Vollständige Version anzeigen : Störtechniken
bei messer und stockabwehr. was haltet ihr davon? sinnvoll oder nicht?
DerLenny
18-02-2013, 14:40
Kommt drauf an - meinst du Gunting und eine lebendige zweite Hand, oder das, was manche im JJ aus der Idee machen?
dies soll alles hier diskutiert werden ...
was haltet ihr sinnvoll , was trainiert/ unterrichtet ihr und warum?
was wird daraus fälschlicherweise gemacht. usw.
Pyriander
18-02-2013, 15:00
Kommt drauf an;
Grundsätzlich finde ich das eher kontraproduktiv, gerade bei 'fully commited'- Angriffen mindert es eher die wichtige Kontrolle über Waffe / Waffenarm.
in einem Kampf / Sparring schon eher, vor allem und gerade auch als schon erwähntes Gunting.
das training von störtechniken und gunting ist sicherlich nicht falsch. im hinterkopf muss halt nur bleiben, dass diese techniken nicht immer funktionieren (sagen selbst die filipinos über gunting - und die haben es erfunden ;)).
ausserdem lernen die leute, dass sie noch eine 2te hand haben. einsatz der "alive hand" finde ich enorm wichtig.
Unabhängig von dem was im Prüfungsprogramm genau gefragt ist unterrichte ich in der Regel drei Versionen:
-Stören "nach" der Abwehr (z.B. zur Vorbereitung von Folgetechniken)
-Stören "während" der Abwehr (Beispiel Gunting - aber auch direkte Techniken zu Kopf/Körper/Unterleib o.Ä.)
-Stören "Vor" der Abwehr (vgl. z.B. mit dem "Jeet"/Intercepting Konzept des Jeet Kune Do)
Wo, wie und welche Version des Störens in der freien SV dann verwendet wird ist abhängig von der Situation, dem Angriffsverhalten, Timing etc. etc.
"Stören" ansich finde ich ein gutes und wichtiges Konzept - solange es nicht zum selbstzweck verkommt und der Fokus auf Selbstschutz (durch Abwehr und Sicherung) dadurch nicht verloren geht...
Just my 2 ct :)
Gruß
Mono
Michael N.
19-02-2013, 20:24
Unabhängig ...
:halbyeaha
"Stören" ansich finde ich ein gutes und wichtiges Konzept - solange es nicht zum selbstzweck verkommt und der Fokus auf Selbstschutz (durch Abwehr und Sicherung) dadurch nicht verloren geht...
ich habe da so meine zweifel, ob stören ein gutes mittel ist, eine abwehr erfolgreich zu bestreiten und den fokus auf dem selbstschutz zu lassen. ich finde es ist eine spielerei, die in einer lebensbedrohlichen situation ( angriff messer / stock) unangebracht ist. es sollten nur einfache und effektive dinge gelehrt und gelernt werden und nicht "fingerfertigkeiten".
muss man nicht froh sein, wenn man ohne großen schaden aus einer solchen situation rauskommt ?
im training kann man es gerne trainieren, gerade wenn man die meiste zeit mit waffen trainiert .
Pyriander
19-02-2013, 22:16
Ich würde unterscheiden zwischen der Problematik mit einem Messer und einem Stock; was ist Eure Meinung dazu?
tschiltan
19-02-2013, 22:59
hmm habe da so meine zweifel, ob stören ein gutes mittel ist eine abwehr erfolgreich zu bestreiten und den fokus auf dem selbstschutz zu habe. ich finde es ist eine spielerei, die in einer lebensbedrohlichen situation ( angriff messer / stock).
muss man nicht froh sein, wenn man ohne großen schaden rauskommt und einige einfache dinge funktioniert haben ?
Man sollte schon davon ausgehen, dass das Stören auch stört, sprich funktioniert, da auch jeder tritt, schlag, wurf, hebel, abwehr etc. , der/die "daneben" geht, dich in Schwierigkeiten bringen kann.
Ich finde Stören an sich, als Mittel zum Zweck, schon sinnvoll und es kann durchaus eine Komponente einer Auseinandersetzung sein.
Ansonsten stimme ich 'Mono' zu - schön erläutert.
Pyriander
19-02-2013, 23:09
Man sollte schon davon ausgehen, dass das Stören auch stört, sprich funktioniert, da auch jeder tritt, schlag, wurf, hebel, abwehr etc. , der/die "daneben" geht, dich in Schwierigkeiten bringen kann.
Gerade deshalb wäre es vielleicht interessant, lieber davon auszugehen, dass diese Aktionen nicht funktionieren, oder...;)
tschiltan
19-02-2013, 23:34
Gerade deshalb wäre es vielleicht interessant, lieber davon auszugehen, dass diese Aktionen nicht funktionieren, oder...;)
das kommt glaub ich, individuell ganz darauf an, ob man sich zutraut die (Stör)Aktion sicher anzubringen
Was wird denn allgemein unter Stören verstanden? Ich komme mit dem Begriff nicht ganz klar, weil ich den so nicht aus dem Training kenne. Bei uns wird im Rahmen der Waffenabwehr meist nur von Blockieren und Sichern gesprochen.
Und was ist Gunting?
Sorry für die doofen Fragen. Ich kenne die Begriffe aus dem Training nicht. :o
zählt als "Störtechnik" nen Knie Zwischen die Beine oder nen Headbut während ich beide Hände verwende um Kontrolle über den Waffenarm zu haben um eben die Folgetechniken zu erleichtern?
(grade am Anfang wird in einigen Krav Maga Gruppen "both hands to the Problem" bei Bedrohungen trainiert, was ich nicht soooo verkehrt finde solange man direkt weiterarbeitet und der Freien Hand des Angreifers (oder den Beinen oder sonstwas) möglichst wenig Zeit für Aktionen lässt)
Ist es ne "Störtechnik" dem Angreifer seinen Rucksack entgegenzuwerfen um ne Halbe Sekunde Vorsprung für nen Sprint zu haben oder um direkt hinterher zu gehen währen er evtl. durch den Abwehrrefelex gegen den Rucksack 0,2 Sekunden abgelenkt ist? (wobei ich den Rucksack eher als "Shield type Object" verwenden würde)?
So etwas kann funktionieren (muss aber nicht wie eben alles) je nach Situation.
Messerabwehr mit Störtechnik ? DJJV Technikum (http://wiki.ju-jutsu-jugend.de/index.php?title=Messerabwehr_mit_St%C3%B6rtechnik)
hier findest du die erklärung der störtechnik mit bildern von ....... :D
Ps. ist die im prüfungsprogramm geforderte alternative ein konter nur eine gelunges stören oder wie darf man das verstehen ?
