegskunst.

Gruß

Taikyoku

ciws
25-12-2012, 13:42
sicher

FCVT
25-12-2012, 14:20
Ich denke eher das solche Kampfkünste zur Verteidigung entstanden sind, und nicht um sich zu schlagen. Habe ich von meinem Lehrer so gelernt.
Daher auch die Philosophie des Konfuzianismus, Daoismus oder Buddhismus. Darum: Wahrhaft siegt, wer nicht kämpft.
Man kann so was natürlich auch nur lernen zum Kloppen muss jeder für sich entscheiden. Chinesisch ist es Geographisch bedingt würde es aus Europa kommen wäre es das gleiche. Es geht ja um die Philosophie dahinter und nicht woher es kommt. Darum hat es nichts damit zu tun ob man chinesisch sein will. Den noch lange nicht jeder Chinese trainiert KK`s oder ist Philosophisch interessiert.

Wie erklärst du dir dann die ständigen Kämpfe unter den Schulen?
Und gerade viele Künste sind nicht nur zur Verteidigung entstanden, sondern eben selbst zum Angriff. Gerade die China-Methoden waren wegen dem Krieg so von Bedeutung.

Und noch was, wenn du eine Regierung fragst, warum es Waffen hat und warum es Atomwaffen herstellt, sagt sie:

Ja um das Land zu verteidigen. Vor pösen Jungs... Und weil die USA zum Beispiel sein Land verteidigen wollte, sind sie direkt in Afghanistan reinmarschiert... Weil sie sich halt mit Waffen verteidigen mussten.

Das Wort Verteidigung wird so schön benutzt und beschmutzt...

PS: Wenn ich sage: WingChun ist zum sich Hauen da, meine ich sicher nicht, hau weg wer dich nervt. Sondern, wenn mich jemand angreift, wenn ich keine andere Möglichkeit sehe, wenn dies und das passiert, dann schlage ich zu!

Odysseus
25-12-2012, 14:26
Zum "schlagen" - für den Krieg und das töten, sind Kriegskünste erdacht worden.
Wing Chun war und ist keine Kriegskunst.

schlagen und Kriegskuenste sind doch zwei verschiedene Dinge.
Wenn Wing Chun zwar keine Kriegskunst ist, so ist doch schlagen fur den Einzelkampf/Nahkampf. Da kann noch soviel Krieg drum rum sein. Es bleibt eine Sache zwischen mir und dem anderen da und die bessere Faust gewinnt.

Taikyoku
25-12-2012, 17:16
Hallo FCVT,

obwohl die Frage an Gabe gerichtet war, möchte ich gerne darauf antworten.

Wie erklärst du dir dann die ständigen Kämpfe unter den Schulen?
[...]

Mit Dummheit. Womit denn sonst?

Gruß
Taikyoku

Taikyoku
25-12-2012, 17:26
Das würde ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Welche Rolle die Doppelmesser früher gespielt haben, darüber gibt es Legenden, aber kaum gesicherte Informationen. Ich denke die wären sehr wohl für kriegerische Zwecke geeignet gewesen. Vielleicht wurden sie tatsächlich dafür verwendet. Wenn man dann noch davon ausgeht, dass ein Großteil der waffenlosen Konzepte des Wing Chun aus den Doppelmesser-Bewegungen entwickelt worden sein könnte (auch darüber ist man sich ja in der Wing Chun Szene nicht einig, weil es keine sicheren Informationen gibt), dann könnte man das Wing Chun ursprünglich sicher als Kriegskunst bezeichnen.

Für mich steht aber zweifelsfrei fest, dass unser heutiges WT kaum als Kriegskunst zu bezeichnen ist. Es wird zwar zum Teil auch in militärischen Spezialeinheiten trainiert (neben Elementen aus anderen Kampfkünsten), hat dort aber aufgrund der heutigen Technologie eine absolute Nebenrolle.
Hallo ciws,

das Wing Chun, so wie wir es kennen, ist kaum älter als 170 Jahre.
Ich bezweifele, dass die Doppelmesser bei seiner Entstehung eine Rolle gespielt haben.
Eine der maßgeblichsten Personen, Leung Jan, war Arzt oder Apotheker - kein Soldat.
Wing Chun war sicherlich nie für das Schlachtfeld gedacht. Dazu ist es einfach zu jung.

