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Vollständige Version anzeigen : Old school vs. New School BJJ



jkdberlin
30-01-2013, 09:32
Ein ganz guter Blogeintrag: Am I starting to dislike Brazilian Jiu-Jitsu? | Joshua Palmer (http://joshua-palmer.com/am-i-starting-to-dislike-brazilian-jiu-jitsu/)

Ich fand den Fight auch echt langweilig, schlecht und blöd (sagte ich schon "langweilig"?) und konnte überhaupt nicht verstehen, dass so viele im Laufe der Europeans den so toll fanden. Ja, der Guardpass und die Backattack...nach dem die sich über 4 Minuten an den Hosenbeinen gezerrt haben...gähn.

max.warp67
30-01-2013, 09:43
Ich fand den Kampf auch sehr überbewertet.
Ist mir in letzter Zeit auch echt zuviel "double guard jump", 50/50, Berimbolo etc.

itto_ryu
30-01-2013, 09:43
Reine Bodenkampfturniere sind zum Zuschauen ehrlich gesagt langweilig, dass sage ich sogar als Fan. BJJ ist zum Zuschauen am geilsten, wenn es No-Gi ist (wobei z.B. Royler Gracie vs. Eddie Bravo eigentlich sehr langweilig ist, bis was passiert) oder im MMA vorkommt :D Am spannensten ist BJJ in seiner old school-Form gegen andere Stile bzw. mit weniger strengen Regeln:

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Gut fand ich daher, was mal im KKB gepostet war, BJJ im Octagon mit Schlägen am Boden oder so ähnlich. Ich finde, dass würde die Ursprungsidee der Gracies als komplettes Kampfsystem für Duell- und Straßenkampf/SV wieder näher kommen, gerne auch mit Gi und MMA-Faustschützern. Das war wie Muay Thai mit MMA-Faustschützern und Takedowns, auch eine schöne Variante.

Was ich persönlich als Regel streng einführen würde, wäre, dass der Kampf im Stand beginnen muss, also nichts mit auf den Boden hocken und warten, bis es losgeht. Das fände ich zum Zuschauen spannender, vor allem wenn es Punkte dafür gibt, den Takedown zu verhindern, es also zum einen Ziel ist, im Stand zu bleiben bzw. erfolgreich den Takedown zu setzen.

Ir-khaim
30-01-2013, 09:47
Ein ganz guter Blogeintrag: Am I starting to dislike Brazilian Jiu-Jitsu? | Joshua Palmer (http://joshua-palmer.com/am-i-starting-to-dislike-brazilian-jiu-jitsu/)

Ich fand den Fight auch echt langweilig, schlecht und blöd (sagte ich schon "langweilig"?) und konnte überhaupt nicht verstehen, dass so viele im Laufe der Europeans den so toll fanden. Ja, der Guardpass und die Backattack...nach dem die sich über 4 Minuten an den Hosenbeinen gezerrt haben...gähn.

Seh ich auch so.

Aber das von einem bekennenden Guard- Puller? ;)

Takedown, Pass, Submit - leider ists im BJJ nicht so leicht, ausreichendes Takedowntraining zu bekommen, weshalb vermutlich auch viele, die gern werfen würden, Guard pullen müssen.

tonyberlin
30-01-2013, 09:48
ganz deiner meinung... super langweilig.

sieht aus wie 2 spinnen die sex haben.

es sind die pun kteregelungen.
einfach submission only und wenn möglich kein zeitlimit...wie das kumite von lloyd irvin oder metamoris.

sehr viel mehr dynamik !

Bury
30-01-2013, 09:53
Ich musste vorspulen, als beide gleichzeitig auf den Hintern fallen und die Hose greifen...wozu? Könnte man nicht gleich am Boden starten, wenn sie sich eh fallen lassen? :o

max.warp67
30-01-2013, 09:56
Ganz ketzerisch mal vorgeprescht: Den Guard Pull verbieten oder zumindest mit 2 Punkten für den Gegner bewerten. Da würden sich Takedowns und das Training dafür für die Wettkämpfer durchaus wieder lukrativer machen.

Pustekuchen
30-01-2013, 10:07
naja, irgendwie ist es halt die Weiterentwicklung des Sports. Die Leute werden taktischer und trickreicher (bez. der Regeln). Im Fussball gibts die Abseitsfalle, macht ja in einem "echten" Spiel auch keinen Sinn.
Ich weiss nicht, ob dieses ganze Untergangszenario des BJJ wirklich so dramatisch ist. Solange es verschiedene Turnierarten gibt (nicht nur von der IBJJF ausgerichtet ;) ). ist doch fuer jeden was dabei.

