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Vollständige Version anzeigen : Wieder neue Judo-Regeln



Hug n' Roll
26-02-2013, 14:14
Es heißt auf der Homepage des DJB u.a.:

Bestrafung mit Hansoku-make

Alle Angriffe oder das Blocken unterhalb des Gürtels in Tachi-waza, mit einer oder beiden Händen oder einem oder beiden Armen.

Begründung:

Das Ziel des Judo, wie bereits herausgestellt, ist einfach: Ippon werfen. Dafür gibt es viele Möglichkeiten, die Judo zu einem spektakulären Sport machen, trotzdem aber zu einem technischen Sport. Eine größere Klarheit ist notwendig, um es den Judoka verständlicher zu machen, um es leichter bewertbar und der Öffentlichkeit zugänglicher zu machen. Die direkten Beinangriffe wurden vor einigen Jahren aus dem Judo gestrichen. Die Auswirkungen sind offensichtlich: manche Techniken sind verschwunden zu Gunsten der Wiederkehr spektakulärer Bewegungen, die nicht ausgeführt werden konnten, wegen der Position der Kämpfer. Die Ausnahme, die für Beingreifen bei Cross Grip gemacht wurde, machte das schiedsen manchmal sehr kompliziert, trotz des Eingreifens mit Video. Daher wird nun jeder Angriff oder jeder Block unterhalb des Gürtels in Tachi-waza mit Hansoku-make bestraft, ohne Ausnahme.

Soso, also noch weiter weg vom Jûdô, hab ich gedacht. Aber dann das:

Die Kämpfer dürfen sich nicht die Hände schütteln, bevor der Kampf beginnt.

Begründung:

Judo ist ein Sport, dessen Werte weltweit bekannt und anerkannt sind. Im Judo gibt es ein Zeremoniell, welches von jedem anerkannt wird und welches Teil unseres Sportes ist. Es muss respektiert werden. Es ist ein Symbol unseres moralischen Codex und es warnt vor jeder Abweichung. Dass die Kämpfer aufgefordert werden den Vorgang der Verbeugung wirklich zu akzeptieren, ist seit der Einführung des Judo festgelegt. Zu Beginn des Kampfes wird es nicht erlaubt sein, andere Zeichen/Gesten zu benutzen als die Verbeugung. Am Ende des Kampfes, nach der Verbeugung, ist es den Kämpfern erlaubt die Hände zu schütteln und sich mit Respekt zu gratulieren.

Der selbe Kodex, der es erlaubt, die KK komplett zu verbiegen und zum Schatten ihrer selbst zu machen, verbietet eine minimale Abweichung vom Begrüßungsritual?

Was wollen die machen, wenn zwei Kämpfer nach korrektem Angrüßen nach dem "Hajime" abklatschen bevor sie in Kumi kata gehen? Beide sofort disqualifizieren?:ups:

Seltsame Entwicklungen.....

Nite
26-02-2013, 14:21
Abgrenzung um jeden Preis.
Wenn zwei Typen in Kimonos abklatschen oder sich die Hände schütteln fühlt sich am Ende noch jemand an BJJ erinnert, und das ginge ja mal gar nicht...

Bubatz
26-02-2013, 14:33
Mich überrascht inzwischen nichts mehr. Ich würde ja die zweite Regel zum Zeremoniell sogar befürworten - aber die Begründung wirkt in der Tat extrem scheinheilig, wenn man am Judo doch ansonsten scheinbar rumdoktern darf wie einem grad der Sinn steht ...

Edit: Das mehrfache Vorkommen von "spektakulär", in seiner lateinischen Herkunft wörtlich auf den Zuschauer (und dessen Beeindruckung) bezogen ("Spektakel"), spricht übrigens Bände ...

Horrido
26-02-2013, 15:20
Ich dachte auch, dass mich eigentlich nichts mehr überrascht, aber bei der Sache mit der Begrüßung bin ich doch nochmal mit meinem Kopf auf den Schreibtisch geknallt...

