"bestrafung" von den bösen buben [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Mahmut Aydin
07-01-2013, 16:02
Jo Leute,
wie bestraft (das klingt blöd, aber ihr wisst ja was ich meine) die bösen junge und mädels beim training? (es handelt sich um 3 gaaaanz böse)

folgendes, dazu was ich ausprobiert habe

-liegestütze: beim ersten mal blödsinn pro trainingseinheit zehn stück, beim zweiten mal 20, danach so lange, bis die anderen mit der übung zuende sind

-sollte das nicht klappen, ne saftige ansage über moral, anstand, vertrauen im training und sowas (du bist doch keine... mehr) (wer will mit dir trainieren, wenn dir keiner vertauen kann, wenn du dich so so so verhälst)

-sollte das wieder nicht klappen, meistens umziehen un zugucken, dabei gibts meisten den meisten streik, danach gibts erstmal eine einheit trainingsverbot

-und das wiederhole ich immer wieder aber es hilft nicht.. ich würde ungern mit den eltern der kinder reden oder sie aus dem kurs ausschließen

habt ihr ein paar ratschläge für mich? ich bin langsam echt am verzweifeln, aber möchte die drei nicht ausschließen

Tuborgjugend
07-01-2013, 16:13
Ich würde es mal mit Belohnungen probieren. Pro Trainingseinheit, in der die brav waren, gibts n Sammelobjekt und bei 10 oder 20 dieser Objekte ne kleine Belohnung (ne ganz tolle Technik, sie dürfen sich ein Spiel aussuchen, von mri aus auch Süßigkeiten oder n Eiweißriegel...)

Mahmut Aydin
07-01-2013, 16:33
Ich würde es mal mit Belohnungen probieren. Pro Trainingseinheit, in der die brav waren, gibts n Sammelobjekt und bei 10 oder 20 dieser Objekte ne kleine Belohnung (ne ganz tolle Technik, sie dürfen sich ein Spiel aussuchen, von mri aus auch Süßigkeiten oder n Eiweißriegel...)

das haben wir... die zwei mit dem vorbildlichsten verhalten, freundlichkeit, umgang mit anfängern, disziplin dürfen sich was vom automaten ziehen

Tuborgjugend
07-01-2013, 16:44
ist das erreichbar für die?

ich meinte auch mehr: 10x nix schlimmes machen = belohnung. zu den vorbildlichsten 2 zu gehören ist für manche kinder ziemlich unerreichbar

DerLoot
07-01-2013, 16:50
Darf man das alter der Kids erfahren?

Gruß. DerLoot

cave
07-01-2013, 18:07
ja . Alter bitte :)
und den KS/KK und wielange sie schon dabei sind

gruss cave

Crusherhh
07-01-2013, 19:54
Bei uns gabs auch als Kind für 2 Wochen Trainingsverbot wenn es zu dolle wurde und ich habs auch erlebt,das Störer einfach entfernt wurde, heißt entweder wurde den Eltern gesagt,das es für ihr Kind kein Training mehr gibt,sollte sich das verhalten nicht schlagartig verbessern, so ab 13/14 wurde dann direkt gesagt,das man draußen ist und nicht wieder kommen braucht.

Hat für den Trainer damals keinen unterschied gemacht wir waren eh immer so 20 Leute und er meinte lieber entspannt arbeiten und ein bisschen weniger Verdienen als sich unnötig auf zuregen.

Mahmut Aydin
07-01-2013, 20:36
Darf man das alter der Kids erfahren?

Gruß. DerLoot

zwei mal 12 und einmal 14... drei jungs um genau zu sein

also der 14 jährige ist seid ca 3-4 monaten da und die anderen beiden seit einem halben jahr ungefähr, die beiden besuchen die selbe klasse und kannten sich vorher bereits auch schon

Bubatz
07-01-2013, 21:38
Was machen die drei denn überhaupt ... quatschen, sich beleidigen, sich gegenseitig verhauen, sich zusammenrotten und andere mobben?

Mahmut Aydin
08-01-2013, 06:20
Was machen die drei denn überhaupt ... quatschen, sich beleidigen, sich gegenseitig verhauen, sich zusammenrotten und andere mobben?

sich über neulinge lustig machen, die trainer anlügen, (ich bin zu spät weil...) (ich konnte nicht weil...)die schweren kinder für ihre figur mobben und zu guter letzt sich untereinander absprechen in welcher hinsicht, sie auf sich aufmerksam machen

Inumeg
08-01-2013, 07:04
1) Belohnungen sind kein gutes Mittel, um ein Verhalten zu fördern.
2) Das von dir benutzte Strafensystem ist an sich ganz gut. Wenn das aber nicht zieht, dann musst du wohl oder übel mit den Eltern reden: "Wir haben im Training gewisse Regeln, die ihr Kind sehr gut kennt, aber trotzdem ständig bricht. Sollte das nicht aufhören, müssen wir ihr Kind solange vom Training ausschließen, bis das aufhört"

3) Nebenan (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f90/bernahme-152135/) gibt's nen ähnlichen Thread, da steht auch nützliches zu dem Thema drin.

freakyboy
08-01-2013, 07:21
Also da es sich hier nicht nur um Störung des Unterrichts handelt, sondern andere Schüler gemobbt werden solltest du mMn mit den Eltern sprechen. So ein Verhalten hat da einfach nichts zu suchen. Falls es sich nach dem Gespräch nicht bessert -> raus mit ihnen!

Undayag
08-01-2013, 07:23
Sorry, Leutz,
das geht bei mir garnicht. Ich bin nicht in der Rolle des Strafenden, find ich grundsätzlich völlig daneben. Wer bist du, das du auf die Idee kommst zu strafen?? Du bist ja (so nehme ich an) kein Richter!

Handle Kosequenzen aus. Nimm sie in den Mittelpunkt! Störungen haben Vorrang...alles Schlagwörter, die längst jeder Trainer schon einmal gehört haben sollte.
Kannst du es nicht, dann musst du sie wohl weg schicken. Für mich die schlechteste Option. Gerade die Kids in dem Alter wollen nicht "entdeckt" werden, im Hintergrund agieren, cool durch Ausgrenzung, sich Erhöhen durch andere zu erniedrigen....Sprich die Dinge in der Gruppe vor allen Leuten an. Frage sie was sie mit ihem Verhalten bezwecken, wie das bei den anderen ankommt, wie du reagieren solltest bei so einem Verhalten, Optionen öffnen und Angebote machen. Fragen, weshalb sie ins Training kommen wollen, was sie hier lernen können, was sie brauchen...

Eventuell ist Dein Training nicht dafür konzeptioniert...dann solltest du dich entscheiden. Kannst du es, dann mach es oder kannst du es nicht, dann lass es. Beides hat Konsequenzen.
Ich halte nix von Strafen...Konsequenzen dafür aber so was von klar!
Regeln....selbst verfassen lassen. Kommt eben darauf an, welchen Hintergrund die kids haben und wen du trainieren willst UND kannst.
In der Regel sind nicht alle Trainer auch Pädagogen. Also einfach akzeptieren, dass es gewisse Grenzen gibt. Eventuell auch einmal ein Besuch zuhause, wenn es Dir ernst ist und schauen was hinten dran steht...Klar, ist nicht unbedingt Aufgabe z.B. innerhalb eines Vereines.
Will damit sagen, überprüf deine Haltung und akzeptiere das was du kannst und bau auf dem auf....gibts Schwierigkeiten, dann sprich sie an..alles andere weiter üben und lernen.

Cillura
08-01-2013, 07:24
sich über neulinge lustig machen, die trainer anlügen, (ich bin zu spät weil...) (ich konnte nicht weil...)die schweren kinder für ihre figur mobben und zu guter letzt sich untereinander absprechen in welcher hinsicht, sie auf sich aufmerksam machen

Hm, nicht einfach und sehr unschön würde ich sagen. Zumal sie in einem Alter sind, in dem sie es besser wissen (müssten).

Zum „anlügen“ und zu spät kommen : Bei uns gibt’s kein zu spät kommen. Viele Kids werden von den Eltern gebracht, wenn diese erst spät von Arbeit weggkommen oder es nicht rechtzeitig durch den Stadtverkehr schaffen, dann kommen sie bis zu 10 Minuten später. Ist schade, lässt sich aber nicht ändern. Ein Kind zu bestrafen, weil die Eltern arbeiten sind, ist in meinen Augen quatsch. Und die Kids, die selbstständig zum Training kommen und es verpennt haben, haben halt Glück gehabt. Es gibt in dieser Hinsicht bei uns keine Unterschiede, weil das unfair wäre. Somit muss kein Kind Ausreden erfinden, wenn es zu spät kommt. Ich würde das ganze auch nicht als Lüge abstempeln – ist halt ne kindliche Ausrede. Schau am besten wie kreativ sie dabei sind, vielleicht kannst du es dann bisl lockerer nehmen. Wenn du zu spät kommen dennoch ahnden willst, dann bleib ruhig bei sportlichen Übungen – sie müssen sich immerhin warm machen. ;)

Zum Mobbing und lustig machen über andere : Ein absolutes NoGo bei uns. Wir gehen dann wie folgt vor.
Kleine Gruppe (bis 8 Jahre): Der Mobber muss die Übung selbst vor machen und wird dabei natürlich von den Trainern genau beobachtet und die Technik pingelig (aber immernoch sachlich) beurteilt. Meist merkt der Mobber dann, dass er es selbst nicht besser kann. Danach gibt’s noch ne Erläuterung, dass man sich nicht über andere lustig macht. Bisher haben auch nur 2 Kids über ein anderes gelacht, weil es die Fallschule nicht konnte. Nachdem sie selbst Fallschule zeigen sollten waren sie still.
Große Gruppe (ab 9 Jahre): 5 Liegestütze für Mobbing und Lachen über andere. Dazu ne klare Ansage, dass über andere nicht gespottet wird, jeder mal angefangen hat und so weiter, dazu noch mal n Hinweis auf Respekt, Disziplin und Höflichkeit im Training. Hat bei uns bisher immer gereicht.

Stören / auf sich aufmerksam machen : Finde am besten heraus woran das liegt. Sie haben evtl. zu viel Zeit im Training um überhaupt zu stören. Lass sie nicht zusammen trainieren und zieh bisl das Training an. Falls es nix hilft. Verwarnung, Liegestütze, Ausschluss vom Training für den Rest der Stunde. Danach Gespräch mit den Kids (einzeln).