Das WT nicht als Kriegskunst zu bezeichnen ist, ist unstrittig.

Gruß
Taikyoku

FCVT
25-12-2012, 18:17
Hallo FCVT,

obwohl die Frage an Gabe gerichtet war, möchte ich gerne darauf antworten.

Mit Dummheit. Womit denn sonst?

Gruß
Taikyoku

Achso, die Turniere wurden aus Dummheit veranstaltet...
Ne is klar. Lass mich raten: Du lernst kämpfen auch ohne jemals eine abzukriegen oder eine selbst zu landen?

Tigr
25-12-2012, 18:44
Lass mich raten: Du lernst kämpfen auch ohne jemals eine abzukriegen oder eine selbst zu landen?

So wie wir alle halt :cool:

Gabe
25-12-2012, 19:06
@Taikyoku danke fürs antworten hätte ich auch so gemacht....
wegen denn Waffen kommt darauf an was für Leute jemanden angreifen...
Habe mal Koch gelernt mein Werkzeug Messer, die werden dann auch benutzt weil ja bei der Arbeit griffbereit. Hirte oder Wanderer Stock... Jetzt ratet mal warum man auch in den KK Waffen benutzt werden. Weil man sich sicher nicht nur von Waffenlosen Gegner Verteidigen muss. Zum Glück kommts ja heut nicht allzuhäufig vor aber trotzdem gut wenn man nicht komplett ein Opfer ist. Aus diesem Grund trainieren wir ja AUCH.

WingChun77
25-12-2012, 19:19
Guten Abend,

nach langer Zeit wieder 30 Minuten sinnstiftend investierte Minuten. Geradezu entspannend, wenn mal keine hochgraduierten "red-stripes" rumlaufen, keine geheimen Sektionen proklamiert und keine noch geheimeren Langstock- sowie Messertechniken demonstriert werden.

Mir wurde hier eine Kampfkunst demonstriert, die nicht besser und auch nicht schlechter ist als andere. Die geradlinig die Idee der Zentrallinie verfolgt und keine abgedrehten Technikserien zeigt oder aber das Chi-Sao in die höchsten Sphären hebt. Fein kann ich da nur sagen und beschämt (belustigt?) schaue ich auf die zu meist verkommerzialisierte Wing Chun-Welt der Groß- und Kleinverbände, wie sie sich mit Titeln und Uniformen schmücken. Balsam für die Seele war dies Filmchen...

Natürlich kann darüber gestritten werden, inwieweit denn nun "die" Philosophie des Wing Chuns ("be direct") dazu beitragen kann, um sein Leben zu gestalten. Wohl aber finde ich diesen Ansatz gar nicht verkehrt und ich fühle mich auch wieder bestätigt: Das WC ist eine kleine, feine Kampfkunst (unter vielen anderen), die ohne großen Firlefanz vom jeweiligen Anwender bzw. der Anwenderin gelernt werden und dann auch dann angewendet kann.



So long

Günther

ciws
25-12-2012, 19:44
haben

Taikyoku
26-12-2012, 06:37
Guten Morgen, ciws,

da sind wir eben unterschiedlicher Meinung.

Ich halte es eher für wahrscheinlich, dass diese in der Region beliebte Waffe nachträglich ins *ing *ung kam.
Zu unterschiedlich sind die Messerformen in den verschiedenen Stilen.
Einige Formen scheinen eher aus der Hung Familie zu stammen.
Anderen sehen aus wie ""Biu Tze mit Messer".

Was die Messer selber angeht, folge ich der Theorie, dass sie aus Handwerksbereich stammen. Fisch oder Fleischverarbeitung.

Wie du schon schriebst: "Ob nun das waffenlose Wing Chun aus dem Waffenkampf (unter anderem eben mit den Doppelmessern) entwickelt wurde, oder die Doppelmesser erst später ins System eingebracht wurden, kann ich natürlich ebensowenig mit Gewissheit sagen, wie jeder andere hier."

Dies gilt natürlich auch für mich.

Wir sind inzwischen völlig vom Thema abgekommen.

