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Vollständige Version anzeigen : Unterschiede Arnis, Eskrima Kali?



bobi
09-12-2003, 17:40
hallo zusammen

noch schnell zu modern arnis
ist eigentlich schade das ein phillipinischer stil
mit einem japanischen graduierungssystem arbeitet.
ist auch einer der wenigen stile die wettkämpfe in
formen abhält (von denen ich weiss).

wie schon in der vorherigen antwort beschrieben...
halten die phillipinos weniger von festgelegten ritualen,
wie zum beispiel die japaner. in einer karateschule
die ich kenne (weiss nicht ob das in allen so ist) ist es
nicht erlaubt den instructor/meister während der
unterrichtsstunde anzusprechen (schon sehr befremdlich
für mich). die phillipinos kennen auch nicht sowas
wie zum beispiel im wing chun, das man sich beim betreten
des raums vor dem bild des meisters verbeugt.

bei dem einblick das ich in verschiedene fma-stile hatte
gab es schon sehr grosse unterschiede (auf die frage ob
sich die verschiedenen stile ähneln oder nicht).
ich weiss zum beispiel das es früher einen "zwist" gab zwischen
serrada und largo mano-stilen, genauer gesagt cabales serrada
(nahdistanz) vs. giron escrima ("weite" distanz).

viele stile beinhalten mehrere distanzen -wie zum beispiel
latosa escrima. eigentlich ein nahkampfstil, beinhaltet aber auch
largo mano.
oder pekiti tirsia mit seiner speziellen fuss- beziehungsweise
wendung die an den katzenstand oder auch an den wing chun
stand erinnert.

in deutschland habt ihr ja eine mega auswahl an phillipinischen kampfkünsten. um die unterschiede auszuchecken -bleibt dir (joeko)
wohl nichts anderes übrig als ein paar probetrainings zumachen.
kann man im forum nicht erklären. alle stile haben was.... oder mehr :-)
und fma vs. kenjutsu ist sowieso ein komische frage.

mfg, bobi

roberto
17-12-2003, 20:40
@JoeKo
Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede der (wie Du sie nennst) grossen Stile:

Ich betreibe und unterrichte Cabales Serrada Escrima. Der Slap hat bei uns nicht die grosse Bedeutung. Wir arbeiten ziemlich zentriert. Hier bestehen eher Änhlichkeiten zum Lameco, Balinatwak und Doce Pares (zumindest nachdem was ich von besagten Systemen gesehen habe).

Ciao

Roberto

juerschue
20-03-2004, 05:48
Hallo Bobi

Im "Modern Arnis" des DAV (www.modernarnis.de) sind Formen vor einigen Jahren komplett abgeschafft worden; d.h. es kann hier auch keinen Formen-Wettkampf geben.

Bez. des Graduierungssystems, wobei der Kenntnisstand und der Fortschritt der Schüler und Schülerinnen durch farbige Gürtel kenntlich gemacht wird, so habe ich damit kein Probelm, auch wenn es "japanisch" (aus dem Karate, Judo etc. entlehnt) aussieht. Was viel wichtiger ist, dass das Curriculum wirklich den Fortschritt der Lernenden wiederspiegelt und sich jemand damit intensiv im Sinne von logisch nachvollziehbar beschäftigt hat.

Wir lernen im Westen anders als im Osten. Gerade lernende Erwachsene benötigen eine Orientierung, um das was sie lernen, besser einordnen und verarbeiten zu können. Eine deutliche Trennung hilft dem Lernenden sich auf die Techniken in seinem / ihrem Level zu konzentrieren, anstatt auf die Techniken in den höheren Graduierungen zu "schielen", die aber ggf. motorisch und intelektuell in ihrem Level noch nicht nachvollzogen werden können.

Eine klare Gliederung, Vorgabe und Trennung ist mir viel lieber als eine diffuse "älterer Schüler, jüngerer Schüler" Einordnung, wie es diese zum Teil in chinesischen System gibt: Ich weiss, wo ich stehe und wohin ich gehen muss!