Sollte das alles nicht helfen, sprich mit den Eltern. Wird das Verhalten nicht besser, rausschmiss. Ich weiß, ist heftig, aber die Trainingsqualität leidet mit jedem Störer. Auch bei uns ist das so. Einfach so fliegt keiner bei uns. Jeder hat ne Chance von nem halben Jahr. Meist kann man in der Zeit auch sehen, dass es besser wird – dann muss man unbedingt dran bleiben. Die, bei denen es nicht besser wird, gehören auf kurz oder lang nicht ins Training. Hierfür musst du aber viele Einzelgespräche mit den Kids führen und auch im Training immer wieder betonen, wie wichtig unsere Übungspartner für uns sind, und wir diese mit Respekt und Höflichkeit behandeln müssen. Fruchtet das alles nicht, müssen sie sich einen Verein suchen, der mehr ihren Bedürfnissen gerecht wird. Kinder sollen im Kampfsport Selbstbewusstsein aufbauen und das wird durch solche Spinner kaputt gemacht.

Hinweis: Was du vor hast ist ein langfristiges Projekt. Repekt und Disziplin kommen nicht von heute auf morgen.* Du solltest nicht zu viel erwarten. Achte auf kleine Besserungen und hebe das positive auch als Lob vor der Gruppe hervor. Verteile auch mal kleine Aufgaben, an denen sie sich selbst erproben können. Beispiel: „Ihr macht Tritttraining an der Pratze. Du bist in dieser Gruppe jetzt der Chef und sorgst dafür, dass alle ordentlich trainineren, ohne die anderen Gruppen zu stören. Wenn einer die Übung nicht kennt, erklärst du sie ihm.“ Machen wir ab und an und klappt ganz gut. Man muss das ganze natürlich im Auge behalten, damit es nicht ausartet, wenn ein Kind mit der Aufgabe überfordert sein sollte. Wichtig ist, dass sie trotz der Chefrolle die anderen Kinder der Gruppe mit Respekt behandeln. Haben sie ihre Aufgabe gut gemacht, dann lobe sie am Ende der Stunde vor allen.



* Bei uns hat es mehr als ein Jahr gedauert, bis wir eine stete Linie drin hatten, auf die wir aufbauen konnten. Und wie ich gestern erleben durfte, wirkt es auf jeden Fall nach. Wir hatten damals ein Smiliesystem. Für gutes Verhalten haben sie einen lachenden für schlechtes einen traurigen Smilie erhalten. Bei vier lachenden Smilies in Folge gab es einen Stern. Wer drei Sterne hatte, hat den ersten Teil der Prüfungszulassung erhalten. Bei vier traurigen Smlies in Folge gab es einen Stern abgezogen. Das System hat klasse gewirkt. Mittlerweile nutzen wir es nicht mehr, weil wir es nicht mehr brauchen. In der ganz kleinen Gruppe (sehr neue Gruppe) haben wir dieses System wieder eingeführt. Auch hier wirkt es super.

Kusagras
08-01-2013, 08:24
Sorry, Leutz,
das geht bei mir garnicht. Ich bin nicht in der Rolle des Strafenden, find ich grundsätzlich völlig daneben. Wer bist du, das du auf die Idee kommst zu strafen?? Du bist ja (so nehme ich an) kein Richter!

Handle Kosequenzen aus. ...


Ich halte das für sprachliche Spitzfindigkeit. Strafen sind ! Konsequenzen.

@Mahmut

Ich würde ein gut vorbreitetetes Gespräch mit den Beteiligten führen. Mobbing geht gar nicht. Wer selbst wie das viele Jugendliche tun, von Respekt redet, soll ihn auch anderen entgegenbringen. Frage sie doch mal eingangs des Gespräches was für sie Respekt ist.

Oder mache das - noch vor einem Gespräch mit den Betroffenen dreien-mal vor Trainingsbeginn zum Thema in der Gesamtgruppe, mit Bezug auf das Training.
Jeder kann sich zu Wort melden. Du kannst dann die Regeln erfahren, die sie für sinnvoll erdenken, weitere dir wichtige ergänzt du, tippst die ab, lässt Sie unterschreiben und hängst das in Großformat im Dojo auf (ggf mit Fotos der Jugendlichen, müsstest dafpür wohl aber Erlaubnis einholen).

Andererseits darfst du dir nicht zuviel davon versprechen: in tausenden Klassenräumen hängen solche "pädagogisch wertvoll" erarbeiteten Regelen herum, ohne großen Effekt.

Da die Kids zu dir freiwillig kommen solltest du es aber eigentlich leichter haben, so kenn ich das aus meiner Trainerzeit. Eigentlich hat eine klare, sachliche aber kindgemäße Ansprache meist gut geholfen, dabei deutlich machen, dass eine gute Trainingsatmosphäre und gegenseitiges sich Respektieren absolute Basis sind.

Und wie schon einer schrieb: lieber 3 Leute weniger und dafür gute Atmosphäre als krampfhaft versuchen jeden mitzunehmen. Bevor du aber wen rausschmneisst solltest du ein letztes Gespräch führen, ohne drohenden Habitus aber eben deutlich machen, das du einiges versucht hast aber leider erkennen musst, das die Jugendlichen deine Bemühungen und ihre "Bringschuld" nicht anerkennen und das nun deine Geduld am Ende ist und du keinerlei Verstöße gegen allertwichtigste Regeln mehr duldest.

Man muß bei allem Augemmaß bewahren. Zu spät kommen, naja, Frotzeleien sind auch normal unter Jugendlichen, da muss man auch mal weghören. Aber steckt da was fieses und dauerhaft absichtlich destruktives dahinter, wäre das ein No-Go. Da MÜSSEN Konsequnzen folgen.
Die anderen Jugendlichen erwarten von dier auch, dass du die Werte und Konsequenzen nicht nur ankündigst sonder auch vorlebst und umsetzt.


Du könntst übrigens versuchen Team-Übungen einzubauen (für kleiner Gruppen aber auch dür die gesamte) , die die Gemeinsamkeit auch unter den "Verfeindeten" fördern, dabei darauf achten, dass es Übungen/Spiele sind, die nicht immer per se eine Sieger- und Verlierer-Gruppe resultieren, das birgt wieder Potential für Ärger. Ein gemeinsamer Kletterausflug wo sie sich gegesenitg sichern müssen, könnte auch mal interessant sein. Im Einzelnen wirken solche Maßnahmen wohl nur kurz, sie sind eben regelmäßig mit Gespür für die Situation und Gruppendynamik einzusetzen.

Berichte mal wie es weiter ging.

HellAdmiral
08-01-2013, 08:35
Hi.
Unser Trainer hat ein interessantes Mittel ausprobiert und es scheint richtig gut zu funktionieren, zumindest bei den Kindern, bei den Jugendlichen haben wir solche Fälle nicht, daher kann ich da nichts zur Wirksamkeit sagen:
Wir haben 2, 3 solche Spezialisten, die sich immer lustig machen, immer wieder versuchen, andere abzulenken, zum Lachen und Rumalbern zu bringen usw. und der Sensei ignoriert die in solchen Situationen vollkommen, ermahnt aber diejenigen, die auf sie reagieren. Nicht böse oder so, sondern er spricht sie einfach an und dann mit abwinkender Handbewegung "Lass ihn einfach." oder "Lass dich nicht drauf ein.", das wirkte bei zwei von denen schon Wunder, der dritte lernt's langsam:
Sie merken, dass sie mit jedem Mal, wo sie aus der Reihe tanzen und wirklich stören, rumspinnen, anpöbeln, immer mehr ausgegrenzt werden, immer mehr alleine dastehen. Keiner lacht mehr über ihre Witze, keiner reagiert auf sie, selbst die Eltern schauen dann immer geflissentlich in eine völlig andere Richtung. Wenn sie dazugehören wollen, müssen sie sich halt benehmen.
Auf der anderen Seite werden sie nicht völlig ausgegrenzt. Wenn der Sensei Fragen stellt, Techniken erklärt, Fehler korrigiert usw., werden sie völlig gleichberechtigt mit allen anderen behandelt. Lediglich das unerwünschte Verhalten wird völlig ignoriert.

Das hat sich inzwischen soweit eingeschliffen, dass sobald sie anfangen, störend rumzualbern (generell hält er die Zügel bei den Kindern ja lockerer, sodass die Hemmschwelle etwas höher liegt, als bei Jugendlichen und Erwachsenen), drehen sich alle von ihnen weg und sobald sie sich wieder benehmen, ist nie was gewesen.
Extremreaktion vor einiger Zeit: Früherer absoluter Raufbold, 8 oder 9 Jahre alt, stellte sich plötzlich vor alle hin und sagte: "Entschuldigt bitte, dass ich euch gestört hab, das war dumm."
Selbst den alten Hasen und den Trainern stand vor Staunen erstmal der Mund offen. ;)

Kusagras
08-01-2013, 08:44
...
Selbst den alten Hasen und den Trainern stand vor Staunen erstmal der Mund offen. ;)

Sowas ist natürlich schön, aber bei Kindern, denek ich sollte man eine höhere Tolerranzschwelle haben, das Rumalbern gehört dazu. (meine das grundsätzlich, nicht, das hier in diesem Fall überzogen wurde).

Cillura
08-01-2013, 08:47
Völliges ignorieren hilft bei unseren Kids nicht. Sie steigern sich dann immer weiter hoch und letztlich ist kein Training mehr möglich. Sobald es unruhig wird, hilft meist, die Übung zu varieren oder (wenn bei der Übung geblieben werden soll) einen Partnerwechsel einzubauen. Training muss kurzweilig sein.

Wenn einer trotzdem weiter stört gibts ne Verwarnung und beim zweiten Mal je nach Alter dann Liegestützte oder ne Auszeit am Rand.

Bin auch der Meinung, dass bisl rumalbern dazu gehört. Aber gibt ja verschiedene Stufen davon. Wenn es so schlimm wird, dass es stört dann gehört das nicht ins Training. Aber bisl Quatsch machen, ist selbst bei uns im Erwachsenentraining immer mit dabei :D Es darf nur nicht stören. Auf den Boden bringen und festlegen heißt die Übung? Klar, kein Problem. Kann man doch Klasse nen kleinen Bodenkampf draus machen. :D Es muss nur im Rahmen bleiben und darf die eigentliche Übung nicht benachteiligen.


@Eingangspost:


... ich würde ungern mit den eltern der kinder reden ...

