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Vollständige Version anzeigen : Shudokan Karate



Sanguinius
25-01-2013, 23:45
Nacht zusammen! :D

Bin heute (ok, gestern :p) auf das Shudokan Karate aufmerksam gemacht worden. Ein sehr interessanter Stil, wie ich finde.

Habe ja auch ein paar Links dazu bekommen,
KARATEDO (http://www.shudokan.at/karate/Dojo.html)
OKINAWA SEITO KARATEDO SHUDOKAN (http://www.shudokan.at/Karatedo_Shudokan/Willkommen.html),
und würde jetzt gerne mehr dazu wissen.
Könnte mir auch vorstellen, dass dieses Thema auch andere interessieren könnte. ;) Und möchte zur Diskussion einladen.

Die SuFu hat leider hier im Forum nur sehr wenig hergegeben.

Was ich nicht ganz verstehe. Ist das jetzt ein Karate Stil oder nicht?
Siehe folgenden Text: "1928 kehrte Toyama nach Japan zurück und eröffnete 1930 in Tokyo sein erstes Dojo, welches er Shudokan (Ort zum Erlernen des Weges) nannte. Dort unterrichtete er eine Kombination aus den Stilen, die er bisher erlernt hatte....
.....Der Name Shudokan ist nicht die Bezeichnung eines neuen Stils, sondern nur die Bezeichnung für das Dojo. In seinem 1960 erschienenen Buch Karatedo Daihokan schreibt er hierzu : „Ein Name ist nicht mehr als ein Name; alle Stile sind prinzipiell gleich, ungeachtet der Namen, unter denen sie bekannt sind.“"

Weiters würde mich noch interessieren was alles zum Curriculum von Shudokan gehört.
Anscheinend findet man dort auch Würfe, Bodenkampf (Ringen), Waffen.


Mfg. Sanguinius

FireFlea
26-01-2013, 07:16
Frag den User Kanken hier im Forum, der ist Shudokan-Lehrer in Münster. ;)

kanken
26-01-2013, 10:05
Shudokan ist in der Tat keine Stilbezeichnung sondern nur der Name der Schule. Wenn Toyama gefragt wurde welche KK er macht sagte er "Okinawa Seito Karate" (ursprüngliches Okinawa Karate).
Um seine Aussage bzgl. "Stile" zu verstehen muss man zunächst wissen, dass es bis Anfang des 20. Jhd. überhaupt den Stilbegriff im Karate nicht gab. Bis in das 19. Jhd. gab es auf Okinawa eben Leute die kämpfen konnten und man Sprach von der "Hand von Matsumura" oder der "Hand von Sakugawa" (bzw. auch dem "Stock von ..."). "Hand aus China" wurde Karate nur deshalb genannt weil viele dieser Kämpfer entweder selbst in China waren und dort lernten oder weil sie von einem Chinesen auf Okinawa lernten. Diese diversen chin. KK vermischten sich mit der ringerischen Tradition, die auf Okinawa weit verbreitet war (Tegumi) und zu der auch verschiedene Greiftechniken zählten. Man trainierte also bei einem Menschen der kämpfen konnte und lernte seine spezielle Methode. Wenn man ein gewisses Können erreicht hatte war es durchaus auch üblich das man von einem anderen Lehrer lernte (so man denn dort vorgestellt und akzeptiert wurde). Gewisse Prinzipien sind in allen KK gleich, die Schwerpunkte bzw. das Erreichen dieser Prinzipien ist jedoch individuell verschieden, was nicht zuletzt an dem jeweiligen Menschen liegt.
Der bewaffnete Kampf war seit jeher integraler Bestandteil des Te, wenn auch nicht so sehr mit dem Schwert wie in den chin. KK, sondern eher mit dem Stock. Durch das weit verbreitete Tegumi gab es natürlich auch Ringen und Bodenkampf, der sich jedoch sehr von dem heutigen BJJ (dem Bodenkampf des Judo) unterscheidet. Es war eine ringerische Tradition OHNE Rüstung (ähnlich den chin. KK), was sich auch am Verhalten am Boden wiederspiegelt und dem Verhalten auf dem Weg dorthin.