Sensei-T
26-02-2013, 15:43
[...]
Was wollen die machen, wenn zwei Kämpfer nach korrektem Angrüßen nach dem "Hajime" abklatschen bevor sie in Kumi kata gehen? Beide sofort disqualifizieren?:ups:[...]

... könnte ja als regelwidriges "Schlagen" oder "Halten" gewertet werden :rolleyes:

EDIT: Texthervorhebung durch meiner einer...

teiwaz14
26-02-2013, 15:48
Und das ist ja nur der Anfang. Zu den Regel die - wie die obenstehende Regelung für das Agieren unterhalb des Gürtels - im ersten Halbjahr 2013 ausgetestet werden gehört auch:

Strengere Auslegung der Ippon Kriterien
Strengere Auslegung der Regeln zum s.g. negativen Judo (Passivität, Verhindern von Kumi-Kata, Sperren, False Attack)
Shidos werden nicht mehr in taktische Wertungen umgerechnet. Lediglich bei Gleichstand sind sie kampfentscheident. Hansoku-Make nach 3+1 Shido bleibt.
Verbot von Grifflösen mit zwei Händen
Strengere Auslegung des Verbot von Grifflösen durch Tritte/mit den Beinen


Lediglich die Regeländerungen zur Ne-Waza (Bodenkampf) finde ich gut:
Osaekomi, Gatame-Waza und Shime-Waza werden nicht unterbrochen wenn die Kämpfer die Wettkampffläche verlassen

Bubatz
26-02-2013, 15:54
Ich dachte auch, dass mich eigentlich nichts mehr überrascht, aber bei der Sache mit der Begrüßung bin ich doch nochmal mit meinem Kopf auf den Schreibtisch geknallt...

In der Tat scheint Hansoku-Make auf den ersten Blick völlig überzogen. Aber andererseits: Man wird ja auch disqualifiziert, wenn man in einem mit Blümchen bedruckten Gi auf wie Matte kommt, und das scheint doch akzeptiert zu sein? Und wo fängt's an, wo hört's auf? wenn Händeschütteln statt Verbeugung vor dem Kampf erlaubt sein soll, warum nicht auch ein herzliches "Wazzup Bro?" "Hängt er richtig?", High Five usw.?
Die Begrüßungsregel hätte es so doch eigentlich immer schon geben können, man hatte sie wahrscheinlich zunächst (wie vieles) nur deshalb nicht formuliert, weil das implizit selbstverständlich schien. Mich stört daran wie gesagt nur die Scheinheiligkeit in der Begründung.

Big_F
26-02-2013, 15:57
In der Tat scheint Hansoku-Make auf den ersten Blick völlig überzogen. Aber andererseits: Man wird ja auch disqualifiziert, wenn man in einem mit Blümchen bedruckten Gi auf wie Matte kommt, und das scheint doch akzeptiert zu sein? Und wo fängt's an, wo hört's auf? wenn Händeschütteln statt Verbeugung vor dem Kampf erlaubt sein soll, warum nicht auch ein herzliches "Wazzup Bro?" "Hängt er richtig?", High Five usw.?
Die Begrüßungsregel hätte es so doch eigentlich immer schon geben können, man hatte sie wahrscheinlich zunächst (wie vieles) nur deshalb nicht formuliert, weil das implizit selbstverständlich schien. Mich stört daran wie gesagt nur die Scheinheiligkeit in der Begründung.

Was wäre daran schlimm?

Bubatz
26-02-2013, 16:02
Was wäre daran schlimm?

Meinereiner würde darauf ungefähr mit der abgedruckten offiziellen Begründung antworten wollen. Die ist ja nicht an sich abwegig, sondern nur deshalb so scheinheilig, weil sie von Leuten kommt, die sich sonst um die Judotradition wenig scheren.

Nite
26-02-2013, 16:17
wenn Händeschütteln statt Verbeugung vor dem Kampf erlaubt sein soll,
Zu Beginn des Kampfes wird es nicht erlaubt sein, andere Zeichen/Gesten zu benutzen als die Verbeugung
...bedeutet für mich dass Beispielweise ein Händeschütteln/Abklatschen zusätzlich zur Verbeugung verboten ist. Um die Nutzung anderer Gesten anstelle der Verbeugung geht es ja auch überhaupt nicht (dies wäre in der Tat abwegig).