Straight
30-01-2013, 10:12
Vielleicht haben die einfach ein "schlechteres" Top Game bzw. denken kein ausreichendes Top Game zu haben. Wird auch teilweise imho nicht in ausreichendem Maße in den niederen Rängen trainiert, weil es ja vermeintlich einfacher zu lernen sei, als das Bottom Game.

Langweilig triffts ganz gut.

Rocco S.
30-01-2013, 10:13
Der "New-School-Jiu-Jitsu-Style" geht mir schon länger auf den Geist weil immer mehr Fokus auf Advantages ziehen oder auf phantasievolle Weise zu punkten gelegt wird.
Alles in Allem ist das technische Niveau natürlich enorm gestiegen und die Leistungsdichte im Spitzenbereich ist viel höher ABER dafür bewegt sich Jiu-Jitsu immer mehr vom Kämpfen zum Sport hin, was das Gegenteil meiner Philosophie ist (man stelle sich einen Guardpull gefolgt von Berimbolo im Straßenkampf vor...).
Das neue Jiu-Jitsu ist kreativ, bietet Raum für neue technische Wege und entwickelt sich ständig weiter - es ist aber nicht mehr das Jiu-Jitsu was ich lebe und an das ich glaube.
Wenn eine Technik nicht mit wesentlichen Gewinn in einem echten Kampf eingesetzt werden kann, verliert sie ihre eigentliche Bedeutung (weshalb ich solche Techniken nur noch dosiert trainiere und trainieren lasse).

Horrido
30-01-2013, 10:13
Ich kann mir das Video in dem Blogeintrag gar nicht ansehen, aber gehe jetzt mal davon aus, dass es sich um Miyao gegen Keenan Cornelius handelt!?!

Der Kampf an sich war natürlich langweilig, da wird keiner sagen, dass der supertoll war. Die Begegnung zwischen den Beiden wird immer als Highlight gesehen.....

Natürlich machen sowas die Regeln auch immer möglich, aber das ist ein anderes Thema.

Ich bin auch kein Freund von dem ganzen Berimbolozeug und stehe komplett auf die Basics. Sehe mir auch lieber Kämpfe aus den Jahren 2003, 2004, 2005 usw. an, als so mancher Aktueller.

Aber es waren auch wirklich sehr schöne Kämpfe bei den Euros dabei
Es ist (noch) nicht alles schlecht :)
Natürlich kommen vermehrt so "lahme" Kämpfe immer wieder vor, was auch sehr schade ist....

jkdberlin
30-01-2013, 10:14
Also, ich bin ja selber Guardabsetzer...dazu gibt es ja auch eine Regel, du musst vorher Kontakt zum gegner haben, das finde ich gut. BJJ ist in der Sportvariante eine Bodenkampfart, langes Gekämpfe um den Takedown haben wir beim Judo und Ringen, das brauchen wir hier meiner Meinung nach nicht.

Aber dieses Hosengezupfe der beiden ist doch für mich Stalling.

Pustekuchen
30-01-2013, 10:38
man stelle sich einen Guardpull gefolgt von Berimbolo im Straßenkampf vor...Ich finde den Vergleich immer ein wenig unfair - ich glaube kein Kaempfer wuerde das versuchen!
Ich denke, alles hat seinen Platz und wenn man sich hochrangige competitions mit bestimmten Regelwerken ansieht, dann sieht man nur einen kleinen Teil des BJJ. Als ob man sich ueber die Alltagstauglichkeit der Rennwagen in der Formel 1 beschweren wuerde.

Aber dieses Hosengezupfe der beiden ist doch für mich Stalling.Gibt im Stand ja noch diese albernen catfights :D

Björn Friedrich
30-01-2013, 11:02
Als ich mit Royce vor seinem Seminar hier in Deutschland zusammen saß, hab ich gesagt: Royce, bitte unterrichte oldschool Jiu Jitsu, kein Sport BJJ.

Er schaut mich mit an und sagt: I hate Sport Jiu Jitsu, it destroys Jiu Jitsu.

Danach war die Welt wieder in Ordnung.:-)

Tschüß
Björn Friedrich

Ir-khaim
30-01-2013, 11:05
Also, ich bin ja selber Guardabsetzer...dazu gibt es ja auch eine Regel, du musst vorher Kontakt zum gegner haben, das finde ich gut. BJJ ist in der Sportvariante eine Bodenkampfart, langes Gekämpfe um den Takedown haben wir beim Judo und Ringen, das brauchen wir hier meiner Meinung nach nicht.

