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Vollständige Version anzeigen : Thema Vollkontakt



concrete jungle
08-03-2013, 09:59
Ein Artikel zum Thema ,,Langsamer machen"

Eishockeyprofi und die Folgen:

Eishockey-Star : Keine Muskeln mehr ? Ustorfs bitteres Karriere-Ende - Nachrichten Sport - DIE WELT (http://www.welt.de/sport/article114252509/Keine-Muskeln-mehr-Ustorfs-bitteres-Karriere-Ende.html)

SocialistHEI
08-03-2013, 13:34
Tja.... was soll man dazu sagen. Von meiner Arbeit her kenne ich einige Menschen, die kurz vor einer Karriere als Profi-Boxer standen. Diese sind zum Teil keine 50 Jahre alt und haben schon seit 10 Jahren nur noch Grütze in der Birne, sie zeigen also sehr stark ausgeprägte Demenz- und/oder Alzheimersymptome!

Das sich der körperliche Abbau durch übertriebene Sportausübung und der geistige Abbau durch häufige Schläge gegen den Kopf beschleunigen kann, sollte eigentlich jeder Profi-Sportler wissen.

Wie fast überall gilt: So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich.
Oder auch: In Maßen ists ok, in Massen ists schädlich.

Finaljustice
08-03-2013, 16:56
Solche Artikel zeigen aus meiner Sicht das, was viele Sportler in einigen Sportarten schon seit einiger Zeit bemängeln: Es muss immer höher und weiter und schneller und härter werden. Wintersport ist da tatsächlich ein Bereich, der mir da ganz besonders prominent in Erinnerung ist, weil dort doch sehr viel geschehen ist in den letzten Jahren. Insbesondere durch die immer ausgefeiltere Technologie wird alles immer schneller und gefährlicher, und Eiskanäle und Skipisten werden immer waghalsiger angelegt.

Dementsprechenden Tribut fordert Leistungssport. Denn die Betonung liegt auf "LEISTUNG". Man muss das, was die Leute schon kennen, immer noch übertrumpfen können, immer höhere Rekorde aufstellen, immer mehr Geld scheffeln. Das hört sich natürlich ein wenig nach Moralapostel an, aber im Grunde ist das doch auch einer der Gründe, warum Sportarten wie der Profiradsport so von Dopingskandalen zerfressen sind: Niemand gibt sich mehr mit der normalen, menschenmöglichen Leistung zufrieden. Das lässt sich auf viele andere Bereiche des Lebens übertragen. Nicht umsonst arbeiten sich mehr und mehr Menschen regelrecht kaputt, weil die Erwartungen immer weiter steigen und man sie schon präventiv übertreffen will, um auch in Zukufnt "an der Spitze" bleiben zu können.

Wenig verwunderlich ist es also, wenn Sportarten wie das Ringen aus dem olympischen Programm gestrichen werden sollen. Da gibt es kein Geld zu holen, da gibt es keine Show, da gibt es kaum interessante Rekorde.

Diesem Trend könnten eigentlich nur die Sportler selbst entgegenwirken, aber wer möchte schon auf eine vielversprechende Profikarriere wieder verzichten, wenn der Durchbruch erst mal geschafft ist? Es gibt ja im Endeffekt nur Profi oder Amateur. Die Abstufungen dazwischen sind leider kaum vorhanden, und wie man etwa im Profifußball oder Basketball sehen kann, gibt es ja auch dort kaum ein wirkliches Mittelfeld.

Im Endeffekt kennen die Leute die Risiken. Es gibt auch haufenweise Sportler, die sich auch in hohem Alter noch bester Gesundheit erfreuen. Wenn man seine Grenzen nicht kennt - und natürlich auch Pech hat -, dann zahlt man eben später den "Kredit", den der Körper aufgenommen hat, mit Zins und Zinseszins zurück.