DerUnkurze
26-02-2013, 16:18
wenn Händeschütteln statt Verbeugung vor dem Kampf erlaubt sein soll, warum nicht auch ein herzliches "Wazzup Bro?" "Hängt er richtig?", High Five usw.?
Wenn ich es nicht komplett falsch verstanden habe, dann ging es nicht um Händeschütteln statt der Verbeugung, sondern zusätzlich dazu.

Aber schon komisch das einerseits soviele Dinge die zum Judo gehören ausgeklammert werden, und dann auf sowas so ein Wert gelegt wird, weil die Tradition muss man ja schon erhalten.. :rolleyes:

ryoma
26-02-2013, 16:22
Die Kämpfer dürfen sich nicht die Hände schütteln, bevor der Kampf beginnt.

Begründung:

Judo ist ein Sport, dessen Werte weltweit bekannt und anerkannt sind. Im Judo gibt es ein Zeremoniell, welches von jedem anerkannt wird und welches Teil unseres Sportes ist. Es muss respektiert werden. Es ist ein Symbol unseres moralischen Codex und es warnt vor jeder Abweichung. Dass die Kämpfer aufgefordert werden den Vorgang der Verbeugung wirklich zu akzeptieren, ist seit der Einführung des Judo festgelegt. Zu Beginn des Kampfes wird es nicht erlaubt sein, andere Zeichen/Gesten zu benutzen als die Verbeugung. Am Ende des Kampfes, nach der Verbeugung, ist es den Kämpfern erlaubt die Hände zu schütteln und sich mit Respekt zu gratulieren.

Als ob man ausgerechnet im Sport-Judo auch nur ne leise Ahnung von richtigem Reihô hätte.... HAHAHA! Man sehe sich mal die fast schon krankhaft-*****ischen Zuckungen an, wenn sich die Judo-Sportler "verbeugen".... DAS soll ein "Symbol für die Werte und den moralischen Codex" sein??? Aua.
Es wäre besser, es einfach sein zu lassen.

Bubatz
26-02-2013, 17:00
Zu Beginn des Kampfes wird es nicht erlaubt sein, andere Zeichen/Gesten zu benutzen als die Verbeugung
...bedeutet für mich dass Beispielweise ein Händeschütteln/Abklatschen zusätzlich zur Verbeugung verboten ist. Um die Nutzung anderer Gesten anstelle der Verbeugung geht es ja auch überhaupt nicht (dies wäre in der Tat abwegig).

Du und der Unkurze habt natürlich Recht. Für mich wäre allerdings ein Händeschütteln nach der Verbeugung ein Fall von "doppelt gemoppelt". Es sieht dann irgendwie so aus als ob die Verbeugung selbst gar nicht als respektvolle Begrüßung verstanden worden war, und insofern würde in diesem Fall das Händeschütteln zumindest in seiner symbolischen Funktion quasi "anstatt" der Verbeugung vollzogen. Ich weiß nicht, ob ich mich da klar genug ausdrücke, aber ich hoffe, man versteht ungefähr, was ich meine.

Globetrotter
26-02-2013, 19:16
Verbot von Grifflösen mit zwei Händen


Bitte was? Ich löse den Reviergriff immer mit 2 Händen ... oder habe ich da was falsch verstanden?

Mahmut Aydin
26-02-2013, 22:45
Die Kämpfer dürfen sich nicht die Hände schütteln, bevor der Kampf beginnt.
Begründung:
Judo ist ein Sport, dessen Werte weltweit bekannt und anerkannt sind. Im Judo gibt es ein Zeremoniell, welches von jedem anerkannt wird und welches Teil unseres Sportes ist. Es muss respektiert werden. Es ist ein Symbol unseres moralischen Codex und es warnt vor jeder Abweichung. Dass die Kämpfer aufgefordert werden den Vorgang der Verbeugung wirklich zu akzeptieren, ist seit der Einführung des Judo festgelegt. Zu Beginn des Kampfes wird es nicht erlaubt sein, andere Zeichen/Gesten zu benutzen als die Verbeugung. Am Ende des Kampfes, nach der Verbeugung, ist es den Kämpfern erlaubt die Hände zu schütteln und sich mit Respekt zu gratulieren.


