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Vollständige Version anzeigen : Interview für Fortgeschrittene



Haishu
20-01-2013, 22:06
Hallo,
angeregt durch ein interessantes Thema im Grappling-Unterforum
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f88/fortgeschrittenen-interview-152998/

würde ich solch ein Interview auch hier im Karate bereich eröffnen wollen.
Ich hoffe auf Bereicherung für Jung&Alt, Anfänger&Fortgeschritten.
(Nicht wundern, manche Fragen sind übernommen (Danke an Pustekuchen) -manche sind angepasst bzw. neu)


1.Wer ist deiner Meinung nach ein Beispiel für einen sehr erfolgreichen Karateka ? (Personen oder Merkmale)

2.Wer ist der eindrucksvollste, weniger bekannte Lehrer?

3. Was sind deine Lieblingsmedien zum Thema? Welche Bücher, DVD's etc würdest du einem Anfänger empfehlen?

4. Wie stehen bei dir Kihon, Kata und Kumite im Verhältnis ?

5. Auf was sollte beim Kata-Training geachtet werden?

6. Welche Kumiteformen trainierst du vorwiegend zur Vorbereitung auf SV-Situationen ?

7. Abhärtungstraining ? Ja oder nein, und wenn ja: Worauf achtest du?

8. Makiwara: Setzt du es ein ? Hast du Angst um deine Knochen? Wie viel trainierst du am Makiwara?

9. Was würdest du als Weissgurt anders machen? Was hättest du gerne gewusst?

10. Was wünschst du dir für dein Karate/Karatetraining?

11. Was ist dein persönlicher Antrieb fürs Karate? Was motiviert dich weiterzugehen?


:-§ Ich hoffe auf eine schöne Runde, die uns alle inspiriert oder weiterhilft und bitte ausdrücklich von Kritik an anderen Antworten abzusehen.

Hier soll ausdrücklich jeder seine Meinung kundtun.

Sojobo
20-01-2013, 22:34
1.Wer ist deiner Meinung nach ein Beispiel für einen sehr erfolgreichen Karateka? (Personen oder Merkmale)
- Mas Oyama
- Lyoto Machida


2.Wer ist der eindrucksvollste, weniger bekannte Lehrer?
Schwer zu sagen, wer "weniger bekannt" ist. Iain Abernethy vielleicht? Morio Higaonna?


3. Was sind deine Lieblingsmedien zum Thema? Welche Bücher, DVD's etc würdest du einem Anfänger empfehlen?
- Lind: Die Tradition des Karate
- Funakoshi: Karate-Do


4. Wie trainierst du Kihon, Kata und Kumite im Verhältnis stehen?
Grammatik? "stehen" = "zu einander".
Kihon wenig in starrer Form, viel in freier Form
Kata wenig
Kumite viel


5. Auf was sollte beim Kata-Training geachtet werden?
Erst: Korrekte Ausführung (Technik, Timing, Atmung etc.)
Dann: Kämpferische Haltung (Kata ist kein Tanz - Töte!)
Dann: Anwendung - und zwar realistisch.


6. Welche Kumiteformen trainierst du vorwiegend zur Vorbereitung auf SV-Situationen?
Partner-Drills, Irikumi, SV-Sparring, VK-Sparring


7. Abhärtungstraining? Ja oder nein, und wenn ja: Worauf achtest du?
Ja. Es soll brennen und darf ruhig Aua machen. Aber man sollte sich nicht die Knochen kaputt hauen.


8. Makiwara: Setzt du es ein? Hast du Angst um deine Knochen? Wie viel trainierst du am Makiwara?
Habe keines, an Alternativen sind meine Knochen bisher nicht kaputt gegangen.


9. Was würdest du als Weissgurt anders machen? Was hättest du gerne gewusst?
Als Weißgurt hätte ich auch mal beim VK reinschnuppern und einen Grapplingstil nebenher trainieren sollen.


10. Was wünschst du dir für dein Karate/Karatetraining?
Größere Stärke, höhere Erkenntnis, tiefere Einsicht. Immer weiter, immer weiter und immer weiter.