Toyama selbst lernte von diversen Lehrern. Zunächst Tegumi von Itarashiki Choiku, dann wechselte er jedoch zu seinem Hauptlehrer Itosu Ankoh, der ihm dann später seinem zweiten wichtigen Lehrer Higashionna Kanryo vorstellte. Zusätzlich lernte er auch noch von Aragaki Seisho. Bei Itosu trainierte er noch mit Chibana Chochin und Yabu Kentsu, bei Higashionna noch mit Juhatsu Kyoda (nach Higashionna Tod sah er ihn noch weiter als seinen Lehrer in der KK Higashionnas an).

In einer Zeit als sich das "Te" auf das japanische Hauptland ausbreitete (1924) ging Toyama nach Taiwan und lernte dort verschiedene chin. KK (welche genau konnte ich bisher noch nicht herausfinden da die Kanji der Lehrer und der Stile die Toyama nennt nicht eindeutig sind). Nach 6 Jahren kehrte er nach Japan zurück und verbreitete ab dann ebenfalls in Tokyo seine KK. Er hatte engen Kontakt zu vielen bekannten Karateka der damaligen Zeit, die ja alle mehr oder weniger von Higashionna oder Itosu kamen und spielte selbst auch bei einigen "verbandspolitischen" Spielchen mit, sah aber die Notwendigkeit für "Stilnamen" eher mit einem Stirnrunzeln. Das ist zum einem der alten Tradition auf Okinawa geschuldet (auch die Begriffe "Naha-te", "Shuri-te" und "Tomari-te" sind Stilblüten des frühen 20. Jhd.) aber mit ganz großer Sicherheit auch dem machtpolitischen Streben diverse Strömungen ein "Einheitskarate" zu schaffen und das im Butokukai anerkennen zu lassen. Er sah sich nicht ohne Grund zeitlebens als Schüler Itosus und er vertrat auch sein Karate nach außen (mit all den Reformen). Wichtig ist aber auch zu wissen, dass er das "alte Te" noch kannte (und auch unterrichtete). Er persönlich sah z.B. das Shuri-te als "einfacher" an und das Naha-te als "komplexer und schwieriger zu erlernen".
Itosus "Reformkarate" muss man eng verbunden mit machtpolitischen und verbandspolitischen Bestrebungen im Anfang des 20. Jhd. sehen (nicht nur bei den Schülern Itosus, sondern auch bei anderen "okinawanischen" Traditionen, z.B. Miyagi), denn nur so kann man verstehen warum heutzutage kein Ringen oder keine Waffen mehr im Karate enthalten sind, geschweige denn alte Lehrmethoden. Aber in genau diesem Umfeld entstand auch sein Spruch von "Es gibt nur ein Karate". Es gibt zwar die gemeinsamen Prinzipien, aber ich persönlich glaube eher Toyama tätigte diesen Spruch als Verbandspolitiker...

Auch unter Toyamas Schülern entwickelten sich verschiedene Strömungen, was nach seinem Tod noch weiter betont wurde (z.B. Ishikawa, Hanaue, Shimabukuro, etc.). Die Linie in Östereich geht auf Ishikawa zurück, während ich aus der Linie von Hanaue komme.

Neben den mit Sicherheit bekannten Wiki-Artikeln kannst du dich ja auch mal hier durchlesen:

FightingArts.com - Storming the Fortress: A History of Taekwondo - Part 3 (http://www.fightingarts.com/reading/article.php?id=665)

Styles of Karate (pt.1) ? by Kanken Toyama - KARATEbyJesse | KARATEbyJesse (http://www.karatebyjesse.com/styles-of-karate-pt1-by-kanken-toyama/)


Wenn du noch Fragen hast, beantworte ich sie dir gerne.

Grüße

Kanken

Luce Bree
26-01-2013, 10:52
Man lernt doch nie aus...:)

:thx:

Sanguinius
26-01-2013, 11:44
Super danke!
Eine sehr ausführliche Antwort. :D

Habe 5 Jahre Shotokan Karate gemacht.
Für mich war das, was man so typischerweise bei uns als Karate versteht, "das Karate". Schläge, Stöße, Tritte, Blöcke, ohne Würfe, Hebel, Waffen,....
War, als ich es betrieb, auch sehr glücklich damit. Fand es einfach nur schade, dass wir keine SV, Fallschule trainierten. Auch Kata Bunkai gab es in den fünf Jahren glaub ich nur zweimal kurz, so als Info.

