Vollständige Version anzeigen : Frauen SV Stressreaktion
Mr. Niceguy
14-02-2013, 09:25
Wenn's 'n guter Trainer ist, dann sollte das schon auf Grund der efolgten "Unterredung" zwischen ihm und Sarah passieren.
Klar, aber da er das von alleine nicht getan hat wäre eine ausdrückliche Bitte der logischer nächste Schritt.
@Sarah Ich rate da zu einem gesunden Egoismus. Schließlich geht es darum was für dich am besten ist.
Charmquest, das mit dem Kumpel und dem Szenario nachstellen klingt gut. Ist für mich auch gut zu sehen, ab welchem Punkt ich den Kontrollverlust spüre. Danke!
Was das andere angeht,ja, kann sein, das du recht hast.
Ich muss auf jeden Fall einen Weg für mich finden. So eine enorme Stressreaktion wie gestern kann nich da nicht jede Woche haben. Das geht für mich nicht.
@ACT
Ich wollte erst schreiben, dass ich die Übung jederzeit abbrechen kann. Aber dann habe ich mich an die Szenarien erinnert. Da sie uns auch weiter angreifen, wenn wir flüchten und dann ja auch viel geschrien wird und man so im Kampf drin steckt, wäre ein Codewort vielleicht gar nicht so doof.
Die Trainer sind mir beide sympathisch. Zu dem einen habe ich aber eher ne Verbindung, also ich vertraue ihm mehr. Daher habe ich ihn ja auch gestern abend nochmal angesprochen. Also die Chemie stimmt da schon. Er war dann ja auch ganz lieb und hat alles ganz genau erklärt.
Aber die Intensität langsam zu steigern ist hier halt nicht drin. Wenn Szenarien-Angriff angesagt ist, wird angegriffen.
Ich dachte z.B. auch, das er mich nicht auf den Boden bringt, weil er ja meine Reaktion gesehen hat. Darum habe ich mich auf Angreifen eingelassen. Ich habe diese abgewehrt, dachte ich wäre durch und ehe ich michs versah lag ich aufm Boden und er griff an.
Aber das wäre ne Sache, die man im Vorfeld abklären könnte.
moneypee
14-02-2013, 09:36
Hey Sarah,
lass dich nicht runterziehen davon, dass beim ersten Versuch nicht gleich alles perfekt klappt. Und das sollte dir auch auf keinen Fall vor deinen TrainingskollegenInnen peinlich sein! Klar, der Kopf versteht, was der Körper machen soll, nur zwischen Verstehen und in einer schnellen Reaktion alles umsetzen, dazwischen steht doch wie bei anderen Sachen auch oft längeres Einüben. Oder hast du in einer Stunde Schwimmen gelernt?
Mein Bekenntnis: Auch ich hab schon mal hyperventiliert, bei einem Boxsparring mit ganz wenig Platz, meiner Meinung nach einfach auch aus Frust, weil nichts agieren sondern mich nur decken konnte. Erst war ich erschrocken über meine körperliche Reaktion, die mich ja auch in meinen Augen noch "wehrloser" gemacht hat. Aber da liegt auch der Vorteil von "negativen" Erfahrungen in einem am Ende ja doch nicht lebensgefährlichen Testumfeld: ich hab was über mich gelernt – auch, dass ich nicht gleich umkippe sondern die Konzentration auch wieder zurück finden kann – und stell aber auch nicht den Anspruch an mich, in jeder Situation perfekt zu funktionieren. Sich in so einer Situation kurz in sein inneres Schneckenhaus zurückzuziehen, in der Deckung abzuwarten und so weit möglich auf seine Chance zu warten, ist halt manchmal auch der richtige Weg. Bis jetzt ist es auch nicht wieder passiert ;)
Antikörper
14-02-2013, 09:38
Hallo,
wenn man so heftig auf Gewalt- und Stresssituationen reagiert, besteht eindeutig ein tiefer sitzendes Problem. Um damit klar zu kommen braucht man professionelle Unterstützung. Einerseits durch psychologische Maßnahmen aber andererseits auch durch einen guten Trainer der einen LANGSAM und BEHUTSAM an körperliche Gewalt heran führt. Ein Crashkurs für SV ist nicht für jeden geeignet! Mit der falschen Vorgehensweise macht man da mehr kaputt wie das es irgendeinen Effekt hat. Es kann nicht sein, dass Du nach dem Training Tagelang emotional total fertig bist, der Trainer hätte für Dich die Übung abbrechen müssen.
Such Dir unbedingt einen Einsteigerkurs, mit einem Trainer der Dich vernünftig an die Thematik heran führt. Wenn Du Dich schlecht dabei fühlst, macht er/sie definitiv etwas falsch!
Grüße
PS:
Und Nein, mit Kopf hoch und weiter machen, war ja nicht so schlimm und ist ganz normal, ist es nicht bei jedem getan! Da kann man ganz viel falsch machen und die aller wenigsten wissen wirklich was Sache ist.
Pyriander
14-02-2013, 09:48
Aber die Intensität langsam zu steigern ist hier halt nicht drin. Wenn Szenarien-Angriff angesagt ist, wird angegriffen.
Das! geht! garnicht!
Sorry, ich hab den Rest Deines Postings noch nicht gelesen, aber das musste ich sofort schnell schreiben.
@ Antikörper
Da kann ich dir nur zustimmen. Jede woche kann ich mich nicht so fühlen.
Ich habe mich ja aber freiwillig auf die Übung eingelassen. Weil ich die anderenAngriffe üben wollte und dachte, dass er den Boden auslässt. Es lag an mir ihm zu sagen, dass er mich bitte nicht auf den Boden wirft. Aber so hat er es doch getan und dann hab ich halt versucht zu reagieren.
Ich glaube, dass sich die Trainer schon auf einen einstellen. So weit das eben geht. Wenn da eine ist, die aggressiver reagiert, dann wird er auch aggressiver. Er brüllt mich ja schon nicht in Grund und Boden, wie einige andere. Aber es muss halt auch realistisch sein.
Das verrückte ist, dass ich mich danach häufig gar nicht erinnern kann wie das abgelaufen ist, was er gesagt hat, ob er geschrien hat- keine Ahnung. Einfach weg.
Hallo Sarah - danke für deine Antwort.
Jetzt kommts: Trotz ist gut ... WUT ist besser.
Wer wütend ist empfindet weder Angst noch irgend etwas anderes.
Einfach mal versuchen: kommt Unsicherheit / Angst = wütend auf den werden
der das auslöst.
Das klappt bei Lampenfieber, im Wettkampf, im Ernstfall.
