Vollständige Version anzeigen : Die Passion Christi
hi
was haltet ihr von diesem Film?
würdet ihr einer Reli-Klasse empfehlen den Film für den unterricht anzuschauen?
Unser Lehrer ist sich nicht ganz sicher ob der geeignet ist.
Eure Meinung?
danke
liebe grüße
franzi
kommt darauf an wie alt ihr seid......
Der Film ist gut, aber zeigt die brutale Wirklichkeit des Leidens....
Engelsfeuerchen
19-03-2004, 10:55
Das Alter ist wirklich entscheident! Der Film ist FSK 16 und wenn ihr jünger seid (oder auch nur einen in der Klasse habt der jünger ist) könnt ihr euch den Film nicht im Klassenverband ansehen.
Wenn ihr ihn euch anschaut würde ich es als Lehrer (ich studiere auf Lehramt) nur dann machen, wenn ich vorher die Passion wie sie in den Evangelien beschrieben wird ausreichend thematisiert hätte. Der Film scheint zwar auf den ersten Blick historisch sehr korekt zu sein, bei näherem Hinsehen ist dies aus meiner Sicht aber keineswegs mehr der Fall.
Vielmehr glaube ich, dass die Gewalt und Brutalität in dem Film Instrument ist um ein Ziel zu erreichen. Zudem wird Herrn Gibson vorgeworfen, dass die Juden insgesamt in einem recht negativen Licht gezeigt werden. Auch dies sollte kritisch hinterfragt werden.
Alles Liebe,
ein Engelsfeuerchen
Nachtrag
Im Übrigen ist es bezeichnend, dass die Evangelische Kirche Deutschland ihren Pfarrern davon abgeraten hat den Film in gemeindlichen Rahmen zu zeigen, da sie ihn für nicht empfehlenswert erachtet.
Ich bin ziemlich gespannt drauf...2 Stunden rohe Gewalt...
wir gehen vermutlich mit der ganzen stufe. und sind alle bis auf 2 16.
denkt ihr der film wäre für die beiden noch nicht geeignet?
und wir kommen sicher nicht rein mit den beiden?
danke für eure antworten!
liebe grüße
franzi
Wenn ihr reingeht achtet darauf, es war wohl in Wahrheit das Handgelenk an dem er festgenagelt wurde nicht die Hände, da diese ausgerissen wären aufgrund des Gewichts. Der Film beschäftigt sich mit dem Leiden Jesu, das war Ende des 13 Jahrhunderts eine christliche Strömung, im kath. Glauben selber ist der zentrale Gedanke nicht das Leid sondern die Erlösung von der Erbsünde durch Tod und Auferstehung. Gibt aber einiger christliche Gruppen wie die zu der mel Gibson gehört die das Leiden mehr in den Vordergrund stellen.
Sehe daher für eine Religionsklasse den Lutherfilm für sinnvoller an.
......., es war wohl in Wahrheit das Handgelenk an dem er festgenagelt wurde nicht die Hände, da diese ausgerissen wären aufgrund des Gewichts.
Das ist doch egal. Soweit ich weiss, starben die Gekeuzigten am Genickbruch...
Todesursache beim üblichen kreuzigen war (da wurden die Arme um den Querbalken gebunden) durch den Blutstau verursacht. D.h. Abklemmen der Gefässe, mangelnde Versorgung der Vitalfunktionen
hab was gefunden:
Die eigentliche Todesursache bei einer Kreuzigung war die Erstickung. Antoine Legrand, ein französischer Arzt, der in das Nazi-Lager Dachau deportiert war, musste Hinrichtungen dieser Art mit ansehen. Es war das berüchtigte "Baumhängen", das auch in anderen NS-Lagern Anwendung fand. Der Verurteilte, der an den Händen an einem Pfahl aufgehängt worden war, hatte unerträgliche Atembeschwerden. Also versuchte er sich mit einer Zuckbewegung der Arme abzustützen und Atem zu holen, bis er, von der Anstrengung erschöpft, zurückfiel, wieder zu ersticken drohte und einen neuen verzweifelten Versuch unternahm.
Wenn ihm eine Stütze unter die Füße gestellt wurde, so dass auch nur die Zehenspitzen halt fanden, ging der Atem leichter, was die Agonie um vieles verlängerte. Wenn aber, um die mechanische Erstickung zu unterstützen, Gewichte an die Füße gehängt wurden, trat der Tod in wenigen Minuten ein. Antoine Legrand sah, wie sich der Brustkorb des Bestraften übermäßig ausdehnte und fast unbeweglich blieb; die Beine baumelten kraftlos, die Haut wurde violett; Schweiß bedeckte Körper und Haupthaar, obwohl es Winter war.
