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Vollständige Version anzeigen : Waffeneinsatz im Shotokan Karate?



Martin
16-03-2004, 20:08
Hallo zusammen,

als ich neulich im Internet war hab ich irgendwo was über Waffen im Karate gelesen und wollte mal fragen, ob sich da jemand genauer auskennt und mir das erklären kann. Ich kenne zwar Kobudo und so, das ist ja aber alles kein Karate. Über ein weing Aufklärung würde ich mich freuen!

Grüsse,

Karatebär

Bushido_85
16-03-2004, 20:15
hi

also im koryo uchinadi gibt es bo bokken sai tonfa und machmal (von verein zu verein unterschiedlich) nunchaku.
Kenne mich aber auch nicht so genau aus da ich zwar seit 4jahren shotokan aber erst seit nem halben koryo mache.
im shotokan kenne ich nur eine kata mit karmas.

oss
Bushido

Foofightaa
16-03-2004, 20:43
Ich kenne im Shotokan ungefähr keine Kata mit Kamas :rolleyes: . Hast du vielleicht einen Link oder eine Quellenangabe? Würde mich sehr interessieren.

MfG Foo :)

Michael1
16-03-2004, 23:19
Die Waffen im Karate sind, jedenfalls im Shotokan des DKV, eine relativ neue Geschichte. Das hängt nicht damit zusammen das irgendetwas neu dazugenommen wurde sondern das es jetzt Leute gibt die sich mit dem Thema auseinandersetzen.
Schon in einem Buch wie "2x Shotokan Kata" gibt es Verweise auf den Bo, nur wurde das von den meisten zur Kenntnis genommen und das war's. Im Augenblick tut sich da einiges. Es gibt halt auch einige Dinge die sich wirklich sehr leicht verknüpfen lassen. Wer Kihon kennt wird keine Probleme haben auch für eine Tonfa anwendungen zu finden.

Dojokun
17-03-2004, 08:18
Fumio Demura weist in seinen Kobudo-Büchern darauf hin, dass ab etwas Braungurt-Niveau im Karate das Training mit Waffen einsetzen könne.
Somit ist Kobudo und Karate nicht unbedingt zu trennen.
Und ebenso denke ich auch, dass das Waffentraining und Karate sehr gut miteinander verbunden werden können.....
Ich sehe dazwischen eh nicht so die großen Differenzen.


Oss

Dojokun

eXis
17-03-2004, 09:00
also im AKS wird ab dem 2. kyu ne waffenkata verlangt. allerdings ist da keine spezielle vorgeschrieben. man kann also sich irgendwo mal eine anschauen, die einüben und dann machen.
zusätzlich wird ab 2.kyu selbstverteidigung mit ner waffe verlangt.

Dojokun
17-03-2004, 09:17
also im AKS wird ab dem 2. kyu ne waffenkata verlangt. allerdings ist da keine spezielle vorgeschrieben. man kann also sich irgendwo mal eine anschauen, die einüben und dann machen.
zusätzlich wird ab 2.kyu selbstverteidigung mit ner waffe verlangt.


Hallo eXis!

Leider kenne ich mich mit dem AKS nicht sonderlich aus. Deshalb einige Fragen (die in keinster Weise provokativ, sondern interssiert sind):

Wie soll man dann so eine Kata beurteilen?
Was ist, wenn man sie selbst (als Prüfer) nicht kennt?
Und wie tief ist das Verständnis der gezeigten Kata?

Wiegt man seine Schüler nicht in einer trügerischen Sicherheit, wenn SV gegen Waffen "Alltag" ist? Denn in der Realität ist die Verteidigung gegen eine Waffe äußerst heikel......

Bereits jetzt Besten Dank für Deine Antworten!


