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Vollständige Version anzeigen : Was macht für Euch einen Sensei aus?



Faxandu
09-03-2013, 11:24
Guten Morgen alle zusammen,

ich wollte einfach mal die Frage in die Runde werfen was für Euch ein Sensei ist? Nur um mal eine kleine Diskussion zu starten und zu sehen, was es für verschiedene Ansichten gibt.

Schönen Tag Euch =)

Luaith
09-03-2013, 11:31
Hallo,

er leitet das Training und ich habe den Eindruck, von ihm noch viel lernen zu können.

Und jetzt Happy Bashing! ;)
L.

SKA-Student
09-03-2013, 11:37
Ich schließe mich Luaith mit den folgenden zus. Bemerkungen an.

Sensei ist für mich schon mal keiner, der darauf besteht, so angesprochen zu werden.
Sensei ist für mich eigentlich nur Ohshima Sensei, er ist der einzige, der in unserem Verein so angesprochen wird. Alle anderen Trainer und Lehrer haben Vornamen. :D

ThiS
09-03-2013, 13:01
sensei ist für mich schon mal keiner, der darauf besteht, so angesprochen zu werden.
Alle anderen trainer und lehrer haben vornamen. :d

+1

hallosaurus
09-03-2013, 13:09
Jeder Schwarzgurt im Karate(oder einer anderen Japanischen Kampfkunst) ist doch ein Sensei,sprich einfach nur ein Meister seines Fach.

HellAdmiral
09-03-2013, 13:09
Nach meiner persönlichen Definition bin ich im Dojo von Senseis umgeben. Ein Sensei ist für mich jemand, von dem ich etwas lernen kann und ich kann von jedem Schüler etwas lernen, egal, ob 10. Kyu oder 10. Dan oder irgendwo dazwischen.
Auf das reine Training bezogen ist ein Sensei für mich jemand, der sein Wissen so vermitteln kann, dass ich die Hintergründe verstehe, jemand, der mich versteht, jemand, der sein Wissen mit mir und den anderen teilt.

Schnueffler
09-03-2013, 13:17
Ahm nö! Was jetzt kommt, stellt nur meine eigene ganz persönliche Meinung da!!!

Der Schwarzgurt (1. Dan) hat seine Gesellenprüfung bestanden.
Dabei hat er das Handwerk erfolgreich gelernt und bewiesen, das er es umsetzen kann.
Die weitere Ausbildung, der Weg, die Umsetzung und Weitergabe macht für mich einen Sensei aus.
Ich mache es auch nicht an der Anzahl der Pommes fest, sondern an der Person selbst.
Was verkörpert er?
Stellt er für mich eine Respektsperson da?
Kann ich was von ihm lernen? (nicht nur auf den Sport bezogen, sondern im generellen Leben)
Wie gibt er sich?
Besteht er auf seinen "Titel" oder wollen die Leute ihn freiwillig so ansprechen, weil sie ihn ihm ein Vorbild/Lehrer etc sehen?

Finaljustice
09-03-2013, 13:23
Jeder Schwarzgurt im Karate(oder einer anderen Japanischen Kampfkunst) ist doch ein Sensei,sprich einfach nur ein Meister seines Fach.

Im Kyokushin gibt's den Titel erst ab dem 3. Dan, zumindest in einigen Zweigen (und ich glaube, das ist die "ursprüngliche" Variante).

Ansonsten mache ich mir das Leben einfach und zitiere mich selbst aus einem Beitrag in einem anderen Thema, weil es meine Auffassung dazu recht gut zusammenfasst:

Ich kenne eine ganze Reihe von Lehrern, die so eine "liebevolle väterliche Strenge" verkörpern. Die müssen nie Sanktionieren, die müssen nie laut werden oder sich aufspielen. Sie strahlen eine innere Ruhe und Würde aus, die von ganz alleine dafür sorft, dass man ihnen vertraut und auf sie hört, ohne sich gezwungen wirkenden Dominanzgesten unterzuordnen. Ich denke aber, dass man diese Fähigkeiten nur über lange Jahre hinweg erlernen kann, und sich vor allem selbst dafür stets hinterfragen, neu definieren und orientieren muss. Anders ausgedrückt: Man sollte die nötige Demut haben zu erkennen, dass man nicht der wichtigste Mensch auf der Welt ist, der allen anderen überlegen ist.

Luce Bree
09-03-2013, 14:06
jeder schwarzgurt im karate(oder einer anderen japanischen kampfkunst) ist doch ein sensei,sprich einfach nur ein meister seines fach.

-1
:rolleyes:

Luce Bree
09-03-2013, 14:07
+1

+2
;)

shoggy
09-03-2013, 15:38
Dem stimme ich gar nicht zu. Ich sehe jeden Schwarzgurt als Schüler von Sensai.

Luaith
09-03-2013, 15:46
Nach meiner persönlichen Definition bin ich im Dojo von Senseis umgeben.

Na, das halte ich aber doch für etwas strange. Ich gehe da allerdings eher von der Wortbedeutung aus. Für mich ist Sensei eben kein "Titel" sondern Ausdruck einer Lehrfunktion. Und meine Schüler sind nicht meine Lehrer, auch wenn ich von ihnen etwas lernen kann. Dabei ist es allerdings ja auch so, dass der Lerneffekt eher reflektorischer Natur ist. Ich wachse am Lehren selbst und nicht daran, dass irgendein Schüler mir "aktiv" etwas beibringen würde.

Gleiches gilt für Leute, mit denen ich gefühlt "auf einer Stufe" stehen. Also wenn ein Kollege vielleicht mal das Training übernimmt, das macht ihn noch nicht zu meinem "Lehrer". Eher ist es dann ein gegenseitiger Erfahrungsaustausch.

Ich habe allerdings noch niemanden jemals mit "Sensei" angesprochen. Auch den 9. Dan nicht. Finde ich affig.

lG
L.

@shoggy
Bitte einmal ein Wörterbuch bemühen. Danke!

Aridhol
09-03-2013, 16:15
Für mich ist der Sensei die Person, die ein Meister in seinem Fach ist und mir am meisten beibrigen kann.

Doc Norris
09-03-2013, 16:24
@TE

für mich ist "sensei" derjenige bei uns, der mir regelmäßig in den a*** tritt oder wenn neue kommen & nach dem Meister fragen,
mit den worten..."meinen name ist eigentlich XXX.".... antwortet. :D

oder derjenige,
der wenn er das wort Oss / Uss hört, die augen verdreht & antwortet.:
"ein einfaches, ich hab es verstanden -NAME-, genügt." :D

oder der der regelmäßig sagt,
"was war denn das.?, da schlägt ja meine oma härter zu." :D


so spaß beiseite.
der "sensei" ist m.A.n jemand, der motiviert, dir in den a** tritt & dich anspornt & dir nebenbei seine erfahrungen vermittelt.

Tori
09-03-2013, 18:46
@Doc: scheint ein mir sehr symphatischer "Sensei" zu sein ;)

Für mich ist "Sensei" lediglich ein Titel ohne Bedeutung...

Und alle die ich kenne hab ich eigentlich auch nie mit "Sensei" angesprochen, egal was für eine Graduierung ;)

HellAdmiral
09-03-2013, 19:24
Also wir haben einen Elektrotechnik-Meister, 5 Grade unter mir, für mich in Sachen Elektro ein Sensei.
Wir haben eine Internistin, 3 Grade unter mir, für mich in Sachen innerer Medizin eine Sensei.
Wir haben eine Lehrerin, 9 Grade unter mir, für mich in Sachen Schulunterricht eine Sensei.
Wir haben einen Architekten, 2 Grade unter mir, für mich im Bauwesen ein Sensei.

Wir haben einen Typen, der mit schwarzem Gürtel an dem ein paar rote Streifen sind vorne steht und uns Karate beibringen will, für mich ein Sensei.

Ich könnte so ewig weitermachen, denn ich kann von allen etwas lernen. Karate beginnt nicht mit dem Training und endet nicht damit, sondern Karate ist immer, das ganze Leben. Also sind für mich die Leute in ihrem Fachgebiet immer Leute, von denen ich etwas lernen kann.

Rein aus dem Wörterbuch heraus bedeutet Sensei nichts anderes, als "Lehrer" oder "Meister", also jemand, der sein Fachgebiet gemeistert hat und etwas vermitteln kann. Nicht umsonst werden in Japan auch Ärzte mit dem Suffix -sensei angesprochen.

Für mich ist "Sensei" kein Ehrentitel, das sind eher "Hanshi", "Soke" und was es da nicht alles gibt. Ein Sensei ist für mich einfach jemand, der seine Materie soweit beherrscht, dass er anderen was beibringen kann. Ein Schüler, der fortgeschrittener ist, als ich, ist für mich ein Sempai usw. usf., ich denke, meine Ansicht dürfte klar sein.

Pallor
09-03-2013, 19:54
Sensei to yobareru hodo no baka de nashi. - „Ich bin kein Dummkopf, den man mit Sensei anredet“

Laut Wikipedia eine Debatte die gerade in Japan geführt wird, weil dort das Wort inflationär für jeden Lehrer(auch Schulisch) benutzt wird. ;)

___________

Da wir hier im Bereich des Kampfsportes sind, geht es in meinen Augen beim Sensei um zwei Aspekte im Karate einerseits die Technik und auf der anderen Seite der Do(Wo z.b. Bescheidenheit dazu gehört). Beides sollte der Sensei als Vorbild auch vorleben.

Aber das ist erstmal nur ein "guter" Karateka, denn erst durch die Konkrete Lehrfunktion, ist ein Sensei.

Die Qualität dabei ist aber dann noch eine ganz andere Frage: Wie gut ist seine Technik, wie überzeugend sein DO, und kann er das überhaupt mir gut vermitteln(was auch immer bei der Lehrer Schüler Beziehung eine ganz Subjektive Bedingung enthält).

Ich respektiere übrigens meinen Sensei oder Trainer, obwohl ich ihn mit dem Vornamen anspreche. :D

upper1997
09-03-2013, 20:23
Ein Sensei ist für mich eine Person den man richtig viel respektiert (und bei ihm lernt).

Also kann für jede Person jemand ein Sensei sein. (da spielen Gradierungen keine Rolle)

ragbar
10-03-2013, 01:53
Alle bei uns bis zum 4. Dan reden den Sensei ebenso an - er ist Japaner alter Schule und ich finde die Anrede völlig normal im Sinne von "Lehrer".

Daß er ein Echter solcher ist ,der alle Werte des Karate selbst vorlebt, Bescheidenheit und Demut inklusive, würden wir niemals ernsthaft in Zweifel ziehen KÖNNEN - er ist authentisch.

Genauso ist Uss/Oss als Zeichen und Begrüßung völlig normal bei uns. Alle leben damit, und niemand hat etwas daran auszusetzen.

Der Sensei seinerseits hat mich und Mitschüler eingangs mit Verbeugung gegrüßt, wie auch sonst Respekt und Höflichkeit untereinander groß geschrieben wird, ohne gekünstelt oder unnatürlich zu sein.

Luce Bree
10-03-2013, 12:23
Ich bin da eher pragmatisch...

Wenn "Sensei" der Vorname ist, dann kann man den Lehrer auch so ansprechen :D

Ansonsten sind wir hier in Europa und in Deutschland und da ist mir das einfach zu viel des Guten.
Die Begrüßungszeremonie nehme ich davon aus, weil das zum Beginn des Trainings dazu gehört und ein Bestandteil ist - genau wie das Aufwärmen :rolleyes:
Aber auf der anderen Seite bin ich aber auch tolerant :cool:
Wenn das in einem anderen Dojo anders praktiziert und gelebt wird - auch gut.

"Alles kann, aber nichts muss..." :D

Schnueffler
10-03-2013, 13:39
"Alles kann, aber nichts muss..." :D

Richtig!
Vor allem finde ich es immer suspekt, wenn die Leute z.B. bei Facebook Senei xyz oder Renshi abc oder ähnlich heißen. Vor allem, wenn dann trotz allem der richtige Namen dabei steht.

The little Dragon
11-03-2013, 11:56
Den Titel Sensei (Meister) gibt es in der Regel ab 4. Dan. In Japan durfte man (fragt mich nicht ob es immer noch so ist) auch erst ab dem 4. Dan ein eigenes Dojo aufmachen.

1.-3. Dan tragen den Titel Sempai (Vorangeschrittener), jemand der schon weiter auf dem Weg des Karate gegangen ist.

Für mich ist Sensei jemand der Vorbildfunktion hat, sowohl in seinem Verhalten als auch in seinem Karate.

Also ICH würde niemals jeden Schwarzgurt Sensei nennen nur weil er ne schwarze Binde um den Bauch hat, aber das ist nur meine Meinung.

aplundnei
11-03-2013, 13:23
Ich habe durch Studium, Studentenwohnheim und WGs schon mit ein paar Japanern zu tun gehabt und ich hatte nicht das Gefühl, dass die Begriffe so besonders sind. Wie das jetzt wirklich in Japan gehandhabt wird oder wie es speziell in den japanischen Kampfkünsten aussieht weiß ich aber nicht.

Senpai bist du ja schon, wenn du länger im Studentenheim wohnst, erklärst wie man die Waschmaschinen bedient oder Neuankömmlinge ins Studentenleben einweihst :D

Sensei als höfliche Anrede für Lehrende, Ärzte und "Höhere" ist zumindest für einen Österreicher leicht verständlich.;) Hier ist es ja immer noch gang und gäbe die Frau vom Dorfarzt höflich mit "Frau Doktor" anzureden.

Luaith
11-03-2013, 14:02
Den Titel Sensei (Meister) gibt es in der Regel ab 4. Dan. In Japan durfte man (fragt mich nicht ob es immer noch so ist) auch erst ab dem 4. Dan ein eigenes Dojo aufmachen.

1.-3. Dan tragen den Titel Sempai (Vorangeschrittener), jemand der schon weiter auf dem Weg des Karate gegangen ist.
Nein!

Das mit der 4. Dan-Schranke mag in einigen Vereinen so gewesen sein. "In Japan" im Allgemeinen gibt es das nicht. Und "Senpai" ist einfach nur die Bezeichnung für eine Person, die in der Bezugssache schon länger als du dabei bist. Erstrecht ist "Senpai" kein Titel, der an irgendwelchen Graduierungen festzumachen ist. Genau so wenig wie "Sensei". Ist mir bisher auch nur im Kyokushin untergekommen. Die Spaßvögel unterscheiden zumindest in der früheren IKO1 sogar noch den "Sempai" vom "Senpai". Da bist du Sempai bis Braun, ab Schwarz dann Senpai. Lachhaft ...