Warum das? Mit den Eltern reden, kann durchaus sinnvoll und zielführend sein. Erziehung ist nicht primär deine Aufgabe. Du kannst also durchaus die Eltern mit einbeziehen. Ich denke sogar, dass viele das wünschen. Ich schreibe "primär", weil ich der Meinung bin, dass Erziehung eine Gemeinschaftsaufgabe ist. Wenn alle sagen "ist mir egal, was das Kind macht" braucht sich keiner zu wundern, wenn die Bälger machen was sie wollen. Das soll aber nicht heißen, dass man den Eltern ihre Aufgabe aus der Hand nimmt. Da würden sich einige ohnehin auf den Schlipps getreten fühlen. Dennoch sollte jeder, der sich länger mit einem Kind beschäftigt, positiv auf dessen Leben und das allgemeine Verhalten einwirken. Davon profitieren letztlich alle. Bsp.: Kind kommt bei uns in Sportcenter und wirft die Schuhe vor das leere Schuhregal. Kind freundlich darauf hinweisen, dass es bitte seine Schuhe ins Regal stellen soll. Da haben alle was davon. Es sieht ordentlich aus und das Kind lernt Ordnung zu halten. Nicht nur zu Hause, sondern auch wenn es bei anderen ist.

Undayag
08-01-2013, 09:19
@ Kusagras

"Ich halte das für sprachliche Spitzfindigkeit. Strafen sind ! Konsequenzen."

Mann...glaub ich echt nicht...selbst das Wikiblödia unterscheidet das..:-§

Konsequenz:

Erzieherische Konsequenz bezeichnet pädagogisch angemessene, spürbare Folgen (Konsequenzen) zum Verhalten eines Kindes, insbesondere lernwirksame Belohnungen für gutes Bemühen, lehrsame Erfahrungen und eine Vermittlung von Erfahrung durch verständliche Worte und Hinweise. Nicht dazu gehören unangemessene Folgen (schädigende Konsequenzen, als hart angesehene Strafen oder auch Konsequenzen, die mit dem Verhalten des Kindes in keinem für das Kind ersichtlichen Zusammenhang stehen).

Erzieherische Konsequenz bezeichnet andererseits eine Art des Umgangs mit dem Kind, die auf als angemessenen angesehene Folgen aufbaut und das Ziel verfolgt, die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes zu fördern und Streitigkeiten und Konflikte in Grenzen zu halten.

STRAFE:
Die Strafe ist eine Sanktion gegenüber einem bestimmten Verhalten, das in der Regel vom Erziehenden oder Vorgesetzten als Unrecht bzw. als (in der Situation) unangemessen qualifiziert wird.

Erziehungswissenschaft

Moderne westliche Konzepte

In der westlichen Pädagogik ist bei der Sanktionierung unerwünschten Verhaltens das Bestrafen heute weitgehend vom Konzept der „Konsequenz“ ersetzt worden. Während bei der Strafe zwischen dem unerwünschten Verhalten und der Sanktion oft kein sachlicher Zusammenhang steht (Beispiel: unanständiges Wort gesagt ‒ Schläge auf die Finger), ist bei einer Konsequenz der Zusammenhang für das Kind ersichtlich (Beispiel: Skateboard nach dem Spielen nicht weggeräumt ‒ Skateboard wird für einige Tage entzogen). Bei Konsequenzen geht es nicht um Schuld und Sühne, sondern um die Einbeziehung des Kindes bei der Beseitigung von Störungen und in die Wiedergutmachung.[17]

Die amerikanische Erziehungsbuchautorin Barbara Coloroso hat darauf hingewiesen, dass die Wirksamkeit von Konsequenzen maßgeblich davon abhänge, wie zuverlässig die Eltern diese durchsetzen: „Es ist nicht die Härte der Konsequenz, die Wirkung zeigt, es ist die Gewissheit, mit der sie erfolgt […].“[18] Die Psychologin und Familientherapeutin Wendy Mogel fordert, das Kind, wenn man ihm einen Verweis erteilt, nicht zu demütigen oder zu beschämen;[19] anstelle von Strafen schlägt Mogel den Entzug von Privilegien vor.[20]

Auch die aus der Verhaltenstherapie stammende und in Familien heute weit verbreitete Time-Out-Technik zielt nicht auf Sühne, sondern auf das Entziehen von Reizen, die das unerwünschte Verhalten verstärken könnten.



DU nennst das spitzfindig?? Ich Entwicklung.

DAS sollte auch bis ins Dojo gelangt sein, oder??

Judoka70
08-01-2013, 10:17
Wenn die Kids schon etwas älter sind: Wenn einer stört, die gesamte Gruppe 5-10 Liegestützen machen lassen, auf den Finger-Knöcheln. Kein Störer möchte es sich mit der ganzen Gruppe verscherzen, das Problem ist somit ganz schnell behoben und alle können eine ruhige und disziplinierte Trainingsatmosphäre geniessen. Funktioniert hervorragend.

Kusagras
08-01-2013, 17:13
DU nennst das spitzfindig?? Ich Entwicklung.

...


Wenn man den "Entzug von Privilegien vorzieht", was soll daran anderes als Strafe sein.

Strafe mag ggf. aus dem Rechtsbereich kommen (was noch zu klären sei), aber ob ich eine Reaktion, ein Verbot eine Einschränkung Konsequenz oder Srrafe nenne ist im Prinzip Wumpe. Ich kann mich aber damit arrangieren vor den Kindern von "Konsequenzen" zu sprechen, was ich meist auch so gemacht habe: ob das in den Augen der Betroffenen einen Unterschied macht, wage ich zu bezweifeln und ich habe Erfahrung damit.

Letztlich kommt es auf den Inhalt an. Und die Wahl des Ausdrucks sagt noch nichts darüber aus. Eine "Konsequenz" kann genauso unverhältmismäßig und unpassend sein, wie eine "Strafe" bzw. "Sanktion".

In kaum einem Bereich wird darüberhinaus so viel rumgelabert und nichts selten verklärt und unklar/mehrdeutig verklausuliert und manipuliert wie im pädagogischen Bereich. Ich sag nur "schwarze Pädagogik" und die ist noch lange nicht überholt. Kann man jeden Tag auf Spielplätzen mitbekommen, z.B..

"Skateboard entziehen" ist für mich eindeutig eine Strafe;)

Kusagras
08-01-2013, 17:15
Wenn die Kids schon etwas älter sind: Wenn einer stört, die gesamte Gruppe 5-10 Liegestützen machen lassen, auf den Finger-Knöcheln. Kein Störer möchte es sich mit der ganzen Gruppe verscherzen, das Problem ist somit ganz schnell behoben und alle können eine ruhige und disziplinierte Trainingsatmosphäre geniessen. Funktioniert hervorragend.


Military-style. Kollektivstrafen weden i.d.R. als extrem ungerecht von den Nicht-Verursachern empfunden, grade auch von Kindern. Und das ist auch völlig nachvollziehbar.

Bubatz
08-01-2013, 17:40
Ja, Kollektivstrafen sind wg. Ungerechtigkeit inakzeptabel. Dass es "hervorragend funktioniert" ist demgegenüber kein Grund. 10 Stockhiebe würden wahrscheinlich auch für Ruhe sorgen, aber trotzdem macht man so was nicht.

Judoka70
08-01-2013, 17:40
Military-style. Kollektivstrafen weden i.d.R. als extrem ungerecht von den Nicht-Verursachern empfunden, grade auch von Kindern. Und das ist auch völlig nachvollziehbar.

Nicht unbedingt ein Widerspruch:"Budō (japanisch 武道, deutsch Militär-Weg, Kriegskunstweg, Weg des Krieges) ist der Oberbegriff für alle japanischen Kampfkünste, also Jiu Jitsu, Judo, Karate, Aikidō, Sumō und Kendō...
(Quelle:Wikipedia)

Was ist das schon für eine Strafe, wenn der Lehrer nach einer Störung mit einem Lächeln im Gesicht sagt: "So, nun machen wir alle 10 Liegestütze ..."
Das ist nicht schlimm, hilft aber der Konzentration nach.
Es gibt sogar Lehrer, die machen dabei mit, dann dürfte sich erst recht kein Schüler "ungerecht behandelt" fühlen.
Einfach mal ausprobieren.

Kusagras
08-01-2013, 18:09
.. Was ist das schon für eine Strafe, wenn der Lehrer nach einer Störung mit einem Lächeln im Gesicht sagt: "So, nun machen wir alle 10 Liegestütze ..."
Das ist nicht schlimm, hilft aber der Konzentration nach.
Es gibt sogar Lehrer, die machen dabei mit, dann dürfte sich erst recht kein Schüler "ungerecht behandelt" fühlen.
Einfach mal ausprobieren.

Ich bestreite nicht, das es funktionieren kann, die Nachteile sind mir aber eindeutig zuviel des "Guten". Als Schüler habe ich Kollektivstrafen immer "gehasst", am meisten dabei den betreffenden Lehrer/Trainer.

Cillura
08-01-2013, 18:18
:D Man man man hier gehts ja ab. :D




...
Was ist das schon für eine Strafe, wenn der Lehrer nach einer Störung mit einem Lächeln im Gesicht sagt: "So, nun machen wir alle 10 Liegestütze ..."
Das ist nicht schlimm, hilft aber der Konzentration nach.
Es gibt sogar Lehrer, die machen dabei mit, dann dürfte sich erst recht kein Schüler "ungerecht behandelt" fühlen.
Einfach mal ausprobieren.

Wir hatten mal in der großen Gruppe einen, der hatte mal wieder sein Lieblingswort mit Sch gesagt. Ein Blick vom Trainer genügte und er hat seine 5 LS gemacht. Ging auch locker flockig von der Hand. Er hat es mit Humor genommen. Da es aber mitten im Fußball* war und er im Tor stand, ist natürlich auch prompt eins gefallen :D Steht wieder auf und meint mit nem fetten Grinsen im Gesicht. "Man, das ist doch Sch****" :D Sehr lustige Situation als er merkte, dass ers wieder gesagt hatte. Und noch mal 5. Und wieder ein Tor. :D Dann war die Erwärmung irgendwann vorbei. Alle mussten lachen, auch der, der LS gemacht hatte. Dann war Trinkpause und er steht so neben dem Trainer und meint. "Früher hatten wir noch alle zusammen LS gemacht. Mit Bitte und Danke sagen." Ich gugg so hin und denk mir nur "Verdammt, halt die Klappe." :ups: Der Trainer bekam wieder sein breites Grinsen und meint "Alle guten Dinge sind drei. Du weißt ja, wann wir LS machen." Der Typ fängt tatsächlich an zu lachen und ruft. "Schei** Leute, wir machen jetzt alle zusammen." :D:D:D Also sind alle runter (die Hälfte hat natürlich geschimpft, die andere Hälfte sah das ganz locker) Beim runter gehen sagten alle "Danke", beim hoch gehen "ASDF". Und ASDF sagte "Gern" - "Geschehn" :D:D:D Naja, die große Gruppe geht recht entspannt mit solchen "Strafen" um.


