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Vollständige Version anzeigen : Fighting is easy



paka
10-02-2013, 11:22
Wenn ich mir einige Sachen (wie z.B. die UFC Primetimes) ansehe ist immer wieder das gleiche "Rocky"-Klischee thematisiert. Jemand der ganz unten war hat sich hart nach oben gekämpft und dabei Unmengen von Qualen erlitten.

Im Kampfsport ist es ein Bild, was die meisten irgendwie verfolgen: Man quält sich durch das Training und am Ende kommt der Lohn. In letzter Zeit geht mir etwas auf die Nerven wie es dargestellt wird.

Wir alle zahlen Geld um zu trainieren, wir haben spaß dabei, was nicht heißt, dass jede Sekunde Training spaß machen muss.
Ich habe allerdings noch nie jemanden gesehen, der Unmengen von Geld dafür ausgibt damit er einen 14 Stunden Bänkerjob macht, weil ihm das so viel spaß macht. Ich kenne keinen Anbieter, der gegen Geld ein Handwerker-/Manager-/whatever -Camp anbietet und Leute die das ohne Weiterbildungsgedanken sondern aus purem Interesse an der Sache machen würden.

Ich würde sagen, die meisten normalen Jobs sind härter als jeden Tag zu trainieren.

Körperliche Schäden und eine gewisse Unsicherheit in der Zukunft sind nicht zu unterschätzen, aber das gibt es teilweise auch bei normal hart arbeitenden Personen.

Was sagt ihr dazu?

Razor
10-02-2013, 11:27
Naja, der Trainingsalltag der Profis unterscheidet sich schon etwas von dem der "normalen" Kampfsportler. Besonders wenn man bedenkt, was für ein massiver Konkurrenzdruck dort herrscht. In vielen Fällen sicherlich mehr, als in normalen Berufszweigen. Profisport ist kein Zuckerschlecken. Und um dieses Niveau zu erreichen, sind ganz sicher eine Menge Blut, Schweiß und Tränen nötig.

Die Darstellung dient sicherlich häufig Showzwecken, aber an den Haaren herbei gezogen ist sich nicht gänzlich. Ist zumindest meine Meinung.

Tyrdal
10-02-2013, 12:32
Ich kenne keinen Anbieter, der gegen Geld ein Handwerker-/Manager-/whatever -Camp anbietet und Leute die das ohne Weiterbildungsgedanken sondern aus purem Interesse an der Sache machen würden.Dann guck dich mal besser um. Ich hab auch schon "Handwerkerkurse" mitgemacht zum Thema Bogenbau, Bau einer Truhe u.ä. Gibts öfter sowas.

hallosaurus
10-02-2013, 13:22
Dann guck dich mal besser um. Ich hab auch schon "Handwerkerkurse" mitgemacht zum Thema Bogenbau, Bau einer Truhe u.ä. Gibts öfter sowas.

Jap das nennt man Fortbildungen und die sind im Durchschnitt schweineteuer egal in welchem bereich!Dafür ist man nach Beendigung meist mehr Wert auf dem Arbeitsmarkt und wird ein bisschen besser entlohnt.:)

Im Kampfsport sind doch meistens die am Besten die früher oft verprügelt wurden oder aus Unmenschlichen Verhältnissen kommen,dass ist eben die einmal im Leben Chance.
(Edit: Das ist in fast allen Sportarten so,ausser Golf,Polo,Reiten.. )

Tyrdal
10-02-2013, 13:39
Nö keine Fortbildungen, nur zum Spaß. Bogenbau hilft mir als Softwareentwickler jetzt nicht wirklich meinen Marktwert zu steigern.

KM2BM
10-02-2013, 13:58
Ja, ein Kollege von mir hat auch kürzlich einen Schreinerkurs gemacht und immer mit leuchtenden Augen erzählt, was sie wieder gelernt haben und über die Eigenschaften des Holzes und was für Hobel es gibt etc. Ich bin ja in einem Handwerkerhaushalt aufgewachsen und kann mich daher für derlei Dinge weniger begeistern, ich war immer eher froh, wenn ich nicht handwerklich tätig sein müssen hab! ;-) Für den Kurs hat er auch ganz schön gelöhnt, allerdings so wirklich Blut, Schweiß und Tränen scheinen da nicht so sehr geflossen zu sein!:D

paka
10-02-2013, 23:51
Ja so etwas gibt es, aber es bildet auch eher die Ausnahme. Die meisten Jobs werden nicht so gern als Hobby gemacht wie Kampfsport.