sehr schlimm sowas... zeremoniell it das ja schön und gut, aber einem kämpfer vorzuschreiben, wie er seinem gegenüber respekt zollt ist mir doch sehr geheuer... ist ja nicht so, dass die leute eine tanzeilage einstudiert haben, sondern es geht um ein weltliches symbol für aufmerksamkeit und respekt, händeschütteln...

ich meine so eine tradition und ihre regelungen entstehen ja im laufe der zeit weil es sich gegen andere durchsetzt und nicht weil das mal eben entschieden wird... zeremoniell ist da nichts dran, nur eine art markenzeichen mehr

Hug n' Roll
27-02-2013, 07:46
markenzeichen

Ganz genau. Es geht m.E. nicht um irgendeine Tradition oder einen Kodex, sondern nur noch um Vermarktung.

Scheinheilig und ekelhaft.:wuerg:

Horrido
27-02-2013, 08:14
Bitte was? Ich löse den Reviergriff immer mit 2 Händen ... oder habe ich da was falsch verstanden?

Ohne beide Hände bekommst du ihn ja auch nicht gelöst ;)


Mein Vorschlag an euch (die obersten Offiziellen) :
Beide Kämpfer greifen sich direkt nach der vorgeschriebenen Begrüßung mit der rechten Hand an das linke Rever vom Gegenüber und mit der linken Hand an den rechten Ärmel (genau in der Mitte zwischen Ellebogen und Handgelenk!), (Linksausleger haben dabei natürlich pech gehabt und müssen sich nunmal anpassen).
Sobald der Kampfrichter diesen Vorgang erkannt hat, darf er den Kampf frei geben.
Den Kämpfern ist es untersagt während der Kampfzeit ihren eigenen Griff zu lösen. Ein Verstoß dagegen wird sofort mit Hansoku-Make geahndet.

Kann man doch direkt in das neue regelwerk übernehmen oder etwa nicht!?!


(Nochmal an die "Offiziellen": ich hoffe euer Ironiedetektor kommt hier zu einem eindeutigen Ergebnis.)

Einen netten Gruß voller Verachtung,
Horrido

Hug n' Roll
27-02-2013, 08:47
Hatte rambat nicht die Rechte auf den Begriff

"Kittelraufen" ?

Im Prinzip gewinnt dann, wer mit mehr körperlicher Kraft den anderen in der von Horrido beschrieben Griffart umwirft.

Es gibt da so eine alte Simpsons-Folge, in welcher die Familie ein Soccer-Match besucht. Um die (aus amerikanischer Sicht) Langeweile der Veranstaltung zu illustrieren, ist das Bild sekundenlang das gleiche, bis ein ballführender Spieler gegen den Ball tritt und der Ball zu einem gegenüber stehenden Spieler rollt. Dann wieder nichts. Dann das Gleiche zurück. Etc.pp.

- So oder ähnlich stelle ich mir das Kittelraufen dann auch vor....

ThomasL
27-02-2013, 15:03
Man soll Kritik ja immer mit einem Lob beginnen, daher:
Die Regelung das Mattenflucht einem in Zukunft nicht mehr von einer Niederlage durch Haltegriff etc... rettet, finde ich auch sehr gut (nur weil ich mit meinem Gegner auf mir sitzend aus dem Clubhaus geschoben habe, hört er und seine Freunde noch lange nicht damit auf mich von oben zu massieren ;-)

Ansonsten ist es ist einfach nur ärgerlich. Techniken mit Griff unterhalb des Gürtels gehören nun mal zum Judo bzw. wurden von J. Kano in dieses aufgenommen. Gleichzeitig wurde Randorii als Methode und elementarer Bestandteil zum Erlernen und Verfeinern der Judotechniken in der Anwendung eingeführt. Wenn diese Techniken nun überhaupt nicht mehr im Wettkampf erlaubt sind, führt dies unweigerlich dazu, dass sie auch im Randorii nicht mehr trainiert werden (zumindest dort wo der Wettkampf einen hohen Stellenwert hat). Damit wird die Fähigkeit diese anzuwenden bzw. als Uke diese zu verhindern bzw. auszukontern, Schritt für Schritt verloren gehen. Damit hätte man sie auch gleich ganz aus dem Judo entfernen können, nur ist es dann noch Judo?

