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Vollständige Version anzeigen : krafttraining: ziehen / drücken 2:1



hand-werker
24-12-2012, 12:24
hallo,

ein befreundeter physiotherapeut (selber im kraftsport aktiv) sagte mir letzte tage, dass es eigentlich sinn machen würde, ziehende und drückende übungen im verhältnis 2:1 zu trainieren. die muskulatur für drückenden bewegungen (z.b. brustmuskel) sei eigentlich immer stärker ausgeprägt und es komme somit zwangsläufig zu dysbalancen.

was haltet ihr davon? kann man das so extrem stehen lassen? trainiert vielleicht sogar jemand so?

anlass für die aussage war eine unterhaltung über schulterschmerzen nach / durch krafttraining.

Punkt
24-12-2012, 12:27
Wieso sollten drückende Muskeln ausgeprägter sein als ziehende? Klar, wenn ich jetzt den Brustmuskel mit dem Latissimus vergleiche, trifft das für viele Menschen zu. Aber durch regelmäßiges Training kann ich dem ja entgegenwirken.

Hat er das irgendwie begründet?

Björn Friedrich
24-12-2012, 12:30
Das ist wohl eine individuelle Geschichte, ich persönlich halte das Verhältnis 1:1

Tschüß
Björn Friedrich

Schnueffler
24-12-2012, 12:46
Ich trainiere auch alles gleichmäßig!

BillaP
24-12-2012, 12:49
Wichtiger als das verhältnis ist das training selber. Wenn ich rücken und brust gleichermaßen trainiere dürfte sowas wie eine dysbalance gar nicht erst entstehen.

aggn
24-12-2012, 13:21
Ich trainiere auch im Verhältnis 1 zu 1, also zu jedem Agonisten den Antagonisten in gleichem Maß.

Jedoch trainiere ich die großen Muskelgruppen stärker als die kleinen (z.B. mehr Übungseinheiten für Brust/Rücken als für Biceps/Trizeps der Arme), aber das ist dann wohl bald off Topic....:p

Primo
24-12-2012, 13:41
hallo,

ein befreundeter physiotherapeut (selber im kraftsport aktiv) sagte mir letzte tage, dass es eigentlich sinn machen würde, ziehende und drückende übungen im verhältnis 2:1 zu trainieren. die muskulatur für drückenden bewegungen (z.b. brustmuskel) sei eigentlich immer stärker ausgeprägt und es komme somit zwangsläufig zu dysbalancen.

was haltet ihr davon? kann man das so extrem stehen lassen? trainiert vielleicht sogar jemand so?

anlass für die aussage war eine unterhaltung über schulterschmerzen nach / durch krafttraining.

Er bezieht sich dabei wahrscheinlich auf Vladimir Jandas Theorie das von Natur aus tonische Muskeln zur Verkürzung und phasische Muskeln zur Abschwächung neigen.

Janda Philosophy (http://www.jandaapproach.com/the-janda-approach/philosophy/)

Janda Syndromes (http://www.jandaapproach.com/the-janda-approach/jandas-syndromes/)

Gruss

gasts
24-12-2012, 14:22
die muskulatur für drückenden bewegungen (z.b. brustmuskel) sei eigentlich immer stärker ausgeprägt und es komme somit zwangsläufig zu dysbalancen.


schafft Dein Kumpel mehr Gewicht im Schulterdrücken als im Latziehen?

Björn Friedrich
24-12-2012, 15:02
Das Problem dürfte sein, das viele Leute die nur wegen der Optik pumpen, mehr Wert auf Brusttraining legen, als auf das Training der Rückenmuskulatur.

In Kombination mit einer chronisch schlechten Haltung, vor, während und nach den Übungen, kann es da schon zu Problemen kommen.....