Ok,
also ich bin kein JJ-trainierender, habe nur einmal ein paar einheiten mitgemacht,
ähnlich wie das Gezeigte wäre beim Krav Maga eine "inside defese" auch wenn die Kontrolle des Waffenarms etwas Anders aussieht, mit gleichzeitigem Gegenangriff zum Kopf (bei unst meist in Form eines Faustschlages/Handballenschlages) oder in die Genitalien (wenn der abgwehrte Arm im Weg ist z.B. bei größereren Gegnern).
Dann weitere Kontrolle des Waffenarms und Finishen mit Kopfstößen, Knienen bei abschließendem Wegstoßen, Scannen und Flucht.
Ähnlich sieht es bei nem Runden Messerstich von aussen aus, 360° Defense mit gleichzeitigem Gegenangriff, wobei grade beim Messer auch gerne diekt weitergepusht wird um ein mehrfaches ausholen zu vermeiden, entsprechend werden dann aus den Faust/Handballenschlägen u.U. Mehrfache Hammerfäuste.
Allgemein bietet es sich ja an es nicht nur bei der Abwehr zu belassen sondern schnellstmöglich mit aller Härte und Konsequenz den Angreifer anzugreifen (immerhin hat er versucht uns umzubringen!).
Sensei-T
20-02-2013, 09:33
bei messer und stockabwehr. was haltet ihr davon? sinnvoll oder nicht?
Insofern sich die Möglichkeiten für eine risikoarme Störtechnik ergibt - warum nicht. Dem Angreifer erstmal seinen Fokus von der Waffe nehmen und um ihn anderweitig zu "beschäftigen" ("aua Auge" or whatever) um weitermachen zu können.
ich finde abwehr und sicherung sind das a und o. damit hat man normalerweise genügend zu tun .
alles andere ist dojo spielerei, die im "ernstfall" nicht wirklich klappt.
oder hat jemand gute bsp von den gatherings der dog brothers ?
Pyriander
20-02-2013, 10:13
Das ist eben das Problem, wenn man trainiert, ohne dass der Mann mit dem Messer wirklich ernsthaft versucht, kontinuierlich, wiederholt mit dem Messer zuzustechen, den realistischen Kampf um den Waffenarm nicht aufnimmt.
Klar kommt man dann auf die Idee, das eine Störtechnik, am besten noch gleichzeitig, eine tolle Idee wäre.
Im Kampf funktioniert das leider ja nur sehr eingeschränkt; zumindest oder besser: vor allem, wenn man sich das so wie auf dem verlinkten Bild vorstellt...
Die verkaufen allen Ernstes so etwas als Möglichkeit gegen einen Messerangriff??? Die sind ja lustig...
zum einen ist das eine normale methode in dem FMA. kritik sollte dann also von euch auch im FMA-forum geäussert werden :cool:.
zum anderen kennt auch das KM abwehr und gleichzeitigen angriff. um nichts anderes handelt es sich beim jj stören. ach ja - stören kannst du auch mit beiden händen am waffenarm (kontrolle über den waffenarm wird in der PO auch gefordert). wie mono schon schrieb: es gibt mehrer möglichkeiten zu stören.
natürlich handelt es sich bei der angesprochenen technik um eine 1:1 umsetzung. die technik darf nicht anders gemacht werden, als in der bilderfolge gezeigt. sonst könnten wir ja auch die bibel neu verfassen:rolleyes:.
Sensei-T
20-02-2013, 11:29
ich finde abwehr und sicherung sind das a und o. damit hat man normalerweise genügend zu tun .
alles andere ist dojo spielerei, die im "ernstfall" nicht wirklich klappt.[...]
Das ist eben das Problem, wenn man trainiert, ohne dass der Mann mit dem Messer wirklich ernsthaft versucht, kontinuierlich, wiederholt mit dem Messer zuzustechen, den realistischen Kampf um den Waffenarm nicht aufnimmt.[...]
Vor allem, wenn der Verteider seine Füße dann auch nur zum Stehen hat/benutzt :cool: (Balthus hat's schon angerissen) und nicht weiter denkt. Soll der Angreifer doch seinen abgewehrten und gesicherten Arm/seine Hand zurück ziehen, an dem/der ich dann grad hänge - meine Masse und meine Füße kommen mit :D
Welche Prinzipien sind anzuwenden bei 'ner lt. Prüfungsordnung geforderten "Abwehr gegen Messer, Stock [, Pistole])"? Nachgeben/Ausweichen, aufnehmen, festlegen/-halten (kontrollieren), entwaffnen, weiterhin festlegen/-halten (kontrollieren)?
Pyriander
20-02-2013, 11:33
Hallo,
zum einen ist das eine normale methode in dem FMA. kritik sollte dann also von euch auch im FMA-forum geäussert werden :cool:.
Ist was dran, aber hier wurde die Frage zum diskutieren ja eröffnet
zum anderen kennt auch das KM abwehr und gleichzeitigen angriff.
Da hast Du recht - wir (Lübeck) machen das bei Messern aber (situativ bedingt in den meisten Situationen) tatsächlich nicht mehr (zumindest bei 'commited' Angriffen (fällt grad kein dtsch. Wort für ein, Hilfe), die aggressiv mit Vorwärtsdruck und anhaltendem Zerstörungswillen begangen werden).
um nichts anderes handelt es sich beim jj stören. ach ja - stören kannst du auch mit beiden händen am waffenarm
:yeaha:
Da bin ich absolut bei Dir; ich hatte das nur nicht unter 'stören' eingeordnet
(kontrolle über den waffenarm wird in der PO auch gefordert)
Das ist ja auch absolut sinnvoll. Inzwischen sind wir der Meinung, dass man unbedingt erst mal beide Arme braucht, um den Waffenarm wirklich ausreichend sicher zu kontrollieren.
Schöne Grüße
... das meine ich mit "both hands on the problem" :) habe ja noch 2 Knie und nen Kopf mit dem ich dann weiter "stören" kann.
Habe ich so in Wales kennen gelernt und gefiel mir sehr gut, man muss halt direkt weitermachen und nicht einfach nur den Waffenarm festhalten ...
Bezüglich Stock und Messer,
ja da unterscheide ich, wenn ich mal ganz nah dran bin kümmert mich nen Stock erstmal weniger, nen Messer dagegen schon.
In den Stressdrills ist die "Priorität"
-> Gegner Weit weg -> Stock am gefährlichsten
-> Gegner nah dran -> Messer am gefährlichsten
-> grade kein Gegner mit Messer oder Stock in der Nähe-> kümmern um die unbewaffneten.
Ich habe so viel schwachsinnige Messerabwehr gesehen von Leuten die noch nie auf der falschen Seite eines Messers gestanden haben und noch nie ein Messer benutzt haben. "In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon...".