Mittlerweile haben sich meine Interessen/Ansprüche an eine KK geändert.
Und ich habe mich auch etwas mehr mit diesem Thema befasst. Dabei eben auch erfahren, dass es im Karate mehr gibt, als nur das oben beschriebene und der Umgang mit den Waffen auch ein fixer Bestandteil davon ist/war.
Das hat mich dann dazu gebracht ein wenig mehr in diese Richtung zu suchen. Meist aber nur modernes Karate gefunden.
In meiner Nähe eigentlich nur auf das Shito Ryu gekommen, Startseite (http://www.shito.at/), welches sich mit Karate als KK beschäftigt.
Da auch das erste Mal gemerkt, dass Stile wie Shito Ryu älter sind als das Shotokan.
Davor war mein Ausgangspunkt was Karate anging immer Shotokan.

Wie kann ich mir das jetzt vorstellen? Was sagen/meinen Shudokan betreibende wenn sie nach ihrem Stil gefragt werden?
Shudokan Karate, Okinawa Seito Karate, oder wird aufgeteilt in die verschiedenen Bereiche (Shuri-te, Naha-te, Tomari-te, Waffen)?
Keine Ahnung ob Waffen bereits Bestandteile von Shuri-te, Naha-te und Tomari-te sind.


Mfg. Sanguinius

kanken
26-01-2013, 12:11
Wie kann ich mir das jetzt vorstellen? Was sagen/meinen Shudokan betreibende wenn sie nach ihrem Stil gefragt werden?
Shudokan Karate, Okinawa Seito Karate, oder wird aufgeteilt in die verschiedenen Bereiche (Shuri-te, Naha-te, Tomari-te, Waffen)?
Keine Ahnung ob Waffen bereits Bestandteile von Shuri-te, Naha-te und Tomari-te sind.


Ich sage einfach Karate und meine damit die Idee, die bis Ende des 19. Jhd. auf Okinawa herrschte.

Andere reden von Shudokan, Okinawa Seito Karate oder auch den "Stilen" der Schüler von Toyama wie z.B. Doshinkan.

Die Bereiche Shuri-te, Naha-te werden bei uns (Hanaue-Strömung) in der Didaktik aufgeteilt, aber nicht für eine generelle Bezeichnung genutzt. Sie kennzeichnen lediglich Dinge die von Itosu bzw. Higashionna kommen.

Grüße

Kanken

Huangshan8
26-01-2013, 12:45
Sehr interessant!

Meine persönliche Meinung:

Nun wie es nicht das eine Wushu/Wuyi/Kuen Fat/Quan Fa........ gibt so gibt es meiner Meinung nach nicht das eine Karate/Tode sondern verschiedene Strömungen.

Jeder Lehrer,Stil Gründer hat andere Erfahrungen,Erlebnisse,Prinzipien..... mit der Zeit gesammelt und seine Interpretationen weiter gegeben.
Nun einige Grundlagen mögen gleich sein, jedoch unterscheiden sich oft bei Stilen/Strömungen: Strategien,Taktiken,Prinzipien,Philosophien....... , dass ist eben was die Kampfkünste spannend macht , die Vielfalt der Interpretationen.
Auch verändert sich ein vom Lehrer gelehrter Stil oft mit den Jahren, es kommen neue Sachen dazu, werden anders interpretiert , der Lehrer lernt auch Neues dazu usw. !


Es Lebe die Vielfalt!;)

kanken
26-01-2013, 12:49
@Huangshan: :halbyeaha

Eben, es gibt nur die KK dessen, der sie unterrichtet. Sie ist immer eine Summe der Lehren seiner Lehrer und von sich selbst.

KeineRegeln
26-01-2013, 12:49
Kanken, lehrst du Bodenkampf? Hebel und Würfe halte ich für selbstverständlich. Da ich aber bezüglich Bodenkampf nur Bilder gesehen habe, die sich eher damit beschäftigen, wie man reagiert, wenn man im sitzen (natürlich ohne Stuhl) angegriffen wird.

Zudem wurde hier schon mehrfach geschrieben, dass der Bodenkampf-Teil nicht dem Judo/JJ ähnelt.

Falls du keinen "Bodenkampf" unterrichtest, weist du dann was über den klassischen Bodenkampf im Karate?

