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Vollständige Version anzeigen : Ich wollte mal fragen wie ihr Ju-Jutsu findet?



Celine-Mops
01-01-2013, 14:46
Hey,
Ich mache schon seit einem 1 Jahr Ju-Jutsu, und wollte einfach mal wissen wie ihr Ju-Jutsu findet?
Was gefällt euch so gut daran und was nicht?

Bubatz
01-01-2013, 15:16
Ich mochte immer die Vielseitigkeit besonders. :) Nachteil ist, dass genau das gelegentlich auf Kosten der Präzision geht (sieht man z.B. oft daran, wie die Leute treten).

BlackSpY
02-01-2013, 01:11
Auch mir gefällt vorallem die Vielseitigkeit sehr gut und auch die relativ gute und realitätsnahe Anwendbarkeit. Außerdem, dass man ein sehr gut abgestecktes und durchdachtes Prüfungssystem hat, typisch Deutsch eben :)

Leider fehlt oft der spirituelle und/oder philosophische Charakter dahinter und die angesprochene Vielseitigkeit geht oft auf Lasten der Expertise. Will heißen, man trainiert viele Sachen ein bisschen, kann aber nichts wirklich super gut (So im Allgemeinen).

parietalis
02-01-2013, 14:11
ich habe mich bis vor kurzem sehr für Ju-Jutsu interessiert. Daher auch einen 10-wöchigen Anfängerkurs beim Budoclub Karlsruhe absolviert. Im Anschluß daran noch beim PSV Karlsruhe einmal mittrainiert. Leider habe ich im JJ nicht gefunden was ich suchte.

Die gezeigten Hebel haben super funktioniert wenn der Partner passiv den Arm hingehalten hat. Als ich mich einmal weniger kooperativ zeigte, gelang es meinem Übungspartner nicht einmal im Ansatz den Hebel wirkungsvoll anzusetzen. Beim Budoclub scheint man das "JJ 2000" irgendwie verpasst zu haben. Boxschläge waren nicht erlaubt, mit der Begründung dass man dabei ja die Schulter nach vorne bewegt, dies ermögliche dem Gegner einen Wurf oder Hebel anzusetzen. Naja......irgendwie war der Trainer halt sehr auf Hebel fokusiert. Ich empfehle ihm einmal einen Boxverein aufzusuchen.

Beim Budoclub Karlsruhe nehmen die halbjährigen Prüfungen einen sehr hohen Stellenwert ein. Das Training besteht mehr oder weniger darin dass Prüfungsprogramm auswendig zu lernen. Wer unbedingt schnell seine Gürtel "machen" möchte, der ist hier bestens aufgehoben.

Hier im KKB wird immer wieder betont dass viel vom Verein und vom Trainer abhängt. Daher beschloß ich dem JJ noch eine Chance zu geben und schaute beim PSV Karlsruhe vorbei. Dort sind mit Amaury Eber, Joe Thumfart und Günter Beier sehr gute Trainer am Start. Dies merkte man auch beim Training, hier wird tatsächlich ein modernes JJ trainiert. Amaury ist Kali Sikaran Instructor und Joe hat einen Purple Belt im Luta Livre, hier wird also Wert darauf gelegt über den Tellerrand zu schauen.

Dennoch habe ich mich gegen JJ entschieden. Es stimmt schon dass sehr viel vom Verein bzw. Trainer abhängt. Aber der entscheidende Faktor ist ein anderer: Es sind die Schüler. Ein Trainer muss sein Training dem Leistungsstand der Gruppe anpassen. "Ich kann einen Vogel nicht zum Alligator machen", pflegte mein ehemaliger Trainer immer zu sagen, und damit hatte er recht. Im JJ gibt es mehr Vögel als Alligatoren, und dementsprechend wird dort das Training gestaltet. Beim Nippon Jiu-Jitsu habe ich auch ein Probetraining gemacht. Sehr interessant, der Trainer Jürgen Beck ist echt super. Leider bin ich während den gesamten 90 Minuten nicht mal ansatzweise ins Schwitzen gekommen.

Mittlerweile habe ich mir noch Krav Maga, Kickboxen sowie MMA angeschaut. Wer etwas wert auf hartes und realistisches Training legt, der sollte hier fündig werden. Es stimmt zwar dass MMA, Kickboxen, Muay Thai usw. keine SV-Kampfkünste sind. Aber wenn ich mir die Jungs dort so anschaue, dann muss ich mir diesbezüglich wohl um die wenigsten Sorgen machen.

Inzwischen bin ich beim MMA hängen geblieben. Ju-Jutsu oder Jiu-Jitsu kann ich immer noch anfangen wenn ich eines Tages fürs MMA zu alt werden sollte. Als Seniorensport sicherlich bestens geeignet und bis ins hohe Alter durchfürbar.

KampfBeast
02-01-2013, 14:34
Naja, ich finde bjj besser (bauchgefühl). Jedoch finde ich jj ist eine gute SV

DerLenny
02-01-2013, 14:43
Geschmäcker sind verschieden :)

Welches JJ meinst denn? DJJV? In welcher Geschmacksrichtung? Mit welchem Schwerpunkt?

Im DJJV gibt es die Vorturn Fraktion, die gerne Reckstangen Ju-Jutsu machen. Erkennbar daran dass der Angreifer seinen Arm nicht zurück ziehen darf, nachdem er geschlagen hat. Das Training da kann anstrengend und Spaßbringend sein, für die SV ist es aber weniger geeignet.

Dann haben wir die Wettkämpfer in den diversen Varianten, die Duo Leute zeigen das oben genannte JJ in Perfektion und sind vom sportlichen Aspekt her der absolute Hammer. Die JJ Fighting Leute sind Gegner gewohnt, die sich nicht treffen lassen wollen und damit schon mal besser aufgehoben.

Dann haben wir die SV Ecke, die einen Schwerpunkt wieder auf andere Dinge legen und andere Trainingsmethoden nutzen.

In den meisten Schulen wird wohl gemischt trainiert, etwas SV, etwas hübsche Technik, etc.

Daher ist die Frage zwar leicht zu beantworten (entweder gefällt es mir, oder eben auch nicht), aber die Gründe warum dies so ist, werden immer sehr unterschiedlich ausfallen.

Franz
02-01-2013, 14:48
es wurde für die SV geschaffen und die Ausrichtung in den Verbänden geht wegen des Mammons immer mehr Richtung Wettkampf statt SV.
Es gibt zwar eine Arbeitsgruppe SV mittlerweile, aber bis sich da was rührt wird dauern, meines erachtens hat diese AG auch eher Alibi Funktion da zuviel Länderpolizei sich abwendet um diese soweit möglich noch bei der Stange zu halten

Pro sehr vielseitig und über alle Distanzen

DerLenny
02-01-2013, 14:55
Die Kohle kommt über Wettkampf und Breitensport, also wird da auch der Schwerpunkt hin gelegt...

marq
02-01-2013, 16:01
wenn man sich die mitgliedszahlen des gesamten verbandes betrachtet, ist der anteil der wettkämpfer nicht gerade hoch. imo betreibt der djjv daher hauptsächlich breitensport.

hanibal57
02-01-2013, 16:25
ich war zweimal da und fande es nicht so gu wegen den trainer ;)

Bubatz
02-01-2013, 22:41
Dass das Publikum ("vom Vogel bis zum Alligator") auch mit entscheidend ist, stimmt zwar, aber nach meiner Erfahrung hängt das Publikum selbst wiederum auch sehr weitgehend vom Trainer ab. Unter Trainern, denen es zu sehr darauf ankommt, ja bloß niemanden zu vergraulen, sieht man zum Beispiel oftmals während des Trainings rumquatschende, stöhnende oder sogar nörgelnde Zeitgenossen, und diejenigen, die sich mehr Disziplin wünschen, gehen dann irgendwann anderswo hin ... Also für mich bleibt es dabei: Der Trainer ist der entscheidende Faktor!

DerLenny
02-01-2013, 22:51
wenn man sich die mitgliedszahlen des gesamten verbandes betrachtet, ist der anteil der wettkämpfer nicht gerade hoch. imo betreibt der djjv daher hauptsächlich breitensport.

Fördergelder richten sich nicht nach der Anzahl der Wettkämpfer :)
Ansonsten stimme ich Dir zu.

Quickkick
05-01-2013, 20:44
Hey,
Ich mache schon seit einem 1 Jahr Ju-Jutsu, und wollte einfach mal wissen wie ihr Ju-Jutsu findet?
Was gefällt euch so gut daran und was nicht?

