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Vollständige Version anzeigen : Zu schwach?!



küken
16-01-2013, 10:25
Hallo,

in letzter Zeit rege ich mich beim Grappling immer wieder auf, dass es für meine Trainingspartner sehr leicht ist, einfach einen Arm zu "isolieren" und dann irgendwelche Hebel anzusetzen, ohne, dass ich mich groß dagegen wehren kann, weil ich einfach nicht dagegen halten kann.

Wenn ich den Ansatz mitbekomme, bekomme ich es sicherlich auch oftmals hin, den Angriff zu verhindern, aber meine große Schwachstelle sind eben die Arme. Hat der Gegner einmal einen, dann gibts für mich kaum ein Entkommen. Da reicht es oftmals, wenn er mir den Arm einfach mit Kraft 'entreißt' und schon bin ich hilflos.

Meine Fragen jetzt:

1. Welche Muskeln muss ich genau und wie trainieren, um fürs Grappling meine Arme zu stärken?
2. Gibt es BWE dafür, weil ich nicht gerne ins Studio gehe und weder Geld noch Platz für eigenes Equipment habe?
3. Macht es überhaupt Sinn für mich, stärker werden zu wollen, da ich ja vermutlich meistens im Grappling stärkere Gegner/Trainingspartner haben werde?

Sojobo
16-01-2013, 10:45
Hallo küken,

gerade, wenn man technisch noch nicht so weit ist, arbeitet man mit viel Kraft - und wenn man die nicht hat, ist das natürlich ein Problem. Es gibt aber Tricks. Da man jetzt nicht weiß, woran es bei dir konkret liegt, nenn ich mal spontan ein paar Aspekte: 1. Arme immer angewinkelt am Körper lassen, so fällt es schwerer, sie zu packen und zu hebeln. 2. Den gepackten Arm mit der anderen Hand festhalten oder am Gi fassen, um ihn sich nicht strecken zu lassen. 3. Naja, wie man einen Griff lösen kann, wirst du wissen (zur Daumenseite raus und so was). 4. Wenn du schon gepackt bist und nicht rauskommst, kann man sich auch mit dem Körper so drehen, dass man nicht gehebelt werden kann.

Kraft ist sinnvoll beim Grappling, wichtiger ist aber die Technik. Ich weiß wovon ich rede, denn ich hab zwar viel Kraft, aber wenig Technik :D

An BWEs kann ich empfehlen: Den ganzen Arm trainieren, nicht nur einzelne Muskelpartien.
Variantenreiche Liegestütze: Enge, breite, versetzte, dann mal welche auf dem Kopf und ganz wichtig finde ich die, bei denen man mit dem Bauch über den Boden rollt (wie heißen die noch?), andersherum aus der Brücke heraus etc. Und ziehende Bewegungen (Klimmzüge, die z.B. auch an 2 Seilen gemacht werden können) sind natürlich auch sinnvoll.

Ist jetzt also alles nichts, was du nicht schon weißt, sorry :D

Ir-khaim
16-01-2013, 10:50
Ich glaube nicht, dass Kraft Dein Hauptproblem ist.

Versuch, die Arme enger am Körper zu halten und auch mit einer gewissen Grundspannung da zu halten.
Wenn Du sie einfach eng anlegst, aber keine Spannung aufbaust, dann sind sie weg, sobald sie jemand angreift. Und dann ists zu spät. ;)

xTex
16-01-2013, 10:56
Hallo Küken!
Darf ich vorweg fragen, wie lange Du Grappling betreibst? Ansonsten zu deinem Post:



Wenn ich den Ansatz mitbekomme, bekomme ich es sicherlich auch oftmals hin, den Angriff zu verhindern


Das klingt schonmal nach einer grundlegenden Erfahrung mit Escapes. Versuche doch bereits voraus zu sehen, was der Gegner machen kann und verhindere Angriffe auf deine Arme, indem Du dich anders verhälst.


Hallo,
Da reicht es oftmals, wenn er mir den Arm einfach mit Kraft 'entreißt' und schon bin ich hilflos.


Mit Kraft entreißen ist die eine Sache. Technisch arbeiten die andere. Wie oben erwähnt, versuche deine Arme, soweit wie möglich, zu decken; sodass Du keine sinnvolle Submission an / mit deinen Armen anbietest.



Meine Fragen jetzt:
1. Welche Muskeln muss ich genau und wie trainieren, um fürs Grappling meine Arme zu stärken?
2. Gibt es BWE dafür, weil ich nicht gerne ins Studio gehe und weder Geld noch Platz für eigenes Equipment habe?
3. Macht es überhaupt Sinn für mich, stärker werden zu wollen, da ich ja vermutlich meistens im Grappling stärkere Gegner/Trainingspartner haben werde?

1. Nicht nur die Arme sind wichtig. Auch Brustmuskulatur, Schulter und Latissimus - um nur ein paar zu nennen. Wenn, dann solltest Du eher über ein ganzheitliches Krafttraining nachdenken.

2. Sicherlich ist das möglich, auch ohne teures Equipment zu trainieren. Aber um dir da alle Übungen zu beschreiben, wäre es wichtig zu wissen, was Du überhaupt trainieren willst und welche Möglichkeiten dir zu Verfügung stehen. Gerade auch der Faktor Zeit wäre interessant.

3. Warum denn nicht? Es gibt nichts, was gegen eine Kräftigung des Körpers spricht. Und das hat nicht nur mit den Trainingspartnern und Gegners zu tun. Du wirst automatisch irgendwann auch an den Punkt kommen, an dem Du Technik und Kraft vereinst, der Gegner aber technisch (vielleicht auf kräftemäßig) auf Augenhöhe ist. Und wenn Du dann entsprechend einen Tick mehr Kraft hast, kann das durchaus kampfentscheidend sein.

küken
16-01-2013, 11:24
Hallo.

Vielen tausend Dank schonmal für die Antworten. Also ich mache jetzt seit ca. 1 3/4 Jahren Grappling.

Was ich dazu sagen muss ist, dass ich zu größten Teilen auch nur mit entweder technisch besseren und auch größeren Partner trainiere. Dies führt dazu, dass ich selbst mittlerweile ganz gut in der Verteidigung bin (auch gegen Bessere), aber kaum angreifen kann, weil ich irgendwann gemerkt habe, dass es einfacher ist, sich erstmal aufs Verteidigen gegen stärkere Gegner zu konzentrieren. Aber diese Arm-Sache ist echt ne Schwachstelle, die mich gerade völlig wahnsinnig macht.