Gruß
KeineRegeln

kanken
26-01-2013, 12:55
Sicher lehre ich den Kampf am Boden. Wer auf dem Boden landet muss sich dort auch zurechtfinden und überleben. Der Kampf dort ähnelt stark dem Kakie, jedoch mit einigen "Abwandlungen", da z.B. das Rooting anders ist als im Stehen und die Distanz natürlich eine andere.

Haishu
26-01-2013, 13:05
hast du diesbezüglich Videos die ungefähr das behandeln was ihr da tut?
Ich würde gerne mal den "Shudokanartigen" Bodenkampf sehen...

KeineRegeln
26-01-2013, 13:06
Sicher lehre ich den Kampf am Boden. Wer auf dem Boden landet muss sich dort auch zurechtfinden und überleben. Der Kampf dort ähnelt stark dem Kakie, jedoch mit einigen "Abwandlungen", da z.B. das Rooting anders ist als im Stehen und die Distanz natürlich eine andere.

Na, dann Google ich nachher mal erst Kakie. :D

Ohne zu wissen, was Kakie ist: hatten letzte Woche mal kurz auf dem Rücken liegen und gegen eine Pratze schlagen gehabt. Mal abgesehen, dass es sehr anstrengend ist, wenn man es nicht gewohnt ist. Man merkt sofort, dass der Körper beim schlagen versucht das richtige rooting zu finden. Allerdings ähnelt es wohl mehr einem zappeln, wenn man nicht weiß wie man den Körper am besten mit dem Boden "verbindet".

kanken
26-01-2013, 13:14
hast du diesbezüglich Videos die ungefähr das behandeln was ihr da tut?
Ich würde gerne mal den "Shudokanartigen" Bodenkampf sehen...

Es gibt von uns (mir) keine Videos und wird es auch nicht geben.

KeineRegeln
26-01-2013, 13:21
Ich glaube ich kann mir ein kleines bisschen was drunter vorstellen.

Haishu
26-01-2013, 13:25
Es gibt von uns (mir) keine Videos und wird es auch nicht geben.

meinte ich auch nicht. Ich meinte Videos die dem, was ihr macht nahe kommen :D

ZoMa
26-01-2013, 14:08
Kanken, lehrst du Bodenkampf? Hebel und Würfe halte ich für selbstverständlich. Da ich aber bezüglich Bodenkampf nur Bilder gesehen habe, die sich eher damit beschäftigen, wie man reagiert, wenn man im sitzen (natürlich ohne Stuhl) angegriffen wird.

Zudem wurde hier schon mehrfach geschrieben, dass der Bodenkampf-Teil nicht dem Judo/JJ ähnelt.

Falls du keinen "Bodenkampf" unterrichtest, weist du dann was über den klassischen Bodenkampf im Karate?

Gruß
KeineRegeln

Leider haben die meisten Karateka keinerlei Ahnung vom Boden, was aber auch auf einige JJ und Judoka zutrifft. Häufig limitieren vorgenannte ihre Möglichkeiten durch extreme Reglements dermaßen, dass er häufig wenig praktikabel ist, auch wenn durchaus gute Ansätze vorhanden sind. Aber allein schon solche Einschränkungen wie das Verbot vom slamming und aufstehen etc. nimmt schon ganz viel Realität raus. Wer sich am Boden auskennt, hat auch kein (großes) Problem mit schlagenden und tretenden Gegnern in 1:1 Situationen.

Warum dass dennoch im MMA häufig zum Erfolg führt? Weil beide Kontrahenten in alle Bereichen ausgebildet sind und das Allaround Fighting einen völlig anderen konditionellen Anspruch hat als das reine Standup oder der reine Bodenkampf.

Btw. (voraussichtlich) haben wir in Bielefeld am 16.+17.03.2013 einen KU-Lehrgang zum Thema: Verteidigung gegen Schläge, Tritte etc. im Stand, an der Wand und am Boden. Wer ihn kennt, es ist der Koryu Uchinadi Quadrant Drill, von dem es insgesamt 4 Stufen gibt.

Stufe 1 (ohne Konter) ist hier zu sehen:
Koryu Uchinadi Uke-waza - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=IrV3XTQLnbM)

Regards
Marc

kanken
26-01-2013, 14:19
@Keine Regeln

Nur weil du ein paar Kakie Sachen im Videofaden verlinkt hast: Das was ich als Kakie kennengelernt habe geht eher in die Richtung des Tuisho der chin KK. Das Goju-Ryu Kakie ist etwas anderes.

