Eschweger Strafe geringer als die Erstinstanzliche Auflage [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Eschweger Strafe geringer als die Erstinstanzliche Auflage



jkdberlin
24-01-2013, 09:39
Eschweger Käfigkampf: Strafe geringer als Auflage | Witzenhausen (http://www.hna.de/nachrichten/werra-meissner-kreis/witzenhausen/eschweger-kaefigkampf-strafe-geringer-auflage-2714173.html)

Free Fight (MMA) = „eine merkwürdige Sportart mit perversem Hintergrund“

letztendlich ein trauriger und kontroverser Fall mit vielen Dingen, über die man sich gedanken machen sollte.

Asahibier
24-01-2013, 09:54
Keine frage, der Fall ist sehr tragisch aber der Text ist ja kaum zu lesen,
"Freefight sei im Übrigen „eine merkwürdige Sportart mit perversem Hintergrund“, bei der alles erlaubt sei, was nicht verboten ist"

Ist das nicht in jedem Kampfsport (Boxen..) genauso?

Meines Wissens kommt das Wort "pervers" aus dem griechischen und bedeutet "anders".

Naja, das tragische Ereignis sollte von allen jungen Kämpfern zum Anlass genommen werden zu renomierten Veranstaltungen zum Kämpfen zu gehen, Franks "we love mma" ist beispielsweise eine solche, und solche semiprofessionellen Dinger zu meiden.
Wer schon einen minderjährigen ohne elterliche Erlaubnis kämpfen lässt zeigt das man ihn meiden sollte...

DerGroßer
24-01-2013, 11:08
Man kann nur erahnen, was da damals passiert ist. Offenbar treffen hier viele Faktoren zusammen, die eigentlich mehr als unüblich in einer Kampfsport/Kunst Schule sind. Alleine einen Piledrvier anzusetzen läßt einen stark an der Hirnleistung des Protagonisten zweifeln(da hat wohl jemand zuviel Undertaker im WWE geschaut) und wenn keiner dazwischen geht, ist das ebenfalls schlimm. Überhaupt absolute Anfänger mal zum Spaß in den MMA Vollkontakt zu schicken, ist unverantwortlich.

Schade das so der Ruf des MMA wieder komplett ins negative gerückt wird.

Ligeirinho
24-01-2013, 14:36
Ich will nicht sagen, dass mir der Ruf des MMA ganz und gar egal ist, aber wenn ich das lese, ist der Ruf des MMA erst mal das Letzte, worüber ich mir Gedanken mache. Kaum die Pupertät heil überstanden und nun bis zum Ende seiner Tage vom Hals abwärts gelähmt. Was für ein Alptraum!

Was mich zu der Frage bringt: Wie überzeugt man sich als Trainer davon, dass seine Kämpfer entsprechend den MMA-Regeln ausgebildet sind? Dass einer das technische Repertoire hat und die entsprechende geistige Reife? Ist das eine Frage davon, ob jemand erst 17 oder schon 18 ist? Woher weiß man, ob der eigene Schüler nicht unter Adrenalin austickt? Kann man das überhaupt wissen, und wenn ja, wie und bis zu welchem Grad? Oder kann man sich nie sicher sein, wen man vor sich hat? An welcher Stelle hat die Sicherheitskette dann versagt? Bei der Regelbesprechung? Beim Schiedsen?

concrete jungle
24-01-2013, 14:56
Meiner Meinung geht sowas erst ab 18 Jahren, man muss wissen, auf was man sich einlässt!

Der verantwortliche Trainer muss Leute, die ne Macke haben, frühzeitig aussortieren.

Halsverletzungen kommen beim Kampfsport leider vor. Verbotene Techniken sind aus Gutem Grund gesperrt, piledriver ist natürlich besonders gaga, der Typ gehört auf Lebenszeit gesperrt in allen Kontaktsportarten!

Sokolo
24-01-2013, 15:49
Freefight sei im Übrigen „eine merkwürdige Sportart mit perversem Hintergrund“, bei der alles erlaubt sei, was nicht verboten ist.

Selten dämliche Aussage des Herrn StA. :rolleyes:


Meiner Meinung geht sowas erst ab 18 Jahren, man muss wissen, auf was man sich einlässt!

Sollte man drüber nachdenken, ja.

Objektiv betrachtet, bietet der Sport keine größeren Gefahren als andere Kampfsportarten. Aber der Sport zieht nunmal auch Schwachköpfe an, das wissen wir alle.

Gerade Grappling kann eine sehr gefährliche Sache sein, wenn man die Leute nicht ordentlich aufklärt oder diese rücksichtslos agieren.

Selbst beim Rollen gibt's Leute, die völlig übertreiben und rücksichtslos mit der Gesundheit der Trainingspartner umgehen. Wenn ich höre, dass Leute bei absoluten Anfängern Kniehebel ansetzen und in Kauf nehmen, dass die sich dabei schwerwiegend verletzen, könnte ich kotzen. :mad:

Wie sich solche Gestalten im Wettkampf benehmen, will ich besser gar nicht wissen.

Wuozup
24-01-2013, 18:58
Naja aber wenn mit verbotenen Techniken wie dem "Pilldiver" gearbeitet werden muss man sich doch auch ehrlich fragen ob diese aus Dummheit oder wirklich mit voller Verletzungsabsicht benutzt worden ist.

Im besten Fall kann man dem Gegner jugendlichen Leitsinn unterstellen, mit dem Ergebnis dass jetzt ein 16 jähriger für den Rest seines Lebens im Rollstuhl sitzt...

SKA-Student
24-01-2013, 19:22
Meiner Meinung geht sowas erst ab 18 Jahren, man muss wissen, auf was man sich einlässt!

Ach so, wenn man es mit 17 noch nicht wusste, ist man mit 18 plötzlich erleuchtet?
Nein...

Jeder Trainer sollte darauf achten, dass er die Anfänger beobachtet, dass sie locker anfangen, und dann langsam auch über bestimmte Gefahren aufklären, und was man im Training nicht machen oder nur andeuten sollte.
Es gibt Leute, die sind einfach dumm, dann gibt's Leute, die ihre Kraft nicht einschätzen können oder ein ganz anderes Schmerzempfinden haben, und und und.... All das müssen Trainer und auch die Trainingspartner erstmal mitbekommen und dann unter Kontrolle bekommen. Keine leichte Aufgabe - die aber auf keinen Fall vernachlässigt werden darf.

Irongriffon
24-01-2013, 19:40
Was mich zu der Frage bringt: Wie überzeugt man sich als Trainer davon, dass seine Kämpfer entsprechend den MMA-Regeln ausgebildet sind? Dass einer das technische Repertoire hat und die entsprechende geistige Reife? Ist das eine Frage davon, ob jemand erst 17 oder schon 18 ist? Woher weiß man, ob der eigene Schüler nicht unter Adrenalin austickt? Kann man das überhaupt wissen, und wenn ja, wie und bis zu welchem Grad? Oder kann man sich nie sicher sein, wen man vor sich hat? An welcher Stelle hat die Sicherheitskette dann versagt? Bei der Regelbesprechung? Beim Schiedsen?

in erster linie ist das eine frage des trainers und seiner didaktik. ist der trainer technisch noch so gut aber unterbelichtet, wird er auch verstärkt unterbelichtete schüler anziehen; klingt hart, ist aber meine erfahrung und leider meistens wahr.

als trainer ist es meine verantwortung nicht nur techniken zu zeigen, sondern auch zu erklären wie die dinger wirken und vor allem darauf aufmerksam zu machen was passieren kann, wenn man mit den techniken bzw. submissions übertreibt oder nicht auf seinen partner aufpasst und das man mit einem zu hastig durchgezogenen heelhook dem partner schwerste knieverletzungen zufügen kann und er damit mit sicherheit spass für den rest seines lebens haben wird.

manche trainer haben eine unglaubliche "das kann man sich doch denken"-einstellung, weil sie von sich und ihrem wissen ausgehen und dieses fatalerweise auch den schülern unterstellen. dies ist natürlich der letzte schwachsinn, man stelle sich vor, bundeswehr und polizei würden ohne schießtraining und sicherheitsunterweisungen ihrem personal einfach so schußwaffen aushändigen, da wäre wohl sprichwörtlich die hölle los.

wenn ich aber leuten zeige, wie ich gelenke brechen/auskugeln, bänder zerreißen und die blutzufuhr zum hirn bis zum tod unterbrechen kann, dann ist es einfach fahrlässig die leute nicht darüber aufzuklären, was man mit dem kram anrichten kann und vor allem das man für seinen partner und sogar gegner verdammt nochmal verantwortlich ist.

itto_ryu
24-01-2013, 19:58
Uanabhängig von Schuld und Strafmaß, aber die Presse urteilt mit zweierlei Maß wie immer:
Ringen – National: Ringer Kittner bleibt nach Unfall gelähmt - Mehr Sport - FOCUS Online - Nachrichten (http://www.focus.de/sport/mehrsport/ringen-national-ringer-kittner-bleibt-nach-unfall-gelaehmt_aid_289111.html)

kelte
24-01-2013, 22:28
wenn ich aber leuten zeige, wie ich gelenke brechen/auskugeln, bänder zerreißen und die blutzufuhr zum hirn bis zum tod unterbrechen kann, dann ist es einfach fahrlässig die leute nicht darüber aufzuklären, was man mit dem kram anrichten kann und vor allem das man für seinen partner und sogar gegner verdammt nochmal verantwortlich ist.