Also was ich z.B. versuche, um meine Arme zu schützen ist, mich z.B. am Gegner festzuhalten und zusätlich die Ellbogen am Körper zu lassen. Das klappt auch, aber immer nur einen gewissen Zeitraum. Wenn der Gegner es dann aber drauf anlegt, an meinen Arm zu kommen, dann geht mir irgendwann die Kraft aus und ich muss loslassen. Zu dem Zeitpunk bin ich dann für einige Sekunden so schwach, dass ich zu keinerlei Gegenwehr mehr fähig bin und der Arm ist verloren.



Was ich einen super Tip finde, ist, statt mit Kraft im Arm zu Arbeiten, den Körper zu bewegen und rauszudrehen. Den hat mir vor kurzem mein Trainingspartner gegeben. Fand ich faszinierend, dass mir das nicht klar war, sondern erst gesagt werden musste. (Hat mich an Matrix erinnert: Nicht der Löffel verbiegt sich, sonder Du :D)

Liege ich aber bspw. unten in der Mount (sagt man das so?), dann funktionert meistens Körper rausdrehen gar nicht: Der Arm wird nach ner Weile isoliert, ich bin in dem Moment zu schwach und der Kimura ist da (Um mal ein Beispiel zu nennen). Und da dies sehr häufig passiert, hab ich in der Situation eigentlich schon alles versucht, was mir so einfällt, um meine Arme zu schützen. Die Mount ist diesbegüglich eh eines der Hauptprobleme, weil auch beliebt: Ein Arm wird gepackt und unter ein Bein des Partners geschoben, ist gleich schonmal scheisse....

Ich dachte halt, wenn ich jetzt vielleicht etwas stärker werde, dann bin ich an den Armen nicht mehr ganz so das Opfer...

DerLenny
16-01-2013, 11:26
Ich gebe meinen Vorrednern in allen Punkten recht, möchte aber trotzdem auf eine recht einfache Übung hinweisen, die helfen kann. Dennoch solltest Du dich eher auf Technik Training konzentrieren, nicht auf Kradtraining.
Wobei mehr Kraft auch keine schlechte Sache ist, nur sollte eben Technik im Vordergrund stehen und Kraft unterstützen.

Stell dir vor, du malst mit beiden Händen ein großes O an die Wand vor dir. So von Kopf zu Hüfthöhe. Mal das O 5 mal im Uhrzeigersinn, 5 mal im Gegenuhrzeiger Sinn. Langsam. Ein Kreis sollte so 10 Sekunden dauern.

Jetzt schnapp dir ein Gewicht (Hantelscheiben bieten sich an, du kannst aber auch nen Beutel Sand ausm Baumarkt nehmen. Wenn du den in nen Kittel packst, hast gleich noch Griffkrafttraining dabei) halte es mit beiden Händen fest, und mach das ganze nochmal. Das ist die Übung.

Steigere das Gewicht mit der Zeit. Variere die Armhaltung (Nah am Körper mit gebeugten Ellenbogen, mit fast gestreckten Armen oder alles dazwischen) zwischen den Sättzen oder auch mal zwischen ein paar Umdrehungen.

Wichtig ist das ganze immer recht langsam und bewusst zu machen.

küken
16-01-2013, 11:32
Ihr habt auch sicherlich Recht, wenn Ihr sagt, dass es natürlich in erster Linie auf die Technik ankommt. Das sehe ich auch absolut so, aber es sind halt immer und immer und immer die Arme, die mir letztendlich beim Rollen das Genick brechen und da würde ich jetzt gerne dran arbeiten.

xTex
16-01-2013, 11:35
Ich dachte halt, wenn ich jetzt vielleicht etwas stärker werde, dann bin ich an den Armen nicht mehr ganz so das Opfer...


Wie gesagt: weniger Kraft, mehr Technik. Ich kenne das Problem selbst und habe viel mit Kraft gearbeitet. Aber Technik bringt dir um Welten mehr Erfolg.

Aber: Warum bleibst Du denn in der Mount liegen und "sweepst" nicht? Bock doch einfach mal an, klammer die Arme des Gegners und drehe dich mit einer Ringerbrücke um, hoch in die (closed) Guard des Gegners. ;)

Versuch vielleicht erst einmal ein wenig mehr Positions- und Sweepdrills zu machen. Das bringt dich weiter als stets "unten zu liegen" und dich dann verwursten zu lassen. ;)

küken
16-01-2013, 11:52
Aber: Warum bleibst Du denn in der Mount liegen und "sweepst" nicht? Bock doch einfach mal an, klammer die Arme des Gegners und drehe dich mit einer Ringerbrücke um, hoch in die (closed) Guard des Gegners. ;)

Versuch vielleicht erst einmal ein wenig mehr Positions- und Sweepdrills zu machen. Das bringt dich weiter als stets "unten zu liegen" und dich dann verwursten zu lassen. ;)

Hehe, ja gute Frage :D. Also ein Grund ist sicherlich, dass mir die Gegner meist körperlich und technisch überlegen sind. Aber eigentlich hast Du ja schon recht, vielleicht sollte ich mich mal mehr darauf konzentrieren, aus der Mount rauszukommen, statt zu klammern und der Dinge zu harren, die da kommen. Mein Haupt-Grappling-Partner ist halt Krake, Saugnapf und Gummimensch in einem, d.h. er ist immer so an mir dran, dass mir wenig Spielraum bleibt. Aber derweil bin ich auch so fixiert auf dieses Arm-Ding, dass ich wahrscheinlich alle anderen Möglichkeiten verdränge. Vielen Dank für den Schubser auf jeden fall...

xTex
16-01-2013, 12:07
Solche Menschen, wie deinen Trainingspartner kenne ich zu gut (und ich würde sogar sagen, dass das auch ein durchaus erfolgreicher Weg ist, den dein Partner wählt). Aber auch diese Menschen machen irgendwann Fehler. Erkenne diese und nutze sie aus.
Versuche vielleicht einen Blick dafür zu entwickeln, wie diese Personen kämpfen und wie sie agieren. Täusche sie doch auch ruhig und stelle ihnen Fallen ;)

Und, wie gesagt: Technik und Planung gehen weit über Kraft. Eine gute Strategie (ggf. auch in Kombination mit Erfahrung) bringen dich weiter, als wenn Du versuchst, durch Kraft deine Fehler zu korrigieren. Denn irgendwann kommt wieder jemand, der mehr Kraft hat als Du und Du wirst dann wieder genauso machtlos sein, wie jetzt.
Hast Du aber ein höheres Technikniveau und -Repertiore, wirst Du trotzdem zum Sieg kommen können ;)

Vielleicht noch ein Satz, der mir gesagt wurde und stark geholfen hat:
"Versteife dich nicht nur auf eine Technik; schau auch mal über den Tellerrand und nutze die neuen Möglichkeiten."

küken
16-01-2013, 12:18
Ja, wenn der eine Weg nicht zum Ziel führt, sollte man vielleicht mal einen anderen ausprobieren.