11. Was ist dein persönlicher Antrieb fürs Karate? Was motiviert dich weiterzugehen?
Die Herausbildung meines persönlichen Kampfstils (u.a. der einstige Einsatz im MMA), die individuelle Entwicklung meiner Persönlichkeit, das stetige Lernen von Anderen, das Weitergeben des Gelernten an Andere

Shinkawa
20-01-2013, 22:46
1. Uechi Kanbun
2. Choki Motobu
3. Ich würde die Bücher "The Essence of Okinawan Karate-Do" von Shoshin Nagamine und "Karate, A Master's Secret of Uechi Ryu" von Ihor Rymaruk empfehlen.
4. Kihon 20%, Kata 75%, Kumite 5%.
5. korrekter Ablauf, geistige Einstellung (das Gefühl, es geht um Leben oder Tod, d.h. "alles geben") und richtiger zeitlicher Ablauf (erst Augen, dann Beine, dann Arme bewegen)
6. Yakusoku Kumite
7. Ja, auf jeden Fall. Muskeln abhärten, Knochen nur bedingt und nie auf Gelenke schlagen.
8. Ja. Nein. Sehr selten.
9. Nicht mit Shotokan beginnen, grins. Ich hätte gerne gewusst, dass Karate kein Kampfsport aus Japan, sondern eine Kampfkunst aus Okinawa ist.
10. ein größeres Dojo.
11. Man ist und bleibt ein Anfänger und wird nie perfekt. Man wird aber immer besser.

Royce Gracie 2
20-01-2013, 23:13
Hm , meine karate Zeit ist zwar schon etwas vorbei , aber auch für meinen späteren Weg als MMA Kämpfer und Trainer hat mich Karate immer geprägt.
Und besonders stolz bin ich auch auf meinen Knockout Sieg in nem MMA Match gegen einen Judo Schwarzgurt und ehemaligen ThaiboxJugendmeister bei dem ich grundlegend meinen Karatehintergrund einsetzen konnte.

Trainiert habe ich SHotokan und Budokai Karate sowie immer mal wieder Kyokushin zwischendurch.

1.Wer ist deiner Meinung nach ein Beispiel für einen sehr erfolgreichen Karateka ? (Personen oder Merkmale)
Machida
Für mich ist es absolut krass wie sehr er Karate unter extrembedingungen so einsetzen kann.

2.Wer ist der eindrucksvollste, weniger bekannte Lehrer?
Hm , diese Frage kann ich nicht beantworten. Ich habe in Holland mit einigen hochrangigen Ashihara und Kyokushin Trainern trainiert. Aber die sind wohl eher" bekannt." Ich war zu Begin meiner Karate Karriere auch von meinem Sensei sehr beeindruckt. Aus verschiedenen Gründen möchte ich das aber nicht weiter ausführen.

3. Was sind deine Lieblingsmedien zum Thema? Welche Bücher, DVD's etc würdest du einem Anfänger empfehlen?
Das kommt immer auf die Zielsetzung an. Ich glaube für Karatekas die wirklich kämpfen lernen wollen gibt es keine wirklich guten DVDs oder Bücher.
Da muss man auf Lehrgänge nach Holland oder Polen und Live erleben was diese Leute gut macht.

4. Wie stehen bei dir Kihon, Kata und Kumite im Verhältnis ?
Als ich Shotokan trainiert habe gab es viel Kata etwas kihon und 1x im Monat etwas halbherziges Kumite. Im Budokai war alles auf kumite ausgerichtet.

5. Auf was sollte beim Kata-Training geachtet werden?
Das man keine Tanzchoreographie ausführt. Das machen viel mehr Leute als ihnen selbst bewusst ist. Solange du Bewegungen statt Prinzipien nacheiferst tanzt du nur.

6. Welche Kumiteformen trainierst du vorwiegend zur Vorbereitung auf SV-Situationen ?
Ich habe im Shotokan ohne Kontakt und Leichtkontakt traniert , später im Budokai natürlich nur Vollkontakt. Vollkontakt liegt mir deutlich mehr.