Das ist das Thema: Verantwortung. Und ich denke, da sieht es sehr mau aus in der "Szene". Du brauchst nurmal hier im Forum quer zu lesen. Die Meinung "wenn er sich bei mir gut benimmt kann er bleiben, was er draußen macht geht mich nichts an" habe ich schon mehr als einmal gelesen. Die Wahrheit ist doch, dass man vielen Leuten überhaupt nicht beibringen sollte, wie man möglichst effektiv andere Menschen verletzt. Aber ein zahlendes Mitglied ist wahrscheinlich für viele Gyms wichtiger als ein anonymes Opfer.

Das traurige Beispiel hier zeigt auch deutlich, welche Typen einen auf "Trainer" machen können. Dazu braucht es offensichtlich weder eigene Verantwortung noch moralische Grundwerte.

Das man als Trainer zuschaut, wie zwei Anfänger zu einem Pilldriver ansetzen, ist schon ziemlich daneben. Aber wenn man dann sieht, mit welch miesen Tricks versucht wird, sich aus der Verantwortung zu stehlen, kann einem schon übel werden.

Und der Typ betreibt wohl immer noch ein Gym, "trainiert" Kids.

paka
24-01-2013, 23:21
Uanabhängig von Schuld und Strafmaß, aber die Presse urteilt mit zweierlei Maß wie immer:


die HNA ist aber keine Presse
Ich habe da mal kurz in der Lokalredaktion gearbeitet... Da ich nicht wegen irgendetwas angezeigt werden will, schreibe ich hier nicht meine sehr gute Meinung über die überaus intelligenten Redakteure, die dort arbeiten, aus.

aber zum Thema:

wirklich traurige Sache, die mir echt nahe geht!

MMA ist (wegen dem Ringen) keine ungefährliche Sportart! Auch als MMA Fan (wie ich) kann man das nicht abstreiten. Ich erinnere mal an den Suplex Randleman vs Fedor, das hätte genauso daneben gehen können, wie viele andere Situationen.

Hier kommt noch dazu, dass es sich um eine verbotene Technik gehandelt hat.

Es ist notwendig diese "Hinterhof-" Shows auszurotten und Geld zu investieren in Ausbildungen für Trainer, für Refs, allgemein in die Sicherheit der Kämpfer!

Flibb
25-01-2013, 10:30
Doch alle Zeugen erinnerten sich mehr oder weniger gut an die verbotene Kampftechnik „Pilldriver"
haha

ArschmitRingerohren
25-01-2013, 11:56
Ja, Aufklärung ist nötig.

Ich wurde letztens im Sparring senkrecht auf den Kopf geworfen.
Klassische Situation: Gegner im Rücken, Americano gegriffen (demnach beide Hände blockiert), der greift mir zwischen die Beine und hebt mich aus, und zack! 1a Köpper in die Matte gemacht.

Bin richtig sauer geworden, weil ich das IMMER sehr deutlich sage bei der Technik: "Niemals auf den Kopf werfen!"

Und der hatte schon gekämpft, und war eigentlich lang genug dabei. Aber eben unregelmäßig...

Dann war er auch noch leicht angepisst, dass ich ihn so zurechtweise. Hab's ihm nochmal genau erklärt, und u.a. von diesem Fall hier (Eröffnung-Post) erzählt.

Dann sagt er ja, er hätt's verstanden. Und fragt "Aber im Kampf wär das doch ein TKO, oder?"

:narf::narf::narf::narf::narf::narf::narf::narf::n arf::narf:

Aus der Reihe "Gefährliches Halbwissen"..... :ups:

1789
25-01-2013, 12:44
Ja, Aufklärung ist nötig.

Ich wurde letztens im Sparring senkrecht auf den Kopf geworfen.
Klassische Situation: Gegner im Rücken, Americano gegriffen (demnach beide Hände blockiert), der greift mir zwischen die Beine und hebt mich aus, und zack! 1a Köpper in die Matte gemacht.

Bin richtig sauer geworden, weil ich das IMMER sehr deutlich sage bei der Technik: "Niemals auf den Kopf werfen!"

Und der hatte schon gekämpft, und war eigentlich lang genug dabei. Aber eben unregelmäßig...

Dann war er auch noch leicht angepisst, dass ich ihn so zurechtweise. Hab's ihm nochmal genau erklärt, und u.a. von diesem Fall hier (Eröffnung-Post) erzählt.

Dann sagt er ja, er hätt's verstanden. Und fragt "Aber im Kampf wär das doch ein TKO, oder?"

:narf::narf::narf::narf::narf::narf::narf::narf::n arf::narf:

Aus der Reihe "Gefährliches Halbwissen"..... :ups:

wie ? du hast ihm erklärt ,dass dadurch ein genick brechen kann und er sagte,er hätte es verstanden?
Danach fragte er ob das im kampf ein tko wäre,richtig ?
und du sagst jetzt,das is aus der reihe gefährliches halbwissen???
nein mein lieber,wenn du es ihm richtig erklärt hast und er es verstanden hat,dann hat er jetzt darüber kein halbwissen mehr.
er weiss also genau was er da tut.nach dieser reaktion solltest du darüber nachdenken ob dieser schüler von dir nicht eine art psychopath ist und ihm das alles scheissegal.
genau hier fängt normalerweise verantwortungsbewusstes handeln an.


gruss1789

Radioknopf
25-01-2013, 13:18
bei der alles erlaubt sei, was nicht verboten ist"

Ist das nicht in jedem Kampfsport (Boxen..) genauso?


Das gilt sogar für den Rechtsstaat den der Herr Staatsanwalt vertritt :ups:

ArschmitRingerohren
25-01-2013, 13:53
wie ? du hast ihm erklärt ,dass dadurch ein genick brechen kann und er sagte,er hätte es verstanden?
Danach fragte er ob das im kampf ein tko wäre,richtig ?
und du sagst jetzt,das is aus der reihe gefährliches halbwissen???
nein mein lieber,wenn du es ihm richtig erklärt hast und er es verstanden hat,dann hat er jetzt darüber kein halbwissen mehr.
er weiss also genau was er da tut.nach dieser reaktion solltest du darüber nachdenken ob dieser schüler von dir nicht eine art psychopath ist und ihm das alles scheissegal.
genau hier fängt normalerweise verantwortungsbewusstes handeln an.


gruss1789

ich glaube, es war eher doofheit. und halbwissen: ich hatte es ihm vorher schon erklärt! und er hat es sich nciht gemerkt. und die gefahr, dass er es wieder vergißt, besteht natürlich.

er war aber auch seit dem nicht mehr hier, ist 3 monate her.

trainiert mit ein paar leuten bei sich im keller, und ich HOFFE, er passt auf dabei.

mehr kann ich nicht tun.

Ligeirinho
25-01-2013, 15:32
Würdest du ihn noch mal bei dir sparren lassen? Oder auf einen Wettkampf schicken?

Ligeirinho
25-01-2013, 16:42
Auch ausgesprochene Drohungen des K. hätten den B. zu besonderer Sorgfalt anhalten müssen. K. soll gesagt haben, er werde dem V. die Knochen brechen und beim Kampf Socken tragen, um nicht barfuß im Blut stehen zu müssen. Quelle: Werra Rundschau, 24. Januar 2013, S.4

K. = Unfall-Verursacher
V. = Geschädigter
B. = Veranstalter

Wie sollte ein Trainer darauf reagieren, wenn er sowas von seinem Kämpfer vor einem Kampf hört? Wie der Veranstalter?
Laut diesem Regelwerk gilt das als Foul (http://www.ffa-germany.de/files/FFA_Reglement_Jan2012.pdf, S. 15, Pkt 10 und S. 26 XIII.e.) Über die Konsequenzen bin ich mir gerade nicht ganz klar. Geldstrafe, Verwarnung oder DQ/Sperre vor Kampfantritt

Edit: Das FFA-Regelwerk habe ich nur als EIN Beispiel genommen.

sivispacemparabellum
25-01-2013, 17:53
Schade, ich kenne den damaligen Studiobetreiber und hätte mir gewünscht, dass er das Geld zahlt. Ohne wenn und aber.
Es ist ein Zeichen der Sühne und dieses zu verweigern, angesichts der schweren Folgen für den jungen Mann, kein akzeptables Verhalten.
Und bei Würfen auf Kopf oder Nacken wird man disqualifiziert. Wer nicht in der Lage ist dies kontrolliert auszuführen, sollte nicht werfen.
Auch keinen "Pilldriver"...

itto_ryu
25-01-2013, 18:09
die HNA ist aber keine Presse
Ich habe da mal kurz in der Lokalredaktion gearbeitet... Da ich nicht wegen irgendetwas angezeigt werden will, schreibe ich hier nicht meine sehr gute Meinung über die überaus intelligenten Redakteure, die dort arbeiten, aus.