Ich glaube es ist fast unmöglich etwas über DAS Ju Jutsu zu sagen, weil es - meiner bescheidenen Meinung nach - keine andere KK gibt, bei der die Bandbreite und die Unterschiede zwischen einzelnen Trainingsgruppen so groß ist.

Es gibt (ohne jede Wertung, alles hat sicher seine Daseinsberechtigung) von sehr breitensportorientierten Gruppen mit viel Gymnastik, Basketball zum Aufwärmen usw. über sehr wettkampforientierte Trainingsgruppen mit viel sportlichem Sparring (habe ich persönlich nur einmal gesehen) bis hin zu relativ SV-orientierten Gruppen mit entsprechend auch Szenariotraining u.ä. eigentlich alles.

Die Bedeutung, die der "japanischen" Tradition (Gi, Verbeugen,...) beigemessen wird, ist sehr unterschiedlich.

Das Technikrepertoire ist sehr breit gefächert, und auch hier gibt's Unterschiede von Trainingsgruppe zu Trainingsgruppe. Es gibt Gruppen, die nach wie vor relativ "Japanisch" i.S.v. Karate-, Judo- und Aikido-bezogen trainieren, ohne viel Einflüssse aus Boxen, BJJ, FMA usw. aufzunehmen. Andere Gruppen orientieren sich gerade in diese Richtung.

Alles in allem findet man im JJ sehr vieles...
Ob man das gut oder schlecht findet, darf jeder für sich entscheiden.

Jobi
06-01-2013, 20:35
Hey,
Ich mache schon seit einem 1 Jahr Ju-Jutsu, und wollte einfach mal wissen wie ihr Ju-Jutsu findet?
Was gefällt euch so gut daran und was nicht?

Genau betrachtet, eigentlich gar nicht so schlecht, auch wenn es oft schlecht geredet wird.
Das System gewährt extrem viele Freiheiten und gibt nur sehr wenige Dinge vor: das Prüfungsprogramm ( welches mit Absicht KEIN!!! Ausbildungsprogramm ist) als kleinsten gemeinsamen Nenner; drei teilweise sehr unterschiedliche Sport- Disziplinen; Etikette, Pass und Jahressichtmarke, mehr nicht.
Alles andere ist Sache des Trainers.
Ich hatte ja schon die Gelegenheit, mit Leuten zu reden, die im System groß geworden sind und mit den wirklich einflussreichen Leuten engen Kontakt haben.
Die Frage ist doch die: Wenn ich kein original japanisches System in der Nähe habe (Bspw. Nihon- JJ, Hakko- ryu- JJ oder Ko- ryu usw.), soll ich dann irgend etwas Pseudo- Japanisches machen? Oder einfach sagen, ok. es heißt zwar JJ, wir nehmen aber von denen das, von denen jenes usw.
Letzten Endes entscheiden immer andere Faktoren: macht das Training Spaß, fühle ich mich im Verein wohl, ect.
Theoretisch wäre es so für einen JJ- Verein mit mehreren Trainern möglich, verschiedene Vereins- interne Ju Jutsu- Arten anzubieten, zB. einen mit echten japanischem JJ (hier mal als Bsp. Kodokan goshin jutsu), einen ganz ohne japanische Einflüsse (mit fma und Kickboxen und Luta Livre ect.), sowie einen, der ganz auf Sport ausgerichtet ist oder ganz auf Straßenkampf/SV. Die Verbindung aller ist eben nur das gemeinsame PP des DJJV- JJ.
Der Vorteil für den Verein sind folgende: spricht ein sehr breites Spektrum an "Kundschaft" an, also mehr Mitglieder durch Vielfalt; Trainer können sich selbst besser verwirklichen, sind dadurch gut motiviert. So können ganz Moderne Vereinsstrukturen geschaffen werden. Das ermöglicht IMHO erst das offene Konzept des DJJV- Jujutsu.

Ju-Jutsu-Ka
06-01-2013, 22:33
Fördergelder richten sich nicht nach der Anzahl der Wettkämpfer :)
Ansonsten stimme ich Dir zu.

Moment, das ist jedem Bundesland anders geregelt:

So weit ich weiss
- Hessen bekommt eine Förderung für jeden gestarteten minderj. Athleten auf WDEM & DEM
- Sachsen (glaube ich) bekommt je int. Titel eine 4stellige Extraprämie
- Bayern bekommt eine exorbitante Grundförderung (Faktor 40 zu NRW)
- NRW bekommt einen 4stelligen Betrag pro Jahr

Ob das exakt so ist oder ich mich teilweise in den Ländern vertan habe..., aber der Tenor ist so


Danach richtet sich natürlich auch die Möglichkeiten

-> In NRW muss der Breitensport den Leistungssport sponsorn
-> In den meisten Landesverbänden läuft es andersrum

DerLenny
07-01-2013, 09:17
Ich meinte, dass die Erfolge wichtiger sind, als die Menge.
200 Wettkämpfer, 5 die weiter kommen, sind besser als 2000 Wettkämpfer, wenn nur 3 weiter kommen.

algorismi
07-01-2013, 11:18
Ich finde Ju-Jutsu super,
da das Technik Repertoire sehr breit gefächert ist.
Soll heißen, dass es Schläge, Tritte Würfe, Hebel, Nerven und Drucktechniken und Bodenkampf gibt.

Es ist einfach alles dabei :)

parietalis
07-01-2013, 16:09
Ich finde Ju-Jutsu super,
da das Technik Repertoire sehr breit gefächert ist.
Soll heißen, dass es Schläge, Tritte Würfe, Hebel, Nerven und Drucktechniken und Bodenkampf gibt.

Es ist einfach alles dabei :)

mir ist JJ nach wie vor sehr sympatisch, eben wegen der von dir angesprochenen Vielseitigkeit. Mir stellt sich halt die Frage was besser ist: von allem ein bisschen was, oder soll man sich spezialisieren (Taekwondo für Tritte, BJJ für Boden, FMA für Waffen, usw....)?

Irgendwie lässt mich das JJ nicht los, ich glaube ganz tief in mir schlummert der Wunsch es zu erlernen. Ich möchte halt nur nicht in 10 Jahren feststellen dass ich von allem etwas kann, aber eben nichts davon richtig.

Schade nur dass in vielen Vereinen nur Bullshit vermittelt wird.

big X
07-01-2013, 17:03
wenn du dich spezialisieren willst, trainierst du neben dem juju einfach noch eine andere kk ;). viele kk´s lassen sich einfach mit juju kombinieren (ausser du bestehst auf ewto-wt (das passt in meinen augen gar nicht) - no offense, nur meine meinung ;)).

Exodus73
07-01-2013, 17:43
So mal meinen Senf dazu...

Fakt ist:
JJ ist ein gutes, vielseitiges und anspruchsvolles System, was vor allem eine gewisse Trainingsdisziplin und Durchhaltewillen vorraussetzt. (Etwas was in unserer Fastfood-Mentalitäts-GEsellschaft wohl mehr und mehr schwindet.) Wer schnell Verteidigungsfähig werden will - für den gibts geeignerete Stile, da sollte man sich selbst und den Anfragenden nichts falsches vormachen!
JJ unter einem fähigen Trainer vermittelt vor allem Technik, Beweglichkeit, Körperbeherschung und Fitness. In Kämpferisch orientierten Vereinen auch Durchhaltevermögen, Kampfeswillen, Abhärtung, etc.! Somit bietet JJ eine solide Grundlage!

Und genauso, betrachte ich es... Ich sehe JJ als ein sehr solides Grundlagentraining, mit dem ich seit dem ich es mache überall schnell zurecht gekommen bin. Egal ob ich beim Alpha, Kapap, K-Boxen, Boxen, MT, Escrima etc. vorbeigeschaut bzw. über längeren Zeitraum mittrainiert habe. Und das betrifft sowohl den durchschnittlichen Fitness-/Konditionsaspekt, als auch den Technikaspekt!

Wer sich spezialisieren will wird nicht umherkommen irgendwann dahin zu gehen wo man ihn diesbezüglich zielgerichteter Unterrichtet. Das sollte wohl jedem klar sein das ein JJka beim gleichen Trainingsaufwand und gleichen körperlichen Vorraussetzungen nie so gut sein kann wie ein Spezialist auf seinem Gebiet! Ist ja irgendwie logisch oder!? Wer das will - und das sind meist auch die Leute die sich wirklich für die Materie interessieren - wird sich woanders etweder stattdessen oder zusätzlich umgucken müssen. (in meinem Fall zusätzlich - weil ich die Qualität des JJ erkannt habe!)