Besonders ärgerlich ist es, wenn man DJB Judo nicht isoliert betrachtet. MMA und BJJ erfreut sich immer größerer Popularität, dort sind Beinangriffe aber sehr verbreitet. D.h. ein Judoka der über den Tellerrand schaut (Crosssparring) wird hier massiv geschwächt.
Noch schlimmer bei realen Auseinandersetzungen. Durch die Popularität des MMA und der UFC ist die Wahrscheinlichkeit mit einem solchen Angriff konfrontiert zu werden, hier deutlich gestiegen (in meiner Jugend waren dafür nur die Ringer gefürchtet, Ringen war aber weit weniger populär als heute MMA). Einem Judoka wird dadurch, dass dies Techniken nicht mehr im Randorii geübt werden, also auch ein wichtiger Bestandteil seiner SV Fähigkeit geraubt. Das gilt gerade auch bei nicht so ernsten Rangeleien auf dem Schulhof, wo sich die Rabauken ihre Anregungen schon immer im Fernseh holten. Aber wenigsten bleibt dem Nachwuchs Judoka hier die Fallschule die hoffentlich verhindert, dass er auf den Hinterkopf knallt.

Bubatz
27-02-2013, 20:45
Man soll Kritik ja immer mit einem Lob beginnen, daher:
Die Regelung das Mattenflucht einem in Zukunft nicht mehr von einer Niederlage durch Haltegriff etc... rettet, finde ich auch sehr gut (nur weil ich mit meinem Gegner auf mir sitzend aus dem Clubhaus geschoben habe, hört er und seine Freunde noch lange nicht damit auf mich von oben zu massieren ;-)

Ansonsten ist es ist einfach nur ärgerlich. Techniken mit Griff unterhalb des Gürtels gehören nun mal zum Judo bzw. wurden von J. Kano in dieses aufgenommen. Gleichzeitig wurde Randorii als Methode und elementarer Bestandteil zum Erlernen und Verfeinern der Judotechniken in der Anwendung eingeführt. Wenn diese Techniken nun überhaupt nicht mehr im Wettkampf erlaubt sind, führt dies unweigerlich dazu, dass sie auch im Randorii nicht mehr trainiert werden (zumindest dort wo der Wettkampf einen hohen Stellenwert hat). Damit wird die Fähigkeit diese anzuwenden bzw. als Uke diese zu verhindern bzw. auszukontern, Schritt für Schritt verloren gehen. Damit hätte man sie auch gleich ganz aus dem Judo entfernen können, nur ist es dann noch Judo?

Besonders ärgerlich ist es, wenn man DJB Judo nicht isoliert betrachtet. MMA und BJJ erfreut sich immer größerer Popularität, dort sind Beinangriffe aber sehr verbreitet. D.h. ein Judoka der über den Tellerrand schaut (Crosssparring) wird hier massiv geschwächt.
Noch schlimmer bei realen Auseinandersetzungen. Durch die Popularität des MMA und der UFC ist die Wahrscheinlichkeit mit einem solchen Angriff konfrontiert zu werden, hier deutlich gestiegen (in meiner Jugend waren dafür nur die Ringer gefürchtet, Ringen war aber weit weniger populär als heute MMA). Einem Judoka wird dadurch, dass dies Techniken nicht mehr im Randorii geübt werden, also auch ein wichtiger Bestandteil seiner SV Fähigkeit geraubt. Das gilt gerade auch bei nicht so ernsten Rangeleien auf dem Schulhof, wo sich die Rabauken ihre Anregungen schon immer im Fernseh holten. Aber wenigsten bleibt dem Nachwuchs Judoka hier die Fallschule die hoffentlich verhindert, dass er auf den Hinterkopf knallt.