Mußt ja den Trainer nicht gleich k.o. schlagen.
Grüße
BUJUN
Sensei-T
14-02-2013, 10:46
Hallo Sarah - danke für deine Antwort.
Jetzt kommts: Trotz ist gut ... WUT ist besser.
Wer wütend ist empfindet weder Angst noch irgend etwas anderes.
Einfach mal versuchen: kommt Unsicherheit / Angst = wütend auf den werden
der das auslöst.
Das klappt bei Lampenfieber, im Wettkampf, im Ernstfall.
Mußt ja den Trainer nicht gleich k.o. schlagen.
Grüße
BUJUN
Wut darf jedoch nicht dazu führen, (ganz) blind zu werden und nur noch zu "trommeln"... - man muss trotzallem noch (ein wenig) Kontrolle behalten, sonst wird's ineffektiv. Und: Wut bedarf, sich auf das zu konzentrieren, was einen wütend macht, das scheint hier ja nicht ganz zu funktionieren, siehe hier:
[...]Normalerweise kann ich die Leute um mich herum ausblenden, beim Angriff. Aber bei dem Boden ging das nicht. Ich will das nicht vor allen Leuten machen.[...]
Gutes gelingen!
Antikörper
14-02-2013, 11:05
@ Antikörper
Da kann ich dir nur zustimmen. Jede woche kann ich mich nicht so fühlen.
Ich habe mich ja aber freiwillig auf die Übung eingelassen. Weil ich die anderenAngriffe üben wollte und dachte, dass er den Boden auslässt. Es lag an mir ihm zu sagen, dass er mich bitte nicht auf den Boden wirft. Aber so hat er es doch getan und dann hab ich halt versucht zu reagieren.
Ich glaube, dass sich die Trainer schon auf einen einstellen. So weit das eben geht. Wenn da eine ist, die aggressiver reagiert, dann wird er auch aggressiver. Er brüllt mich ja schon nicht in Grund und Boden, wie einige andere. Aber es muss halt auch realistisch sein.
Das verrückte ist, dass ich mich danach häufig gar nicht erinnern kann wie das abgelaufen ist, was er gesagt hat, ob er geschrien hat- keine Ahnung. Einfach weg.
Hi Sarah,
Du brauchst weder Dich noch den Trainer rechtfertigen. Wenn Dich das Training emotional so fertig macht, dann läuft da etwas verkehrt. Der Trainer muss das merken und entsprechend handeln, auch wenn Du nichts sagst.
Es gibt halt einfach Menschen die durch gewisse Ereignisse im Leben auf körperliche Gewalt sehr viel heftiger/ sensibler reagieren. Die müssen dann viel behutsamer Aufgebaut werden, von jemanden der ein wenig Ahnung von der psychologischen Wirkung hat, die dahinter steht.
Keiner hier im Forum ist ein ausgewiesener Spezialist, der dich psychologisch richtig beraten könnte. Man versucht Dir hier zu helfen, in dem man Dir nahe liegt Deine Verhaltens- und Denkweise zu ändern. Das mag ja durchaus gut gemeint sein, aber man sollte schon ein wenig Ahnung davon haben (ich hab ebefalls keine Ahnung). Ein Spezialisten berät Dich ausschließlich nach einem persönlichen Gespräch in dem alle Einflussfaktoren geklärt worden sind (und das kann sehr lange dauern).
Lange Rede, kurzer Sinn: Such Dir einen Einsteigerkurs, in dem Du gaaaanz behutsam an körperliche Gewalt heran geführt wirst. Solltest Du merken, dass dabei Probleme entstehen, suche Dir professionelle Hilfe. Nur so bekommst Du Deine Probleme in Griff.
Ich hoff das hilft Dir ein wenig...
Grüße
Sarah mir passt das jetzt aber langsam nicht mehr so, dass du immer ausweichst.
So kommt man halt nicht weiter. Der ganze Thread wird voll von "Kopf hoch weiter", "das hatten wir alle mal", "das ist bei jedem anders", "Trainer ansprechen", usw. usw.
Du deutest aber auf der anderen Seite immer an, dass Du schlechte Erfahrungen gemacht hast. Das musst Du wohl oder übel mal genauer erläutern.
Denn wenn das Problem schließlich dadrin liegt, hilft es nichts wenn wir an den "Symptomen" rumdoktorn!
Punkt aus Ende, das sollte jetzt erstmal besprochen werden finde ich.
Macht ja keinen Sinn hier über Arten und Abarten des SV-Kurz-Kurses zu sprechen. Du hast ein Problem, damit soll dir geholfen werden.
Ich vermute schwer, wie auch schon ein zwei andere in dem Thread, dass es tiefer liegt. In dem Fall hilft es nun aber absolut nichts einfach so weiter zu machen.
Viele haben Angst vor professioneller Hilfe oder schämen sich, dabei ist das heute überhaupt kein Thema mehr.
Mr. Niceguy
14-02-2013, 11:48
Sarah mir passt das jetzt aber langsam nicht mehr so, dass du immer ausweichst.
So kommt man halt nicht weiter. Der ganze Thread wird voll von "Kopf hoch weiter", "das hatten wir alle mal", "das ist bei jedem anders", "Trainer ansprechen", usw. usw.
Du deutest aber auf der anderen Seite immer an, dass Du schlechte Erfahrungen gemacht hast. Das musst Du wohl oder übel mal genauer erläutern.
Sehe ich nicht so, niemand muss in einem Forum sein Seelenleben offenbaren. Erst recht nicht nach so kurzer Zeit hier.
Es geht mir nicht um die Details.
Aber es macht keinen Sinn weiter zu diskutieren, wenn man nur die halbe Seite der Medallie kennt.
Denn wenn das Problem schließlich dadrin liegt, hilft es nichts wenn wir an den "Symptomen" rumdoktorn!
Warum lasst ihr euch denn dann dazu hinreißen? Orientiert euch doch an dem, was dieser Thread offenbart.
Ich finde es eigentlich ziemlich anmaßend, wenn ein Forum für Freizeitbeschäftigungen versucht, das Seelenleben von Usern zu ergründen. Beschränkt euch doch darauf, basierend auf euren Erfahrungen Tipps zu geben. Das hilft auch weiter. Wenn Menschen dann mehr preisgeben möchten, kommt das von ganz alleine.