Das Problem ist einfach, dass man als Europäer für diese Worte absolut kein Wertempfinden hat und haben kann. Daher ist es auch Möhre, im Deutschen diese Bezeichnungen zu verwenden. Wir haben Trainer und Lehrer, das reicht. Wir brauchen keine Sensei, Senpai, Douhai, Kouhai, Shihan, Hanshi, Renshi oder Souke, kein Menkyou kaiden und was nicht noch. Das ist kulturelles Blähwerk für Japanophile. Sicher mal nett, sich damit zu beschäftigen. Aber da hört die Vernunft dann m.E. auch schon auf ...

Und wo wir schon dabei sind. Auch wenn es bereits 1000x gesagt wurde: "Sensei" hat nichts, aber auch gar nichts mit "Meister" zu tun. Und ein Titel ist es ebenfalls nicht.

lG
L.

ryoma
11-03-2013, 14:12
Laut Wikipedia eine Debatte die gerade in Japan geführt wird, weil dort das Wort inflationär für jeden Lehrer(auch Schulisch) benutzt wird.

Falsch. In Japan wird der Begriff nicht AUCH schulisch benutzt, sondern hauptsächlich.

Und offenbar hat die Bedeutung dieses Begriffs im Westen (und speziell im Gendai Budo) einen ganz besonderen Drall bekommen....

Es stellt nun mal eine grosse Hürde dar, einen Begriff einer fremden Sprache zu erklären (oder mit Bedeutung zu füllen) wenn man diese Sprache GAR NICHT SPRICHT.

mrx085
11-03-2013, 14:32
Ja, das Wort Sensei hat in Japan eine vielschichtige Bedeutung. Ärzte werden zb auch so bezeichnet, glaube ich.

Luce Bree
11-03-2013, 14:39
Nein!

Das mit der 4. Dan-Schranke mag in einigen Vereinen so gewesen sein. "In Japan" im Allgemeinen gibt es das nicht. Und "Senpai" ist einfach nur die Bezeichnung für eine Person, die in der Bezugssache schon länger als du dabei bist. Erstrecht ist "Senpai" kein Titel, der an irgendwelchen Graduierungen festzumachen ist. Genau so wenig wie "Sensei". Ist mir bisher auch nur im Kyokushin untergekommen. Die Spaßvögel unterscheiden zumindest in der früheren IKO1 sogar noch den "Sempai" vom "Senpai". Da bist du Sempai bis Braun, ab Schwarz dann Senpai. Lachhaft ...

Das Problem ist einfach, dass man als Europäer für diese Worte absolut kein Wertempfinden hat und haben kann. Daher ist es auch Möhre, im Deutschen diese Bezeichnungen zu verwenden. Wir haben Trainer und Lehrer, das reicht. Wir brauchen keine Sensei, Senpai, Douhai, Kouhai, Shihan, Hanshi, Renshi oder Souke, kein Menkyou kaiden und was nicht noch. Das ist kulturelles Blähwerk für Japanophile. Sicher mal nett, sich damit zu beschäftigen. Aber da hört die Vernunft dann m.E. auch schon auf ...

Und wo wir schon dabei sind. Auch wenn es bereits 1000x gesagt wurde: "Sensei" hat nichts, aber auch gar nichts mit "Meister" zu tun. Und ein Titel ist es ebenfalls nicht.

lG
L.

Du hast meine volle Unterstützung ;)

Wenn ich bei meinem letzten Post mehr Zeit gehabt hätte, dann wäre meine Formulierung auch derart ausgefallen :cool:

sky-
11-03-2013, 18:19
Nein!

Das mit der 4. Dan-Schranke mag in einigen Vereinen so gewesen sein. "In Japan" im Allgemeinen gibt es das nicht. Und "Senpai" ist einfach nur die Bezeichnung für eine Person, die in der Bezugssache schon länger als du dabei bist. Erstrecht ist "Senpai" kein Titel, der an irgendwelchen Graduierungen festzumachen ist. Genau so wenig wie "Sensei". Ist mir bisher auch nur im Kyokushin untergekommen. Die Spaßvögel unterscheiden zumindest in der früheren IKO1 sogar noch den "Sempai" vom "Senpai". Da bist du Sempai bis Braun, ab Schwarz dann Senpai. Lachhaft ...

Das Problem ist einfach, dass man als Europäer für diese Worte absolut kein Wertempfinden hat und haben kann. Daher ist es auch Möhre, im Deutschen diese Bezeichnungen zu verwenden. Wir haben Trainer und Lehrer, das reicht. Wir brauchen keine Sensei, Senpai, Douhai, Kouhai, Shihan, Hanshi, Renshi oder Souke, kein Menkyou kaiden und was nicht noch. Das ist kulturelles Blähwerk für Japanophile. Sicher mal nett, sich damit zu beschäftigen. Aber da hört die Vernunft dann m.E. auch schon auf ...

Und wo wir schon dabei sind. Auch wenn es bereits 1000x gesagt wurde: "Sensei" hat nichts, aber auch gar nichts mit "Meister" zu tun. Und ein Titel ist es ebenfalls nicht.

lG
L.


+

Dazu kommt noch dass wir uns vielleicht von den japanischen Wörtern ganz verabschieden sollten, jeder spricht sie anders aus und mit Bestimmtheit auch jeder falsch.

Ich will gar nicht wissen, wie sich der Unsinn für einen Muttersprachler wohl anhört.

The little Dragon
11-03-2013, 18:57
Nein!

"Senpai" ist einfach nur die Bezeichnung für eine Person, die in der Bezugssache schon länger als du dabei bist. Erstrecht ist "Senpai" kein Titel, der an irgendwelchen Graduierungen festzumachen ist.



So kannte ich das auch, bis ich auf der Seite des DKV eine PDF-Datei fand die etwas anderes behauptet.
Japanisch Kurs | Deutscher Karate Verband e.V. (http://www.karate.de/dkv-infos/japanisch-kurs)
Hier mal bei "Kyu-dan - das Graduierungssystem" nachschauen.

War offenbar doch ein Fehler mal dem DKV zu glauben...

Luaith
11-03-2013, 20:28
War offenbar doch ein Fehler mal dem DKV zu glauben...

Nicht unbedingt. Im besagtem PDF werden ja im Prinzip nur die Kanji einzeln übersetzt. Da steht nirgends, dass Senpai = Schwarzgurt wäre. Vielleicht hast du dich ein wenig von der tabellarischen Darstellung in die Irre führen lassen? ;)

Generell würde ich den DKV aber in der Tat nicht als Quelle für authentische Informationen über das Karate heranziehen. Was eigentlich sehr traurig ist ...

lG
L.

HellAdmiral
11-03-2013, 20:49
Senpai/Sempai ist - wie schon mehrfach gesagt wurde - einfach jemand, der schon länger dabei ist. Es ist bspw. die übliche Anrede eines Schülers der Mittelstufe für einen Schüler der Oberstufe, Name+"-senpai".
Der Unterscheid zwischen Senpai und Sempai ist gleich Null, Sempai ist einfach in einigen Dialekten die Aussprache von Senpai. Das N gibt es als einzelnen Buchstaben, das M nicht, in einigen Gegenden Japans wird ein N vor P, B und noch ein paar Buchstaben schlicht als M ausgesprochen, fertig.

"-sensei", "-senpai" usw. ersetzen in Japan auch das "-san" (Herr ...) bzw. "-sama" (Frau ...), sie sind also, wie auch schon mehrfach gesagt, keine Titel, sondern Anredeformen und wie mrx085 schon sagte, auch Ärzte werden mit "-sensei" angeredet, in dem Zusammenhang ersetzt es dann das "Dr." (allerdings eher wie im Italienischen "Dottore", die Bezeichnung trägt man dort ab Abschluss des Studiums und nicht erst nach einer Promotion).

*abwisch* Fertig für heute.

Luce Bree
11-03-2013, 21:20
...
"-sensei", "-senpai" usw. ersetzen in Japan auch das "-san" (Herr ...) bzw. "-sama" (Frau ...), sie sind also, wie auch schon mehrfach gesagt, keine Titel, sondern Anredeformen und wie mrx085 schon sagte, auch Ärzte werden mit "-sensei" angeredet, in dem Zusammenhang ersetzt es dann das "Dr." (allerdings eher wie im Italienischen "Dottore", die Bezeichnung trägt man dort ab Abschluss des Studiums und nicht erst nach einer Promotion).


hhmmm...und wie heißt dann der promovierte Arzt in Italien???:rolleyes:
Woher hast Du das?
Hast Du eine sichere Quelle dafür?
Ich habe zwei italinische Freunde, die in Italien Humanmedizin bzw. Tiermedizin studiert haben und auch promoviert wurden. Ich werde mal beide fragen, wie es sich in Italien mit der Anrede "Dottore" verhält...

HellAdmiral
11-03-2013, 21:45
hhmmm...und wie heißt dann der promovierte Arzt in Italien???:rolleyes:
Woher hast Du das?
Hast Du eine sichere Quelle dafür?
Ich habe zwei italinische Freunde, die in Italien Humanmedizin bzw. Tiermedizin studiert haben und auch promoviert wurden. Ich werde mal beide fragen, wie es sich in Italien mit der Anrede "Dottore" verhält...

Was Italien angeht, so ist meine Quelle ein italienischer Internist, der bei uns nicht mit "Doktor" angeredet wurde, weil er nicht promoviert hatte, aber in Italien "Dottore" war. Ich hab auch schon meine Japanischlehrerin angeschrieben, wie das in Japan ist mit der Promotion, aber ich hab das Gefühl, die liegt schon horizontal heute.^^
Ich bilde mir ein, der promovierte dürfte auch Dottore sein, aber da kommt - glaub ich - noch irgendwas hinter Dottore. *Schultern zuck* Keine Ahnung, der Arzt ist inzwischen nicht mehr bei uns im KH, das hatte sich mir aus einer Unterhaltung in meiner Jugendzeit mit meiner Mutter eingeprägt, die ihn als Kollegen hatte und das wohl auch nur, weil ich damals absoluter Italien (vor allem Commissario Brunetti :D) Fan war.

Luce Bree
11-03-2013, 21:58
Was Italien angeht, so ist meine Quelle ein italienischer Internist, der bei uns nicht mit "Doktor" angeredet wurde, weil er nicht promoviert hatte, aber in Italien "Dottore" war. Ich hab auch schon meine Japanischlehrerin angeschrieben, wie das in Japan ist mit der Promotion, aber ich hab das Gefühl, die liegt schon horizontal heute.^^
Ich bilde mir ein, der promovierte dürfte auch Dottore sein, aber da kommt - glaub ich - noch irgendwas hinter Dottore. *Schultern zuck* Keine Ahnung, der Arzt ist inzwischen nicht mehr bei uns im KH, das hatte sich mir aus einer Unterhaltung in meiner Jugendzeit mit meiner Mutter eingeprägt, die ihn als Kollegen hatte und das wohl auch nur, weil ich damals absoluter Italien (vor allem Commissario Brunetti :D) Fan war.

Das könnte natürlich genau der Effekt sein wie in Schland auch...jeder Arzt ist der "Herr Doktor" bzw. wenn Du krank bist dann gehst Du zum...richtig!!!...zum "Doktor" ;)
BTW...man "hat" nicht promoviert, sondern man "wird" promoviert...ich muss es wissen :cool:
Ich bin übrigens bei meinen regelmäßigen Italien-Aufenthalten nur der "Signore"...find ich auch viel cooler :D

Mist...immer dieser OT-Virus...I 'm so sorry :o

Funkenschuster
11-03-2013, 22:16
wahrscheinlich erkenne ich ihn nicht wenn er vor mir steht.
leider

HellAdmiral
11-03-2013, 23:02
Ich lass mir für meine Promotion noch seeehhhr viel Zeit. :D Kind und Karate sind erstmal wichtiger und ne richtige Idee hab ich auch noch ni... wäre falsch. Ich hab zu viele Ideen, das ist mein Problem. xD

Ähm... fällt mir jetzt noch was zum Thema ein, bevor SKA-Student wieder meckert? :D

Also ein Sensei ist für mich - da ich sowieso sehr japanisch herangehe - ein Lehrer, Lehrender oder Meister seines Faches, so. Und spätestens, wenn wir nach Miyajima gezogen sind, werd ich wahrscheinlich noch mal komplett neu lernen müssen, wen man so bezeichnet und wen nicht. :rolleyes:

The little Dragon
11-03-2013, 23:39
Nicht unbedingt. Im besagtem PDF werden ja im Prinzip nur die Kanji einzeln übersetzt. Da steht nirgends, dass Senpai = Schwarzgurt wäre. Vielleicht hast du dich ein wenig von der tabellarischen Darstellung in die Irre führen lassen? ;)

.

Doch da steht das Senpai=Schwarzgurt. Da steht oben in der Tabelle "Yudansha" und das umschließt die Dan Grade 1-4, und keine Kyu-Grade. Dementsprechend wäre daraus zu folgern das nur Danträger den Titel Sempai/Senpai tragen darf.

Schnueffler
12-03-2013, 07:16
Stell dir das ganze mal nicht als Tabelle vor, sondern die einzelnen Zeilen als eine Aufzählung.

Cillura
12-03-2013, 09:18
@Topic:

Bei uns werden alle mit Vorname angesprochen. Der Namenszusatz Sensei wird nicht verwendet. Es besteht auch keiner darauf, so angeredet zu werden. Ich würde es ohnehin sehr befremdlich finden, wenn jemand darauf bestehen würde, mit einem bestimmten Namenszusatz angesprochen zu werden. Ich denke, das sagt einiges über den Charakter der betroffenen Person aus. Die Worte Sensei und Sempai/Senpai fallen maximal beim Angrüßen.

Aber noch mal zurück zur Frage: was macht für mich einen Sensei aus? Wenn es nicht der Namenszusatz ist, was ist es dann? Für mich ist ein Sensei jemand, der:

mich motiviert,
mich dazu anhält alles zu geben (mir in den Hintern tritt),
mich auf meinem Weg in der Kampfkunst begleitet und an entscheidenden Stellen die Richtung weißt (zu dt. mich die Kampfkunst lehrt und mir meine Fehler zeigt) und
mir ein Vorbild im Training ist.