Ich habe auch grob mit der Presse zu tun ;) von daher ist mir klar, dass nicht jedes Medium so ist, doch leider die meisten, es kopieren sowieso fast alle bei dpa und wiederkäuen deren "Lügen" und "Wahrheiten" ;) Ich erinnere mich nur an den Sturm wegen der UFC 99 in Kölle. :rolleyes:

Savateur73
25-01-2013, 19:38
Quelle: Werra Rundschau, 24. Januar 2013, S.4

K. = Unfall-Verursacher
V. = Geschädigter
B. = Veranstalter

Wie sollte ein Trainer darauf reagieren, wenn er sowas von seinem Kämpfer vor einem Kampf hört? Wie der Veranstalter?
Laut diesem Regelwerk gilt das als Foul (http://www.ffa-germany.de/files/FFA_Reglement_Jan2012.pdf, S. 15, Pkt 10 und S. 26 XIII.e.) Über die Konsequenzen bin ich mir gerade nicht ganz klar. Geldstrafe, Verwarnung oder DQ/Sperre vor Kampfantritt

Edit: Das FFA-Regelwerk habe ich nur als EIN Beispiel genommen.


Schade, ich kenne den damaligen Studiobetreiber und hätte mir gewünscht, dass er das Geld zahlt. Ohne wenn und aber.
Es ist ein Zeichen der Sühne und dieses zu verweigern, angesichts der schweren Folgen für den jungen Mann, kein akzeptables Verhalten.
Und bei Würfen auf Kopf oder Nacken wird man disqualifiziert. Wer nicht in der Lage ist dies kontrolliert auszuführen, sollte nicht werfen.
Auch keinen "Pilldriver"...

Das wirft kein gutes Bild auf die MMA-Szene meiner Meinung nach!

itto_ryu
25-01-2013, 19:47
Das wirft kein gutes Bild auf die MMA-Szene meiner Meinung nach!

Haben gewisse Todesfälle im Ring auch auf das Boxen nicht. Todesfälle beim Rennradsport. Todesfälle beim Motorsport. Was also soll das nun für ein Bild auf wen werfen?

Ligeirinho
25-01-2013, 21:53
Wenn man zwei Möchtegern-Gangster in den Käfig stellt,m können sie sich gegenseitig die Schädel einschlagen. das ist besser, als auf der Straße Fremde anzugreifen. Ich kann mir auch als Trainer vorstellen, dass ich zwei Halbstarken, die angeben und Drohungen ausstoßen, sage: Dann macht doch mal 1 gegen 1 fast ohne Regeln.

Leider fehlen hier Prozessinformationen. Gibt es die Donnerstagsausgabe online? Hat Herr Stockmann noch weitere Prozessbeobachtungen vorzutragen?
Das wirft ein bezeichnendes Licht auf dich als Lehrer. Falls du einer wärest. Aber ich sehe gerade, dass du als Alter 18 Jahre angegeben hast, also schieben wir es mal darauf.

Das Zitat von der Werra Rundschau gibts nur als Printausgabe. Scan kann ich leider nicht veröffentlichen wegen dem Urheberrechtsgesetz.

Was hat Herr Stockmann mit diesem Thread zu tun? Wo hat er sich denn geäußert?

marq
25-01-2013, 23:12
Was hat Herr Stockmann mit diesem Thread zu tun? Wo hat er sich denn geäußert? kannst du hier lesen: http://www.kampfkunst-board.info/forum/f24/jugendlicher-kampf-gel-hmt-prozess-139106/

Ligeirinho
25-01-2013, 23:28
@Marq: Danke für den Link. Ich hatte 2011 den Thread nicht verfolgt.
@blitzdefense: Nein, erwartet man im Allgemeinen nicht. Auch nicht als Trainer.

Gast
26-01-2013, 06:47
Das ist das Thema: Verantwortung. Und ich denke, da sieht es sehr mau aus in der "Szene". Du brauchst nurmal hier im Forum quer zu lesen. Die Meinung "wenn er sich bei mir gut benimmt kann er bleiben, was er draußen macht geht mich nichts an" habe ich schon mehr als einmal gelesen. Die Wahrheit ist doch, dass man vielen Leuten überhaupt nicht beibringen sollte, wie man möglichst effektiv andere Menschen verletzt. Aber ein zahlendes Mitglied ist wahrscheinlich für viele Gyms wichtiger als ein anonymes Opfer.
Das traurige Beispiel hier zeigt auch deutlich, welche Typen einen auf "Trainer" machen können. Dazu braucht es offensichtlich weder eigene Verantwortung noch moralische Grundwerte.
Das man als Trainer zuschaut, wie zwei Anfänger zu einem Pilldriver ansetzen, ist schon ziemlich daneben. Aber wenn man dann sieht, mit welch miesen Tricks versucht wird, sich aus der Verantwortung zu stehlen, kann einem schon übel werden.
Und der Typ betreibt wohl immer noch ein Gym, "trainiert" Kids.
sehr gutes posting :halbyeaha

Entengummitiger
26-01-2013, 07:29
Meine Frage war, ob das Opfer ausreichend informiert war über das, was ihn erwartete. Ich selbst bin nach Studium einiger Videos, welche hier im Forum gepostet wurden, zu dem Schluss gekommen, dass Freefight eine recht gewaltätige Sportart ist und auch mit diesem Image kokettiert.

Bilder von Wehrlosen, die zusammengeschlagen werden, drängen sich da praktisch auf, auch wenn diese meist, so werdet ihr wahrscheinlich sagen, aus den alten Veranstaltungen ohne Regeln stammen.

Wurden vor diesem Kampf überhaupt Regeln verlant oder vereinbart? Ohne dieses Wissen kann man sich kein Urteil bilden.

warum bilder von wehrlosen?

regeln wirds gegeben haben, sonst wäre der piledriver nicht gegen die regeln gewesen. welches regelset das jetzt genau war, unified mma oder was auch immer, wird im internet schwer zu rechergieren sein

jkdberlin
26-01-2013, 08:05
Quelle: Werra Rundschau, 24. Januar 2013, S.4

K. = Unfall-Verursacher
V. = Geschädigter
B. = Veranstalter

Wie sollte ein Trainer darauf reagieren, wenn er sowas von seinem Kämpfer vor einem Kampf hört? Wie der Veranstalter?
Laut diesem Regelwerk gilt das als Foul (http://www.ffa-germany.de/files/FFA_Reglement_Jan2012.pdf, S. 15, Pkt 10 und S. 26 XIII.e.) Über die Konsequenzen bin ich mir gerade nicht ganz klar. Geldstrafe, Verwarnung oder DQ/Sperre vor Kampfantritt

Edit: Das FFA-Regelwerk habe ich nur als EIN Beispiel genommen.

Die Konsequenz nach diesem Regelwerk, nachdem eigentlich auch die Veranstaltung in Eschwege durchgeführt werden sollte, wäre die Disqualifikation des Kämpfers vor Kampfantritt gewesen, d.h. bei konsequenter Auslegung der Regeln wäre dieser Kampf (und seine Folgen) nicht zustande gekommen, wenn es diese Aussagen in dieser Form und zum Veranstalter/Schiedsrichter tatsächlich gegeben hat.

Savateur73
26-01-2013, 10:16
Haben gewisse Todesfälle im Ring auch auf das Boxen nicht. Todesfälle beim Rennradsport. Todesfälle beim Motorsport. Was also soll das nun für ein Bild auf wen werfen?

Weisst du was du da eigentlich postest?
Du vergleichst Sportunfälle mit diesem Fall von KV und das ist dieser Fall, wie das Gericht erkannt hat.

bouncer
26-01-2013, 11:24
Weisst du was du da eigentlich postest?
Du vergleichst Sportunfälle mit diesem Fall von KV und das ist dieser Fall, wie das Gericht erkannt hat.

Da hat er mal recht! Das hier ist schon eine andere Liga als irgendwelche Unfälle.. auch die Reaktionen danach sind alles andere als förderlich für den Sport. Ich hatte selbst mal einen schweren Unfall bei einem Kampf und damals hat der Veranstalter zum Glück ganz anders reagiert!

sivispacemparabellum
26-01-2013, 11:26
Lieber Savateur,
hör bitte auf deine persönlichen Probleme, die du mit dem Sport MMA hast, jetzt auch noch vor diesem Hintergrund breit zu treten.
Der Wurf war eine verbotene Technik, die Ansagen vor dem Kampf wären es auch. Beises hätte zur Disqualifikation geführt, wenn das Regelwerk beachtet worden wäre. Das nicht bezahlen der gerichtlichen Verpflichtung ist wie der Rest eine Verfehlung von Individuen. So etwas kann dir mit Menschen leider überall passieren. In jedem Sport.

Savateur73
26-01-2013, 11:45
Lieber Savateur,
hör bitte auf deine persönlichen Probleme, die du mit dem Sport MMA hast, jetzt auch noch vor diesem Hintergrund breit zu treten.
Der Wurf war eine verbotene Technik, die Ansagen vor dem Kampf wären es auch. Beises hätte zur Disqualifikation geführt, wenn das Regelwerk beachtet worden wäre. Das nicht bezahlen der gerichtlichen Verpflichtung ist wie der Rest eine Verfehlung von Individuen. So etwas kann dir mit Menschen leider überall passieren. In jedem Sport.