Aber dieses Hosengezupfe der beiden ist doch für mich Stalling.


Was machst Du denn, wenn Du Guard pullst und Dein Gegner das zeitgleich auch macht?
Bist Du derjenige, der aufsteht und versucht, zu passieren?

Björn Friedrich
30-01-2013, 11:21
True words:
8_IKRjNHkwg

Tschüß
Björn Friedrich

jkdberlin
30-01-2013, 11:25
Was machst Du denn, wenn Du Guard pullst und Dein Gegner das zeitgleich auch macht?
Bist Du derjenige, der aufsteht und versucht, zu passieren?

Ja, sofort. Für mich gehört zu einem guten Guardspiel das Passieren mit dazu. Als wir mal Carlson Gracie Jr. bei uns in der Schule zu einem Seminar hatten, sagte dieser: " A good guardplayer...I would teach him how to pass, cuase after he swept he will probably end up in the guard of his opponent."

Ich mag Guard, beide Seiten, Passing und Sweep/Submission. Der Pass von Keenan war gut, nur kam er über 4 Minuten zu spät :)

tehjay
30-01-2013, 11:47
Aber das mit den "4min zu spät" verstehe ich taktisch. Mich hat das bei den meisten Buchecha Kämpfen auch "geärgert", dass er eine Minute vor Schluss überhaupt zum ersten Mal daran denkt zu Punkten um dann zu gewinnen – aber es ist sinnvoll, ja, risikoarm.

Ich könnte mich darüber schlecht beschweren, denn ich erinnere mich zu gut, dass wir öfter darüber geredet haben, dass ich in nem Kampf mein Game zu schnell ausgepackt und durchgebracht habe und mein Gegner mit Punkterückstand plötzlich wilddreht und auch noch Zeit hat was damit anzurichten. Oder umgekehrt oft gut damit gefahren bin 4min den Guardpass zu verhindern und dann auf den letzten Drücker zu Sweepen und zu Submitten oder Top Position zu sichern und den Kampf nach Hause zu bringen.
Und wenn ich mir deine Kämpfe angucke.... angenommen es gäbe die Stalling Regel nicht – wie viele deiner Gegner würden ungesweept aus deiner Halfguard kommen? :)
Ich meine du würdest ja zB auch nicht sagen, dass du die Halfguard nur "hältst" und am Gürtel zuppelst. Es is kontrolle, es ist Zentimeterarbeit und dein Gegner hat die Hände voll damit zu tun die akute Bedrohung Sweep zu bekämpfen weswegen von aussen gesehen 'ne Weile nichts zu passieren scheint bis entweder der Sweep unvermeidbar wird oder Stalling angezeigt wird.


Zum Thema Double Guardpull. Nirgendwo passieren Double Guardpulls so oft wie in den leichteren Gewichten der höheren Gurtklassen. Die Frage ist doch warum? a) Auf dem Niveau will jeder sofort in sein als effektiv empfundenes Game. b) Guardspielen hat sich als effektiv bewährt c) keiner möchte den Kampf im Game seines Gegners beginnen.
Wenn also jeder weiß was er will und was er nicht will ist Doubleguardpull eine Konsequente Erscheinung. Und ich finde daran auch erstmal so nichts falsch. Nun gibt es unterschiedliche Typen von Kämpfern – ich persönlich würde (meistens) auch die Guard zu passieren wollen wenn ich in der Situation bin verstehe aber genauso Überlegungen dazu bis zum bitteren Ende um die Guard zu kämpfen – auch welche die vom Gegner abhängig gemacht werden: a) passing game ist nicht gut genug um das risiko einzugehen von einer wirklich guard angegriffen zu werden b) ich hab unglaublich viel respekt vor der guard meines gegners und möchte daher selbst diese position besetzen damit er auf keinen fall in sein A-Game kommt.

Ich sage:
30-01-2013, 12:18
Persönlich bin ich immer mehr der Meinung, wenn nicht bald submission-only-Turniere populärer werden, dass es dann ganz böse ausgeht mit dem BJJ.
Verstehe ich sowieso nicht.
Submission-only ist viel spannender und fordernder als irgendeine andere Turnierform.
Mir vergeht mittlerweile jeder Kampf, weil die Kämpfer zu 50% damit beschäftigt sind, auf die verdammten Punkte zu starren.