Im Übrigen wird unser großes Gürteltier von mir ab und an mit „Chef“ angesprochen, wenn ich ein Anliegen bzgl. des Kindertrainings habe. In dem Fall ist er ja einfach nur mein Chef. Dann weiß er, dass es was offizielles ist und nicht nur mal eben so ein Gedanke. Zum Beispiel: „Chef, der Kinderkurs zu groß für den kleinen Raum. Wir brauchen in Stunde so und so den großen Raum.“

Andere Schwarzgurte im Training: Andere Schwarzgurte werden mit Vorname angesprochen. :ups: :D

Ausnahme ist hierbei die Begrüßung. Da wird zum lehrenden Schwarzgurt mit Sensei gegrüßt, die andern mit Sempai/Senpai. Im Kindertraining werden die Übungsleiter, wenn noch kein Schwarzgurt, mit Sempai/Senpai gegrüßt.
Sehr irritierend war es, nachdem unser Braungurt seine Schwarzgurtprüfung gemacht hat. Er stand vorn neben dem Trainer bei der Begrüßung. Keiner wusste, wie er sich verhalten sollte :D. Als dann erst mal mit Sempai/Senpai gegrüßt wurde, hat der Cheftrainer darauf bestanden, dass der „neue“ Schwarzgurt mit Sensei gegrüßt wird. Dann hat der „neue“ Schwarzgurt das Training gemacht (sein erstes Training als Schwarzgurt)*. Irgendwann wurde ich vom „neuen“ Schwarzgurt zum Chef geschickt irgendwas zu erfragen - „Geh mal zu XYZ Sensei und frag mal bzgl. ...“ **. Ich bin schmunzelnd hin und meinte „XYZ Sensei? ASDF Sensei schickt mich und möchte wissen ...“ „Ihr sollt mich nicht so nennen!“ „Ja, das sagt ASDF auch.“ :D

Man kann das ganze Problem auch schlicht umgehen, wenn man einfach zu Beginn der Stunde nur “rei“ sagt und sich alle verneigen. :P

* war natürlich ganz genauso, wie das Training war, als er noch einen Braungurt hatte :D
** der „neue“ Schwarzgurt war noch bisl angefressen, weil er lt. Cheftrainer mit Sensei angesprochen werden sollte :D

Luce Bree
12-03-2013, 09:29
Also wenn mich jemand im Training oder sonst wo mit "Sensei" anredet, dann heißt der/die dann ab sofort bei mir auch "Herr/Frau sowieso" :rolleyes:
Normalerweise lasse ich nicht großartig angrüssen, sondern schreie von vorne ein "otagai ni rei" und gut ist ;)
Vielleicht vorher noch ein "Shomen ni rei"...:rolleyes:

Cillura
12-03-2013, 09:36
Ja, wir fanden das auch übertrieben. Und sowas bekommt man nur weg, in dem man dann selbst übertreibt. :D Hat jedenfalls sehr gut funktioniert und jetzt ist wieder alles normal. :D

AkushonWasi
12-03-2013, 19:07
Ich finde ja, dass ein Meister nicht nur einem die Techniken zeigen sollte, sondern auch ein wenig inspirieren.

WingChun77
12-03-2013, 19:51
Guten Morgen alle zusammen,

ich wollte einfach mal die Frage in die Runde werfen was für Euch ein Sensei ist? Nur um mal eine kleine Diskussion zu starten und zu sehen, was es für verschiedene Ansichten gibt.

Schönen Tag Euch =)


Wer sich Sensei nennt, der ist keiner. Da entspricht manche/r stille/r Praktizierende/r mehr dem angestrebten Ideal, denn die Häuptlinge in den Massenvereinen...

Luce Bree
12-03-2013, 21:35
Wer sich Sensei nennt, der ist keiner. Da entspricht manche/r stille/r Praktizierende/r mehr dem angestrebten Ideal, denn die Häuptlinge in den Massenvereinen...

Man muss aber auch die eindeutigen Signale geben, dass man so nicht genannt werden möchte...:rolleyes:

The little Dragon
12-03-2013, 22:54
Man muss aber auch die eindeutigen Signale geben, dass man so nicht genannt werden möchte...:rolleyes:

Warum?? Ich bin wirklich der letzte der jedem Schwarzgurt hinterher hächelt und ihn verehrt. Aber ich kenne Leute (mindestens einen :D) die den Titel meiner Meinung nach voll verdient haben. Leute die ihr Leben ganz der KK widmen und die wirklich wissen was sie tun. Wenn jmd sich wie ein Meister verhält und mich motiviert und inspiriert, dann muss er sich zwar nich "ich bin der Größte" auf den Rücken schreiben, aber warum sollte er sich schämen Sensei genannt zu werden?

Zu viel Tradition und Japanophilie mag ja nicht gut sein, aber muss mans deshalb zwanghaft rausschmeißen?

ThiS
12-03-2013, 23:10
Also wenn mich jemand im Training oder sonst wo mit "Sensei" anredet, dann heißt der/die dann ab sofort bei mir auch "Herr/Frau sowieso"



Ich persönlich finde das auch eher nervend, wenn ich mit Sensei oder Meister angeredet werde. Das stellt einen auf einen Sockel, so als ob man alles besser können muss (finde ich).
Da ich das nicht kann, fühle ich mich einfach unwohl wenn ich so tituliert werde.

Und es ist ja nicht so wie im Handwerk, in dem der Meister ein Ausbildungsstand ist..

HellAdmiral
13-03-2013, 00:00
Und es ist ja nicht so wie im Handwerk, in dem der Meister ein Ausbildungsstand ist..

Aber genau so war's mal gedacht, bevor Karate-Jutsu zu Karate-Do wurde. Wer die "Schriftrolle des Erfolgs" (Hieß das so?) bekam, war ab dann ein Sensei. Irgendwie so.

Cillura
13-03-2013, 06:15
... Das stellt einen auf einen Sockel, so als ob man alles besser können muss (finde ich) ...

:teufling: Aber genau das erwarten doch die Leute von einem Schwarzgurt. Du kannst dich dem nicht entziehen, wenn du die schwarze Bauchbinde drum wickelst. :teufling:

;)

ThiS
13-03-2013, 09:58
:teufling: Aber genau das erwarten doch die Leute von einem Schwarzgurt. Du kannst dich dem nicht entziehen, wenn du die schwarze Bauchbinde drum wickelst. :teufling:

;)

Aber genau da liegt doch das Problem. Zum einen ist ein Schwarzgurt im besten Falle eine Aussage wie gut man einmal war (Viele hören mit der Binde ja auf zu trainieren) und in den meisten Fällen ist der Schwarzgurt keine Leistungsüberprüfung mehr, sondern eine Anerkennung der mehrjährigen Mitgliedschaft im Verband/ Verein.
Und dann noch diese überhöhte Erwartungshaltung. Persönlich finde ich einen gewissen Anspruch an Danträger durchaus in Ordnung und möchte auch, dass man mich daran misst (so als Motivation ;) ).
Kennt doch - denke ich - jeder, dass wenn man gegen den eigenen Trainer kämpft Vollgas gibt und ihn unbedingt treffen will, was für den Trainierenden und den Trainer einen extra Schub an Motivation bedeutet.
Aber (und das ist wiederum nur meine subjektive Erfahrung) dieses "Vergöttern" tut weder den Schülern noch dem "Meister" gut. Der Meister denkt entweder er wäre das Überwesen, oder hat Angst vom Sockel zu fallen. Das führt dann meistens dazu, dass alle halbwegs realistischen Überprüfungen des Gelernten (Randori, Happo-Kumite, Stress-Tests, usw.) nicht vom Trainer selbst mit durchgeführt werden, weil der Angst hat, dass bei einem Versagen seinerseits alle Schüler den Respekt vor ihm verlieren und wegrennen.
Und das ist ein Teufelskreis, m.M.n.

Geht mir wenn ich Training gebe ja auch nicht anders. Da ist dann schon der extra Ansporn nichts auf die Nase zu bekommen.
Ich musste einmal bei einem Happo-Kumite mit Anfängern abklopfen, weil mich einer der Anfänger von hinten angesprungen hat, und ich mich urplötzlich in einem gut sitzenden RNC befunden hab.
Da war das einzige woran ich dann gedacht habe: "Klopf ab, in Ohnmacht zu fallen ist noch peinlicher."
War im Nachhinein aber so sicher besser für mich (mein Ego) und für die "Schüler", weil allen auf einmal klar, dass man auch nach 20 Jahren Karate nicht jeden Kampf locker bestreitet.
Von daher stehe ich dazu: Ich habe mit meinen den Leuten die ich trainiere meist ordentlich zu tun (So ab Orange bei uns).
Da ists dann kein easy-going mehr. Und ab braun verliere ich sogar dann und wann mal ;)

EDIT: Das ist auch etwas, was für mich einen Sensei ausmacht: Auch mal zugeben können, dass man etwas nicht weiß oder kann.

Luce Bree
13-03-2013, 10:23
Aber genau so war's mal gedacht, bevor Karate-Jutsu zu Karate-Do wurde. Wer die "Schriftrolle des Erfolgs" (Hieß das so?) bekam, war ab dann ein Sensei. Irgendwie so.

Ich glaube, dass war eher die Szene aus "Kungfu Panda" :D :banghead:

Luce Bree
13-03-2013, 10:26
:teufling: Aber genau das erwarten doch die Leute von einem Schwarzgurt. Du kannst dich dem nicht entziehen, wenn du die schwarze Bauchbinde drum wickelst. :teufling:

;)

Wer sind denn bitte "die Leute"?
Mich interessieren nur meine Schüler, weil ich ihnen gegenüber eine Verantwortung habe :rolleyes:

Cillura
13-03-2013, 10:33
...
Kennt doch - denke ich - jeder, dass wenn man gegen den eigenen Trainer kämpft Vollgas gibt, und ihn unbedingt treffen will, was für den Trainierenden und den Trainer einen extra Schub an Motivation bedeutet.


Jepp. Sowas kann man als Trainer auch gut für sich nutzen, um zum Beispiel die Kids zu motivieren alles zu geben.




...
Aber (und das ist wiederum nur meine subjektive Erfahrung) dieses "Vergöttern" tut weder den Schülern noch dem "Meister" gut. Der Meister denkt entweder er wäre das Überwesen, oder hat Angst vom Sockel zu fallen. Das führt dann meistens dazu, dass alle halbwegs realistischen Überprüfungen des Gelernten (Randori, Happo-Kumite, Stress-Tests, usw.) nicht vom Trainer selbst mit durchgeführt werden, weil der Angst hat, dass bei einem Versagen seinerseits alle Schüler den Respekt vor ihm verlieren und wegrennen.
Und das ist ein Teufelskreis, m.M.n.


:D Mein Trainer ist so ein Überwesen. Er zerfleischt alles und jeden. :D Nee, Spaß bei Seite – mein Trainer ist trotz seiner Leistung sehr bodenständig. Er nutzt auch jede Gelegenheit, um sich weiterzubilden und besser zu werden. Kurz: Er trainiert. So wie es jeder tun sollte.
Aber ich versteh schon was du meinst und ich finde es schade, dass sich manche auf ihren Lorbeeren ausruhen und denken, dass sie sonst wer sind.




...
Geht mir wenn ich Training gebe ja auch nicht anders. Da ist dann schon der extra Ansporn nichts auf die Nase zu bekommen.
Ich musste einmal bei einem Happo-Kumite mit Anfängern abklopfen, weil mich einer der Anfänger von hinten angesprungen hat, und ich mich urplötzlich in einem gut sitzenden RNC befunden hab.
Da war das einzige woran ich dann gedacht habe: "Klopf ab, in Ohnmacht zu fallen ist noch peinlicher."
War im Nachhinein aber so sicher besser für mich (mein Ego) und für die "Schüler", weil allen auf einmal klar, dass man auch nach 20 Jahren Karate nicht jeden Kampf locker bestreitet.
Von daher stehe ich dazu: Ich habe mit meinen den Leuten die ich trainiere meist ordentlich zu tun (So ab Orange bei uns).
Da ists dann kein easy-going mehr. Und ab braun verliere ich sogar dann und wann mal ;)

Ich merk das im Kindertraining. Einige der Kids (eigentlich schon Jugendliche :D) sind wirklich richtig gut und geben mir im Randori ordentlich zutun. Ich hab dann auch kein Problem damit abzuklopfen, wenn der andere wirklich die besseren Karten in der Hand hat. Das ist besser als so zu tun, als sei man sonst wer. Die Kids sind ja auch nicht doof. Einmal hab ich mit einem der Jungs lockeres Kickboxsparring gemacht. War mal ne Einzelstunde, weil er ganz allein da war. Da es das erste Sparring und Kickboxen überhaupt für ihn war, waren überall Lücken wo man schön reinklopfen konnte. Auch die Schläge waren eher unkontrolliert. Naja, wie bei einem Anfänger üblich. Ich bin da auch nicht wirklich besser. Aber mein lieber Scholli, der hatte einen Wumms hinter seinen Schlägen, da haben die Ohren nur so geschlackert. Ich musste also schon tierisch aufpassen nicht getroffen zu werden.
Tjaa, zum Glück hab ich noch keinen Schwarzgurt. Da kommen nicht ganz so viele Kommentare in diese Richtung. Obwohl ich auch schon gefragt wurde, in was ich meinen Schwarzgurt habe, weil ich so „gut“ bin. Meine Antwort drauf: „Ich hab noch keinen Schwarzgurt. Ich bin nur ein guter Schauspieler und kann meine Fehler besser verstecken.“

Cillura
13-03-2013, 10:34
Wer sind denn bitte "die Leute"?
Mich interessieren nur meine Schüler, weil ich ihnen gegenüber eine Verantwortung habe :rolleyes:

"Die Leute" sind irgendwer, um den sich keiner schert :D

War doch nur ein Scherz :)

D.Fink
13-03-2013, 10:35
Habe jetzt mal etwas über die Frage nachgedacht und für mich macht einen Sensei Folgendes aus.

Er kann mir was beibringen.
Er geht auf meine Besonderheiten ein (nicht jeder kann alles gleich gut.)
Er sorgt für ein gutes Klima im Dojo.
Er gibt mir das Gefühl das er für mich da ist vielleicht auch mal im Privaten bereich.
Er weiß was er kann um muss keinen auf Dicke Hose machen.
Er verteil auch mal Anschiesse wenn es nötig ist :(

Das ist es erstmal ich denke es ist das gesamt Paket was stimmen muss.
und ich denke auch ein Trainer hat es nicht immer leicht wenn so viele Karaktere aufeinander treffen.

Luce Bree
13-03-2013, 10:49
...
und ich denke auch ein Trainer hat es nicht immer leicht wenn so viele Karaktere aufeinander treffen.

Du hast es ja in deinem letzten Satz eigentlich schon richtig gesagt ;)
Bei mir gibt es die Dojo-Leitung und die Trainer/Trainerinnen mit ihren individuellen Vornamen. Basta :D
Nix mit Sensei oder so...
...und natürlich noch die Schwarzgurte ;)

ThiS
13-03-2013, 10:57
Jepp. Sowas kann man als Trainer auch gut für sich nutzen, um zum Beispiel die Kids zu motivieren alles zu geben.
Funktioniert auch bei Erwachsenen :D



:D Mein Trainer ist so ein Überwesen. Er zerfleischt alles und jeden. :D Nee, Spaß bei Seite – mein Trainer ist trotz seiner Leistung sehr bodenständig. Er nutzt auch jede Gelegenheit, um sich weiterzubilden und besser zu werden. Kurz: Er trainiert. So wie es jeder tun sollte.
Aber ich versteh schon was du meinst und ich finde es schade, dass sich manche auf ihren Lorbeeren ausruhen und denken, dass sie sonst wer sind.