Ja - JJ hat auch (je nach Sichtweise) Schwächen... aus meiner Sicht ist das verkrampfte Festhalten an einer eigenen Wettkampfschiene genauso wenig förderlich wie die Tatsache das in vielen Vereinen das Wort Sparring ein Fremdwort zu sein scheint! Auch Szenario/Stresstrainings - Sachen aus den modernen SV-STilen - kommen für MICH viel zu kurz... dies liegt wohl aber darin begründet das im JJ sehr viel Zeit aufs Trainieren für Prüfungen verwendet wird. Fluch und Segen eines (technisch) umfangreichen Prüfungsprogramms!
Ein weiteres Problem sind die Mitglieder selbst - wer aus euren Vereinen will denn wirklich SV machen - wer ist bereit Verletzungen wie Prellungen/Blaue Augen etc. in Kauf zu nehmen? Ich kann Euch sagen in unserem Verein die Wenigsten... lieber ein wenig auf die Pratze hauen und ins Schwitzen kommen als Hauen am Partner üben... das sieht in anderen modernen SV-Stilen anders aus! Ich nenne es gerne "Pseudo-SV-Wille"! ;) Aber nicht weil KM&Co perse "Besser", "Krasser", "Ultimativer" sind, sondern weil sich dort (aktuell) Leute zusammenfinden die ein entsprechendes Training WOLLEN...! Ein Aspekt den man z.B. auch wunderbar in den *ing*ung Stilen beobachten kann - früher haben sich da entsprechende Leute getummelt und die Kämpfer waren zum Teil nicht zu unrecht gefürchtet - heute laufen die die KÄMPFEN (lernen) wollen zu anderen Stilen über! Und so bilden sich über die Zeit mehr und mehr Klientels, deren Nachfrage befriedigt werden muß (so glaubt man gerne!) An den Stilen hat sich aber Kaum was geändert - woran liegts dann? An den Trainingsmethoden? Daran das die Leute heute alle keine Muskeln mehr haben? Oder haben sich die physikalischen Gesetze geändert??? Ich glaub wohl kaum... Es liegt wohl eher an einer Ver-Breitensportlichung! Der Sportgedanke oder andere Gründe werden zunehmend wichtiger - der SV-Anwendungsgedanke verliert an Bedeutung!

Im Grunde bietet JJ alles was man braucht - man muß es nur entsprechend trainieren bzw. die Leute haben die mitziehen. Ist dies nicht der Fall wird man mit JJ auch keinen Blumentopf gewinnen!

Schnueffler
07-01-2013, 20:38
Im Grunde bietet JJ alles was man braucht - man muß es nur entsprechend trainieren bzw. die Leute haben die mitziehen. Ist dies nicht der Fall wird man mit JJ auch keinen Blumentopf gewinnen!

Sehr schöne Zusammenfassung. Egal für welche JJ Schreibweise und Ausführung!

Auch das mit dem mittrainieren bei den Spezialisten kann ich nur bestätigen. Egal wo ich aufgeschlagen bin, kam ich in recht kurzer Zeit zu Recht.

Wie hieß der schöne Spruch?
Der Zehnkampf der KK/KS/SV!
Nirgendwo der Beste, aber überall im oberen Drittel dabei!

Ir-khaim
08-01-2013, 11:43
Niergendwo der Beste, aber überall im oberen Drittel dabei!

Das bezweifle ich stark für die Mehrheit der JJ Schulen ;)

Jujutsu als Kampfkunst existiert eigentlich gar nicht, so unterschiedlich wie es trainiert wird. Einziger gemeinsamer Nenner ist doch das Prüfungsprogramm.

Schnueffler
08-01-2013, 11:50
Das bezweifle ich stark für die Mehrheit der JJ Schulen ;)


Ich gehe da auch von mir und meinen Erwartungen aus!

DerLenny
08-01-2013, 13:04
Jujutsu als Kampfkunst existiert eigentlich gar nicht, so unterschiedlich wie es trainiert wird. Einziger gemeinsamer Nenner ist doch das Prüfungsprogramm.

Bei all den unterschiedlichen Programmen, ist das eine eindeutig falsche Aussage.

Cillura
08-01-2013, 13:09
Bei all den unterschiedlichen Programmen, ist das eine eindeutig falsche Aussage.

:halbyeaha Seh ich auch so.

Und wenn ich mir so vorstelle, dass es wohl über Tausend verschiedene Techniken im JuJutsu und wie es noch heißen mag gibt, dann hat man hier seeehr viele Kombinationen. :biglaugh:

Das schöne bei uns: Wir haben nur Themengebiete in der Prüfungsordnung. Und zu jedem Themengebiet muss je Grad eine bestimmte Anzahl Techniken gezeigt werden. Welche Techniken das sind, kann sich der Prüfling heraussuchen. Relativ flexibel das ganze und offen für andere JJ-Stile :)

Ir-khaim
08-01-2013, 14:18
Bei all den unterschiedlichen Programmen, ist das eine eindeutig falsche Aussage.

Also gibts gar keinen gemeinsamen Nenner im JJ?

Mahmut Aydin
08-01-2013, 14:21
Naja, ich finde bjj besser (bauchgefühl). Jedoch finde ich jj ist eine gute SV

meine meinung... bjj macht mehr spaß, aber jj ist halt sv tauglicher...

Cillura
08-01-2013, 14:22
Also gibts gar keinen gemeinsamen Nenner im JJ?

Oh doch, den gibts bestimmt. Aber er wird sich nicht an einzelnen Techniken fest machen. Ich denke hier eher so an Dinge wie:


Kraft umleiten etc.
Flexibel bleiben und sich nicht auf ein was versteifen. Wenn ne Technik nicht klappt, dann ne andere nehmen.
Und: Von allen Trainings-Kategorien etwas, damit es ne gesunde Mischung ergibt.

Jobi
08-01-2013, 19:54
Das bezweifle ich stark für die Mehrheit der JJ Schulen ;)

Jujutsu als Kampfkunst existiert eigentlich gar nicht, so unterschiedlich wie es trainiert wird. Einziger gemeinsamer Nenner ist doch das Prüfungsprogramm.

Das beziehst Du aber auf das Ju Jutsu des DJJV!? Das mag in soweit stimmen, daß das Prüfungsprogramm des DJJV kein Ausbildungsprogramm ist.

DerLenny
08-01-2013, 21:19
Und es keine objektive Kriterien für die Prüfungsbewertung gibt.

Ir-khaim
08-01-2013, 22:19
Das beziehst Du aber auf das Ju Jutsu des DJJV!?

Yup.

DerLenny
09-01-2013, 13:24
Das beziehst Du aber auf das Ju Jutsu des DJJV!? Das mag in soweit stimmen, daß das Prüfungsprogramm des DJJV kein Ausbildungsprogramm ist.

Auch die Auslegung Änderungen sich von Prüfer zu Prüfer, und wie mir kürzlich bestätigt würde auch beim gleichen Prüfer mit der Gruppe die geprüft wird.

:mad:

Bubatz
09-01-2013, 20:02
und wie mir kürzlich bestätigt würde auch beim gleichen Prüfer mit der Gruppe die geprüft wird.

:mad:

Huh? :ups:

DerLenny
10-01-2013, 06:12
Ups, Der Satz macht so keinen Sinn, sorry.

Was ich meinte ist, dass die Leistung einer Person nicht alleine ausschlaggebend ist. Eine Prüfungsleistung, die dich in einer "mittelmäßigen" Gruppe bestehen lässt, würde dir beim gleichen Prüfer nicht reichen, wenn alle anderen deutlich besser sind als Du.

Es wird also nicht deine Leistung bewertet, sondern deine Leistung im Vergleich zu den anderen.

Das liegt daran, dass die wenigsten Prüfer dir auf Anhieb Kriterien nennen können, nach dem sie eine Bewgung bewerten. Das fängt bei Grundlagen wie der Bewegungslehre an, und setzt sich durchs Programm fort.

Daher müssen sie aus dem Bauch werten und Leistungen in Relation setzen.

Hug n' Roll
10-01-2013, 09:17
Usus bei einigen BJJ- Schulen:
Du schlägst als Whitebelt alle anderen Whitebelts = Anwärter zum Bluebelt

Das ist Vergleichbarkeit in Reinform. Führt aber auch zu nichts, wenn die Trainingsgruppe nichts taugt....

Bero
10-01-2013, 09:51
Was ich meinte ist, dass die Leistung einer Person nicht alleine ausschlaggebend ist. Eine Prüfungsleistung, die dich in einer "mittelmäßigen" Gruppe bestehen lässt, würde dir beim gleichen Prüfer nicht reichen, wenn alle anderen deutlich besser sind als Du.