Oss

Dojokun

eXis
17-03-2004, 09:37
naja, also die schüler sollten sich schon bewusst sein, dass man nicht immer n bo in der hand hat, wenn man durch die stadt läuft. außerdem sollte man sich bewusst sein, dass son SV-training lediglich als übung gesehen werden kann. im ernstfall setzt man eh nur intuitiv einige wenige sachen ein.
so ne waffenkata wird bewertet, wie jede andere kata auch. hast du dich schonmal in einer kata verlaufen?? so dass du aus nervosität nicht mehr weiter wusstest?? ist mir persönlich glücklicherweise noch nie in ner prüfung passiert. aber ich habs mal gesehn und der typ ist dann ohne merkliche denkpause einfach konsequent weitergelaufen. waren zwar völlig falsche techniken, aber dann nach zwei oder drei techniken ist er dann wieder zur eigentlichen kata zurückgekehrt. der prüfer hat das natürlich gemerkt. aber der war recht beeindruckt, dass der prüfling nicht einfach abgebrochen hat und so. ich finde, nach möglichkeit sollte ne kata schon eingehalten werden, aber der sinn einer kata wird mit dem abgleiten in eine andere ja nicht zerstörrt. und diese meinung vertrat der prüfer halt auch. bei ner waffenkata ist das nicht anders. die muss flüssig und überzeugend rübergebracht werden und vom schwierigkeitsgrad dem prüfling angemessen sein.

King Karl
17-03-2004, 21:06
Ich habe mal versucht Heian Godan mit meinen Sais zumachen.
Man muss die Kata ein klein wenig verändern, aber das geht.
Das sind zwar nicht die typischen Karate-Waffen, aber dennoch schöne Waffen, mit denen man sehr krativ sein kann...

Martin
19-03-2004, 10:55
Hallo

wie heißen denn die kobudo bücher?

das mit der waffe hab ich auch schon oft gehört, ich denke allerdings, dass man da doch vorsichtig sein sollte, bevor man sich selbst was falsches beibringt. einfach eine waffe in die hand nehmen und kata laufen muß ja nicht unbedingt funktionieren (bis auf tonfas, die sind meiner meinung nach gut einzubauen, aber ob ich das richtig mach kann mir trotzdem keiner sagen).

MfG

karatebär

Budo_Kai
19-03-2004, 13:08
Moin!

Ich möchte im Zuge dieses Threads auf die folgende Internet-Seite verweisen, die recht informativ Stellung zur Thematik nimmt:

http://www.karate-gemeinschaft.de/files/text04.htm


Oss.
Kai

King Karl
19-03-2004, 16:22
Ja, ich weiß natürlich nicht, ob das so stimmt, aber es sind die Leute, die die Katas geschaffen haben bestimmt auch nicht auf die Idee gekommen Tonfas mit einzubringen. Deswegenm denke ich schon, dass man das machen kann. Das ist schließlich auch nur für mich gedacht.
Außerdem sind die untern Katas auch meistens nur zusammen gesetze Abläufe mit den Techniken und der hören Katas.

Martin
14-06-2004, 13:52
Hallo

Als Ergebnis kann man dann sagen, dass es vom Stil abhängt, ob man überhaupt Waffen einsetzt, oder man versuchen sollte, Waffen in die Katabewegungen einzubauen, oder? Für mich hört sich das aber alles so an, als wenn man Waffen und Karate mal getrost trennen kann!

FireFlea
14-06-2004, 17:06
Es gibt viele Karate - Stile in denen Waffenkata enthalten sind; z.B. Shito Ryu; Isshin Ryu; Shidokan Shorin Ryu; Motobu Ryu usw. usw. Ich finde zusätzliches Waffentraining nicht schlecht.

eXis
14-06-2004, 19:57
also im AKS sind in der SV im prüfungsprogramm ab dem 2. kyu waffen vorgesehen:

in der prüfungsordnung um 2. kyu steht beispielsweise:
Selbstverteidigung mit Stock, mindestens sechs Techniken nach Wahl des Prüflings

für den 1. kyu steht dann da:

Zehn Selbstverteidigungstechniken mit Stock nach Wahl des Prüflings
Verteidigung gegen Stock: von oben, der Seite, Stoß, Haken von unten
Fünf Selbstverteidigungstechniken mit ungewöhnlichen Waffen, z.B. Gürtel, Jacke oder Kugelschreiber nach Wahl des Prüflings


und so wird das ab da dann eben immer gesteigert.