Ich kenne in diesem Forum im Übrigen mehrere User, die auch beruflich im ärztlichen bzw. psychologischem Dienst zuhause sind. Auch aus der Erfahrung durch persönliche Diskussionen mit ihnen und der Tatsache, dass sich diese Leute mit Dr.-Sommer-Spekulationen wie in diesem Thread zurückhalten, kann ich nur sagen: lasst euch nicht auf irgendwelche Vermutungen ein. Ich denke, Sarah ist alt genug, selbst zu entscheiden, wie sie sich in solchen Fällen verhalten sollte. ;)
Mr. Niceguy
14-02-2013, 12:00
Sie hat ja schon beim Thema eskalierender Beziehungsstreit deutlich gemacht dass sie so eine Situation schon erlebt hat.
Was soll sie denn noch für Infos dazugeben ohne ins Detail zu gehen? :gruebel::confused:
Wut darf jedoch nicht dazu führen, (ganz) blind zu werden und nur noch zu "trommeln"... - man muss trotzallem noch (ein wenig) Kontrolle behalten, sonst wird's ineffektiv. Und: Wut bedarf, sich auf das zu konzentrieren, was einen wütend macht, das scheint hier ja nicht ganz zu funktionieren, siehe hier:
Gutes gelingen!
o.k. - Schritt für Schritt.
Erst mal die Starre und Panik überwinden, damit überhaupt wieder was geht.
Sensei-T
14-02-2013, 13:39
Hallo,
etwas was viiieeeeelllll Übung und Ausdauer bedarf:
[...]Geht es hier vielleicht darum, den eigenen Geist zu vergessen und das Ego
loszulassen? Im angeführten Beispiel von Tom Cruise verliert er immer wieder
seinen Kampf, weil er zu viel darüber nachdenkt, was er über den Schwertkampf
gelernt hat (»bedenken Schwert«), was die Umstehenden wohl über ihn denken
(»bedenken Menschen«) oder was ihm geschieht, wenn er den Kampf verliert
(»bedenken Feind«). Sein Geist ist angefüllt mit Gedanken, die sich alle im Endeffekt
um ihn selbst um sein Ego drehen. Um unseren Geist leer zu machen, müssen wir
dagegen alles vergessen. Auch uns selbst.[...]
Quelle: Es ist aus einem Script "Mushin oder die Kunst, Tom Cruise zu besiegen." (http://aikidoinmainz.de/artikelhaupt.html), das ich letztens im Netz fand, weil auf der Suche nach einem Filmzitat aus "The last Samurai", was hier evtl. auch ganz gut passen könnte. Man möge den Link entfernen, wenn es gegen die Regeln verstoßen sollte...
Gruß,
Royce Gracie 2
14-02-2013, 13:55
18 Seiten Diskussion....
Meine Meinung
6 Einheiten SV ?
Das kann schon aus Prinzip nicht funktionieren.
Und offensichtlich tut es das auch nicht.
Warum lasst ihr euch denn dann dazu hinreißen? Orientiert euch doch an dem, was dieser Thread offenbart.
Ich finde es eigentlich ziemlich anmaßend, wenn ein Forum für Freizeitbeschäftigungen versucht, das Seelenleben von Usern zu ergründen. Beschränkt euch doch darauf, basierend auf euren Erfahrungen Tipps zu geben. Das hilft auch weiter. Wenn Menschen dann mehr preisgeben möchten, kommt das von ganz alleine.
Ich kenne in diesem Forum im Übrigen mehrere User, die auch beruflich im ärztlichen bzw. psychologischem Dienst zuhause sind. Auch aus der Erfahrung durch persönliche Diskussionen mit ihnen und der Tatsache, dass sich diese Leute mit Dr.-Sommer-Spekulationen wie in diesem Thread zurückhalten, kann ich nur sagen: lasst euch nicht auf irgendwelche Vermutungen ein. Ich denke, Sarah ist alt genug, selbst zu entscheiden, wie sie sich in solchen Fällen verhalten sollte. ;)
Meine Mutter ist Therapeutin, ich quatsche da also auch nicht irgendein Dr. Sommer Müll...
Außerdem geht es nicht darum, dann die pschologischen Probleme HIER zu diskutieren, sondern es geht MIR darum, darauf hinzudeuten, dass es viel mehr daran liegen könnte und sie sich daher professionelle Hilfe suchen sollte. In so einem Forum ist sie dann komplett falsch und kann gerne später wieder zurück kommen, wenn sie am Problem gearbeitet hat.
DavidBr.
14-02-2013, 14:32
Meine Mutter ist Therapeutin, ich quatsche da also auch nicht irgendein Dr. Sommer Müll...
Außerdem geht es nicht darum, dann die pschologischen Probleme HIER zu diskutieren, sondern es geht MIR darum, darauf hinzudeuten, dass es viel mehr daran liegen könnte und sie sich daher professionelle Hilfe suchen sollte. In so einem Forum ist sie dann komplett falsch und kann gerne später wieder zurück kommen, wenn sie am Problem gearbeitet hat.
Mein Opa war bei der Wehrmacht, qualifiziert mich das auch für die Rolle des Berufssoldaten? :rolleyes:
Die TE gibt in meinen Augen (und ich hab den Thread hier nur überflogen, da auch viel Müll gedichtet wurde) schon sehr viel preis und es sind auch bereits mehrere sinnvolle Anregungen und Tips gegeben worden. Sowohl was das eigentliche Training nach Ende des Kurses angeht als auch im Bereich der persönlichen Arbeit.
Für mich hört sich das so an, als wären da Erinnerungen an Gewalterfahrungen als Opfer oder Zuschauer (oder sowohl als auch) hochgekommen. Eigentlich ist das gut so, das geht nie lange gut, man kann es leider aber lange mit sich rumtragen.
Ich arbeite damit das einfach zuzulassen. Wenn man ne Panikattacke im Auto bekommt, fährt man halt rechts ran und wartet bis es vorbei ist. Erzwingen macht alles nur schlimmer.
Blackout, Starre, Panik, und dergleichen sind Zeichen davon dass die Gefühle eben noch stark sind, und das ändert sich nur wenn die an die Oberfläche kommen und dort bleiben dürfen solange sie möchten. So in etwa könnte man es umschreiben. Das dauert, je nachdem auch etwas länger. Eine gute Gesprächsgruppe hilft dabei, Einzelgespräche nur dann wenn der Mensch mit dem man spricht was taugt und nichts mechanisch abspult. Man braucht Zeit dafür, und sollte wenn gerade was hochgekommen ist nicht zur nächsten Party rennen um wieder etwas zu verdrängen, oder irgendwas wichtiger zu nehmen. Dann ist man halt krank und bleibt zuhause. Allerdings kann es passieren dass man da Hilfe braucht, von daher ist es keine ganz schlechte Idee, sich einen wirklich guten Therapeuten mit Gesprächsgruppe zu suchen der sich mit sowas auskennt. Also nicht Feld, Wald und Wiese, sondern gezielt mit Opfern von Gewalt, interfamiliär oder anders. Taugt der nichts, wechseln.
