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Vollständige Version anzeigen : Einsatz, Festlegung, Verbindlichkeit, Verpflichtung?



jkdberlin
12-03-2013, 09:29
Ich finde das Wort "commitment" lässt sich in dem Zusammenhang so schwer ins Deutsche übersetzen...

FuMHOOD89Cs

Eine schöne Ansprache zu dem Thema, dass mn sich manchmal auf eine bestimmte Sache zu 100% festlegen muss, damit man sie auch wirklich bekommt und woran der Erfolg ab und an scheitert.

Bei mir war das zum Beispiel der Guardpass. Ich hatte immer die Reaktion meines Gegners im Kopf, fing mitten in der Bewegung an zu zögern um zu erkennen, was mein Gegner macht, um dann darauf zu reagieren (anstatt zu agieren) und kam dann meistens ins Hintertreffen und wurde ge-sweept. Dann sagte mal Jude Samuels auf einem Seminar zu mir, dass ich 100% "commitment" in den ersten Guardpass stecken soll. Nicht warten, nicht reagieren sondern ab und durch. Nach einer Weile hat das tatsächlich besser geklappt als alles andere zu vor.

Wie ist eure Erfahrung damit?

Sanusuke
12-03-2013, 09:44
Interessant das Problem mit dem Guardpass hatte bzw. (zum teil) hab ich noch. Ne lange Zeit war es so dass ich zu sehr gezögert habe mit dem knee slide pass rein zu gehen weil ich nur die Konsequenzen im Kopf hatte wenn ichs vergeige. Mittlerweile sieht das alles ganz anders aus weil ichs einfach mache. Ich geh rein mach mein Ding und wenns nicht klappt geh ich zu Option B,C,D. Aber zuvor war ich der Meinung das Option A gar nicht klappen kann. Das lag dann aber auch nur daran weil ich zu lahmarschig war ^^

musste ein wenig an die Rollen Up Folge von Marcelo Garcia denken und den Spruch der jetzt direkt über meinem Bildschirm auf dem Whiteboard steht.

"80% is gonna just waste your time"

jkdberlin
12-03-2013, 09:52
Lustig, grade bei Guardpass finde ich dieses Zögern sehr auffällig, aber eigentlich kommt es immer und häufig vor...der gedanke an die Konsequenzen, die innere Stimme, die viele abwarten lässt, was da noch kommt vom Gegner und in dieser Zeit tun sie eigentlich nichts weiter als es zu vergeigen.

Horrido
12-03-2013, 10:45
Fällt mir auch sehr häufig beim Guardpass auf.

Es ist manchmal noch zu sehr das Zögern da, weil man im Kopf hat "Wenn er jetzt aber....und dann vllt. doch....nein er neigt sich nach links...." "ach verdammt zu spät".

Denken dauert einfach zu lange und gibt dem Partner mehr Möglichkeiten.
Deshalb finde ich es besser mit dem Ansatz "Ja oder nein" oder "ganz oder gar nicht" in den Pass zu gehen.

Hört sich natürlich immer alles super an und man möchte sich auch daran halten (gerade wenn es Marcelo sagt :) ) aber ganz so leicht ist es dann doch nicht....ich erwische mich noch oft, wie ich wieder am Denken bin und dann Zeit verplemper....

Ir-khaim
12-03-2013, 11:14
Bei mir war das zum Beispiel der Guardpass. Ich hatte immer die Reaktion meines Gegners im Kopf, fing mitten in der Bewegung an zu zögern um zu erkennen, was mein Gegner macht, um dann darauf zu reagieren (anstatt zu agieren) und kam dann meistens ins Hintertreffen und wurde ge-sweept. Dann sagte mal Jude Samuels auf einem Seminar zu mir, dass ich 100% "commitment" in den ersten Guardpass stecken soll. Nicht warten, nicht reagieren sondern ab und durch. Nach einer Weile hat das tatsächlich besser geklappt als alles andere zu vor.

Wie ist eure Erfahrung damit?


Die Erkenntnis versuche ich auch in letzter Zeit umzusetzen.
Allerdings habe ich die größten Probleme nicht beim Pass, sondern umgekehrt in der open guard, insbesondere gegen stehende Gegner.

Vegeto
12-03-2013, 12:24
"Commitment" ist schon ein Begriff den man im Deutschen verwenden kann. In Branchen mit internationaler Projektarbeit, wie z.B IT, ist der üblich.

Das Konzept ans sich gibt es auch schon lange in ost-asiatischen Kampfkünsten. Im Sinne von Kampfgeist ist wenn Absicht und Handlung eins werden. Kein Zögern, keine Zweifel.

wiesenwurz
12-03-2013, 13:07
ich kann bei mir beobachten, dass durch diese problematik die frank mti dem guardpass erläutert hat, ich gegen bessere schlechter da stehe und gegen schlechtere besser. bei besseren habe ich immer im hinterkopf, dass ich drauf achten muss, wie er ihn jetzt verhindert, und ich zumindest meine chancen schmäler, dass es wirklich klappt.

muki
12-03-2013, 18:57
Bei mir ist es genau andersherum. Ich bin gegen vermeintlich bessere Gegner immer befreiter im Kampf. Da riskiere ich, da bin ich aufmerksam, da habe ich generell mehr Spaß und bin konsequenter.
Oft lag ich schon unter "schlechteren" Gegnern und dachte mir "... na super du Held jetzt wach endlich mal auf"

Es ist schon eine Tugend immer voll da zu sein und seinen Spielplan kompromisslos durchzuziehen. Ich kenne bisher nur einen der beim Grappling diese Kunst beherrscht.

Horrido
13-03-2013, 06:31
Ich kenne bisher nur einen der beim Grappling diese Kunst beherrscht.

Der da wäre?

Ich sage:
13-03-2013, 09:42
Hmm, je öfter ich Franks Beitrag lese, desto mehr entdecke ich das "Problem" bei mir mit den Submissions. Sehe ich eine Chance, bin ich so verbissen, dass ich darüber nicht darauf achte, ob man mich sweepen kann oder nicht.
Diese "Affe, der nichts mehr los lassen will"-Mentalität steckt so tief, dass ich sie nicht heraus bekomme.
Ich entdecke das generell in meinem Charakter (denke eh, dass das Kampfverhalten die Persönlichkeit widerspiegelt).
Kennt das auch jemand und kann vielleicht sogar einen Lösungsvorschlag machen?