Sojobo
26-01-2013, 14:54
@Keine Regeln

Nur weil du ein paar Kakie Sachen im Videofaden verlinkt hast: Das was ich als Kakie kennengelernt habe geht eher in die Richtung des Tuisho der chin KK. Das Goju-Ryu Kakie ist etwas anderes.

Also was ich so an Tuisho kennengelernt habe ist nichts anderes als das Goju Ryu-Kakie, das ich kenne. Drills, bei denen es um Klebenbleiben geht, die Energie des Partners zu spüren und umzuleiten, um fassen und kontern zu können und das Gleichgewicht zu brechen.
Kann aber natürlich ein terminologisches Aneinadervorbeireden sein. Video?

KeineRegeln
26-01-2013, 15:08
Nicht übel. ^^ Wo ist denn der lehrgang? Bin ja jetzt wieder etwas fitter/belastbarer. Wenn's zeitlich klappt, bin ich dabei. Das letzte mal hats ja leider nur an der Gesundheit gescheitert... Hauptsache, diesmal ist keine Kata dabei. Will mich nicht wieder blamieren
:D

Gruß

KeineRegeln

ZoMa
26-01-2013, 15:18
Hat sich keiner blamiert ;-) Lehrgang ist in Bielefeld, habs gerade dazugeschrieben. Am Ende wollte ich noch ne runte Open Mat machen. Standup + Boden. Dann können wir wieder ein bisschen Action haben :)

kanken
26-01-2013, 16:03
Also was ich so an Tuisho kennengelernt habe ist nichts anderes als das Goju Ryu-Kakie, das ich kenne. Drills, bei denen es um Klebenbleiben geht, die Energie des Partners zu spüren und umzuleiten, um fassen und kontern zu können und das Gleichgewicht zu brechen.
Kann aber natürlich ein terminologisches Aneinadervorbeireden sein. Video?

Wenn du z.B. Higaonna nimmst, kann ich mir keinen größeren Unterschied vorstellen (das sind unterschiedliche Universen).

KeineRegeln
26-01-2013, 16:07
Cool ^^

Sorry für doppeltes OT: zurückdenkend an den Kampf, dacht ich das du oder auch ein anderer mir eine Frage beantworten kann. Hatte die Frage bereits an einen existierenden Topic im Thai-Unterforum gestellt, aber keiner hat geantwortet...

Habe letztens in nem Dönerladen den Thai-Clinch gezeigt bekommen. Wie kommt man da am besten wieder raus?? (gern auch als PM)

Sorry, danach wieder Topic.

Gruß + dank

KeineRegeln

KeineRegeln
26-01-2013, 16:16
Wenn du z.B. Higaonna nimmst, kann ich mir keinen größeren Unterschied vorstellen (das sind unterschiedliche Universen).

Vielleicht ist es wie er schreibt, ein Begrifflichkeitsproblem? Bzw ist sind die Interpretationen der Lehrer die er gesehen hat/erlebt hat, trotz der Unterschiede ähnlich (auf Grund der Interpretation).

Hier wären Video Vergleiche interessant. Auch interessant ob leihen überhaupt Unterschiede sehen.

@kanken: meine Anmerkung sollte nicht bedeuteten, dass ich irgendwas verstanden habe, sondern nur eine Vorstellung habe in welche Richtung es geht. Das ich mir eben kein BJJ darunter vorstelle. Dachte, das wäre klar herauszulesen.

Gruß
KeineRegeln

kanken
26-01-2013, 22:07
Kakie ist eine Übungsform zum schulen elementarer Prinzipien, es darf nicht mit Kampf verwechselt werden! Hier ein Video was in meinen Augen brauchbares zeigt:

hkyq9FljlG8

Ist leider kein Karate, aber ich bin gefühlt eben näher an den chin KK dran als am "modernen" Karate.

Die Vergleiche zu Higaonna und dem Goju-ryu Kakie kann jeder selber sehen.

Grüße

Kanken

KeineRegeln
26-01-2013, 22:40
Schönes Video. Man sieht mal wieder, die Hüfte macht's. Der Trainer bewegt sich mit dem ganzen Körper. Ich muss auch noch davon Abkommen die arme als Hauptkraftquelle zu nutzen und die Hüfte dafür stärker mit der Bewegung einzubeziehen.