Das was da von den JuJus gezeigt wird führt höchstens zum ersten Platz im "Blutenden Model-Contest" aber nicht zum überleben einer Messerattacke. So viele Leute erzählen so viel Mist von Messern und wie man damit unbewaffnet umzugehen hat (am besten noch von "Techniken"), da könnte ich kotzen. Es ist wurscht ob auf dem Mümpel KM, FMA oder JuJu draufsteht (oder ein beliebiges anderes System/KK). Nur weil jemand behauptet FMA zu machen muss er es noch nicht können. Es gibt so viele Leute die behaupten Karate, Bagua, Xinyi, Taichi etc. zu machen aber in Wahrheit noch nicht einmal etwas machen was dem auch nur annähernd nahe kommt. Zum "KM-Instructor" kann man sich durch ein paar Kurse ausbilden lassen, das soll eine Qualifikation für Qualität sein?
Sehr viele Kuttenträger können ohne eine einzige "KK" ein Messer besser einsetzen, abschätzen und abwehren als jeder theoretische "Messerexperte" (und MC sind jetzt nur ein Beispiel von vielen wo Messerkampf anders "tradiert" wird, auch heutzutage noch).
Such dir jemanden im Killermodus der dich frei mit einem Messer angreifen darf und dessen Ziel es sein soll dich so schnell wie möglich so schwer wie möglich zu verletzen. Nimm ein stumpfes, leicht abgerundetes Messer (z.B. Tapetenspatel) und zieh dir selber dicke Wintersachen an. Alles VK ohne Schützer (wer will kann einen Zahnschutz reinmachen). Selbst ohne gute Schneidesimulation, sondern nur das reine Stechen, ist das ein realistischer Überblick gegen was eine Messerabwehr funktionieren muss. Wie gesagt, so schnell wie möglich so schwer wie möglich verletzen. Rate mal wie oft man in einer Sekunde zustechen kann und wie man das effektiv verhindern kann. Die Bilder auf dieser JuJu-Seite zeugen einfach von einer derartigen Inkompetenz und Realitätsferne das man schreien möchte.
Da versuchen sich Schafe nachzuahmen wie Wolfswelpen miteinander freundschaftlich spielen und meinen damit gegen einen ausgewachsenen hungirgen Wolf bestehen zu können der in den Schafen nix weiter als Beute sieht, die er zum Mittagessen verspeisen will.
Jeder kann gerne das Trainieren was er für effektiv hält, zum Glück werden hier in Dtld. die allerwenigsten jemals einen Realitätscheck machen müssen (und ich meine nicht den 5 gegen eins Securitycheck)...
Grüße
Kanken
Pyriander
20-02-2013, 11:54
Alternativ AUCH ein ultimativer Augenöffner: Shockknive (und ein guter Partner mit Realitätssinn ODER etw. sportlichem ehrgeiz ;) )
Sensei-T
20-02-2013, 11:57
[...]
Ohne Frage: Die Realität sieht anders aus..... Und die wenigsten hier haben solche Erfahrungen machen müssen - daher ist alles halt Theorie. Und da darf erstmal alles durchexerziert werden.
@kanken:
gut gebrüllt, löwe.
hier handelt es sich um die darstellung einer technik- oder show-anforderung für eine gürtelprüfung. nicht um einen SV-drill.
ein unterschied der verständlich sein dürfte.
du kannst ja mal die postings von amasbaal zu diesem thema begutachten ;). der erklärt recht gut, wofür drills und viele messertechniken gedacht sind. zu diesem thema gibt es hier im kkb ja schon seitenlange threads.
hier handelt es sich um die darstellung einer technik- oder show-anforderung für eine gürtelprüfung. nicht um einen SV-drill.
ein unterschied der verständlich sein dürfte.
Alleine obiger Abschnitt reicht mir schon. Viel Spaß beim Showkampf üben. Mal ernsthaft, du postest so etwas und willst bezüglich Kampf gegen ein Messer ernstgenommen werden?
Ich brauche niemanden der mit theoretisch erklärt wofür Drills und Messertechmniken gedacht sind. Wir üben Messerkampf und wir haben praktische Erfahrung. Interessanterweise ist das, was funktioniert und zwar KK-übergreifend und in der Realität, systemübergreifend gleich. Mir hat es schon den ***** gerettet und anderen, mit denen ich trainiere, auch.
Wie gesagt, in der Theorie gibt es keinen Unterschied...
Ich kenne Amasbaal nicht, weiß nicht was er macht oder welche Erfahrung er gemacht hat, daher werde ich mich hüten etwas über ihn zu schreiben. Was für mich zählt ist praktische Erfahrung von Leuten die überlebt haben.
Jeder Messereinsatz ist anders und es gibt viele Lösungen, ich werde mich hüten von meinen Erfahrungen oder von denen mit denen ich trainiere oder arbeite auf Messerkampf allgemein zu schließen. JEDER Messerkampf lief anders ab, keiner wie der andere.
Ich beurteile lediglich den Sinn für die Realität und der ist eben mehr als oft nicht gegeben.
nachdem du jetzt mehrfach erwähnt hast, dass du einen messerkampf mitgemacht hast, möchte ich darauf hinweisen, dass du nicht der einzige bist, dem solches geschehen ist ;).
ich möchte mich selber zitieren und dich auf den wichtigen teil hinweisen:
technik- oder show-anforderung für eine gürtelprüfung.
ich für meinen teil sollte die bewegungen, welche ich für einen messerkampf machen würde auch nicht in einer gürtelprüfung zeigen (manche sind nicht den anforderungen der PO entsprechend, manche sind schlicht und einfach zu klein, zu unsichtbar oder zu kurz, als dass sie von einem prüfer gut beurteilt werden können). da es einen eklanten unterschied zwischen prüfung und SV gibt werden diese auch schlecht zusammen auf einem foto abgebildet werden.
bevor du dich noch weiter aufregst:
ich selber begreife den messerkampf auch etwas anders und versuche darauf in meiner gruppe auch einzugehen. allerdinx trainieren wir in meiner gruppe auch nicht auf die jj-PO. was hier in der bilderfolge dargestellt wird ist kampfkunst, kein combatative, keine SV. ich weiss, dein karate-training ist anders, aber gilt das für alle eure trainingsgruppen ? müssen deine schüler, so sie prüfung ablegen wollen, nicht sachen trainieren, die dir manchmal realitätsfremd vorkommen ?
Pyriander
20-02-2013, 15:59
müssen deine schüler, so sie prüfung ablegen wollen, nicht sachen trainieren, die dir manchmal realitätsfremd vorkommen ?