Ich trainiere Modern Arnis unter Datu Dieter Knüttel. Wenn man, nur um den 2. Grad (hier: Gelbgurt) zu bestehen, bis zu 45 min. unter "Dauerstress" seine Techniken den Prüfern vorführen muss und dann besteht, ist man wirklich Stolz auf das erreichte (ich bin bei meinem ersten Versuch auf Gelbgurt zu kommen, durchgefallen, und bin heute meinem damaligen Prüfer sehr dankbar, dass er mich noch einmal "zurückgeschickt" hat, denn die nächste Prüfung war a) bestanden und hat mich b) ein gutes Stück weitergebracht.)

Den Einsatz von farbigen Gürteln im Sinne von Zuordnung halte ich für wirklich OK und auf keine Fall eine Art "kulturelle Unterordnung" unter die japanischen Kampfkünste.

Mit sportlichen Grüssen
Juerschue

bobi
22-03-2004, 09:12
solange ihr keine pjamas (gi`s) trägt... :-)

es hat überall eine gute seite. hier im "westen" sind wir halt auch
ein bisschen darauf eingeschossen die dinge portioniert vermittelt
zukriegen. die phillipinos sind da glaub ich viel chaotischer -was meiner meinung nach seinen eigenen charme hat.
meister presas hat aber die gurte einteilung schon von den japanern
übernommen -und soweit ich weiss auch karate trainiert -oder?
heisst ja nicht das er sich somit dem karate unterordnet.

aber eben jedem das seine :-)
mfg

sumbrada
22-03-2004, 10:25
Ich finde Gürtel Mist.
Und die Argumente, die du da anbringst, zählen für mich nicht.
Orientierung? Ich sehe doch tagtäglich, wieviel ich noch lernen muss.
Diese Orientierung führt nur dazu, dass in den Systemen mit Gürtelsystem, Schwarzgurte plötzlich den Stein der Weisen gefressen haben.
Wer keinen Gürtel trägt, kann sich auch nicht hinter im verstecken. Das einzige, was dann zählt, ist das Können, was man im Training zeigt.
Und ich bezweifle, dasss meine Lehrer bis jetzt Probleme hatten, mich richtig einzuordnen.

juerschue
22-03-2004, 11:32
Ob Remy Presas mal Karate trainiert hat, weiss ich nicht. Vielleicht kommt daher ein Einfluss.

Was passiert, wenn man als Anfänger in einer grösseren Gruppe trainierst? Wie viele Fragen haben wir gerade in diesem Form von Anfängern, die für sich nach einer Orientierung suchen (ist A besser als B etc.).

Wie oft denkt man als Anfänger selbst, man/frau wäre schon weiter und trainiert Techniken, die noch keine Basis haben, weil man nicht lange genug in einem bestimmten Level trainiert hat?

Schwarzgurte haben auf keinen Fall den Stein der Weisen und auch wenn ich Anfänger im Modern Arnis bin, bringe ich doch meine Erfahrung aus anderen Bereichen mit in mein Training, d.h. nicht jeder der Schwarz um die Hüfte trägt, ist auch jemand, der wirklich alles besser kann.

Aber um zu dieser Lebenserfahrung und -einstellung zu kommen, muss man insgesamt schon einige Zeit dabei sein (ob bei den FMA oder anderen Stilen), und auch einen eigenen Reifeprozess durchgemacht haben.

Ich sehe in den Gürteln keine Gruppenrangfolge (Alpha-Tier, Beta-Tier), sondern eine Hilfestellung, um einen bestimmten Bereich des FMA bzw. des Stils zu trainieren. Das muss in sich schon schlüssig und logisch sein (um das beurteilen zu können, muss man auch schon wieder "von aussen" kommen und Erfahrung mitbringen), denn einen Gürtel um des Gürtel willens (weiss noch wie ich in jungen Jahren von Gurt zu Gurt im Tae Kwon Do gehetzt bin und hielt mich für besser, nur weil eine andere Farbe um meine Hüften hing; heute bin ich eines Besseren belehrt.)

