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Vollständige Version anzeigen : Providerwechsel: Offline trotz Rechtsanspruch



Alephthau
05-03-2013, 12:16
Hi,

Ich muss meinen Frust jetzt einfach mal von der Seele schreiben!

Im Januar habe ich im Telekom Shop einen Wechselauftrag von O2 (Alice) zur Telekom beauftragt. Nachdem ich einige Wochen nichts gehört hatte, erkundigte ich mich bei der Telekom-Hotline wie es denn so steht mit meinem Auftrag, die freundliche Mitarbeiterin teilte mir mit O2 hätte den Portierungsauftrag abgelehnt weil die Anschlussinhaberdaten nicht übereinstimmen würden!

Ich war erstmal.......baff!

Nach der Info habe ich gleich bei der O2-Hotline angerufen, wo mir bestätigt wurde das dem so sein und alles neu gestellt werden müsse. Ich fragte leicht gereizt wie es denn sein könne das ich mich am Telefon perfekt indentifizieren und alle Daten so wie im Portierungsauftrag da stehen würden. Daraufhin kam das erste "Das weis ich auch nicht!" von dem netten Mann.
Als ich dann noch fragte wie es denn sein könne das, wenn doch die Daten nicht übereinstimmen würden, der Portierungsantrag nebst Ablehnung trotz allem in meinem Datensatz gespeichert sind und man mich somit also wohl doch gefunden hätte, kam der arme Servicemitarbeiter endgültig ins schleudern.

Ich machte ihm deutlich das dem Portierungsantrag gefälligst nachzukommen sei und ich den Antrag bestimmt nicht nochmal neu stelle wenn der erste richtig war. Da ich weis wie Unternehmen die Mist bauen Öffentlichkeit hassen erwähnte ich auch in einem Nebensatz Facebook! :D

Zum besseren Verständnis, ich habe ihn nicht angebrüllt und auch betont das ich nicht ihn persönlich meine, er könne am wenigsten dafür. (Das sage ich prinzipiell zu jedem Hotlinemitarbeiter)

Ok, lange rede kurzer Sinn, das warten ging weiter. Es war mittlerweile Februar und nichts war zu hören, also bin ich ab zu dem Shop wo ich bestellt habe und habe nachgefragt wie es denn nun steht und ob ein Termin bekannt sei.

Der dortige Mitarbeiter hat geschaut und meinte das er den Auftrag nicht finden würde, es könne sein das er wahrscheinlich storniert sei. Am besten wäre es wenn ich den Auftrag nochmal neu anstoßen würde.

Gesagt, getan und danach sofort bei der O2-Hotline angerufen und gesagt das da nicht schon wieder jemand meint alles zu blockieren weil ein Bindestrich oder sowas fehlen würde. (Ist wirklich so, die lehnen gerne bei dem kleinsten Satzzeichen die Portierung ab!)

Der nette Mann, ich hatte noch nie soviele Männer an der Strippe, von der Hotline meinte dem Portierungsantrag sei längst entsprochen und nachträglich an die Telekom gesendet worden.

Ok ich war guter Dinge da ich dachte jetzt wird alles so laufen wie es soll!

Weit gefehlt.....

Ich bekam als erstes die Bestätigung für die Hardware, als vermutliches Lieferdatum wurde der 25.03.2013 genannt. Ich bin zwar kein Meister im Kopfrechnen, aber Ende Februar und Ende März kamen mir nicht als "fließender Übergang" vor, zumal das erst die Hardware war und diese ca eine Woche vor Aufschaltung geliefert wird. Mittlerweile kam auch ein Kündigungsschreiben von O2 zum 28.02.2013.

Ich habe also sofort bei der Telekom angerufen, die nette Mitarbeiterin hat auch erstaun geguckt und bei recherchieren herausbekommen das ich zum 02.04.2013 geschaltet werden soll.

Sie meinte das sei aber kein Problem, wir hatten übrigens schon den 20.02.2013, denn nach dem Telekommunikationsgesetz ist der ehemalige Anbieter verpflichtet die Leitung so lange aufrecht zu erhalten bis der neue Anbieter schalten kann. Sie werde sofort eine Email an die entsprechende Stelle leiten lassen!

Wirklich völlig beruhigt war ich zwar nicht, aber es wurde ja wenigstens aktiv was getan.