Es wird also nicht deine Leistung bewertet, sondern deine Leistung im Vergleich zu den anderen.

Das liegt daran, dass die wenigsten Prüfer dir auf Anhieb Kriterien nennen können, nach dem sie eine Bewgung bewerten. Das fängt bei Grundlagen wie der Bewegungslehre an, und setzt sich durchs Programm fort.

Daher müssen sie aus dem Bauch werten und Leistungen in Relation setzen.

Meiner Erfahrung nach muss man als Prüfer zwischen dem Bestehen der Prüfung und der Bewertung der Prüfung (welche Punktzahl) immer klar unterscheiden.

Man muss sich bei jedem Prüfungsfach, dass der Prüfling zeigt ganz klar fragen: "Zeigt er das was gefordert wird, in einer angemessenen Art und Weise in Relation zu dem angestrebten Gurt?"
Kann man das mit einem "Ja" beantworten gibt es schon mal mindestens eine 3. Bei einem "eher nicht" eine 2 die ja noch ausgeglichen werden kann.
Bei einem "absolut nicht" steht da am Ende eine 1 und die Prüfung ist gelaufen. Eine 1 zu vergeben ist aber wirklich selten, eher fällt man wegen einer zu geringen Punktzahl durch.

Wie gut ein Prüfling dann besteht hängt allerdings sicher auch von subjektiven Faktoren wie dem gesamten Niveau der Prüfung, dem Erscheinung/Auftreten des Prüflings etc. ab. Das man sich davon beeinflussen lässt kann wohl kein Prüfer abstreiten, man ist ja auch nur Mensch.
Ich versuche immer jeden Prüfling für sich zu bewerten aber sicherlich gelingt mir das auch nicht völlig.
Wichtig ist nur, dass von den rein subjektiven Eindrücken oder den Vorlieben des Prüfers der Ausgang der Prüfung, also das Bestehen nicht abhängen darf.
Vielleicht hätte man also die Prüfung in einer "schlechteren" Gruppe mit einem besseren Ergebnis bestanden, aber bestanden hat man sie.

Dazu eine kleine Anekdote:
Als ich meine Prüfbescheinigung erworben habe wurden uns, als angehende Prüfern, zwei höhergraduierte "Prüflinge" (Grün und Blau) von einem anderen Lehrgang geholt, die eine Gelbgurtprüfung ablegen sollten.
Vielleicht waren die beiden Instruiert und sicher waren sie Aufgeregt (ist bestimmt nicht angenehm vor einer 20ig Köpfigen Prüfungskommission rumzuturnen), doch die beiden zeigten das geforderte in einer Art und Weise, wie es einem Grün/Blau-Gurt absolut nicht angemessen ist.
Während der "Prüfung" mussten sich alle ständig (teilweise auch gegenseitig) daran erinnern "Das ist eine Gelbgurtprüfung, dafür ist das OK" um die beiden nicht durchfallen zu lassen.
Am Ende bestanden die beiden bei allen gerade mal so mit fast identischen Punktzahlen.
Hätten die sie nicht eine farbige sondern eine weiße Binde vor dem Bauch gehabt, wäre das Ergebnis sicher besser ausgefallen.

DerLenny
10-01-2013, 10:56
Dann erkläre mir doch mal, was du für Bewertungsgrundlagen heranziehst.

Nehmen wir mal als einfaches Beispiel den Schritt nach vorne ( auslagenwechsel von der Stelle vorwärts ) - worauf achtest du hier? Lässt du dir alle 3 Variationen zeigen?

Was ist gefordert? Was sollte da sein, damit du höhere Punkte ziehst? Was darf nich passieren um einen Punktabzug zu vermeiden?
Welche Kriterien änderst du Gürtelgrad abhängig ab? Was müsste ein Blaugurt anders machen als ein angehender Gelbgurt?

parietalis
10-01-2013, 11:06
wenn man als Außenstehender Nicht-Jujutsuka hier so mitliest dann schreckt es schon ein bißchen ab.

Neben der üblichen Vereinsmeierei scheint hier auch noch eine gewisse DJJV-Verbandsmeierei dazuzukommen.

Bero
10-01-2013, 11:18
Dann erkläre mir doch mal, was du für Bewertungsgrundlagen heranziehst.
Nehmen wir mal als einfaches Beispiel den Schritt nach vorne ( auslagenwechsel von der Stelle vorwärts ) - worauf ächtest du hier? Lässt du dir alle 3 Variationen zeigen?
Was ist gefordert? Was sollte da sein, damit du höhere Punkte ziehst? Was darf nich passieren um einen Punktabzug zu vermeiden?
Welche Krieterien änderst du ab? Was müsste ein Blaugurt anders machen als ein angehender Gelbgurt?

Wie jeder wohl jeder Prüfer entscheide ich aus meinen Erfahrungen, dem was ich gelernt habe, persönlichen Präferenzen und natürlich auch ein gutes Stück aus dem "Bauch".
Prüfungen abnehmen ist halt keine exakte Wissenschaft. Es ist halt nicht wie bei einem Multiple-Queues Test wo ich nur zwischen richtig und falsch wählen kann.
Außerdem darf ja jeder Prüfling sein eigenes Prüfungsprogramm schreiben und selbst Entscheiden wie er die geforderten Techniken zeigen möchte. Ich sehe also evtl. mehrere höchst unterschiedliche Prüfungen zum selben Gurt. Das macht das ganze natürlich auch noch mal komplizierter.

Was den Auslagewechsel angeht lass ich mir den immer in allen Varianten (auf der Stelle, vorwärts, rückwärts, zur Seite) mit einem Partner zeigen. Dabei achte ich vor allem darauf ob die Deckung oben und geschlossen bleibt, wie die Schrittarbeit ist und wie die Distanz zum Partner gehalten wird (nicht zu groß/zu klein).
Ist das alles angemessen gibt es zumindest schon mal die 3 Punkte, stimmen dann noch Körperhaltung/-Spannung und der Gesamteindruck geh ich auf 4 oder sogar 5 hoch.
Der Auslagewechsel war bei meiner Anekdote übrigens nicht das Problem, dass lag in anderem Bereichen.

Wie schon geschrieben bin ich der Meinung das man jeden Prüfling möglichst "gerecht" bewerten soll, dabei aber eine totalen Objektivität nicht möglich ist weil subjektive Einflüsse und persönliche Präferenzen immer eine Rolle spielen.
Von diesen sollte allerdings das bestehen der Prüfung nicht abhängen.

DerLenny
10-01-2013, 11:35
Mir ging es um die 3 Varianten beim Auslagewechsel vorwärts.

Witzigerweise geht kein einziger deiner Kriterien auf den Bewegungsablauf ein, du scheinst alles um die Bewegung herum zu bewerten, nicht aber die Bewegung selbst.

Die von Dir genannten Punkte in der Partnerübung sind wichtig... Aber hierfür gibt es eigentlich ein eigenes Prüfungsfach, in dessen Rahmen diese Punkte IMO eher bewertet werden können ;)

Ich kann dir aber versichern, dass fast alle DJJV Prüfer ähnlich werten dürften. Also nach Bauchgefühl frei Schnauze
Genau deswegen kann die gleiche Leistung an 2 unterschiedlich Tagen einmal ein Bestanden und einmal ein Nichtbestanden sein.

marq
10-01-2013, 11:46
ist doch immer so bei prüfungen, die keine normierten bewertungsvorschriften haben. deshalb gibt es leute die in anderen clubs / landesverbänden niemals ihren gürtel tragen würden. das ist normal, denn ein gürtel stellt im ju jutsu keine leistungsstufe dar, sondern eher eine kenntnisstufe.

Bero
10-01-2013, 11:51
Ich meinte auch die 3 Varianten, das zur Seite ist mit aus dem Gleiten reingerutscht.
Ich Bewerte den Auslagewechsel nach den von mir beschriebenen Punkten sozusagen im Gesamtpaket. Dabei liegt der Fokus bei mir wie schon beschrieben auf darauf das die Deckung bestehen bleibt, das durch die Bewegung das angestrebte Ziel erreicht wird (nach vorne Distanz verkürzen/ nach hinten Distanz schaffen) und natürlich die Beinarbeit bzw. den Bewegungsablauf an sich.

Mich würde an dieser Stelle interessieren wie du dir das Prüfungsfach zeigen lässt und worauf du besonders achtest, man lernt ja nie aus.


Genau deswegen kann die gleiche Leistung an 2 unterschiedlich Tagen einmal ein Bestanden und einmal ein Nichtbestanden sein.