7. Abhärtungstraining ? Ja oder nein, und wenn ja: Worauf achtest du?

Im Budokai habe ich mich teils sehr heftig abgehärtet. Mir ist davon kein Schaden geblieben , aber heute habe ich eine andere Philosophie.
Ich habe im Budokai meine Schienbeine regelmäßig gegen Bäume und Betonpfosten geschlagen bis alles blau war. Meine Knöchel gegen einen alten Kühlschrank ,den ich im keller hatte und meinen Bauch hab ich oft mit nem Stock verdroschen. Man wird davon irgendwann recht unempfindlich gegen Schmerzen , was Anfangs cool ist, aber sicher auf Dauer alles andere als Gesund. Die "taubheitswirkung" vom Abhärten hält auch nur so 2-3 Wochen. Wenn man mal 2-3 wochen nichts macht, spürt man wieder alles wie wenn man nie abgehärtet hätte.
Man muss sich also quasi dauerhaft verdreschen um kurzzeitig "taub" gegen Schmerz zu werden.
Da kämpfe ich lieber intelligenter ....

8. Makiwara: Setzt du es ein ? Hast du Angst um deine Knochen? Wie viel trainierst du am Makiwara?
Nö , ein Makiwara hatte ich sowohl im Shotokan als auch im Budokai. benutzt habe ich es nie. Angst um die Knochen habe ich dabei nicht :) Ich hab ja schließlich auch mit 80% Kraft lowkicks gegen Beton/Steinpfeiler geschlagen.

9. Was würdest du als Weissgurt anders machen? Was hättest du gerne gewusst?
Muss mich meinem Vorposter anschließen.
Mit dem Wissensstand von heute hätte ich Shotokan Karate weggelassen und gleich mit Budokai angefangen. Es war eine verschwendete Zeit, die mich dem Ziel der Selbstverteidigung kein Stück nähergebracht hat.

10. Was wünschst du dir für dein Karate/Karatetraining?
Ich trainiere Karate nicht mehr aktiv.
Ich wünschte mir aber einfach etwas mehr Realismus, etwas mehr Einbeziehen neuer Erkentnisse und etwas weniger Stumpfsinnige Gewalt (Das mit der Stumpfsinnigen Gewalt ist hauptsächlich aufs Kyokushin bezogen)

Dort lernt man extrem hart zu Kicken und extrem viel einzustecken während man trotzdem weiterkämpft. Für die SV durchaus eine sehr effektive Methode.
Aber ich war auf genug Stiloffenen Turnieren um festzustellen , dass die reinen Kyokushinleute einfach nicht intelligent kämpfen.
Reinlaufen , zuhauen wie Irre , einstecken wie irre und hoffen das man der ist der nicht als erster umfällt.

11. Was ist dein persönlicher Antrieb fürs Karate? Was motiviert dich weiterzugehen?
Für mich war es immer die SV
Hierfür finde ich Kyokushin Budokai wirklich perfekt.

Mittlerweile bin ich nur noch an Sport interessiert und bin überwältigt wie viel eleganter , durchdachter und nachhaltiger Systeme wie Boxen,BJJ oder sogar Ringen gegenüber dem Karate was ich in Deutschland,Polen und Holland erlebt habe sind.

HellAdmiral
20-01-2013, 23:20
1.Wer ist deiner Meinung nach ein Beispiel für einen sehr erfolgreichen Karateka ? (Personen oder Merkmale)

Rika Usami, in meinen Augen unangefochtene Kata-Queen


2.Wer ist der eindrucksvollste, weniger bekannte Lehrer?

Shigeru Kimura


3. Was sind deine Lieblingsmedien zum Thema? Welche Bücher, DVD's etc würdest du einem Anfänger empfehlen?

Gespräche, geht nichts drüber. Ansonsten Filme, vor allem Sachdokus mit Interviews von wirklich großen Meistern oder Berichte über das Leben und Wirken dieser Meister bei historischen Persönlichkeiten


4. Wie stehen bei dir Kihon, Kata und Kumite im Verhältnis ?

Man kann es einzeln trainieren, aber sie bleiben untrennbar miteinander verbunden, sind Teile eines größeren Ganzen. 1:1:1, es gibt immer etwas zu verbessern.