Das wäre aber schon krass gemein von einer (SV-)Kampfkunst, wenn sie Leute absichtlich schädliche/kontraproduktive Sachen für die Selbstverteidigung trainieren lässt. Man gewöhnt sich ja auch Sachen an.
Ist das OK?
was hier in der bilderfolge dargestellt wird ist kampfkunst, kein combatative, keine SV. ich weiss, dein karate-training ist anders, aber gilt das für alle eure trainingsgruppen ? müssen deine schüler, so sie prüfung ablegen wollen, nicht sachen trainieren, die dir manchmal realitätsfremd vorkommen ?
Da wir in keinem Verband sind gibt es nur die "Prüfungsordnung" unserer Schule und geprüft wird vom jeweiligen Lehrer.
Alles was ich trainiere und meinen Schülern beibringe hat einen konkreten Sinn und Zweck, da ist nichts realitätsfremd.
Ich glaube um weitere Missverständnissen vorzubeugen sollte ich erst erklären was ich unter kämpfen verstehe:
Ich trainiere für den Kampf 1:1 zwischen zwei Leuten die sich bis aufs Äußerste an die Kehle wollen und den Anderen so schnell wie möglich so schwer wie möglich verletzen. Ein Kampf zwischen zwei Raubtieren die ums Überleben kämpfen und nicht um irgendeine Rangordnung in einem Rudel.
Waffen dürfen in einem solchen Kampf natürlich benutzt werden. Wir trainieren mit Messern, kurzen Stöcken, langen Stöcken und Ketten.
Dafür war Karate ausgelegt. Schwerter gab es, spielten jedoch keine so große Rolle, wohl aber in den chin. Ursprungs-KK (ebenso dort Lanzen).
Eine KK ist universell und der unbewaffnete Kampf folgt der gleichen Körpermechanik und den gleichen Bewegungsprinzipien wie der bewaffnete Kampf.
Ich unterrichtet nicht den Kampf für spezielle Zugriffstechniken oder Sicherungstechniken, auch nicht den Kampf für moderne militärischen Auseinandersetzungen. So etwas gab es in meiner KK nicht. Was ich von den SEK-Bamten erfahren habe, die ich beruflich kennengelernt habe und an deren Zugriffen ich beteiligt war, folgt diese Art des Kampfes ganz ganz anderen Regeln und Bedingungen, ebenso die Arbeit als Sec. an einer Tür. Von Wettkämpfen ganz zu schweigen...
Ich kann nur für 1:1 ohne Regeln und mit dem Ziel den anderen zu vernichten sprechen. Am ehesten zu vergleichen mit einem Kampf auf einem alten Schlachtfeld wenn man sein Schwert oder seine Lanze verloren hatte und so im Getümmel stand oder mit einem Raubüberfall in einer Zeit wo ein Menschenleben nichts galt, es keine Polizei gab und kein Hahn nach einem Toten mehr oder weniger krähte.
Alle Übungen in meinem System schulen Prinzipien, die für so eine Situation nötig sind. Wer eine Übung als realitätsfern einschätzt sollte sich fragen warum er sie dann übt. Nimm das Karate: kaum einer kennt die Dinge, die im Kihon-Ippon-Kumite geschult werden sollen. Statt dessen werden "Blocks" geübt. Der eigentliche, höchst kampfrelevante, Sinn ist verloren gegangen. Daher wirkt es dann "realitätsfern". Zwischen meinem Kihon Ippon und z.B. dem DKV Kihon Ippon liegen Universen, ebenso zwischen "Hebeln" im JuJu und "Greiftechniken" in meinem Karate.
Jeder kann nur für das sprechen was er trainiert. Ein Messerkampf im Rahmen eines Securityeinsatzes ist etwas anderes als ein Messerkampf mit der Polizei oder bei einem SEK-Einsatz. Ein Rangordnungskampf unter Jugendlichen mit einem Messer ist wieder etwas ganz anderes und auch anders als eine Messereinsatz zwischen zwei Gruppen (MC, Familienclans etc.). Ein bewaffneter Überfall (warum auch immer) mit einem Messer wieder was ganz anderes. Es gibt Überschneidungen was wo funktioniert, allerdings entscheidet das Ziel das Vorgehen und nur weil ein Polizist im Rahmen eines Polizeieinsätzen mit zig Kollegen und evtl. einem durchtrainierten Team einen Messerkampf erlebt hat, überlebt er evtl. nicht den Angriff 1:1 in einem anderen Setting.
Man muss wissen für was man trainiert und sich immer fragen ob die Übungsformen zielführend sind. Außerdem muss es einen Realitycheck geben, d.h. die Dinge müssen nachweislich zum Erfolg führen und nicht nur theoretisch.
Eine Jungfrau die mit die tollsten Dinge über das Kamasutra erzählt will ich nicht so gerne im Bett haben wie eine Nymphomanin, die das hundertfach praktisch ausprobiert und perfektioniert hat. Wenn ich jedoch schwul bin will ich keine von beiden...
Grüße
Kanken
max.warp67
21-02-2013, 06:59
Also Kanken kurz mal das Loblied zusammengefasst:
Was immer Du für ein Karate machst, das gibt es nur bei Euch und ist das tollste. Alles Andere ist sowieso Mist. :rolleyes:
Sorry für die provokante Antwort, aber genau so kommt Dein Text leider rüber.
JJ ist wahrlich nicht perfekt und viele Trainer halten gerne mal an, nennen wir es alte Gewohnheiten fest.
Aaaber, JJ ist als System auch mehr als offen. Auch die immer wieder angesprochenen Gürtelprüfungsshows muss man nicht machen. Man muss sich ganz betimmt auch nicht an die Bilder im 1x1 halten.
Lediglich an die gestellte Aufgabe soll man sich halten, wenn das erfüllt ist und die Prinzipien der SV und der Eigensicherung dabei eingehalten werden ist es O.K.
In einem Punkt habt Ihr leider recht. In der 1x1 Techniksammlung ist viel politischer Kompromiss der manch ewig gestrigen im Verband Tribut zollt.
Leider gibt es auch viele Trainer die aus Unwissenheit oder Faulheit etc. nur die Bibel trainieren um Gürtel zu jagen.
Aber, wie bereits gesagt, das System dahinter ist frei. Man kann Techniken, Kombinationen und Handlungsketten auch realitätsnah, modern und über den Tellerrand hinaus trainieren und zeigen.
Meiner Erfahrung nach waren genau solche Sportler auch auf den Prüfungen immer die Besten und wurden sehr gelobt.
Wie immer also. System ganz gut, manche Trainer leider nicht.
Sensei-T
21-02-2013, 07:48
[...]Zwischen meinem Kihon Ippon und z.B. dem DKV Kihon Ippon liegen Universen, ebenso zwischen "Hebeln" im JuJu und "Greiftechniken" in meinem Karate.