*Irgendwie bringt der solche Aktionen immer beim Fußball. :o


Ähhh, was ich eigentlich sagen will: Die Gesamtatmosphäre muss stimmen. Dann ist sowas auch kein Problem.

Mahmut Aydin
08-01-2013, 18:47
irgendwie gibt es viele pro- und contra anhänger der collektivstrafe und der meinung, dass ich mit den eltern reden müsse...

aber mal kurz mein statement dazu, ich bin gern bereit mich nach euren besseren methoden zu richten

-der grund wieso ich nicht mit den eltern der kinder reden möchte ist, dass ich finde, dass das training eine elternfreie atmosphäre ist. eltern die zugucken dürfen ihre kinder nicht anfeuern, keiner darf von drausen schimpfen mit solchen sätzen wie "hey derb, du haust nicht feste genug" oder ähnlichen sprüchen. eltern haben im training ruhig zu sein und basta
training ist meiner meinung nach ein ort (gerade mit kindern) wo sie ausschließlich im miteinander lernen vom trainer lernen, also ohne der unterordnung an eltern was auch heißen soll, dass keiner wegen seinen verfehlungen und vergehen im training vor seinen eltern rechenschaft abgeben muss... klar, das ist extremes verhalten was die zum teil an den tag legen, aber ich würd sehr ungern die eltern mit ins boot holen. gerade in diesem fall nicht, weil ich weiß, dass die hin und wieder mal dabei sind und genau wissen was die kinder abziehen und so wie es aussieht wechseln die auch kein wort mit denen, da sich das verhalten ja wohl sonst geändert hatte. und sowas wie "... sonst fliegt der raus" würde ich als aller letztes in erwägung ziehen, ich tue mir das ungern an, mich mit denen auseinander zu setzen, aber dennoch denke ich, dass sie einiges wichtiges hier mitnehmen können, was sie woander erstmal nicht finden. ansonsten, hab ich erstmal vor strenger mit denen (vorallem mit den beiden jüngeren, da sie schon was länger dabei sind) umzugehen und zu schauen wie sich das dann in nächster zeit entwickelt...

und irgendwie denke ich, dass diese liegestütz erziehung am wenigsten funktioniert... entweder die machen die mit der "leck mich am ar*** das mach ich doch mit links" haltung oder sie machen keine richtigen und faxen da dann noch mehr rum..

Cillura
08-01-2013, 19:00
Hm, ist n guter Grund. Kann ich verstehen, wenn du das so siehst. Problem an der Sache ist nur, dass du dann mit den Kids „allein“ fertig werden musst. Was die Sache nicht einfacher macht – dennoch sollte sie mit viel Geduld letztlich lösbar sein. Es gibt keine unlösbaren Probleme. (Auf Dauer löst sich sowieso jedes Problem von allein.) Wie dem auch sei, wenn du keine Elterngespräche führen möchtest, dann müssen wir auf dieser Basis weiter diskutieren und nach Lösungsansätzen suchen.

Von außen kann man das Training immer schlecht beurteilen. Besonders, wenn mans nicht mal sieht, so wie wir hier. Daher erstmal paar Fragen an dich.

In welchen Situationen machen die Kids Blödsinn? Haben sie in dieser Zeit keine Aufgabe? Läuft die Übung vielleicht schon zu lang, so dass sie für die Kids öde wird (Kinder empfinden das meist anders als Erwachsene)? Machen Sie mit, wenn sie eine Lieblingsübung durchführen? Was sind das für Übungen, die sie mögen?

Hast du schon mal mit den Kids einzeln gesprochen? Ganz entspannt und ohne Vorwürfe. Wie ist eure zwischenmenschliche Beziehung? Sehen die Kids zu dir auf? Müssen die Kids ins Training kommen, oder kommen sie freiwillig?

Was trainiert ihr eigentlich? Wie sieht ne Stunde ganz allgemein bei euch aus?

MfG, Cill

Mahmut Aydin
08-01-2013, 19:29
In welchen Situationen machen die Kids Blödsinn?
Haben sie in dieser Zeit keine Aufgabe?
-es fängt meistens beim warmlaufen an. der eine überholt den anderen, einer sprinten quer durch die menge,
-bei partnerübungen, wenn sie jemanden haben, den sie mögen blöden sie mit dem rum, ob es nun gegenseitig pratzen halten ist, sparring oder einfach ein paar spielchen
-oftmals auch in der umkleidekabiene
-also eigentlich zu jedem gegeben anlass, am schlimmsten ist es, wenn wir im sommer mit denen mal in den park gehen zum fußball spielen, da muss jeder der öffentlichkeit noch zeigen, dass er kämpfen kann (das trifft dann meistens eher auf so ziemlich alle zu, das nehm ich denen aber nicht übel)


Läuft die Übung vielleicht schon zu lang, so dass sie für die Kids öde wird (Kinder empfinden das meist anders als Erwachsene)?
-das ist oft auch mein empfinden, weniger wenn es zu lang ist, mehr wenn es zu detailiert wird.. Beispiel, wir üben kicks, am anfang macht jeder einen lowkick am partner und umgekehrt, danach kurz ein brake, wo tritt man hin, womit tritt man und weit.. danach ein weiter brake wie tritt man am besten, wo bleibt die deckung und so weiter.. meistens wenn es dann zu viel lernstoff ist wirds für die anlass mist zu bauen


Machen Sie mit, wenn sie eine Lieblingsübung durchführen?
-das tun sie meistens, die geben sich da sogar sehr viel mühe, weil es meistens auch die übungen sind, die sie am besten können


Was sind das für Übungen, die sie mögen?
-aufwärmspiele sind bei uns sehr beliebt, alphabetisch darf jeder ein aufwärmspiel aus der liste (rund 20 spiele) für 5-10 minuten, je nachdem wie viel spaß es ihnen macht raussuchen. es sind alles team und partnerspiele.
brennball und zombieball sind bei uns am meisten beliebt.
-die jungs sind auch unheimliche fußballfans, da machen die auch gern mit, da entstehen dann aber immer wieder mal "das war kein tor, das war pfosten" streits, die sind aber leicht zu umherzugehen in dem man kompromisse wie elfmeter oder freistoß findet
-auch gern sind bei uns cirkeltraining, also nicht wie beim kraftausdauersport sondern verschiedene stationen wo jeder was anderes trainiert, der eine am sandsacke steppen, der andere mit dem partner ringen und ähnliches

das sind so ziemlich die einheiten in denen der wenigste streß vorkommt, da machen alles mehr oder weniger brav mit




Hast du schon mal mit den Kids einzeln gesprochen? Ganz entspannt und ohne Vorwürfe.
-kommt drauf an was du meinst, wenn ich mal sehe, dass einer der kind lange fehlt, oder es irgendwie unglücklich scheint, frag ich nach, ob alles gut ist, ob es zuhause läuft, wie es in der schule ist und weiter... aber auf solche sachen direkt nicht, meistens nur mit der lehrmeister schiene nach dem sie was angestellt haben und ärger bekommen


Wie ist eure zwischenmenschliche Beziehung?
-die kinder sehen mich eigentlich als einen großen bruder, sowie ich sie auch als kleine geschwister oftmals betrachte, da das motto unseres trainings auch wie vor jedem training wiederholt wird "wir sind eine familie auf der matte und freunde neben der matte, oss" das wird auch immer so verstanden, leider oftmals nicht von schüler zu schüler, aber von schüler zu trainer immer



Sehen die Kids zu dir auf?
-sehr sogar!


Müssen die Kids ins Training kommen, oder kommen sie freiwillig?
-die zwei jüngeren kommen sehr gerne, der eine ältere ist da eher geteilter meinung, wenn der kein bock hat, zieht der sich oftmals auch garnicht erst um.


Was trainiert ihr eigentlich?
-kickboxen und boxen, mal auf spielerischer mal auf technischer ebene, das entscheide ich meist spontan, je nach anzahl und laune der kids


Wie sieht ne Stunde ganz allgemein bei euch aus?
-gemeinsam aufwärmen, sprich einlaufen und aufwärmspiel
-gemeinsam dehnen, ich gebe erst einige dehnübungen vor, dann darf hin und wieder mal jemand eine zeigen
-danach etwas techniktraining oder konditionstraining
-dazu kommen dann auf die vorherige technik (falls techniktraining) bestimmte partnerübungen
-und wenn sie brav waren, dürfen sie noch sparring machen oder spielen

ich hoffe das konnte einen kleinen einblick bringen..

nebenbei noch, die hallte ist eigentlich immer recht rar besetzt, also haben wir viel platz

Cillura
08-01-2013, 20:12
-es fängt meistens beim warmlaufen an. der eine überholt den anderen, einer sprinten quer durch die menge,
...

Ich denke sowas ist normal. Das machen unsere Kids auch. Da die Halle bei uns sehr klein ist, sollten sie allerdings den Platz komplett ausnutzen, weil sonst die kleinen Kreise auf ihre Gelenke gehen. Das machen sie natürlich nicht, weil sie lieber immer schneller werdend um ihre eigene Achse rennen. Das stört. Daher haben wir Markierungen (Trainer) angebracht, um die sie herum laufen müssen. Seh das ganze einfach bisl locker, auch wenn sie Späßle machen. Es ist der Stundenbeginn und wenn sie sich hier komplett auspowern, dann sind sie in der Stunde ruhiger ;) Kannst ja selbst auch Abschnitte einbauen, wo sie Sprinten sollen. Vielleicht hilft das ja.