5. Auf was sollte beim Kata-Training geachtet werden?

Korrekte Ausführung der Kata, dann der Techniken, dann der Basic, dann das Verständnis der Kata an sich, Bunkai, Oyo etc.


6. Welche Kumiteformen trainierst du vorwiegend zur Vorbereitung auf SV-Situationen ?

Gar keine. Wir trainieren Kumite für's Kumite und SV für's SV.


7. Abhärtungstraining ? Ja oder nein, und wenn ja: Worauf achtest du?

Definitiv. Ich habe nichts davon, wenn ich im Kumite gewinne, aber dann nicht mehr kämpfen kann, weil ich mir die Knochen zerlegt habe.
Abhärtung der Knochen: Starke Einschläge, knapp über der Passiert-nix-Grenze
Abhärtung der Gelenke: erst intensives Üben der Techniken (wie Faust breitziehen usw.), anschließend Steigerungstraining am Pad, später am Makiwara, schließlich am Massivhindernis (Brett, Steinplatte o. ä. ohne Polsterung, wie sie beim Makiwara noch vorhanden ist)
mentale Abhärtung: bewusst in schmerzende Situationen gehen, bspw. Fingerstöße in einen Kessel voller Erbsen usw., im Kumite-Training auch mal bewusst auf den Block verzichten, um die Angst vor dem Getroffenwerden zu verlieren usw. usf.
Abhärtung des gesamten Körpers: kurzes, aber wirksames Extremtraining, wie bspw. im Winter in einem See oder nur mit kurzer Hose (Frauen natürlich mit Oberteil dazu) im Schnee Kihon-Training, im Sommer in sengender Hitze in voller Montur ebenso, dabei aber die eigenen Grenzen nicht übermäßig ausreizen
Gibt noch etliche weitere Dinge.


8. Makiwara: Setzt du es ein ? Hast du Angst um deine Knochen? Wie viel trainierst du am Makiwara?

Ich habe einen Baum in meinem Garten zum Makiwara umfunktioniert. Eingesetzt wird es, wie oben in der Gelenk-Abhärtung beschrieben, nutzt aber auch der Haut- und Knochenabhärtung. Angst um meine Knochen habe ich nicht, aber um meine Haut jedes Mal, denn ich habe Kokosseil benutzt und das ist nicht sehr angenehm.


9. Was würdest du als Weissgurt anders machen? Was hättest du gerne gewusst?

Von Anfang an härter trainieren und alles etwas ernster nehmen, vor allem die Null-Bock-Phase im Bereich Blaugurt und Violettgurt zu vermeiden versuchen.
Ich hätte gern vorher gewusst, wie leicht es ist, dann hätte ich mich nicht vor der Schwierigkeit geängstigt.


10. Was wünschst du dir für dein Karate/Karatetraining?

Die Rückkehr der 21-oz.-Anzüge. ♥ Ansonsten bin ich in meinem Dojo nahezu wunschlos glücklich.


11. Was ist dein persönlicher Antrieb fürs Karate? Was motiviert dich weiterzugehen?

"Wissen ist wie Wasser in einem Fluss, es muss immer weitergehen, darf nie an einem Punkt bleiben.", dieser Satz von Kimura-Shihan beschreibt es eigentlich ganz gut. Ich will immer mehr lernen, immer mehr wissen und dieses Wissen an Andere weitergeben.

SKA-Student
21-01-2013, 07:49
Hallo,
angeregt durch ein interessantes Thema im Grappling-Unterforum
...
würde ich solch ein Interview auch hier im Karate bereich eröffnen wollen.
Ich hoffe auf Bereicherung für Jung&Alt, Anfänger&Fortgeschritten.
(Nicht wundern, manche Fragen sind übernommen (Danke an Pustekuchen) -manche sind angepasst bzw. neu)
...

Gute Idee! :)


...
:-§ Ich hoffe auf eine schöne Runde, die uns alle inspiriert oder weiterhilft und bitte ausdrücklich von Kritik an anderen Antworten abzusehen.