[...]
Außerdem muss es einen Realitycheck geben, d.h. die Dinge müssen nachweislich zum Erfolg führen und nicht nur theoretisch.
[...]
1. Versuche nicht stets die Verbandsdojos/-Trainer/-Lehrer zu deklassieren. Ein Verband hat rein gar nichts mit der Lehrer-Schüler-Beziehung und dem Training als solches zu tun (kann es natürlich). Wer natürlich als Verbandsmitglied stets die Prüfungsordnungen als Basis für das nimmt, was "sein" Karate/JJ/alle KK ausmacht, macht was falsch, sehe ich ja auch so. Dennoch ist auch in einem Verband Lehrer A nicht gleich Lehrer B!
2. Wie soll der Realitätscheck aussehen, frage ich mich? Schickst Du Deine Schüler auf die nächste Demo und lässt sie die Messer wetzen oder sich dem unbewaffneten Kampf gegen die Ordnungshüter stellen?
Wenn ja, das ist Realitäts-Check, ok.
Wenn nein, so ist das Training sicherlich realitätsnah, nicht realitätsfremd, jedoch mitnichten eben ganz real. Und somit, bleibt es für die meisten erstmal doch "nur" theoretisch, denn
Ein Messerkampf im Rahmen eines Securityeinsatzes ist etwas anderes als ein Messerkampf mit der Polizei oder bei einem SEK-Einsatz. Ein Rangordnungskampf unter Jugendlichen mit einem Messer ist wieder etwas ganz anderes und auch anders als eine Messereinsatz zwischen zwei Gruppen (MC, Familienclans etc.). Ein bewaffneter Überfall (warum auch immer) mit einem Messer wieder was ganz anderes. Es gibt Überschneidungen was wo funktioniert, allerdings entscheidet das Ziel das Vorgehen und nur weil ein Polizist im Rahmen eines Polizeieinsätzen mit zig Kollegen und evtl. einem durchtrainierten Team einen Messerkampf erlebt hat, überlebt er evtl. nicht den Angriff 1:1 in einem anderen Setting.
auch wenn es Überschneidungen gibt. Und allein dadurch können den Schülern zwar Grundlagen und evtl. Erfahrungen mitgegeben werden, den reellen Kampf als solches müssen sie jedoch alleine durchführen. Jeder Trainierende kennt irgendwann seine Leute im Dojo, lernt und weiß dann wie sie ticken. Und solange ein Mensch weiß, dass er doch heil aus dem Dojo rauskommt und ihm nicht real nach dem Leben getrachtet wird...
BTW: Fotos sind für solche Dinge einfach nur dumm... Sie sind gestellt und jegliche Form dazwischen nicht nachvollziehbar und hier werden solche Teile dann stets zerrissen und wir reiben uns wegen solcher Teile auf - echt super:rolleyes:
Was immer Du für ein Karate machst, das gibt es nur bei Euch und ist das tollste. Alles Andere ist sowieso Mist.
Wo habe ich denn geschrieben das alles andere nur Mist ist???
Es gibt leider viel mehr Mist als gute Sachen, aber ich habe gute Leute in allen möglichen KK gefunden, egal ob Judo, MMA, Boxen, CMA, Koryu. Ich habe auch gefährliche Leute gefunden, die niemals ein Gym von innen gesehen haben.
Du unterstellst hier jemanden den du nicht kennst auf ziemlich freche Weise Dinge, die er nicht gesagt oder gemeint hat. Ich urteile hier über Aussagen und Bilderfolgen die für mich aussagekräftig genug sind.
Schwachsinn bleibt für mich Schwachsinn egal welcher Name draufsteht. Man kann natürlich die Augen zu machen und sagen: "Klar ist es Schwachsinn, muss ich machen um durch Prüfungen zu kommen" wenn dann aber die Realitätsprüfung kommt, dann ist das Geschrei groß.
Noch einmal: Ich behaupte nicht das ich das Tollste, Beste, Gefährlichste mache oder das andere nix können.
Ich habe Erfahrungen mit Gewalt. Die Leute, die mich ausbildeten, haben Erfahrung mit Gewalt, die Leute mit denen ich trainiere haben Erfahrungen mit Gewalt.
Mein Training beruht auf dem Umgang mit Gewalt und zwar physisch wie psychisch.
Aufgrund meiner Erfahrungen urteile ich, wem das nicht passt, der muss es ja nicht lesen. Ich bin ehrlich, mehr nicht.
Hier im KKB wird immer wieder Systema verrissen, ich finde es sehr gut. Was ich von Vasiliev über Messerabwehr gesehen habe gehört zu dem Besten im Netz. Sieht deren Training auf den ersten Blick realistisch aus? Nein. Dennoch hat es einen hohen Kampfwert in meinen Augen. Ich kenne ähnliche Konzepte aus anderen KK die sehr gut funktionieren.
Sicher tut es weh wenn ich "offizielle Lehranwendungen" kritisiere, damit muss man halt leben können. Gib doch einfach nix auf meine Meinung wenn es dich so stört...
Grüße
Kanken
Big X warum trennst du die SV mit der Kampfkunst? Das sollte doch alles das Gleiche sein.
Das Kunst in der Kampfkunst sollte doch für die Fertigkeit zu kampfen stehen?
Oder setzt das Wort Kunst, in KK eher mit Begriffen wie Kunsturnen oder Eiskunstlauf gleich, wo es eher um das spektakuläre Auftreten eine praktischen Nutzen geht?
Sensei Ich finde ja man sollte dein Einfluss eines großen Verbandes nicht unterschätzen. Postiv als auch Negativ gesehen. Wenn der Verband zb ein schlechtes Prüfungsprogramm ausarbeitet, dann müssen sich doch alle Trainer daran halten oder nicht? Und das könnte sich negativ aufs Training auswirken oder sehe ich das falsch?
Ps: Mir liegt es fern den DJJV schlecht zu reden, der scheint ja auf dem richtigen Weg zu sein, und ist 1000 mal inovationsbereiter als der Verband hier in Österreich. Nur trotzdem sollte auch ie negativen Aspekte die ein Riesenverband haben kann nicht vergessen..
max.warp67
21-02-2013, 09:02
......
Gib doch einfach nix auf meine Meinung wenn es dich so stört...
Grüße
Kanken
Spätestens als Du mit Systema und dessen realer Anwendbarkeit angekommen bist fühlte ich mich dann doch sehr stark geneigt Deinem Rat zu folgen ;)
Big X warum trennst du die SV mit der Kampfkunst? Das sollte doch alles das Gleiche sein.
Das Kunst in der Kampfkunst sollte doch für die Fertigkeit zu kampfen stehen?
[...]