Franziska
15-06-2004, 06:30
Es gibt viele Karate - Stile in denen Waffenkata enthalten sind; z.B. Shito Ryu; Isshin Ryu; Shidokan Shorin Ryu; Motobu Ryu usw. usw. Ich finde zusätzliches Waffentraining nicht schlecht.

Guten morgen,
ja genau so sehe ich das auch. Waffen waren in den "früheren Zeiten" nicht von den Techniken der leeren Hand zu trennen. So wurden, wie im Karate auch, ganze Waffenstile geübt. Die alten Kata sind uns ja auch noch überliefert worden (z.B. Kushanko no Bo, Shoun no Kon, Hamahiga no Tonfa, Matsuhiga no Tonfa usw.) Jede dieser Kata braucht ebenfalls ein genaues Studium der Techniken. So wurde z.B. Tonfa erst gelehrt, wenn man Bo und Sai beherrschte. Und man sollte auch nicht glauben, dass wenn man Karate-Kihon beherrscht, auch mit der Tonfa umgehen kann. Es sind schon erheblich andere Bewegungsabläufe, die unter oberflächlicher Betrachtung nicht sofort ersichtlich sind. Übrigens hat die Polizeitonfa nicht wirklich etwas mit dem klassischen Tonfa-jutsu zu tun. Sicherlich läuft man auch nicht mit einem Bo oder Schwert durch die Gegend (was auch garnicht der tiefere Sinn einer Kampfkunst ist), aber ein kurzer Stock (Hanbo) ist sicherlich eine gute Waffe zur SV. Aber auch hier sollte die überlieferten Katas genau studiert werden. Ich bin da nicht die große Fachfrau, aber sicherlich können Ninjas da mehr aufklären oder Leute aus den obengenannten Stilrichtungen.
Eine Frage noch zu den AKS-Leuten: Welche klassischen Waffenkata werden gelehrt und sind Übungssysteme auf sie gegründet worden? Warum wird so spät damit begonnen?
Mfg
Franzi

eXis
15-06-2004, 08:29
dazu kann ich im moment leider nichts sagen, da ich selbst noch weit davon entfernt bin, mit den waffen zu arbeiten. leider. aber wie du schon selbst sagtest, man sollte zuerst kihon und so einigermaßen beherrschen, bevor man in die anderen bewegungsabläufe eindringt, um diese zu erlernen. eben eins nach dem andern.

Info zum AKS. AKS wurde, meines wissens nach, für die amerikanischen GIs entwickelt, um gegen die vietcong zu bestehen. das erklärt nach meinem verständnis auch, warum viel wert auf waffen-SV gelegt wird in den höheren graden. waffenkatas sind mir bisher nicht namentlich bekannt ausm AKS. allerdings studiert unser trainer seit einiger zeit mit dem hanbo ne kata ein.

sry, dass das so "oberflächlich" ausfällt die info. hab mich bisher aber nicht weiter mit den waffen im AKS beschäftigt. ich hab da leider bisher nur 8.kyu

eXis
15-06-2004, 11:53
so, ich hab mal die prüfungsordnungen rausgekramt. also da werden keine waffenkatas namentlich genannt.

man darf eine beliebige auswählen. es ist dabei egal, aus welchem stil oder sogar aus welcher kampfkunst man auswählt.
theoretisch kann wohl ne waffenkata sogar ausgedacht sein. die katas müssen nur überzeugend rübergebracht werden und einen der graduierung entsprechenden schwierigkeitsgrad.

näheres weiß ich dazu z zt auch nicht.
kannst bei interesse ja mal auf www.AKS-germany.de (http://www.AKS-germany.de) oder www.karateverband-niedersachsen.de (http://www.karateverband-niedersachsen.de) jeweils im forum fragen.