Hier soll ausdrücklich jeder seine Meinung kundtun.

Diesen Aufruf möchte ich von Mod-Seite unterstützen:
Bitte lasst die Antworten der anderen ausnahmsweise aus Gründen der Übersichtlichkeit unkommentiert!

Wenn ihr euch nicht zurückhalten könnt, schaut ob das, was euch auf der Zunge brennt in einen anderen Thread passt, wenn nicht, macht einen neuen auf.

Giftzwerg
26-01-2013, 18:15
1. Sicherlich Machida, aber auch Yahara Mikio

2. Iain Abernethy, André Bertel (falls sie als weniger bekannt zählen)

3. Kein spezielles, aber wenigstens ein Buch mit allen Kata

4. Kihon zu viel, Kata richtig und Kumite eigentlich viel zu wenig :zwinkern:

5. Vorausgesetzt, der Ablauf passt: hauptsächlich präzise Techniken, dynamische/kraftvolle Ausführung derselben

6. viel zu wenig, am ehesten freies Randori ohne Punkte und ohne Beschränkung eingesetzter Techniken

7. Ja, aber immer mit Rücksicht auf die Gelenke!

8. Makiwara=wichtig, und zwar jeden Samstag, manchmal auch Mittwochs :zwinkern:
wichtig aber die korrekte Ausführung der Techniken, sonst gehts ganz schnell auf Gelenke oder Rücken

9. Als Weissgurt? Hat eigentlich gepasst, vielleicht früher mit mehr Partnerarbeit starten

10. Mehr und unterschiedliche Kumiteformen, auch mal nur Infightsparring, Drills u.ä.

11. Solange ich nicht allen überlegen bin, die ich kenne, mache ich weiter:D

WingChun77
26-01-2013, 20:21
1.Wer ist deiner Meinung nach ein Beispiel für einen sehr erfolgreichen Karateka ? (Personen oder Merkmale)
- - -

2.Wer ist der eindrucksvollste, weniger bekannte Lehrer?
- - -

3. Was sind deine Lieblingsmedien zum Thema? Welche Bücher, DVD's etc würdest du einem Anfänger empfehlen?
Bücher und dann DVD. Abernethy bringt die Sachen zum Teil sehr schön auf den Punkt.

4. Wie stehen bei dir Kihon, Kata und Kumite im Verhältnis ?
Kata bildet die Basis, das Kumite die logische Folgerung, wobei der Kihon damit einhergeht. Mit anderen Worten: Ich mag es nicht und finde es sinnlos, wenn 50 Bahnen Age-Uke geschrubbt werden...

5. Auf was sollte beim Kata-Training geachtet werden?
Die Balance zwischen eigener Intention und Prinzipientreue. Dazu die Balance zwischen "auf der Straße" und "auf der Matte".

6. Welche Kumiteformen trainierst du vorwiegend zur Vorbereitung auf SV-Situationen ?
Freies Sparring und präventives Verbaltraining unter Stress.

7. Abhärtungstraining ? Ja oder nein, und wenn ja: Worauf achtest du?
Nein! Ich trage Sansackhandschuhe. An der HP wird zu 98 % mit der Handfläche gegen das Holz geschlagen und der Ken hat eine Gummihaut, die nicht (mehr) wehtut.

8. Makiwara: Setzt du es ein ? Hast du Angst um deine Knochen? Wie viel trainierst du am Makiwara?
Nein, ich habe eine Holzpuppe, einen Sandsack und habe einen Ken.

9. Was würdest du als Weissgurt anders machen? Was hättest du gerne gewusst?
Gar nichts. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Doch da gab es was: Ich hätte gerne früher erfahren, dass ich in einem Sport-Karate-Verein trainiere, der nur noch sehr wenig mit der eigentlichen Tradition gemein hatte.

