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Vollständige Version anzeigen : Kampfkunst für reale Situationen auf der Straße



snowball
16-01-2013, 08:11
Hallo allerseits,
erstens: nein ich bin kein jugendlicher vollidiot der in einem deutschen "Ghetto" wohnt und gerne mal den starken Macker markieren würde und einfach weil er nichts besseres zu tun hat Leuten ein paar auf die Fresse haut

Prinzipiell ist ein realer Straßenkampf meiner Meinung nach eines der dümmsten Sachen die man machen kann und denen man nach Möglichkeit immer aus dem Weg gehen sollte, z.B. durch Deeskalation oder flüchten. Nun hoffe ich aber das die meisten von uns trotzdem wissen das die Realität manchmal anders aussieht.

Meine Frage ist deshalb, welchen Kampfkunst kann ich erlernen um auf diese Situationen besser vorbereitet zu sein, bzw. um in der Situation der oder die Gegner möglichst effektiv Schachmatt zu setzen.

Es ist nun nicht so das ich in meinem Leben noch nie in solchen Situationen war und diese sind bisher meistens auch unterschiedlich ausgegangen. Oft habe ich mich auch unwillentlich z.B. durch zivilcourage in solche Situationen gebracht. Genau das ist der Grund wieso ich mich nun beginne dafür zu interessieren.

Ich habe mit einem guten Freund vor Jahren mal ein paar Kampfübungen gemacht. Welche Sportart das war weiß ich nicht, es ging eher darum sich aus griffen zu befreien oder welche Punkte am Körper die wesentlichen Schwachstellen sind um einen Gegner möglichst schnell auszuschalten.

In der Realität habe ich davon Dinge vielleicht nur unterbewusst eingesetzt. Mir geht es nicht darum z.B. Judo oder Ju Jutsu zu lernen weil ich denke das Bodenkampf in der Realität auf Asphalt erstens extrem gefährlich ist und zweitens auch bei mehreren Gegnern bereits praktisch ziemlich schwierig wird.

Ich weiß das es keine ultimative Kampftechnik geben wird und auch in realen Situationen nochmal ganz andere Bedingungen herrschen, aber genau darum geht es mir ja. Ich habe diese praktische Erfahrungen und würde gerne wissen wie ich mich und andere effektiv und in der Realität verteidigen kann. Ich denke da z.B. an Techniken die Security Leute oder Polizisten erlernen.

Das was ich bis jetzt so gefunden habe war:
Krav Maga, Brazilian jiu jitsu oder Muay Thai.

Ich freue mich auf Feedback,
liebe Grüße

Franz
16-01-2013, 08:22
Krav Maga wäre deins.
BJJ wäre genau das was du nicht willst, dort wird der Bodenkampf gesucht

Muay Thai ist zum Kloppen auch sehr hilfreich.
Es reicht wenn du dich für eines entscheiden würdest.

Bjarne
16-01-2013, 10:51
Ich würde mich bei der herangehensweise nach einem hybriden/modernen kampfsystem umsehen, wobei auch einige "klassische" sachen in der richtigen trainingsgruppe zu guten erfolgen führen sollte. wettkqmpforientierte vollkontaktsportarten die viele distanzen abdecken sind natürlich auch nicht zu unterschätzen.
bei den hybriden hat man den vorteil, dass vorkampfphase, strategie/taktik, waffenabwehr, mehrere gegner usw. mit zum curriculum gehören.
als beispiel zu nennen wären hier das alpha combat system, keysi fighting method, krav maga, (als ultra junge systene die meiner meinung nach potential haben wäre noch jabman und defense lab zu nennen).
auch interessant für dich könnten modern und mit vk trainierte fma stile sein (sehr trainingsgruppen abhängig). also kali/escrima oder dbma. ist aber oft waffenlastig (stock vor allem).
gut trainiertes JJ kann sicher auch was taugen, hab aber persönlich zu viel hebelkrams im stand dabei (da wo ich reingeschaut hab) was im zugriff bereich sinn machen mag, in der sv mMn eher nicht.
an KS kannst du super ins MT oder ins MMA direkt reingucken. gutes kickboxen, klassisches boxen usw. ist aber auch brauchbar :-)
du solltest auf jeden fal mehrere probetrainings machen und dabei darauf achten ob der trainer andere stile denunziert oder irgendeine superkampfkraft verspricht (dann schnell raus) oder ob es für den laien sinn macht was er sagt. außerdem sollte es sparring geben und alle distanzen (tritt,box,infight und boden) sollten abgedeckt werden.

Schnueffler
16-01-2013, 11:10
In deinem Ausgangspost vertauscht du BJJ mit JJ. Zumindest macht es für mich den Eindruck.