@sivispacemparabellum

Du wirst dich kaputt lachen, aber ich gehörte zu den ersten Fans der UFc die diese Sport supportet haben und das mit 15€ pro Premiereübertragung der UFC-Fight Night, aber seit dem es hier Minderjährige gibt die Fanboys sind und behaupten MMA zu betreiben komm ich mir verarscht vor. Diese harte VK-Sport kann nicht von Nerds betrieben werden und das ist auch der Grund, warum es hier zu diesem Unfall gekommen ist. Man sollte die Messlatte für die Wettkämpfer höher setzen als es im Moment ist.
Das bedeutet das dieser Sport nur von ausgebildeten Fightern ausgeführt werden sollte und nicht von Anfängern ohne technische Ausbildung. Das Ergebnis sieht man leider in diesem Verfahren.

sivispacemparabellum
26-01-2013, 12:39
Ein Unfall ist es nicht gewesen. Es war ein, wenn die hier beschriebenen Äusserungen stimmen, respektloser Regelverstoss. Ich wache ja nicht im Ring stehend auf und habe zufällig meinen Gegner kopfüber im Arm, seinen Kopf zwischen meinen Beinen klemmend, und lasse mich eben auf diesen fallen.
Was die Ausbildung der Kämpfer angeht bin ich mit dir einer Meinung. Wer MMA kämpft muss topfit sein. Es ist Aufgabe der Trainer die Kämpfer solide auszubilden. Dazu sollten sie auch auf deren Menschenbild achten. Wer in den Ring steigt nur um andere fertig zu machen, hat dort nichts verloren.

marq
26-01-2013, 12:52
Doch . Definition Unfall

Ein Unfall ist ein plötzliches, zeitlich- und örtlich bestimmbares, unfreiwilliges und von außen einwirkendes Ereignis, bei dem eine Person einen Schaden erleidet. Im engeren Sinne versteht man darunter nur Körperschäden

Jörg S.
26-01-2013, 12:56
Was wiederum überhaupt die Frage nach der Rolle des Ringrichters und einer eventuellen Haftung aufwirft. Abgesehen was in Verträgen formuliert ist (Stichwort: auf eigene Gefahr, keine Haftung, etc.) bleibt doch das Vertrauen in den Ringrichter, daß er wenn ich bei einer Submission abschlage oder bei einem TKO am Boden dazwischen geht und dafür sorgt, daß die Submission gelöst wird oder nicht weitergeschlagen wird.

Savateur73
26-01-2013, 13:19
Was wiederum überhaupt die Frage nach der Rolle des Ringrichters und einer eventuellen Haftung aufwirft. Abgesehen was in Verträgen formuliert ist (Stichwort: auf eigene Gefahr, keine Haftung, etc.) bleibt doch das Vertrauen in den Ringrichter, daß er wenn ich bei einer Submission abschlage oder bei einem TKO am Boden dazwischen geht und dafür sorgt, daß die Submission gelöst wird oder nicht weitergeschlagen wird.

Ringrichter war hier gleichzeitig der Promoter!;)

kelte
26-01-2013, 13:51
Die Konsequenz nach diesem Regelwerk, nachdem eigentlich auch die Veranstaltung in Eschwege durchgeführt werden sollte, wäre die Disqualifikation des Kämpfers vor Kampfantritt gewesen, d.h. bei konsequenter Auslegung der Regeln wäre dieser Kampf (und seine Folgen) nicht zustande gekommen, wenn es diese Aussagen in dieser Form und zum Veranstalter/Schiedsrichter tatsächlich gegeben hat.

Das ist aber schon elende scheinheilig. Es ist doch nun wirklich keine Seltenheit, das Kämpfer vor einem Fight großspurig behaupten, den Gegner zu zerreissen, in Stücke zu hauen oder was weiss ich. An Kraftausdrücken mangelt es da selten. Im Prinzip wie beim Boxen. Mir ist ehrlich gesagt kein Fall bekannt, wo ein Kämpfer wegen derartiger Äußerungen jemals disqualifiziert wurde - im Prinzip gehören solche Äußerungen doch mit zu der Show, zu der die Zuschauer kommen. Und sind damit akzeptierte Gewalt.

Alles andere ist doch verlogen, sorry.

Zum anderen war doch damals der Andreas Stockmann bei dem Verfahren wohl als Gutachter beteiligt. Wenn ich mich recht erinnere hatte er damals hier im Forum seine Meinung etwa so zusammengefasst: Eine Verkettung von unglücklichen Umständen, gepaart mit Dummheit bei allen Beteiligten, somit auch vom Opfer.

Das Wort "Verantwortungslos" oder "hätte eigentlich im Vorfeld disqualifiziert werden müssen" kam damals nicht über seine Lippen.

Ich denke man sollte sich wirklich fragen, ober der Fall in der MMA Szene so einzigartig/selten ist. Die tragischen Folgen sind es zweifelos, aber die Rahmenbedingungen, die zu solchen Ereignissen führen, findest du wahrscheinlich öfters - nur eben gepaart mit dem letzten quäntchen Glück, was derartige Folgen verhindert.

Und ob das miese Verhalten des "Täters" und des Trainers im Nachgang ebenfalls so einzigartig wäre, würde ich ebenfalls stark bezweifeln.

Sicherlich kann man nicht unbegrenzt verallgemeinern. Aber wenn ich in meinem Bekanntenkreis/Nachbarn/Freunde mir die Leute anschaue, die Vollkontakt/MMA trainieren, wage ich die Behauptung, das nicht wenige von denen sich genauso mies verhalten würden. Gegenseitiger Respekt und Verantwortung ist wohl eher nicht die Nr. 1 an Werten, die da vermittelt werden - oder das Klientel muss "vorbelastet" sein.

Also ich denke man sollte auf den beiden nicht rumhacken und so tun, als wäre der Rest der Szene moralisch weit überlegen.

concrete jungle
26-01-2013, 14:28
Was mir sauer aufstösst an der Nummer ist das mit dem Nichtzahlen des Schmerzensgeldes an den armen Jungen, der jetzt ein Scheissleben hat.

Sich selber ,,arm machen" als verantwortlicher Studiobetreiber, Ausrichter des Wettkampfes, Leben mit Absicht an der Pfändungsgrenze- nicht unbedingt spricht das für einen ,,geraden Ehrenmann" und Wertekodex, aber ich will ja nicht pathetisch werden...

kelte
26-01-2013, 14:44
Was mir sauer aufstösst an der Nummer ist das mit dem Nichtzahlen des Schmerzensgeldes an den armen Jungen, der jetzt ein Scheissleben hat.

Sich selber ,,arm machen" als verantwortlicher Studiobetreiber, Ausrichter des Wettkampfes, Leben mit Absicht an der Pfändungsgrenze- nicht unbedingt spricht das für einen ,,geraden Ehrenmann" und Wertekodex, aber ich will ja nicht pathetisch werden...

Soweit bekannt ist er immer noch als Trainer tätig, in "seinem" Studio. Er hat also genug Möglichkeiten, seine Wertemaßstäbe weiterzugeben.

Oder andersrum: Es ist doch eigentlich erstaunlich, dass so ein Typ immer noch Kunden hat, die bei ihm trainieren wollen. Entweder sind sie genau wie er oder sie wissen nichts von dem Fall.

Ich weiss nicht ob ich bei jemanden trainieren würde, der 1. schon derartig als Trainer versagt und 2. sich dann auch noch aus der Verantwortung gestohlen hat. Aber, wie gesagt, scheint genug nicht zu stören, er lebt ja wohl davon.

1789
26-01-2013, 22:04
Weisst du was du da eigentlich postest?
Du vergleichst Sportunfälle mit diesem Fall von KV und das ist dieser Fall, wie das Gericht erkannt hat.

KV also... und der ausrichter/ringrichter ist schuld ? confused
würde mich wirklich interessieren mit welcher begründung der verursacher
freigesprochen wurde(zumal das laut den meisten mma lern hier absolut regelwidrig war und anscheinend dieser pilldriver aus dem showwrestling kommt und genau so eine technik zum genickbrechen darstellen soll ?)
hat hier irgend jemand infos zur urteilsbegründung?

gruss1789

Gast
27-01-2013, 08:00
Doch . Definition Unfall

Ein Unfall ist ein plötzliches, zeitlich- und örtlich bestimmbares, unfreiwilliges und von außen einwirkendes Ereignis, bei dem eine Person einen Schaden erleidet. Im engeren Sinne versteht man darunter nur Körperschäden

passt aber bei dem fall eigentlich nicht oder? gerade bei dem unfreiwilligen..

gasts
27-01-2013, 08:31
KV also... und der ausrichter/ringrichter ist schuld ? confused


passt aber bei dem fall eigentlich nicht oder? gerade bei dem unfreiwilligen..

Das Urteil lautet auf fahrlässige Körperverletzung, nicht auf vorsätzliche KV.