Ich finde nur in letzter Zeit nervig, wenn z.B. manche Profis rumheulen dass sie jetzt für 2 Monate in ein "Camp" müssen. Wow ein paar Wochen weg von zu Hause und Sport machen wie schlimm. Und immer dieses "Ich habe alles dafür geopfert.." Das ist in anderen Jobs auch so und da stehen nicht Tausende von Leuten um das zu bejubeln.

Im Thread "Kein Geld, keine Arbeit..." wurden auch gerne Mal ein paar Seitenhiebe auf die doofen Bürosklaven ausgeteilt die alle machen müssen was der Boss sagt. Selbst wenn es so etwas gibt, dann denke ich mir ist das doch das richtig toughe Leben.

Ich meine man sollte wegkommen von dem Bild, dass alle KS Profis ach so harte Leben hätten wie sie gerne zur Show stellen.

Entengummitiger
11-02-2013, 00:19
auf jeden profi, der sich ne goldene nase verdient, kommen hundert die gerade mal so ihre miete zahlen können. und wenn sie nicht gewinnen, verlieren sie ihren job. und wenn sie sich übel verletzen, können sie auch lange nicht arbeiten. und wer nicht so recht nach oben kommt, ist irgendwann zu alt und steht mitten im leben, ohne was vernünftiges gelernt zu haben. schaut euch doch mal die ufc payrolls an, was die leute in den prelims verdienen. 8000$ pro fight? das sind vllt 30000$ im jahr, rund 22000€. bei McDoof an der kasse verdient man kaum weniger. und bevor man es in die ufc prelims schafft, kämpft man erstmal einige jahre in kleineren shows, die noch schlechter zahlen. ohne brotjob ist das nicht zu machen.
ganz oben dann ists zwar auch harte arbeit, aber mit der geilste job der welt. weiter unten aber ists hart. und jeder der ganz oben steht, stand auch mal weit unten und hat trotzdem weitergemacht. ich finde das sollte man respektieren. die leute, die nach oben kommen, kommen auch deswegen nach oben, weil sie härter arbeiten als tausende, die den gleichen job wollen

Onkel_Escobar
09-07-2013, 08:51
Das kannste auch 1:1 aufs Arbeitsleben projezieren.

Mit Sicherheit ist Profisportler ein harter Job, aber den haben sie sich ausgesucht. Ich heule ja auch nicht jeden Tag über meine unbezahlten Überstunden und was fürn A.... mein Chef doch ist. Und wenn doch, dann hörts nur meine Frau. :D

RAMON DEKKERS
09-07-2013, 09:53
Das kannste auch 1:1 aufs Arbeitsleben projezieren.

Mit Sicherheit ist Profisportler ein harter Job, aber den haben sie sich ausgesucht. Ich heule ja auch nicht jeden Tag über meine unbezahlten Überstunden und was fürn A.... mein Chef doch ist. Und wenn doch, dann hörts nur meine Frau. :D

Das ist für mich der Punkt. Heutzutage kann mir niemand erzählen, er habe nicht gewusst worauf er sich da einlässt, als er KSProfi werden wollte.

Das Leben von vielen Profis ist bestimmt nicht so hart, wie sie es gerne andere sehen lassen würden, aber das ist von der Anstrengung (Psychisch und Physisch) meiner Meinung nach nicht mit einem Bürojob oder einem normalen Job zu vergleichen.

Me1331
09-07-2013, 10:01
Das ist für mich der Punkt. Heutzutage kann mir niemand erzählen, er habe nicht gewusst worauf er sich da einlässt, als er KSProfi werden wollte.


Das ist ein bekanntes Jobübergreifendes Problem, wieso sollte es für den ProfiKS nicht zutreffen?

Habe auch das Falsche gemacht und muss jetzt viel Geld für eine neue Ausbildung ausgeben.

RAMON DEKKERS
09-07-2013, 11:22
Das ist ein bekanntes Jobübergreifendes Problem, wieso sollte es für den ProfiKS nicht zutreffen?

Habe auch das Falsche gemacht und muss jetzt viel Geld für eine neue Ausbildung ausgeben.

Ich weiß natürlich nicht was für eine Ausbildung/Studium/Weiterbildungen du gemacht hast, aber ich finde es ist ein Unterschied ob man nach 3 Jahren Lehre feststellt: Oh, das ist doch nicht so cool wie gedacht(vor allem wenn man nichts gefunden hat, und einfach i.was macht). Oder ob man sein ganzes Leben lang auf etwas hin trainiert (und das sollte man tun um gut genug zu sein).
Als Profisportler hat man viel mehr mit dem Sport zu tun, als ein Arbeiter mit seinem normalen Job. Der kann in seiner Freitzeit machen was er will, das interessiert nicht, solange er den Job gut macht.