Razor
08-03-2013, 17:02
Naja, an sich nicht überraschend. Wie bei einem Auto. Wenn man die ganze Zeit am Limit fährt, macht es das auch nicht ewig mit. Ich finde es nur schade, dass die ganzen hochbezahlten Sportmediziner dort immer die Füße still halten, da sie ja von dem "höher, schneller, weiter" auch profitieren. Und vielen ist die Problematik sicher gar nicht bekannt.

dirtrider4life
08-03-2013, 18:17
So ist unsere Zeit oder vielleicht auch unsere Natur.
Letztlich berauschen sich doch alle irgendwie an höher, schneller und jünger, weiter, größer, etc.
Wie will man diese Entwicklung wieder rückgängig machen?
Woher soll da ein Umdenken kommen, solange alle gut daran verdienen?
Es wird sich immer jemand finden der sich eine entsprechende Summe an Talern prostituiert.
Dafür sterben auch zu wenig Sportler als dass es da ein positiven Trend geben würde.
Andersherum gibt es immer und überall Leute die bescheißen und mogeln.
Da kann keine Dopingkontrolle mithalten und dass was wir aus den Medien erfahren ist ja immer nur die Spitze des Eisbergs.
Mir fallen da kaum Sportarten ein die davon nicht betroffen wären.
Es ist ein ständiges Wettrüsten von dem ganze Industrien profitieren.

Vielleicht wäre es hilfreich einfach mal ne Zeit lang, Alles zu erlauben was die Apotheke oder die Technik hergibt, wenn sich dann genug Leute aufgeraucht haben und das Problem unübersehbar wird dann wird vielleicht eher gehandelt.

Wir sind als Konsumenten einfach Opfer unserer Gehirnchemie, welche die Reizschwelle mit dem Reiz immer weiter anhebt. Das Problem ist doch viel zu wenig Menschen bewusst und vielen ist es auch egal, weil es sie nicht betrifft.
Die wenigsten Leute halten mal kurz inne und reflektieren was mit ihnen und ihrer Umwelt abgeht. Sieht man doch gut daran wie degeneriert unsere Gesellschaft ist. Gedankenlosigkeit scheint bei uns ne Volkskrankheit zu sein.

Mir fallen spontan nur zwei Beispiele im Sport ein wo es durch Katastrophen und Skandale mal ein paar kleine Umwälzungen gab.
Gibt bestimmt noch ein paar mehr aber mir fallen gerade keine ein!

-Radsport Tour da Franz Skandal

-80er Jahre Rallye Verbot der Gruppe B weil sich die Todesfälle der Zuschauer und Fahrer häuften

Der Mensch ist so gestrickt dass er erst dann reagiert wenn die Kacke erst richtig am dampfen ist.
Sehen wir ja seit ein paar Jahren wie es zur Finanzkrise kam und wie damit umgegangen wird.
Also immer schön mit nem Lachen und mit Vollgas auf den Abgrund zu!

Finaljustice
08-03-2013, 18:30
Vielleicht wäre es hilfreich einfach mal ne Zeit lang, Alles zu erlauben was die Apotheke oder die Technik hergibt, wenn sich dann genug Leute aufgeraucht haben und das Problem unübersehbar wird dann wird vielleicht eher gehandelt.

Ich habe mit Kollegen im Scherze schon überlegt, ob man nicht einfach eine eigene Liga aufmachen sollte, wo alles erlaubt ist. Wo sich die Sportler mit Steroiden und Blutdoping vollpumpen können, bis es ihnen aus den Ohren rauskommt. Im Endeffekt wird es, und da bin ich mir sicher, früher oder später darauf hinauslaufen. Dann wird es aber auch von niemandem mehr als Problem wahrgenommen, sondern stellt eben den Status quo.

Savateur73
08-03-2013, 20:42
Ich habe mit Kollegen im Scherze schon überlegt, ob man nicht einfach eine eigene Liga aufmachen sollte, wo alles erlaubt ist. Wo sich die Sportler mit Steroiden und Blutdoping vollpumpen können, bis es ihnen aus den Ohren rauskommt. Im Endeffekt wird es, und da bin ich mir sicher, früher oder später darauf hinauslaufen. Dann wird es aber auch von niemandem mehr als Problem wahrgenommen, sondern stellt eben den Status quo.

Der Zustand ist doch längst erreicht im Profisport!
Schau mal wie erfolgreich die Spanier im Fußball,Basketball oder Tennis auf einmal sind dank eines Dr.Fuentes.
Im Profisport wird generell gedopt und das wegen der Kohle.

brandenburger
08-03-2013, 22:08
kannst auch in die nächst beste Muckiebude rennen.
Wat meint Ihr denn, was sich "so´ne Kante" schon alles rein gepfiffen hat.