Trotz des Kampfsportrisikos könne B. nicht straflos bleiben, sagte Richter Dr. Alexander Wachter. An der nötigen Einweisung der Kontrahenten habe es gemangelt. Auch hätte B. deren Minderjährigkeit und die fehlende elterliche Erlaubnis berücksichtigen müssen. Die nachträgliche Unterschrift für einen vermeintlich gültigen Vertrag habe nichts genutzt, weil B. nicht versichert war.

jkdberlin
27-01-2013, 08:39
Das ist aber schon elende scheinheilig.

Bitte genau lesen. Ich wurde gefragt, was das Regelwerk bei solchen Veranstaltungen hergibt. Diese Frage habe ich beantwortet. Ob und wie das Regelwerk vor Ort umgesetzt wird, weiß ich nicht und kann es nicht beurteilen.

Sokolo
27-01-2013, 23:12
Das Urteil lautet auf fahrlässige Körperverletzung, nicht auf vorsätzliche KV.

Für den Veranstalter wg. der mangelhaften Aufklärung.

Die Tathandlung des Haupttäters steht auf einem anderen Blatt.

kelte
28-01-2013, 08:27
Bitte genau lesen. Ich wurde gefragt, was das Regelwerk bei solchen Veranstaltungen hergibt. Diese Frage habe ich beantwortet. Ob und wie das Regelwerk vor Ort umgesetzt wird, weiß ich nicht und kann es nicht beurteilen.

Wie wurde der entsprechende Punkt bei Veranstaltungen umgesetzt, bei denen du verantwortlich warst, wie schaut es in deinem Gym aus? Werden da wirklich derartige Äußerungen mit Disqualifikationen sanktioniert? Kennst du einen Fall aus deiner langjährigen Erfahrung, wo solche Äußerungen sanktioniert wurden?

itto_ryu
28-01-2013, 08:44
Der Wurf war eine verbotene Technik, die Ansagen vor dem Kampf wären es auch. Beises hätte zur Disqualifikation geführt, wenn das Regelwerk beachtet worden wäre. Das nicht bezahlen der gerichtlichen Verpflichtung ist wie der Rest eine Verfehlung von Individuen. So etwas kann dir mit Menschen leider überall passieren. In jedem Sport.

Genau das ist der Punkt, den ich meine! Sportunfälle passieren schon regulär, wenn hier Verfehlungen dazu geführt haben, dann ist dies die Schuld von Individuen. Wenn es seitens der Öffentlichkeit ein schlechtes Licht auf MMA wirft, dann nur, weil differenziertes Denken in der Gesellschaft fehlt, in den Medien sowieso. Man muss nämlich differenzieren, wie in diesem Fall, zwischen Einzelverfehlungen und dem Gesamtbild.

jkdberlin
28-01-2013, 08:48
Wie wird der entsprechende Punkt bei Veranstaltungen umgesetzt, bei denen du verantwortlich warst,

Es wird bei der Regelbesprechung darauf hingewiesen. Bisher gab es einen solchen Fall noch nicht, es wurden aber zwei Kämpfer gesperrt, die sich nach einem Kampf ähnlich geäußert/benommen haben.


wie schaut es in deinem Gym aus?

Ich habe kein eigenes Gym. Ich versuche aber tatsächlich den Leuten, die bei und mit mir trainieren, zu erklären, dass wir einen Sport machen und das unsportliche Äußerungen, unsportliches Auftreten und unsportliche Handlungen nicht dazu gehören. Tatsächlich werden solche Sachen bei uns im Team auch sanktioniert.


Kennst du einen Fall aus deiner jahrelangen Erfahrung, wo solche Äußerungen sanktioniert wurden?

Du meinst von Veranstalter Seite aus? Keine Ahnung, ich bin nur bei einer Veranstaltung im Vorfeld beim Matchmaking dabei. Ich weiß daher nicht, was woanders passiert.

Es ist doch auch immer eine Frage, wann, wer und was genau in welchem Ton gesagt wurde. Schaut man sich UFC an, dann sind die Interviewschnipsel vor den Kämpfen doch voll von solchen Aussagen. Nimmt die jemand ernst? Oder das Auftreten bei der Waage? Show? Versteht das jeder so? Solche Interviews und Vorkommnisse gab es bei der Veranstaltungsreihe, bei der ich das Matchmaking mache, noch nicht und darauf bin ich stolz. Ich würde als Matchmaker solches Auftreten sanktionieren.

Grüsse

kelte
28-01-2013, 08:53
Genau das ist der Punkt, den ich meine! Sportunfälle passieren schon regulär, wenn hier Verfehlungen dazu geführt haben, dann ist dies die Schuld von Individuen.

Verhalten sich andere MMA'ler/Trainer wirklich anders?
Würden andere MMA-Trainer soviel Mann sein und für die Folgen ihrer Fehler einstehen?

Sanktionieren andere Trainer/Veranstalter MMA'ler, die sich im Vorfeld eines Fights derartig äußern?

Ich denke eher nicht.
Daher: Scheinheilige Diskussion.

kelte
28-01-2013, 08:56
Es ist doch auch immer eine Frage, wann, wer und was genau in welchem Ton gesagt wurde. Schaut man sich UFC an, dann sind die Interviewschnipsel vor den Kämpfen doch voll von solchen Aussagen. Nimmt die jemand ernst? Oder das Auftreten bei der Waage? Show? Versteht das jeder so? Solche Interviews und Vorkommnisse gab es bei der Veranstaltungsreihe, bei der ich das Matchmaking mache, noch nicht und darauf bin ich stolz. Ich würde als Matchmaker solches Auftreten sanktionieren.

Grüsse

Ok, klare Aussage.

Ich kenne eben derartige Aussagen aus unzähligen Interviews, nicht nur bei der UFC. Und mir ist nicht ein Fall bekannt geworden, wo sich irgendwer aus der "Szene" darüber aufgeregt hätte, geschweige davon, das irgendwelche Sanktionen ausgesprochen wurden.

Ob das jemand ernst nimmt oder ernst nehmen sollte? Tja, genau das ist ja hier die Frage und wird dem Studiobesitzer ja mit vorgeworfen.

itto_ryu
28-01-2013, 09:00
Das ist aber eine haltlose Unterstellung. Man könnte ebenso gut die Fragen umgekehrt stellen. Deine Sichtweise ist ebenso wahr, wie unwahr. Du kannst nicht von diesem Fall auf alle schließen. Das sind Vorurteile wie alle Deutschen sind Nazis, alle Muslims sind Terroristen, alle Katholiken sind pädophil usw. Das heißt nicht, dass es nicht solche gibt, das heißt aber auch nicht, dass alle so sind. Vor allem kann durch so eine versteifte Haltung keine Diskussion entstehen, denn hier wird darauf gepocht, dass ein Kollektiv schuldig ist, bevor das Gegenteil beweisen wurde. Und der Extremist sieht in diesem Gegenteilsbeweis nur die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Insfoern hat sivispacemparabellum schon recht, das man vermuten kann, hier nutzen Leute ihre MMA-Abneigung anhand eines Falles, um diese bestätigt zu sehen und breitzutreten.

Man könnte ebenso xy-Kampfkunst/Sport einfügen. Letztendlich ist das Vorurteil MMA = Schlägersport ebenso in den Köpfen wie in den 90ern Kickboxen = Schlägersport und um 1900 Boxen = Schlägersport.

Keiner behauptet, dass es nicht etwa Schlägertypen gibt, die MMA trainieren oder Kickboxen oder Boxen oder Karate oder oder oder. Natürlich liegt das auch in der Verantwortung des Trainers und VEranstalters und auch in der eigenen des Kämpfers selbst. Man siehe nur, was zunächst aus Mike Tyson wurde mit der richtigen menschlichen Führung und was dann aus ihm wurde mit der falschen menschlichen Führung.

itto_ryu
28-01-2013, 09:02
Ok, klare Aussage.

Ich kenne eben derartige Aussagen aus unzähligen Interviews, nicht nur bei der UFC. Und mir ist nicht ein Fall bekannt geworden, wo sich irgendwer aus der "Szene" darüber aufgeregt hätte, geschweige davon, das irgendwelche Sanktionen ausgesprochen wurden.

Ob das jemand ernst nimmt oder ernst nehmen sollte? Tja, genau das ist ja hier die Frage und wird dem Studiobesitzer ja mit vorgeworfen.

Also ich sehe beim MMA weit häufiger sportliche Gesten, respektvolles Auftreten und durchaus "Szeneleute", die sich über gegenteiliges Verhalten echauffieren bzw. Sanktionen, die folgen. Dana White hüpft doch regelmäßig im Dreieck, wenn jemand aus der Bahn schießt. Natürlich gibt es diesen Bullshit von Trashtalk und unbelehrbare Idioten, aber die gibt es überall, im Büro, in der Nachbarschaft, im KKB ;)

jkdberlin
28-01-2013, 09:07
Ok, klare Aussage.

Ich kenne eben derartige Aussagen aus unzähligen Interviews, nicht nur bei der UFC. Und mir ist nicht ein Fall bekannt geworden, wo sich irgendwer aus der "Szene" darüber aufgeregt hätte, geschweige davon, das irgendwelche Sanktionen ausgesprochen wurden.

Ob das jemand ernst nimmt oder ernst nehmen sollte? Tja, genau das ist ja hier die Frage und wird dem Studiobesitzer ja mit vorgeworfen.