Fotos vom Aufhängen? denn es ist ein Unterschied ob die Arme nach oben zeigen oder seitlich um einen Holm gebunden sind.
jkdberlin
19-03-2004, 13:51
Mal zum Topic zurück: ich finde es nicht sehr unterhaltsam sich 100 Minuten lang Folter und langsamen Tod anzusehen. Obwohl mich Religionen sehr interessieren, finde ich diese Darstellung übertrieben.
Grüsse
Ich stelle zumindest hier fest, dass der Film Diskussionen auslöst, die an der Sache vorbeigehen.
Der Sinn des Filmes - hoffe ich - lag nicht darin Diskussionen über die exakten Foltermethoden der Römer zur Zeit Christi zu führen.
Leider hat Gibson durch seine Darstellung aber exakt dieses ausgelöst und die eigentliche Wirkung, die er sich vermutlich versprochen/ erhofft hatte verpufft in Einfühlslosigkeit, Entsetzen und/ oder Voyeurismus .... schade eigentlich! Wenn, war es aber sein "Fehler"!
Ciao
Roberto
==>um zur Grundfrage zurück zu kommen nein ist kein Film für nen Schulausflug
Schaut euch lieber Luther an, oder Ben Hur
.......Leider hat Gibson durch seine Darstellung aber exakt dieses ausgelöst und die eigentliche Wirkung, die er sich vermutlich versprochen/ erhofft hatte verpufft in Einfühlslosigkeit, Entsetzen und/ oder Voyeurismus .... schade eigentlich! Wenn, war es aber sein "Fehler"!
So erreicht der film aber alle die, die sonst nicht rein gehen würden....
@marc
Richtig, aber was ist deren Motivation und kann der Film eine Umkehr erreichen?! Ich werde ihn mir vielleicht demnächst anschauen (weiss noch nicht genau) aber meine Freundin z. B. will definitiv nicht rein .... eben aufgrund der extremen Gewalt. Er (der Film) erreicht also Leute, die sonst nicht reingehen würden, schreckt zugleich aber andere Menschen ab, die sich ansonsten für die Materie interessieren.
Ciao
Roberto
jesse.björn
19-03-2004, 14:15
Hallo,
ich glaube nicht das ich mir sowas reinziehen möchte oder mit einer Schulklasse mir sowas zumuten würde. Vieleicht hilft ja eine filmkritik bei der Entscheidungsfindung:
Crossposting:
"Jesus Christ S/M-Star
Mel Gibson verfilmt die Passionsgeschichte im Stil eines Snuff-Movies.
von axel grumbach
Christus sells! In nur zwölf Tagen hat »Die Passion Christi« in Nordamerika bereits rund 212 Millionen Dollar (fast 172 Millionen Euro) umgesetzt – rund das Siebenfache der Kosten, die Produzent und Regisseur Mel Gibson zum großen Teil aus eigener Tasche vorgeschossen hatte. Erste Erkenntnis also: Mel Gibson hat Jesus erfolgreich aufs Kreuz gelegt. Zweite: Der Film ist als gesellschaftliches Ereignis jetzt schon viel größer als die Summe der in ihm verteilten Peitschenhiebe. Dritte: Religion ist immer noch Opium für das Volk und Gibson momentan der größte Dealer.
Einer der Gründe für den immensen Erfolg ist sicherlich die von Gibson geschickt genutzte Antisemitismusdebatte, die dem Film schon lange vor dem Kinostart die nötige mediale Skandalpräsenz sicherte und an deren Ende der Actionstar seinem Publikum die »Jesus Horror Picture Show« (Jüdische Allgemeine) als den Film präsentieren konnte, von dem die Juden nicht wollen, dass die Welt ihn sieht. Ganz dem Niveau seines »Meisterwerks« (Welt) verpflichtet, bezeichnet der katholische Australier seine Kritiker als »Mächte des Satans«. Bei so viel demonstrierter Glaubensstärke und religiöser Verblendung war es daraufhin ein Leichtes, mit Hilfe von Fernsehpredigern und der religiösen Rechten die christlichen Massen zum Kinogang zu mobilisieren, wurde ihnen dieser doch zugleich als gelebtes Glaubensbekenntnis mitverkauft.