Dr.Jab
30-01-2013, 12:18
Am spannensten ist BJJ in seiner old school-Form gegen andere Stile bzw. mit weniger strengen Regeln



naja. manche dieser old school vale tudo fights die 3 stunden dauern sind auch nicht sonderlich spannend anzusehen. der betreffende kampf ist allerdings echt gähnend langweilig, zum anschauen ist no gi ohnehin schöner weil es einfach flüssiger und schneller ist. einen guard pull als takedown für den gegner zu werten könnte doch durchaus ein anreiz sein solchen situationen vorzubeugen ;) wer es wirklich drauf anlegt kann es dann ja trotzdem tun aber double guard pulls wird es dann wohl nicht mehr geben.

jkdberlin
30-01-2013, 13:00
Ich meine du würdest ja zB auch nicht sagen, dass du die Halfguard nur "hältst" und am Gürtel zuppelst. Es is kontrolle, es ist Zentimeterarbeit und dein Gegner hat die Hände voll damit zu tun die akute Bedrohung Sweep zu bekämpfen weswegen von aussen gesehen 'ne Weile nichts zu passieren scheint bis entweder der Sweep unvermeidbar wird oder Stalling angezeigt wird.

Es ist aber ein Unterschied, ob ich an einem Sweep arbeite und mein Gegner gegen hält an seinem Pass arbeitet oder ob ich und mein Gegner auf der Seite liegen und sich gegenseitig an den Hosenbeine nestlen.

Big_F
30-01-2013, 13:10
Ich hätte am liebsten submission-only-Turniere mit 10 Minuten für Anfänger,15 für Blau und Lila und 20 für Braun und Schwarz.Ich finde das gerade die Zeit zu knapp ist.Mit langweiligen Kämpfen habe ich kein Problem,ich hasse es aber wenn der Gegner eine gute Guard hat man sie gerade passiert sich die gute Position sichert und dann nicht genug Zeit hat für eine Submission.

Underhook
30-01-2013, 13:23
Mit langweiligen Kämpfen habe ich kein Problem,ich hasse es aber wenn der Gegner eine gute Guard hat man sie gerade passiert sich die gute Position sichert und dann nicht genug Zeit hat für eine Submission.

oder wenn der gegner shootet und danach 3 minuten festhält um seinen 2 punkte vorsprung zu halten

Rocco S.
31-01-2013, 00:06
Ich finde den Vergleich immer ein wenig unfair - ich glaube kein Kaempfer wuerde das versuchen!
Eben, Keiner würde das versuchen weil es unfunktional in einem ernsthaften Kampf ist.



Ich denke, alles hat seinen Platz
Ganz deiner Meinung, man muss es aber nicht unbedingt mögen oder fördern.



Gibt im Stand ja noch diese albernen catfights :D
:D Ja, Stalling ist nun wirklich kein BJJ-Exklusivrecht.

Pustekuchen
31-01-2013, 12:21
Habe mir gerade ein Interview mit Eddie Bravo angehoert ( * (http://www.youtube.com/watch?v=tvNLSz5wlOY&list=PLA0983D7EA3E2CDD1&index=16) ). Die ganze Gi und No-Gi Diskussion passt hier eigentlich zum Thema, vor allem wenn wir die Effektivitaet im Streetfight (tm) mit einbringen. Insofern koennte das "wahre", bzw old-school BJJ im No-Gi liegen.

sivispacemparabellum
31-01-2013, 12:46
Schickt Barnett. Der nimmt dann den ein oder anderen auseinander. Ist einfach eine gute Ergänzung zum New School BJJ. Vielleicht kommt mal wieder die Chance für ein paar ringerische Kämpfer. Ich fand die Berimbolo Sachen interessant, als Leute mit ihnen überrascht wurden. Spektakulär. Jetzt oft gähnend langweilig.

itto_ryu
31-01-2013, 12:58
Man kann daran halt gut sehen, wie durch Regularien und EInschränkungen, gewisse Taktiken dominieren und somit die befürchtete "Versportlichung" einer Kampfkunst voranschreitet. Ist im Endeffekt dass, was dem europäischen Fechten nach und nach passiert ist und jetzt haben wir diesen grotesken Olympia-Mutanten, der uns mit Langeweile und mangelnder technischer Finesse quält.