...
-bei partnerübungen, wenn sie jemanden haben, den sie mögen blöden sie mit dem rum, ob es nun gegenseitig pratzen halten ist, sparring oder einfach ein paar spielchen



Tjaja, solche haben wir auch :) Hier hilft bei uns meist der Hinweis, dass sie sich bisl mehr konzentrieren sollen. Evtl. mal kurz daneben stehen und bei der Übung zusehen. Letztens hab ich die Kids aufgefordert, die Übung etwas intensiver zu betreiben und sich gegenseitig mehr zu fordern. Da haben sie sofort mit dem Quatsch aufgehört und sich konzentriert. Mussten sie ja, denn sonst hätten sie die Pratze an den Kopf bekommen ;)




...
-oftmals auch in der umkleidekabiene



Da geht mittlerweile bei uns ein Trainer mit hinter. Nachdem ein Kind aus dem Fenster aufs Dach geklettert ist, hat es uns gereicht. Daher Umkleide nur noch unter Aufsicht. Dann ziehen sie sich zumindest schnell um. Ist schade, aber muss leider sein. Einmal wäre ich (Frau) sogar beinah in die Umkleide (Herrenumkleide) gestürmt, weil die Kids sich drinnen angebrüllt haben. Keine Ahnung was los war. Der Cheftrainer stand aber grad neben mir und hat mich nur fragend angesehen als ich genervt nach der Türklinke griff. Habs dann gelassen und stattdessen laut gegen die Tür geschlagen und gerufen „Noch ein Ton und wir hängen noch ne Einheit im Treppenhaus ran.“ Dann wars still und kurz darauf kamen sie alle umgezogen rausgeschlichen.




...
-also eigentlich zu jedem gegeben anlass, am schlimmsten ist es, wenn wir im sommer mit denen mal in den park gehen zum fußball spielen, da muss jeder der öffentlichkeit noch zeigen, dass er kämpfen kann (das trifft dann meistens eher auf so ziemlich alle zu, das nehm ich denen aber nicht übel)



Hier würde ich vorher sagen, dass im Park nur Fußball gespielt und kein Kampfsport gemacht wird. Und wer sich nicht dran hält, darf künftig im Park nicht mit Fußball spielen. Und wenn du mit allen draußen bist und grad spielst und einer muss dann wieder angeben, dann brichst du das ganze ab und ihr geht wieder in die Halle zum normalen Training. Oder, wenn es dich nicht stört, lässt du es halt so. :)




...
-das ist oft auch mein empfinden, weniger wenn es zu lang ist, mehr wenn es zu detailiert wird.. Beispiel, wir üben kicks, am anfang macht jeder einen lowkick am partner und umgekehrt, danach kurz ein brake, wo tritt man hin, womit tritt man und weit.. danach ein weiter brake wie tritt man am besten, wo bleibt die deckung und so weiter.. meistens wenn es dann zu viel lernstoff ist wirds für die anlass mist zu bauen



Immer dieser Perfektionismus ;) Kenn ich von mir selbst. Darf bei mir auch sehr gern noch mehr ins Detail gehen und noch mehr und noch mehr und bis zum erbrechen üben. FUNKTIONIERT NUR BEI „FREAKS“. Davon gibt’s in unserer Kindergruppe nur sehr wenige. Die meisten wollen einfach nur Action. Also kriegen sie Action. Lass sie treten und gib immer mal stückweise nen Tipp zur Technik. Behebe nicht alle Fehler sofort – das wird manchmal zu viel und damit zu langweilig. Mehr Action.




...
-das tun sie meistens, die geben sich da sogar sehr viel mühe, weil es meistens auch die übungen sind, die sie am besten können



Nutze das für dich. Lobe sie, für die gute Technik, für ihren Einsatz bei der Übung. Sprich sie ruhig mal nach dem Training darauf an. Dass dir das gut gefallen hat und du dich freust, dass sie so viel Einsatz im Training gezeigt haben. Sag aber auch, dss sie auch bei anderen Techniken so gut sein könnten, wenn sie diese ebenso oft und konzentriert üben würden.




...
-aufwärmspiele sind bei uns sehr beliebt, alphabetisch darf jeder ein aufwärmspiel aus der liste (rund 20 spiele) für 5-10 minuten, je nachdem wie viel spaß es ihnen macht raussuchen. es sind alles team und partnerspiele.
brennball und zombieball sind bei uns am meisten beliebt.
-die jungs sind auch unheimliche fußballfans, da machen die auch gern mit, da entstehen dann aber immer wieder mal "das war kein tor, das war pfosten" streits, die sind aber leicht zu umherzugehen in dem man kompromisse wie elfmeter oder freistoß findet
-auch gern sind bei uns cirkeltraining, also nicht wie beim kraftausdauersport sondern verschiedene stationen wo jeder was anderes trainiert, der eine am sandsacke steppen, der andere mit dem partner ringen und ähnliches

das sind so ziemlich die einheiten in denen der wenigste streß vorkommt, da machen alles mehr oder weniger brav mit



Auch das solltest du dir zu nutze machen. Die Kids wollen Spaß und Action im Training, also gib ihnen das. Die Spiele und das Zirkeltraining klingen zumindest sehr danach. Baue entsprechende Übungen ein, damit du dein Trainingsziel dennoch mit ihnen erreichst. Gerade Zirkeltraining bietet da sehr viele Möglichkeiten. Ich mach das gern mit unseren Kids, weil es schön kurzweilig ist und jeder immer was zutun hat.




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-kommt drauf an was du meinst, wenn ich mal sehe, dass einer der kind lange fehlt, oder es irgendwie unglücklich scheint, frag ich nach, ob alles gut ist, ob es zuhause läuft, wie es in der schule ist und weiter... aber auf solche sachen direkt nicht, meistens nur mit der lehrmeister schiene nach dem sie was angestellt haben und ärger bekommen



Sprich sie doch auch mal an, wenn sie was gut gemacht haben. Und wenn es nur Kleinigkeiten sind. Immer nur schimpfen und über evtl. Probleme reden ist doof.




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-die kinder sehen mich eigentlich als einen großen bruder, sowie ich sie auch als kleine geschwister oftmals betrachte, da das motto unseres trainings auch wie vor jedem training wiederholt wird "wir sind eine familie auf der matte und freunde neben der matte, oss" das wird auch immer so verstanden, leider oftmals nicht von schüler zu schüler, aber von schüler zu trainer immer

-sehr sogar!
...


Pass auf, dass dabei der Respekt nicht verloren geht. Klingt aber soweit nicht ganz verkehrt. Du solltest aber evtl. auch mal in der Gruppe ansprechen/fragen, was sie sich denn eigentlich unter diesem Spruch vorstellen. Was der Spruch für sie bedeutet. Frag sie doch auch mal, was der Spruch in Bezug auf andere Menschen (die nicht am Training teilnehmen) für sie bedeutet.




...
-die zwei jüngeren kommen sehr gerne, der eine ältere ist da eher geteilter meinung, wenn der kein bock hat, zieht der sich oftmals auch garnicht erst um.



Wenn einer gar keinen Bock hat, bekommt man ihn nur sehr schlecht motiviert. Kannst nur rausfinden was ihm Spaß macht und versuchen ihn darüber ins Training zu kriegen. Wir hatten aber auch schon einen, der hatte gar keinen Bock, hat immer gestört und letztlich hat er uns gebeten seine Eltern davon zu überzeugen, dass er nicht mehr herkommen muss. Kampfsport ist eben nicht für jeden gemacht. Soll es ja auch geben ;)




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-kickboxen und boxen, mal auf spielerischer mal auf technischer ebene, das entscheide ich meist spontan, je nach anzahl und laune der kids

-gemeinsam aufwärmen, sprich einlaufen und aufwärmspiel
-gemeinsam dehnen, ich gebe erst einige dehnübungen vor, dann darf hin und wieder mal jemand eine zeigen
-danach etwas techniktraining oder konditionstraining
-dazu kommen dann auf die vorherige technik (falls techniktraining) bestimmte partnerübungen
-und wenn sie brav waren, dürfen sie noch sparring machen oder spielen

ich hoffe das konnte einen kleinen einblick bringen..

nebenbei noch, die hallte ist eigentlich immer recht rar besetzt, also haben wir viel platz


Klingt doch ganz interessant. Wie machst du das Techniktraining? Mit oder ohne Partner? Hab die Erfahrung gemacht, dass Partnerübungen besser funktionieren als Einzelübungen. Und wenn denn doch Einzelübungen sein müssen, dann Techniken schön mit Kampfschrei um die Stimmung oben zu halten und die Gruppe bisl anzuheizen. Was auch gut klappt ist, wenn viele da sind und alle keinen Bock haben, sich akustisch Rückmeldung von der ganzen Gruppe geben zu lassen. „Seid ihr so weit?“ „murmel murmel“ „Was? Ich hab euch nicht verstanden! Seid ihr so weit?“ „ja“ „Was?“ „JA!“ :D ← Achtung ! Hier war die Zielgruppe aber deutlich jünger als deine Zielgruppe.


Wie dem auch sei, bei uns hilft es in der Regel sehr, wenn viel Action und Abwechslung im Training ist. Technikwechsel, Partnerwechsel, Techniken mit Fitness kombiniert, etc.

Karateka94
09-01-2013, 01:34
Mir persönlich hat in dem Alter immer Folgendes geholfen:

- Ruhiges Einzelgespräch
- Kollektivstrafe
- Vormachen von Übungen die man eher schlecht kann, mit Kritik
- Erst auspowern, dann ist auch keine Kraft mehr für Unfug :D
- Gespräch mit den Eltern war auch immer gut! Mir war es egal was die Lehrer dachten, aber nicht wenn meine Eltern enttäuscht waren.
- Keine Übungen mit anderen die ebenfalls nur Unfug im Kopf haben

Kleiner Tipp: Vielleicht erörterst du die Technik nicht vor allen in großen Reden, sondern gehst individuell zu den Kindern, und klärst sie über ihre Technikfehler auf, das gibt ihnen auch das Gefühl wichtiger zu sein.
Gut zu erkennen ist das auch oft bei uns im Erwachsenentraining. Der Sensei spricht aus gegebenem Anlass (jemand hat die Technik falsch gemacht) die Technik nochmal an, erklärt die Anwendung, und auf was man zu achten hat. Interessanterweise fühlen sich dann oftmals die Leute, wegen welchen die Technik erst angesprochen wird, gar nicht angesprochen. Menschen kritisieren gerne jeden anderen, nur nicht sich selbst ;)

rehauge
09-01-2013, 08:07
Ja, Kollektivstrafen sind wg. Ungerechtigkeit inakzeptabel. Dass es "hervorragend funktioniert" ist demgegenüber kein Grund. 10 Stockhiebe würden wahrscheinlich auch für Ruhe sorgen, aber trotzdem macht man so was nicht.