Das ist kein einfaches Thema, für das eigene Leben wenn man betroffen ist aber existentiell wichtig. Und ich kann Dir sagen, man kann ALLES schaffen, egal wie schlimm etwas gewesen ist, wenn man erstens zuerst sich selbst liebt anstatt der Liebe anderer Leute hinterherzurennen, und zweitens gut zu sich selbst ist, dann ist es immer mindestens einer. Selbstmitleid ist auch nicht verkehrt, auch wenn Leute die es nicht brauchen oder sich selbst lieber hassen was anderes erzählen. Die Wahrheit weiss man selbst auch am besten, man muss nur zulassen sich daran zu erinnern, und sie zu akzeptieren. Eine einfache Wahrheit ist zum Beispiel, dass ein einzelner nicht wichtig dafür ist ob man "liebenswert" ist. Das entscheidet keiner, ausser man selbst, und das kann man dann auch einfach mal so beschliessen. Zweitens, man braucht keinen einzelnen, es gibt immer andere. Und manche davon sind sogar auch noch bessere Menschen. Solche kleinen Wahrheiten die einem weiterhelfen gibt es viele, und wenn man das zulässt, kommen die auch langsam mit der Zeit wieder nach oben, von innen. Einfach kommen lassen.
Bei mir kamen die Gefühle übrigens in dieser Reihenfolge: Wut, Angst, Scham, Trauer. Und da war nicht mal was sexuelles dabei, nur Gewalt. Scham scheint besonders schwierig zu sein.
Sensei-T
14-02-2013, 15:34
[...]Taugt der nichts, wechseln.[...]
Woran erkennt man das als Laie?
Und etwas persönliches: Was machst Du eigentich beruflich? Schon mehrfach sind mir nun Deine Art der Texte hier aufgefallen (gerne auch der PN).
Eigentlich sollte man es daran erkennen dass man sich nicht erleichtert fühlt, sondern irgendwie genervt. Kein guter Therapeut arbeitet bei Gewaltopfern mit "nerven". Eine Freundin die vorher relativ stabil war hat so ein Therapeut in den Selbstmord genervt, mit immer neuen völlig aus der Luft gegriffenen Vorwürfen, so ala sie würde sich ja wie ein kleines Mädchen aufführen etc. pp., vermutlich nennt man das dann "Konfrontationstherapie". Draufhauen bis einer zusammenbricht und sich der Therapie "öffnet". Blöderweise hat die sich nur dem Heroin geöffnet, und das gleich in einer Dosis für ein grosses Pferd. Drei kleine Kinder sagen Danke.
Von Beruf bin ich Analytiker. ;)
Sensei-T
14-02-2013, 16:02
[...]
Das ist tragisch! :(
Mein Opa war bei der Wehrmacht, qualifiziert mich das auch für die Rolle des Berufssoldaten? :rolleyes:
Die TE gibt in meinen Augen (und ich hab den Thread hier nur überflogen, da auch viel Müll gedichtet wurde) schon sehr viel preis und es sind auch bereits mehrere sinnvolle Anregungen und Tips gegeben worden. Sowohl was das eigentliche Training nach Ende des Kurses angeht als auch im Bereich der persönlichen Arbeit.
Was ist das denn fürn dummer Vergleich?
Ich sage ja nicht, dass ich die Rolle des Therapeuten übernehme (auch wenn ich das evtl. später machen werde)?!
Dein Vergleich ist völlig Thema verfehlt....
Lies meinen Text
@ Bujun
Danke. Ja, das mit der Wut hab ich schon mal ausprobiert. Wenn ich mich bei einem Angriff, was die Techniken angeht, sicherer fühle versuche ich manchmal mich auf die Wut zu konzentrieren. Dann konnte ich auch gut zutreten!
Das klappt natürlich nicht, wenn ich so gestresst bin durch die Situation und nicht weiß, was ich tun soll, z.B. Boden.
Aber wenn ich nächste Woche nochmal hingehe, versuche ich mal mich stärker drauf zu konzentrieren.
@ Antikörper
Das mit dem rechtfertigen ist so ein Reflex.:D
Ich sollte mir wirklich einen Einsteigerkurs suchen- das nehme ich auf jeden Fall als Erkenntnis mit.
Danke für deine Hilfe.
@ Tyquu
Wenn ich das näher erläutern soll, willste ja schon Details wissen. Und das werde ich hier im Forum nicht diskutieren. Ich habe Dinge erlebt, welche sind meiner Meinung nach nicht von Relevanz! Und auf solche Sachen wie "Punkt Aus Ende" reagiere ich nicht. Das hat für mich einen unguten Beigeschmack. Ich weiß, dass du gute Absichten hast. Aber mich zwingen zu wollen das hier im Thread preiszugeben finde ich nicht so toll. Gerade wenn du dich mit Psychologie auskennst wüsstest du, dass das nicht gut ist. Du hättest mich ja einfach per PN anschreiben können anstatt mich dazu bringen zu wollen meine schlimmsten Erfahrungen mit allen zu teilen.
Und ich bin nicht hier um Psychologische Hilfe zu bekommen, sondern Ratschläge für die Probleme in meinem SV-Kurs. Wenn du meinst, dass ich hier falsch bin musst du dich ja nicht mit meinem Thema beschäftigen.
(Das war jetzt patziger als gewollt, ich bin seit gestern etwas angespannt, sorry)
hehe :-)
Mir fällt dazu nichts mehr ein :ups:
Noch ein letztes Mal: Es geht NICHT darum HIER psychologische Tips zu geben ODER zu bekommen. Ist das so schwer zu verstehen?
Man will Dir helfen und als erfahrene Person in dem Bereich sehen einige hier, das Deine Probleme eigtl. woanders liegen.
Wollte Dir auch nur helfen in dem ich dir das geraten habe. Werde mich dann nun jetzt aus der Diskussion zurückziehen, da ich denke, dass es dann in der Art keinen Sinn mehr hat.
Ich wünsche Dir trotzdem mit deinen Problem alles Gute und hoffe Du wirst eine Lösung finden, so oder so :o
Ich wollte hier nie psychologische Tipps haben. Ich habe keine Ahnung wie du darauf kommst.
Ich wollte hier nie psychologische Tipps haben. Ich habe keine Ahnung wie du darauf kommst.
Weil jeder meint ich wolle psychologische Tips geben! War nie meine Absicht und habe ich nirgendwo behauptet. Meine Absicht ist es, dir mitzuteilen, dass es in deinem Fall sinnvoller sein könnte mal an einer anderen Stelle mit der Problembehandlung zu beginnen. Vielleicht eben mit Hilfe eines Psychologen bei deinen bisher gemachten schlechten Erfahrungen.