Wenn man darauf achtet das die Grundprinzipien der Prüfungsfächer angemessen gezeigt werden nicht. Dann ist es nur eine Frage mit welchem Ergebnis man besteht.
Sollte es doch einen unterschied machen, liegt es eher daran das der Prüfling zwischen "nicht bestehen" und "gerade-so-mit-beiden-Augen-zudrücken-bestehen" schwankt. In dem Fall hätte ihn der Trainer aber gar nicht erst zur Prüfung zulassen dürfen.
Wer gut vorbereitet in eine Prüfung geht der wird sie auch bestehen, wie gut ist dann sicher eine Frage welchen Prüfer man vor sich hat.

DerLenny
10-01-2013, 12:16
Wenn man darauf achtet das die Grundprinzipien der Prüfungsfächer angemessen gezeigt werden nicht. Dann ist es nur eine Frage wie gut man besteht.
Sollte es doch einen unterschied machen, liegt es eher daran das der Prüfling zwischen "nicht bestehen" und "gerade-so-mit-beiden-Augen-zudrücken-bestehen" schwankt.

Nein, das ist, mit Verlaub, Blödsinn.
Ich geb Dir ein Ein Beispiel, damit du die Situation verstehst, wir nehmen mal wieder ein ganz einfaches Prüfungsfach: Rolle vorwärts.

Kandidat A geht hin, macht ein paar Schritte rollt, steht auf geht weiter. Die Rolle war Rund, nichts hat gescheppert, Kopf war nicht auf dem Boden, Aufstehen sicher - die ganze Sache war "rund."

Kandidat B ist etwas schlechter. Man hört die Rolle. Sonst passt alles.

Kandidat C rollt super rund durch, kommt mit zu viel Schwung raus und braucht einen Korrekturschritt.

Kandidat D läuft zügig an, überspringt eine Matte, rollt rund, steht sicher auf.
Kandidat E ebenso, aber er springt weiter und höher.
Kandidat F liegt irgendwo dazwischen, aber rollt laut hörbar ab, steht unsicher auf.

Und jetzt ist die Bewertung stark von der Reihenfolge der Prüflinge abhängig.

Jetzt nimm diese Unterschiede und münz sie auf eine Kombination um. Du hast Prüflinge die aktive Wettkämpfer Anfang 20 sind, ein paar ältere Breitensportler und alle in komplett unterschiedlichen Gewichtsklassen.

Ein paar sind wirklich deutlich besser. Deklassierend besser.
Und sobald du diesen Unterschied auf der Matte hast, und keine objektiven Kriterien, dann musst du vergleichend werten. Der ist besser als der, der war noch besser, als muss der 5 bekommen, dann der 4 ... bis du eben in den 2 Punkte Bereich kommst.
Wenn aber alle in etwa gleich sind, dann kannst du viel feiner bewerten und wirst (wenn keine derben Schnitzer dabei sind) nicht unter die 3 gehen.


Zum Auslagewechsel:
Du prüfst wirklich alle 3 Varianten nach vorne ab? Machst du das mit den Varianten rückwärts, etc. ebenso? Bin erstaunt, du bist der erste aus dem JJ Lager, der mir überhaupt 3 Varianten von Auslagewechsel vorwärts zeigen kann :)

Zu meinen Kriterien bei der Bewertung der Bewegung: Ich achte auf Haltung, Schulter/Hüftebene und Kraftgenerierung. Dadurch ist Balance direkt abgedeckt (und man kann bei Wacklern auf die Ursache des Problems hinweisen, anstatt nur pauschal zu sagen, sie müssen an der Balance arbeiten).

Mängel sind z.B. ein Starten der Bewegung mit dem Oberkörper, ein Umsetzen oder Drehen des Fußes vor der Bewegung, etc.
Auch sollte (wenn nicht anders gefordert) Länge, Breite und Tiefe des Standes am Anfang und am Ende nahezu gleich sein.

Ich lasse mir alle 3 Varianten zeigen, habe aber den Terminus "Auslagewechsel vorwärts" abgelegt, da ich ihn für komplett am Thema vorbei halte, er die Bewegung nur mangelhaft beschreibt, nicht auf bekanntes Aufsetzt, etc.

Cillura
10-01-2013, 12:27
:ups: Woah, wenn ich das hier so höre vergehts mir echt mit den Prüfungen. Ich hätte nicht gedacht, dass auf solch banale Details geachtet wird. Ich mach halt meine Prüfung und gut ist. War bisher immer in Ordnung und hab mir über sowas nie den Kopf zerbrochen. :ups: Muss ich aber als Prüfling vermutlich auch nicht. :D

Wie ist das eigentlich mit den Punkten? Bei uns gibts nur bestanden und nicht bestanden. Da gibts keine Punkte.

Ezares
10-01-2013, 13:24
Wie ist das eigentlich mit den Punkten? Bei uns gibts nur bestanden und nicht bestanden. Da gibts keine Punkte.

Ich vermute, dass die Punkte lediglich zur Dokumentation dienen um bei z.B. bei Prüfungen mit vielen Prüflingen, die dem Prüfer unter Umständen nicht persönlich bekannt sind, die Übersicht über die gezeigten Leistungen zu behalten. Die Kommunikation der Punkte an den Prüfling ist sicher nicht vorgesehen.

Cillura
10-01-2013, 13:32
Ich vermute, dass die Punkte lediglich zur Dokumentation dienen um bei z.B. bei Prüfungen mit vielen Prüflingen, die dem Prüfer unter Umständen nicht persönlich bekannt sind, die Übersicht über die gezeigten Leistungen zu behalten. Die Kommunikation der Punkte an den Prüfling ist sicher nicht vorgesehen.

Hm, könnte dann also wie folgt aussehen?

Thema 1 : 4 Techniken = 4 Punkte
Thema 2 : 3 Techniken = 3 Punkte
Thema 3 : 7 Techniken = 7 Punkte

Je nachdem wieviel (und richtig ausgeführt) ich zeige gibts volle Punktzahl oder weniger oder mehr?

So in etwa?

Ezares
10-01-2013, 13:42
Hm, könnte dann also wie folgt aussehen?

Thema 1 : 4 Techniken = 4 Punkte
Thema 2 : 3 Techniken = 3 Punkte
Thema 3 : 7 Techniken = 7 Punkte

Je nachdem wieviel (und richtig ausgeführt) ich zeige gibts volle Punktzahl oder weniger oder mehr?

So in etwa?


Bei einer Skala von 1-5 Punkte würde ich eher folgendes Bewertungsschema vermuten.

Thema 1: 4 Techniken -> durschnittliche Leistung -> 3 Punkte
Thema 2: 3 Techniken -> sehr gute Leistung -> 5 Punkte
Thema 3: 7 Techniken -> gute Leistung -> 4 Punkte

Das heißt, es würde ein Prüfungsgebiet und nicht eine einzelne Technik gewertet. Aber ich bin kein Ju Jutsu-Ka. ;)

Ayur
10-01-2013, 13:57
Ein paar sind wirklich deutlich besser. Deklassierend besser.
Und sobald du diesen Unterschied auf der Matte hast, und keine objektiven Kriterien, dann musst du vergleichend werten. Der ist besser als der, der war noch besser, als muss der 5 bekommen, dann der 4 ... bis du eben in den 2 Punkte Bereich kommst.
Wenn aber alle in etwa gleich sind, dann kannst du viel feiner bewerten und wirst (wenn keine derben Schnitzer dabei sind) nicht unter die 3 gehen.


Ich verstehe noch nicht, warum du die vergleichende Bewertung nicht von der anderen Seite aus angehst.
Wer hindert dich dabei den Schlechtesten, der die Aufgabe noch (für dich) akzeptabel durchgeführt hat mit drei zu bewerten und dann nach oben zu gehen? Dann haben zwar einige 5 Punkte, die auf verschiedenen Levels sind, aber was solls?

Bero
10-01-2013, 16:11
Nein, das ist, mit Verlaub, Blödsinn.

Zu nächst mal finde ich das Wort "Blödsinn" für meine Argumentation nicht wirklich korrekt. Immerhin beschreibe ich hier nur den Prüfungsalltag wie ich ihn selbst von beiden Seiten des Prüfertisches aus kenne.

Meiner Meinung nach stützt dein gegebenes Beispiel das von mir geschriebene auch.

Ja, es ist möglich, dass ich in einer Gruppe mit sehr guten Teilnehmern mit meinen gezeigten Leistungen evtl. ein schlechteres Ergebnis erziele als ich es z.B. in einem eher mittelmäßigen Gruppe tun würde. In so weit gehen wir absolut konform.