So sollte es auch sein, also das weiterbilden, nicht das auf den Lorbeeren rumlümmeln :D
Aber bei vielen scheint echt die Binde das Ziel zu sein und nicht das eigene Können / Wissen.



Ich merk das im Kindertraining. Einige der Kids (eigentlich schon Jugendliche :D) sind wirklich richtig gut und geben mir im Randori ordentlich zutun. Ich hab dann auch kein Problem damit abzuklopfen, wenn der andere wirklich die besseren Karten in der Hand hat. Das ist besser als so zu tun, als sei man sonst wer.
:halbyeaha Sehe ich auch so, auch wenn ich wirklich bis zum letzten versuche es nicht tun zu müssen. (Auch um den anderen zu konditionieren sich nicht zu früh in Sicherheit zu wiegen).
Aber gerade wenn wir (was wir ab und an mal machen) 4 gegen 4 oder 3 gegen 3 machen und man als letzter seines Teams übrig ist geht das mit dem Abklopfen recht schnell ;)



Die Kids sind ja auch nicht doof. Einmal hab ich mit einem der Jungs lockeres Kickboxsparring gemacht. War mal ne Einzelstunde, weil er ganz allein da war. Da es das erste Sparring und Kickboxen überhaupt für ihn war, waren überall Lücken wo man schön reinklopfen konnte. Auch die Schläge waren eher unkontrolliert. Naja, wie bei einem Anfänger üblich. Ich bin da auch nicht wirklich besser. Aber mein lieber Scholli, der hatte einen Wumms hinter seinen Schlägen, da haben die Ohren nur so geschlackert. Ich musste also schon tierisch aufpassen nicht getroffen zu werden.

Sparring mit Anfängern ist definitv zur Überprüfung des eigenen Könnens geeignet wie sonst kaum was! Die sind noch nicht konditioniert und vor allem nicht kontrolliert und sobald sie die Angst getroffen zu werden verloren haben werden sie blitzgefährlich :D


Tjaa, zum Glück hab ich noch keinen Schwarzgurt. Da kommen nicht ganz so viele Kommentare in diese Richtung.
Naja, wie viel ein Shotokan Schwarzgurt wert ist hab ich Erfahren als ich vor Jahren auf einem KU Lehrgang war und die Weißgurte (!) dort ganz erstaunt waren, dass ich hinfallen konnte ohne mir was zu brechen und wusste was ein Ura-Tsuki ist...
Gerade bei Boxern oder MT'lern ist das Standing meistens anfangs recht schlecht ("Karate ist für Kinder"), nach ein bisschen Sparring wandelt sich das dann meistens in gegenseitigen Respekt :cool:


Obwohl ich auch schon gefragt wurde, in was ich meinen Schwarzgurt habe, weil ich so „gut“ bin. Meine Antwort drauf: „Ich hab noch keinen Schwarzgurt. Ich bin nur ein guter Schauspieler und kann meine Fehler besser verstecken.“
:D
ABER: Das Niveau bei den Braungurten (speziell 1. Kyu) ist definitiv höher als bei den Dans. Zumindest im DJKB.


Er verteil auch mal Anschiesse wenn es nötig ist
Kurz: Er motiviert dich! :D

ThiS
13-03-2013, 11:03
[...]
Bei mir gibt es die Dojo-Leitung und die Trainer/Trainerinnen mit ihren individuellen Vornamen. Basta :D
Nix mit Sensei oder so...
[...]
:ups: Und ich dachte je dicker der Bauch, desto höher der Rang! Von wegen mächtiger Hara und so :D

Zumindest war das bei meinem alten Verein so :cry:

D.Fink
13-03-2013, 11:05
Kurz: Er motiviert dich! :D

Du verstehst mich

:beer:

D.Fink
13-03-2013, 11:08
Du hast es ja in deinem letzten Satz eigentlich schon richtig gesagt ;)
Bei mir gibt es die Dojo-Leitung und die Trainer/Trainerinnen mit ihren individuellen Vornamen. Basta :D
Nix mit Sensei oder so...
...und natürlich noch die Schwarzgurte ;)

Ja das sehe ich auch so aber die Frage war ja nach Sensei, ich sage hab und zu mal zum Trainer Senei :D das er mir keine Reinhaut ist alles :o

Cillura
13-03-2013, 11:11
...
Naja, wie viel ein Shotokan Schwarzgurt wert ist hab ich Erfahren als ich vor Jahren auf einem KU Lehrgang war und die Weißgurte (!) dort ganz erstaunt waren, dass ich hinfallen konnte ohne mir was zu brechen und wusste was ein Ura-Tsuki ist...
Gerade bei Boxern oder MT'lern ist das Standing meistens anfangs recht schlecht ("Karate ist für Kinder"), nach ein bisschen Sparring wandelt sich das dann meistens in gegenseitigen Respekt :cool:


Ich mag dieses Stil-Bashing gar nicht. Irgendwie werden da alle Schulen und Vereine in einen Topf geschmissen und dann n Schild dran gemacht „Shotokan Schwarzgurte können nix“. Wir haben bei uns im Verein genau einen Shotokan Schwarzgurt und ich muss sagen, das Training ist stark auf Selbstverteidigung und nicht „schön aussehen“ ausgelegt. Was der unterrichtet funktioniert auch.
Aber ich muss zugeben, ich hab auch schon auf Lehrgängen Schwarzgurte erlebt die Age Uke als Abwehr gegen Haarefassen unterrichtet haben. Klar, geht garantiert. Hinterher hat man auch nie wieder ein Problem mit seinen Haaren :D




...
ABER: Das Niveau bei den Braungurten (speziell 1. Kyu) ist definitiv höher als bei den Dans. Zumindest im DJKB.
...

Die Schwarzgurte (aus verschiedenen KKs – nicht alles Karate) die bei uns sind, haben alle was drauf und tragen ihre Bauchbinde zurecht. Zumindest aus meiner bescheidenen Sicht als Blaugurt. Aber keiner von denen spuckt große Töne oder dergleichen. Hat alles Hand und Fuß bei denen. Naja, viele Schwarzgurte haben wir nicht. Dafür aber Qualität. :)

ThiS
13-03-2013, 11:26
Ich mag dieses Stil-Bashing gar nicht. Irgendwie werden da alle Schulen und Vereine in einen Topf geschmissen und dann n Schild dran gemacht „Shotokan Schwarzgurte können nix“.
Wir haben bei uns im Verein genau einen Shotokan Schwarzgurt und ich muss sagen, das Training ist stark auf Selbstverteidigung und nicht „schön aussehen“ ausgelegt. Was der unterrichtet funktioniert auch.

Naja. Sie haben ja recht. Die breite Masse kann das wirklich nicht.
Das einzelne das durchaus können ist auch klar.
Ich persönlich mag auch das Gebashe gegen SK-Kämpfe nicht. Richtig trainiert geht damit auch gegen VK was (solange der Kampf nicht zu lange dauert :D).
Aber der Knackpunkt ist eben: Man muss es richtig trainieren. Und das tut leider die breite Masse nicht. Wobei man denen das ja nicht unbedingt anlasten kann.
Sondern deren Senseis um mal wieder zum Thema zu kommen ;)



Aber ich muss zugeben, ich hab auch schon auf Lehrgängen Schwarzgurte erlebt die Age Uke als Abwehr gegen Haarefassen unterrichtet haben. Klar, geht garantiert. Hinterher hat man auch nie wieder ein Problem mit seinen Haaren :D
Habe ich auch schon erlebt :D
Aber das beste war die Erklärung: "Er muss jetzt loslassen, weil ich ihm sonst mit dem Age Uke den Arm breche."
Auf mein (vorsichtig) geäußertes Unverständnis hin kam dann ein "Ich würde es euch ja gerne zeigen, aber ich das gibt dann Stress mit der Versicherung und so"
EDIT: Der Age Uke musste dabei unter den Oberarm (nahe der Achsel) des Partners geschlagen werden
:weirdface




Die Schwarzgurte (aus verschiedenen KKs – nicht alles Karate) die bei uns sind, haben alle was drauf und tragen ihre Bauchbinde zurecht. Zumindest aus meiner bescheidenen Sicht als Blaugurt. Aber keiner von denen spuckt große Töne oder dergleichen. Hat alles Hand und Fuß bei denen. Naja, viele Schwarzgurte haben wir nicht. Dafür aber Qualität. :)
Sei doch froh! Ich kenne Vereine die haben mehr Schwarzgurte als sonstige Graduierungen. Leider ist es bei denen von der Qualität der Schwarzgurte nicht weit her.
(Also nicht das ich jetzt toll wäre, aber einen Tsuki gegen einen Sandsack schlagen ohne dabei vom Rückstoß auf den Hintern zu fallen sollte zumindest ab Schwarz schon drin sein, finde ich.)

Cillura
13-03-2013, 11:37
Naja. Sie haben ja recht. Die breite Masse kann das wirklich nicht.
Das einzelne das durchaus können ist auch klar.


Ja, mit Fallschule haben's einige Shotokaner die ich kenne nicht. Bei uns gehört das zum ganz normalen Trainingsalltag mit dazu.




...
Wobei man denen das ja nicht unbedingt anlasten kann.
Sondern deren Senseis um mal wieder zum Thema zu kommen ;)


Seh ich auch so.




...
Habe ich auch schon erlebt :D
Aber das beste war die Erklärung: "Er muss jetzt loslassen, weil ich ihm sonst mit dem Age Uke den Arm breche."
Auf mein (vorsichtig) geäußertes Unverständnis hin kam dann ein "Ich würde es euch ja gerne zeigen, aber ich das gibt dann Stress mit der Versicherung und so"
EDIT: Der Age Uke musste dabei unter den Oberarm (nahe der Achsel) des Partners geschlagen werden
:weirdface


Der Schwarzgurt, der das bei mir unterrichtet hat, konnte es nicht vormachen, weil er keine Haare hatte. :D Fein raus muss ich da sagen. Und bei ihm hat die Technik ja auch prima funktioniert. Das will ich gar nicht anzweifeln. Die dazu folgende Diskussion (die ich leider angestoßen hatte) war auch eher grotesk. Ich durfte dann allerdings das machen, was ich gelernt hatte. Oder sagen wir so, ich war nicht so doof es tatsächlich auszuprobieren und hab gleich was anderes gemacht. Die andern haben 5 Minuten rum gejammert und dann wurde ne andere Übung gemacht :D

ThiS
13-03-2013, 11:38
Der Schwarzgurt, der das bei mir unterrichtet hat, konnte es nicht vormachen, weil er keine Haare hatte. :D Fein raus muss ich da sagen. Und bei ihm hat die Technik ja auch prima funktioniert. Das will ich gar nicht anzweifeln. Die dazu folgende Diskussion (die ich leider angestoßen hatte) war auch eher grotesk. Ich durfte dann allerdings das machen, was ich gelernt hatte. Oder sagen wir so, ich war nicht so doof es tatsächlich auszuprobieren und hab gleich was anderes gemacht. Die andern haben 5 Minuten rum gejammert und dann wurde ne andere Übung gemacht :D
:hammer: :rofl:

D.Fink
13-03-2013, 11:40
...Aber der Knackpunkt ist eben: Man muss es richtig trainieren. Und das tut leider die breite Masse nicht. Wobei man denen das ja nicht unbedingt anlasten kann.
Sondern deren Senseis um mal wieder zum Thema zu kommen ;)




Das sehe ich etwas anders, zu uns kommen auch immer mal wieder Leute die SV Lernen wollen und sage Sie habe keine Lust mehr auf Halle rauf und Runter.
die Meisten kommen 2 mal und dann nie wieder weil es etwas härter zu geht und man holt sich mal Blaue Fecken. viele kommen damit nicht klar.
Ich möchte behaupten die meisten Trainer passen sich den Schülern an und nicht anders rum, und der DKV tut mit Fitness Karate und alles, noch das übrige.
ende ot

ThiS
13-03-2013, 11:59
Das sehe ich etwas anders, zu uns kommen auch immer mal wieder Leute die SV Lernen wollen und sage Sie habe keine Lust mehr auf Halle rauf und Runter.
die Meisten kommen 2 mal und dann nie wieder weil es etwas härter zu geht und man holt sich mal Blaue Fecken. viele kommen damit nicht klar.
Ich möchte behaupten die meisten Trainer passen sich den Schülern an und nicht anders rum, und der DKV tut mit Fitness Karate und alles, noch das übrige.
ende ot

Hmm... also meiner Erfahrung nach kann man die Leute da schon hinführen. Natürlich ist es schwierig wenn man in bereits eine bestehende Gruppe kommt und die dann härter zulangen als man selbst es kennt.

Aber prinzipiell habe ich die Erfahrung gemacht, dass man "den Leuten" durchaus die Angst vor Schmerzen zumindest ein gutes Stück weit nehmen kann. Bei uns war das Geschrei auch erst mal groß, als das erste Mal eine Rippe gebrochen ist. Mittlerweile wird das Risiko akzeptiert (auch wenn wir das natürlich trotzdem vermeiden wollen)
Wer das nicht will, gut der muss was anderes suchen.

Aber in dem Fall ist es auch den "Senseis" anzulasten, dass die dann immer noch Karate machen, hoch graduiert sind und sich für den Besten halten.

EDIT: also bitte nicht falsch verstehen, ich hab nichts gegen Leute, denen das Bahnen schrubben Spaß macht (macht's mir ja auch). Und auch nicht, dass auch diese ihren schwarzen Binder bekommen, aber bei Sprüchen wie: "Eine Kata reicht für vier Straßenschläger" hat deren Trainer dann doch versäumt sie darauf hinzuweisen, dass die Realität etwas anders aussieht.
Und btw. Fitness-Karate finde ich auch nicht so verkehrt. Bei den heutigen Verhältnissen muss man doch dankbar sein, wenn die Leute sich überhaupt bewegen. Es sollte m.M.n. nur klar kommuniziert werden, was der Sinn und Zweck eines solchen Trainings ist.

Wäre für mich auch noch ein Punkt für den Sensei:
Er muss den Leuten die Angst nehmen, und sie möglichst schonend an Schmerzen heranführen können.