10. Was wünschst du dir für dein Karate/Karatetraining?
Stets neue Erkenntnisse und Vertiefung.

11. Was ist dein persönlicher Antrieb fürs Karate? Was motiviert dich weiterzugehen?
Die Tradition!




LG

Günther

Luaith
26-01-2013, 22:45
1.Wer ist deiner Meinung nach ein Beispiel für einen sehr erfolgreichen Karateka ? (Personen oder Merkmale)
Namen sind Schall und Rauch. Je größer der Name, desto weniger gehe ich oft mit der vertretenen Lehre konform. Bekannte Karateka dürften dann halt die sein, die jeder kennt.


2.Wer ist der eindrucksvollste, weniger bekannte Lehrer?
Ebenfalls Abernethy, auch wenn's langsam zur Standard-Antwort hier avanciert. Er kann neben seiner fachlichen Kompetenz vor allem inspirieren. Das schaffen nur wenige Lehrer.


3. Was sind deine Lieblingsmedien zum Thema? Welche Bücher, DVD's etc würdest du einem Anfänger empfehlen?
Das Internet an sich! Ohne den digitalen Erfahrungsaustausch hätte ich wohl nie derart über den Tellerrand geblickt, wie ich es tun würde. Bücher sind romantisch, idealisiert und faktisch oft falsch. Trainer leben meistens ihre seit Jahrzehnten festgefahrenen Vorstellungen aus. Das Internet vermag es wie nichts anderes, Schwachsinn als Schwachsinn zu enttarnen.

Bücher für Anfänger? Oyamas "The Kyokushin Way". Ein unglaublich inspirierendes Buch, dass auch abseits vom reinen Karate-Kontext so einige Inhalte zum Drübernachdenken besitzt. Und es ernüchtert, weil es die menschlische Seite der "Großen Meister" zeigt. Beugt Götzenbildung vor.


4. Wie stehen bei dir Kihon, Kata und Kumite im Verhältnis ?
Kihon im Sinne von Bahnenlaufen: 0. Kata: 0. Grundübungen an der Pratze etwa 50%, Partnerdrills und Kumite je etwa 25%.


5. Auf was sollte beim Kata-Training geachtet werden?
Funktion imitieren, nicht Aussehen! Und nicht glauben, man hätte in der Kata die eierlegende Wollmilchsau und das Herz des Karate vor sich, wenn das eigene Herz dann nur noch für die Kata und nicht mehr fürs Karate schlägt.


6. Welche Kumiteformen trainierst du vorwiegend zur Vorbereitung auf SV-Situationen ?
VK-Kumite nach IKO-Knockdown-Regeln und Jissen-Kumite ("alles erlaubt") im Leichtkontakt.


7. Abhärtungstraining ? Ja oder nein, und wenn ja: Worauf achtest du?
Muskelaufbau und Konditionstraining sehr viel. "Abhärtung" kommt automatisch durch Arbeit an Pratzen und Partnerdrills. Darüber hinaus keine speziellen Übungen.


8. Makiwara: Setzt du es ein ? Hast du Angst um deine Knochen? Wie viel trainierst du am Makiwara?
Benutze ich nicht, brauche ich nicht.


9. Was würdest du als Weissgurt anders machen? Was hättest du gerne gewusst?
Nicht die ersten 7 Jahre meiner KK-Karriere mit Hoppelsparring, Luftkihon-Schrubben und Klositz-Kata verschwendet zu haben wäre nett gewesen. Und auf die Bekanntschaft mit meinem ersten Trainer hätte ich gut verzichten können. Leider ein ziemlicher Profilneurotiker, der mich bewusst ausgebremst, boykottiert und schlussendlich zielgerichtet aus dem Verein gemobbt hat.

Was ich gerne gewusst hätte? Den richtigen Zeitpunkt, um "Adios!" zu sagen. Und das es im Karate A*löcher gibt wie überall sonst auf der Welt auch.


10. Was wünschst du dir für dein Karate/Karatetraining?
Einen richtig guten Trainer, der mir noch etwas beibringen kann. Wie wohl jeder Karateka da draußen es sich wünscht.


11. Was ist dein persönlicher Antrieb fürs Karate? Was motiviert dich weiterzugehen?
Hab ich mich schon oft gefragt. Mir fällt keine Antwort mehr ein, außer: Was einen sein halbes Lebens begleitet hat, das wirft man nicht einfach weg.

lG
L.