Wenn man sich aber an den Grundsatz hält, dass man zunächst einmal schaut ob der einzelne Prüfling seine Pflicht erfüllt (das geforderte in angemessener Weise vorführt) und erst danach die Kür bewertet, ist das Bestehen der Prüfung nicht vom Gruppenniveau Abhängig.

Ich persönlich halte mich dabei an die vorgaben aus dem 1&1 was die Bewertung angeht.
So lange das gezeigt wird was gefordert ist gibt es die 3, sollten dabei Fehler auftreten die über den Feinbereich hinaus gehen vergebe ich eine 2 und der Prüfling hat die Chance diese Auszugleichen.
Eine 1 hab ich persönlich noch nie vergeben.
In den Bereich 4-5 zu kommen ist natürlich schwerer wenn man in einem sehr starken Teilnehmerfeld ist aber auch das sollte, wenn man sich ordentlich auf seine Prüfung vorbereitet hat, kein Problem sein.

Wie schon geschrieben, wenn man an dem einen Tag in einem schwachen Feld bestehen und an dem nächsten in einem starken durfallen würde liegt das wohl eher daran, dass man es selbst im schwachen wohl nur knapp schaffen würde. Unter diesen Voraussetzungen hätte man aber gar nicht erst antreten sollen.

Bero
10-01-2013, 16:24
Wie ist das eigentlich mit den Punkten? Bei uns gibts nur bestanden und nicht bestanden. Da gibts keine Punkte.

Für jedes Prüfungsfach werden 1 bis 5 Punkte vergeben wobei 1 das schlechteste und 5 das beste Ergebnis darstellt. Die Punkte werden am Ende addiert um zu ermitteln ob der Prüfling die Mindestanzahl der geforderten Punkte erreicht hat.

Eine 2 muss mit einer 4 oder 5 ausgeglichen werden und bei einer 1 ist man automatisch durchgefallen.

Dann gibt es noch ein paar Sonderregeln was Prüfungen mit mehreren Prüfern angeht.

Die Prüfliste muss in jeder Prüfung geführt werden, egal ob die Prüflinge bekannt sind oder nicht, da sie beim zuständigen Landesverband eingereicht werden muss. So bleibt das Ergebnis der Prüfung nachvollziehbar.

Den Prüflingen die erreichte Punkte mitzuteilen ist nicht vorgesehen. Manche Prüfer machen es auf Anfrage, die meisten (mich eingeschlossen) nicht.

Das von mir geschriebene gilt für das JuJutsu des DJJV, in wie weit es jetzt für das Jiu Jitsu gilt kann ich nicht sagen.

DerLenny
10-01-2013, 16:28
Wenn du dies wirklich so durch ziehst, dann bin ich beeindruckt.

Ganz ohne objektive Kriterien zu haben objektiv zu bewerten (auch bei starken Unterschieden in der gezeigten Leistung) ist nicht einfach.

Hut ab.
Wenn die Knaller anfangen, dann die normalos kommen und du beiden trotzdem die gleiche Wertung gibst, das spiegelt nicht wieder, was ich auf den PL LGs mitbekommen habe :)
Insbesondere da dort eigentlich alle irgendwie "nach Bauchgefühl" werteten und selbst auf Nachfrage nur schwammig beantworten konnten warum sie jetzt wie gewertet haben.



Ich persönlich halte mich dabei an die vorgaben aus dem 1&1 was die Bewertung angeht.
So lange das gezeigt wird was gefordert ist gibt es die 3, sollten dabei Fehler auftreten die über den Feinbereich hinaus gehen vergebe ich eine 2 und der Prüfling hat die Chance diese Auszugleichen.

Ich seh mir das gerade im 1&1 an... welche Vorgaben bei der Bewertung wären dies denn? Wenn du eine Kombination siehst, wie bewertest Du diese? Bewertest Du die Kombination? Oder nur die zu zeigende Technik? Eine Mischform aus beidem? Wie stark gewichtest Du diese Aspekte?

@Cillura:
Diese Kleinigkeiten sind für Dich (als Prüfling) auch eher unwichtig, wenn du eine Bewegung korrigieren möchtest, dann solltest du eben diese Kleinigkeiten sehen.
Und hier sind Kraftgenerierung, Haltung, Ausrichtung und Bewegungsökonomie eben die Dinge, bei denen man mit wenig Korrektur viel erreichen kann.

Bero
10-01-2013, 16:54
Ganz ohne objektive Kriterien zu haben objektiv zu bewerten (auch bei starken Unterschieden in der gezeigten Leistung) ist nicht einfach.

Das hast du falsch verstanden, ich nehme für mich sicher keine absolute Objektivität in Anspruch. Es gibt natürlich Sachen die ich gerne und welche die ich nicht so gerne sehe. Auch achte ich sicher auf bestimmte Aspekte mehr bzw. weniger als ein anderer Prüfer. Wir sind halt alles nur Menschen.

Allerdings mache ich von diesen subjektiven Eindrücken nicht das bestehen der Prüfung abhängig. Für das bestehen will ich das sehen was gezeigt werden soll und das in einer dem Gurt angemessenen Qualität.
Wenn der Prüfling dies zeigt hat er seine 3, alles darüber wird dann natürlich von meinem persönlichen Geschmack beeinflusst und selbstverständlich auch vom Niveau der Gruppe.


Ich seh mir das gerade im 1&1 an... welche Vorgaben bei der Bewertung wären dies denn? Wenn du eine Kombination siehst, wie bewertest Du diese? Bewertest Du die Kombination? Oder nur die zu zeigende Technik? Eine Mischform aus beidem? Wie stark gewichtest Du diese Aspekte?

Ich meine die Bewertungskriterien für die 5 Prüfnoten also wann ich welche Note gebe.

Im Prinzip bewerte ich persönlich eine Mischform aus Technik und Kombination.

Wenn ich eine Kombination sehe (gefordert ist z.B. ein Fauststoß) dann will ich in erster Linie einen ordentlichen Fauststoß sehen. Wenn dieser dem Angriff entsprechend Sinnvoll und korrekt ausgeführt wird hat er bei mir zumindest schon mal dieses Fach (bzw. den Teil) bestanden.
Was nun noch weiter kommt oder auch vorher war ist die Kür und kann die Note weiter anheben.
Die Gewichtung zwischen beidem ist schwer zu beziffern und ist sicher nicht immer gleich.

So mache ich es, andere gehen natürlich anders vor.
Wie ist es den bei dir?

Cillura
10-01-2013, 18:38
Boar. Ist das komplex. Ich glaub nicht, dass es bei uns so kompliziert ist. Es müssen zumindest keine Prüfungslisten geschrieben werden. Liegt vermutlich am Verband. Aber ist mir ohnehin ein Rätsel, nach was der Prüfer bewertet. Ich könnte das nicht.

DerLenny
10-01-2013, 20:38
So mache ich es, andere gehen natürlich anders vor.
Wie ist es den bei dir?

Ich schau mir die Leute im Training an. Wenn sie das geforderte Programm drauf haben, mach ich ein Prüfungstraining mit den geforderten Drills und Sparring, dann bekommen sie zu ihrem nächsten Gürtel.

Darkness342
11-01-2013, 14:56
Ich finde Ju-Jutsu ziemlich cool :D. Es gibt viele sehr wirksame und gut durchführbare Technicken. Ich werde demnächst selber damit anfangen wenn ich auch mma machen will und ich freu mich schon !

Ju-Jutsu-Ka
11-01-2013, 16:55
Was den Auslagewechsel angeht lass ich mir den immer in allen Varianten (auf der Stelle, vorwärts, rückwärts, zur Seite) mit einem Partner zeigen. Dabei achte ich vor allem darauf ob die Deckung oben und geschlossen bleibt, wie die Schrittarbeit ist und wie die Distanz zum Partner gehalten wird (nicht zu groß/zu klein).
Ist das alles angemessen gibt es zumindest schon mal die 3 Punkte, stimmen dann noch Körperhaltung/-Spannung und der Gesamteindruck geh ich auf 4 oder sogar 5 hoch.



Geht aber damit ziemlich an der Prüfungsordnung vorbei

1) Was ist "Auslagenwechsel zur Seite", kenn ich nicht als Prüfungsaufgabe
2) In der PO steht nirgendwo, ob ein Partner vorgesehen ist oder nicht, somit hat der Prüfling ein Recht darauf, dies selbst zu entscheiden

Wir reden hier von der Aufgabe zum Gelbgurt...
Ich habe es bisher in 5 Vereinen gesehen und 4 davon habe keine Partneraufgabe gemacht, sondern es alle zusammen in mehreren Wiederholungen auf Ansage eines Prüfers als Gruppe auf der Matte gezeigt

Ju-Jutsu-Ka
11-01-2013, 16:58
wenn man als Außenstehender Nicht-Jujutsuka hier so mitliest dann schreckt es schon ein bißchen ab.