Man hört ja so einiges.

Tja, wer es nötig hat.

brandenburger (70 kg) :hehehe:

hallosaurus
09-03-2013, 11:57
Der Zustand ist doch längst erreicht im Profisport!
Schau mal wie erfolgreich die Spanier im Fußball,Basketball oder Tennis auf einmal sind dank eines Dr.Fuentes.
Im Profisport wird generell gedopt und das wegen der Kohle.

Kannst du das mit dem Dr.Fuentes vor allem im Bezug auf Fussball mal etwas genauer erläutern? Den wenn ein (Profi)Sport noch einigermaßen Sauber sein sollte dann doch der Fussball.

m.l.l.
09-03-2013, 12:17
... wenn ein (Profi)Sport noch einigermaßen Sauber sein sollte dann doch der Fussball.

Als Klaus Augenthaler noch 'ne Nummer war, war das vielleicht in Deutschland noch so. Kann aber durchaus sein, dass das eine verbrämte Kindheitserinnerung ist von mir. ;)

Finaljustice
09-03-2013, 12:20
Ich denke, der Profifußball hat Doping auch gar nicht nötig. Das ist inzwischen so ein verschobenes Schmierentheater, da braucht es eine künstliche Leistungssteigerung nicht.

dirtrider4life
10-03-2013, 22:58
Wie schon geschrieben es gibt kaum Profisport der nicht von der Dopingproblematik betroffen ist. Fussball, Handball, Volleyball, etc. bilden da keine Ausnahmen es wird gedopt da es bei Mannschaftsportarten nach Außen eher auf das Team ankommt rückt der Einzelne Spieler auch nicht so in den Fokus. Koksen tun so viele Leute in unserem Land warum sollten sich Sportler da zurücknehmen.

Wenn man schon sieht was sich die Leute so im "Fitness" Hobbybereich klinken warum soll das im professionelleren Bereich anders sein?
Da wird nur in einer anderen Liga gespielt damit die Mittelchen nicht mehr so einfach nachweisbar sind.

Savateur73
11-03-2013, 21:08
Kannst du das mit dem Dr.Fuentes vor allem im Bezug auf Fussball mal etwas genauer erläutern? Den wenn ein (Profi)Sport noch einigermaßen Sauber sein sollte dann doch der Fussball.

Überleg doch mal ab wann der FC Barcelena erfolgreich wurde?
Etwa ab 2006 mit dem 1.CL-Sieg und die spanische Nationalmannschaft wurde ab 2008 EM!
Noch Fragen!

Matti
13-03-2013, 23:16
Um wieder aufs Thema Vollkontakt zurückzukommen: Ich finde es auch nicht gut, daß viele Kampfsportler (auch hier im Forum) die Risiken von Vollkontakt zum Kopf ignorieren. Wenn man sagt, daß man nur Leichtkontakt-Sparring macht, wird man von einigen Leuten als Weichei bezeichnet oder es wird gleich der Sinn des Trainings in Frage gestellt. Nur leider kann man den Kopf im Gegensatz zu den Bauchmuskeln nicht abhärten, sondern jeder harte Schlag macht die Birne weicher.

Savateur73
14-03-2013, 15:25
Um wieder aufs Thema Vollkontakt zurückzukommen: Ich finde es auch nicht gut, daß viele Kampfsportler (auch hier im Forum) die Risiken von Vollkontakt zum Kopf ignorieren. Wenn man sagt, daß man nur Leichtkontakt-Sparring macht, wird man von einigen Leuten als Weichei bezeichnet oder es wird gleich der Sinn des Trainings in Frage gestellt. Nur leider kann man den Kopf im Gegensatz zu den Bauchmuskeln nicht abhärten, sondern jeder harte Schlag macht die Birne weicher.

Leichtkontakt-Kämpfe können auch mit einem K.O. enden!;)
VK-Kickboxen ist nicht so gefährlich wie Thaiboxen oder Boxen, da die K.O.-Quote bei heutigen Wettkämpfen niedriger liegt.

Matti
14-03-2013, 20:22
Leichtkontakt-Kämpfe können auch mit einem K.O. enden!;)

Ja, ich weiß, manche Leute machen Vollkontakt, auch wenn offiziell Leichtkontakt gemacht wird.