Gruß
KeineRegeln

Sojobo
26-01-2013, 22:44
Ist leider kein Karate, aber ich bin gefühlt eben näher an den chin KK dran als am "modernen" Karate.

Die Vergleiche zu Higaonna und dem Goju-ryu Kakie kann jeder selber sehen.

Danke! Der Drill ist zwar länger und komplexer (und "chinesischer"), als was ich kenne, aber vom Prinzip her ist es mir vom Goju Ryu sehr vertraut. Nichts weiter als eine Passage aus der Shisoshin wird da aus meiner Sicht geübt. Aber Goju ist ja auch noch näher am Quanfa dran, als die meisten anderen "großen" Karate-Stile...

kanken
27-01-2013, 08:50
Hast du ein Video von einer Übungsform in dieser Weise vom Goju? Wer im Goju-Ryu arbeitet so weich mit solchen Fähigkeiten des Fühlens und Interpretierens? Solche Listeningskills kenne ich von dort nicht.
Alleine das Grundprinzip im Goju-Ryu ist um 180 Grad andersherum. Drücken und Ziehen sind da komplett vertauscht.

Also wenn du ein Video kennst wo ein Goju-ryuler so wie oben arbeitet würde ich das gerne sehen.

Grüße

Kanken

Sensei-T
27-01-2013, 09:47
Moin kanken,

wieder einmal sehr interessante Postings von Dir, DANKE. Ich möchte mal meinen Teil zum Thema Goju und Kakie los werden und eben auch eine Passage aus einem Deiner Postings hier im Forum/Thread aufgreifen:


Hast du ein Video von einer Übungsform in dieser Weise vom Goju? Wer im Goju-Ryu arbeitet so weich mit solchen Fähigkeiten des Fühlens und Interpretierens?

Das Kakie, welches ich kennengelernt habe von meinen damaligen Trainer, orientierte sich eher an dem Video von/über Higaonna. Aufnehmen und Umlenken der Energie, Kleben bleiben, etc. Allerdings kaum so weich wie in dem von Dir verlinkten Video. Das "Rooting" ist einfach fester/stabiler, der Ablauf im Körper durch den nicht so "biegsamen" Körper geprägt.

Es wurde und wird, wenn's denn überhaupt noch gelehrt wird, im Sanchin-Dachi geübt, Bewegung kam aus der Hüfte. Jedoch keine weite/offene Form, sondern eher eine kleine Bewegungsamplitude zum Teil mit mehr Krafteinsatz als notwendig. Schulung des Oberkörpers/der Arme wäre wohl passender gewesen, als "Energieumleitung". Dennoch: z. B. in der bei uns gelehrten Shisochin ist eben diese weiche Form enthalten, so hat's Sojobo auch schon gepostet. Nur nicht jeder erkennt sie und kann sie umsetzen :o



Solche Listeningskills kenne ich von dort nicht.

Kann ich mir vorstellen, weil's kaum jemand praktiziert/praktizieren kann. Als ich damals angefangen bin, war ich mal auf einem Lehrgang in Kamen mit einem Referenten: Harry de Spa. Er konnte das Kakie, so wie ich das aus heutiger Sicht beurteilen kann, doch fließender und weicher, als die meisten anderen heute ausführen.

Und abschließend:

Eben, es gibt nur die KK dessen, der sie unterrichtet. Sie ist immer eine Summe der Lehren seiner Lehrer und von sich selbst.

Es gibt sicherlich einige Karateka, die sich weiterentwickelt haben, andere, die an alten Formen und Praktiken festhalten und stehen bleiben... Auf Kakie bezogen: viele werden nach Higaonna's Form unterrichten, wenn sie es denn tun, andere sicherlich auch nach weicheren Elementen suchen/gesucht haben. Alles eine Frage der Möglichkeiten und des Willens.

Gruß,
T.

Sensei-T
27-01-2013, 09:51
Schönes Video. Man sieht mal wieder, die Hüfte macht's. Der Trainer bewegt sich mit dem ganzen Körper. Ich muss auch noch davon Abkommen die arme als Hauptkraftquelle zu nutzen und die Hüfte dafür stärker mit der Bewegung einzubeziehen.