Tja nur dass manche das anders sehen und auch das ist gut so, ist jemand der sein leben damit verbringt Katas zu laufen und zu perfektionieren kein Kampfkünstler?
Ist ein Leichtkontakt Kämpfer kein Kämpfer?
Wie definierst DU kampf ... für DICH mag das stimmen, andere definieren sich und ihre Kampfkunst eben etwas anders na und? jeder do so wie er möchte, kann und will, und wenn Mr. BigX Kampfkunst und SV trennen möchte (würde ich auch, da zu SV Training auch eine Menge Therie und Psychologie gehört die in vielen Kampfkünsten zwar vorhanden aber nicht auf die SV bezogen ist) dann tut er das für sich, und es wiederspricht nunmal deiner meinung? Na und, dadurch wird weder deine Meinung falscher noch seine richtiger ...
Zur Messerabwehr... ich habe einmal in meinem Leben vor einem Gezogenen, scharfen Messer gestanden (bevor ich irgendwas mit KS/KK/SV am Hut hatte), und mir ging trotz Schild, Schwert und Kettenhemd der allerwerteste auf Grundeis! (ich bin von nem Mittelaltermarkt gekommen durch den Stadtpark gelaufen als ich nen paar Typen habe schreien hören, ich bin halt hin und habe gefragt was los ist, da dreht sich der eine um, hat nen Messer in der Hand und hat angesetzt mich anzupflaumen, zum glück ist er dann wortlos abgehaun und hat ziemlich entsetzt geschaut ... Naja aber davon auf allgemeine Gewalt mit Messern/Stöcken etc. zu schließen wäre gewagt. Dennoch würde ich gegen nen Messer immer versuchen ne Waffe it höherer Reichweite, was schildartiges und/oder schnelle Beine zu haben...
(ist OT ich weiss)
Sensei-T
21-02-2013, 09:29
Hey,
[...]
Ich finde ja man sollte dein Einfluss eines großen Verbandes nicht unterschätzen. Postiv als auch Negativ gesehen. Wenn der Verband zb ein schlechtes Prüfungsprogramm ausarbeitet, dann müssen sich doch alle Trainer daran halten oder nicht? Und das könnte sich negativ aufs Training auswirken oder sehe ich das falsch?[...]
Ein Einfluss ist unbestritten. Was das Prüfungsprogramm angeht hast auch recht. Aber muss ich denn in jedem Training strikt nach der PO das Trainings ausrichten???
Soviel aus meiner Erfahrung:
Als Karateka im Kyu-Bereich habe ich damals bei meinen Trainern bis zum 6. Kyu (bei uns Grüngurt) nach der Prüfung gleich mit der Vorbereitung nach Prüfungsordnung für die nächste trainiert. Ob ich 'ne Prüfung gemacht habe oder nicht, war egal. Wir hatten eine einzige Gruppe, mehrere Trainer, jedoch nur je einen im Training und es wurden 3-4 Mal im Jahr Prüfungen abgehalten. Die Augen der Trainer waren quasi geblendet durch die PO und bei ihnen war es DIE Messlatte... und es gab keine anderen Techniken außer denen, die in der PO standen MEGA-:mad:
Nun, ich will nicht über die Trainer von damals lästern! Aber es fehlte halt was im Training! Und das was fehlte, habe ich mir dann, zum Leidtragen meiner Trainer von woanders hergeholt :p; das Problem: sie sind irgendwann "stehen geblieben"...
Im Jiu läuft das Training derzeit nicht anders - auch hier hangelt man sich von einem Punkt der PO zurm nächsten :( Ich kann also genau sagen , zu welchem Training welches Thema dran kommt und das leider mitunter ohne Variation :mad: Aus Respekt vor dem Trainer sage ich schon gar nichts mehr im Training, nehme es hin, was ich auch nicht richtig find, jedoch liegt es mir fern, mich da direkt einzubringen. Der Partner, wenn's denn damit geübt wird, muss dann halt ein wenig herhalten. :D
Was ich sagen will: Neben den teilweise vorgegebenen Techniken im Prüfungsprogramm (Karate als Bsp.: Zenkutsu Dachi mit Gedan-Barai und Mae-Geri) gibt es halt noch andere Techniken und die kommen im Training nach der PO meist (nicht überall) viiieeel zu kurz.
Kurzum: Ich habe als Karateka auch noch die PO im Auge, jedoch wird die
A: nicht vom Verband, sondern von der Stilrichtung vorgegeben (das sollte noch unterschieden werden)
B: ist das Training bei uns seit Jahren aus meiner damaligen Erfahrung heraus ganz anders aufgebaut
C: finden Prüfungen dann statt, wenn die ÜL es für richtig halten und sind nicht an fixe, am Jahresanfang festgelegte Termine gebunden
Um nochmal auf kanken's Beiträge zu kommen: realitätsnahes Training fehlt viel zu oft - leider. Vor einiger Zeit habe ich selbst die Erfahrung machen müssen, dass eine Schwarzgurtkandidatin im Jiu bei "härteren" Attacken durch mich (Grüngurt) voll ins Schludern gekommen ist, weil sie das bisher noch nie so gemacht hätte, wie sie selbst eingestehen musste :o
Zu Baltus' Beitrag, @mrx085: SV ist einfach gesagt: kompromissloser, ohne Schnörkel und direkt gesagt "Stirb oder lasse sterben", Kampfkunst eher mit mehr drumherum zu sehen
Aber wir kommen ab vom Thema - sorry dafür!
ju justu soll sv und sport sein. was sollte man demnach trainieren? sportliche anwendung der techniken für diverse wettkampfformen und techniken für selbstverteidung.
bleiben wir bei den messer und stocktechniken , wo laut Po Störtechniken gefordert sind: diese techiken fallen in erster linie unter SV.
sollte man als JJ trainer nicht in erster linie techniken unterrichten, die der sv dienen und gleichzeitig der PO entsprechen ?
die war auch der ausgangspunkt für meine fragestellung, die leider mein ju Jutsu ist besser als deins ausgeartet ist.
Moment mal Balthus, ich habe nur eine Frage gestellt. Ich habe nur meine Sicht der Dinge wiedergegeben. Habe nie behauptet, dass meine Sichtweise eine allgemeine Richtigkeit hat.;)
Sensei T Nein man muss sich warscheinlich nicht immer nur strikt an das Programm halten. Nur leider kommt es oft vor. Im österreichischen JJ habe ich jedenfalls nur bave Funktionäre gehören ,de sich strikt an die Vorgaben halten. Streite nicht ab, dass es anders geht. Nur leider habe ich es jetzt nicht erlebt. Zumindest nicht im Bezug auf das JJ. Im Aikido gibt es derartige Probleme nicht. Da tranieren wir einfach, ohne auch nur ein Wort über das Prüfungsprogramm verlieren.
sorry nochmal fürs OT.