Zwei Tage später erkundigte ich mich wie der Stand sei, ob O2 schon reagiert hätte. Dem war nicht so und es wurde erneut eine Email versendet!

Ich kürze es einmal hier ab:

Lustige Gespräche zwischen den Hotlines, wo bei es folgende Aussagen sinngemäß gab:

Alice o2: Interessiert und nicht, der Vertrag endet am 28.02.2013. Telekom muss zusehen.

Telekom: Die sind nicht so doof, die sind verpflichtet die Leitung bestehen zu lassen.

Am 28.02.2013 um 00:01 Uhr war die Smartcard meines HomeTV deaktiviert..

Sofort morgens bei der Telekom angerufen, die meinten das es sein können das TV zwar gekündigt aber die Leitung weiter bestehen würde.

Aussage von o2: Erster Mitarbeiter sagt Vertrag endet und aus die Maus. Zweite Mitarbeiterin meinte erst wenn die Telekom eine Rückmeldung gäbe würde die Abschaltung erfolgen.

Ich war dann am 01.03.2013 offline......

Natürlich sofort wieder bei Telekom angerufen, da war die Bestürzung groß und es wurde......wieder eine Email an O2 gesendet. Diesmal zu einer speziellen Abteilung die für solche TKG-Fälle zuständig sei.

Am Abend war mein Router dann auch wieder synchron, aber ich kam nicht ins Netz. (Die Internetlampe blinkte langsam grün.) Kurze Nachfrage bei der Technik von O2: Ich war da nicht vorhanden, kein Profil nix!

Also wieder bei Telekom angerufen, ratet was getan wurde....richtig wieder ne Email. Am nächsten Morgen, also Samstag den 02.03.2013, hatte sich auch wirklich was getan: Das DSL war wieder asynchron! -.-

Letzter Stand: Telekom kann nix weiter tun und O2 weigert sich der gesetzlichen Verpflichtung nach §46 TKG nachzukommen!

Kurz zum nachlesen:
TKG - Einzelnorm (http://www.gesetze-im-internet.de/tkg_2004/__46.html)

Da ich mittlerweile extrem gestresst und sauer bin, habe ich mir gedacht ich versuche es über eine einstweilige Verfügung gegen o2 durchzusetzen.

Inspiriert hatte mich folgender Fall:

Schaltung von Telefonanschluss nach 250 000-Euro-Androhung - teltarif.de News (http://www.teltarif.de/telekom-einstweilige-verfuegung-telefonanschluss/news/50169.html)

Lange rede kurzer Sinn, wie es ausschaut wird meinem Antrag wohl nicht entsprochen, auch wenn ein Rechtsanspruch besteht und bis zur Entscheidung im Hauptsacheverfahren mein mir zustehendes Recht auf bestehende Leitung nichts mehr bringt weil ich dann durch die Telekom schon aufgeschaltet bin! (Wäre ich ein Unternehmer, oder hätte kein Handy, sähe es wohl anders aus!)

Man hat also einen Rechtsanspruch auf eine bestehende Leitung seit der Neufassung des §46 TKG, aber die Provider dürfen weiterhin wilde Sau spielen und man hat erstmal Kosten über Kosten.

Mit bleibt jetzt quasi nur das Privatklageverfahren, wo der frühste Termin wohl erst in 3 Monaten besteht und einzig Schadensersatz bleibt!



Gruß

Alef

Fry_
05-03-2013, 12:25
....Mit bleibt jetzt quasi nur das Privatklageverfahren, wo der frühste Termin wohl erst in 3 Monaten besteht und einzig Schadensersatz bleibt!
...

Mal die Verbraucherzentrale angerufen ?

Tuborgjugend
05-03-2013, 12:37
.... er könne am wenigsten dafür. (Das sage ich prinzipiell zu jedem Hotlinemitarbeiter)

....

genau das ist das Problem heutzutage. NIEMAND kann mehr etwas dafür. Immer ist irgendwer oder irgendetwas anderes schuld Ich hasse es!

Alephthau
05-03-2013, 12:47
Mal die Verbraucherzentrale angerufen ?

Läuft quasi auf das gleiche hinaus, unterschied wird sein das sie zunächst O2 anschreiben werden und wie O2 auf die Anschreiben der Telekom reagiert hat lässt erahnen das auch hier der 02.04.2013 wohl längst überschritten sein wird! -.-

@Turbo

Die Leute von der Hotline müssen das ausbaden was andere verbockt haben, die leiten nur weiter!