Tschüß
Björn Friedrich

hand-werker
24-12-2012, 23:09
feinheiten bekomme ich nicht mehr zusammen. grundsätzliche richtung war, dass wohl auf grund unseres modernen lebensstils die meisten menschen eh eine armselige haltung haben (rundrücken, schultern kippen nach vorn) und daher besonderes augenmerk auf die ziehenden übungen gelegt werden sollte.

ich trainier mehr oder weniger 1:1

Loomit
27-12-2012, 15:23
denke auch das das verhältnis 1:1 sein sollte, sonst riskiert man haltungsschäden.

interception
27-12-2012, 17:34
Also, ich mach nen zweier Split, Push-Tag/Pull-Tag, mehr schaffe ich pro Woche nicht, da ich ja noch Kampfkunst/-Sport betreibe. Deswegen hauptsächlich Grundübungen, etwas BWE/Functional-Gedöns im flockigen Mix.


Ich erziele damit - für mich - recht gute Ergebnisse, wobei ich viel Wert darauf lege, den unteren Rücken zu trainieren. Das wird oft vergessen, weil es der Optik ja nix bringt ;) Ich gehe dabei auch weniger in die Breite/ auf Disco-Pump, sondern eher Struktur.

Bubatz
27-12-2012, 18:26
Ich selber werde in nächster Zeit in der Tat Latissimus/Rücken stärker trainieren als Brust, weil ich das Gefühl habe, dass bei mir bei 1:1-Training erstere Partie (insbesondere Latissimus) irgendwie schlechter anspricht und ich einem Zug nach vorn rechtzeitig entgegenwirken möchte. Allerdings passt die Generalisisierung "Ziehen" vs "Drücken" für mich so nicht durchgängig, da bei mir z.B. der Bizeps auf Training wiederum eher besser anspricht als der Trizeps.

david79
27-12-2012, 20:35
ich kenne das auch, dass man sagt ziehende zu drückende bewegung 2:1 kommt eher aus der physio ecke.

ich praktiziere es auch so und fahre eigentlich ganz gut damit ABER bei mir hat es den grund was björn angesprochen hat, früher habe ich ausgiebig brust trainiert und rückentraining gehasst und nur das nötigste gemacht.
irgendwann läuft man halt wie ein bauer, mit den schultern nach vorne.

viele leute arbeiten am schreibtisch oder sitzen nur vorm computer in ihrer freizeit, wo man leicht dazu verfällt gekrümmt und krüppelig zu sitzen.
schau dir mal an wieviele leute laufen wie goofy!!!
klar das die im verhältnis 2:1 trainieren müssen.

aber ich glaube, das leute die ausgewogen trainieren, das verhältnis 2:1 nicht nötig haben!
ist eher nötig bei recht unsportlichen oder schief trainierten. ;)

Gurkensandwich
28-12-2012, 09:29
Trainiere in einem 3er Push/Pull/Beine und habe festgestellt, dass ich mit verringertem Brustvolumen und erhöhten Volumen für den Rücken deutlich besser klar komme.
Also ja, scheint irgendwie hinzukommen!

Schnueffler
28-12-2012, 09:33
Was hast du denn sonst so für Belastungen?

Gurkensandwich
28-12-2012, 09:41
Was hast du denn sonst so für Belastungen?

Ich muas gestehen, dass ich abgesehen vom Laufen und 4-5 Mal die Woche Krafttraining keinerlei andere sportliche Belastung habe.
Als Kampfsportler hatte ich nur Klimmzüge und Liegestütze gemacht.

Schnueffler
28-12-2012, 09:46
Ich meine, was arbeitest du?
Schreibtisch (Schüler/Student/Büro)?
Da kann es durch die Haltung teilweise gut sein, die Rückenpartie etwas mehr zu fordern.

Gurkensandwich
28-12-2012, 09:52
Achso!
Ich bin noch Schüler, werd aber nachdem Abi noch weniger an Schreibtischen sitzen.
Von der Haltung her hat mir allerdings einfach “eine bessere Haltung einnehmen“ geholfen, auch wenn da immer noch Raum ist.
Nein, ich sprach vom Wachstumsreiz!
Einen unempfindlichen Rücken habe ich spezifisch Kreuzheben zu verdanken, welces ich am Beintag ausführe, von daher kann ich vllt. nicht so gut mitresen- hab eher an Hypertrophie gedacht.

m.l.l.
05-03-2013, 18:04
Hallo!