Cillura
13-03-2013, 12:08
Das sehe ich etwas anders, zu uns kommen auch immer mal wieder Leute die SV Lernen wollen und sage Sie habe keine Lust mehr auf Halle rauf und Runter.
die Meisten kommen 2 mal und dann nie wieder weil es etwas härter zu geht und man holt sich mal Blaue Fecken. viele kommen damit nicht klar.
Ich möchte behaupten die meisten Trainer passen sich den Schülern an und nicht anders rum, und der DKV tut mit Fitness Karate und alles, noch das übrige.
ende ot

Bei uns wird Stück für Stück die Intensität gesteigert. Wenn Neue da sind wird sowieso erstmal vorsichtig rangetestet wie weit man gehen darf. Ich denke so sollte es auch sein. Man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben. :)


Edit: Um den Bogen mal wieder zurück zum Thema zu spannen: Ich denke ein guter Sensei kann sich auf die verschiedenen Personen in seiner Übungsgruppe einstellen und schafft es, alle auf ein gemeinsames Ziel hinzuführen. :)

SKA-Student
13-03-2013, 12:10
Thema ist hier nicht "wie lerne ich VK" oder wasauchimmer.
Bitte beim Thema "Sensei" bleiben.

D.Fink
13-03-2013, 12:17
Es ist jetzt nicht so das bei uns direkt auf den Neuen losgeschlagen wird. ich bekomme aber immer wieder mit das die Leute nicht den Willen habe das durch zu stehen, und das hat nichts mit dem Trainer zu tun.

und wenn man sich so die Meinung von Karate so anhört ist es so das die meisten an das bahnen Schrubben denken und nicht wie z.b. beim Boxen oder Kickboxen an Körperkontakt.
Ich hatte Letzte Woche einen Großen Blauen Fleck am Oberarm ein Kumpel in der Sauna sagte dann was ist mit dir den passiert, als ich dann sagt das ich beim Training einen Stock abbekommen habe, war er ganz irritiert und sagte: Ich dacht du machst Karate oder hast du gewechselt?
Das zeigt wieder die Außendarstellung des Karate, da verwundert es mich nicht das die Meisten Karate als eine Art Fitness Programm sehen. und man kann ach nicht immer die schult bei Trainer suchen da muss man selber wissen was man will.

Ende OT Sorry

Luaith
13-03-2013, 12:35
Oh, sind wir wieder beim Gurtbashing angekommen? Sehr schön! :)

Dazu vielleicht ein par kurze Gedanken ...

Die Systeme sind unterschiedlich wie nie. Wenn ein Funakoshi mal meinte, es gäbe "nur das eine Karate", dann hatte er sicherlich keine Ahnung davon, welche Wellen sein Sport eines Tages tragen würde. Kaum eine Kampfkunst ist in meinen Augen so zersplittert wie das Karate. Andere mögen es "vielseitig" nennen. Sportler, Hobbyisten, Tänzer, Kämpfer, SVler, Männchen, Weibchen, Kindchen ... hier gibt es wirklich alles.

Das Problem mit der Wertigkeit der Gurte und der Titel à la Sensei ist ja im Prinzip nicht, dass sie inhalts- oder aussagenleer wären. Sondern vielmehr, dass verschiedene Menschen mit verschiedenen Wertegefügen sie von außen betrachten und kommentieren. Ich kam als Schwarzgurt im Shôtôkan ins Kyokushin und wurde von Weißgurten verprügelt. Ich dachte: Damnit, mein Dan ist nichts wert. Ich trainierte mich im Kyokushin hoch und besuchte eine Taekwondo-Schule. Da wurde ich reihum mit Kicks zum Kopf bombardiert. Ich dachte: Damnit, mein Gurt ist nichts wert. Dann kam ich irgendwann ins Muay Thai und habe selbst von Anfängern die Fresse poliert bekommen. Ich dachte: Damnit, irgendwie ist das alles nichts wert.

Die Moral von der Geschichte ist doch weniger, dass ein x-beliebiger Shôtôkaner "schlecht" ist. Der wird schon akzeptabel gut in dem sein, was für ihn den Schwarzgurt ausmacht und wofür der Gurt in seinem System steht. Gerade hier in den Foren tummeln sich dann doch Leute, die zu großen Teilen vom Sportkarate enttäuscht waren und ihm mehr oder weniger freiwillig den Rücken zugewandt haben. Wenn die jetzt von außen einen Sportkarateka sehen, der genau dieses Klischée erfüllt, welches Unbehagen in ihnen auslöst, werden die natürlich denken: "Boah, was ist das für eine Pflaume! Und so einer läuft mit Schwarz rum ..."

Deshalb bin ich auch kein Fan von Gürteln mehr. Und erstrecht nicht von Titeln. Wie es hier schonmal anklang: Ich kann jemandem ein bestimmtes(!) Karate beibringen, aber nicht das Karate. Zur mir ins Training kommen Leute, die sind hellauf begeistert. Und andere, die brechen nach 30 Minuten ab und verlassen kopfschüttelnd die Sporthalle. Für die einen wäre ich sicherlich irgendwo der "Sensei", für die anderen womöglich einfach nur ein militanter Spinner. Können ist immer relativ, leider. Und wenn du von Menschen umgeben bist, die es nicht würdigen, ist es auch nichts wert. Dann kannst du nur gehen und dein eigenes Ding machen. Im Sportkarate ist die Chance einfach gefühlte 1.000x höher, überall und jederzeit ein Umfeld zu finden, in dem man mit seinen Sportkarate-Kenntnissen anerkennung findet und sich selbst wohlfühlen kann. Vielleicht bleiben auch deshalb so viele Karateka am liebsten in ihrer "Comfort Zone".

lG
L.

ThiS
13-03-2013, 13:09
Das zeigt wieder die Außendarstellung des Karate, da verwundert es mich nicht das die Meisten Karate als eine Art Fitness Programm sehen.
Das ist es für die meisten doch auch. Und das ist jetzt bitte völlig wertfrei zu sehen.



[...]Die Moral von der Geschichte ist doch weniger, dass ein x-beliebiger Shôtôkaner "schlecht" ist. Der wird schon akzeptabel gut in dem sein, was für ihn den Schwarzgurt ausmacht und wofür der Gurt in seinem System steht.
[...]
Meiner Erfahrung ist das eben nicht so, da der Gurt häufig als "langjähriges Mitglied Bonus" verliehen wird.
Abgesehen davon ist es teilweise relativ schwachsinnig für was der Gurt in den jeweiligen Systemen steht.
Wie will denn ein Prüfer der den Prüfling vllt. 20 min sieht dessen geistige Reife beurteilen?! (Aber die Definitionen von Dan Graden in den Systemen selbst sind ein anderes Thema)
Hinzu kommen noch die Wertvorstellungen die von außen in den Gürtel projiziert werden (wie du ja auch schon schreibst).

Und das alles kommt dann daher, dass einige Schwarzgurte sich hinstellen und sagen "Ich bin ein Meister, ich mach alles platt / ich kann jede Kata / whatever" (meine Negativ Definition von Sensei)


[...]
Deshalb bin ich auch kein Fan von Gürteln mehr. Und erstrecht nicht von Titeln.
[...]
+1
Mich nervt nur immer, dass ich mit diesen Geschichten a la "Mit dem Schwarzgurt kannst du Kugeln mit den Zähnen fangen" immer und immer wieder ausräumen muss.

Warum kann nicht einfach von vorneherein klar und deutlich kommuniziert werden, dass der Schwarzgurt nicht das rote S auf der Brust darstellt, sondern einfach nur eine (innere) Errungenschaft des Betreibenden darstellt.

Und genau das (um die Kurve noch zu kriegen :D) ist für mich die Aufgabe jedes Verantwortungsbewussten Trainers/ Lehrers/ Senseis

Cillura
13-03-2013, 13:44
...
Mich nervt nur immer, dass ich mit diesen Geschichten a la "Mit dem Schwarzgurt kannst du Kugeln mit den Zähnen fangen" immer und immer wieder ausräumen muss.

Warum kann nicht einfach von vorneherein klar und deutlich kommuniziert werden, dass der Schwarzgurt nicht das rote S auf der Brust darstellt, sondern einfach nur eine (innere) Errungenschaft des Betreibenden darstellt.

Und genau das (um die Kurve noch zu kriegen :D) ist für mich die Aufgabe jedes Verantwortungsbewussten Trainers/ Lehrers/ Senseis

Sone Geschichten gabs bei uns auch schon: "... der hat nen schwarzen Gürtel ... und der kann sogar Kugeln mit den Zähnen fangen ..." Ich dacht ich hör nicht richtig. Waren zwei unserer jüngeren Kickboxer. Ich dacht mir: >Das ist die Gelegenheit für nen Scherz< :D Bin also ganz unschuldig an denen vorbei gelaufen und hab ganz trocken gemeint "... und der kann sogar die Kugeln so ausspucken, dass sie durch ne Mauer durchgehen ..." :ups: Damit war dann dieser Mythos auch kuriert. :D

SKA-Student
13-03-2013, 15:20
Es ist jetzt nicht so das bei uns direkt auf den Neuen losgeschlagen wird....


Oh, sind wir wieder beim Gurtbashing angekommen? ...

Nein!
Letzte Warnung, ab jetzt wird jeder Off-Topic Beitrag gelöscht und verwarnt.

The little Dragon
13-03-2013, 15:22
Wie will denn ein Prüfer der den Prüfling vllt. 20 min sieht dessen geistige Reife beurteilen?!


Es gibt tatsächlich Leute die noch mit diesem Gedanken Prüfungen abnehmen. Ich kenne einen Meister (und den Begriff verwende ich ganz bewusst), der bei einer Dan-Prüfung (zum ersten Dan) zu dem Betreffenden meinte: "Was machst du eigentlich hier? Du kennst mich nicht, ich kenne dich nicht, du hast mich noch nie im Leben gesehn, und jetzt willst du bei mir einen Dan machen?"

Natürlich, solche Situationen sind die Ausnahme, aber das es nicht mehr üblich ist, mit diesem Verständnis Prüfungen abzunehmen, heißt nicht das es nicht mehr möglich ist.




Aber genau so war's mal gedacht, bevor Karate-Jutsu zu Karate-Do wurde. Wer die "Schriftrolle des Erfolgs" (Hieß das so?) bekam, war ab dann ein Sensei. Irgendwie so.

Nicht ganz. Durch diese "Schriftrolle" ernannte der Meister seinen Schüler nicht zum Sensei, sondern zum Saiko Shihan (der "Stilerbe" )





Ich persönlich finde das auch eher nervend, wenn ich mit Sensei oder Meister angeredet werde. Das stellt einen auf einen Sockel, so als ob man alles besser können muss (finde ich).
Da ich das nicht kann, fühle ich mich einfach unwohl wenn ich so tituliert werde.


Ich habe es zwar schon mal gesagt, wiederhole mich aber gerne wenns überlesen worden ist. Der Schwarzgurt macht einen nicht automatisch zum Sensei!
1. Sensei bedeutet nicht das eine Person unfehlbar ist ( und bei genauerer Betrachtung hat das auch niemand in diesem Thread (der den Titel hat "was macht für euch einen Sensei aus" ) geschrieben )

Mal ganz blöd gefragt: Kennt ihr niemanden der eurer Meinung nach den Titel Sensei/Meister verdient hat, weil er sich seiner Kampfkunst voll verschrieben hat und wirklich ausgezeichnetes leistet und geleistet hat??

Hier werden immer nur Extreme dargestellt. Es geht doch nicht darum JEDEN Feierabendkrieger mit schwarzer Bauchbinde der sich im Heimdojo vor seine Kids stellt als Sensei zu bezeichnen. Davon gehen hier aber offenbar die meisten Leute aus und folgern daraus "Ist doch affig so einen Begriff wie 'Sensei' zu benutzen"




Aber (und das ist wiederum nur meine subjektive Erfahrung) dieses "Vergöttern" tut weder den Schülern noch dem "Meister" gut. Der Meister denkt entweder er wäre das Überwesen, oder hat Angst vom Sockel zu fallen.


ICH verstehe unter einem Meister eben nicht besagten Feierabendkrieger, sondern jemand der sowohl technisch ALS AUCH geistig gereift ist, und daher NICHT in die Wolken abhebt wenn man ihn angebrachter Weise als Sensei bezeichnet. Und die Tatsache das ein solcher Meister für mich ein Sensei ist, heißt ja auch nicht das ich ihn immer unter Verneigung mit diesem Titel ansprechen muss. Da kann ich auch hingehn "Hey, kann ich ihnen (oder dir, wenn er halt das Du angeboten hat) einen Drink ausgeben?"





So sollte es auch sein, also das weiterbilden, nicht das auf den Lorbeeren rumlümmeln :D
Aber bei vielen scheint echt die Binde das Ziel zu sein und nicht das eigene Können / Wissen.



Sinn des Titels Sensei ist es doch auch eben jene Ideale des Meisters hochzuhalten, der weiter Trainiert, und sich nicht ausruht. Demensprechend bezeichne ICH (denn es kommt doch immer auf mich selbst an wen ich als Sensei für mich "wähle") doch niemanden als Sensei bei dem ich merke das er/sie sich ausruht.
"Der Meister besiegt sich selbst." So hört man z.b. von Taiji Kase (den ich leider nicht mehr kennengelernt habe) das er jeden Morgen um Punkt 6 (meine ich) aufstand und alleine für sich trainierte bevor für ihn der alltag begann.





Naja, wie viel ein Shotokan Schwarzgurt wert ist hab ich Erfahren als ich vor Jahren auf einem KU Lehrgang war und die Weißgurte (!) dort ganz erstaunt waren, dass ich hinfallen konnte ohne mir was zu brechen und wusste was ein Ura-Tsuki ist...



Beim KU gibt es (in der Regel) nur Weiß- und Schwarzgurte, ist also nicht besonders zu betonen. Kenne Leute die seid Jahren KU trainieren und mit nem weißen Gürtel auf der Matte stehen weil es eben nur Prüfungen zum Dan gibt wenn man soweit ist. Sollte man wissen wenn man zu nem KU Lehrgang fährt, könnte sonst peinlich werden:D (jaja, Erfahrungen....:D )

ThiS
13-03-2013, 15:52
Es gibt tatsächlich Leute die noch mit diesem Gedanken Prüfungen abnehmen. Ich kenne einen Meister (und den Begriff verwende ich ganz bewusst), der bei einer Dan-Prüfung (zum ersten Dan) zu dem Betreffenden meinte: "Was machst du eigentlich hier? Du kennst mich nicht, ich kenne dich nicht, du hast mich noch nie im Leben gesehn, und jetzt willst du bei mir einen Dan machen?"

Natürlich, solche Situationen sind die Ausnahme, aber das es nicht mehr üblich ist, mit diesem Verständnis Prüfungen abzunehmen, heißt nicht das es nicht mehr möglich ist.