Es stimmt aber, dass Dein "Problem" beim Rangeln und Um-sich-hauen davon verursacht wird was Du vorher erlebt hast, und das wird auch immer wieder passieren, solange bis sich dieses echte Problem gelegt hat. Und das kann man unterstützen, auch wenn das schwierig ist und länger dauert. Das kann man jetzt hier aber sicher nicht tun, aber man kann raten wie man das macht und dass man da besser nur zu einem guten Therapeuten geht und nicht zu irgendeinem.
Ich habe dieses Problem mit dem Erstarren, wackeligen Beinen und dergleichen auch seit längerer Zeit - und das obwohl ich vorher mehr als nur ein bischen kloppen konnte. Ich konnte das so gut dass ich mir Gedanken gemacht habe, wie ich davon wieder runterkomme, und habe mich den dahinterliegenden Emotionen gewidmet. Und zack, war ich kein brutaler W*chser mehr der Leute beim Handball ins Koma prügelt wenn die sich mies benommen haben, sondern jemand dem im Büro plötzlich die Beine versagen dass ich nicht gehen konnte für ein paar Minuten. Das wird langsam wieder besser, und das Gute ist, der Konflikt löst sich zwischen Prügeln können aber nicht dürfen, bzw. ungerecht zu prügeln, und anderen Gefühlen die das nicht konnten. Ich raste erheblich seltener aus, und empfinde Dinge wieder die 27 Jahre weg gewesen sind. Dafür kann ich jetzt keinen mit einem Schlag halb tot schlagen, was ich zwar gerne wieder könnte, aber ohne das Problem dass ich das alle Nase lang verspüre machen zu wollen. Die Bremse war nicht mehr ganz in Ordnung, bzw. die Möglichkeit etwas einfach abprallen zu lassen ohne Leuten die gewisse Emotionen ausstrahlen den Kopf vom Rumpf ziehen zu möchten.
Was ich damit sagen möchte ist, das ist nicht immer eine Frage von "man kann das noch nicht, das muss man dann üben und es geht wie geschmiert". Wenn man genügend bösartiges Zeug erlebt hat, dann drehen einen die Empfindungen durch den Wolf wenn man sich erinnert, und das körperlich von statten geht, also zufällig ausgelöst wird. Zum Beispiel wenn einer beim Training mit einem "rangelt". Leute die mit mir rangeln wollten haben dann gerne aus dem Mund geblutet. Mein Vater hatte die gleichen Reflexe, der wurde als Kind mit einem Bügeleisen bearbeitet. Da konnte man auch nicht auf ihn zugehen und locker mit ihm spielen wenn er nicht damit gerechnet hat, da kam sofort was geflogen, und das war erstens schnell und zweitens eisenhart. Ich kann nur raten das langsam an sich heranzulassen, nicht mit der Brechstange, aber auch nicht über sich selbst herziehen nach dem Motto ich blöde muss das jetzt aber können.
@ Tyquu
Na, dann gibt es zwischen uns ja keine Unstimmigkeiten.:)
Ist ja nicht so, als wäre mir der Gedanke nicht auch schon gekommen.
Danke für deinen Beitrag.;)
@ Tyquu
Na, dann gibt es zwischen uns ja keine Unstimmigkeiten.:)
Ist ja nicht so, als wäre mir der Gedanke nicht auch schon gekommen.
Danke für deinen Beitrag.;)
:halbyeaha Freut mich!
Entengummitiger
14-02-2013, 18:41
ich hab jetzt nicht alle 19 seiten posts gelesen. aber, so wie die TE ihre empfindungen beim sv-kurs darstellt, ist das wirklich ungewöhnlich.
stressreaktionen sind normal, die hat jeder, gerade zu anfang. das erste mal sparring ist IMMER krass, das ist ne erfahrung die niemanden kalt lässt. aber wenn es dann wirklich so extrem wird, und die TE die negativen emotionen zum teil aus dem gym mit nach hause nimmt und wirklich leidet... vielleicht gibts wirklich n tieferes problem, erlebte gewalt oder was auch immer. ich schliesse mich da tyquu an, sahrah du solltest mal in dich gehen und schauen, ob da nicht irgendwas ist oder war, was dich so in panik verfallen lässt.
und wenn da etwas ist, solltest du vielleicht den kurs erst einmal kurs sein lassen, und dich erst einmal um das andere problem kümmern. der kurs kommt wieder, den kannst du auch in einem halben jahr oder in zwei jahren nochmal machen. hoffentlich dann mit mehr spaß an der sache :)
darüber hinaus bewundere ich übrigens deinen mut, immer noch zu den kursen zu gehen. denk dran, mutig sind nicht die, die keine angst haben, mutig sind die, die sich ihrer angst stellen
Weil jeder meint ich wolle psychologische Tips geben! War nie meine Absicht und habe ich nirgendwo behauptet.
Nein. Das habe ich nicht gemeint.
Aber deine Aussage umschreibt sehr gut, was ich gemeint habe. Du liest Dinge und denkst dann über die Absichten und Hintergründe der dahintersteckenden Person nach, statt erstmal nur die Sätze im Fokus zu behalten.
Das an sich ist ja nicht schlimm, machen sehr viele, ich auch. Aber bei diesem Thread sollte man sich damit zurückhalten. Soll heißen: ich sehe keinen Anlass, Sarah zu mehr Einzelheiten zu drängen. Das hier ist ein Forum, im Grunde eine virtuelle Unterhaltung, wie man sie im Alltag überall führen könnte. An der Bushaltestelle, im Friseursalon, im Büro... dort teilt man sich eben nun einmal nur in gewissen Bahnen mit.
Aber ich bin auch nicht jeder. Nehme nur für mich in Anspruch, primär dein Drängen nach mehr Informationen gepaart mit der Aussage "wir doktorn nur an Symptomen rum" unpassend gefunden zu haben. Daher meine Dr. Sommer Anspielung. Nichts für ungut...
Und jetzt einmal konkret:
Ist ja nicht so, als wäre mir der Gedanke nicht auch schon gekommen.
Das sagt eigentlich viel aus. Bin ich eigentlich der Einzige, der solche Gedankengänge bei einer Frau, die sich freiwillig für einen SV-Kurs entschieden hat, obwohl oder gerade weil sie ihre angedeuteten Erfahrungen erleben musste, als selbstverständlich angenommen hat?
