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GamingChamp
10-03-2013, 11:47
Hallo Leute,
mein Name ist Marco und ich bin fast 16 Jahre alt.
Kampfsporterfahrung hab ich schon bisschen, habe 3,5 Jahre Shotokan Karate betrieben und ein halbes Jahr Kickboxen (war eher selten beim Training).
Betreibe seit Mitte 2012 auch Kraftsport, was mir ganz gut tut, aber mittlerweile will ich auch wieder in die Kampfszene bisschen einsteigen.
War mit meiner Mutter auf diversen Seminaren und Treffen, wo auch Selbstverteidigung geschult wurde und auch Krav Maga usw. angeboten wurde.
Ist aber alles schon bisschen her und betreibe seit meinem 12 Lebensjahr leider kein Kampfsport mehr. Waffenerfahrung habe ich mit Tonfa, Bo und Holzkatana.
Aber wie gesagt, ist das ganze schon ein Weilchen her.
Vor ca. 4 Monaten habe ich in meinem Fitnessstudio angefangen mal wieder bisschen den Boxsack mit Tritt-/ Schlagkombos zu bearbeiten, wobei ich schnell merkte, wie schlecht meine Technik doch eigentlich ist :D und dass ich ziemlich unbeweglich wurde (high-kick gar nicht mehr möglich, höchstens bis Hüfthöhe).
Seit dem habe ich wieder Blut geleckt und eigentlich erst gemerkt, was und wie sehr mir der Kampfsport gefehlt hat.
Wettkampferfahrung habe ich kaum und möchte auch ehrlich gesagt nicht oder wenn, an ganz wenigen Wettkämpfen teilnehmen.
Möchte Vollkampf machen oder Nah/Vollkampf, wie auch immer man das ganze nennt :D und möglichst auch was für die Selbstverteidigung tun.
Habe mich mittlerweile mal wieder bisschen in das Thema Kampfsport eingefunden und dachte an so etwas wie Thai Boxen, Muay Thai, Kickboxen oder Krav Maga.
Werde mir in naher Zukunft auch Bandagen (4,5 o. 5m) anschaffen und Sandsackhandschuhe, dazu noch ein Buch über das Kickboxen, dass ich erstmal wieder gewisse Schlag/Trittkombos gut drauf hab und dann werde ich mich eventuell mal an einen Verein wagen :D.
Hätte direkt ein paar Fragen (weis nicht ob das hier gestattet ist):
Was haltet ihr von den Shaolin-Mönchen? Hat das überhaupt irgendwas mit Kampfsport/kunst zu tun oder ist das total abwegig?
Macht diese Meditieren Sinn? Wenn ja, welches Buch könnt ihr dazu empfehlen?
Was denkt ihr, was ist für meine Zwecke wohl die beste Kampfsportart?
Welche Sandsackhandschuhe/Bandagen könnt ihr empfehlen?
Sollte man eher elastische Bandagen wählen oder starre?
EDIT: Was für Dehnübungen könnt ihr für die Mobilität für einen High-Kick empfehlen (komme echt nur noch auf Hüfthöhe..)?
Der Text wurde wohl bisschen länger, sorry :D
Vielen Dank !
Finaljustice
12-03-2013, 09:29
Salut Marco!
Ich gebe Dir mal meinen persönlichen Input (ohne Anspruch auf vollständige und allumfassende Richtigkeit - nur meine persönliche Einschätzung auf Grundlage meiner Erfahrung):
1. Lernen aus einem Buch kannst Du meiner Meinung nach ohne wirklich fundierte Grundkenntnisse knicken. Ich würde mir das mit dem Sandsack sparen bis ich jemanden habe, der mich in der sensiblen Phase, wo man sich schlechte Technik angewöhnt, korrigieren kann. Ein mal eingeschliffen fällt es vielen Menschen schwer sich von solchen lästigen Angewohnheiten zu befreien.