Finde ich sehr löblich. Leider sieht das in den großen Verbänden komplett anders aus.


Ich habe es zwar schon mal gesagt, wiederhole mich aber gerne wenns überlesen worden ist. Der Schwarzgurt macht einen nicht automatisch zum Sensei!
1. Sensei bedeutet nicht das eine Person unfehlbar ist ( und bei genauerer Betrachtung hat das auch niemand in diesem Thread (der den Titel hat "was macht für euch einen Sensei aus" ) geschrieben )
Ich habe weder behauptet, dass Schwarzgurt = Sensei sei, noch dass ein Sensei unfehlbar ist.
Ich habe nur gesagt, dass ich mich unwohl fühle, wenn man mich als Sensei tituliert (wohlgemerkt aufgrund der Tatsache das einige Leute denken Schwarzgurt = Sensei), da dies den Eindruck erweckt, ich könnte etwas besser als diejenigen die mich so titulieren.
Unter anderem stört es mich ja deshalb weil diejenigen ja davon ausgehen, dass Schwarzgurt = Sensei.


Mal ganz blöd gefragt: Kennt ihr niemanden der eurer Meinung nach den Titel Sensei/Meister verdient hat, weil er sich seiner Kampfkunst voll verschrieben hat und wirklich ausgezeichnetes leistet und geleistet hat??
Bei mir persönlich hat der Titel Sensei nichts mit der Leistung im eigentlichen Sinne zu tun. Einer meiner Senseis ist sogar um Welten schlechter als ich.. und DAS will was heißen! :D


Hier werden immer nur Extreme dargestellt. Es geht doch nicht darum JEDEN Feierabendkrieger mit schwarzer Bauchbinde der sich im Heimdojo vor seine Kids stellt als Sensei zu bezeichnen. Davon gehen hier aber offenbar die meisten Leute aus und folgern daraus "Ist doch affig so einen Begriff wie 'Sensei' zu benutzen"
Naja, dass ist aber auch die gängige Praxis. In der breiten Masse gilt immer noch Schwarzgurt = Sensei.


ICH verstehe unter einem Meister eben nicht besagten Feierabendkrieger, sondern jemand der sowohl technisch ALS AUCH geistig gereift ist, und daher NICHT in die Wolken abhebt wenn man ihn angebrachter Weise als Sensei bezeichnet. Und die Tatsache das ein solcher Meister für mich ein Sensei ist, heißt ja auch nicht das ich ihn immer unter Verneigung mit diesem Titel ansprechen muss. Da kann ich auch hingehn "Hey, kann ich ihnen (oder dir, wenn er halt das Du angeboten hat) einen Drink ausgeben?"
Das ist doch auch in Ordnung. Hier ging es eben aber auch um jene die sich selbst als Sensei bezeichnen und diesen Titel auch von ihren Schülern einfordern


Sinn des Titels Sensei ist es doch auch eben jene Ideale des Meisters hochzuhalten, der weiter Trainiert, und sich nicht ausruht. Demensprechend bezeichne ICH (denn es kommt doch immer auf mich selbst an wen ich als Sensei für mich "wähle") doch niemanden als Sensei bei dem ich merke das er/sie sich ausruht.
"Der Meister besiegt sich selbst." So hört man z.b. von Taiji Kase (den ich leider nicht mehr kennengelernt habe) das er jeden Morgen um Punkt 6 (meine ich) aufstand und alleine für sich trainierte bevor für ihn der alltag begann.
Volle Zustimmung!



Beim KU gibt es (in der Regel) nur Weiß- und Schwarzgurte, ist also nicht besonders zu betonen. Kenne Leute die seid Jahren KU trainieren und mit nem weißen Gürtel auf der Matte stehen weil es eben nur Prüfungen zum Dan gibt wenn man soweit ist. Sollte man wissen wenn man zu nem KU Lehrgang fährt, könnte sonst peinlich werden:D (jaja, Erfahrungen....:D )
Das wusste ich tatsächlich vorher. :D
Hatte mir auch überlegt im Weißgurt hinzugehen.. aber das fand ich dann auch affig...
Mir ging es mit der Aussage auch eher darum, dass auch "schon" die Weißgurte schlecht von den Shotokan-Danträgern denken. (zumindest die auf dem Lehrgang)
Dass die bei den ganzen Drills mit mir den Boden aufgewischt haben ist auch klar :D
Und von den Stock Sachen schweige ich mal ganz :p

Um weiteren Missverständnissen vorzubeugen versuche ich hier mal meine (eigene, komplett subjektive) Auffassung von Sensei zu verdeutlichen:


Ein Sensei muss in dem was er mir zeigt nicht besser sein als ich.
Er muss mir aber erklären können, warum er das so und so macht.
Er muss nicht höher graduiert sein als ich.
Er muss einen (für mich) akzeptablen Lebensstil führen.
Er muss nicht fehlerfrei sein, und muss auch nicht alles wissen. Ich finde es sogar beeindruckender wenn er zugeben kann, etwas nicht zu wissen.
Aber er muss jemand sein, zu dem ich in gewisser Weise aufschauen kann.


Wie oben bereits gesagt, ist einer meiner Senseis (also einer der 2 Leute die ich als Sensei bezeichne) ein "Bewegungslegastheniker" wenn ihr mir den Ausdruck verzeiht. Sein Karate und seine Bewegungen generell sehen furchtbar aus. Aber ich bewundere ihn für seinen Einsatz, seinen Ehrgeiz und seine gesamte bescheidene fast schon demütige Art.
Karate technisch lerne ich zwar bei ihm nicht viel, aber dafür nehme ich unheimlich viel mit, was den Umgang mit anderen menschlichen Wesen angeht.

Kurzum: Er ist in einem Aspekt seines Wesens so wie ich es gerne wäre. Deshalb fühle ich mich auch unwohl wenn man mich als Sensei bezeichnet, weil ich nicht möchte, dass andere sich mich zum Vorbild nehmen.
:devil: Einer meiner Sorte reicht vollkommen aus.. :D

EDIT: Und um das mal gesagt zu haben: Für mich ist der Schwarzgurt auch nicht unbedingt an objektive Maßstäbe gebunden, sondern an den Grad der eigenen Entwicklung. Soll heißen: Wenn jemand einfach partout unsportlich ist, aber sich im Rahmen seiner(!) Möglichkeiten bis zu einem gewissen Grad entwickelt hat (und da schließe ich das Verständnis für die Techniken mit ein), hat er sich seinen Schwarzgurt auch verdient. Da kann er technisch auch schlechter sein als ein Anfänger in der ersten Stunde.

Hoffe das war jetzt nicht zu OT.. fand das jetzt aber wichtig zu erwähnen gerade im Kontext Schwarzgurt = Sensei

The little Dragon
13-03-2013, 16:18
Naja, dass ist aber auch die gängige Praxis. In der breiten Masse gilt immer noch Schwarzgurt = Sensei.



Das mag natürlich so sein. Aber gefragt war in dem Thread ja nicht "wie sieht die Masse einen Sensei" sondern "wie seht ihr einen Sensei". Da die Leute hier es wohl (hoffentlich) besser wissen als die breite Masse, sollte man auch nicht vom Wissensstand der Masse ausgehen, sonst ist das gesamte Forum hier unnötig^^

Die Diskussion, die hier zum Thema Sensei ausgebrochen ist sollte meiner Meinung nach nicht lauten: "Darf/Soll man den Titel 'Sensei' benutzen?" sondern eher "Wird der Titel 'Sensei' nicht zu inflationär benutzt?"

D.Fink
13-03-2013, 16:25
Die Diskussion, die hier zum Thema Sensei ausgebrochen ist sollte meiner Meinung nach nicht lauten: "Darf/Soll man den Titel 'Sensei' benutzen?" sondern eher "Wird der Titel 'Sensei' nicht zu inflationär benutzt?"

Du hast recht.
ich habe ja bereits geschrieben was ich denke was einen Sensei ausmacht möchte nur hinzufügen das sich der Trainer egal welchen Grad er hat sich den Titel auch einwenig verdienen muss.

Sorry nochmal für das OT

The little Dragon
13-03-2013, 16:30
[...] das sich der Trainer egal welchen Grad er hat sich den Titel auch einwenig verdienen muss.


Definitiv !

ThiS
13-03-2013, 16:34
Die Diskussion, die hier zum Thema Sensei ausgebrochen ist sollte meiner Meinung nach nicht lauten: "Darf/Soll man den Titel 'Sensei' benutzen?" sondern eher "Wird der Titel 'Sensei' nicht zu inflationär benutzt?"
Dazu musst du trotzdem erst einmal darlegen, wie die breite Masse zu dem Titel Sensei steht :D
Und btw. meines Erachtens ist das genau die selbe Fragestellung nur aus unterschiedlichen Perspektiven..
Wenn der Titel zu inflationär benutzt wird, sollte man ihn nämlich nicht benutzen ;)
Erinnert mich ein wenig an die Sache mit der Buch"zensur" der Kinderbücher.

The little Dragon
13-03-2013, 16:41
Und btw. meines Erachtens ist das genau die selbe Fragestellung nur aus unterschiedlichen Perspektiven..
Wenn der Titel zu inflationär benutzt wird, sollte man ihn nämlich nicht benutzen ;)


Nein, denn das eine ist eine grundsätzliche Frage, ob es angebracht ist beispielsweise in Deutschland japansiche Titel (Sensei, Senpai, Reshi, Hanshi, Shihan usw.) zu benutzen.

Das andere (inflationär) ist nur die Frage ob man jetzt wirklich JEDEN Dan-Träger oder Trainer als Sensei bezeichnen soll. Wenn man das nicht macht heißt das deshalb bei weitem nicht das man den Titel Sensei im allgemeinen ablehnt.


Wenn man den Spieß mal rumdreht: Ist es den richtig JEDEN Dan-Träger, der Training leitet "nur" als 'Trainer' zu bezeichnen, oder ist der Begriff für manche Leute nicht wieder etwas zu eng gefasst? Ein Trainer zeichnet sich dadurch aus, das er Training macht. Punkt. Mehr umfasst das erstmal nicht. Ein Meister zeichnet sich durch weitere Ideale, etwa den Lebensstil oder die innere Einstellung aus. Wäre es daher im Umkehrschluss gerechtfertig jemand der das "Verhalten eines Meisters" an den Tag legt, als "Trainer" zu bezeichnen nur weil er AUCH Trainer ist (bzw Training leitet) und man den Begriff 'Meister' für überzogen hält?

The little Dragon
13-03-2013, 16:56
Bei mir persönlich hat der Titel Sensei nichts mit der Leistung im eigentlichen Sinne zu tun. Einer meiner Senseis ist sogar um Welten schlechter als ich.. und DAS will was heißen! :D


Sorry, den Punkt hab ich eben vergessen:
Ich meinte mit "etwas leisten" nicht nur das er technisch gut ist (wobei das FÜR MICH dazu gehört ), sondern das er sich auch engagiert.
Ich habe Schulen gesehen (nicht beim Karate, aber wird's da sicherlich auch geben) wo der sogenannte Meister (der dann auch tatsächlich vom Verein so genannt wird) einmal oder zweimal Training pro Woche macht (und das dann auch nur für die Oberstufe), und dann 50€ Monatsgebühr nimmt.

Ich habe aber auch Vereine gesehen wo der Meister 5 mal pro Woche Training macht, bei Anfängern wie Fortgeschrittenen und auch noch Rollstuhl-Karate ( beispielsweise ) wofür er extra nen Rollstuhlkurs gemacht hat und sein Karate umgebaut hat damit es für Rollifahrer sinnvol wird.
Und der hat, obwohl er ebenfalls von seiner Kunst lebt, lediglich 15€ pro Monat genommen.

In diesem Sinne, Leistung = Engagement. Für mich ist ersterer kein Meister, letzterer hingegen schon.

ThiS
13-03-2013, 17:18
Nein, denn das eine ist eine grundsätzliche Frage, ob es angebracht ist beispielsweise in Deutschland japansiche Titel (Sensei, Senpai, Reshi, Hanshi, Shihan usw.) zu benutzen.

Das andere (inflationär) ist nur die Frage ob man jetzt wirklich JEDEN Dan-Träger oder Trainer als Sensei bezeichnen soll. Wenn man das nicht macht heißt das deshalb bei weitem nicht das man den Titel Sensei im allgemeinen ablehnt.

Ok.. jetzt verstehe ich wie du das meinst.

Zum ersten Teil: Da wir ja auch japanische Bezeichnungen für die Techniken verwenden, wäre das nur konsequent. (und wird von den meisten ja auch so gehandhabt)
Das bedeutet aber, dass im Falle einer nicht eindeutigen Definition dieses Begriffs dieser auch inflationär benutzt werden kann. (Und auch wird)

Ich denke die wenigsten haben in diesem Thread den Begriff/ Titel Sensei abgelehnt. Den meisten ging es (wie mir) wohl darum klar zu stellen, dass für sie Senseis keine Massenware sind.

Und -jetzt komme ich zu den oben erwähnten Perspektiven - ich habe das Gefühl das viele "Leute" den Titel Sensei generell ablehnen weil der mittlerweile in der Allgemeinsprache mit einer Bedeutung aufgeladen ist, die diese "Leute" nicht teilen.

Ich versuche es mal anhand meiner Meinung verständlich zu machen:
Meine Meinung:
Japanische Begriffe/ Titel: Ja, sicher.
Nur, wenn ich unter dem Begriff "Sensei" etwas anderes verstehe als der Rest der Allgemeinheit (und ihn aufgrund dessen inflationär verwendet), überlege ich mir, ob ich mir nicht lieber einen anderen Begriffe aussuche, anstatt jeden zu belehren wie ich den Begriff definiere.

Deshalb unterscheide ich persönlich auch zwischen Trainer, Lehrer und Sensei.



Wenn man den Spieß mal rumdreht: Ist es den richtig JEDEN Dan-Träger, der Training leitet "nur" als 'Trainer' zu bezeichnen, oder ist der Begriff für manche Leute nicht wieder etwas zu eng gefasst? Ein Trainer zeichnet sich dadurch aus, das er Training macht. Punkt. Mehr umfasst das erstmal nicht. Ein Meister zeichnet sich durch weitere Ideale, etwa den Lebensstil oder die innere Einstellung aus. Wäre es daher im Umkehrschluss gerechtfertig jemand der das "Verhalten eines Meisters" an den Tag legt, als "Trainer" zu bezeichnen nur weil er AUCH Trainer ist (bzw Training leitet) und man den Begriff 'Meister' für überzogen hält?
Das hängt ja davon ab, wie derjenige und dessen "Meister" den Begriff Trainer respektive Meister definieren.
Für mich persönlich wäre so jemand ein "Lehrer".