Gideonfight
16-01-2013, 11:44
1

Pyriander
16-01-2013, 11:57
H

Das was ich bis jetzt so gefunden habe war:
Krav Maga, Brazilian jiu jitsu oder Muay Thai.


Du wohnst nicht zufällig in Lübeck, oder?
Selbstverteidigung + Kampfkunst Lübeck. Krav Maga, BJJ, Muay Thai, + (http://www.krav-maga-luebeck.de/selbstverteidigung_Luebeck.html)

Nelsoix
16-01-2013, 15:00
Ein an SV orientierter Kampfsport wäre wohl das passendste. Aber du hast Ju-Jutsu und BJJ verwechselt - BJJ ist nämlich der Bodenkampf und ist ein SV-System. :)

Nohands
16-01-2013, 15:11
... um in der Situation der oder die Gegner möglichst effektiv Schachmatt zu setzen.
...

Hallo snowball,
da gibt's sogar ein System, dass klingt so ähnlich.
"Arm-Schach". ;)
(siehe SuFu)

Gruß Nohands
.

snowball
16-01-2013, 16:30
Hey erstmal danke für die vielen Antworten.


da gibt's sogar ein System, dass klingt so ähnlich. "Arm-Schach".

Ich sollte meine Wörter vorsichtiger wählen ;) Was heißt Schachmatt setzen, jemanden auf Abstand zu halten oder ihm so eine rein zu hauen das es ihm fürs erste reicht und er sich von selber aus dem Staub macht. "Arm Schach" (habe mal die Suchfunktion bemüht) geht glaube ich für mich an meinen Erfahrungen an der Realität vorbei. Ich glaube auch das es in der Regel nicht einmal wesentlich schwer ist sich aus Griffen zu befreien, man hat es ja meistens nicht mit Kampfkünstlern zu tun.


Die Frage ist doch - welche Technik ist stressresistent.

Ich glaube das sehe ich ähnlich. Wenn ich mal jetzt auf meine eigenen Erfahrungen gucke dann gab es keine schönen Techniken oder lange Zeit zum überlegen. Vor allem aber ging es immer, sehr sehr schnell und sehr sehr hart zur Sache. Die meisten Kampfsportarten die ich so gesehen habe, erscheinen mir in der Realität nicht einsatzfähig. Und ich glaube der Stress Faktor ist nicht zu unterschätzen. Ich glaube in einer Situation die innerhalb von Sekunden umschlägt ist man sofort so voll gepumpt mit Adrenalin so das es nur noch auf Instinkte und Reaktionen ankommt. Wenn man dabei aber weiß wie man seine Faust oder seinen Ellbogen richtig einzusetzen hat ist man im Vorteil.


du solltest auf jeden fal mehrere probetrainings machen und dabei darauf achten ob der trainer andere stile denunziert oder irgendeine superkampfkraft verspricht (dann schnell raus) oder ob es für den laien sinn macht was er sagt. außerdem sollte es sparring geben und alle distanzen (tritt,box,infight und boden) sollten abgedeckt werden.

Danke für die Tipps schonmal. Ich denke für mich hört sich aktuell Krav Maga am interessantesten an. Das kann aber auch daran liegen weil es sich am ehsten mit meinen realen Erfahrungen deckt. Ich lag z.B. schonmal nachdem ich überraschend aus dem Auto gezogen wurde auf dem Boden und während 3 Typen auf mich eingetreten haben, damals war das beste was ich machen konnte irgendwie zu versuchen mein Gesicht zu schützen.

In der Realität ist es für mich einfach so, dass es meistens sehr sehr schnell geht, man es oft mit extremer Agressivität zu tun hat und es vielleicht um ein paar wesentliche schlagübungen oder Bewegungsmuster geht die man je nach Situation einsetzt. Nach dem Motto "Alles ist erlaubt".

Nichts desdo trotz würde mich interessieren wie ich erkennen kann ob ich in der richtigen Krav Maga Schule gelandet bin. Bei mir ist die Sitatuion aktuell ein wenig besonders, ich wohne in Barcelona.

Hier gibt es auf jedenfall schonmal zwei Schulen, eine ist Mitglied der "Krav Maga Worldwide" und die andere der "IKM" (International Krav Maga). Habe hier in Deutschland über beides nicht so richtige Informationen gefunden. Ich mache wahrscheinlich nächste Woche mal ein Probetraining bei beiden Schulen, aber worauf muss ich achten?

Gibts sonst noch Alternativen? Lernt man beim Krav Maga denn auch z.B. Boxtechniken?

P.S. Entschuldigt die Verwechslungen, bin nicht so bewandert auf dem Gebiet des Kampfsportes ;)

Gast
16-01-2013, 16:34
Ich denke da z.B. an Techniken die Security Leute oder Polizisten erlernen.