Ligeirinho
31-01-2013, 13:21
Habe mir gerade ein Interview mit Eddie Bravo angehoert ( * (http://www.youtube.com/watch?v=tvNLSz5wlOY&list=PLA0983D7EA3E2CDD1&index=16) ). Die ganze Gi und No-Gi Diskussion passt hier eigentlich zum Thema, vor allem wenn wir die Effektivitaet im Streetfight (tm) mit einbringen. Insofern koennte das "wahre", bzw old-school BJJ im No-Gi liegen.
Was haben sie mich beackert! „Es wird dein Spiel verbessern.“ „Damit du nicht dauernd submittet wirst.“ „Ist auch gut für die Straße und so.“ ... Und jetzt, wo sie mich fast soweit haben und ich tatsächlich schon 2 Stunden in Pyjama-Jacke verbracht habe... Und faaaaast Gefallen dran gefunden hab... (Man kann so prima werfen mit den Teilen.) - Jetzt kommst du und Eddi Bravo und machst alles wieder kaputt! Also echt, Mann! :motz:

Big_F
31-01-2013, 13:23
Habe mir gerade ein Interview mit Eddie Bravo angehoert ( * (http://www.youtube.com/watch?v=tvNLSz5wlOY&list=PLA0983D7EA3E2CDD1&index=16) ). Die ganze Gi und No-Gi Diskussion passt hier eigentlich zum Thema, vor allem wenn wir die Effektivitaet im Streetfight (tm) mit einbringen. Insofern koennte das "wahre", bzw old-school BJJ im No-Gi liegen.

Das No-Gi besser SV ist sehe ich überhaupt nicht.

Björn Friedrich
31-01-2013, 13:40
Ich mach zwar No-Gi, aber ich würde nicht sagen das man für ein SV taugliches Jiu Jitsu, zwingend No-Gi Jiu Jitsu braucht, da gibt es andere Faktoren die wichtiger sind.

Ausserdem ist in Deutschland eine schwere Jacke nicht so unüblich und man sollte schon daran gewöhnt sein, das man auch mal gegriffen wird.....

Wie gesagt, da gibt es andere Faktoren die eine größere Rolle für die Straßentauglichkeit spielen.

Tschüß
Björn Friedrich

Ich sage:
31-01-2013, 14:36
9WkmgQQhVSw

itto_ryu
31-01-2013, 19:18
Eben. No-Gi für die Sommersaison, Gi für Frühling, Herbst und Winter, wenn die bösen Burschen mit kongrede Bomberjacke unterwegs sind :D

Pustekuchen
31-01-2013, 21:03
Ausserdem ist in Deutschland eine schwere Jacke nicht so unüblich und man sollte schon daran gewöhnt sein, das man auch mal gegriffen wird.....Das Argument ist ja eher, dass die ganzen Gi-spezifischen Techniken wegfallen, die in Wettkämpfen solch spezifischen Taktiken ermöglichen, wie halt Spider-Guard usw. Heisst ja nicht, dass ein No-Gi Grappler keine Jacke greifen kann, genauso wie ein Gi-Grappler auch ohne Gi klar kommt.

Ich persönlich mag beides, werfe hier nur das Argument von Eddie Bravo ein (der ja auch ein recht... nerviger Geselle sein kann :D )


Und jetzt, wo sie mich fast soweit haben und ich tatsächlich schon 2 Stunden in Pyjama-Jacke verbracht habe.Ich mag die! Die machen so schön schlank!

Watt
31-01-2013, 23:03
Wenn man sich allerdings mal so ADCC 2001 oder sowas anguckt fällt auch auf das es da so manche Kämpfe gibt, die nahezu die gesamte Zeit abtastend im Stand stattfinden oder in der Closed Guard ehe kurz vor Ende, um einen Punkt Gas gegeben wird.

Ich glaube "Trends" wie 50/50, DLR, Berimbolo normalisieren sich auch wieder. Allein schon, weil irgendwann jeder gezwungen ist defence zu trainieren. Und Takedown/Passing/Topgame Leute wie Galvao, Garcia, Viera sind ja auch immer noch erfolgreich.

Horrido
01-02-2013, 07:20
Ich glaube "Trends" wie 50/50, DLR, Berimbolo normalisieren sich auch wieder. Allein schon, weil irgendwann jeder gezwungen ist defence zu trainieren. Und Takedown/Passing/Topgame Leute wie Galvao, Garcia, Viera sind ja auch immer noch erfolgreich.

Genau, es ist eben nicht alles schlecht oder so dramatisch, wie es manchmal hingestellt wird.

Und an den Namen, die du nennst sieht man ja, was erfolgreich ist und auch immer sein wird :)

Holmar
09-02-2013, 19:30
In dem Zusammenhang erinnere ich mich an ein ziemlich interessantes Interview mit Ole Bischoff. Den link hab ich leider nicht mehr, aber die Essenz war, dass die olympischen Judoka jedesmal mehr oder weniger ihre Taktik umstellen müssen, weil die sich untereinander so gut kennen, dass alle einerseits auf die bekannten Schwächen der Gegner hinarbeiten und gleichzeitig seine eigenen auszumerzen muss.