@kanken:
es existieren nicht nur angriffe durch "ausgebildete" messerstecher, sondern auch angriffe, bei denen sich unsereins fremdschämen würde. solche angriffe können mit einem solchen vorgehen angegangen werden.
für mich ist die störtechnik auch in verbindung mit der gewünschten trainingsprogression zu sehen, die sich in der PO wiederspiegelt, dh, dass die störtechnik als ein schritt in einer entwicklung zu sehen ist, die später zum gunting führt.
das messer muss im training auch nicht immer als messer begriffen werden. ich verwende es auch gerne in normalen waffenlosen anwendungen, um die angriffe gegen die sich verteidigt werden soll, klarer zu machen. kaum hat der angreifer ein (trainings-)messer in der hand bewegen sich die leute ganz anders - nämlich so wie ich das gerne sehen würde bei ihnen ;). (dies wäre der punkt den amasbaal wesentlich besser darlegen kann als ich - nachlesen lohnt sich ;))
die störtechnik in verbindung mit messerabwehr ist für mich eine schwerpunktverlagerung auf den linken arm (meist) bzw auf die gleichzeitigkeit von angriff und verteidigung. dies stellt im jj eine erweiterung der möglichkeiten dar, denn meist beantwortet das jj angriffe durch nachfolgende nicht direkte konter (für alle: dies ist grob vereinfachend und bietet viel stoff für diskussion und ich weiss, dass es alle anders machen).
@pyriander:
ich habe dein KM ja noch nicht erlebt (habe es bei deinem messerworkshop leider nicht rechtzeitig aus dem bett geschafft :(), aber ein kumpel war ja dabei und erzählte, dass deine methode sich nicht so sonderlich von der von uns praktizierten, unterscheidet. ein, zwei kleine punkte waren wohl unterschiedlich.
zum KM: eyal yanilov zeigt in seinem buch störtechniken auf messerangriffe. kobi lichtenstein in seinem werk ebenfalls ;).
@mrx085:
Big X warum trennst du die SV mit der Kampfkunst? Das sollte doch alles das Gleiche sein.
ich unterscheide zwischen:
kampfkunst
wettkampf
SV
breitensport
gesundheit
show
all diese themen können mit kampfkunst-training abgedeckt werden.
SV enthält für mich: gesetzeskunde, model mugging, szenario-training, training ohne gi, übungen für stimme, atem, haltung, ..., usw.
viele dieser punkte sind im normalen kk-training nicht enthalten. dafür kann kk-training auf andere sachen besser eingehen, als SV-training (balance, arbeiten mit der "linken" hand, würfe auf der schwachen seite, tritte zum kopf, ...).
theoretisch hast du recht, kk sollte auch SV enthalten. leider hat der tag nur 24h, deshalb muss mensch sich auf die sachen, die ihm zum jeweiligen zeitpunkt wichtig sind zu trainieren, spezialisieren ;).
@marq:
tust du, wenn du störtechniken trainierst. nur für die prüfung musst du sie ein wenig anders aufbauen, damit der prüfer eine chance hat zu sehen, was du ihm gerade zeigen möchtest.
relativ grosse bewegungen, nicht zu eng hintereinander, techniken die der prüfer kennen sollte und techniken bei denen der prüfer ihre wirksamkeit sehen kann (jedenfalls sind das die kriterien für meine prüfungen geworden ;)). wie das dann im training aussieht, wenn ich nicht mehr einem prüfer vortanzen muss, wenn ich weiss, was ich welchem trainingspartner zumuten kann, wenn ich "schnell" arbeiten möchte, ist eine ganz andere sache ;).
@balthus:
du kannst das "herr" gerne weglassen :).
mir reicht ein guro, professor, sensei, sifu, goldener handschuh, meister, ehrwürdiger, ihro gnaden ... - also einfach ein wenig weniger förmlich sein ;).
Hi big X,
auf der Tatsache, dass nicht jeder Angreifer von herausragender Fertigkeit mit dem Messer ist, Unzulänglichkeiten eines Systems zu begründen, ist nicht hilfreich.
Wenn ich für potentielle SV-Situationen trainiere (und darum geht es ja, wenn du so argumentierst), dann ist es rational, grundsätzlich in der eigenen Abwehr keine Abstriche zu machen, sofern es denn mòglich ist. Also immer den worst case im Fokus zu halten. Wenn Techniken unter diesen harten Trainingsbedingungen geübt werden, steigere ich meine Chancen im Ernstfall. Oder salopp ausgedrückt: was gegen Hans hilft, hilft auch gegen Hänschen ;)
Alles andere grenzt an Eigenkastration. Insofern bin ich hier, als JuJutsuka, zunächst voll auf Kankens' Kurs.
Nun zu den "Abstrichen", die generell im JJ gemacht werden:
Du sprichst von Show oder Prüfungstechniken. Das ist generell die halbe Wahrheit. Es gibt auch im JJ sehr fähige Messerkämpfer. Fast alle trainieren allerdings dann auch entsprechend andere Stile und haben viele Jahre Erfahrung. Wenn du von solchen Leuten Prùfungen siehst, erkennt man selbst unter den Verzerrungen der PO solide, funktionale Arbeit. Das sieht man einfach...
Leider aber mutet sich JJ für die meisten Praktizierenden zu viel zu. Es will Einblicke in wesentliche Bereiche des waffenlosen und bewaffneten Kampfes liefern und auf der anderen Seite auch Breitensportler bedienen, die es trotz 2 Trainingseinheiten pro Woche zum Dan schaffen. Das kann nur klappen, indem deine genannteen Abstriche in Kauf genommen werden. Du kannst unter diesen Bedingungen keine soliden Kämpfer ausbilden, weder unbewaffnet, noch bewaffnet.
Ich persönlich finde im Grunde die Waffenabwehr im Prüfungsprogramm nicht sinnvoll. Die Leute von uns, die's können, brauchen dafür sicherlich keinerlei Demonstrationszwang auf Prüfungen mit Freizeitpapi und Stubenbubi.
Und die letztgenannten wedeln eben selbstverliebt in der Gegend rum. Vollkommen ok. Aber was soll da denn bittesehr geprüft werden? Nur weil wir uns einen zu komplexen Bereich für unsere Verbandspolitik zumuten... naja, leidiges Thema :o
Sorry, hab den thread nicht gelesen, wollte ich schon die ganze Zeit posten, dachte das video passt hier gut rein:
5HHhczdmwxw
Störe, Messer, alles dabei.
amasbaal
22-02-2013, 00:05
"ganz wichtig sind immer scharfe messer zum filettieren!"