Gruß
Taikyoku

Doc Norris
26-12-2012, 09:06
..
Aber unser WT fördert die geistige Flexibilität und eine offene Denkweise, ohne die starren Dogmen, die in manch anderem Stil üblich sind und eher für eine Verengung des geistigen Horizonts sorgen.
...

naja....
wenn man sich so manche deiner beiträge anschaut, lässt das ehr auf das gegenteil schließen. :D:p

WingChun77
26-12-2012, 09:47
Hallo!


Ob nun das waffenlose Wing Chun aus dem Waffenkampf (unter anderem eben mit den Doppelmessern) entwickelt wurde, oder die Doppelmesser erst später ins System eingebracht wurden, kann ich natürlich ebensowenig mit Gewissheit sagen, wie jeder andere hier.

Auch wenn nun nicht mehr gänzlich zum Thema gehörend, finde ich diese Frage sehr interessant! Insbesondere, mit welcher Leichtigkeit in der Phrasierung wir (ich nehme micht da nicht raus) formulieren, dass hier Waffen in eine Handkampfkunst bzw. aus einer Waffen- eine Handkampfkunst entwickelt respektive eingebracht wurden.

Ich tendiere da eher zur These, dass die Messer sich aus der Notwendigkeit des täglichen Umgangs (zum Beispiel in der Fischfabrik) entwickelt haben und zu Verteidigungszwecken quasi zweckentfremdert wurden, wobei die Handkampfkunst schon bestanden hat.

Aber es finden sich noch mehr Dubiositäten:
Zum Beispiel der berühmt-berüchtigte Austausch von Messer- und Langstockform. Dies liest sich schon sehr schön, "auf der Dschunke wurden dann die beiden Formen ausgetauscht", wohl aber steckt hier die Tücke eher im realistischen, denn im poetischen Detail: Wie habe ich mir das vorzustellen: Die sitzen da und bringen einander die Waffenformen bei? Einfach so? Und die passen auch noch zufällig ins jeweilige System bzw. ergänzen es? Kein Konkurrenzdenken? Sparring? Austesten dann im Hafenviertel in der Nacht? Hm...schwer nachzuvollziehen.

Zurück zum Thema:
In der obigen Dokumentation ist (so ich mir erinnere) kein Wort zu den Waffen verloren worden, daher eine Frage meinerseits:

Wenn diese Linie auf Yip Man zurückgeht, dann sollten die Messer und der LS doch eigentlich drin sein und Erwähnung finden?

Waren die Schüler/innen nicht gut genug, um in die Kreise dieser Waffen eingewiesen zu werden? Oder wollte man die Waffenformen (wie aus den einschlägigen Verbänden bestens bekannt) bewusst nicht zeigen?



So long

Günther

Florett
26-12-2012, 10:35
… Waren die Schüler/innen nicht gut genug, um in die Kreise dieser Waffen eingewiesen zu werden? Oder wollte man die Waffenformen (wie aus den einschlägigen Verbänden bestens bekannt) bewusst nicht zeigen?
Einerseits werden Wichtigkeits-Syndrome gepflegt, wie: Titel, Formen-Mystik, Personenkulte, … und auch Messer-Formen.
Andererseits ist Aggression, Präzision, Fehlerkorrektur,… Inhalt jeder KK. Und die höchsten Formen davon liegen halt in den Messern.

Mancher Schüler kann fast von Beginn an an die Messerformen.
Andere erst später – je nach individuellem Lückenschluss.
Der gute Lehrer sieht wann & warum und erklärt es auch
ohne Firlefanz.

.

PH_B
26-12-2012, 12:01
Einerseits werden Wichtigkeits-Syndrome gepflegt, wie: Titel, Formen-Mystik, Personenkulte, … und auch Messer-Formen.
Andererseits ist Aggression, Präzision, Fehlerkorrektur,… Inhalt jeder KK. Und die höchsten Formen davon liegen halt in den Messern.

Mancher Schüler kann fast von Beginn an an die Messerformen.
Andere erst später – je nach individuellem Lückenschluss.
Der gute Lehrer sieht wann & warum und erklärt es auch
ohne Firlefanz.

.

:halbyeaha

WingChun77
26-12-2012, 18:37
Hallo!


Einerseits werden Wichtigkeits-Syndrome gepflegt, wie: Titel, Formen-Mystik, Personenkulte, … und auch Messer-Formen.
Soweit im Westen "nichts neues"...