Das Leidensspektakel, das sich auf die Darstellung der letzten zwölf Stunden im Leben Jesu beschränkt, offenbart sich denn auch als genauso nervtötend, langweilig und humorfrei, wie man es von einem solchen Eventmovie der besonderen Art erwartet hatte, im Nachhinein betrachtet wirkt es sogar noch eine Spur dümmer und lächerlicher. Zwei Drittel des Streifens zeigen einen faden Foltermarathon, dessen minutiös abgebildete Quälerei ebenso öde wie abstumpfend wirkt. Dabei werden dem selbst ernannten Heiland (Jim Caviezel) von debil grinsenden Römern mit der Neunschwänzigen Katze die Hautfetzen vom Leib gerissen, bis dessen Torso nach einer zehnminütigen Peitschorgie aussieht wie Hackfleisch, anschließend wird er weiter verprügelt und nach endlosem Herumgestolpere auf dem Kreuzweg schlussendlich symbolträchtig gekreuzigt.
Das Ganze wird unter Einsatz von Zeitlupenbildern und plumpesten Schockeffekten aus der Horrorfilm-Trickkiste so penetrant in Szene gesetzt, dass man dem unfreiwillig grotesken Schauspiel das Erreichen einer neuen Dimension der Lächerlichkeit attestieren kann. Fast erwartet man, dass Jesus am Ende wie der Terminator verspricht: »I’ll be back!«
Auch bei den von den ikonografischen Malern des Mittelalters wie Caravaggio inspirierten Motiven verwendet Gibson die üblichen Versatzstücke der gängigen Special-Effect-Filme vom Slasher- bis zum Actionmovie in solch einem Übermaß, dass seine sadomasochistischen Obessionen überdeutlich werden. Mehrere amerikanische Rezensenten wiesen bereits auf die große Affinität des Jesus-Streifens zu so genannten Snuff-Filmen hin, bei denen die Handlung ebenfalls darin besteht, dass ein Mensch langsam zu Tode gefoltert wird. In einem so von religiösem Wahn beseelten, kreuzdämlichen Werk darf ein bisschen Satan nicht fehlen, natürlich dargestellt von einer Frau.
»Das Böse ist verlockend und anziehend«, erklärt uns Gibson offenherzig sein mittelalterliches Weltbild. Eine weitere Herzensangelegenheit des homophoben Machos dürfte sich durch den Erfolg des Sandalen-Schockers nun auch erfüllen, nämlich das amerikanische Kuschelimage von Jesus als gütig lächelndem Bartträger zu ändern. Dass der komplette Film nur in den toten Sprachen Latein und Aramäisch gedreht wurde, soll sicher dazu dienen, Authentizität vorzugaukeln. Authentisch ist der Film freilich nur in der Reproduktion des Antisemitismus der Evangelien des Neuen Testaments, und natürlich übernimmt er auch die historisch falsche Darstellung eines milden Pontius Pilatus, der in Wirklichkeit derart brutal herrschte, dass selbst Rom ihn mehrmals verwarnte.
Wenn das Ganze auch noch von einem Regisseur verfilmt wird, der einer erzreaktionären katholischen Sekte angehört, die das zweite vatikanische Konzil ablehnt, und dessen Vater den Holocaust leugnet – Gibson bemerkt dazu in einem Reader’s Digest-Interview lapidar: »Mein Vater hat noch nie gelogen« – ist die Intention klar. Der im Fahrwasser von »A Fistful of Nails« (New York Times) allseits hervorragend gedeihende religiöse Irrsinn manifestiert sich momentan in den USA unter anderem auf der von Gibson extra eingerichteten Webseite www.mylifeafter.com. Im Forum berichten Eltern, die sonst gegen jede Art von Gewalt- oder Sexfilm plakateschwenkend vorm Kino demonstrieren würden, mit Begeisterung, wie sie ihre Kinder in einen Film schleppen, der vom New Yorker als »Übelkeit erregender Todestrip« bezeichnet wurde.