Wo ich gerade die Auszüge von Klaus lese, möchte ich -explizit in Bezug zu seinen Aussagen- gerne auch einige weitere Sätze in diese Richtung schreiben.
Meine Erfahrung im Umgang mit Angstzuständen (in Form von Angstgedanken, ohne physische Auswirkungen) unterscheidet sich ein wenig von Klaus, obwohl wir im Kernproblem einer Meinung sind. Vor vielen Jahren, damals war ich 25, habe ich auch einige Beobachtungen an mir selbst gemacht, die mich zweifeln ließen und veranlassten, einige Sitzungen mit dem Therapeuten meines Vertrauens abzuhalten. Es war keine Notsituation, mehr eine Mischung aus Anspannung und persönlichem Interesse. Die Entscheidung war gut, ich habe viel über mich selbst gelernt. Soviel vorweg. Aber nun zur angemerkten Kernaussage, der ich nur zustimmen kann:
Man kann alles schaffen :)
Was ich anders sehe: ich sehe keinen persönlichen Nutzen darin, sich einzuigeln. Gerade mit Angstproblemen ist es gut, auch wegzugehen, mit Freunden Spaß zu haben und Zerstreuung zu suchen. Alles natürlich in Maßen. Das ist dann nämlich keine Verdrängung, sondern ein (unbewusster) Bereich der persönlichen Angstbewältigung. Und unbewusste Bereiche sind meiner Meinung nach die effektivste Therapie. Je mehr sich aber ein Mensch mit "Problemen" abkapselt, desto mehr horcht er in sich herein, er hat ja sehr viel Zeit dazu und niemanden, der ihn ermutigen oder aufbauen kann. Es fängt schon damit an, dass man sich entschieden hat, z.B. nicht wegzugehen. Im Endeffekt gesteht man sich damit gerne eine Niederlage ein, denn man ist ja "krank", sonst wäre man jetzt unterwegs. So bleibt man zuhause. Gerade, wenn die Angst tief sitzt, ist man alleine aber nicht in der Lage, rational mit diesem Problem umzugehen und es KANN passieren, dass sich dann eine Spirale entwickelt. Eine Art Kreislauf. Z.B. der hier angedeutete Hang zu Gewalttätigkeiten: man beschäftigt sich mit vielen verschiedensten Vorstellungen (das Gehirn kann sehr kreativ arbeiten, die angesprochenen Träume sind ein Beispiel von vielen). Das geht so weit, dass man sich irgendwann selbst ständig auf das eigene Verhalten kontrolliert. Kennen viele in "normaler" Form in ihrem Alltag. Ich z.B. kontrolliere heute noch bestimmt drei, vier mal, bevor ich einschlafe, ob ich meinen Wecker auch eingeschaltet habe. Ich weiß, er ist eingeschaltet. Ich will aber sichergehen. Andere gehen gerne zum Auto zurück und kontrollieren regelmäßig, ob das Licht ausgeschaltet ist. Es ist aus. Klar. Aber Grübelei gebiert Unsicherheit und Unsicherheit gebiert Zweifel. Das kennt jeder in irgendeiner Form.
Nun aber zurück zur Angst: Anfangs sind es Schlüsselreize, die Angstzustände auslösen, wurden hier auch schon in diversen Varianten genannt. Später steigert sich das u.U. so weit, dass kleinste Situationen im Alltag Panikattacken auslösen können. Z.B. sieht man sich durch Zufall einen Karatefilm an und denkt auf einmal: "Oh Gott. Warum sehe ich denn Gewaltfilme und keine Heimatfilme? Ich bin eine tickende Zeitbome..."
Diese "Teufelskreise" sind bekannt. Ich kenne nicht den psychologischen Fachbegriff. Aber es ist leider oft so, dass sich labile Menschen dem Alltag aus Angst entziehen und ihre Probleme dadurch verstärken. Wenn es soweit ist, ja, dann wird es Zeit für ein therapeutisches Gespräch. Auch zur persönlichen Sicherheit. Denn wichtig ist es, zu lernen, mit einem Problem zu arbeiten, in welcher Form auch immer.
Was sollen die Sätze aussagen. Erstens denke ich, wenn das Thema von einer Seite schon beleuchtet wird, schadet es tatsächlich nicht, etwas beizusteuern. Zweitens entstehen viele Ängste aus vollkommen normalen Situationen, die man eben aus welchem Grund auch immer irgendwann einmal aus einem besonders sensiblen Blickwinkel erlebt hat und die einen dann erstmal nicht mehr loslassen. Das kann eben einfach passieren. Da findet man aber auch wieder zur Normalität zurück, bzw. einen Weg, sich zu arrangieren. ;)
Ich meinte konkret eine Situation, wo man auf eine Party will, bekommt 5 Minuten vor Abfahrt einen Angstzustand oder was ähnliches, und "klickt das weg" um bloss auf die Party zu kommen. Das ist mir mal passiert, was einen bösen Absturz zur Folge hatte, wo ich einfach nur diese Emotionen hätte annehmen und zuhause bleiben müssen. Sonst bin ich durchaus weg gegangen, wenn nichts gewesen ist. Sowas sollte man wirklich nicht machen, egal wie man das "rechtfertigt". Es werden ernsthaft ja Leute instruiert solche Gefühle als "böse" zu sehen, die zu "vernichten", und dergleichen grotesker selbstmörderischer Unsinn mehr. Das bekommt man dann möglichweise erstmal "weg", aber es kommt dann wieder, und zwar schlimmer. Seine eigenen Gefühle zu "hassen" weil sie gerade nicht in das Bild passen das andere Leute gerne von "cool" haben möchten ist dermassen jenseits von Gut und Böse, da fällt mir nichts mehr zu sein. Das führt in die totale Selbstzerstörung. "Funktionieren" um jeden Preis, recipe for disaster.
concrete jungle
15-02-2013, 14:41
Es gibt gute Methoden , an Trauma zu arbeiten.
Seitdem Deutschland wieder Soldaten im Ausland hat, wohl wieder mehr im öffentlichen Fokus.
Gesunder Mittzwanziger fliegt weg, kommt bald mit PTSD vom Hindukusch zurück.
Die Körpertherapien weisen da für mich faszinierende Ähnlichkeiten zu weicher, innerer Kampfkunst auf.
