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Vollständige Version anzeigen : Beachten der Reaktionen beim Gegenüber?



Sven K.
12-03-2013, 13:09
Mal schauen, ob ich das erklären kann. :D

Man macht ja beim Üben einige Techniken, die "in Echt" gewisse Reaktionen beim Gegner auslösen(sollen).
Oft wird ja behauptet, dieses oder jenes würde "in Echt" nicht funktionieren.

Wie sehr beachtet Ihr die "Reaktionen"? Plant Ihr diese in Euer Handeln mit ein? Wie sieht das aus?

Pyriander
12-03-2013, 13:22
Intense-Style ist so:

immer Worst-Case: sollte der Gegner nach Auffassung klassischer Idealvorstellung von SV etwas bestimmtes machen (z.B. bestimmtes Reagieren nach Schocktechniken usw.) gehen wir davon aus, dass er eher nicht oder anders reagiert, als gewünscht.

Sachen jedoch, die der Gegner nach klassischer Idealvorstellung im Besten Fall nicht machen sollte (z.B. Deckung in den Weg nehmen, sich so wegdrehen, dass eine Schlagserie unwirksam wird, sich aus Hebel rausdrehen / gegenhalten, usw.) - da gehen wir davon aus, dass es ein Gegner eher macht, als nicht.

Den Worst-Case Ansatz kann man dann so gestalten, dass es nicht schlimm ist, wenn man dann doch in einen Best-Case Fall gerät, aber eben damit umzugehen weiß, wie es im Worst-Case Fall ist.

Anders herum ist auf jeden Fall schwieriger.

The little Dragon
12-03-2013, 15:52
Bei uns (speziell im JJ) werden Reaktionen immer in sofern beachtet, das beispielsweise kein Wurf oder Hebel erzwungen wird. Wenn ich einen Armstreckhebel ansetzte und er versteift brauch ich nich dran zu reißen, sondern lasse los und gehe vollkommen wo anders hin, beispielsweise zum Genickdrehhebel oder einen Ausheber.

Im Training wird immer großen Wert darauf gelegt sich nicht auf eine Technik zu fixieren sondern sofort einen Plan B in der Tasche zu haben.

Schnueffler
12-03-2013, 16:00
Ich gehe immer davon aus, Technik A = Idealverhalten.
Dann kommt aber immer: Was passiert, wenn ...!
Und da sollen die Leute ihre Technik entwickeln. Ich kann immer nur Anregungen geben, was man in welcher Situation machen kann, sprich man erkennt die Prinzipien dahinter. So entstehen keine feste und starre Techniken, sondern ein Fluss, der auf verschiedene Reaktionen reagiert.

Bubatz
12-03-2013, 16:03
Im Idealfall eröffnet die unsere Technik vereitelnde Reaktion des Gegners die Möglichkeit einer anderen, "Weiterführungstechnik".

"In echt nicht funktionieren" ist übrigens schnell gesagt. Manche Techniken funktionieren dagegen in Wahrheit gerade im Training nicht, sondern nur "in echt". Bei den meisten Aikidotechniken geht man z.B. davon aus, dass der Gegner eine gewisse Bewegungsenergie in den Angriff einbringt. Wenn man das - eben zum Üben - ganz langsam macht, dann fehlt diese und der Uke muss kooperieren. Daraus ziehen manche dann den (Fehl-)Schluss, dass die Technik bei unkooperativem Gegner nicht geht ...