Tja, das ist ja das Problem, man "kokettiert" gerne damit und solange wie dann bei den Kämpfen nichts passiert ist alles okay. Dazu kommt noch der dritte Punkt, Regelwidrigkeit. Der ist wichtig, den dafür kann man keine Einwilligung geben.

Aufgeregt haben sich hier schon viele über derartige Interviews, dazu gibt es Diskussionen hier im KKB.

Das Problem ist aber doch auch das mit dem "dir bekannt werden". Würdest du es mitbekommen, wenn Matchmaker X einen Kämpfer absagt? Und aus welchem Grund? Ich glaube nicht. Von daher ist dein Schluss auf die "Scheinheiligkeit" einer solchen Diskussion meiner Meinung nach falsch.

kelte
28-01-2013, 09:36
Tja, das ist ja das Problem, man "kokettiert" gerne damit und solange wie dann bei den Kämpfen nichts passiert ist alles okay. Dazu kommt noch der dritte Punkt, Regelwidrigkeit. Der ist wichtig, den dafür kann man keine Einwilligung geben.

Aufgeregt haben sich hier schon viele über derartige Interviews, dazu gibt es Diskussionen hier im KKB.

Das Problem ist aber doch auch das mit dem "dir bekannt werden". Würdest du es mitbekommen, wenn Matchmaker X einen Kämpfer absagt? Und aus welchem Grund? Ich glaube nicht. Von daher ist dein Schluss auf die "Scheinheiligkeit" einer solchen Diskussion meiner Meinung nach falsch.

Hm, warum sollte ich nicht mitbekommen wenn ein Fighter aus diesem Grund disqualifiziert wird? Wird er wegen Dopings etc. disqualifiziert, bekomme ich es doch auch mit. Sicher nicht jeden Fall in jedem Dorf - aber mir ist eben kein einziger Fall bekannt, wo jemals ein Fighter wegen derartiger Äußerungen disqualifiziert wurde.

Ich denke einfach, das gehört bei vielen mit zur Show, das "erwarten" die Zuschauer, so werden Kämpfe promotet. Das du selbst das anders handhabst zeichnet dich aus, aber ich denke die große Mehrheit der MMA Fans dürften sich daran nicht stoßen. Nur wenns dann kracht, wenden sich alle auf einmal brüskiert ab.

kelte
28-01-2013, 09:39
Letztendlich ist das Vorurteil MMA = Schlägersport ebenso in den Köpfen wie in den 90ern Kickboxen = Schlägersport und um 1900 Boxen = Schlägersport.

Auch nen miesen Ruf bekommst du nicht geschenkt, selbst den muss man sich erarbeiten.

DerGroßer
28-01-2013, 09:47
Dazu muss man sagen, das selbst beim Show Catchen der Piledriver nicht mehr eingesetzt wird, nur noch in der abgemilderten Variante Belly to Belly Piledriver ( und selbst die ist gefährlich ).

kelte
28-01-2013, 09:48
Also ich sehe beim MMA weit häufiger sportliche Gesten, respektvolles Auftreten...
So verschieden ist eben die Wahrnehmung. Genau das sehe ich eben nicht.
Wenn ich so ad hoc quer durch youtube etc. google finde ich ohne Frage viele faire Gesten, aber mindestens genausoviel unsportliches Verhalten. Ein "weit häufiger sportliche Gesten" kann ich da eben so nicht bestätigen.

jkdberlin
28-01-2013, 09:58
Hm, warum sollte ich nicht mitbekommen wenn ein Fighter aus diesem Grund disqualifiziert wird? Wird er wegen Dopings etc. disqualifiziert, bekomme ich es doch auch mit. Sicher nicht jeden Fall in jedem Dorf - aber mir ist eben kein einziger Fall bekannt, wo jemals ein Fighter wegen derartiger Äußerungen disqualifiziert wurde.

Wegen Doping wurden Leute im Nachhinein disqualifiziert. und das bekommst du auch nur bei den großen Shows mit. Solche Äußerungen treten aber meistens vorher auf, da wird der Kampf dann ohne viel Aufhebens einfach gestrichen.
Von unseren zwei Kämpfersperren hast du ja auch nichts mitbekommen...



Ich denke einfach, das gehört bei vielen mit zur Show, das "erwarten" die Zuschauer, so werden Kämpfe promotet. Das du selbst das anders handhabst zeichnet dich aus, aber ich denke die große Mehrheit der MMA Fans dürften sich daran nicht stoßen. Nur wenns dann kracht, wenden sich alle auf einmal brüskiert ab.

Ja, da kann ich deinem Argument folgen. Das ist schade. Da sollten mehr Promoter, Trainer und Kämpfer daran arbeiten.

jkdberlin
28-01-2013, 10:01
So verschieden ist eben die Wahrnehmung. Genau das sehe ich eben nicht.
Wenn ich so ad hoc quer durch youtube etc. google finde ich ohne Frage viele faire Gesten, aber mindestens genausoviel unsportliches Verhalten. Ein "weit häufiger sportliche Gesten" kann ich da eben so nicht bestätigen.

Es gibt sogar ein Regelwerk, in dem diese sportliche Geste zum Abschluss eines Kampfes verlangt wird und bevor du fragst, ja, wegen eines Verstosses gegen diese Regel wurde schon ein Kämpfer sanktioniert.

sivispacemparabellum
28-01-2013, 10:23
Das ist wieder eine Diskussion voller Unterstellungen geworden. Ich kenne Frank. Als Trainer, als Coach, als Ringrichter und als Kämpfer. Ich habe mit ihm in allen Rollen persönliche und direkte Erfahrung.
Ich trainiere seit Jahren mit ihm zusammen, da ich seine direkte und konsequente Art sehr schätze. Denn es gibt nur wenige, die jemanden auch mal raus werfen, weil es einfach nicht okay ist. Frank gehört dazu. Was nicht heissen soll, dass er der Zirkusdirektor von einem Streichelzoo ist. Aber diskriminierendes und asoziales Verhalten wird bei ihm nicht geduldet. Eben der Unterschied zwischen Toleranz und Ignoranz.
Das nervt, weil es viele so halten, dass es ihnen leider egal ist, wer kommt hauptsache der Rubel rollt, wird hier noch engagierten Leuten unterstellt sie wären genau so.

itto_ryu
28-01-2013, 10:59
Auch nen miesen Ruf bekommst du nicht geschenkt, selbst den muss man sich erarbeiten.
Das ist Wortklauberei, sorry. Das ist wie "wer schreit, der lügt" oder "wer unschuldig ist, der rechtfertigt sich nicht". Logo zieht harter Kampfsport auch Assis an, das bestreitet keiner. Dennoch kein Grund, dass sich etwas nicht ethablieren kann und auch kein Grund alle über einen Kamm zu scheren. Logischerweise heißt das nicht, dass es da keine schwarzen Schafe mehr gibt, im Boxen gibt es oft genug Assis in der Öffentlichkeit zu sehen, sowas übles kenne ich vom MMA nicht, vom Kickboxen auch nicht, jedenfalls nicht im TV. Die Art und Weise, wie das auf kleinen Veranstaltungen von Leuten mit "schwierigem" Background ist, mag nochmal was anderes sein. Aber wie schon gesagt, so Leute gibt es immer, ich denke nur an die Massenschlägereien bei diversen Kreisligafußballkickereien, wenn die Spieler den Schiri vermöbeln oder die gegnerische MAnnschaft oder die Assipapas im Publikum sich wegen ihrer Sprösslinge zu kloppen beginnen. Rein von den Zuschauern her, müsste man Fußball ohnehin als größten Assisport verbieten ;)


So verschieden ist eben die Wahrnehmung. Genau das sehe ich eben nicht.
Wenn ich so ad hoc quer durch youtube etc. google finde ich ohne Frage viele faire Gesten, aber mindestens genausoviel unsportliches Verhalten. Ein "weit häufiger sportliche Gesten" kann ich da eben so nicht bestätigen.

Also rein von der UFC her gesehen als größte Veranstaltung, kann ich das nicht teilen. Aber wie Yoda schon sagte "Deine Wahrnehmung deine Realität bestimmt".

angHell
28-01-2013, 11:32
Yoda war Konstruktivist? Interessant. :)

ArschmitRingerohren
28-01-2013, 12:03
Es gibt sogar ein Regelwerk, in dem diese sportliche Geste zum Abschluss eines Kampfes verlangt wird und bevor du fragst, ja, wegen eines Verstosses gegen diese Regel wurde schon ein Kämpfer sanktioniert.


Find ich gut!

Sollte generell so gehandhabt werden.

Der ganze pubertäre Badboy-Scheiß, ich hasse das!

ArschmitRingerohren
28-01-2013, 12:09
Es ist doch so:

ENTWEDER hab ich einen guten Mann besiegt, dann schulde ich ihm Respekt. Selbst wenn ich klar besser war, ich mußte mich anstrengen dafür.

ODER ich hab ne totale Pfeife besiegt (was man nicht machen sollte wenn man Kampfsport tatsächlich als Herausforderung betrachtet), dann gibt es erst recht keinen Grund, mich selber zu "Feiern" und den anderen noch durch respektlose Gesten zu demütigen.