Gruß
KeineRegeln

... den ganzen Körper ... :)

KeineRegeln
27-01-2013, 11:27
Das sowieso :) ich meinte damit, das die Hüfte der Verbindungspunkt zwischen Ober- und Unterkörper ist. Anfänger wie ich arbeiten hauptsächlich mit dem Oberkörper sobald Druck auf den Oberkörper besteht.

Das man so weniger "Kraft" aufbringt ist klar. Aber um davon weg zukommen übt man ja KK.

Gruß
KeineRegeln

ZoMa
27-01-2013, 13:52
Das Tai Chi Video ist ganz nett (obwohl mir die Sachen mit den Knien nicht so gut gefällt) und derartige Übungsformen sind mir bekannt, auch wenn sie bei uns häufig (nicht immer) "Karatelastiger" sind.

Darüber in wie weit sie fürs Training essentiell sind, kann man sich natürlich streiten. Ich halte es für ein ganz gutes Warmup und eine gute Sache für Fortgeschrittene u.a. auch um Hebel im Fluss zu finden, allerdings muss man sich natürlich im klaren sein, was man vermitteln will und wo die jeweiligen Schwachpunkte in der Übungsform liegen. Hier z.B. liegt eindeutig die Betonung stärker auf "Kunst" als auf "Kampf" und Ashi und Tai Sabaki fehlen gänzlich, daraus folgt, dass eben zu Gunsten des "rooting" die Hebeleffizienz teilweise etwas vernachlässigt werden muss. Aber so ist das eben, in der KK gibt es nicht die eierlegende Wollmilchsau.

First Things First, daher steht Kakie (u.ä.) nicht auf unserem Trainingsplan ganz oben.

@ Keine Regeln:
Zum Double Collar Tie (Thai Clinch), ein ganz brauchbarer Escape geht über die Ellenbogen des Gegners, wenn man sie durch Zug und / oder Druck auseinander zu bekommen, kommt man raus. Einfach ist das allerdings nicht wenn der Tie wirklich gut zu ist, zumal Knie und Whipping Knees das Zeitfenster nicht sonderlich weit offen lassen.

kanken
27-01-2013, 14:08
So so, die Betonung liegt eher auf Kunst als auf Kampf? Du wirst es wissen...
Ohne die Dinge, die in so einer Übung geschult werden, gibt es keinen Kampf. Mit Kunst hat das nix zu tun.

ZoMa
27-01-2013, 14:22
Kunst im Sinne von: Subtilere Bewegungs- und Prinzipienschulung in einem bestimmten Bereich. Unterstützt das Kämpfen sicherlich, gerade in Handgemengen mag das helfen, Kämpfen kann man aber auch durchaus ohne diese Übungen. Zumindest scheinen viele das Hinzubekommen.

kanken
27-01-2013, 14:34
Kunst im Sinne von: Subtilere Bewegungs- und Prinzipienschulung in einem bestimmten Bereich.

Dann hatte ich dich missverstanden, das kann ich unterschreiben. ;)

SKA-Student
27-01-2013, 16:40
Ich habe ickens Videoantwort zum Thai Clinch in KeineRegelns Video Thread verschoben.
Hier bitte kein Off Topic mehr.
Thema hier nur Shudokan.
Danke.

icken
27-01-2013, 16:51
Ich habe ickens Videoantwort zum Thai Clinch in KeineRegelns Video Thread verschoben.
Hier bitte kein Off Topic mehr.
Thema hier nur Shudokan.
Danke.

Alles klar.
Sorry fürs OT.:verbeug:
Hätte gleich per PN antworten sollen.

Haishu
28-01-2013, 14:07
Jetzt haben wir ja einige Kakie Sachen hier gesehen.
Ursprünglich kamen wir da jedoch über den Bodenkampf drauf.

Übt ihr Kakie am Boden oder habe ich das falsch verstanden?
Wenn ja: gibt es dazu Videos ? Würde mich sehr interessieren.

kanken
28-01-2013, 14:56
Nein, wie üben kein Kakie am Boden. Der Kampf am Boden hat zwar viel mit den Dingen zu tun die im Kakie geübt werden, aber eine gesonderte Übungsform im Sinne des Kakie haben wir im Boden nicht.

Grüße

Kanken

Haishu
28-01-2013, 16:28
dann hatte ich das falsch Verstanden.
Dankeschön