Somatic Experiencing Deutschland e.V. (http://www.somatic-experiencing.de/)
Allgemein:
http://de.wikipedia.org/wiki/Trauma_(Psychologie)
Psychotraumatologie ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Psychotraumatologie)
Natürlich gibt es gute Methoden und alle sollten professionell begleitet bzw. durchgeführt werden :-)
Gewaltverächter
15-02-2013, 15:04
Ein guter Einstieg um die erste aufkommende Panik in den Griff zu bekommen wäre Brazilian Jiu Jitsu oder Luta Livre (auch alles was Grappling oder Submission Wrestling im Programm hat). Bei diesen Kampfkünsten geht es in allererster Linie um den Kampf am Boden. Besonders für Frauen ist dies erfahrungsgemäß sehr unangenehm, da im Training permanent jemand (oft auch ein Mann) auf ihnen draufliegt und sie dominiert. Wenn du durch das Training am Boden dieses Unangenehme verlierst oder zumindest kontrollieren lernst, hast du einen gewaltigen Schritt gemacht in Richtung Panikabbau.
Ich mache Judo und selbst als Mann bekam ich anfangs oft beinahe klaustrophobische Zustände, wenn jemand auf mir drauf gelegen hat, mich gewürgt oder gehebelt hat. Mit der Zeit merkt man aber, dass man trotz allem noch gut atmen kann, der Herzschlag noch relativ normal geht und man ja auch Techniken gelernt hat, wie man sich aus einer solchen Situation befreit. Nach einiger Trainingszeit (die Du bei einem Kurs leider nicht hast) schießt dann in diesen Streßsituationen immer weniger Adrenalin ins Blut, so dass Du viel länger ruhig und überlegt Gegenmaßnahmen ergreifen kannst. Probier es mal aus. Uns vergiss bitte die Sache mit dem Kurs. Jeder Judoverein ist mit seinen Jahresbeiträgen billiger als so ein Kurs. Und die Zeit brauchst Du ganz einfach
@ Gewaltverächter
Momentan zucke ich bei dem Wort Bodenkampf zusammen. Als ich deinen Text gelesen habe und zu der Stelle kam wo jemand während des Trainings auf einem draufliegt und einen dominiert hab ich Gänsehaut bekommen- und das nicht vor Freude.;)
Ich kann mir gerade nicht vorstellen irgendwas zu trainieren wo ich am Boden liege. Es sei denn ich bin oben.
Das ändert sich vielleicht wieder, aber ich glaub ich brauch da ein bisschen Zeit. Kampfsport gerne, ich will immer noch lernen mich zu verteidigen, aber Boden lass ich erstmal aus.
Danke für deinen Beitrag und ich glaube auch, dass das so gut funktionieren könnte mit dem Panikabbau.
Ich denke, falls du weiter Kampfsport/SV what ever machen willst, solltest du wirklich bei Krav Maga bleiben. Bei uns wird immer betont, dass wenn wir am Boden sind (durch was auch immer), wir alles dran setzen sollen, den Boden wieder zu verlassen. Einfach weil es eine verdammt schlechte Kampfposition ist. Man ist nunmal eingeschränkt in seinen Bewegungen, besonders wenn der andere jederzeit stehen kann und uns von dort aus auch angreift. Von mehreren Angreifern und Tritten Richtung Kopf etc. brauchen wir gar nicht erst anfangen. Es ist einfach ne schlechte Situation, die so schnell als möglich verlassen werden soll. Und eben das wird im Krav Maga auch gelehrt - zumindest bei Defcon. :)
Ich glaube ein Kampfsport wo primär nur gekuschelt wird, ist erstmal ungeeignet. Du solltest erstmal bisl mehr im Stand machen und Selbstvertrauen in deine Techniken entwickeln.
Das ist ne zweischneidige, oder mehrseitige Sache. Einerseits sollte man FÄHIG sein schnell aufzustehen um wegrennen zu können, wenn es mal das Rudel am Bahnsteig ist. Andererseits, wenn es der Einzeltäter im Wald oder Parkhaus, oder eben ZUHAUSE ist der einen zu Boden gebracht hat, dann ist guter Bodenkampf eine sehr sinnvolle, hilfreiche Sache. Erstens weil man körperlich gut drauf ist, wenn man viel im Training am Boden "rollt", das stärkt enorm die Muskulatur des Torsos. Hilft auch wenn man gerade zufällig nicht von Zombies angegriffen wird, also 99.999% der Tage. Zweitens weil man, wenn man häufig und gut Bodenkampf trainiert auch so viel Kompetenz erwirbt dass man Leute die das gar nicht können sehr schnell zusammenfaltet. Ganz besonders wenn man gezielt auf einige wenige Dinge wie Angriffe gegen Knie und Fussgelenk geht mit denen Leute die das nicht kennen nicht rechnen. Stichwort Imanari.
Und noch eine Sache, die die wenigsten ansprechen. Man kann nicht jeden Kampf gewinnen, insbesondere gegen Überzahl. Aber wenn jemand einen versucht zu entwürdigen, irgendwelche Dinge irgendworein stopfen und dergleichen, dann ist der einzige über den er etwas aussagt er selbst. Nicht der mit dem man etwas macht muss sich schämen, sondern der der es tut. Nicht der ist kein Mensch mit Würde mehr dem es passiert, sondern der der es tut.
Charmaquest
16-02-2013, 08:40
Es kommt halt drauf an welche Szenarien man fokussiert, der einsam im Gebüsch wartende Vergewaltiger wird als selten betrachtet gegenüber der aggressiven 2er oder 3er Gruppe auf der Strasse. Dort auf dem Boden zu landen ist dann einfach fatal, man ist für die Stehenden ein zu leichtes Ziel für harte Tritte gegen Kopf und Körper. Klar wird auch Bodenkampf trainiert, ist wichtig und effektiv, aber immer unter dem Vorbehalt dass ein zweiter Angreifer jederzeit dazu stoßen kann. Daher möchte man im KM den Boden möglichst schnell wieder verlassen.
Klar kann man nicht jeden Kampf gewinnen, ich frag mich aber auch immer warum gerade dem KM gerne vorgeworfen wird das zu behaupten (was ich Dir jetzt aber nicht vorwerfe). Mag sein dass Begriffe wie "effektive Selbstverteidigung" das suggerieren, aber 100%ige Sicherheit habe ich als Vesprechen noch nie gesehen oder gehört. Eher im Gegenteil, es kann nur darum gehen kann die eigenen Chancen zu verbessern bzw. ein ausreichend großes Fluchtfenster zu öffnen.
... Klar wird auch Bodenkampf trainiert, ist wichtig und effektiv, aber immer unter dem Vorbehalt dass ein zweiter Angreifer jederzeit dazu stoßen kann. Daher möchte man im KM den Boden möglichst schnell wieder verlassen.
Klar kann man nicht jeden Kampf gewinnen, ich frag mich aber auch immer warum gerade dem KM gerne vorgeworfen wird das zu behaupten (was ich Dir jetzt aber nicht vorwerfe)....