Als da wären: "Staub-von-den-Schultern-wischen", "Kehle-mit-Daumen-Durchschneiden", "Grab-Schaufeln" etc. ...

Wenn jemand sich freut, erleichtert ist, und deswegen abgeht für ne Mark fuffzich, aufs Seil oder den Cage klettert, schreit, ne Fratze zieht, alles in Orndung.
Aber andere durch Worte oder Gesten versuche klein zu machen kann nicht der Sinn von Kampfsport sein.

.:DIRK:.
28-01-2013, 12:22
Schade, ich kenne den damaligen Studiobetreiber und hätte mir gewünscht, dass er das Geld zahlt. Ohne wenn und aber.
Es ist ein Zeichen der Sühne und dieses zu verweigern, angesichts der schweren Folgen für den jungen Mann, kein akzeptables Verhalten.


Diese Aussage macht deutlich, dass du den juristischen Vorgang nicht richtig erkannt hast, wie die meisten hier.
Der Staat hat angeboten er zahlt 10.000 € und wird nicht verurteilt. War also das Angebot eines "Kuhhandels". Wenn man nun meint, dass man an den Unfall keine Schuld hat, dann lässt man sich auf keinen Deal ein, sondern will seine Unschuld festgestellt haben! Daher ging das ganze dann zur Verhandlung vor Gericht. Und dort wurde er dann schwerer Verurteilt! Es geht hierbei doch nicht um die Summe des Geldes, zumal diese nach seinen geänderten Einkommensverhältnissen eh angepasst werden musste.

leichte Strafe
- Einstellung ohne Auflagen
- Einstellung mit Auflagen
- Verurteilung zu Tagessätzen
- Verurteilung zur Freiheitsstrafe mit Bewährung
- Verurteilung zur Freiheitsstrafe ohne Bewährung
schwere Strafe

Man hat ihn also das zweite in der Skala angeboten, er wollte es wissen und hat das Dritte bekommen. Er ist mit 120 Tagessätzen vorbestraft! Mit der Geldzahlung vorab wäre dies eben nicht passiert. Daher ist er jetzt schwerer bestraft worden! Wer was anderes meint, würde also bei einer Haftstrafe von einer noch leichteren Strafe ausgehen, weil er dann ja garnichts zahlen muss.

.:DIRK:.
28-01-2013, 12:25
Weisst du was du da eigentlich postest?
Du vergleichst Sportunfälle mit diesem Fall von KV und das ist dieser Fall, wie das Gericht erkannt hat.

Schwachsinn. Das Gericht verurteilte wegen fahrlässiger KV.
Fahrlässig = nicht mit Vorsatz = jemand erleidet einen Schaden, ohne dass der Andere es wollte = Unfall
So, und dieser Unfall (das hat das Gericht erkannt, ereignete sich beim Sport. Also vergleicht er Sportunfälle mit Sportunfällen, was für eine Frechheit...

Ansonsten hätte es wegen KV, aufgrund der Art der Verletzung wegen schwerer KV verurteilt, das wäre dann ein Strafrahmen von 3 - 15 Jahren!

jkdberlin
28-01-2013, 12:32
Wenn jemand sich freut, erleichtert ist, und deswegen abgeht für ne Mark fuffzich, aufs Seil oder den Cage klettert, schreit, ne Fratze zieht, alles in Orndung.

Oder beide klettern auf die Cagewall, zelebrieren sich und ihren Kampf und alle haben gute Laune :)

Sokolo
28-01-2013, 12:46
Das Gericht verurteilte wegen fahrlässiger KV.

Den Studiobetreiber, nicht den Haupttäter.


Ansonsten hätte es wegen KV, aufgrund der Art der Verletzung wegen schwerer KV verurteilt

So wäre der Haupttäter in der Tat auch zu verurteilen gewesen, sofern hier nicht irgendeine Irrtumskonstellation vorgelegen haben sollte.

Grad keine Zeit zu googlen, wie entschieden wurde, aber ich vermute mal, ebenfalls gegen Auflage eingestellt.


das wäre dann ein Strafrahmen von 3 - 15 Jahren!

1-10 Jahre.


Schwachsinn.

Du solltest deine Worte mit etwas Bedacht wählen. Gerade wenn es um so ein heikles Thema geht.

sivispacemparabellum
28-01-2013, 14:27
Hallo Dirk,
du weisst schon, dass eine Einstellung mit Auflagen nur zu Stande kommt, wenn der Beschuldigte einwilligt und sonst der Fall verhandelt wird, wenn wie in diesem Fall wohl nach 153a Stpo verfahren wurde.
Ich habe nirgends geschrieben, er habe seine Strafe nicht bezahlt, sondern er ist der Aufforderung des Gerichtes zu zahlen nicht nachgekommen. Meiner Meinung nach hätte er das einfach tun sollen und es nicht auf eine Verhandlung ankommen lassen sollen. Ist für mich ein Zeichen der Sühne, der Einsicht von Schuld. Der Rest ist Zivilrecht und wird andernorts verhandelt.
Woher weisst du wieviel Ahnung ich von Rechtsprechung habe?

.:DIRK:.
28-01-2013, 15:27
Den Studiobetreiber, nicht den Haupttäter.


Genau, der Haupttäter wurde garnicht verurteilt. Und ich habe mit meinen Beitrag eben nur auf den Beitrag von Savateur geantwortet. Der hat von der Verurteilung gesprochen und meinte, dass diese Bedeutet, dass es kein Unfall war. Und da ist genau das Gegenteil der Fall, die Verurteilung wegen fahrlässiger KV bedeutet halt, dass es ein Unfall war. Von einer anderen Verurteilung wurde garnicht gesprochen.



So wäre der Haupttäter in der Tat auch zu verurteilen gewesen, sofern hier nicht irgendeine Irrtumskonstellation vorgelegen haben sollte.

Ich glaube um solche Aussagen zu treffen wissen wir allesamt zu wenig. Aber im allgemeinen gibt es ja da ne Einwilligung und die deckt halt auch die allermeisten Fouls mit ab. Und verbotene Würfe sind recht übliche Fouls. Man sieht auf jeden Grapplingturnier wie irgendwer geslammt wird. Hier ist was wirklich schlimmes passiert, was glücklicherweise nicht oft passiert. Das macht das Foul an sich aber nicht unüblicher.





1-10 Jahre.


3-15 nach § 263 II. Also bei Vorsatz bzgl. der schweren Verletzung. Habe ich jetzt mal unterstellt, weil ich sonst nur ein normales Foul hätte und da dann eben schon keine rechtswidrige KV (weil Einwilligung in normales unsportliches Verhalten) als Grundtatbestand gegeben wäre.



Du solltest deine Worte mit etwas Bedacht wählen. Gerade wenn es um so ein heikles Thema geht.

Was denn für ein sensibles Thema? Das Fahrlässigkeitstaten Unfälle sind? darauf bezog sich mein Post. Das hier jemand durch einen Unfall nen schweren Schaden hat ist doch nen ganz anderes Thema. Für den tuts mir leid, aber trotzdem muss man doch noch sagen können, wenn einer hier Mist schreibt.

.:DIRK:.
28-01-2013, 15:34
Hallo Dirk,
du weisst schon, dass eine Einstellung mit Auflagen nur zu Stande kommt, wenn der Beschuldigte einwilligt und sonst der Fall verhandelt wird, wenn wie in diesem Fall wohl nach 153a Stpo verfahren wurde.
Ich habe nirgends geschrieben, er habe seine Strafe nicht bezahlt, sondern er ist der Aufforderung des Gerichtes zu zahlen nicht nachgekommen. Meiner Meinung nach hätte er das einfach tun sollen und es nicht auf eine Verhandlung ankommen lassen sollen. Ist für mich ein Zeichen der Sühne, der Einsicht von Schuld. Der Rest ist Zivilrecht und wird andernorts verhandelt.
Woher weisst du wieviel Ahnung ich von Rechtsprechung habe?

Ja weiss ich. Aber die Einstellung ist eben nicht zu Stande gekommen. Zu Stande gekommen ist sie, wenn das Geld bezahlt wird. Dann stellt die StA das Ververfahren ein. Davor machen sie Dir nur ein diesbezügliches Angebot und es liegt dann an Dir dieses anzunehmen (indem du bezahlst) oder auch nicht. Und an der Preis für dieses Angebot muss der Angeschuldigte nicht mitgewirkt haben. Und so hab ich das in dem Fall verstanden. In jedem Fall war der Angeschuldigte mit dieser Verfahrensweise offensichtlich nicht einverstanden. Und das hat auch nichts mit Sühne oder Reue zu tun, wenn man meint, dass man für einen Unfall nicht kann, dann zahlt man dafür auch keine Strafe. Auch wenn man dann billiger wegkommen würde.

sivispacemparabellum
28-01-2013, 17:37
Dein besserwisserischer Ton bereitet nicht nur mir keine Freude. Und wie du gesehen hast, weiss ich sehr wohl was eine Einstellung von einer Verurteilung unterscheidet.
Und was du als Reue wertest oder nicht ist mir egal. Für mich ist der erste Schritt das eingestehen der eigenen Schuld. Das zahlen der gerichtlichen Auflage sieht der Gesetzgeber als Schuldeingeständnis an. Weswegen eben oft Anwälte davon abraten zu zahlen. Nur ein Freispruch zählt hier, weswegen viele Verteidiger die Einstellung ohne Auflagen auch als Freispruch zweiter Klasse bezeichnen. Und nur um diesen Punkt ging es mir, wozu ich nicht im Geringsten Jurist sein muss.