»Ich habe meinen Zwölfjährigen in den Film begleitet«, erklärte einer etwa, »gut, am Anfang war er sehr verstört über die brutalen Bilder, aber am Ende war dann doch seine Liebe zu Jesus stärker!« Seitenweise berichten Zuschauer dort auch von »seltsamen körperlichen Wahrnehmungen«, die sie während der Vorführung ereilten. Die meisten verspürten »ein komisches Gefühl im Magen«, und anstatt auf die Idee zu kommen, dass es sich wohl wahrscheinlich nur um eine angesichts der blutigen Szenen stinknormale Übelkeit handelte, war man sich ganz sicher: »Das ist ein Zeichen für die Anwesenheit des Heiligen Geistes!«
Aber immerhin kann man diesem dumpfen, pathologischen Film nicht unbedingt absprechen, dass er dem wahren Christentum mit seiner zweitausendjährigen Blutspur gerecht würde. Er zeigt das wahre Gesicht einer Religion, die Nächstenliebe hauptsächlich mit dem Schwert predigte und deren geschichtliche Ruhmestaten unter anderem Kreuzzüge, Inquisition, Cortez und Co., Hexenverbrennungen und die Rattenlinie umfassen. Die im Christentum propagierten sozialen Prinzipien waren hauptsächlich als Verheißung für die verelendeten Massen gedacht, die man trotz der frohen Botschaft Christi weiterhin mit der üblichen Mischung aus Angstmache (Fegefeuer) und Heilsversprechen (Paradies) fast zweitausend Jahre lang einfach zu unterdrücken wusste.
Gerade der von Gibson praktizierte düstere Schuld-und-Sühne-Katholizismus mit seiner Forschritts- und Menschenfeindlichkeit war und ist eine gut funktionierende Herrschaftsideologie, die es der Kirche jahrhundertelang erlaubte, jede Schreckensherrschaft zu legitimieren, solange ihre eigene Macht dadurch weiter gesichert wurde.
Aber vielleicht sollte man einfach nur der christlichen Logik vertrauen, dass aus allem Schlechten auch Gutes entstehen kann und wie vor über einem Vierteljahrhundert auch diesmal wieder aus einem Jesusfilm etwas Positives erwächst.
Damals stolperten Teile der Monthy-Python-Mannschaft in Italien eher zufällig über die übriggebliebenen Gipstempel eines Zeffirellischinkens, erwarben diese billig und lieferten anschließend mit »Life of Brian« die bisher einzig gelungene Adaption der notorischen Nagelsaga.
»Die Passion Christi« (USA 2004). Regie: Mel Gibson; Darsteller: Jim Caviezel, Maia Morgenstern, Monica Bellucci. Filmstart: 18. März "
aus der "jungle world, 13"
@ Franz
luther haben wir schon gesehen.
naja, wir wollen ja gerade wegen der handlung rein. unser lehrer hat das ganze ja gerade wegen dem thema vorgeschlagen. er hat ihn schon gesehen, meint er ist heftig aber möchte ihn trotzdem mit uns anschauen. jetzt wollen wir nur noch wissen ob das auch wirklich klappt, wegen den beiden die erst 15 sind...
franzi
Dann holt euch den Klassiker Ben Hur, da ist zumindest der Erlösungsgedanke präsent!
naja... wir haben latein... und da ham mer den film leider auch schon gesehen...
Die Farbfassung oder den s/w Film?
Der S/W Film wird oft vergessen ;)
s/w fassung? stell ich mich jetzt blöd an? was is des? :(
naja, jedenfalls war der in farbe und viel zu lang. ;)
Engelsfeuerchen
19-03-2004, 22:47
Ich jedenfalls werde nicht reingehen. Ich bin kein großere Kinogänger und Splatter Filme müssen es schon gar nicht sein. (höchstens Staplerfahrer klaus)
So wie ich das im vorfeld verstanden habe gibt es da keine zwei Minuten ohne spritzendes Blut... Alleine die Geiselungssszene geht wohl 7 Minuten lang und das hat dann für mich schon was von einem Gewaltfetish.
Wer drauf steht...
Hi,
habe den Film zwar noch nicht gesehen, finde die ganze Sache auch abartig. Und religiöser Fundamentalismus hat mich schon immer abgeschreckt, egal ob Christentum oder eine andere Religion. Jetzt meine Frage: Gibt es auf der Welt überhaupt noch andere Probleme als sich über einen zu brutalen und vielleicht historisch unkorrekten Film zu streiten? Ich glaube heutzutage hat sich in manchen Ländern in punkto Foltern wahrscheinlich nichts verändert. (sorry, war wohl off-topic)
jesse.björn
22-03-2004, 14:42
Ich bin kein großere Kinogänger und Splatter Filme müssen es schon gar nicht sein. (höchstens Staplerfahrer klaus)
@Engelsfeuerchen
Staplerfahrer klaus? - ist das dieser Film über Klaus - den frisch gebackenen Besitzer eines Gabelstaplerführerscheins. Dessen erster Arbeitstag zur Prüfung der Erste-Hilfe-Kenntnisse gerät weil ein grausige, aber sehr lehrreiche Unfälle passiert. Ein Klassiker des berufsgenossenschaftlichen Arbeitssicherheitsfilms, oder?
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