Neben der üblichen Vereinsmeierei scheint hier auch noch eine gewisse DJJV-Verbandsmeierei dazuzukommen.

Das ist auch teilweise so...

Aber beeinflusst (zum Glück) selten das Training, sondern mehr, dass sich die Vorstände die Köpfe aneinanderhauen....

Schnueffler
11-01-2013, 16:59
Das ist auch teilweise so...

Aber beeinflusst (zum Glück) selten das Training, sondern mehr, dass sich die Vorstände die Köpfe aneinanderhauen....

Und solange es nur die sind!

Bero
11-01-2013, 17:14
Zu 1: Das "Seitwärts" ist mir aus dem Gleiten reingerutscht.

Zu 2: In der PO steht das die Bewegungsformen auch einzeln oder zusammenhängend und dabei sinnvoll mit Abwehr- und/oder Atemitechniken verbunden geprüft werden können.
Ich kann mir den Auslagewechsel also auch mit Partner und sogar mit abschließender Technik zeigen lassen wenn ich dies möchte.

Ich lasse mir die Bewegungsformen mit einem Partner zeigen weil mit wichtig ist das, z.B. beim Auslagewechsel, der Prüfling die Bewegungen nutzt um seine Distanz zum "Gegner" zu kontrollieren. Meiner Meinung nach entspricht das dem Sinn der Aufgabenstellung voll und ganz.

Andere Prüfer mögen dabei anders vorgehen und/oder andere Schwerpunkte setzen aber ich mache es so.

Ju-Jutsu-Ka
11-01-2013, 19:48
Zu 1: Das "Seitwärts" ist mir aus dem Gleiten reingerutscht.


Ach so... ich dachte schon, es gäb was neues....., dann habe ich nichts geschrieben.



Zu 2: In der PO steht das die Bewegungsformen auch einzeln oder zusammenhängend und dabei sinnvoll mit Abwehr- und/oder Atemitechniken verbunden geprüft werden können.
Ich kann mir den Auslagewechsel also auch mit Partner und sogar mit abschließender Technik zeigen lassen wenn ich dies möchte.


Da steht aber nix von Partnerarbeit oder von Vorgabe des Prüfers




Ich lasse mir die Bewegungsformen mit einem Partner zeigen weil mit wichtig ist das, z.B. beim Auslagewechsel, der Prüfling die Bewegungen nutzt um seine Distanz zum "Gegner" zu kontrollieren. Meiner Meinung nach entspricht das dem Sinn der Aufgabenstellung voll und ganz.

Andere Prüfer mögen dabei anders vorgehen und/oder andere Schwerpunkte setzen aber ich mache es so.

Das ist Dir wichtig (nebenbei halte ich es auch für sinnvoll)
Und wenn Du Deine Schüler prüfst gibt es ja auch keine Probleme....

Aber als Prüfer dürfen wir nicht unsere Vorstellungen auf die Prüflinge (gerade beim Einsatz als Fremdprüfer) überstülpen, d.h. wir müssen den Prüflingen auch Ihre Interpretation zulassen, solange diese konform mit der PO ist.

Bero
12-01-2013, 10:34
Wenn ich die Bewegungsformen mit Abwehr- und oder Atemitechniken verbinden will komm ich um einen Partner nicht rum, zumindest nicht wenn ich mir nicht nur Schattenboxen ansehen will.
Davon Abgesehen steht in der PO ohnehin nirgendwo "von hier an bitte mit Partner".

Aber gehen wir doch einfach mal einen Punkt weiter zu den Meidbewegungen. Hier besteht für den Prüfer durchaus die Möglichkeit alle Prüflinge in eine Reihe zu stellen und zu sagen "jetzt alle mal abducken, jetzt alle mal Auspendeln, usw.".
Geht, macht aber wohl kaum einer. Viel Sinnvoller ist es doch, dass der Prüfling mit verschiedenen Atemi angegriffen wird und dann die Meidbewegungen anwendet.
Nur so sehe ich als Prüfer ja auch ob er das Prinzip verstanden hat oder nur Bewegungen "nachturnt".


Aber als Prüfer dürfen wir nicht unsere Vorstellungen auf die Prüflinge (gerade beim Einsatz als Fremdprüfer) überstülpen, d.h. wir müssen den Prüflingen auch Ihre Interpretation zulassen, solange diese konform mit der PO ist.

Natürlich Prüfe ich in erster Linie unsere Leute so und die sind entsprechend von uns auf die Prüfung vorbereitet worden.
Haben wir Prüflinge z.B. aus einem Nachbarverein und ich merke das sie mit unserer Art zu Prüfen nicht zurecht kommen lasse ich sie die Bewegungsformen auch alleine zeigen.
Allerdings würde ich nachher schon mit ihnen bzw. ihrem Trainer reden. Ein Gelbgurtanwärter der nicht in der Lage ist, einem Partner mit einem Auslagewechsel nach vorn zu folgen oder nach hinten auszuweichen, sollte sicher noch mal an dieser Technik feilen.

Die PO stellt ja nur die Mindestanforderung an den entsprechenden Gurt da. Nach meinem Verständnis sollte man aber immer mehr können als minimal gefordert.

Allerdings hast du natürlich recht das diese Mindestanforderungen das sind, auf die sich ein Prüfling berufen darf.

Ju-Jutsu-Ka
13-01-2013, 16:48
Allerdings hast du natürlich recht das diese Mindestanforderungen das sind, auf die sich ein Prüfling berufen darf.

So ist es....
Ich bin da ja vom Inhalt nicht weit weg von dem was Du meinst....

Erkenntnis
15-01-2013, 11:44
Ich kenne Jujutsu noch vor dem 2000er Prüfungsprogramm. Hatte dann nach einer langen Pause 2011 wieder angefangen zu trainieren. Bei einem Verein, der sowohl Allkampf (also Wettkampfschiene) als auch sehr SV-lastiges Jujutsu anbietet.

Es ist richtig, dass Jujutsu ein großes umfangreiches Spektrum abdeckt. Aber die SV-Tauglichkeit empfand ich für mich persönlich doch als untauglich. Und SV ist nunmal einer der Hauptgründe, warum ich zum Training gehe.

Die Art und Weise wie trainiert wird ist einfach zu star. Der Angreifer schlägt mit vorgegebener Schlaghand zu. Es war also stets abgesprochen. Ein Abweichen davon führte dazu, dass die Trainierenden entweder nicht wußten wie sie reagieren sollen, oder sie reagierten mit Techniken aus anderen Kampfsportarten.

Komplizierte Hebel oder ein Festsetzen konnten bei unkooperativem Verhalten des Partners nicht mehr vernünftig angewendet werden.

Viele Techniken halte ich auch für zu komplex, um in einer schnellen und chaotischen SV-Situation zu reagieren. Bei Druck und entsprechender Schnelligkeit konnte im Training so gut wie keiner meiner Mittrainierenden die Situation mit Hilfe der komplizierten Jujutsu Techniken lösen.

Als reine SV halte ich deshalb Krav Maga für sinnvoller. Ist aber nur meine persönliche Meinung.

big X
15-01-2013, 12:01
da sich jj intensiv mit hebeln auseinandersetzt, finde ich es nicht verwunderlich, dass wir auch hebel haben, die komplizierter sind. jj ist eine kk, dh sie muss futter bieten auch für fortgeschrittene ;). kompliziertere techniken sind eine mögliche übung für koordination. basis sind aber einfache hebel, die problemfrei in jedem sparring verwendet werden können. auch unter stress ;). lustigerweise wird dies auch im krav maga vorgemacht (handhebel etc).

DerLenny
15-01-2013, 12:09
Was für komplizierte Hebel gibt es denn?

Bero
15-01-2013, 12:31
.... nicht wußten wie sie reagieren sollen, oder sie reagierten mit Techniken aus anderen Kampfsportarten.

... die Situation mit Hilfe der komplizierten Jujutsu Techniken lösen.

Es gibt keine "JJ-Techniken" sondern Techniken die im JuJutsu genutzt werden. Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied. Erlaubt ist was funktioniert lautet da meine Devise.


Als reine SV halte ich deshalb Krav Maga für sinnvoller. Ist aber nur meine persönliche Meinung.

Du kannst im JuJutsu genau das selbe trainieren wie im Krav Maga, beides sind offene Hybridsysteme.

Es kommt einfach nur darauf an wo man trainiert und welche Präferenzen der Trainer hat. Es gibt nun mal nicht "das" JuJutsu.