(...)Und die höchsten Formen davon liegen halt in den Messern.
Warum sollten die höchsten Formen einer KK stets in einer Messeranwendung liegen? Nach dieser These wäre ja das Ziel einer jedweden KK der Umgang mit Messern - wobei ich stillschweigend davon ausgehe, dass die Messer stellvertretend für Klingenwaffen stehen.

Die elende Gretchenfrage steht nun leider aber immer noch im Raum: Waren die Messer die Basis des Wing Chun oder aber wurden diese irgendwann dem System "hinzugefügt"? Und warum wird in der Dokumentation kein Wort darüber verloren?



Mancher Schüler kann fast von Beginn an an die Messerformen.
Wo und was ist die Botschaft dieses Satzes und der Sinn? Warum sollte ein Anwender, der DIE heilige Messerform beherrscht noch Austausch suchen?



(...) Der gute Lehrer sieht wann & warum und erklärt es auch ohne Firlefanz.
Sorry, aber der "gute Lehrer", wie du ihn nennst, ist auch solch ein Ideal, dem nach wie vor - insbesondere in den KK - blindlings nachgerannt wird. Wenn ich das schon höre bzw. lese! Es ist doch immer dieser alte Bock:

"Frag doch deinen Lehrer..."

"Dein Lehrer wird es schon wissen..."

"Wenn dein Lehrer das nicht weiß..."

"Dein Lehrer wird dich führen..."

"Folge den Worten deines Lehrers..."

"DAS ist MEIN Sifu..."

Für was sind eigentlich Generationen von Menschen gestorben und haben Tinte sowie Worte verbraucht, damit wir uns "aufgeklärt" und im Geiste "unabhängig" nennen dürfen? Damit wir wieder blindlings - gleichsam dem Herdentrieb nach Cicero - einem "Lehrer" folgen und unser Gehirn dann direkt ausschalten? Hilfe kann ich da nur sagen! Elender Sektenkult mit der Aussicht auf ein Plätzchen in der künstlichen Hierarchie der kommerziellen Verbände! Pfui Teufel!

Nix als reine Hinhaltetechnik ist das und dazu verpackt in einen verklärten Pseudotraum aus China, den schon der gute van Damme in Bloodsport ("UM SIE ZU EHREN SHUDUSHI !") verbraucht hat. Aber für eine gewisse blinde "Gruppendynamik", die "geführt" wird waren wir Deutschen ja schon immer empfänglich...



So long

Günther

Florett
27-12-2012, 11:09
… Warum sollten die höchsten Formen einer KK stets in einer Messeranwendung liegen? ...
Sie bergen in sich die höchste Form der Fehlerkorrektur: – man darf sich keine Fehler erlauben…


… wurden diese irgendwann dem System "hinzugefügt"? …
Die Logik jedwedes Systemverbesserungs-Denken (Trenn-Schärfe) bringt das mit sich – so oder so.


… der "gute Lehrer", wie du ihn nennst, ist auch solch ein Ideal, dem nach wie vor - insbesondere in den KK - blindlings nachgerannt wird.
„Gute Lehrer“ wie ich sie sehe, benötigen keine Wichtigkeits-Syndrome. Ihnen wird auch nicht „blindlinks“ nachgerannt, weil sie das sehen und auswiegen würden, sofern es da wäre.

… Wenn ich das schon höre bzw. lese! Es ist doch immer dieser alte Bock: "Frag doch deinen Lehrer..." "Dein Lehrer wird es schon wissen..." "Wenn dein Lehrer das nicht weiß..." "Dein Lehrer wird dich führen..." "Folge den Worten deines Lehrers..." "DAS ist MEIN Sifu..."
Stimmt, das hört sich nach „Nicht-Gut“ an.


… Für was sind eigentlich Generationen von Menschen gestorben und haben Tinte sowie Worte verbraucht, damit wir uns "aufgeklärt" und im Geiste "unabhängig" nennen dürfen? Damit wir wieder blindlings - gleichsam dem Herdentrieb nach Cicero - einem "Lehrer" folgen und unser Gehirn dann direkt ausschalten? Hilfe kann ich da nur sagen! Elender Sektenkult mit der Aussicht auf ein Plätzchen in der künstlichen Hierarchie der kommerziellen Verbände!
„Wahrheit kann nicht gelehrt werden, da von jeder Wahrheit das Gegenteil ebenso wahr ist.“
Und wenn das so ist, so ist es gut, diese quasi paarigen, äußeren Extreme dieser Gegenteile kennenzulernen – wie es z.B. die Doppel-Messer/Klingen nun mal in den KK auch sind – um daraus dann die Position der "neutralen Mitte einnehmen" zu können: Die Mündigkeit.