Royce Gracie 2
09-02-2013, 21:12
Man muss auch mal ganz klar sagen:

Oldschool BJJ schön und gut und wichtig.

Warum gibt es dann so viel newschool BJJ auf allen hochwertigen Turnieren ?
Ganz einfach: Wenn man mit Zeitlimit und Punkten kämpft dann ist Oldschool BJJ einfach unterlegen.

Ja dann lieber ohne Zeitlimit und ohne Punkte ?
Dann haben wir 80% der Kämpfe unentschieden....

Das Niveau ist mittlerweile zu gut als dass man einen Gegner einfach finishen könnte.
Da haben wir dann 10 Minuten Kämpfe , bei denen einer vollkommen dominiert
aber nicht finishen kann und ein unentschieden nach dem anderen am laufenden Band

Björn Friedrich
09-02-2013, 21:18
Nee der Grund dafür ist ganz einfach. BJJ ist dafür gemacht sich gegen Schläge zu verteidigen und mit Schlägen würden einige Positionen überhaupt nicht vorkommen.

Als Rickson auf seinem Seminar jemand gefragt hat, ob man in einer bestimmten Position nicht die Guard passieren könnte, hat er keine Funky Moves gemacht, sondern seinem Gegner angetäuschte Schläge verpasst und gemeint, try to pass.:-)

Das ist BJJ......

Tschüß
Björn Friedrich

Royce Gracie 2
09-02-2013, 22:34
Nee der Grund dafür ist ganz einfach. BJJ ist dafür gemacht sich gegen Schläge zu verteidigen und mit Schlägen würden einige Positionen überhaupt nicht vorkommen.

Als Rickson auf seinem Seminar jemand gefragt hat, ob man in einer bestimmten Position nicht die Guard passieren könnte, hat er keine Funky Moves gemacht, sondern seinem Gegner angetäuschte Schläge verpasst und gemeint, try to pass.:-)

Das ist BJJ......

Tschüß
Björn Friedrich

Dem Stimme ich natürlich zu.
Mit Schlägen wird vieles einfacher, weil viele Defensive verhaltensweisen (Stalling aus merkwürdigen Verenkungen nicht funktioniert wenn der in Top Position schlagen kann)
Nur ist dir denke ich auch klar , das aktuell in der UFC Oldschool BJJ alleine nichtmal Ansatzweise mehr ausreicht um irgendwas zu bewirken.

Man könnte damit sagen Oldschool BJJ ist etwas in einem Dilema.

Womit es ursprünglich geglänzt hat nämlich der Dominanz im "Free fight" taugt es alleine nicht mehr.
Reine BJJler spielen im Spitzen-MMA überhaupt keine Rolle mehr weil sie gnadenlos untergehen.

Also hat man nur die Wahl:

MMA -> ist als reiner Oldschool BJJler nicht auf hohem Niveau möglich
Keinen Sport -> das ist sicher auch keine Lösung
oder einen eigenen Sport ohne Schlagen. -> da hat Oldschool BJJ aber auch Nachteile

Und da ist es wenig verwunderlich, dass die Dinge so sind wie sie derzeit sind

Björn Friedrich
10-02-2013, 09:05
BJJ war auch nie für MMA gemacht. Runden, Zeitlimits, Aufstehen wegen Inaktivität, Handschuhe die die Hände Schützen, Stoff, usw.

Jiu Jitsu hat eine ganz andere Strategie, nämlich die den Ball flach zu halten, den anderen zu ermüden und dann zu erledigen......

Heutzutage braucht man mit einer defensiven Verteidigungsstrategie überhaupt nicht mehr anzutreten, die Leute wollen Action sehen und Inaktivität wird sofort durch Stand Ups oder das Lösen aus dem Clinch bestraft.....

MMA ist MMA, ein Sport für Athleten......

Jiu Jitsu ist eine Kampfkunst für Menschen die ihrem Gegner körperlich unterlegen sind und nicht verlieren wollen.....

Tschüß
Björn Friedrich

Royce Gracie 2
10-02-2013, 10:28
BJJ war auch nie für MMA gemacht. Runden, Zeitlimits, Aufstehen wegen Inaktivität, Handschuhe die die Hände Schützen, Stoff, usw.

Jiu Jitsu hat eine ganz andere Strategie, nämlich die den Ball flach zu halten, den anderen zu ermüden und dann zu erledigen......