Werde heute Abend gleich mal versuchen, zu beobachten, wie die Situation zu Stande kommt und was ggf. meine Fehler sein könnten und wie ich sie vllt. schon viel früher verhindern kann.

Aber die Liegestütze-Variationen von Sojobo werde ich trotzdem mal in mein Training aufnehmen. Und auch die ungeliebten Klimmzüge. Auch ein Beweis, dass ich definitiv zu schwach bin, ich kann nämlich keinen einzigen Klimmzug :D.

Ir-khaim
16-01-2013, 12:22
Aber eigentlich hast Du ja schon recht, vielleicht sollte ich mich mal mehr darauf konzentrieren, aus der Mount rauszukommen, statt zu klammern und der Dinge zu harren, die da kommen.

Das ist mMn GANZ wichtig!
Genauso ist es wichtig, den escape nicht erst zu beginnen, wenn es sich Dein Trainingspartner schon bequem gemacht hat.
Das Mindset ist hier wichtig: Nicht denken "Ah, er kommt in die mount/passiert meine guard, dann lass ichs jetzt geschehen und mach erstmal Pause und kümmer mich dann um die escapes", sonder starte den escape, sobald Du merkst, dass Du gerad ne Position verlierst.

Aber Du hasts schon schwer, wenn der Trainingspartner erfahrener, stärker und schwerer ist ;) .

Vielleicht mal ein grundsätzlicher Tip zum Abschluss: Wenn Du an einer Stelle nicht mehr weiterweist, denk mal drüber nach, was Dein Gegner machen muss, um Erfolg zu haben.
Wenn Du das weißt, ist der Weg zum Wissen, was Du machen musst, um es zu verhindern, nicht mehr weit :)

xTex
16-01-2013, 12:23
Wenn Du das weißt, ist der Weg zum Wissen, was Du machen musst, um es zu verhindern, nicht mehr weit :)

Schön auf den Punkt gebracht: +1

normalhero
16-01-2013, 12:24
Die Technik kommt mit der Zeit und entwickelt sich quasi "von allein" (bei konstantem Training). Deine Kraft kannst Du durch Krafttraining beeinflussen und ist besonders im Grappling sehr sehr wichtig. Trainiere aber nur auf Maximalkraft (3-8 Wiederholungen pro Satz).

xTex
16-01-2013, 12:45
Die Technik kommt mit der Zeit und entwickelt sich quasi "von allein" (bei konstantem Training). Deine Kraft kannst Du durch Krafttraining beeinflussen und ist besonders im Grappling sehr sehr wichtig.

Eine gute Technik entsteht m.M.n. nur durch direktes Training und "nicht einfach so" nebenbei. Sie erfordert Übung und Konzentration... nicht ein beiläufiges Aufschnappen. Eine unsaubere Technik korrigiert sich garantiert nicht von allein ;)

Die Kraft kann maßgeblich nur durch Training beeinflusst werden. Und ist eben nicht der Hauptbestandteil des Grappling. Der technisch Überlegene wird, in 90% der Fälle, den physisch Überlegenen besiegen können.

küken
16-01-2013, 13:40
Vielleicht mal ein grundsätzlicher Tip zum Abschluss: Wenn Du an einer Stelle nicht mehr weiterweist, denk mal drüber nach, was Dein Gegner machen muss, um Erfolg zu haben.
Wenn Du das weißt, ist der Weg zum Wissen, was Du machen musst, um es zu verhindern, nicht mehr weit :)

Also je mehr ich über Eure Anregungen nachdenke, desto mehr dämmerts mir, dass wahrscheinlich wirklich nicht die Arme in erster Linie das Problem sind, sondern meine generelle Haltung. Es passiert mir ganz oft, dass ich mich quasi "freiwillig auf den Rücken lege". Ich habe mir irgendwann angewöhnt, beim geringsten Anzeichen eines TakeDowns schon runter zu gehen um Arme und/oder Beine zwischen mich und den Gegner zu bringen und ggf. mit runterzuziehen oder zu treten(ich hoffe, man kann sich das irgendwie vorstellen). Das mache ich deswegen, um selbst die Kontrolle etwas zu behalten, denn die Gegner sind meist wirklich besser und bevor sie mich komisch werfen, seh ich lieber selbst zu. Wenn ich recht überlege, mach ich das auch, wenns auf den Knien losgeht.

Das heißt, damit biete ich mich schon an, sich auf mich drauf zu legen/schmeissen. Und dann einmal an mich dran gesaugt, zack der Arm und es ist gelaufen.

Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich meistens regellos und mit Schlagen und Treten trainiere. Das macht das alles nicht einfacher für mich, da ich mich nicht rein auf Nicht-Schlag-Techniken konzentrieren kann...

xTex
16-01-2013, 14:35
Wenn man deinen letzten Post liest scheint es wirklich so, dass Du dich selbst in eine schlechte Lage bringst und dann nicht mehr weiter weißt. Wenn Du nicht geworfen werden willst, ist das eine Sache. Aber die andere ist, dann trotzdem noch eine sichere Position einzunehmen. Z.B. kannst Du auch aus der closed Guard von unten her arbeiten (wenn Du dich schon auf den Rücken werfen willst).
Denn: Wieso lässt Du dich direkt mounten? Das macht keinen sonderlichen Sinn. Nicht umsonst sind Full Mount und Knee on Stomach die beliebtesten Positionen für ein ordentliches "Fratzengeballer" im MMA. Und auch beim Grappling ist das keine sichere Position um unten zu liegen.

Wenn dir die Nummer mit den Schlagtechniken (beim Trainingskampf) zu viel wird, kämpf' doch einfach mal mit der Absprache, dass Du nur reines Grappling machen willst. Darauf sollte sich dein Trainingspartner einlassen können, oder?

Kurzes Fazit meinerseits: Dringend die innere Einstellung ändern (Fallschule lernen, Fallen lernen und die Angst davor besiegen) und auch gerade Sweeps / Escapes trainieren. Nutze dafür ruhig Absprachen - ihr seid beim Training, nicht im Wettkampf! ;)

küken
16-01-2013, 15:11
Ja, ich denke, da sagst Du wahre Sachen. Also direkt freiwillig mounten lasse ich mich zwar nicht, sondern das kommt dann immer so. Aber ich muss auf jeden Fall an der Situation vorher dran arbeiten und mir günstigere Ausgangssituationen suchen. Fallschule und Werfen üben ist für dieses Jahr auf jeden Fall ein Task, wobei ich wirklich Angst nur vor Schulter und Hüft-Würfen habe, da häng ich mich aber gleich auch so rein, dass ich es meistens verhindern kann.

Das Schlagen an sich find ich eigentlich gut. Der Nachteil ist aber eben, dass ich sehr sehr viel damit beschäftigt bin, mich an allen möglichen Stellen zu decken, was dann dazu führt, dass ich andere Sachen vernachlässige.