2. Bezüglich Krafttraining: Ich mache selber recht viel, habe das aber erst sehr viel später als den Kampfsport angefangen und hatte daher zum einen eine recht gute Grundlage, und zweitens sehr gute Beweglichkeit. Wenn Du wirklich so ungelenkig bist, dass Du die Beine nicht höher als Hüftehöhe bekommst, rate ich dir dringend dazu Dehnung und andere Übungen zu machen, die Deinen Bewegungsradius vor allem in der Hüfte erhöhen. Die gute alte "Range of Motion" verhindert auch und vor allem beim Krafttraining Verletzungen und Überbeanspruchung der Gelenke und Bänder.
An Übungen gibt es da eigentlich keine großen Geheimnisse: Spagat (beide Richtungen) und Hüfte dehnen.
3. Die Shaolin-Nummer... ohne es in irgendeiner Weise herabwürdigen zu wollen, aber das meißte, was man heute unter "Shaolin" versteht, ist eher Akrobatik und Show, als großartiges Kampftraining. Natürlich sind die Leute unglaublich fit und körperlich in einer sensationellen Verfassung - aber das sind Turner auch.
4. Meditation: Kommt darauf an, was Du darunter verstehst. Ich würde grundsätzlich von jedem Lehrer Abstand nehmen, der Dir sagt, dass Meditation ein ganz wichtiger Teil von Kampfkünsten ist (halt diese Marke "Power-Esoteriker"). Meditative Zustände können sich auf viele verschiedene Weise manifestieren, und sicherlich trägt das Training dazu bei, dass Du mehr Kontrolle über Verstand und Körper erlangst. Wenn Du Dich wirklich damit beschäftigen willst, würde ich das eher außerhalb der Trainingsstätte machen.
5. Welcher Stil ist der richtige für dich?
Das kannste im Endeffekt nur selbst entscheiden. Muay Thai ist eigentlich nie verkehrt und ist meiner Meinung nach im VK der Status Quo. In eine ähnliche Richtung geht Kyokushin Karate (und seine Derivate) - zwar keine Schläge zum Kopf erlaubt im Sparring, aber dafür komplett Bareknuckle ohne jeglichen Schutz (und zum Kopf treten ist erlaubt - also schön die Beinchen heben ;) ).
Ob Krav Maga das richtige für Dich ist, wenn Du harten Vollkontakt suchst, kann ich nur mit einem "Jain" beantworten. Für mich hat sich der Stil bisher leider mit sehr stark durchwachsener Qualität dargestellt, sowohl was die Technik angeht, als auch in Bezug auf "die Härte" (klingt blöd, aber anders kann ich es grad nicht ausdrücken) - will damit sagen, der Unterschied zwischen den sehr guten und den sehr schlechten Leuten da ist meiner Meinung nach besonders groß. Aber das können die KM Leute sicherlich genauer beantworten. Ich sage nur so viel: Wenn ich Vollkontakt-Standup haben will, dann würde ich eher zu den Leuten gehen, die prinzipiell nix anderes machen.
GamingChamp
12-03-2013, 19:10
Hi,
vielen Dank erstmal für diese ausführliche Antwort !
Zu 1. Habe ich mir eigentlich schon gedacht, dass das ganze nicht so klappt, aber eventuell wäre es trotzdem nicht schlecht um sich einfach darin einzulesen.
Aber von dem Boxsacktraining rätst du mir ab, bis ich in ein Verein anfangen würde?
Zu 2. Klar, ich dehne mich an jedem Trainingsfreientag (4 Tage also), aber wird eben nicht all zu gut, habe gedacht dafür gibts spezielle Übungen, so als "geheim Tipp", aber Spagat mache ich schon und Hüftstreckerübungen auch, ich denke das braucht einfach seine Zeit !?
Zu 3 & 4. Habe ich mir eigentlich auch schon gedacht, dass dieses ganze "Möchtegern Shaolin" hier in Deutschland eigentlich nur pupliziert wird um damit eben Geld zu machen.
Wollte eigentlich auch nur das Meditieren übernehmen, da es mir manchmal bisschen an Körperbeherrschung und Konzentration mangelt.