Funktioniert auch nicht immer hervorragend.
Wir wurden in der Schule immer kollektiv mit "Texte aus Büchern abschreiben" bestraft für das Benehmen einiger weniger.
Letztendlich haben wir eigentlich einige Jahre nur Tag für Tag Texte aus Büchern abgeschrieben (und entsprechend wenig gelernt).. geändert hat das gar nix.
Die Störenfriede waren halt in ihrer kleinen Gruppe "stark" genug dass ihnen die restlichen Leute ziemlcih egal waren..

Undayag
09-01-2013, 11:37
O.k. letzter Post zu dieser Sache.
@ Kusagras
die Argumentation von Dir ist wertlos ...von "schwarzer Pädagogik" zu sprechen und pauschale Stammtischparolen über Pädagogik abzutun.

Aber was solls, da brauch ich mich vor lauter Kompetenz nicht weiter äussern... das zeigt mir eher wo das Sensei/Meister/Lehrerniveau liegt!
Selbstverständlich NICHT die Eltern mit einbeziehen...wozu auch..die kennen ihre Kinder sowieso nicht!!! die können sicher auch nichts über die Hintergründe erzählen...
aber was Solls ..da wird ja was sinnvolles gelernt, was auch sicher ausserhalb von dieser Welt ist! Selbstverständlich auf keinen Fall sich in Sachen Gruppendynamik und -prozesse weiterbilden. Der Sensei hat immer recht!...und wenn nicht, dann auf jeden Fall mit Missachtung und Züchtigung reagieren.

Wo kann ich meine Jungs anmelden????

Mahmut Aydin
09-01-2013, 15:02
Aber was solls, da brauch ich mich vor lauter Kompetenz nicht weiter äussern... das zeigt mir eher wo das Sensei/Meister/Lehrerniveau liegt!
Selbstverständlich NICHT die Eltern mit einbeziehen...wozu auch..die kennen ihre Kinder sowieso nicht!!! die können sicher auch nichts über die Hintergründe erzählen...
aber was Solls ..da wird ja was sinnvolles gelernt, was auch sicher ausserhalb von dieser Welt ist! Selbstverständlich auf keinen Fall sich in Sachen Gruppendynamik und -prozesse weiterbilden. Der Sensei hat immer recht!...und wenn nicht, dann auf jeden Fall mit Missachtung und Züchtigung reagieren.

Wo kann ich meine Jungs anmelden????

wenn ich das recht verstehe, was ich auch nur ganz grob tat, kritisierst du mein vorgehen damit, dass ich die eltern mit einbeziehen sollte, wenn du das alles aber mal ohne ironie und mit einem lösungsvorschlag präsentieren würdest, wüsste ich vlt, worauf du hinaus willst

Mahmut Aydin
09-01-2013, 15:05
Kleiner Tipp: Vielleicht erörterst du die Technik nicht vor allen in großen Reden, sondern gehst individuell zu den Kindern, und klärst sie über ihre Technikfehler auf, das gibt ihnen auch das Gefühl wichtiger zu sein.


das gefühl, dass sich einer wichtiger als der andere fühlt, würde ich auch möglichst gern vermeiden, das würde mit garantie neue probleme schaffen, es hat lang genug gedauert, bis die meisten geschnallt haben, das alle gleich sind, egal wie das skilllevel aussieht.

AndyLee
09-01-2013, 16:23
Im Bezug auf das Thema schließe ich mich ganz dem ersten Posting von Undayag an, der es m. E. auf den Punkt gebracht hat.

Die Frage ist ja auch: Was bringen Strafen? Pädagogisch sind die sinnlos, weil kein Lerneffekt besteht. Weil ich aber besonders in diesem Forum immer wieder herauslese, dass die Trainer auch pädagogisch auf die Kinder eingehen wollen, sollten sie eben auch pädagogischen Lösungen gegenüber offen sein. Strafen ist nichts anderes, als Macht ausüben... das weiß man, auch ohne Pädagoge zu sein. Daher noch einmal die Frage, was die Absicht ist: Kinder, die gehorchen oder Kinder, die lernen?

Sven K.
09-01-2013, 16:46
@AndyLee,@Undayag

was wären denn die richtigen Vorgehensweisen, um das Problem zu lösen?

Mahmut Aydin
09-01-2013, 16:48
Im Bezug auf das Thema schließe ich mich ganz dem ersten Posting von Undayag an, der es m. E. auf den Punkt gebracht hat.

Die Frage ist ja auch: Was bringen Strafen? Pädagogisch sind die sinnlos, weil kein Lerneffekt besteht. Weil ich aber besonders in diesem Forum immer wieder herauslese, dass die Trainer auch pädagogisch auf die Kinder eingehen wollen, sollten sie eben auch pädagogischen Lösungen gegenüber offen sein. Strafen ist nichts anderes, als Macht ausüben... das weiß man, auch ohne Pädagoge zu sein. Daher noch einmal die Frage, was die Absicht ist: Kinder, die gehorchen oder Kinder, die lernen?

ich habs wenig erlebt, dass die kinder die nicht gehorchen (ist ja kein zwang, kommen ja freiwillig und gerne) auch nichts wirklich lernen... ich setze den spaßan erster stelle, jedoch sehe ich das wichtig, dass kinder die zum boxen kommen auch boxen lernen... und das geht meist nur wenn sie gehorchen im sinne von zuhören und die initiative ergreifen

Holzwurm
09-01-2013, 16:59
Ich denke du musst einfach mehr Autorität erlangen (das ist nicht böse gemeint)
Versuch einfach mal mehr zu schreien ect. Sie müssen dich respektieren und nicht als großen Bruder ansehen sondern als Trainer, Meister, Führungsperson!

Als zweiter Vorschlag hätte ich noch: Ignoriere die 3 mal ein Training lang vollkommen, zeig ihnen das du sauer bist wenn sie Quatsch machen.

Auch wenn das alles etwas hart klingt, es funktioniert.

Hau.drauf.wie.nix
09-01-2013, 17:20
Daher noch einmal die Frage, was die Absicht ist: Kinder, die gehorchen oder Kinder, die lernen?

Ich finde die Frage etwas komisch, daher eine Gegenfrage: Sollten Kinder, die nicht gehorchen (nicht einem autoritären Regime, sondern einem freundlichen Trainer), denn überhaupt KS/KK lernen dürfen??

Es ist ja nicht so, dass eine persönliche Reife ganz unerwünscht ist... Oder wie seht ihr das??

Kusagras
09-01-2013, 19:16
O.k. letzter Post zu dieser Sache.
@ Kusagras
die Argumentation von Dir ist wertlos ...


Aha, ich hab nicht das Gefühl das du sie ernst genommen hast, bzw. dich ernsthaft damit auseinandergesetzt hast.

Ich behaupte fest, dass diejenigen, die hier von "Konsequenzen2 sprechen darunter auch Maßnahmen verstehen die gemeinhin als "Strafen" verstanden werden.

Wen ich das Wort Strafe verwende muss das noch lange nicht die Bedeutung oder die Praxis sein die DU darunter verstehst? Ich meine hier hat niemand die Definitionshoheit (Wikipedia auch nicht).


Ich war heute einkaufen: Im Vorbeigehen hörte ich eine Mutter zu ihrem Kind sagen: "Wenn du nicht aufhörst zu quengeln, gehen wir nach Hause und es gibt keine Waffel."

War das jetzt Strafe oder Konsequenz oder Sanktion?; Inakzeptabel, überzogen oder angemessen?

Bubatz
09-01-2013, 19:36
Versuch einfach mal mehr zu schreien ect. Sie müssen dich respektieren und nicht als großen Bruder ansehen sondern als Trainer, Meister, Führungsperson!



Ich glaube allerdings nicht, dass man das durch schreien erreicht ...

Pauz
09-01-2013, 21:13
wenn sie zeit und energie haben zum mobben und rumkaspern, dann sind sie nicht ausgelastet und zu wenig diszipliniert. alle sollten z. B. im kreis in die gleiche richtung und die gleichen wege laufen....die jungs können allerdings außen oder innen schneller laufen als die anderen bzw. sollten es offenbar auch.

wenn sie beim technik training nicht diszipliniert sind, lass sie vorführen, was sie können. ist es schlecht, sag es ihnen deutlich und vor gerne vor der ganzen gruppe mit dem hinweis, dass sie lieber üben sollten. ist es gut, sind sie gelangweilt und müssen stärker gefördert werden.

Undayag
09-01-2013, 23:58
@ Kusagras
nur kurz zu Deinem post. Ehrlich...setz du dich mit dem Thema Strafe und Konsequenz auseinander. Zumal du irgend etwas im Bereich Trainer/Lehrer etwas damit zu tun hast oder haben solltest. Ich habe das auf verschiedensten Wegen bereits getan, sowohl privat als auch auf professioneller Ebene....als einer der Pädagogen, die du gerne in eine Schublade steckst. Ach, sorry hab vergessen zu erwähnen, dass ich auch noch 4 Jungs habe vor lauter Definitionsmacht. :D
(Das war lediglich ein oberflächlicher Versuch auf die Unterscheidung zw. den beiden Synonymen Strafe und Konsequenz aufmerksam zu machen). Nun bringst du auch noch das Beispiel der Mutter im Einzelhandel zum Besten...

Hey, hier geht es doch um eine ernst gemeinte Thematik innerhlb der Kampfkunst, der Methodik und Didaktik und von Menschen, die sich nicht "regelkonform" verhalten und wie (Semi-)Professionelle damit umgehen können/sollen.

Und nein...ich hab nichts gegen Dich nur du hast eine Stimme, die ich immer wieder mitbekomme, das es so genannte Lehrer/Meister/Senseis gibt, die einen verklärten Blick der Kampfkunst und deren (oft asiatischen) Werte und Normen auf die unseren Kinder überstülpen wollen.

Nein, es sind wirklich nicht alle davon betroffen und viele schon.

@ Mahmut

ein kleiner Versuch zu antworten: Es kommt darauf an welches Ziel du hast!
Willst du rein Kampfkunst/-sport vermitteln als Leistung, um z.b. Pokale zu gewinnen?
Willst du Technik vermitteln, um etwas "weiterzugeben"?
Oder was willst du in deinem Training vermitteln?

Wenn DAS klare wird, so wirst du unterscheiden müssen, wen du tatsächlich erreichen wirst.
"Störer" sind Menschen, die nicht Deinem Ideal oder Vermögen entsprechen. Wenn du das klar hast, wirst du sehen, was es braucht um das Ziel zu erreichen. KOSTE es was du festlegst!