Ich werde wohl jetzt vermehrt auf meine Einstellung zu Beginn des "Kampfes" achten und versuchen mich nicht gleich in die passive Position zu begeben. Zudem bin ich wohl gut damit beraten, vermehrt ein reines Boden-Training zu besuchen, um die Techniken besser lernen zu können.

Hm, mit dem Ausgang hat ich zu Eröffnung des Posts nicht so richtig gerechnet. Aber manchmal hilft es ja, drüber zu sprechen, dass man mal ne anderen Lösungs- und Denkansatz bekommt.

Vielen Dank!

Ir-khaim
16-01-2013, 15:13
Kurzes Fazit meinerseits: Dringend die innere Einstellung ändern (Fallschule lernen, Fallen lernen und die Angst davor besiegen) und auch gerade Sweeps / Escapes trainieren. Nutze dafür ruhig Absprachen - ihr seid beim Training, nicht im Wettkampf! ;)

Und dann auch ruhig mal versuchen, die Takedowns zu verhindern ;)
Wer will schon geworfen werden!?
Mein Luta Livre Trainer erinnert häufig: "Never accept a bad position!"
Die Energie, die Du brauchst, um eine transition zu verhindern, ist meistens geringer, als am Schluss aus dem Mist wieder rauszukommen ^^

Reines Grappling Training wird Dir bestimmt helfen. Allerdings musst Du auch beachten, dass sich diverse Dinge ändern, wenn Schläge dazu kommen.

Bubatz
16-01-2013, 15:34
Krafttraining ist sicher nie schlecht, aber körperliche Überlegenheit kann in gewisser Hinsicht auch mehr ein Fluch als ein Segen sein. Eine Trainerin hat mir mal gesagt, dass sie die Kraftstrotze eigentlich bedauert, weil die die korrekte Ausführung der Techniken aufgrund der anfänglichen "Erfolge" viel langsamer lernen und sogar Gefahr laufen irgendwann komplett zu stagnieren, wenn sie nicht rechtzeitig "umschalten". In der Judogruppe in der ich mal war, war z.B. einer, der war so stark, dass er im Randori jeden irgendwie auf die Matte gepratzt hat. Trotzdem - oder eben vielleicht gerade deshalb - konnte er nach drei Jahren noch am wenigsten von uns allen, ist dann schließlich bei Prüfungen nicht mehr durchgekommen und blieb irgendwann gefrustet weg.

küken
16-01-2013, 15:40
Und dann auch ruhig mal versuchen, die Takedowns zu verhindern ;)
Wer will schon geworfen werden!?
Mein Luta Livre Trainer erinnert häufig: "Never accept a bad position!"
Die Energie, die Du brauchst, um eine transition zu verhindern, ist meistens geringer, als am Schluss aus dem Mist wieder rauszukommen ^^

Ja, geworfen werden ist scheisse. Bisher hab ich halt immer gedacht: Lieber gleich auf den Boden gehn, dann spar ich mir den Schritt und schau dann, wie ich da rauskomme. Aber mein Gegner ist ja auch nicht doof und weiß ja auch mittlerweile, was zu tun ist....



Reines Grappling Training wird Dir bestimmt helfen. Allerdings musst Du auch beachten, dass sich diverse Dinge ändern, wenn Schläge dazu kommen.
Ja, das Mit-Schlagen-und-Rollen-Training hab ich ja trotzdem noch und so, wie das bisher lief, wird mir da recht schnell gezeigt, wo die Grenzen reiner Grappling-Techniken sind. Bisher hab ich halt fast nur das gemacht. Werde jetzt versuchen, mindestens 1x die Woche in ein Bodentraining zu kommen. Hatte ich sowieso vor....

Ir-khaim
16-01-2013, 15:48
Trainiert Ihr mit oder ohne Gi?

küken
16-01-2013, 15:51
Trainiert Ihr mit oder ohne Gi?

Ohne! Ist mir persönlich auch lieber. Allerdings meistens mit langer Hose und Sweet-Shirt, also nicht Shorts- und Rushguard. Es gibt also was zum greifen....

xTex
16-01-2013, 18:29
Krafttraining ist sicher nie schlecht, aber körperliche Überlegenheit kann in gewisser Hinsicht auch mehr ein Fluch als ein Segen sein.
Eine Trainerin hat mir mal gesagt, dass sie die Kraftstrotze eigentlich bedauert, weil die die korrekte Ausführung der Techniken aufgrund der anfänglichen "Erfolge" viel langsamer lernen und sogar Gefahr laufen irgendwann komplett zu stagnieren, wenn sie nicht rechtzeitig "umschalten".

Stimme mit dir da auch vollkommen überein. Der (hoffentlich) anfängliche Fehler, mit übermäßiger Kraft zu arbeiten wird sich nicht korrigieren, wenn die Technik nicht explizit verbessert wird. Und diese Details zu beherrschen, die die Techniken ausmachen, sind jedem Krafttraining vorzuziehen. Denn nur so kann man auf Dauer erfolgreich sein und weiterkommen.



Es gibt also was zum greifen....
Was trainierst Du denn genau, wenn No-Gi in die Klamotten gegriffen wird und Striking erlaubt ist?

Klaus
16-01-2013, 20:19
Was sagt denn Dein Trainer zu dem Problem ??? Der müsste doch der erste sein, der Dir erklären kann dass man Kraft mit technischer Überlegenheit schlagen kann. Insbesondere wenn es erstmal nur darum geht sich zu entziehen, und nicht selbst die Submission gegen wesentlich stärkere Leute zu bekommen.

Wenn Dein Trainer dazu nur mit den Schultern zuckt und Dir zu mehr Kraft rät, würde ich entweder zusätzlich zu einer Spezialistenschule gehen, oder gleich den Trainer wechseln.

küken
17-01-2013, 09:56
Ich hab jetzt gestern Abend mal verstärkt schon im Stand drauf geachtet, dass ich nicht gleich in die Opfer-Rolle gerate und nicht wieder direkt freiwillig auf den Boden gehe. Konnte die Mount-Situation so auch etwas verhindern, oder vielmehr auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Wenn wir dann aber auf dem Boden gelandet sind, ist es früher oder später dann aber doch drauf rausgelaufen, dass ich auf dem Rücken gelandet bin und die Arme recht schnell weg waren, vor allem der Linke....
Auffällig war, wie oft ich mir im Stand in Erinnerung rufen mußte, mich nicht gleich freiwillig hinzulegen. War also schonmal ein guter Ansatz und ich werde mir das dringend abgewöhnen...