… Aber für eine gewisse blinde "Gruppendynamik", die "geführt" wird waren wir Deutschen ja schon immer empfänglich ...
Nicht nur deutsche.
Alle Menschen konditionieren ja an sich.
Nur schleichend zwangskonstruierte Systeme konditionieren äußerlich hierarchische Uniformität zu Lasten von innerlich geistiger Individualität. Das Konditionierungs-Thema ist also (auch) ein gewaltiges Bildungs-Thema.
Aus gezielter Bildungs-Uniformität heraus, lässt sich nämlich leichter unilateral kommandieren und rekrutieren, kurz: Marionetten-Führen.
Wer das zusammen aus der Erfahrung ahnt (oder aus bewusster Mündigkeit weiß), der entwickelt halt Vorbehalte gegen noch äußerlich hierarchisch Uniformes – zum an sich innerlichen, geistig schon hartem Konditionieren – Kung Fu.

.

MikeFababa
28-12-2012, 16:28
Wie erklärst du dir dann die ständigen Kämpfe unter den Schulen?
Und gerade viele Künste sind nicht nur zur Verteidigung entstanden, sondern eben selbst zum Angriff. Gerade die China-Methoden waren wegen dem Krieg so von Bedeutung.

Und noch was, wenn du eine Regierung fragst, warum es Waffen hat und warum es Atomwaffen herstellt, sagt sie:

Ja um das Land zu verteidigen. Vor pösen Jungs... Und weil die USA zum Beispiel sein Land verteidigen wollte, sind sie direkt in Afghanistan reinmarschiert... Weil sie sich halt mit Waffen verteidigen mussten.

Das Wort Verteidigung wird so schön benutzt und beschmutzt...

PS: Wenn ich sage: WingChun ist zum sich Hauen da, meine ich sicher nicht, hau weg wer dich nervt. Sondern, wenn mich jemand angreift, wenn ich keine andere Möglichkeit sehe, wenn dies und das passiert, dann schlage ich zu!

hinzu kommt das der erste Kaiser von China erstmal alle Oberhäupter der Konfuzianer lebendig begraben lassen hat und 90% aller schriften verbrennen lies, ich glaube 1200 Konfuzianer wurden da eingebuddelt. der erste Staatspräsident von China, Mao, übrigens auch, nur er hat gleich 120000 , lebendig begraben lassen.

so viel zur Philosophie von Chinesen.

Doc Norris
28-12-2012, 18:36
.., dann könnte man das Wing Chun ursprünglich sicher als Kriegskunst bezeichnen.


was denn jetzt....
gestern noch "frauen" kampfkunst, die von einer nonne entwickelt wurde, heute kriegskunst.:p



Für mich steht aber zweifelsfrei fest, dass unser heutiges WT kaum als Kriegskunst zu bezeichnen ist. Es wird zwar zum Teil auch in militärischen Spezialeinheiten trainiert (neben Elementen aus anderen Kampfkünsten), hat dort aber aufgrund der heutigen Technologie eine absolute Nebenrolle.


also "richtige" spezialeinheiten trainieren "KM", "Jiu Jitsu" etc., seit eh & jeh, weil eben "kriegskünste" von nöten sind um anzugreifen, bzw. den gegner auszuschalten.

daher spielt da WT ne nebenrolle. :D:p

ciws
28-12-2012, 19:33
Mix

mykatharsis
29-12-2012, 08:48
Ich hab abgeschalten, als die so viel von Gefühlen erzählt haben.

Man lernt viel besser ruhig zu bleiben, wenn man hier mitschreibt.

Soldier
29-12-2012, 19:36
Aber für eine gewisse blinde "Gruppendynamik", die "geführt" wird waren wir Deutschen ja schon immer empfänglich...


Was ein Schwachsinn. Wenn ich sowas lese kommt mir die Galle hoch. Das ist schlicht und einfach rassistischer Blödsinn.

Kaybee
29-12-2012, 20:38
Und das Thema führen wir an dieser Stelle auch bitte nicht weiter aus!