Gruß

Alef

Tuborgjugend
05-03-2013, 13:01
Läuft quasi auf das gleiche hinaus, unterschied wird sein das sie zunächst O2 anschreiben werden und wie O2 auf die Anschreiben der Telekom reagiert hat lässt erahnen das auch hier der 02.04.2013 wohl längst überschritten sein wird! -.-

@Turbo

Die Leute von der Hotline müssen das ausbaden was andere verbockt haben, die leiten nur weiter!

Gruß

Alef

und genau das ist die Masche von solchen Konzernen. Da verstecken sich alle hinter ner anonymen Maske und jeder schiebt die Schuld von sich.

Sven K.
05-03-2013, 13:06
Melde dich mal beim WDR/NDR. In der Reihe "markt" gibt es die Rubrik "Markt mischt sich ein!" die erledigen das für dich. :D

Fry_
05-03-2013, 13:47
Heise-Verlag hat auch ne Rubrik für so was ("vorsicht Kunde"). Da sind dann plötzlich alle ganz konziliant.

Punkt
05-03-2013, 14:47
Melde dich mal beim WDR/NDR. In der Reihe "markt" gibt es die Rubrik "Markt mischt sich ein!" die erledigen das für dich. :D

Würde ich auch befürworten.

Öffentlichkeitsarbeit liegt den meisten Konzernen nämlich nicht. :)

Alephthau
05-03-2013, 15:03
Hi,


Melde dich mal beim WDR/NDR. In der Reihe "markt" gibt es die Rubrik "Markt mischt sich ein!" die erledigen das für dich. :D


Heise-Verlag hat auch ne Rubrik für so was ("vorsicht Kunde"). Da sind dann plötzlich alle ganz konziliant.

Ich denke mal ich werde beides nutzen, eine gute Idee! :)

Meint Ihr der Text ist ausreichend um dann nur noch mit persönlichen Daten usw versehen zu werden?

Gruß

Alef

deliasTJ
05-03-2013, 18:29
Hab nur zur hälfte gelesen.

Ich war auch drei Monate ohne Telefon weil die das mit dem Portierungsauftrag nciht geschissen bekommen haben. Ist halt ne Masche der Anbieter um die Kunden vom Anbieterwechsel abzuhalten. Bei mir wars von swb zu O2. Da ist meines Erachtens der Gesetzgeber gefragt.

Wünsch die viel Glück.

Gruß Delias

Kannix
05-03-2013, 19:03
ich hatte noch nie soviele Männer an der Strippe,

Der Satz ist mir irgendwie aufgefallen:D

Alephthau
05-03-2013, 19:37
Hi,


Da ist meines Erachtens der Gesetzgeber gefragt.

Wünsch die viel Glück.


Der Gesetzgeber hat reagiert, man hat ja jetzt Anspruch darauf das die Leitung maximal einen Kalendertag unterbrochen sein darf und gegebenenfalls der alte Anbieter vorläufig wieder einspringen muss bis der neue den Anschluss schalten kann.

TKG - Einzelnorm (http://www.gesetze-im-internet.de/tkg_2004/__46.html)

Das ganze ist nur ein zahnloser Tiger, sofern man als Betroffener von den Gerichten abgewiesen wird was Einstweilige Verfügungen angeht und immer noch das alte Schema der Dringlichkeit auf finanziellen Ausfall beschränkt wird und die Sicherung des Rechtsanspruches, wozu die EV gedacht ist, ignoriert wird.

Die Unternehmen können weiterhin schön bunkern, die meisten Kunden resignieren und die Unternehmen lachen sich ins Fäustchen.

Naja, ich habe jetzt an die oben genannten Adressen gemailt und zusätzlich noch die Bundesnetzagentur angeschrieben.