Gegen die Unerfahreneren hat sich dann aber der Schalter mal umgelegt und ich habe auch angegriffen, Techniken ausprobiert und submittet. Das war auch gegen die körperlich Überlegeneren unproblematisch und hat gut geklappt (yeah). Hier ist es wahrscheinlich so gewesen, dass ich bisher nur mit besseren Leuten trainiert habe und dort wirklich nur verteidige. Da braucht ich wohl mal den Anstoss, dass ich ja durchaus auch mal selbst angreifen kann und die Arme waren überhaupt kein Thema...

@Klaus
Also am Trainer liegt es nicht, der ist schon auch Freund von Technik.

@xTex
Das Training könnte man als regelloses LutaLivre bezeichnen, denke ich. Im Standup macht man, was man kann.

Ir-khaim
17-01-2013, 10:23
Das ist doch Fortschritt :halbyeaha



@xTex
Das Training könnte man als regelloses LutaLivre bezeichnen, denke ich. Im Standup macht man, was man kann.


Ich glaube, xTex meinte eher sowas wie Stilname, Lineage, was hat der Trainer gelernt und so.
So, wie Du das sagt, klingt das nicht so, als hättet Ihr Verbindungen zum Luta Livre ;)

küken
17-01-2013, 10:39
Achso. Sorry, das hab ich wohl falsch verstanden. Ich selbst trainiere Karate und MMA/Grappling ab und zu in nem andern Verein (was ich jetzt regelmäßiger machen werde), um die Techniken besser zu lernen.

Zudem trainiere ich mit einem Trainingspartner, der aus dem Karate,WT(oder halt irgendwas mit ing und ung am Ende) und LutaLivre kommt und dort auch jahrelange Erfahrung hat (und mir deswegen auch haushoch überlegen ist).

Mit regellos meine ich auch: Die Techniken werden nicht darauf trainiert, dass man damit Punkte auf einem Wettkampf erziehlt, sondern mehr in Richtung Selbstverteidigung.

Um die Techniken noch mehr zu verbessern, könnte ich natürlich zum reinen BJJ gehn, aber ganz offen gesagt stört mich persönlich dort der GI, die Graduierungen und auch die Wettkampf-Orientierung (also Kämpfen nach Punkten). Ist ja Geschmack-Sache.

Jaaaa....ich war auch voll glücklich, dass der Thread hier gleich was bewegt hat. Es passiert mir häufiger, dass ich mir selbst im Weg stehe und da brauch ich ab und zu ein paar Schubser. Muss jetzt nur schauen, dass ich mir die Dinge immer wieder ins Gedächtnis rufe....

Ir-khaim
17-01-2013, 11:15
Um Wettkampforientierung und Graduierungen brauchste Dir am Anfang beim BJJ auch keine Gedanken machen :p

Ich weiß aber ja nicht, wie qualitativ hochwertig das Grappling in Deinem MMA Schuppen oder von Deinem Trainingspartner ist. Musst Du dann selbst merken, ob von Spezialisten zu lernen Deinen Trainingserfolg erhöhen würde.

küken
17-01-2013, 11:37
Jepp....und wie so manche Diskussionen in Foren so mitbekommen habe, sollten wir das auch besser nicht zur Diskussion stellen :D.

Vielen Dank aber nochmals, denn Deine/Eure Ratschläge haben ja schonmal sehr geholfen!

küken
17-01-2013, 11:39
Um Wettkampforientierung und Graduierungen brauchste Dir am Anfang beim BJJ auch keine Gedanken machen :p


OT: Würde ich so nicht sehen, denn ich finde es macht schon einen Unterschied, ob ein Training/System eher Wettkampforientiert ist, oder nicht.
Zudem kenne ich es aus dem Karate: Sowohl Graduierungssysteme, als auch Wettkampforientierung können viel kaputt machen.

Ir-khaim
17-01-2013, 11:47
Vergleichs bitte nicht mitm Karate, ohne dass Dus erlebt hast :cry:
Bitte! ;)

Die Graduierungen sind i.d.R. Verleihungen ohne Prüfung.
Die Wettkämpfe sind im Vollkontakt.
Und ob Du im sparring nach Punkten schaust oder ein SV Mindset hast, kannst Du ja selbst steuern.
Außerdem ist Dein Luta Livre Trainingspartner besser als Du, obwohl Deine Argumente ebenso fürs Luta Livre gelten. :p

küken
17-01-2013, 12:09
Vergleichs bitte nicht mitm Karate, ohne dass Dus erlebt hast :cry:
Bitte! ;)

Die Graduierungen sind i.d.R. Verleihungen ohne Prüfung.
Die Wettkämpfe sind im Vollkontakt.
Und ob Du im sparring nach Punkten schaust oder ein SV Mindset hast, kannst Du ja selbst steuern.
Außerdem ist Dein Luta Livre Trainingspartner besser als Du, obwohl Deine Argumente ebenso fürs Luta Livre gelten. :p

Hehe...ok. Ich halt mich zurück und lasse die Vergleiche (aber meine Worte werden Dir spätestens bei der nächsten/ersten Debatte über Olympia in den Ohren schallen :P).

Ich mag hier auch wirklich nicht über BJJ und Graduierungen urteilen, dass ist nur mein subjektiver Eindruck. Also nichts für Ungut. Vielleicht komme ich ja noch auf den Geschmack, auch fürs Grappling meinen GI anziehen zu wollen :D.

KM2BM
17-01-2013, 12:26
Um die Techniken noch mehr zu verbessern, könnte ich natürlich zum reinen BJJ gehn, aber ganz offen gesagt stört mich persönlich dort der GI, die Graduierungen und auch die Wettkampf-Orientierung (also Kämpfen nach Punkten). Ist ja Geschmack-Sache.



Naja, waren letztlich u. a. auch für mich zwei Punkte, die mich vom BJJ erstmal zurückzucken ließen, nachdem ich schon fast soweit war, es anfangen zu wollen! Aber auch ich will nicht vom Topic wegführen, es ist wies ist! ;-)

Ir-khaim
17-01-2013, 12:29
Ich mag hier auch wirklich nicht über BJJ und Graduierungen urteilen, dass ist nur mein subjektiver Eindruck. Also nichts für Ungut. Vielleicht komme ich ja noch auf den Geschmack, auch fürs Grappling meinen GI anziehen zu wollen :D.

Ich hatte auch nie Bock auf Gi, bis das Trainingsangebot mich quasi dazu gezwungen hat. Jetzt mach ichs lieber als nogi :D

DerGroßer
17-01-2013, 12:35
Eigentlich macht man im Karate doch einiges für die Kraft? Wärmt ihr euch da nie auf? Ich selbst mache zum normalen Training noch Körpergewichts Training
hier zum Einstieg You Are Your Own Gym: The Bible of Bodyweight Exercises: Amazon.de: Mark Lauren, Joshua Clark: Englische Bücher (http://www.amazon.de/You-Are-Your-Own-Gym/dp/0345528581/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1358422502&sr=8-2)

Ich habe mal im Systema einen geilen Tip bekommen: Irgendein Gelenk im Körper ist immer frei, entspann dich und Beweg dich zuerst über dieses Gelenk.