Als Profisportler muss man das ganze Leben darauf ausrichten und nach möglichkeit auch schon sein ganzes Leben in der Vergangenheit darauf ausgerichtet haben. Da würde ich dann schon erwarten, dass man den Job Profisportler einschätzen kann, da der Weg dahin einem schon aufweist, wie schwer es am Ende wird.

Me1331
09-07-2013, 12:03
Ich weiß natürlich nicht was für eine Ausbildung/Studium/Weiterbildungen du gemacht hast, aber ich finde es ist ein Unterschied ob man nach 3 Jahren Lehre feststellt: Oh, das ist doch nicht so cool wie gedacht(vor allem wenn man nichts gefunden hat, und einfach i.was macht). Oder ob man sein ganzes Leben lang auf etwas hin trainiert (und das sollte man tun um gut genug zu sein).


Ich weiß ja nicht was du unter "sein ganzes Leben danach ausrichten zählst", aber ca. 45 Stunden die Woche plus ein variabler zusätzlicher Teil kommen mir so vor, als hätte ich mein Leben danach ausrichten müssen.

und nein ich muss dich enttäuschen aber Probleme einen Job zu bekommen hatte ich nicht.

RAMON DEKKERS
09-07-2013, 12:17
Ich weiß ja nicht was du unter "sein ganzes Leben danach ausrichten zählst", aber ca. 45 Stunden die Woche plus ein variabler zusätzlicher Teil kommen mir so vor, als hätte ich mein Leben danach ausrichten müssen.

und nein ich muss dich enttäuschen aber Probleme einen Job zu bekommen hatte ich nicht.

Unter ganzes Leben danach ausrichten meine ich: Von klein auf so viel trainieren wie möglich, sein Essen, seine Gedanken, alles was man hat 100% auf den Sport ausrichten.

Ich verstehe auf jeden fall deinen Ansatz. Natürlich ist man bei ner 45 Stunden-Woche auch darauf ausgerichtet, nur hat man dort i.wann Feierabend. Den Feierabend sehe ich als Kampfsportler nicht so weil : Man immernoch darauf achtet was man isst, früh ins Bett geht ect.

Das man sich so darauf ausrichten muss, das gibt es sicherlich auch bei anderen Jobs, vielleicht auch bei deinem(das kann ich wirklich nicht beurteilen). Ich denke aber das dies nicht die Regel ist.


Aber sowas weiß man doch auch beim Job vorher, oder war dir die 45 Stunden-Woche nicht vorher bewusst ?

Me1331
09-07-2013, 12:25
Unter ganzes Leben danach ausrichten meine ich: Von klein auf so viel trainieren wie möglich, sein Essen, seine Gedanken, alles was man hat 100% auf den Sport ausrichten.

Ich verstehe auf jeden fall deinen Ansatz. Natürlich ist man bei ner 45 Stunden-Woche auch darauf ausgerichtet, nur hat man dort i.wann Feierabend. Den Feierabend sehe ich als Kampfsportler nicht so weil : Man immernoch darauf achtet was man isst, früh ins Bett geht ect.

Das man sich so darauf ausrichten muss, das gibt es sicherlich auch bei anderen Jobs, vielleicht auch bei deinem(das kann ich wirklich nicht beurteilen). Ich denke aber das dies nicht die Regel ist.


Aber sowas weiß man doch auch beim Job vorher, oder war dir die 45 Stunden-Woche nicht vorher bewusst ?


Die angegebene Stundenanzahl ist nur auf die Ausbildung bezogen.
Ja auf die Ernährung muss man nicht so achten wie ein Profisportler, aber genügend Schlaf sollte man auch in einem "normalen" Leben haben, außerdem denke ich nicht, dass jeder Profi schon als Kind trainiert hat.

Fabian.
09-07-2013, 15:59
Die angegebene Stundenanzahl ist nur auf die Ausbildung bezogen.
Ja auf die Ernährung muss man nicht so achten wie ein Profisportler, aber genügend Schlaf sollte man auch in einem "normalen" Leben haben, außerdem denke ich nicht, dass jeder Profi schon als Kind trainiert hat.


Das nicht unbedingt. Aber grade die angesprochenen Punkte außerhalb des Trainings werden oft nicht genug beachtet.
Das fängt bei der Ernährung an. Gesundes, frisches Essen ist zwar meist sogar günstiger als Fastfood oder Fertignahrung, nimmt aber mehr Zeit und Aufwand in Anspruch. Außerdem kommen i.d.R. noch Suplemente, Eiweiß etc. dazu, was auch nicht zu verachten ist.
Dann das Alkoholverbot, grade in der Wettkampfvorbereitung.
Kein Rauchen, kein ungesundes Essen.