Der Satz ist mir irgendwie aufgefallen:D

Neidisch? :D

Gruß

Alef

Vegeto
06-03-2013, 11:08
Ja, ist total ätzend das es dann solche Gesetze gibt aber keine Möglichkeit für den einfachen Bürger unkompliziert zu seinem Recht zu kommen.

re:torte
06-03-2013, 11:10
du kannst nur warten.

hier sind Erfahrungswerte aufgearbeitet: Wir kamen aus dem Monopol – Warum Telekommunikation in Deutschland fast grauenhaft ist | Malte Welding (http://www.malte-welding.com/2013/02/18/wir-kamen-aus-dem-monopol-warum-telekommunikation-in-deutschland-fast-grauenhaft-ist/)

devzero
08-03-2013, 20:48
Gibts überhaupt ein Land auf dem Planeten wo gute Telekommunikationsunternehmen existieren? Wenn man die Net Promoter Scores anschaut, sind die meist froh, wenn die überhaupt in den Plus Bereich kommen.

Eddye
19-03-2013, 15:18
Das sind ja schon echt üble Machenschaften einiger Firmen, aber ich kann mir das gut vorstellen, dass einem damit der Anbieterwechsel schwer gemacht werden soll. Aber 3 Monate ohne Telefon da zu stehen, ist ja nicht lustig.

Ich überlege gerade ob ich mich bei blau.de anmelden soll und mache mir aber Gedanken, wie ich von dort wechseln kann. Auf der Webseite steht unter FAQ (http://www.blau.de/lpKuendiger), dass man nicht kündigen muss, weil die Karte nach Ablauf des Aktivitätszeitfensters deaktiviert wird. Den Status Ihres Aktivitätszeitfensters können Sie im Bereich Mein blau.de ein-sehen oder über die Kurzwahl 1155 (kostenlos) abrufen.

Ich finde diese Angabe verwirrend, da ich dachte, man hat keine Vertragslaufzeit, was soll dann das Aktivitätszeitfenster? Hat schon jemand Erfahrung damit? Werde eventuell dann doch mal die Hotline anrufen bevor ich den Vertrag abschließe.

Alephthau
21-03-2013, 10:22
Hi,

Bei mir gibt es was Neues! :)

Ich hatte ja wie gesagt ein paar Emails verschickt und gemeldet hat sich die Redaktion "Vorsicht Kunde" von heise/ct. Die Bundesnetzagentur hatte sich nach 7 Tagen auch gemeldet und kam hat erstmal verlangt das ich ein Beschwerdeformular ausfülle und es ihnen wieder zusende.

Hab also alles gemacht, dem netten Redakteur alles zugesandt was er braucht und auch das Formular nebst Anhängen an die Bundesnetzagentur gesendet!

Die Bundesnetzagentur hat dann gestern geantwortet das sie es zwecks Klärung an die Provider versendet hätten.

Kurz und Gut, eben einen Anruf gehabt: Die Telekom!

Die Email der Bundesnetzagentur scheint dort für Aufruhr gesorgt zu haben, der nette Mitarbeiter erklärte mir das er eine Stellungnahme an die Bundesnetzagentur schreiben muss, gleichzeitig nach einer Lösung meines Problems sucht und das er zwar eine Neuschaltung machen könnte, aber sich dadurch dann maximal eine Woche gewinnen ließe und der eigentliche Auftrag (02.04.2013) sich um 3 Wochen verschieben könnte.

Lange Rede kurzer Sinn: Die Telekom kommt jetzt erstmal für meine Mehrkosten, mindestens 100€, die durch das regelmäßige auffüllen des UMTS-Datenvolumens entstehen, auf!

Die Telekom wird dies Vereinbarung dann auch ihn ihre Stellungnahme an die Bundesnetzagentur schreiben und es geht wohl darum das sie dokumentieren können alles getan zu haben um meine Situation zu lösen, so das sich die Stellungnahme gegenüber der Bundesnetzagentur gut macht.





Ich finde diese Angabe verwirrend, da ich dachte, man hat keine Vertragslaufzeit, was soll dann das Aktivitätszeitfenster? Hat schon jemand Erfahrung damit? Werde eventuell dann doch mal die Hotline anrufen bevor ich den Vertrag abschließe.

Das Aktivitätsfenster ist wohl die Zeit die eine Karte aktiv und nicht abgeschaltet ist, sprich Karten die nicht genutzt werden, werden nach einer bestimmten Zeit deaktiviert.

Deine Rufnummer ist aber auch noch bis 3 Monate nach Deaktivierung/Beendigung eines Vertragsverhältnisses portierbar.

Gruß

Alef

Fry_
21-03-2013, 10:25
Hehe, es kommt Bewegung in die Sache.
Ohne notorische Nörgler und Querulanten wie Dich hätten es alle Kunden schwerer ;)