Heutzutage braucht man mit einer defensiven Verteidigungsstrategie überhaupt nicht mehr anzutreten, die Leute wollen Action sehen und Inaktivität wird sofort durch Stand Ups oder das Lösen aus dem Clinch bestraft.....

MMA ist MMA, ein Sport für Athleten......

Jiu Jitsu ist eine Kampfkunst für Menschen die ihrem Gegner körperlich unterlegen sind und nicht verlieren wollen.....

Tschüß
Björn Friedrich

Noch ganz kurz:
Was du da schreibst ist schön und gut , hatte aber überhaupt nichts mit der Fragestellung zu tun.

BJJ ist ursprünglich als SV Gedacht gewesen. Das wissen wir alle.

Die Fragestellungen waren:

Ist das Wettkampfsystem noch zu retten ?
Muss es überhaupt gerettet werden ?
Was gibt es für alternativen ?
Ist ganz auf Wettkämpfe verzichten eine Alternative ?

Ich denke du hast wohl den letzten Weg gewählt ...
Nur frage ich mich dann , wenn das jeder so macht , wo unterscheidet man sich dann in 15 Jahren noch vom WT (freilich eine etwas überspitze Formulierung)

BJJ ist ja seit jeher gerade wegen der Wettkampfkultur überhaupt erst so eine effektive Kunst.

Björn Friedrich
10-02-2013, 11:54
Ich wollte da jetzt was zu schreiben, aber beim WT und BJJ Vergleich, hab ich mir gedacht, o.k. gibt ihm recht, dann hast du deine Ruhe.......

Tschüß
Björn Friedrich

madmaxej9
12-02-2013, 22:15
Nee der Grund dafür ist ganz einfach. BJJ ist dafür gemacht sich gegen Schläge zu verteidigen und mit Schlägen würden einige Positionen überhaupt nicht vorkommen.

Als Rickson auf seinem Seminar jemand gefragt hat, ob man in einer bestimmten Position nicht die Guard passieren könnte, hat er keine Funky Moves gemacht, sondern seinem Gegner angetäuschte Schläge verpasst und gemeint, try to pass.:-)

Das ist BJJ......

Tschüß
Björn Friedrich

absolut richtig. und diese art des JJ ist auch die einzige die sich gut aufs mma uebertragen laesst (und zwar unter saemtlichem regelwerk). Spider guard und spielereien aus der half guard sind alle schoen und gut und fuers sport jj auch sicher legitim, sobald du das aber auf der strasse oder beim mma probierst wirste ein boeses erwachen haben.

Ich habe ja das glueck unter henry akins zu trainieren (Rickson black belt) und er macht es genau wie Rickson. Eine position aus der dir jemand in die fresse hauen kann ist keine gute position.

klar fuer reines sport jj ist das was anderes, das ist fuer mich persoenlich aber nicht relvant

1789
12-02-2013, 23:43
das BJJ hat aber trotzdem, wie alle anderen Sportarten auch , genau in diesem eben(Sport) seine evolution ! (m.m.n.)

Ob gewisse moves aktuell für s MMA zu gebrauchen sind ,oder nicht....hmm...man wird sehen welche moves aus dem bjj in 10-15 jahren "gebrauchsfähig" gemacht werden.

das MMA wird sich bodenkampftechnisch ohne das "sport-bjj" meiner meinung nach nicht selbständig auf ein grossartig neues level anheben können !

das "old school" selbstverteidigungs-bjj hingegen ist und bleibt eine top-sache ! (wie von Björn F. auch schon schön dargelegt wurde,auch das warum und weshalb )
wenn auch solche events ,wie metamoris standard werden,bekommt hier das "old-school bjj" immer wieder seine updates.und mehr benötigt es mit sicherheit auch nicht.

alles nur so meine meinung..also nix besonderes.bin nich wirklich wichtig ;)

gruss1789 :)

KM2BM
13-02-2013, 19:04
Nee der Grund dafür ist ganz einfach. BJJ ist dafür gemacht sich gegen Schläge zu verteidigen

Tschüß
Björn Friedrich

Hm, bin ich evtl. doch nicht so doof? Also ich hatte ursprünglich mal was gesucht, wo ich grob gesagt lerne, Schläge abzuwehren und einen Gegner der mich schlagen will unter Kontrolle zu kriegen. BJJ erschien mir nach dem, was ich so gesehen hatte (was definitiv nicht viel war) in die Richtung zu gehen. War dann aber nachdem ich mal ins Training reingeschaut hatte etwas unsicher, ob das wirklich das ist. Als ich dann mal an anderer Stelle nachgefragt hab, hieß es, ja wenn du Schläge abwehren willst, mußt du was schlagendes machen, wie Boxen oder MT oder geh halt gleich ins MMA! Und ich hab mich reichlich naiv gefühlt! Wenn ich jetzt hier aber so lese, dann denke ich, daß ich ursprünglich womöglich gar nicht so falsch lag, aber halt die andere Art gesehen hab, nachdems ja offensichtlich zwei nicht wenig unterschiedliche Unterarten gibt.... Doch immer wieder interessant, hier mitzulesen!