ThiS
13-03-2013, 17:19
[...]
In diesem Sinne, Leistung = Engagement. Für mich ist ersterer kein Meister, letzterer hingegen schon.


100% Zustimmung

EDIT:
Als SKA-Student gerade noch etwas zum Meister gepostet hat, ist mir aufgefallen, dass ich obige Aussage vllt. etwas missverständlich kommentiert habe, deshalb folgender Zusatz:

Ich verwende zwar den Begriff Meister nicht, doch anhand der Formulierung würde er meinem "Vorbild" entsprechen und aufgrund dessen stimme ich der obigen Aussage zu

SKA-Student
13-03-2013, 17:28
... Ein Meister zeichnet sich durch weitere Ideale, etwa den Lebensstil oder die innere Einstellung aus....
Das sehe ich anders. Ein Meister beherrscht in erster Linie sein Handwerk, hier also die KK/KS. Das hat nur teilweise mit innerer Einstellung (Trainingsmoral, okay) zu tun, mE gar nichts mit "Lebensstil".


... Wäre es daher im Umkehrschluss gerechtfertig jemand der das "Verhalten eines Meisters" an den Tag legt, als "Trainer" zu bezeichnen nur weil er AUCH Trainer ist (bzw Training leitet) und man den Begriff 'Meister' für überzogen hält?
Was denn nun, Meister oder Trainer?
Ein Trainer/Lehrer muss kein Meister sein, er muss mE so gut sein, dass er seinen Schülern etwas beibringen kann. Ich bin im Karate Jahrzehnte von "Meisterschaft" entfernt, würde mir aber durchaus zutrauen, eine Anfängergruppe zu unterrichten.

ThiS
13-03-2013, 17:36
Das sehe ich anders. Ein Meister beherrscht in erster Linie sein Handwerk, hier also die KK/KS. Das hat nur teilweise mit innerer Einstellung (Trainingsmoral, okay) zu tun, mE gar nichts mit "Lebensstil".

Wenn ich da kurz nachhaken darf:
Wann genau ist jemand für dich ein Meister? Gurt, Können, Wissen? Alles gleichzeitig?

EDIT: Kenne mich im Handwerk nicht so aus, aber ist bei dem Handwerksmeister nicht auch noch ein Lehrauftrag enthalten? Zumindest doch die Berechtigung zur Erteilung der Lehre läuft doch auch über das Meisterzertifikat.
Muss für dich also ein Meister auch Schüler unterrichten um ein Meister zu sein?

The little Dragon
13-03-2013, 17:44
Ein Trainer/Lehrer muss kein Meister sein, er muss mE so gut sein, dass er seinen Schülern etwas beibringen kann. Ich bin im Karate Jahrzehnte von "Meisterschaft" entfernt, würde mir aber durchaus zutrauen, eine Anfängergruppe zu unterrichten.


Natürlich muss ein Trainer kein Meister sein!! Habe ich auch nicht behauptet. Der Punkt, auf den ich hinauswollte war der, das offenbar einige hier meinte, sie benutzen den Titel "Sensei" nicht, für sie ist es einfach der Trainer.
Aber "Trainer" als "Ersatzbegriff" für "Meister" finde ich einfach verkehrt.
Das hat nichts damit zu tun das der Trainer ein Meister sein muss. Es geht viel mehr darum, dass WENN der Trainer ein Meister ist, die einfache Bezeichnung als Trainer doch unpassen, bzw abwertend wäre.

The little Dragon
13-03-2013, 17:46
Deshalb unterscheide ich persönlich auch zwischen Trainer, Lehrer und Sensei.



Dito.

The little Dragon
13-03-2013, 17:50
Das sehe ich anders. Ein Meister beherrscht in erster Linie sein Handwerk, hier also die KK/KS. Das hat nur teilweise mit innerer Einstellung (Trainingsmoral, okay) zu tun, mE gar nichts mit "Lebensstil".



Das wirft dann die Frage auf, was man alles zur Kampfkunst zählt und was nicht. Gehört Etikette, geistige Reifung usw., kurz: das Do zur Kampfkunst oder steht das technische im Vordergrund?
Jenachdem gehört die "innere Einstellung" zum Meister-sein dazu oder eben nicht, aber ich fürchte das muss mal selbst entscheiden und dieses Fass will ich jetzt wirklich nicht aufmachen !!

SKA-Student
13-03-2013, 18:14
Wenn ich da kurz nachhaken darf:
Wann genau ist jemand für dich ein Meister? Gurt, Können, Wissen? Alles gleichzeitig?


Können und Lehrfähigkeit.

ThiS
13-03-2013, 19:04
Können und Lehrfähigkeit.

Danke!

ragbar
14-03-2013, 01:15
Die Anrede "Sensei" kommt auch bei uns nur relativ selten vor. Meist wird sie benutzt, wenn man den Sensei ganz direkt ansprechen will, aber ich höre sie dennoch nicht oft. Aber wenn, wird sie eben anstelle von "Herr ...(Cheftrainer) benutzt.
Ich persöhnlich hatte zeitlebens ein eher angespanntes Verhältnis zu Autoritäten. Als Erwachsener dulde ich auch von niemandem Anschisse oder ähnliches, außer vom ........Sensei.
Das Recht dazu hat er bei mir auf natürliche Art und Weise erworben:D
" Du denkst immer nur an Schnelligkeit und Kraft", "Wie stehst du denn da, machst Du Pause oder was", "Warst du mal im Kindergarten,da lernt man nämlich sowas","Du kannst später machen was du willst, nur jetzt nicht":ups: waren Sätze, die mich motivierten. Weil er eben Recht hatte,ich gebs nicht gern zu.
Außerdem meinte er mal zu mir, hier gebe es keine Stände und Titel, es gäbe im Training nur Lehrer und Schüler, alles andere müßte man draußenlassen. Stimmt auch. Niemand von uns , insbesondere nicht die Danträger, sind Sensei. Es gibt für alle nur einen Lehrer. Daß er wirklich ein solcher ist, merkt man wie ich auch , ob man will oder nicht.

Luaith
14-03-2013, 11:47
Aber "Trainer" als "Ersatzbegriff" für "Meister" finde ich einfach verkehrt.

Das Problem ist im Deutschen für mich einfach der Wortgebrauch. Ich kann immer sagen, jemand ist Meister seines Faches. Ich kann auch sagen, jemand ist ein Meister im Karate. Das bedeutet dann soviel wie: Der Typ ist richtig gut! Der weiß, wovon er spricht! Es heißt für mich in keinster Weise, er hätte Perfektion erreicht oder wäre am Ende der Leiter angekommen.

Wenn ich aber jemanden Anrede, dann impliziert das einen Bezug zu mir selbst. Spreche ich jemanden mit Trainer an, dann heißt das doch eigentlich: Er ist mein Trainer. Damit habe ich kein Problem. Sensei im Sinne von Lehrer: dito. Unterrichtet er mich? Lerne ich von ihm? Dann ist er mein Lehrer. Es ist einfach eine qualitative Feststellung.

Aber Meister? Ich würde niemals zu jemandem mein Meister sagen. Damit verbinde ich einfach zu viele Attribute, die mir absolut zuwider sind. Untergebenheit und manische Treue bis hin zur Vergötzung, um mal ins Extreme zu gehen. Ein Meister ja, mein Meister nein! Mit einer der Gründe, warum ich Sensei als Synonym für Meister absolut ungeeignet finde.

lG
L.

Shugyo
14-03-2013, 11:53
Hier schrieb mal jemand, der in Japan gelebt hat, dass sogar Kinder ihre Kindergärtnerinnen mit Sensei ansprechen. Soweit ich weiß, heißt Sensei "vorher geboren", und wird zum Teil einfach für Ältere verwendet. Das hat wenig mit unserem deutschen "Meister"-Begriff zu tun.

Grüße

Ich denke, "Lehrer" (also nicht Schwarzgurt oder Meister) kommt "Sensei" ziemlich nahe.

Cillura
14-03-2013, 12:41
...Ich denke, "Lehrer" (also nicht Schwarzgurt oder Meister) kommt "Sensei" ziemlich nahe.

Das denke ich auch. Auch wenn ich im normalen Alltag eher „mein Trainer ...“ sage, statt „mein Lehrer ...“. Das Wort Lehrer klingt für mich immer so extrem nach Schule :D Aber eigentlich ist es genau das bei uns: eine Kampfsportschule. Lässt sich ja nicht abstreiten.

Ich habe vor einiger Zeit mal ein Gespräch zwischen meinem Trainer und einem Besucher unseres Sportcenters mitbekommen. Als der Besucher fragte, wer denn die Leute auf den Fotos sind und woher die Pokale kommen, sagte er ganz stolz „Das sind meine Schüler und die Pokale haben sie sich auf dem letzten Wettkampf geholt.“ Er sagte ganz klar „meine Schüler“ und nicht „die Leute, die ich trainiere“. Wir sind also für ihn diejenigen, denen er sein Können und Wissen vermitteln möchte und an deren Fortschritt er interessiert ist und sich darüber freut.

Im Umkehrschluss heißt das aber auch für mich, dass er mich als Schüler angenommen hat und ich ihn somit als meinen Lehrer annehmen kann. Ich denke auch, dass er nicht jeden, der bei ihm trainiert, als seinen Schüler betrachtet. Dafür gibt’s zu viele verschiedene Kurse bei uns und nicht überall ist es üblich, dass der Trainer auch ein Lehrer ist.

ThiS
14-03-2013, 12:56
[...] und nicht überall ist es üblich, dass der Trainer auch ein Lehrer ist.

:yeaha:

Cillura
14-03-2013, 13:11
Im Kindertraining hat mich mal ein neues Kiddie gefragt: „Bist du hier die Lehrerin?“. :D Der Kleine war grad mal 4 Jahre alt. Hab ihm gesagt, dass es im Sport üblich ist Trainer oder Trainerin zu sagen. Was er wohl eigentlich mit der Frage wissen wollte „Bist du hier die Person, die dann Sport mit uns machen wird? Muss ich dich fragen, ob ich mitmachen darf oder jemand anderen?“ :D Und nein, ich hab ihn nicht als Schüler angenommen. Der hat die ganze Zeit versucht die anderen Kinder zu hauen. Das sah sehr putzig aus, war aber im gesamten eher unschön.

Schnueffler
14-03-2013, 13:24
Aber Meister? Ich würde niemals zu jemandem mein Meister sagen.

Auf den dunklen Pfad der Macht du dich begibst! Suchen du mußt einen wahren Jedimeister!

Bubatz
14-03-2013, 14:20
Denkt mal statt an den Flaschengeist ("Du hast gerufen, Meister?") an den Meisterbegriff aus dem Handwerk. In diesem Sinne finde ich die Übersetzung Sensei=Meister in Anwendung auf KKs nicht so verkehrt.

küken
14-03-2013, 16:11
Der Jesse mal wieder:

Shin-Gi-Tai: The Definition of a True Sensei | KARATEbyJesse (http://www.karatebyjesse.com/shin-gi-tai-the-definition-of-a-true-sensei/)

:D

Luaith
14-03-2013, 20:49
Denkt mal statt an den Flaschengeist ("Du hast gerufen, Meister?") an den Meisterbegriff aus dem Handwerk. In diesem Sinne finde ich die Übersetzung Sensei=Meister in Anwendung auf KKs nicht so verkehrt.

Auch der Meister im Handwerk ist eben "Meister seines Faches", aber nicht Meister "für mich" oder gar "mein Meister". Zudem trifft Sensei in der Regel keine Aussage über irgendeinen Grad der Perfektion, den jemand erreicht hat. Das ist kein ganz profanes Wort.

Sensei = Lehrer, das passt.
Sensei = Meister ist und bleibt einfach irgendwie Murks ... oder zumindest an weitere erklärende Worte gebunden. Damit eine sehr unschöne und m.E. schlichtweg unpassende Überführung in unsere Sprache.

@Schnueffler: :D

lG
L.

Luce Bree
14-03-2013, 21:04
Auch der Meister im Handwerk ist eben "Meister seines Faches", aber nicht Meister "für mich" oder gar "mein Meister"
...


Da ist doch endlich die Formulierung, die ich schon die ganze Zeit gesucht hatte...😎👍

Bubatz
14-03-2013, 21:05
Auch der Meister im Handwerk ist eben "Meister seines Faches", aber nicht Meister "für mich" oder gar "mein Meister".

Verstehe deine Allergie gegen das Wort nicht so richtig ... natürlich ist der Handwerksmeister "Meister seines Faches", aber wenn ich sein Handwerkergeselle bin, dann ist er auch "mein Meister" - ohne dass sich das dadurch auf andere Zusammenhänge als meine Ausbildung übertrüge.

Genau so ist es mit dem Sensei. Wenn ich unter ihm lerne, dann ist er "mein Meister" - auf der Matte. Außerhalb des Dojos ist freilich wieder ganz was anderes. Lehrer, die ihren "Meisteranspruch" von der KK auf alle Lebensbereiche ihrer Schüler ausdehnen, sind für mich keine Senseis, sondern verblasene Spinner.

Luaith
14-03-2013, 22:20
Genau so ist es mit dem Sensei. Wenn ich unter ihm lerne, dann ist er "mein Meister" - auf der Matte.

Versteh' ich einfach nicht. Wenn du "unter deinem Sensei lernst", dann ist er halt "dein Sensei". Wieso aber "dein Meister"?

lG
L.

Schnueffler
14-03-2013, 22:23
Versteh' ich einfach nicht. Wenn du "unter deinem Sensei lernst", dann ist er halt "dein Sensei". Wieso aber "dein Meister"?

lG
L.

Meister seines Handwerkes! Und der bildet mich aus, also mein Meister/Lehrer/Ausbilder/Trainer/etc.

Cillura
15-03-2013, 06:51
Ich denke das Problem liegt darin, dass einige das Wort Meister zu viel aufblähen. Leider war es* in der Vergangenheit ein sehr negativ besetztes Wort. Mir fällt da auch erstmal Sklaverei und dergleichen ein. Und das widerspricht sich einfach mit meinem Bedürfnis nach Selbstbestimmung. Vermutlich geht es hier einigen ähnlich.

Aber, und das räume ich gern ein, aus der Sicht des Handwerkmeisters der da seinen Gesellen ausbildet ist dies durchaus ein legitimes Wort. Der sagt dann auch "Mein Meister" oder im Sächsischen: "Mei Mestr" :D Und der Handwerksmeister kommt auch nicht auf die Idee seinem Gesellen seine komplette Lebensweise aufzudrängen und sich in dessen Privatleben einzumischen.