Sumbrada, als Fortgeschrittener brauchst Du eine solche Einordnung nicht mehr, das gestehe ich Dir gerne zu. Einen Gürtel, um toll zu sein, brauche ich auch nicht (mehr).

Was schreibt Bobi? "Jedem das seine". :D

Weiterhin viel Erfolg auf dem Weg!!

Mit sportlichen Grüssen
Juerschue

sumbrada
22-03-2004, 22:03
Auch als Anfänger brauche ich keine Graduierung.-
Ich weiss ja, dass ich nichts kann. ;)
Und der Fortgeschrittene sollte das auch nicht glauben.
Frei nach Sokrates: Ich weiss, dass ich nichts weiss.
Grüsse

Michael Kann
23-03-2004, 07:38
Wer keine Graduierungen möchte sollte nicht gezwungen werden Prüfungen zu machen - kann mir auch nicht vorstellen das dies funktionieren würde! Ebenso wenig halte ich davon danach zu verlangen Graduierungen abzuschaffen.

Prüfungen sind TECHNISCHE und ggf. THEORETISCHE Prüfungen und haben mit dem Kämpfen an sich nicht viel zu tun!

mariana
23-03-2004, 22:19
Hi Leute,

ich finde Gürtel sind wie Regeln für Leute, die meinen, ob unbegründet oder nicht, sich immer aufspielen zu müssen.
Als ich (kleine Frau,-haha) meinen Gelben bekommen habe bin ich natürlich auch über die Straße marschiert und hab gehofft, dass mich einer ohne Waffe angreift... -Nein, Scherz beiseite!
Aber Gürtel sind nicht nur abgehechelte Prüfungen, sondern weisen den Träger als Fortgeschrittenen aus, auf dessen Hilfe du auch im Training zurückgreifen kannst. Das hat in Japan halt was mit Respekt und Höflichkeit zu tun. Für manche Leute nicht schlecht, wenn sie die lernen würden. (Bin selber manchmal jähzornig *Geständnis* :D , doch ich achte die Form, besonders wenn mein Gegenüber das ebenfalls tut. Und das gilt auch im normalen Leben.)
Ich habe auch jahrelang keine Prüfungen gemacht.
Aber ich denke, Prüfungen machen dich stark.

Und dann gab es da noch einen guten Freund, der knapp 2 Jahre nach mir mit dem Ju-Jutsu angefangen hat und der Gute hat vor 3 Jahren seinen schwarzen Gurt gemacht. Meine Trainingserfahrung mit ihm vorher-nachher war deutlich:
ER hatte eine Schallmauer durchbrochen, die ich erst erreiche, wenn ich konzentriert die Techniken für besagtes Level trainieren würde.
Also für so Chaoten wie mich, denk i emol, ist des gut. *cheeze :D

mariana

bobi
24-03-2004, 12:41
ja klar, nichts gegen prüfungen im allgemeinen.
ohne weisst du nicht wo du stehst. ein trainer
prüft seine schüler ja ständig, und wird wiederum von
seinem eigenem trainer angeschaut.

es ging ja nur um die art und weise. manchem mögen
die japanischen (und japanisch angehauchten) strukturen/
prüfungen/graduierungen gefallen -manchem nicht.
in gewissen stilen bedeuten sie was -in anderen eher nicht.

ich kann einfach phillipinos nicht mit gi`s, gürteln und kiaaai!!!!
in verbindung bringen..... ........but, jedem das seine :-)

mariana
25-03-2004, 01:02
ich kann einfach phillipinos nicht mit gi`s, gürteln und kiaaai!!!!
in verbindung bringen..... ........but, jedem das seine :-)

ok, hascht recht :)