Könnt Ihr mit ein Buch empfehlen, das mir hilft, zuhause gezielt Körpergewichtsübungen auswählen und variieren zu können um Dysbalanzen und leichten Fehlstellungen entgegenzuwirken bzw. solche zu vermeiden?

Mir ist heute aufgefallen, dass meine Schulterhaltung nicht so ist, wie sie sein sollte und vor einem halben Jahr auch noch war, bevor ich angefangen habe, zuhause Gymnastik und ein bisschen Krafttraining zu machen.

Ich hab mir schon 'mal den folgenden Thread (mit etwas anderer Ausgangsproblematik) angesehen. http://www.kampfkunst-board.info/forum/f37/schultern-unten-halten-dysbalancen-ausgleichen-150363/ Die verlinkten Übungen sind sicher eine gute erste Hilfe. Aber mir geht es wie gesagt um die grundsätzliche Vermeidung von Fehlern - für den ganzen Körper.

Im Voraus vielen Dank!

Edit: Was ich zuhause habe sind Kurzhanteln (5 kg und 1 kg) und eine Klimmzugstange.

Habe mir eben auch 'mal folgende pdf geladen:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f26/kostenloses-buch-kurzhanteltraining-153933/

Björn Friedrich
05-03-2013, 19:03
Die wichtigsten Übungen bis ins kleinste Detail erklärt. Alles über Haltung, Atmung und Körperspannung:

High Tension Training DVD Vol.1 - Muskelaufbau für den Oberkörper - Artikeldetailansicht - Der Fighter-Fitness Online-Shop (http://www.fighter-fitness.de/shop/article_00002/High-Tension-Training-DVD-Vol.1---Muskelaufbau-f%C3%BCr-den-Oberk%C3%B6rper.html?sessid=iuQ8prGX64cKVWGJuVkjqQ HSEutK6xLAqcQA8hWK81TXLLOVhuBEhN8qLr7zUcuw&shop_param=cid%3D21%26aid%3D00002%26)

Tschüß
Björn Friedrich

Primo
05-03-2013, 19:15
Das einzige vernünftige deutschsprachige Buch was mir einfällt wäre Praxis der medizinischen Trainingstherapie Band 1&2 von Frank Diemer und Volker Sutor.

Ist aber ziemlich anspruchsvoll und sehr teuer.

Das hier hab ich auch noch gefunden : http://www.amazon.de/Funktionelles-Bewegungstraining-Muskul%C3%A4re-Dysbalancen-beseitigen/dp/3437466739/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1362512501&sr=1-1

...falls es auch was Englischsprachiges sein kann :

Janda Approach : Assessment and Treatment of Muscle Imbalance

Gray Cook : Movement: Functional Movement Systems

Gruss

m.l.l.
05-03-2013, 20:25
Klasse - vielen Dank für die Links und Titel!

Dann hab' ich ja mal wieder die Qual der Wahl. :D

Hinkelstein
05-03-2013, 20:54
das buch von lehnart und seibert ist wirklich super. hab es mir im zuge meines studiums gekauft und das beste zum thema, das ich bisher gelesen habe

m.l.l.
05-03-2013, 21:23
Ach, das ist das, was Primo verlinkt hat. Da stand 'was von "Zielgruppe 60+" - da war mein Gedanke, dass ich so 'ne Lusche jetzt auch wieder nicht bin. :D Aber da steht: "Neu in der 7. Auflage: - Neue Muskeltests – speziell für die Zielgruppe 60+" :D

Ich nehm' aber trotzdem die 6. Auflage - da gibt's ein gutes Gebraucht-Angebot. :p

Danke für den Tipp - damit fang ich dann 'mal an und schau's mir an.
Vielleicht nehm' ich später noch die DVD von Björn dazu, ist bestimmt auch super.

Danke!

Ralph22
06-03-2013, 09:21
das buch von lehnart und seibert ist wirklich super. hab es mir im zuge meines studiums gekauft und das beste zum thema, das ich bisher gelesen habe

+ :halbyeaha

Dietrich von Bern
06-03-2013, 12:03
...dass es eigentlich sinn machen würde, ziehende und drückende übungen im verhältnis 2:1 zu trainieren. die muskulatur für drückenden bewegungen (z.b. brustmuskel) sei eigentlich immer stärker ausgeprägt und es komme somit zwangsläufig zu dysbalancen. was haltet ihr davon? kann man das so extrem stehen lassen? trainiert vielleicht sogar jemand so?