:D
voll die stör-technik.
funktioniert offensichtlich.
aber.... der stör wird ständig kontrolliert gehalten!
edit: im übrigen ist das video bullshit. wie heißt das so neumodisch? totes bewegungsmuster? oder wie war das.. jedenfals: der stör stört ja gar nicht zurück! der spielt toter mann, ist in der bewegung "eingefroren"...
vielleicht war es ja ne stör-prüfung.
;)
einer wenigen mods die auf blödsinn einsteigen anstatt es abzumahmen :D
amasbaal
22-02-2013, 00:41
oha.
wenn man genau mitliest, hat es viel ernsthaftes zum thema.
was das vid angeht: ich bin hier privat. habe eh keine direkten zugriffsrechte und wenn der blödsinn doch so gut passt...
ha - wenn ich vom teufel spreche :devil:.
@mcfly:
für mich wird vom groben zum feinen trainiert. ich fange mit unkoordinierten, weiten bewegungen an und arbeite mich im training an meine ideal-form heran. für das grundsätzliche verständnis ist die PO-form durchaus ok. es muss den leuten halt nur gesagt werden, das ein richtiger messerkampf anders aussieht bzw kurz demonstrieren, erklärt sich ja von selbst ;). aus der bewegungsfolge welche wir in der bilderserie bewundern durften, handelt es sich um eine extra gestellte situation in welcher für alle anschaulich eine prüfungstechnik dargestellt wird. darüber, das die technik realistischer ausgeführt, etwas anders aussehen kann, sind wir uns einig ;).
anfänger kann mensch leicht mit zu harten trainingsbedingungen verschrecken. lieber langsam ranführen. und allmählich steigern. und dann sind wir schliesslich auch wieder zusammen. für eine prüfung muss ich allerdings wieder ein wenig mein vorgehen ändern, um auf die prüfungsinhalte einzugehen und die spezifika der jj-prüfungen zu beachten.
wenn die PO ein wenig anders aussehen würde, hätte ich aber auch nichts dagegen. nur bin ich mir noch nicht im klaren, welche ansprüche ich selber an die PO stellen würde wollen, welche meinungen noch alle mit ins boot müssen, ... :(.
wo habe ich denn angezweifelt, dass es beim jj fähige leute gibt :ups:?
wäre das so, würde ich es nicht selber trainieren (oder hätte es mittlerweile hoffentlich durchschaut ;)).
Ich habe doch gar nicht geschrieben, dass du irgend etwas angezweifelt hast :)
Es ging nur darum, dass auch Prüfungen durchaus verschiedene Qualitäten besitzen bzw. Möglichkeiten bieten, trotz Show, auch bodenständige und im weitesten Sinne praktikable Techinken zu demonstrieren. Und das sieht man durchaus. Prüfungen sind natürlich abstrakte Modelle, aber trotzdem bin ich frei, mein Abwehrverhalten auszuwählen.
Es ging mir ebenso nicht um Trainingsmethodik. Die würde ich bei dir nicht infrage stellen, da gibt es keinerlei Anlass zu. Auf due Bilder habe ich mich auch nicht bezogen.
Ich kann nur nicht aus deinem (völlig richtigen) Gedanken "Nicht jeder Angreifer ist ein Experte im Messerkampf" nachvollziehbar ableiten, deswegen im Training mit Abwehrtechniken Abstriche zu machen. Entweder ich trainiere u.a. für die SV - dann unterrichte ich aber auch Techniken, die möglichst gg alle Angreifertypen anwendbar sind (und wenn eine Technik gegen versierte Angrefer passt, funktioniert sie i.d.R. auch gegen eher schwächere Gegner). Oder ich konzentriere mich auf bestimmte Bewegungsformen und grenze mich von entsprechenden Nutzwerten "auf der Straße" ab. Ich finde also lediglich die Taktik, SV-Techniken nach Güteklassen für Angreifer festzulegen... naja... eben unrichtig :D
@mcfly:
Es ging nur darum, dass auch Prüfungen durchaus verschiedene Qualitäten besitzen
ja - auf hoher see, vor gericht oder einer jj-prüfung bist du in gottes hand.
so erlebe ich das auch manchmal. die meinungen der prüfer, über das was wie gezeigt werden soll, gehen doch etwas auseinander ;).
Prüfungen sind natürlich abstrakte Modelle, aber trotzdem bin ich frei, mein Abwehrverhalten auszuwählen.
sowie ich das sehe, bist du gezwungen dein abwehrverhalten den anforderungen der PO anzugleichen.
Ich finde also lediglich die Taktik, SV-Techniken nach Güteklassen für Angreifer festzulegen... naja... eben unrichtig
zum einen wird im forum immer der übermächtige gegner beschworen, der quasi unbezwingbar ist, da er ausgebildeter MMA-profi ist, türsteher einer disco in einem problembezirk und kokainsüchtiger rocker.
in meinen augen sieht die realität allerdinx leicht anders aus. selbst wenn ich die ganze zeit im training nur den sieg über diesem freak im kopf habe, so muss ich doch, bei realistischer betrachtung sagen, dass so mancher in einem duell-kampf es nie mit dem freak aufnehmen können wird. jetzt die flinte ins korn werfen ? nein.
lieber gucken, was schon alles geht ;).
ist ein psychologisches ding.
in budoromantik: ich gehe den weg, das ziel vor augen. doch ich registriere die steine über die ich wandel:D.
zum anderen ist die technik, so wie in den bildern gezeigt, eine idealform für prüfungsbelange. dieselbe technik in anwendung sieht dann wahrscheinlich ähnlich zu pyrianders vorgehensweise aus. jedenfalls ist das eine aussage eines freundes, der beide rangehensweisen erlebt hat. ich hatte das ja leider nicht :(.
für mich kommt in der anwendung auch nicht die technik zum tragen, sondern das dahinterstehende konzept. das konzept des jj ist es der waffe aus dem weg zu gehen, sich der kontrolle über den angreifenden armes zu versichern und dann mit gezielten aktionen den gegner nieder zu ringen, zu entwaffnen, festzuhalten oder zu entkommen. zwischenschläge sind hierbei unabdingbar (oder wie sonst sollen grössere schwerere bekoxte bewaffnete gegner besiegt werden ?). ob wir den störschlag nun an den anfang der aktion oder mittenrein setzen, ist doch abhängig von der situation, dem gegner und dem eigenen gefühl.
nur weil eine technik bei einem stärkern funktioniert, muss ich doch nicht auf alle anderen techniken (konzepte, ...) verzichten, obwohl sie bei einer anderen person unter anderen umständen (besser) anwendbar wäre.
ich hoffe ich habe nicht nur noch mehr verwirrung gestiftet ;).
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