Wenn du aber Gemeinschaft, Werte und Normen vermitteln wirst hast du ein andere METHODE zu wählen. So lange wie du als Trainer unklar bist, wird es Zwei-fel geben, da du nicht Eins bist.
Soll nicht philosophisch sein, wenn es dennoch den Teil berührt.
Wenn ich als Pädagoge mit straffälligen Jugendlichen einen Kurs anbiete sind Prüfungen, Etikette, Technik, etc, etc, VÖÖLLIG worscht! Es ist die Gruppe, die entscheidend und die wirksam ist. Die Faktoren der Kampfkunst sind dabei erfolgsfördernde Hilfsmittel. Lehrer-Schüler, Etikette, etc..
Sind es Kinder, die z.B. einfach sportliche Freizeitbeschäftigung suchen, dann wiederum anders zu bewerten.
Wird klar was ich meine...

Noch spezifischer zu Deinem Thema: ich kann natürlich nicht sagen, was da nun absolut hilft....aber ich suche nach dem Grund was mich in dem Fall ärgert. Und wenn ich den erst einmal klar habe, dann spreche ich den an. In der Gruppe, bei den einzelnen Personen (Agressoren?), bei den Eltern. Als Pädagoge habe ich einen anderen Auftrag als als Vereinslehrer.
Ist mein Ziel ein anderes als das der Gruppe...mach ichs zum Thema. Ich biete Wahlmöglichkeiten, ja Partizipation funktioniert auch in einem streng japanischen Kodex :D, denn wir sind ja hier und nicht dort. Ich habe auch kein Problem zu sagen, das ich mit der Situation überfordert bin aber das mache ich Öffentlich! Bei pubertären Jugendlichen gibt es fast kein grösseres Regulativ als die Peergroup.
Sehr gute Erfahrungen habe ich auch damit gemacht, dass ich einfach gesagt habe, dass wir gerne auf Anfängerniveau bleiben können, wenn die Gruppe das will...es gäbe aber auch durchaus auch reizvollere Alternativen (Selbstverteidigung, Kampftraining, Hebel, Würfe, was alles sonst noch reizvoll sein könnte...)

Ich verstehe nicht, weshalb es ein "Manko" des Trainers sein sollte, das etwas nicht so läuft, wie Er/SIE es sich vorstellt, nur weil es schon immer so lief oder so laufen sollte und eventuell keine Antwort sofort darauf haben. Das sind Allmachtsfantasien, die einen frustrieren.

Seeeehr oft geht es um Anerkennung, Lob und Liebe, die genau diese kids zu wenig erfahren.
Hier kommen auch Eltern und Angehörige ins Spiel frag doch mal nach...

Ich finde es super, dass es Menschen gibt wie du (und ich :D) und viele andere, die den Mut und Bereitschaft haben, das Angebot (in ihrer Freizeit) durchzuführen, das viele Menschen nicht haben oder kennen und Werte wie Beziehung, Achtsamkeit und Respekt auf natürliche und interessante Art weitervermitteln. Kampfkunst ist dabei die sensationell spannendste!!!:D:D:D:D

...und wenn alles nichts hilft, habe ich auch schon Einzeltraining mit den "bösen Buben" gemacht. Glaub mir, die wurden die Schüler, die als erstes kamen und als letztes gingen.
Aber was weiss ich schon??? Es könnte auch alles ganz anders gehen

:baeehh:

Undayag
10-01-2013, 00:02
..den letzten nun...

Den Aspekt Dein Trainingsablauf zu überprüfen finde ich super. Ich mach auch immer nur scheiss, wenn mir langweilig ist...
:sport146::sport146::sport146::horsie::horsie:

Sven K.
10-01-2013, 13:32
@Undayag :halbyeaha ;)

AndyLee
10-01-2013, 16:19
Ich finde die Frage etwas komisch, daher eine Gegenfrage: Sollten Kinder, die nicht gehorchen (nicht einem autoritären Regime, sondern einem freundlichen Trainer), denn überhaupt KS/KK lernen dürfen??

Es ist ja nicht so, dass eine persönliche Reife ganz unerwünscht ist... Oder wie seht ihr das??

Das nenne ich ja mal sowas wie eine "sinnvolle" Gegenfrage, daher beantworte ich sie gerne:

Wo immer Kinder in einem Lernprozess eingebunden sind, in dem sie tatsächlich auch lernen, fallen Kinder nicht auf. Da sind sie ganz unkompliziert. Wenn du so willst könnte man sagen: Kinder können eben nicht zwei Dinge auf einmal: (gerne) lernen und auffällig sein. Daher findet man diese Konstellation in der Pädagogik auch nur sehr selten - wäre also die Ausnahme, über die wir uns dann auch nicht unterhalten müssen.

Kinder lernen am besten durch Begeisterung. Um mal ein völlig unrealistisches Bild zu malen: Wenn da ein trotteliger älterer Trainer steht, der um sich herum nur alles gerne hüpfen sieht, keinen Widerspruch zulässt und unter einem Kindertraining einfach nur die abgespeckte Version eines Erwachsenentrainings sieht, wäre die Frage, ob das daraus entstehende Klima überhaupt "gesund" für einen Lernprozess sein kann.

Viel zu häufig unterstellt man Kindern zu Unrecht, dass sie bewusst eigene Interessen vertreten, eben so, wie wir Erwachsene. Viele haben die Vorstellung, Kinder wären nur kleine Erwachsene, die gezielt handeln. und weil so gedacht wird, werden eben viele Kinder auch in diese Richtung erzogen - eben wie kleine Erwachsene. Da wird von den Eltern nicht z. B. Fernsehzeiten bestimmt (wie es notwendig wäre) sondern ausdiskutiert. Die Folge: Die Kinder lernen nichts sinnvolles (Laberei ist nunmal nichts Sinvolles), sondern dass sie z. B. auf Diskussionen bestehen können, bevor etwas entschieden wird und drängen Eltern so in eine unangenehme Situation, nämlich nicht mehr allein entscheiden zu können.

Kinder nehmen ihre Sozialisation natürlich in die anderen Bereiche mit, weil sie sonst nichts anderes kennen. Wenn es da nicht Leute gibt, die in der Lage sind, hier konsequent gegen zu steuern, wird das Kind seine Sozialisation immer wieder bestätigt sehen. So gesehen muss man ein derartiges Kind auch nicht bestrafen (wofür auch), sondern konsequent behandeln. Eine Strafe urteilt eine Verhaltensweise lediglich ab, wobei sich ein Kind, weil es das noch nicht unterscheiden kann, grundsätzlich persönlich bestraft fühlt. Bedeutet: Dem Kind ist nicht klar, dass es nicht um seine Persönlichkeit, sondern nur um sein Verhalten geht. Dass sollte ihm aber klar sein, damit es einerseits nicht noch anfängt, an sich persönlich zu zweifeln, andererseits tatsächlich auch das angegangen wird, um das es ja geht... nämlich das Verhalten.

Also bleibt nur der Weg über die wichtigsten Werkzeuge dir wir besitzen: unsere Sprache und unser Gehirn. Es bleibt nichts anderes übrig (wenn man dann wirklich die Absicht hat, dass Kind nicht nur ruhig zu stellen, sondern zum Lernen zu animieren), als mit dem Kind zu reden und ihm kindgerecht zu verdeutlichen, dass die eine Verhaltensweise eben hier nicht okay ist und nun eine andere Verhaltensweise gelernt werden muss.

Das gelingt auch nur, wenn man einen Zugang zu den Kindern findet und das gelingt nur, wenn man auch authentisch, d. h. mit ehrlicher Absicht auf die Kinder zu geht. Dafür haben Kinder ein sehr gutes Gespür, dass man ihnen - leider - langsam aber sicher ab-trainiert.

Entweder, man hat als Trainer einen pädagogischen Anspruch, oder nicht. Hat man ihn, sollte man nicht nur wissen, wie das Wort ausgesprochen und/oder geschrieben wird, man sollte sich einfach auch in die Lage versetzen, zu verstehen, was hinter dem Wort Pädagogik steht. Von allem anderen kann ich nur raten, die Finger zu lassen. Nicht jeder hat päd. Geschick, auch wenn er noch so viel drückt. Wer so ein Geschick nicht hat, sollte auch kein Kindertraining leiten.

Wer von sich behauptet, so ein Geschick auch nicht zu besitzen, wird sich entsprechend bei Kindern auch zurückhalten können... oder?

Hau.drauf.wie.nix
10-01-2013, 16:26
@AndyLee :yeaha:

Eine richtig gute Darstellung. Jetzt liegt es nur noch an den Trainern, die dieses Geschick nicht besitzen, das zu kapieren!

Kusagras
10-01-2013, 20:51
@ Kusagras
nur kurz zu Deinem post. Ehrlich...setz du dich mit dem Thema Strafe und Konsequenz auseinander... Ich habe das auf verschiedensten Wegen bereits getan, sowohl privat als auch auf professioneller Ebene....als einer der Pädagogen, die du gerne in eine Schublade steckst. Ach, sorry hab vergessen zu erwähnen, dass ich auch noch 4 Jungs habe vor lauter Definitionsmacht. :D
...

Und nein...ich hab nichts gegen Dich nur du hast eine Stimme, die ich immer wieder mitbekomme, das es so genannte Lehrer/Meister/Senseis gibt, die einen verklärten Blick der Kampfkunst und deren (oft asiatischen) Werte und Normen auf die unseren Kinder überstülpen wollen.



...

Ich habe weder einen verklärten Blick auf Kampfkunst noch stülpe ich Werte über (Meine Vorschläge an Mahmut überhaupt zur Kernntnis genommen?). Woraus beziehst du diese Behauptung? Auch habe ich dich nicht in eine Schublade gesteckt. Aber ich finde mal wieder das Klischee bestätigt, das (professionelle)Pädagogen dazu tendieren, die rechthaberischten Leute zu sein, die so unterwegs sind. Noch dazu schlecht zuhören können, in dem Fall lesen können besser wollen. Aber sich selbst dabei unheimlich wertschätzen und als objektiv und erfahren begreifen und anderen diese Kompetenzen absprechen, nach drei Beiträgen, die sie ganz offensichtlich nicht mal richtig gelesen haben bzw. so verstehen wie sie es wollen. Das Klischeee voll bestätigt.