Björn Friedrich
13-02-2013, 20:50
Helio und auch seine Söhne wie Relson und Rickson, aber auch Royce und Rorion, sowie dessen Enkel, haben BJJ immer als Kampfsystem unterrichtet.

Sport BJJ kam erst viel später und mittlerweile gibt es halt 2 verschiedene Strömungen.....

Tschüß
Björn Friedrich

KeineRegeln
13-02-2013, 21:51
Ich verstehe die Diskussion nicht recht. Ich seh das so ähnlich wie beim Judo. Durch die extreme Versportlichung muss ein Judoka wenn er zum MMA wechselt (wg der Regeln das nächste zum Straßenduellkampf) sich sehr umstellen. Gleichzeitig ist durch die Versportlichung die Leistungsdichte massiv nach oben gepuscht worden.

Einige Judoka versuchen auch mittlerweile das ursprüngliche Judo wieder stärker zu verbreiten, welches für den regelosen Kampf war. Die selbe Entwicklung erwarte ich auch für das BJJ, wobei ich natürlich stark hoffe und erwarte, dass dass Straßen-BJJ in 15 Jahren immer noch eher zu finden ist, als das traditionelle Judo.

Gruß

KeineRegeln

KM2BM
14-02-2013, 06:56
Helio und auch seine Söhne wie Relson und Rickson, aber auch Royce und Rorion, sowie dessen Enkel, haben BJJ immer als Kampfsystem unterrichtet.

Sport BJJ kam erst viel später und mittlerweile gibt es halt 2 verschiedene Strömungen.....

Tschüß
Björn Friedrich

Bin ich demnach doch nicht sooo auf dem Holzweg gewesen! Wobei das die Suche nach ner Trainingsmöglichkeit nun auch nicht grad unkomplizierter werden läßt....

itto_ryu
14-02-2013, 07:05
Ich denke, gemeint ist, dass BJJ im Ursprung dafür gedacht war, um sich verteidigen zu können, mit dem, was den Gracies damals ans Herz gewachsen war (eben eigentlich Judo, das früher ja auch weniegr sportlich ausgerichtet war) und ihren physischen Möglichkeiten nahe kam. Zum Training, zur Vorbereitungdafür gehörte eben daher auch das intensive Sparring. Im Laufe der Zeit hat man das BJJ-Sparring als Wettkampfmöglichkeit ausgebaut und somit durch gewisse Veränderungen dem BJJ darin den Ursprungsgedanken geraubt.

Persönlich wäre für mich BJJ dennoch nicht mein Weg der SV, jedoch verstehe ich die Intension von BjörnFriedrich durchaus und finde das auch gut so.

Björn Friedrich
14-02-2013, 09:05
Rollen ohne Schlagen gehört defintiv dazu, um seine Fähigkeiten zu entwickeln, aber ich denke mal sollte halt, auch wenn man ohne Schläge rollt, überlegen, ob das was man gerade tut, auch im echten Kampf klappen würde.

Also am besten vorher drüber nachdenken, nicht dabei.:-)

Und man sollte sich überlegen ob das Zeug was man macht, auch ohne großen Aufwand anwendbar ist.

Während Ringer z.B. oft Dinge machen für die man schnell und explosiv sein muss, machen viele der neuen Wettkampf BJJler eine Menge Sachen für die man extrem flexibel sein muss.

Egal ob Rubber Guard, Inverted Guard oder so Berimbolu Zeug, das ist nix was man einfach mal so macht, wenn man nicht eine gute Beweglichkeit hat.

Und auch wenn die Inverted Guard z.B. bei Ryan Hall eine geniale Position fürs Submission Wrestling ist, würde ich meinen Schülern nicht empfehlen sowas beim Rollen dauernd zumachen, um sich nicht eine schlechte Angewohnheit einzufangen.:-)

Denn Inverted Guard mit Punches ist nicht gerade gut:-)

Tschüß
Björn Friedrich