Aus dieser Sicht denke ich, ist es auch völlig OK, den eigenen Sensei als Meister zu bezeichnen. Wenn er für mich denn ein solcher ist. Und das hat nichts mit in den A. krieschen und Katzbuckeln zutun. Ich für meinen Teil lass das lieber mit dem Titel Meister sein, sonst werd ich nur wieder in der Luft zerpflückt. "Alter Mann" trifft es im Moment ohnehin besser :D

Leute die immer und überall so angeredet werden wollen und es von ihren Schülern verlangen, verdienen aus meiner Sicht ohnehin nicht diesen Titel.


* Und ist es gewiss auch in einigen Regionen der Erde immernoch, leider.

SKA-Student
15-03-2013, 07:40
Genau so ist es mit dem Sensei. Wenn ich unter ihm lerne, dann ist er "mein Meister" - auf der Matte. Außerhalb des Dojos ist freilich wieder ganz was anderes. Lehrer, die ihren "Meisteranspruch" von der KK auf alle Lebensbereiche ihrer Schüler ausdehnen, sind für mich keine Senseis, sondern verblasene Spinner.

So könnte ich das mit dem Meister auch gerade noch stehen lassen. Da heißt Meister wie im deutschen Handwerk einfach nur Ausbilder. Da wären wir wieder beim Sensei.

"Mein Schreiner-Sensei neulich sachte..."

PS: Irgendwie muss ich bei dem Wort "Meister" immer an eine langnasige Comicfigur denken...

Sojobo
15-03-2013, 09:54
Unsere deutschen Fechtmeister waren ja auch Handwerksmeister. Der Titel kam aus dem Handwerk. Wenn man beim Karatemeister so eine Assoziation hat und nicht etwa an so etwas wie einen Ordensgroßmeister denkt, bei dem immer etwas Spirituelles mitschwingt, weil dieser Meistertitel aus dem Bereich der Religion kommt, finde ich es auch in Ordnung. Man müsste sich dabei aber auf eine Bedeutung einigen, sodass jeder dasselbe damit verbindet. Sonst vermischt es und man redet aneinander vorbei.
Ich hab jetzt übrigens meinen "Master" nach 5 Jahren Universität. Das erkennt jeder an, ich kann den Kack sogar an meinen Namen dran hängen. Den 1. Dan kann man hierzulande auch ab 5 Jahren Training erwerben... Man muss sich halt fragen, wie hoch man so einen Titel beurteilt. Ich halte mich trotz Master für keinen Meister und trotz 11 Jahren Training für keinen Sensei. Aber wenn man damit eben keine Superkräfte verbindet, sondern einfach nur eine gewisse fachliche Kompetenz und die Lizenz andere auszubilden, ist es wohl okay.

Luce Bree
15-03-2013, 10:01
Master Sojobo ;)
Gute Schüler finden Du musst...:D

Cillura
15-03-2013, 10:17
Master Sojobo ;)
Gute Schüler finden Du musst...:D

Gute Schüler macht man sich. :D

Im Übrigen schließe ich mich Sojobos Post an. :)

Luaith
15-03-2013, 10:58
Ich denke das Problem liegt darin, dass einige das Wort Meister zu viel aufblähen. Leider war es* in der Vergangenheit ein sehr negativ besetztes Wort. Mir fällt da auch erstmal Sklaverei und dergleichen ein. Und das widerspricht sich einfach mit meinem Bedürfnis nach Selbstbestimmung. Vermutlich geht es hier einigen ähnlich.
Ich denke, das fasst es ganz gut zusammen. Für mich ist das Wort einfach zu streng mit anderen Suggestionen verbunden. Dabei bin ich absoluter Political Correctness-Gegner. Eine schwierige Situation ...

lG
L.

Luce Bree
15-03-2013, 13:43
Ok...
Gute Schüler Du machen Dir musst :D

Bubatz
15-03-2013, 21:33
Sieht so aus als ob wir uns hier in der Sache jedenfalls gegenseitig verstehen. Ich habe die angesprochenen negativen Assoziationen eher beim englischen "master" (mit dem Gegenbegriff "slave"), aber überhaupt nicht beim deutschen "Meister" - da denke ich eben an Handwerksmeister, Fechtmeister, die "Meistersinger von Nürnberg" usw. Die deutsche Parallele zu "master"/"slave" wäre für mich eher "Herr"/"Knecht". Übrigens war interessanterweise der Vorläufer zum Masterabschluss ja der "Magister", und dieses Wort hat wieder die Doppelbedeutung "Meister"/"Lehrer".

SKA-Student
15-03-2013, 22:29
... Ich habe die angesprochenen negativen Assoziationen eher beim englischen "master" (mit dem Gegenbegriff "slave"), aber überhaupt nicht beim deutschen "Meister" - da denke ich eben an Handwerksmeister, Fechtmeister, die "Meistersinger von Nürnberg" usw. Die deutsche Parallele zu "master"/"slave" wäre für mich eher "Herr"/"Knecht". Übrigens war interessanterweise der Vorläufer zum Masterabschluss ja der "Magister", und dieses Wort hat wieder die Doppelbedeutung "Meister"/"Lehrer".

Interessant, geht mir auch so.
Wie heißt es so schön? "Kein Gott - kein Staat, kein Herr - kein Sklave!"
Im deutschen wird man ja auch zB "Weltmeister", im engl. nicht "world master"... :D
-MOD_SELBST_STOPP - NICHT POLITISCH WERDEN - :-§
;)

Luce Bree
15-03-2013, 22:54
Interessant, geht mir auch so.
Wie heißt es so schön? "Kein Gott - kein Staat, kein Herr - kein Sklave!"
Im deutschen wird man ja auch zB "Weltmeister", im engl. nicht "world master"... :D
-MOD_SELBST_STOPP - NICHT POLITISCH WERDEN - :-§
;)

"World CHAMPION" ist aber auch nicht wirklich besser...:ups::D

Schnueffler
15-03-2013, 23:02
"World CHAMPION" ist aber auch nicht wirklich besser...:ups::D

Warum?
Assoziierst du das hier damit?
http://www.gophoto.it/view.php?i=http://www.marions-kochbuch.de/index-bilder/champignons.jpg#.UUOZ7DdlCOE

Luce Bree
15-03-2013, 23:07
Warum?
Assoziierst du das hier damit?
http://www.gophoto.it/view.php?i=http://www.marions-kochbuch.de/index-bilder/champignons.jpg#.UUOZ7DdlCOE

Das sind eher "World Champignons" :D

Ich meinte eher das Wort "Champion"...
Das ist für mich ein sehr temporärer Zustand.
In einem Jahr ist man der Champion, dann kommt ein anderer...
Im Zusammenhang mit dem Fred zu "Sensei" passt das nicht so richtig.

Schnueffler
15-03-2013, 23:17
Ach so!
Wie gesagt, ich verstehe unter Sensei eher das technische Verständnis zu dem Wort Meister.
Also nichts spirituelles.

Sojobo
16-03-2013, 16:06
Master Sojobo ;)
Gute Schüler finden Du musst...:D

Gute Schüler macht man sich. :D

Im Übrigen schließe ich mich Sojobos Post an. :)

Ok...
Gute Schüler Du machen Dir musst :D
Auf die dunkle Seite der Macht ich sie führen werde! :devil:


Sieht so aus als ob wir uns hier in der Sache jedenfalls gegenseitig verstehen. Ich habe die angesprochenen negativen Assoziationen eher beim englischen "master" (mit dem Gegenbegriff "slave"), aber überhaupt nicht beim deutschen "Meister" - da denke ich eben an Handwerksmeister, Fechtmeister, die "Meistersinger von Nürnberg" usw. Die deutsche Parallele zu "master"/"slave" wäre für mich eher "Herr"/"Knecht". Übrigens war interessanterweise der Vorläufer zum Masterabschluss ja der "Magister", und dieses Wort hat wieder die Doppelbedeutung "Meister"/"Lehrer".
Stimmt, so gesehen ist der Magister eigentlich passender.


"World CHAMPION" ist aber auch nicht wirklich besser...:ups::D
"Champion" passt zum Kampfsport eigentlich am aller besten, besser als zu anderen Sportarten. Champion kommt von "campio" und ist verwandt mit dem deutschen "Kempe" und "Kämpfer".
"Turnier" passt btw. übrigens auch besser zum Kampfsport als zu anderen Sportarten, denn es kommt von "turney", ist verwandt mit dem englischen "to turn" und leitet sich von der Wendebewegung der Ritter auf dem Schlachtfeld ab, die erst durch die feindlichen Linien hindurch stürtzten, dann wenden mussten, um wieder durchzustürmen, was beim Kampfsport der Ritter, dem "Turnier", erstmalig so genannt wurde.

Sensei-T
01-04-2013, 20:56
[...] Da heißt Meister wie im deutschen Handwerk einfach nur Ausbilder. Da wären wir wieder beim Sensei.[...]

... nur dass ich als Ausbilder (egal ob Handwerk oder Industrie, whatever) nicht zwingend eine Meisterprüfung benötige :p :)

Sensei-T
01-04-2013, 20:59
[...]
Ich hab jetzt übrigens meinen "Master" nach 5 Jahren Universität. [...]
...

The little Dragon
01-04-2013, 21:14
...

?

Sensei-T
01-04-2013, 21:17
?

Glückwunsch an Sojobo und OT, daher hab ich's eigentlich gelöscht - sorry!

Und zum Topic: Jemanden, der meine Fragen beantworten (muss nicht sofort und direkt sein) kann und mein Wissen fördert, mich in jeglicher Hinsicht fordert.

The little Dragon
01-04-2013, 21:20
Glückwunsch an Sojobo und OT, daher hab ich's eigentlich gelöscht - sorry!

aso ok, hatte mich schon gewundert :D

Haishu
02-04-2013, 23:55
Habe das hier gerade noch gefunden:

What is a Sensei? (http://www.youtube.com/watch?v=DZAZHTeleJk)

Hoffe, dass das hier nicht schon war - konnte den Fred nur kurz überfliegen.

Maverik86
03-04-2013, 12:19
Ich lese mir jetzt mal nicht den Verlauf durch und setze hier mal an..

Für mich ist ein Sensei ein großer verdienter Meister des Karate! Mein Trainer ist mein Sensei, da er mir Karate beigepult hat und dass er den 4. Dan hat, hat auch was zu sagen denke ich!!

Ansonsten.. Nicht jeder mit schwarzem Stoff um die Hüfte ist für mich ein Sensei, noch ein Vorbild oder sonst etwas.. Denn es gibt auch genug Dan-Nieten!!

Das soll nicht generell gegen Danträger sprechen, aber es gibt leider genug Flachpfeifen unter ihnen!

Haishu
03-04-2013, 12:28
Wie kannst du auf der einen Seite sagen, dass es beduetend sei, bzw. etwas "zu sagen hat", dass dein Lehrer den 4. Dan hat, dann aber auf der anderen Seite sagst, dass die Graduierung keine Bedeutung hat?

Ist ein Sensei für dich jetzt also jemand, der dir etwas beibringt ? Brauch dieser Lehrer dafür eine gewisse Graduierung, damit du ihn als Sensei siehst ?

kanken
03-04-2013, 16:42
Wenn sich die Fragen wiederholen, wiederhole ich die Antworten :rolleyes:


Ein guter Lehrer muss, meiner Meinung nach, jeden Tag selber für sich trainieren und braucht keinem Schüler gefallen.
Ein guter Lehrer geht seinen Weg und der Schüler kann ihn eine Zeit lang begleiten und von ihm lernen. Für einen echten Lehrer ist Karate zu einem alltäglichen Teil seines Lebens geworden, es ist nichts Besonderes. Er geht seinen Weg, egal was kommt.
Ein Schüler kann in die Fußstapfen treten und versuchen diesen Weg nachzugehen. An vielen Stellen dieses Weges werden einige Schüler jedoch nicht bereit sein gewisse Strapazen auf sich zu nehmen oder die Fußstapfen nicht erkennen und somit dem Lehrer nicht mehr folgen können, bzw. an dieser Stelle sitzen bleiben.
Andere Schüler werden dem Lehrer weiter folgen und je weiter man auf dem Weg kommt, desto näher kommt man seinem Lehrer, denn je weiter man nach oben kommt, desto schwieriger wird es. Irgendwann wird es zu einer gemeinsamen Kletterpartie, bei der der Lehrer immer noch die Führung hat, weil er sich schon ein paar Mal an der Steilwand verstiegen hat und die unsicheren Stellen kennt. Mit dem Schüler zusammen geht es dann einfacher und irgendwann einmal wird der Schüler vlt. einen anderen Abzweig nehmen und sich einen anderen Gipfel des Bergmassivs als Ziel ausgucken und dann winken sich Schüler und Lehrer von Zeit zu Zeit bei ihrem Aufstieg zu.

Gesundheit und Karate sind in meinen Augen eins. Dadurch, dass man weiß, wie gesund das Karate ist, übt man es jeden Tag für sich selbst.
Ein guter Lehrer weiß, wie man mit Verletzungen umgeht, kennt die Anatomie des Körpers (im Guten wie im Schlechten), kennt die psychischen Fallstricke, die auftauchen und weiß mit ihnen umzugehen (egal ob mit Zen, Psychologie, Christentum, Daoismus, Shintoismus etc.). Er fordert den Schüler bis an seine Grenzen und manchmal auch darüber hinaus und ist dann für ihn da, um ihm neue Möglichkeiten zu zeigen. Er lässt den Schüler kommen und läuft ihm nicht nach, denn nur wenn der Schüler wirklich lernen will, kann er ihm etwas beibringen, dass keine Gymnastik ist.
Ein guter Lehrer ist Heiler, Psychotherapeut, Priester, bester Freund und ärgster Feind in einer Person.

Grüße

Kanken

Haishu
03-04-2013, 17:41
@kanken
Ich hätte nicht gedacht, dass ich so etwas mal in diesem Forum sagen werden, aber ich bin versucht mir das an die Wand zu hängen.
Danke dafür.

ragbar
04-04-2013, 01:39
Kanken::halbyeaha:halbyeaha:halbyeaha

Luce Bree
04-04-2013, 07:55
@kanken:
Jetzt habe sogar ICH verstanden, was ein Sensei ist ;)
Sehr schön bildhaft formuliert...fast schon wie ein Bildhauer...

Brummer
16-04-2013, 11:38
Ein guter Sensei sollte in der Regel im technischen Bereich seinen
Schülern jederzeit was beibringen können und ebenso vom menschlichen
her.
Desweiteren finde ich es wichtig, das er nicht nur "dirigiert" sondern
selbst auch mit trainiert. (ist bei mir so der Fall)

SKA-Student
16-04-2013, 17:51
Trainer / Sensei - mittrainieren?
Das Thema ist jetzt hier:

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f7/trainer-mitmachen-155744/