Das funzt tatsächlich :)

küken
17-01-2013, 13:09
Ich hatte auch nie Bock auf Gi, bis das Trainingsangebot mich quasi dazu gezwungen hat. Jetzt mach ichs lieber als nogi :D

Hahaha...dann warten wirs mal ab, vielleicht kommt mir ja noch die Lust dazu. Wie kommt es, dass Du jetzt mit Gi besser findest? Hat das nen speziellen Grund (z.B. besseres Greifen oder so?)? (Ja, immer noch OT...sorry an die Mods)


Eigentlich macht man im Karate doch einiges für die Kraft? Wärmt ihr euch da nie auf? Ich selbst mache zum normalen Training noch Körpergewichts Training
hier zum Einstieg You Are Your Own Gym: The Bible of Bodyweight Exercises: Amazon.de: Mark Lauren, Joshua Clark: Englische Bücher (http://www.amazon.de/You-Are-Your-Own-Gym/dp/0345528581/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1358422502&sr=8-2)

Ja, eigentlich dachte ich auch, dass was ich an BWE mache reicht auch aus. Aber an den Armen scheint das wohl nicht ganz so zu sein. Ich kann zum Beispiel nicht einen einzigen Klimmzug. Und weil ich sie nicht kann, hab ich sie auch bisher nicht üben wollen...Teufelskreis. Schultern, Rücken und Bauch bin ich auch ganz zufrieden, weswegen ich meine Armkraft auch wahrscheinlich als so katastrophal empfinde. Aber ich werde mich jetzt mit den Liegestütze und Klimmzügen mal dran begeben, damit ich mir nicht mehr vorkomme, wie ein Puppe. Zudem muss die Hüfte noch besser werden.



Ich habe mal im Systema einen geilen Tip bekommen: Irgendein Gelenk im Körper ist immer frei, entspann dich und Beweg dich zuerst über dieses Gelenk.
Das funzt tatsächlich :)
Das ist in der Tat ein guter Tip. Auch darauf werde ich dann gleich beim Training heute mal drauf achten. Darf mir den Kopf halt nicht so voll machen, sonst denk ich zu viel :D. Aber das hilft mir wahrscheinlich beim beherzigen von: Du musst Deinen Körper bewegen! Danke!

KM2BM
17-01-2013, 13:41
Bei den Klimmies gehts mir nach längeren Trainingspausen auch immer so, daß ich deutlich weniger schaffe wie zuvor, meistens geht der Fortschritt dann aber relativ schnell bis zu einem gewissen Punkt. Also ich denk, wenn du regelmäßig Klimmies machst, werden sehr schnell deutlich mehr wie einer gehen! ;)
Zum Gi wurde mir gesagt, das wäre besonders realitätsnah, weil man hierzulande ja meistens Jacken und Hosen trägt, k. A. einer sagt so, der andere anders! Ich fands halt einfach unangenehm...

Ir-khaim
17-01-2013, 13:51
Hahaha...dann warten wirs mal ab, vielleicht kommt mir ja noch die Lust dazu. Wie kommt es, dass Du jetzt mit Gi besser findest? Hat das nen speziellen Grund (z.B. besseres Greifen oder so?)? (Ja, immer noch OT...sorry an die Mods)


Ich bin faul und kann mit Gi explosive und schnelle Typen (z.B. Ringer) energiesparender kontrollieren als wenn ich die ganze Zeit scramblen muss :D

Luta Livre macht mir aber auch Spaß. Da muss ich dann aber mit einem anderen Mindset drangehen.

der herbie
17-01-2013, 13:52
Liegestütze ist nie verkehrt, für einen Grappler sind m. E. aber Zugübungen wichtiger als Druckübungen. Also ran an die Klimmzüge, Rudern usw. usw.

Glück auf

der herbie

KM2BM
17-01-2013, 14:01
Wobei ein bißchen Equipment, also 1 Paar Kurzhanteln, ne Langhantelstange und ein paar Gewichte, evtl. auch eine gebrauchte Hantelbank nicht teuer sein müssen und damit wäre ernsthaftes Krafttraining dann auch kein Problem, damit geht eigentlich alles was man braucht!

küken
17-01-2013, 14:31
Klar, ein wenig Equipment ist alles nicht die Welt (wobei ich wirklich nicht den Platz dazu habe), aber es macht mir einfach sowas von keinen Spass mit Hanteln rumzuhantieren, weswegen ich vorerst mal auf die Investition verzichten möchte. Wenn es dann doof in der Ecke steht, dann ist es eben auch sinnlos. BWEs mache ich hingegen ganz gerne, oder die kann man einfach mal zwischen rein schieben: Bei jeder Werbepause ein paar Liegestütze oder so :D

Mindestens einen Klimmzug können war zudem sowieso schon immer mein Ziel, weswegen ich mich erstmal damit befasse und dann schau ich weiter.

Soldier
17-01-2013, 14:54
Ich trainiere auch lieber BWEs als mit Hanteln, kann dich voll versehen ;)

Tipp für Klimmzüge: Wenn du noch keinen mit 'Hochziehen' schaffst, spring hoch, halt dich an der Stange kurz fest und lass dich dann ganz langsam herabsinken. Das sollte man auch am Anfang schaffen, und dann machst du erstmal immer ein paar davon, und du wirst merken dass du bald auch Klimmzüge richtig schaffst.

Asahibier
17-01-2013, 16:10
Tipp für Klimmzüge: Wenn du noch keinen mit 'Hochziehen' schaffst, spring hoch, halt dich an der Stange kurz fest und lass dich dann ganz langsam herabsinken. Das sollte man auch am Anfang schaffen, und dann machst du erstmal immer ein paar davon, und du wirst merken dass du bald auch Klimmzüge richtig schaffst.

Super Tipp!
Als Zusatz such Dir ne Stange die zu tief hängt, so dass Du mit den Beinen mithelfen kannst aber trotzdem versuchst so viel wie irgend möglich über die Arme zu machen, so trainierst Du dennoch die diesbezügliche Muskulatur.

Wenn ihr am Boden mit Strikes arbeitet bietet sich wenn der andere in der Mount sitzt an mit den Ellenbogen seine Oberschenkelmuskeln anzugreifen, nur um ihn zu stören.

Wegen der Isolation Deiner Arme - versuch Dich unvorhersehbar zu Bewegen, häufige Richtungswechsel, niedrige Grundspannung und wenn er isolieren will mit schnellen gespannten Bewegungen "entfliehen".