Gerne vergessen wird auch, dass - grade in Deutschland - viele MMA-ler Studenten sind und daher auch Zeit ins Studium investieren müssen.
Außerdem bezahlen sich Wohnung, Unterhalt etc. nicht von alleine.
So kommt man meistens nicht drum herum einen Nebenjob anzufangen.

In Deutschland sind es meines Wissens nach grade mal eine Hand voll Leute die vom MMA leben können.
Die meistens davon auch nur, weil diese ein eigenes Gym haben.

Gruß Fabian.

Me1331
10-07-2013, 09:06
Das nicht unbedingt. Aber grade die angesprochenen Punkte außerhalb des Trainings werden oft nicht genug beachtet.
Das fängt bei der Ernährung an. Gesundes, frisches Essen ist zwar meist sogar günstiger als Fastfood oder Fertignahrung, nimmt aber mehr Zeit und Aufwand in Anspruch. Außerdem kommen i.d.R. noch Suplemente, Eiweiß etc. dazu, was auch nicht zu verachten ist.


Gerne vergessen wird auch, dass - grade in Deutschland - viele MMA-ler Studenten sind und daher auch Zeit ins Studium investieren müssen.
Außerdem bezahlen sich Wohnung, Unterhalt etc. nicht von alleine.
So kommt man meistens nicht drum herum einen Nebenjob anzufangen.

Gruß Fabian.

Zuerst möchte ich darauf hinweisen, dass ich bei meinen Aussagen von einem Profi im KS Bereich Ausging, der davon auch leben kann, dass es z.B.: Im MMA Bereich bei der UFC da anscheinend ein paar Schwierigkeiten gibt, wird in einem anderen Thread diskutiert.


In Deutschland sind es meines Wissens nach grade mal eine Hand voll Leute die vom MMA leben können.
Die meistens davon auch nur, weil diese ein eigenes Gym haben.

Stimmt wahrscheinlich, ist aber nicht Teil der Diskussion.



Dann das Alkoholverbot, grade in der Wettkampfvorbereitung.
Kein Rauchen, kein ungesundes Essen.


Entweder stimmt etwas nicht mit mir, oder ich empfinde die ersten beiden Verbote als recht einfach umsetzbar und das letztere sollte dann auch gehen.

Gibt ja auch Profis im MMA, Boxen usw usw usw, die sich während den Trainingspausen ziemlich gehen lassen und dann innerhalb einer gewissen Zeit wieder hochtrainieren.

Genaue Quellen dazu hatte ich einmal, kann sie aber nicht mehr finden sry, einer war aber bei der UFC 162 hab nur den Namen nicht im Kopf.

http://forums.sherdog.com/forums/f2/great-fighters-eat-junk-food-yet-they-still-top-1108675/

EDIT: Dass die natürlich nicht nur Junkfood essen, außer vl einige ausnnahmen sollte klar sein, dazu gibt es auch irgendwo in diesem Forum einen Thread

Fabian.
10-07-2013, 10:28
Nun, es ist aber etwas anderes, ob ich darauf verzichten muss um gut zu werden oder ob ich freiwillig darauf verzichte und jederzeit die Möglichkeit habe, Alkohol zu trinken, zu rauchen oder ungesund zu essen, ohne, dass es sich negativ auf meinen Job auswirkt.
Das sind nun mal Aspekte, die ein Profikampfsportler mit berücksichtigen muss.

Gruß Fabian.

Me1331
10-07-2013, 10:40
Nun, es ist aber etwas anderes, ob ich darauf verzichten muss um gut zu werden oder ob ich freiwillig darauf verzichte und jederzeit die Möglichkeit habe, Alkohol zu trinken, zu rauchen oder ungesund zu essen, ohne, dass es sich negativ auf meinen Job auswirkt.
Das sind nun mal Aspekte, die ein Profikampfsportler mit berücksichtigen muss.

Gruß Fabian.

Ja es ist anders, aber ich bezweifle, dass die dadurch entstehende Hürde so groß ist, vor allem wenn man das Rauchen betrachten, da dies mehr und mehr in der Gesellschaft geächtet wird und man dadurch auch im Privatleben, sowie bei zahlreichen Jobs im Nachteil ist.

Zum Thema ungesund Ernährung habe ich schon oben einen Thread verlinkt und auch hinzugefügt, dass es auch einen ähnlichen in diesem Forum gibt.
Inwiefern die Ernährung die Leistung beinträchtigt hängt natürlich vom Individium ab, habe aber auch weiter oben geschrieben, dass damit natürlich nicht der täglich Junkfood Konsum gemeint ist, sondern der gelegentliche und
dies betreiben mehrere Profisportler, auch während ihrer Trainingsphase.


Der Alkoholkonsum kann sich außerdem nicht nur im Profisport Bereich negativ auf den Job auswirken.