Sokolo
28-01-2013, 21:45
Aber im allgemeinen gibt es ja da ne Einwilligung und die deckt halt auch die allermeisten Fouls mit ab.

Leichte, unbeabsichtigte Regelüberschreitungen. Keine schweren, absichtlichen.

Das ist der Sinn eines Regelwerkes. Liegt irgendwie auch ziemlich auf der Hand. Wenn ich in einen Boxkampf einwillige, willige ich nicht darin ein, dass mir mein Gegner in die Hoden tritt. Genauso wenig wie ich bei einem MMA-Kampf in verbotene, lebensgefährliche Techniken wie den Piledriver einwillige.

Ginge auch überhaupt nicht, die Einwilligung in lebensgefährliche Verletzungshandlungen scheitert nach st. Rspr. wg. Sittenwidrigkeit.


Und verbotene Würfe sind recht übliche Fouls. Man sieht auf jeden Grapplingturnier wie irgendwer geslammt wird. Hier ist was wirklich schlimmes passiert, was glücklicherweise nicht oft passiert. Das macht das Foul an sich aber nicht unüblicher.

Und wenn mal einer regelwidrig slammt und es passiert was Übles, dann kann derjenige sich schon mal auf den Prozess freuen. "Üblichkeit" ist hier nicht das Kriterium.


3-15 nach § 263 II. Also bei Vorsatz bzgl. der schweren Verletzung. Habe ich jetzt mal unterstellt, weil ich sonst nur ein normales Foul hätte und da dann eben schon keine rechtswidrige KV (weil Einwilligung in normales unsportliches Verhalten) als Grundtatbestand gegeben wäre.

Nope, siehe oben.


Für den tuts mir leid, aber trotzdem muss man doch noch sagen können, wenn einer hier Mist schreibt.

Das kann man auch zivilisiert erledigen und muss hier nicht ohne Not in so einem Thema einen Flamewar vom Zaun brechen.

Gast
28-01-2013, 22:31
mich würde mal interessieren warum die technik+ folgen als unfall gewertet wurde.
ist bei dieser technik nicht die wahrscheinlichkeit gross, das die entstandenen bleibenden schäden eintreffen?
hat der ausübende die technik aus versehen im eifer des gefechts gemacht, oder wie erklärt man sich das?

kelte
28-01-2013, 22:47
Aber im allgemeinen gibt es ja da ne Einwilligung und die deckt halt auch die allermeisten Fouls mit ab.

Das ist doch Blödsinn.
Wenn überhaupt erstreckt sich die Einwilligung auf das Risiko von Sportunfällen im Rahmen des Regelwerks, nicht auf Regelverstöße.


Und verbotene Würfe sind recht übliche Fouls. Man sieht auf jeden Grapplingturnier wie irgendwer geslammt wird. Hier ist was wirklich schlimmes passiert, was glücklicherweise nicht oft passiert. Das macht das Foul an sich aber nicht unüblicher.
Ich wage ernsthaft zu bezweifeln das Piledriver übliche Würfe sind bei Vollkontakt-Kampfsportarten. Ich kenne sie eigentlich nur vom Show-Catchen, ausgeführt von Stuntman als Showeinlage. Jeder der im Sport kämpft muss sich darauf verlassen können, dass sein Gegner ein Mindestmaß an Regelbewusstsein und Verantwortungsgefühl mitbringt. Die Einwilligung in den Kampf ist nur unter diesen Rahmenbedingungen vorstellbar. Und das schliesst derartige Techniken wie den Piledriver schlicht aus.

Das Thema Einwilligung bei Sportverletzungen ist übrigens deutlich komplexer als man so vermuten würde. Im konkreten Fall dürfte sie vermutlich keine Rolle spielen, weil eine Einwilligung in eine schwere Körperverletzung ohnehin nur in Ausnahmefällen möglich ist.(diese ist in aller Regel schlicht sittenwidrig)

Sittenwidrig ist so ziemlich alles, was die Menschenwürde verletzt, Leib und Leben gefährdet oder zur Verdeckung von Straftaten etc. genutzt wird. Piledriver sind eine lebensgefährliche Technik, damit eindeutig sittenwidrig und damit ist eine Einwilligung ausgeschlossen.

Das bedeutet übrigens im Umkehrschluss, das ein Regelwerk niemals lebensgefährliche Techniken wirksam erlauben kann.

gasts
29-01-2013, 03:26
mich würde mal interessieren warum die technik+ folgen als unfall gewertet wurde.
ist bei dieser technik nicht die wahrscheinlichkeit gross, das die entstandenen bleibenden schäden eintreffen?
hat der ausübende die technik aus versehen im eifer des gefechts gemacht, oder wie erklärt man sich das?

Es geht wohl um Vorsatz oder Fahrlässigkeit.

Beim Vorsatz sind zwei Kriterien wichtig: Wissen und Wollen.

http://lawww.de/Library/Vorsatz/skript.html

von Vorsatz wird in folgenden Fällen gesprochen:


Absicht: Der Täter will das Ergebnis herbeiführen.

Direkter Vorsatz: Der Täter weiß, dass seine Handlungen sicher zu dem Ergebnis führen.

Eventualvorsatz: Der Täter weiß, dass seine Handlungen eine Gefahr in sich tragen, das Ergebnis herbeizuführen und nimmt die Folgen bewusst in Kauf.


von 1.) und 2.) wird in vorliegendem Fall wohl nicht ausgegangen.

In Dem Artikel wird bzgl. des Veranstalters von fahrlässiger KV, bzgl. des Kämpfers von grob fahrlässiger KV gesprochen.
D.h. man geht wohl auch nicht davon aus, dass das Risiko eines solchen Ausgangs voll bewusst und billigend in Kauf genommen wurde (3.), sondern dass eher Schlamperei beim Veranstalter und Dummheit/Unwissen beim Kämpfer vorlag.

bouncer
29-01-2013, 03:32
Es ist doch so:

ENTWEDER hab ich einen guten Mann besiegt, dann schulde ich ihm Respekt. Selbst wenn ich klar besser war, ich mußte mich anstrengen dafür.

ODER ich hab ne totale Pfeife besiegt (was man nicht machen sollte wenn man Kampfsport tatsächlich als Herausforderung betrachtet), dann gibt es erst recht keinen Grund, mich selber zu "Feiern" und den anderen noch durch respektlose Gesten zu demütigen.

Als da wären: "Staub-von-den-Schultern-wischen", "Kehle-mit-Daumen-Durchschneiden", "Grab-Schaufeln" etc. ...

Wenn jemand sich freut, erleichtert ist, und deswegen abgeht für ne Mark fuffzich, aufs Seil oder den Cage klettert, schreit, ne Fratze zieht, alles in Orndung.
Aber andere durch Worte oder Gesten versuche klein zu machen kann nicht der Sinn von Kampfsport sein.


Klasse! :halbyeaha

gasts
29-01-2013, 03:41
Ich habe nirgends geschrieben, er habe seine Strafe nicht bezahlt, sondern er ist der Aufforderung des Gerichtes zu zahlen nicht nachgekommen. Meiner Meinung nach hätte er das einfach tun sollen und es nicht auf eine Verhandlung ankommen lassen sollen. Ist für mich ein Zeichen der Sühne, der Einsicht von Schuld. Der Rest ist Zivilrecht und wird andernorts verhandelt.


Hat die Entscheidung des Strafgerichts keine Auswirkungen auf die Entscheidung des Zivilgerichts?

itto_ryu
29-01-2013, 09:35
Oder beide klettern auf die Cagewall, zelebrieren sich und ihren Kampf und alle haben gute Laune :)

:halbyeaha

Sokolo
29-01-2013, 12:41
Hat die Entscheidung des Strafgerichts keine Auswirkungen auf die Entscheidung des Zivilgerichts?

Nope, durch das Gericht getroffene Feststellungen können als Beweismittel berücksichtigt werden, das Urteil entfaltet jedoch keine Bindungswirkung für das Zivilgericht.


In Dem Artikel wird bzgl. des Veranstalters von fahrlässiger KV, bzgl. des Kämpfers von grob fahrlässiger KV gesprochen.

Grob fahrlässig vermutlich in Bezug auf die schwere Tatfolge.

Die Körperverletzungshandlung ansich war nach h.M. vorsätzlich.

Eine wirksame Einwilligung schließt den Vorsatz nicht aus. Eine unwirksame Einwilligung schon gar nicht.

Man sollte jedoch sowieso nicht den Fehler machen, die Wortwahl des Artikels zu genau zu nehmen. Prozessberichter sind da in der Wiedergabe oft unpräzise.

Außerdem wird in der mdl. Urteilsbegründung durch den Richter gern mal etwas freier formuliert, auch da ist man desöfteren mal unpräzise.