Naja, da gehört JJ unter anderem dazu.

KampfBeast
16-01-2013, 16:47
Hallo allerseits,
erstens: nein ich bin kein jugendlicher vollidiot der in einem deutschen "Ghetto" wohnt und gerne mal den starken Macker markieren würde und einfach weil er nichts besseres zu tun hat Leuten ein paar auf die Fresse haut

Prinzipiell ist ein realer Straßenkampf meiner Meinung nach eines der dümmsten Sachen die man machen kann und denen man nach Möglichkeit immer aus dem Weg gehen sollte, z.B. durch Deeskalation oder flüchten. Nun hoffe ich aber das die meisten von uns trotzdem wissen das die Realität manchmal anders aussieht.

Meine Frage ist deshalb, welchen Kampfkunst kann ich erlernen um auf diese Situationen besser vorbereitet zu sein, bzw. um in der Situation der oder die Gegner möglichst effektiv Schachmatt zu setzen.

Es ist nun nicht so das ich in meinem Leben noch nie in solchen Situationen war und diese sind bisher meistens auch unterschiedlich ausgegangen. Oft habe ich mich auch unwillentlich z.B. durch zivilcourage in solche Situationen gebracht. Genau das ist der Grund wieso ich mich nun beginne dafür zu interessieren.

Ich habe mit einem guten Freund vor Jahren mal ein paar Kampfübungen gemacht. Welche Sportart das war weiß ich nicht, es ging eher darum sich aus griffen zu befreien oder welche Punkte am Körper die wesentlichen Schwachstellen sind um einen Gegner möglichst schnell auszuschalten.

In der Realität habe ich davon Dinge vielleicht nur unterbewusst eingesetzt. Mir geht es nicht darum z.B. Judo oder Ju Jutsu zu lernen weil ich denke das Bodenkampf in der Realität auf Asphalt erstens extrem gefährlich ist und zweitens auch bei mehreren Gegnern bereits praktisch ziemlich schwierig wird.

Ich weiß das es keine ultimative Kampftechnik geben wird und auch in realen Situationen nochmal ganz andere Bedingungen herrschen, aber genau darum geht es mir ja. Ich habe diese praktische Erfahrungen und würde gerne wissen wie ich mich und andere effektiv und in der Realität verteidigen kann. Ich denke da z.B. an Techniken die Security Leute oder Polizisten erlernen.

Das was ich bis jetzt so gefunden habe war:
Krav Maga, Brazilian jiu jitsu oder Muay Thai.

Ich freue mich auf Feedback,
liebe Grüße
Ich denke mal Krav Maga wäre das richtige

metalsteve20
16-01-2013, 18:08
es ist immer schwer zu sagen, bjj finde ich persönlich gut weil man meistens auf den boden kommt, aber was man halt auch nicht vergessen sollte, bjj auf der matte, oder draußen im Kieß oder Asphalt ect. sind nochmal gewaltige unterschiede, man kann sich mit vielen sachen verteidigen aber auch aufs maul bekommen, einfach probieren was einem liegt ;) und wenn gar nichts mehr geht, einfach vollgas rein "moshen" :D https://www.youtube.com/watch?v=XQW8eb1P3dk "Hail to the moshpit" :halbyeaha

Bjarne
16-01-2013, 21:16
(gutes) krav maga hat meißt eine recht klassische boxgrundschule. außerdem gehören tritte, ellenbogen, knie, rudimentärer bodenkampf, messerarbwehr und so griffbefreiungen dazu. (ist bestimmt nicht vollständig, ich bin kein KM mann)
das ganze, so wie ich es erlebt hab, anhand von partnerübungen, drills, szenariotraining und sparring.
dann ist es auch gut.
die kampfsportszene in barcelona kenn ich aber wirklich nicht :D


(um das noch mal aufzugreifen: du könntest aber glück haben und da aber eine keysi schule finden. viel mir nur nochmal ein bei deiner anekdote über deinen auto-übergriff... aber will auch nicht zu viel eigenwerbung machen^^ KM ist auf jeden fall auch eine gute adresse)

Schnueffler
16-01-2013, 21:21
Jetzt nur mal meine Meinung bzgl. gutem KM:
Du lernst sehr schnell und sehr intensiv die Basics!
Du wirst relativ schnell verteidigungsfähig!

All das wirst du auch im Jiu Jitsu/Ju Jutsu, wenn es auch auf SV trainiert wird, nur dauert es länger.

Ich bin immer noch bei meiner eigenen, persönlichen Meinung:
Schnell und effektiv, inkl. frühen Stressdrills = KM
Wenn du mehr Zeit hast, mehr Basics verstehen willst - JJ!