Ich nehme mal an, dass sich das auf mein Posting bezieht?
Meine Aussage, dass das im Krav Maga so behauptet wird (den Boden möglichst schnell wieder verlassen), rührt daher, dass es mein Trainer im Krav Maga immer betont. Dabei will ich aber keines wegs behaupten, dass wir nicht auch Techniken für den Bodenkampf trainieren. Doch auch hier ist immer wieder das Ziel, den Boden nach erfolgter Verteidigung wieder zu verlassen. Daher meine Behauptung. :)
Das bezieht sich jetzt aber auf die ganz normale zivile Verteidigung. Es gibt natürlich auch noch Festlegetechniken und bla bli blub. Aber das ist ja hier erstmal gar kein Thema, daher auch nicht Gegenstand der Diskussion.
Charmaquest
16-02-2013, 10:03
Einerseits sollte man FÄHIG sein schnell aufzustehen um wegrennen zu können, wenn es mal das Rudel am Bahnsteig ist. Andererseits, wenn es der Einzeltäter im Wald oder Parkhaus, oder eben ZUHAUSE ist der einen zu Boden gebracht hat, dann ist guter Bodenkampf eine sehr sinnvolle, hilfreiche Sache.
Und noch eine Sache, die die wenigsten ansprechen. Man kann nicht jeden Kampf gewinnen, insbesondere gegen Überzahl.
;)
Gewaltverächter
16-02-2013, 10:09
Ich denke, falls du weiter Kampfsport/SV what ever machen willst, solltest du wirklich bei Krav Maga bleiben. Bei uns wird immer betont, dass wenn wir am Boden sind (durch was auch immer), wir alles dran setzen sollen, den Boden wieder zu verlassen. Einfach weil es eine verdammt schlechte Kampfposition ist. Man ist nunmal eingeschränkt in seinen Bewegungen, besonders wenn der andere jederzeit stehen kann und uns von dort aus auch angreift. Von mehreren Angreifern und Tritten Richtung Kopf etc. brauchen wir gar nicht erst anfangen. Es ist einfach ne schlechte Situation, die so schnell als möglich verlassen werden soll. Und eben das wird im Krav Maga auch gelehrt - zumindest bei Defcon. :)
Ich glaube ein Kampfsport wo primär nur gekuschelt wird, ist erstmal ungeeignet. Du solltest erstmal bisl mehr im Stand machen und Selbstvertrauen in deine Techniken entwickeln.
Um Missverständnissen entgegenzuwirken: Selbst als Judoka weiß ich, dass ich mich auf der Straße nicht langen mit meinem Gegner am Boden aufhalten sollte. Das meine ich auch gar nicht. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass das Bodentraining ein wahnsinnig gutes Psycho-Training ist um Hemmschwellen im Bezug auf den Zweikampf abzubauen.
Kreuzkuemmel
16-02-2013, 12:33
Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass das Bodentraining ein wahnsinnig gutes Psycho-Training ist um Hemmschwellen im Bezug auf den Zweikampf abzubauen.
Das gilt sicher für psychisch stabile Personen. Für traumatisierte, psychisch erkrankte oder einfach labile Personen aber eben nicht. Da braucht es eine professionelle Behandlung und man kann deren Probleme nicht einfach mit Kampfsport (oder SV-Training) wegtrainieren. Im Gegenteil, der Versuch kann sehr schnell zu Retraumatisierung und/oder Verschärfung der Problematik führen. Insbesondere natürlich, wenn sich die Trainer wie bei der TE weigern, auf die individuellen Probleme ihrer Teilnehmerinnen einzugehen. Aber selbst ein guter SV-Trainer ist kein Psychologe und es fehlt ihm schlicht die Kompetenz, um mit ernsteren psychischen Problemen umzugehen.
@Gewaltverächter:
Ich habe auch nicht behauptet, dass Judoka derartiges nicht wissen. :)
Im übrigen schließe ich mich dem Post von Kreuzkümmel an. :)
Gewaltverächter
16-02-2013, 14:19
Das gilt sicher für psychisch stabile Personen. Für traumatisierte, psychisch erkrankte oder einfach labile Personen aber eben nicht. Da braucht es eine professionelle Behandlung und man kann deren Probleme nicht einfach mit Kampfsport (oder SV-Training) wegtrainieren. Im Gegenteil, der Versuch kann sehr schnell zu Retraumatisierung und/oder Verschärfung der Problematik führen. Insbesondere natürlich, wenn sich die Trainer wie bei der TE weigern, auf die individuellen Probleme ihrer Teilnehmerinnen einzugehen. Aber selbst ein guter SV-Trainer ist kein Psychologe und es fehlt ihm schlicht die Kompetenz, um mit ernsteren psychischen Problemen umzugehen.
Vielleicht ein weiteres Missverständnis: Ich wollte keineswegs das Bodenkampf- oder sonstige Kampfkunsttraining als Ersatz für eine Psychotherapie empfehlen. Eine Psychose, klinische Depressionen oder psycho-soziale Traumata kann nur ein darin ausgebildeter Therapeut behandeln. Als ich meinen ursprünglichen Beitrag schrieb habe ich ihr den Bodenkampf lediglich als Einstieg in die Kampfkünste empfohlen und zwar um Hemmungen abzubauen, also lediglich als Trainingsmittel für einen gewissen Kampfgeist. Ohne diesen Kampfgeist wird sie sich mit keiner Kampfkunst erfolgreich zur Wehr setzen können. Ebenso sorgt der permanent enge Kontakt im Bodenkampftraining dafür, dass einem diese Enge und Nähe irgendwann nichts mehr ausmachen. Ebenso habe ich darauf hingewiesen, dass dies Zeit und permanentes Training braucht und keinen Kurs, da sich die entsprechenden psychischen Attribute mit der Zeit entwickeln. Für ein späteres Training eines selbstverteidigungsorientierten Systems wie Krav Maga soll der Bodenkampf vom kämpferischen Ansatz her also noch nicht einmal die Basis bilden. Lediglich das geistige Training ist hier entscheidend.
Zum anderen wird der anfangende Schülern in den bodenkampflastigen Disziplinen auch nicht ins kalte Wasser geworfen und in jeder Trainingseinheit von Braun- und Schwarzgurten zerdrückt. Der Anfänger wird genauso behutsam an die Materie herangeführt wie ein Anfänger in jeder anderen Disziplin. Wenn ich das aber ungefähr ein Jahr lang durchhalte und mit diesem engen Kontakt umgehen kann, dann kann ich auch im Szenariotraining ganz anders reagieren, da mein Adrenalinspiegel längst nicht so hochrauscht.
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