Ansonsten haben alle Grappling-Vorredner recht - Technik ist wichtiger als Kraft, in der Regel ist der Mann nunmal stärker :cool:

Viel Glück und Erfolg :)

küken
17-01-2013, 16:27
Super Tipp!
Als Zusatz such Dir ne Stange die zu tief hängt, so dass Du mit den Beinen mithelfen kannst aber trotzdem versuchst so viel wie irgend möglich über die Arme zu machen, so trainierst Du dennoch die diesbezügliche Muskulatur.


Ok. Muss ich schauen, wo ich sowas finde. Für normale Klimmzüge haben wir im Dojo Ringe hängen. Die kann ich ja zur Not auch tiefer hängen...



Wegen der Isolation Deiner Arme - versuch Dich unvorhersehbar zu Bewegen, häufige Richtungswechsel, niedrige Grundspannung und wenn er isolieren will mit schnellen gespannten Bewegungen "entfliehen".


Das mit dem Grundspannungs-Wechsel find ich noch nen guten Tip. Ich bin zwar schon viel flexibler und entspannter geworden, gerade gegenüber schwächeren, aber wahrscheinlich passiert es, gerade in der Position, immer noch zu häufig, dass ich durchweg zu angespannt bin und den Wechsel zwischen entspannt und gespannten Bewegungen so noch nicht hinbekomme (was ja eigentlich ein großes Ding auch im Karate ist, aber irgendwie konnt ich das wohl noch nicht so gut adaptieren).

Und ja, Du hast Recht, die Herren sind wahrscheinlich meistens stärker.
Weswegen mir jetzt langsam aber sicher klar wird: Egal, wie sehr ich meine Arme trainiere, ich muss es auf andere Art versuchen :D

küken
17-01-2013, 16:28
Achso. Wie oft ist es denn ratsam die Klimmzüge wie beschrieben zu üben. Reicht da 2-3 mal die Woche oder eher: Viel hilft viel?

KM2BM
17-01-2013, 16:46
Klar, ein wenig Equipment ist alles nicht die Welt (wobei ich wirklich nicht den Platz dazu habe), aber es macht mir einfach sowas von keinen Spass mit Hanteln rumzuhantieren, weswegen ich vorerst mal auf die Investition verzichten möchte. Wenn es dann doof in der Ecke steht, dann ist es eben auch sinnlos. BWEs mache ich hingegen ganz gerne, oder die kann man einfach mal zwischen rein schieben: Bei jeder Werbepause ein paar Liegestütze oder so :D

Mindestens einen Klimmzug können war zudem sowieso schon immer mein Ziel, weswegen ich mich erstmal damit befasse und dann schau ich weiter.

Ich bin skeptisch, ob man mit BWEs alleine wirklich ernsthaft aufbauen kann! M. E. geht da nichts über gezieltes Gewichtstraining nach einem guten Plan und natürlich eine entsprechende Ernährung. Da gibts aber tausend Diskussionen im Netz zu dem Themenkomplex und geht jetzt hier vielleicht auch zu sehr OT!

küken
17-01-2013, 16:53
Ich bin skeptisch, ob man mit BWEs alleine wirklich ernsthaft aufbauen kann! M. E. geht da nichts über gezieltes Gewichtstraining nach einem guten Plan und natürlich eine entsprechende Ernährung. Da gibts aber tausend Diskussionen im Netz zu dem Themenkomplex und geht jetzt hier vielleicht auch zu sehr OT!

Ja, dabei gibt es wahrscheinlich genauso viele Meinungen wie zum richtigen Dehnen :). Es geht mir ja auch nicht darum, voll der Kong zu werden, sondern lediglich ein bißchen stärker zu werden. Persönlich denke ich auch, dass man, um richtig stark zu werden (wobei stark ja auch relativ ist), muss man wahrscheinlich größere Geschütze auffahren, als ich auch bereit bin, zu investieren.

Und nach den vielen coolen Ratschlägen hier gehts mir inzwischen eigentlich nur noch darum einen Klimmzug hinzubekommen. Denn wie hier schon angemerkt wurde: Die meisten Männer werden so oder so immer stärker sein. Die Baustelle ist wohl tatsächlich eine Andere, als Kraft allein...

Asahibier
17-01-2013, 16:56
Ok. Muss ich schauen, wo ich sowas finde. Für normale Klimmzüge haben wir im Dojo Ringe hängen. Die kann ich ja zur Not auch tiefer hängen...


...:D


Hol Dir doch ne Teleskopstange für zu Hause, so teuer sind die nicht.

Und eben der Alltag, ich mache eigentlich aus allem ne kleine Übung da ich nicht immer Zeit habe richtig zu trainieren, z.B. Getränkekauf, wenn Du in jeder Hand einen Kasten trägst - lass die Arme nie hängen, ziehe die Dinger beim Tragen immer etwas hoch... oder wenn Du einen Kasten vor Brust/Bauch trägst halte ihn so das er Deinen Körper nicht berührt, wenn Du den Kasten aufhebst (auf Rücken achten!!!) ziehe ihn mit einer schnellen Bewegung Richtung Brust, ...etc. so kannst Du aus allen möglichen Dingen des Alltags kleine Übungen machen :)

KM2BM
17-01-2013, 19:55
Naja, was heißt schwere Geschütze, klein anfangen muß jeder und später halt steigern, um neue Reize zu setzen, darauf kommts mal in erster Linie an und dann, soweit die Ernährung paßt, wird man auch zunehmen, ein bissel planvoll muß mans natürlich angehen, aber kompliziert ist es eigentlich nicht wirklich und für Kingkong muß man letztlich auch die Gene von Kingkong haben, vermutlich brauchst du davor keine Angst zu haben! ;) Das eine oder andere Kg Muskelmasse zulegen kann aber prinzipiell jeder! Schwierig könnte bei dir natürlich sein, daß du durch dein Grapplingtraining etc. enorme Mengen an Kcal verbrauchst und es daher schwer haben könntest, um da einen Überschuß hinzukriegen. Egal, da du eh nicht mit Hanteln trainieren willst! ;)

Klaus
18-01-2013, 14:38
Ich frage mich immer noch, warum Du jetzt doch wieder Kraft trainieren willst, statt Dich durch geschickte Bewegung der Situation zu entziehen. Wenn Du demnächst 3 Sekunden wiederstehen kannst, dann 5, dann 15, und dann 30, dann ist nach 50 Sekunden doch wieder Schluss und Du stehst genau da wo Du jetzt bist. Nur etwas später als heute.