Helmut Gensler
11-01-2013, 06:36
bei meinen verhaltenskreativen Schülern nehme ich mir sie einzeln an die Seite und frage nach, warum sie überhaupt mitmachen wollen. Aus den Antworten kann ich schon Ansätze für mich herausziehen.
ach ja: Strafen gibt es bei mir keine, nur die Umsetzung angekündigter Konsequenzen. Und die können empfindlicher treffen, als die Strafen anderer "Lehrer".

Undayag
11-01-2013, 08:26
:rofl::rofl::rofl::rofl::rofl:

Helmut...immer wieder erfrischend!!

:sport146::sport146::sport146::sport146::sport146:

gasts
11-01-2013, 09:11
Strafen gibt es bei mir keine, nur die Umsetzung angekündigter Konsequenzen. Und die können empfindlicher treffen, als die Strafen anderer "Lehrer".

hab den Unterschied noch nicht verstanden:

Wenn man einem Dieb den Führerschein entzieht, dann ist das eine Strafe, wenn man ihm die Hand abhackt ist das eine Konsequenz?
(das macht ja nicht, weil er ein schlechter Mensch ist, sondern weil er dann nicht mehr so gut klauen kann)

Inumeg
11-01-2013, 09:37
hab den Unterschied noch nicht verstanden:

Wenn man einem Dieb den Führerschein entzieht, dann ist das eine Strafe, wenn man ihm die Hand abhackt ist das eine Konsequenz?
(das macht ja nicht, weil er ein schlechter Mensch ist, sondern weil er dann nicht mehr so gut klauen kann)

Der Unterschied ist i.A., dass eine Strafe als so negativ empfunden werden soll, dass sie abschreckt. Eine Konsequenz ist erstmal frei von dieser Wertung, kann also auch positiv sein.
Je nach Kontext kann man auch noch andere Unterscheidungen treffen.
Etwas sowas wie: Strafen bestimmt der Trainer und sind nicht verhandelbar, Konsequenzen werden von der Gruppe im Vorfeld erstellt.
Oder: Ich fahre betrunken mit meinem Auto einen Passanten an. Konsequenz: Ich muss Schadensersatz an das Opfer zahlen. Strafe: Ich muss meinen Führerschein abgeben.
Oder vielleicht kann man auch so definieren: Eine Strafe ist eine sehr negative Konsequenz.
Alles weitere sein den Philosophen überlassen.

AndyLee
11-01-2013, 11:18
hab den Unterschied noch nicht verstanden:

Wenn man einem Dieb den Führerschein entzieht, dann ist das eine Strafe, wenn man ihm die Hand abhackt ist das eine Konsequenz?
(das macht ja nicht, weil er ein schlechter Mensch ist, sondern weil er dann nicht mehr so gut klauen kann)

Ich habe ebenfalls mit solchen Erklärungen meine Probleme. Im Prinzip hast du Recht: Ein Strafe ist die Konsequenz auf ein - für die Allgemeinheit - ungünstiges, eigentlich bewußtes Verhalten.

Ich denke, nur bei Kindern müsste man hier etwas mehr Trennschärfe ansetzen. Wo eine Strafe zuvor eine Verurteilung bedingt, ist es pädagogisch nicht die Absicht, ein Kind oder dessen Verhalten zu verurteilen. Mal abgesehen davon, dass eine Strafe das Kind als solches Sanktioniert, also das Kind persönlich "trifft" - was es ja ganz offensichtlich bei vielen auch soll, àla: weh soll es tun... - zielt eine Konsequenz eher auf das ungeliebte Verhalten ab, trifft also die Basis des Übels... nicht das Kind persönlich, sondern dessen Verhalten.

Darum geht es m. E.: Eine Strafe erniedrigt zumeist, stellt die Macht des Strafenden in den Vordergrund und zeigt nur einmal mehr, wie abhängig das Kind doch von dieser Person sein muss. Eine Konsequenz zielt lediglich auf das Verhalten eines Kindes ab, es muss sich niemand "unterlegen" fühlen, es entsteht eine "win-win-Situation", vllt. sogar schafft man es, ein Kind auch leichter zu einer Verhaltensänderung zu bringen, ohne großen Aufwand. Wie auch immer: Kein Kind sollte sein Verhalten ändern, aufgrund von Macht, also nur deswegen, weil das jemand will, der einfach nur stärker (worin auch immer) als das Kind ist.

Gutes Beispiel dafür sind Schulsituationen i. d. Grundschule gerade in der 1. Klasse, wo es Kinder aus dem KiGa noch gewohnt sind, herumzulaufen und sich auszutoben. Wie bringt man Kindern hier bei, plötzlich die Schnautze zu halten und sitzen zu bleiben... also Dinge, die der kindlichen Entwicklung absolut entgegen stehen? Da Lehrer nunmal keine Pädagogen sind und auch keinen pädagogischen Auftrag haben, obwohl Schule auch einen Erziehungsauftrag hat, handeln sie zumeist mit Machtausübung - was ja auch häufig funktioniert. Das Problem dabei ist: Die Kinder lernen so mehr, sich der Schule und dem dortigen Stil anzupassen, was wiederum einer kreativen Entwicklung absolut entgegensteht.

Will sagen: Strafen und Macht werden sogar dort angewendet, wo man eigentlich einen völlig anderen Ansatz erwartet. Lehrern fehlt einfach die Zeit, das Wissen und die Möglichkeit, pädagogisch sinnvoll zu intervenieren.

Gut... jetzt bin ich ein bisschen abgewichen, hoffe aber, den Unterschied - zumindest so, wie ich ihn sehe - verständlich rübergebracht zu haben.

Kusagras
11-01-2013, 11:43
... nur die Umsetzung angekündigter Konsequenzen. Und die können empfindlicher treffen, als die Strafen anderer "Lehrer".

Sieh an, sieh an.

Sven K.
11-01-2013, 14:57
Ich würde die "Drei" natürlich erst mal trennen und anderen Partnern zuteilen. Dann würde ich versuchen, zu ergründen WARUM sie Stören. Eigentlich WILL ein Kind das nämlich nicht.

Respekt bekommt man nicht durch Strafen. Den verdient man sich.

Auch ist immer die gesamte Gruppe(ndynamik) zu sehen. Wie sind die Drei integriert? Sind, sie es überhaupt? Welche Position haben sie inne usw. usf.

Es kann auch helfen, wenn man dem einen oder anderen mal "Helfer"-Aufgaben, also Verantwortung, gibt.

Auch der Hinweis, das der Partner durch ein gewisses Verhalten, gefährdet wird, hat BEI MIR schon geholfen. Ebenso der Hinweis, das der Partner ja was lernen möchte und dies dann eben nicht möglich ist.

Kollektivstrafen sind auch deswegen "negativ", weil sie die Gruppendynamik ändern können. Die meisten Kinder "kennen" sich auch außerhalb des Vereines. Da kann es dann Racheakten kommen, wenn die Anderen "immer" wegen xy dieses oder jenes machen müssen.

der herbie
11-01-2013, 15:35
bei meinen verhaltenskreativen Schülern nehme ich mir sie einzeln an die Seite und frage nach, warum sie überhaupt mitmachen wollen. Aus den Antworten kann ich schon Ansätze für mich herausziehen.
ach ja: Strafen gibt es bei mir keine, nur die Umsetzung angekündigter Konsequenzen. Und die können empfindlicher treffen, als die Strafen anderer "Lehrer".

Prima Ansatz. Auf Dauer sind Störer m. E. eh nicht tragbar, da ich es für falsch erachte, dass eine Gruppe dauerhaft unter dem Fehlverhalten Einzelner leidet.

Glück auf

der herbie

Helmut Gensler
11-01-2013, 18:19
der Unterschied zwischen Strafen und Konsequenzen ist teilweise nur die Wortwahl. Strafen haben immer so eine Assoziation an "Macht und Schmerz". Konsequenzen sind zuerst sprachlich, "papa"-mäßig, verstehend.... was dann kommt wird auch klar gemacht und durchgesetzt.
Ausspruch meiner Schüler zu Störern: sei vorsichtig, hemut macht, was er sagt.
das hilft ganz oft schon im Ansatz.

Kusagras
12-01-2013, 12:16
der Unterschied zwischen Strafen und Konsequenzen ist teilweise nur die Wortwahl. Strafen haben immer so eine Assoziation an "Macht und Schmerz". Konsequenzen sind zuerst sprachlich, "papa"-mäßig, verstehend.... was dann kommt wird auch klar gemacht und durchgesetzt.

So kann ich das voll unterschreiben.

Mahmut Aydin
13-01-2013, 17:56
hier wird drüber geschritten ob eine tomate nun obst oder gemüse ist... hilt keinem weiter was man wie nennt... ob ich die strafen die genau so funktionieren würde, wenn ich sie konsequensen aufgrund von regelbrüchen nennen würde, kann ich nichts mit anfangen...

und für die paar, die immernoch denken es handelt sich hier um eine richter position, die anführungszeichen die bei "bestrafung" stehen, sind eben aus genau dem grund da, weil mir grad kein anderes wort dafür einfiel und das sich igendwie arg anhört....

danke übringends für die vielen hilfreichen tipps... ich denke soweit ist hier alles durch

AndyLee
13-01-2013, 18:21
Vielleicht noch einmal zur Erinnerung:

Eine Strafe folgt i. d. R. nach einem Urteil. Die Frage ist, ob man Kinder aburteilen und bestrafen will bzw. ob das im Einklang mit einer "gesunden" Reaktion steht, wenn man sich als Trainer "pädagogische Maßnahmen" verordnet hat. Man beachte die Anführungszeichen.

Ich habe hier nicht verstanden, dass es um Gemüse und Obst ging... ;)

Mahmut Aydin
13-01-2013, 18:39
Vielleicht noch einmal zur Erinnerung:

Eine Strafe folgt i. d. R. nach einem Urteil. Die Frage ist, ob man Kinder aburteilen und bestrafen will bzw. ob das im Einklang mit einer "gesunden" Reaktion steht, wenn man sich als Trainer "pädagogische Maßnahmen" verordnet hat. Man beachte die Anführungszeichen.

Ich habe hier nicht verstanden, dass es um Gemüse und Obst ging... ;)

anfangs nicht, gegen weiterführung schon...

AndyLee
13-01-2013, 19:15
So unterschiedlich können Sichtweisen sein - gerade zum Schluss fand ich zumindest den Part "Strafe" gut aufgearbeitet ;)