Ju-Jutsu-Ka
15-01-2013, 13:16
...
Es kommt einfach nur darauf an wo man trainiert und welche Präferenzen der Trainer hat. Es gibt nun mal nicht "das" JuJutsu.

Und das stimmt zu 100%

Bubatz
16-01-2013, 00:26
Komplizierte Hebel oder ein Festsetzen konnten bei unkooperativem Verhalten des Partners nicht mehr vernünftig angewendet werden.



Diese Meinung wird meist von Leuten vertreten, die die Hebel und ihren korrekten Einsatz einfach noch nicht richtig beherrschen. Ich war auch mal so ein "Hebelskeptiker". Das hat sich schlagartig geändert, als mich Gerhard Schmitt vor 20 Jahren bei einem Sparring trotz maximaler Unkooperativität meinerseits problem- und gnadenlos durchs Dojo gehebelt hat.

soto-deshi
24-01-2013, 18:04
Hallo,

ich habe den Beitrag von parietalis gelesen und war erstaunt. Genau das habe ich auch bei meinem Training in Ju-Jutsu festgestellt. Im Ju-Jutsu des DJJV, wird sehr auf das Prüfungsprogramm hin unterrichtet.

Leider sind auch einige Trainer mit den ständigen Änderungen im Ju-Jutsu 1X1 überfordert, da nur wer auch Fortbildungsveranstaltungen besuchen kann, diese auch seinen Schülern vermittelt. Nur die Techniken aus dem Ju-Jutsu 1X1 vorlesen und dann versuchen, geht schon öfters in die Hose.

Was mich auch immer wieder gewundert hat, da werden Techniken aus dem Karate, (Shotokan) oder dem Judo übernommen, auch die Bezeichnungen dazu aber die richtige Ausführung leider vergessen.

Wie die Sache anders aussehen kann, habe ich bei Erich Reinhardt einem Polizeiausbilder erlebt. Da der aus dem Judo und Karate kam, hat dort auch den schwarzen Gürtel, wurden die Techniken schon besser erläutert. Vielleicht sollte noch bemerkt werden, was Erich Reinhardt vorgetragen hat, das war für die Praxis.

Das Ju-Jutsu des DJJV wird - ist meine Ansicht - sehr vom Gedanken geprägt möglichst viele Schüler/innen zu gewinnen. Der Name : Ju-Jutsu ist auch falsch gewählt, da der Bezug zu einem Dojo oder Verband in Japan völlig fehlt.

Aber das ist nur meine persönliche Ansicht, habe nach zwei Versuchen, jeweils etwas länger als ein Jahr, damit aufgehört. Vielleicht war ich auch im falschen Verein.



;)

KampfBeast
24-01-2013, 18:15
Schön anzusehener Sport

Radioknopf
25-01-2013, 12:41
Diese Meinung wird meist von Leuten vertreten, die die Hebel und ihren korrekten Einsatz einfach noch nicht richtig beherrschen. Ich war auch mal so ein "Hebelskeptiker". Das hat sich schlagartig geändert, als mich Gerhard Schmitt vor 20 Jahren bei einem Sparring trotz maximaler Unkooperativität meinerseits problem- und gnadenlos durchs Dojo gehebelt hat.

"die könnens einfach noch nicht richtig"

Ich denke viele werden das nie richtig können, der beitrag auf den du Antwortest kommt ja nicht von einem wie du sagst "Hebelskeptiker".

In den meisten JJ Vereinen wird halt selten unter stressbedingungen Traniert und in Krav Maga vereinen scheint das mehr zum Standart zu gehören.


Was für komplizierte Hebel gibt es denn?

Ich denke nicht das das an den Hebeln selber liegt sondern eher das wahnwitzige Eingänge benutzt werden und kaum offenes Training oder Sparring stattfindet. Dann wird oft übermäßig Theoretisiert... Gerade bei Anfängergruppen seh ich oft keine Grundlage für die SV/Wettkampf sondern mehr einen Tanzkurs.

dirtrider4life
27-01-2013, 21:45
Finde JJ ganz okay und gehe sehr gern dort hin, bin jetzt seit knapp einem Jahr dabei und trainiere JJ / MMA alles scheinbar relativ praxisnah. Bin eher durch Zufall zum JJ gekommen und stellte erst nach und nach fest dass viele Moves/Techniken aus dem JJ nicht zu unrecht ihren Weg in die Käfige der Welt geschafft haben.
Bei uns wird mit Gi oder ohne Gi trainiert.
Ich empfand den Einstieg garnicht so einfach da die Bewegungsabläufe mir anfangs Schwierigkeiten bereitet haben, da es teilweise sehr komplexe Bewegungen sind. Die Bewegungen wollen oft wiederholt werden um sie gut und sauber zu beherschen. Aber es wird nie langweilig die Anzahl und Variationen ist nahezu endlos und man lernt in jeder Trainigseinheit was Neues.
Anfangs sah ich ziemlich blass aus bei den kämpferischen Übungen aber man wird besser wenn man eifrig dabei ist. Irgendwann ist man dann nicht mehr der "Gequälte" sondern darf auch mal etwas "quälen".
Gürtel sind mir eigentlich nicht so wichtig ich möchte nur ein halbwegs respektabler Kämpfer bzw. ein guter Schüler werden/sein sofern das in meinem biblischen Alter noch möglich ist.
Ich absolviere zwar auch das Prüfungsprogramm aber ich brenne nicht unbedingt darauf mir diesen bunten Stoffstreifen um die Hüfte zu binden.


Unser Verein hat auch befreundete Sportschulen wo Lehrgänge und Wettkämpfe stattfinden oder wo man auch mal mit anderen Leuten trainieren kann damit man nicht ständig die gleichen Trainingspaarungen zusammenkommen.

Haben bei unserer Truppe einige aktive Wettkämpfer dabei und das ganze Training läuft relativ "praxisnah" ab soweit ich das beurteilen kann.
Im Großen und Ganzen hab ich scheinbar eine recht glücklichen Griff mit meiner Truppe getan. Ich trainiere mittlerweile auch auf Wettkämpfe hin.

Trainiere derzeit 3 bis 4 Einheiten die Woche

Keine Ahnung wie das bei anderen Schulen/Vereinen so abgeht aber bei uns wird sofern ich das mit meiner eingeschränkten Sachkenntnis beurteilen kann relativ schnörkellos JJ trainiert.
Wir trainieren recht Wettkampf orientiert würde ich sagen, soll heißen es wird häufig Bodenkampf, Grappling, Stand up (Muay Thai/Kickboxen) trainiert.
Ich gehe wenn ich kann auch zum Sparring (Allkampf/MMA) was mir eigentlich am meisten Freude bereitet.
Soll aber nicht heißen das wir wenig Techniken machen, da ist für jeden was dabei.

Fühle mich jedenfalls ganz gut ausgebildet bzw. unterrichtet,
da die Trainingspartner von den Fähigkeiten sehr weit gefächert sind findet jeder bei den Übungen seinen passenden Gegner.
Für die Wettkämpfer gibts gesonderte Trainingsmöglichkeiten/einheiten da findet man sich dann auch schon einmal mit seinen Trainern auf der Matte beim Sparring wieder und wird dann mal hart rangenommen. Ich als Anfänger kann davon nur profitieren weil dadurch meine Gegner zum Teil sehr erfahren und hochkarätig sind.

Alles in Allem hab ich den Schritt nicht bereut und würde das jederzeit wieder so machen.
Ich kann für mich sagen, dass ich bereits mehr kann als noch vor einem Jahr und mittlerweile auch nicht sofort die weiße Fahne schwenken muss wenn mir ein Wettkämpfer gegenüber steht. Ich unterliege zwar auch häufig aber ab und an hat man auch lichte Momente und die rechtfertigen dann für mich den ganzen Aufriss und machen gute Laune.
Man baut Hemmungen ab, auch mal eine auf die Glocke zu bekommen und kann versuchen die geübten Techniken im beim Grappling oder Sparring am Gegner zu erproben sofern man es durchgesetzt bekommt.
Finde bei unserem Training ebenfalls die Vielfalt sehr ansprechend.
Da machts eben der Mix!

Da ich wenig Vergleichsmöglichkeiten habe kann ich über die Qualität meiner Trainer wenig sagen bin aber sehr zufrieden und wenn ich mir das Feedback der Langgedienten so anhöre, sind unsere Vorturner schon von der besseren Sorte.
Die alten Hasen haben da schon so einige Vergleiche gezogen und die müssen ja mehr wissen als ich bzw. können das besser einschätzen.