Ich verstehe nicht genug von BJJ um Dir da jetzt Fachbegriffe an den Kopf zu werfen, aber wenn jemand "einfach" Deine Arme greifen und an sich ziehen kann, bleibst Du dann einfach auf dem Rücken liegen und erwartest das "Unvermeidliche" ? Sollte man da nicht seine eigene Position ändern können, so dass er mit dem Arm nichts machen kann ? Seine Beine einsetzen ? Selbst agieren ? Machen die das aus einem Mount oder Side Mount, kann man das eventuell verhindern dass die ihre Position einfach so bekommen, usw. etc. pp. Ich würde doch mal raten sich mit den einschlägigen BJJ-Basismanövern auseinanderzusetzen, denn dass man sich da "einfach" den Arm "schnappen" kann wenn man mehr wiegt ohne dass sich derjenige sonstwie rauswinden kann (also NICHT mit dem Arm sperren sondern den Rest des Körpers woanders hin bewegen) mag ich erstmal so nicht glauben.

DerLenny
18-01-2013, 14:52
Skill > Kraft, insbes. im BJJ.

Wenn du aber Möglichkeiten zum Krafttraining hast, und diese dein BJJ nicht negativ beeinflussen: Leg los.

Hier ein paart Artikel aus meinem Blog, die dir evtl. ein paar Ideen geben könnten:
Mehr Liegestütze mit dem 4 min Programm - SpecialMove.de (http://www.specialmove.de/kraft-und-ausdauer/mehr-liegestutze-mit-dem-4-min-programm/)
Mehr Kraft, weniger Fett - Tumminello Complex - SpecialMove.de (http://www.specialmove.de/kraft-und-ausdauer/mehr-kraft-weniger-fett-tumminello-complex/)
Krafttraining daheim - SpecialMove.de (http://www.specialmove.de/kraft-und-ausdauer/krafttraining-daheim/)

UInd hier noch ein paar Ideen für Solo BJJ Drills:
EXjP50SOwK4

küken
18-01-2013, 15:22
Ich frage mich immer noch, warum Du jetzt doch wieder Kraft trainieren willst, statt Dich durch geschickte Bewegung der Situation zu entziehen. Wenn Du demnächst 3 Sekunden wiederstehen kannst, dann 5, dann 15, und dann 30, dann ist nach 50 Sekunden doch wieder Schluss und Du stehst genau da wo Du jetzt bist. Nur etwas später als heute.

Ich verstehe nicht genug von BJJ um Dir da jetzt Fachbegriffe an den Kopf zu werfen, aber wenn jemand "einfach" Deine Arme greifen und an sich ziehen kann, bleibst Du dann einfach auf dem Rücken liegen und erwartest das "Unvermeidliche" ? Sollte man da nicht seine eigene Position ändern können, so dass er mit dem Arm nichts machen kann ? Seine Beine einsetzen ? Selbst agieren ? Machen die das aus einem Mount oder Side Mount, kann man das eventuell verhindern dass die ihre Position einfach so bekommen, usw. etc. pp. Ich würde doch mal raten sich mit den einschlägigen BJJ-Basismanövern auseinanderzusetzen, denn dass man sich da "einfach" den Arm "schnappen" kann wenn man mehr wiegt ohne dass sich derjenige sonstwie rauswinden kann (also NICHT mit dem Arm sperren sondern den Rest des Körpers woanders hin bewegen) mag ich erstmal so nicht glauben.

Hallo Klaus. Wenn Du den Thread durchliest siehst Du, dass ich lediglich noch als Ziel habe, einen Klimmzug zu können und lediglich insgesamt ein wenig stärker zu werden, vor allem an den Armen.

Das Gesamtergebnis der Diskussion war aber eindeutig, dass es nicht an meiner Kraft, sondern an ein paar andern Dingen liegt, dass ich in so mancher Position so leicht zum Opfer werde. Ein paar Ratschläge konnte ich auch gleich beim Training in die Tat umsetzen und es hat super geklappt.

Also nichts für ungut, die Auseinandersetzung mit meinen Grundproblemen beim Grappling ist schon in vollem Gange, Klimmzug kann ich aber noch nicht :D

küken
18-01-2013, 15:41
@Lenny
Vielen Dank für die Links. Solche Solodrills kenne ich und find sie total cool. Kann man super machen, wenn man mal bißle früher beim Training ist und sowieso in der Halle rumgammelt :D. Die andern Sachen muss ich mir erst noch anschauen.

Als Gesamtresume seit Dienstag hier kurz für alle netten Helfer:
Ich hatte gestern und vorgestern je ein Training. Ich habe mich darauf konzentriert, mich nicht gleich vom Stand oder den Knien aus auf den Rücken legen zu lassen, was auch ganz gut geklappt hat. Bin ich dann doch irgendwann in der Situation gelandet, waren die Armhebel zwar nicht weit, aber ich habe versucht, es so schwer wie möglich zu machen, indem ich den Körper bewegt hab, etc....

Yeah...gestern hab ich zweimal mit Erfolg 'gesweept'. Und insgesamt musste ich gestern nicht abklopfen, so nicht und auch nicht wegen Armhebeln!

Also ich denke, insgesamt bin ich auf nem ganz guten weg, dass mein Hirn nicht mehr so blockiert ist und ich mal aus andern Mustern ausbreche und auch insgesamt kreativer werde. Was ich auf jeden Fall noch mehr drauf achten muss ist die Sache mit dem: Ein Gelenk ist immer frei....

Royce Gracie 2
19-01-2013, 13:19
Die ganze Diskussion finde ich insgesamt großteils bis auf wenige gute Beiträge nicht sehr zielführend.

Der Fragesteller fragt ob er zu schwach ist ?

Dabei gibt er/ sie überhaupt nichts über die Kraftleistungen Preis
Größe/Gewicht/ Geschlecht / kraftleistungen

Wie soll man denn sagen ob du zu schwach bist ?

Und was ist mit deinem Trainigspartner ?
Größe/Gewicht/ Geschlecht / kraftleistungen

Wir wissen nun , dass du keinen Klimzug kannst.
Daher vermute ich mal du bist ne Frau ?
Wenn du ein Mann bist und keinen Klimmzug kannst bist du definitiv deutlich zu schwach !

Ansonsten es gibt brutale Bodyweight Übungen die können mit schweren Gerätekrafttraining locker mithalten.
Ich habe mal ne Zeit mit nem ehemaligen Bundesligaturner im Kraftraum verbracht. Was der für sicke Übungen hatte , da fällt einem die Kinnlade runter. Der hat fast nur mit BWE trainiert. Der sah aus Wie Hulk in klein.
Das Problem ist , dass man diese Übungen nur mit Partner ausführen kann wenn man nicht schon brutale Kraft besitzt.

Auch technisch klingt das was du von dir gibst irgednwie merkwürdig.
Du machst fast 2 Jahre Grappling/MMA weisst aber nicht 100% was eine Mount ist sondern vermutest das man das so nennt ?
Ich glaube du verwechselst auch Kimura mit Figure4Lock.
Und insgesammt klingt das nicht so als ob du wirklich Grappling unterricht hast sondern eher in der Freizeit mit nem Kumpel so bissle übst ?