Weißt du zufällig wie sich diese Meditantionsübungen nennen?
Gibts da eventuell Bücher/DVDs oder so etwas dazu?
Zu 5.
Okay, danke !
Lese in letzter Zeit auch viel über Ju Jutsu, soll auch ganz interessant sein ?!
Und wie sieht es mit Kickboxen aus?
Weißt du vielleicht noch was über die Bandagen / Boxhandschuhe?
Danke erstmal !
Finaljustice
12-03-2013, 21:18
Also, ich habe Bandagen... aber das soll Dir jemand sagen, der da mehr von versteht. Ich Benutze keine Handschuhe am Sandsack und wenn ich Sparring im Training mache, wo Handschuhe benutzt werden, sind es MMA Handschuhe.
Das mit der Dehnung braucht natürlich seine Zeit, aber zu oft solltest Du da auch nicht rangehen. Lieber intensiv dehnen und dafür längere Pausen (damit habe ich gute Erfahrungen gemacht).
Bezüglich Möchtegern-Shaolin: Ich maße mir da kan Urteil an. Und losgelöst davon, ob das nun noch Kampfkunst ist oder nicht, sind das natürlich immer noch beeindruckende körperliche Leistungen.
Was Meditation angeht: Versuch's mal mit Yoga. Kein Witz, ist ne super Sache. Ansonsten bin ich eher der Typ, der seine Meditativen Zustände durch Anstrengung erreicht. Wenn mein Körper schon nicht mehr kann und ich mich dann zwinge immer weiter zu machen, da werde ich dann unglaublich fokusiert und doch irgendwie frei im Geist ^^.
Kickboxen ist auch eine feine Sache. Im Endeffekt kommt es darauf an, was Du willst. Wenn Du mehr "spirituelle Erfahrung" suchst, würde ich mich tatsächlich eher in Richtung VK-Karate orientieren, weill da der Budo-Aspekt schon noch eine Rolle spielt. Wenn Du nur guten alten harten Vollkontakt haben willst, eher Muay Thai. Kickboxen ist (ohne es in irgendeiner weise als schlechter darzustellen) eher "Muay Thai-light", und etwas stärker wettkampforientiert (meinem Eindruck nach). Aber wirklich generelle Aussagen lassen sich nur bis zu einem gewissen Punkt machen. Geh einfach raus, probiere herum und bleibe bei dem, was Dir am meißten Spaß macht!
GamingChamp
13-03-2013, 12:37
Yoga werde ich mir mal anschauen und das mit dem intensiverem Dehnen auch.
Wie interpretierst du intensiv?
Meinst du damit länger dehnen und nicht so oft?
Dehne mich momentan am ganzen Körper insgesamt 10min.
Bezüglich Bandagen: Will mir eben meine Knöchel nicht kaputt machen, deswegen auch Bandagen+Sandsackhandschuhe.
Ich denke ich werde mir mal Krav Maga, Kickboxen und Thaiboxen/Muay Thai angucken.
Besteht eigentlich ein Unterschied zwischen Thaiboxen und Muay Thai :D? Oder sind das ein und die selben Begriffe?
Und was ist mit dem Sandsacktraining?
Kann ich das machen oder würdest du eher warten bis ich mit Kampfsport anfangen?
Kyokushin Karate werde ich mir auch mal ansehen.
Muay Thai bedeutet übersetzt das Boxen der Thai.
GamingChamp
13-03-2013, 13:15
Vielen Dank !
Da ich gerade sehe, dass du Ju Jutsu betreibst, könntest du eventuell etwas dazu sagen?
Ist es Vollkontakt und ist es besser als Krav Maga?
es ist kein Vollkontakt sondern Semikontakt.
Besser in Bezuig auf was?
Wenn es darum geht schnelle schnörkellose SV zu lernen ist Krav Maga besser.
Wenn man Zeit zum Spielen hat und auf Vielseitigkeit steht und auf viele Würfe dann ist Ju Jutsu schon ok wobei nur wenige Vereine wirklich den Focus auf SV legen
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