Kann ich von Anfang bis Ende so unterschreiben.

Naniwonai
27-02-2013, 21:34
Judo ist ein Sport, dessen Werte weltweit bekannt und anerkannt sind. Im Judo gibt es ein Zeremoniell, welches von jedem anerkannt wird und welches Teil unseres Sportes ist. Es muss respektiert werden. Es ist ein Symbol unseres moralischen Codex und es warnt vor jeder Abweichung.
Welcher weltweit bekannter und anerkannter Kodex ist das?
Wo steht der den ?
Wer hat ihn den geschrieben ?

teiwaz14
28-02-2013, 11:32
Bitte was? Ich löse den Reviergriff immer mit 2 Händen ... oder habe ich da was falsch verstanden?

Das hast du schon richtig verstanden. Konkret ausgelegt ist es Verboten den Griff des Gegners an irgendeinem Teil des eigenen Kimonos zu lösen indem beide eigenen Hände gleichzeitig an dem Unterarm oder der Hand des gegners aggieren.

Darüber hinaus ist jegliches Grifflösen verboten, wenn es nur genutzt wird um Distanz herzustellen. D.h. nach dem regelkonformen Lösen eines gegnerischen Griffes muss ein Angriff oder zumindest aktive Kumi-Kata erfolgen.


Die Regelung das Mattenflucht einem in Zukunft nicht mehr von einer Niederlage durch Haltegriff etc... rettet, finde ich auch sehr gut

Das sehe ich genau so. Diese Regel war schon lange überfällig.

DeepPurple
28-02-2013, 11:56
... zeremoniell it das ja schön und gut, aber einem kämpfer vorzuschreiben, wie er seinem gegenüber respekt zollt ist mir doch sehr geheuer...

Soweit ich informiert bin, gibts bei jedem KS eine einheitliche Art der Begrüßung und Verabschiedung, wobei die Einheitlichkeit nur dafür sorgt, dass es nach was ausschaut.
Mal abgesehen davon, wie schlampig die meistens ausgeführt werden, dass von Respekt sowieso keine Rede mehr sein kann.
Der Part ist also eigentlich das geringste Problem beim Thema im Vergleich zum Verbot sinnvoller Techniken.

Das mit der Mattenflucht ist aber wirklich sinnvoll.

Mahmut Aydin
28-02-2013, 17:46
Soweit ich informiert bin, gibts bei jedem KS eine einheitliche Art der Begrüßung und Verabschiedung, wobei die Einheitlichkeit nur dafür sorgt, dass es nach was ausschaut.
Mal abgesehen davon, wie schlampig die meistens ausgeführt werden, dass von Respekt sowieso keine Rede mehr sein kann.
Der Part ist also eigentlich das geringste Problem beim Thema im Vergleich zum Verbot sinnvoller Techniken.

Das mit der Mattenflucht ist aber wirklich sinnvoll.

es gibt in fast keinem ks eine einheitliche begrüßung im sinne von "nur die darf gemacht werden" wenn doch, sind es meistens die alten kk stile die irgendwann in die wettkampfbranche gekommen sind, und das ist bei denen ebenso erbärmlich wie jetzt auch beim judo. das von trainer zu trainer unterschiedlich gehandhabt wird ist normal, was kann daran schlampig oder respektlos sein? wir verbeugen und beim an und abgrüßen in der gruppe im bjj training garnicht, keinen knicks wir nicken lediglich mit dem kopf... (hat mehr religiöse gründe von meinen trainer aus) bedeutet aber lange nicht, dass es irgendwie nict in das konzept paßt... shake hands ist üblich, gibt aber auch leute die sich umarmen und gibt genauso gut leute die einen schlutercheck ausführen... einheitlich ist da nichts und wenn man respekt anhand der sauberkeit einer begrüßung mißt, kann man da wirklich nichts mehr retten

DeepPurple
28-02-2013, 18:04
Ich sag nur Boxen. Wenn du genau aufpasst, siehst du da auch ein Ritual.
Ansonsten sag ich nur Fechtergruß.

Also nimm die voreingenommene Brille ab :)