Man muss berücksichtigen was man insgesamt macht.
Ich habe beim KS (egal wo ich war) immer sehr viel Liegestütze in allen möglichen Varianten gemacht - ziehende Übungen (bei BWEs in der Gruppe auf der Matte auch schwer machbar) kamen jedoch kaum vor. Schon allein daher ist bei mir der drückende Teil stärker entwickelt. Ich bin z. Zt. dabei meine Kräfte in Balance zu bringen. Wenn ich aber die Balance einigermaßen hergestellt habe, dann versuche ich insgesamt ausgewogener zu trainieren.
2:1 finde ich übertrieben stark vereinfacht. Richtig wäre doch: testen wie das tasächliche Verhältnis ist und dann versuchen gezielt Balance herzustellen. Je nach Gesamtbeanspruchung (grappler? tretboxer? Krafttraining? körperliche Arbeit?...) ist das individuell extrem unterschiedlich!

trick17
08-03-2013, 09:53
Ich habe zeitweise sehr viel gerudert, klimmzüge etc trainiert und außer dips und schulterdrücken keine druckübungen gemacht und hatte irgendwann schon so einen "verspannten schmerz" in der schulter.
Habe daraufhin wieder vermehrt rotatorenmanschette und liegestütz gemacht und trotz vielen zugübungen sind die schultern wieder top.

Aber wissenschaftlich untermauern kann ich diese erfahrungen nicht :D

Hinkelstein
08-03-2013, 10:59
hab gerade das umgekehrte problem:

habe bis ich 16 war handball gespielt, und dann gings gleich mit

KS weiter und vielen liegestütz, situps etc.

jetzt hab ich eine impingementschulter, an der ich mit viel beweglichkeits-
training arbeite.
im separaten krafttraining habe ichein verhältnis von mindestens 3:1 für die zugübungen. man darf nicht den rautenmuskel vergessen, der auch für das rückziehen der schultern verantwortlich ist

m.l.l.
12-03-2013, 18:15
Hab' das Buch Lenhart/ Seibert gestern bekommen und gleich ein Workout danach gemacht. Hat sich sehr gut angefühlt!

Hatte in der Zwischenzeit schon weiter zum Thema recherchiert, ein bisschen ausprobiert und auch meine Belastungen und Trainings 'reflektiert', so dass ich direkt mit dem Übungsteil starten konnte.

Für alle Muskeln sind verschiedene Möglichkeiten und Variationen an Übungen angegeben. So kann ich gezielt bestimmte Muskeln trainieren und andere erst 'mal rauslassen.

So hab' ich auch hier und da gemerkt, dass ich Übungen, von denen ich dachte, dass ich sie schon kenne, falsch ausführe: habe teilweise Muskeln mitbeansprucht, die gar nicht Teil der Übung sind.

Muss diesbezüglich wohl auch ein paar schwierigere bzw. anspruchsvollere Übungen erst 'mal hinten anstellen und zuerst mit einfacheren, isolierteren Übungen bestimmte Bereiche stärker ausprägen.

Schön, wenn man 'was in der Hand hat, wonach man arbeiten kann. Dann ist der schwere Anfang gleich viel leichter.

Vielen Dank für den Tipp Lenhart/ Seibert und alle anderen Ausgangspunkte und Hinweise!

Dietrich von Bern
14-03-2013, 08:29
Auch interessant zu diesem Thema: http://www.biowiss-sport.de/kl-goettingen2010.pdf

Ralph22
14-03-2013, 08:46
Auch interessant zu diesem Thema: http://www.biowiss-sport.de/kl-goettingen2010.pdf

+

Vielen Dank :)

Franz
14-03-2013, 09:24
bzgl. Trainingsbuch auf Buecher zur Topfigur ! (http://buch.goodbody.de/)
mal das Synergistische Training anschauen.

angHell
14-03-2013, 09:57
+

vielen dank :)

+2

coug4r
14-03-2013, 10:34
in den sticky bitte.