Vollständige Version anzeigen : TaiChi bei psychischen Beschwerden?
Hallo zusammen,
ich habe im Moment so einige Probleme , auf die ich jedoch nicht näher eingehen will. Auf jeden Fall bin ich irgendwie in einem Burn-Out gelandet.
Jetzt habe ich gestern mit einem Psychologen (http://www.psychologe.de/beratung/burn-out) telefoniert und der hat mir TaiChi empfohlen. Habe das allerdings nicht so recht verstanden: Was hat TaiChi mit BurnOut zu tun, ich dachte, das wäre Kampfkunst?
Kann mir das mal jemand erklären?
Grüße
Heinz
T. Stoeppler
14-03-2013, 14:45
Herzlich willkommen an Board :)
Taiji ist eine Kampfkunst, allerdings findet man vollwertiges Kampftraining nur in wenigen Schulen - und da meist auch nur in Kleingruppen. Der überwiegende Teil der Praktizierenden übt formelles Training (Bewegungsformen, Grundlagenübungen) Qi Gong und Partnerübungen wie Pushing Hands.
Das hat bereits sehr positive Auswirkungen auf die Gesundheit, physisch wie psychisch. Schaden kann es nicht.
Gruss, Thomas
Jadetiger
14-03-2013, 14:57
Gut erklärt T!
Als Gesundheitsübung, aber auch als Kampfkunst betrieben kann Tai Chi sehr positive Auswirkungen auf die Psyche haben.
Man beschäftigt sich damit, bewusst Anspannen und Entspannen (körperlich wie geitig) zu trennen und gezielt einzusetzen. Auch Aufmerksamkeitslenkung und die Entwicklung eines tiefgehenden Gefühls für den eigenen Körper sind grundlegende Themen im Tai Chi.
Wenn man sich gezielt mit den Kampfaspekten beschäftigt lernt man zusätzlich, in stressigen Situationen (->Angriff) seinen Puls unten zu halten und aufmerksam, schnell aber gelassen zu reagieren.
Ich denke das sind alles Dinge die bei Burnout sehr helfen könnte.
Wie Mr. T (:D) empfehle ich dir Training in einer Kleingruppe. Das ist zwar deutlich teurer, aber der Lehrer dich viel individueller bertreuen und du lernst deutlich effektiver.
Aber Achtung! Selbst in einer kleinen Gruppe ist Tai Chi nichts, was man mal eben in einer Woche lernt. Sieh es als Langzeittherapie, die durchaus viele Jahre in Anspruch nehmen kann. Der Weg ist das Ziel (-> 2 Euro in die Phrasendrescherdose ;) )
Das Gute an Taijiquan-Formen ist, man muss die einfach nur machen und an nichts denken, das hilft dann auch enorm.
Jadetiger
14-03-2013, 15:04
Das Gute an Taijiquan-Formen ist, man muss die einfach nur machen und an nichts denken, das hilft dann auch enorm.Achso! Genau wie bei Badminton! ;)
Wenn man sich beim Badminton langsam und versunken bewegen würde, dann sicher.
concrete jungle
14-03-2013, 17:22
Was sicher gut tut sind alle Methoden, die Energie zurückgeben, ich würde zB auch Yoga ausprobieren!
Vielen Dank für Eure Antworten. Ich galueb, ich muss das einfach mal ausprobieren. Ja, Yoga hat der Psychotherpeut auch erwähnt, das würde bei Burn Out auch helfen.
Vielen Dank für Eure Antworten. Ich galueb, ich muss das einfach mal ausprobieren. Ja, Yoga hat der Psychotherpeut auch erwähnt, das würde bei Burn Out auch helfen.
Nützlich: alle Bewegungsformen / Sportarten, bei denen man sich auf die
Bewegung STARK konzentrieren muss - dann treten andere Probleme in
den Hintergrund.
Schädlich: alle Bewegungsformen / Sportarten die wiederum Streß und
Hecktik verlangen / auslösen, was üblicher Weise in Wettkampf-Sportarten
vorkommt oder wo Zeiten über-/unter-boten werden sollen.
Noch 'n Tip: Iai Do ( macht man am Anfang langsam + gemütlich + konzentriert )
mit einem Stock und kann bei Bedarf jederzeit Alleine gemacht werden.
Da reichen am Anfang so 5 - 10 angeleitete Stunden und damit kann man
sich jahrelang beschäftigen, bis das einigermaßen klappt.
Gute Besserung !
BUJUN
Da reichen am Anfang so 5 - 10 angeleitete Stunden und damit kann man
sich jahrelang beschäftigen, bis das einigermaßen klappt.
Der Psychologe meinte jedoch, das es auch gut wäre, wenn ich etwas entspanntes in einer kleinen Gruppe mache. Ich glaube, wegen meiner Tendenz, es dann alleine perfektionieren zu wollen und dann geht die Leichtigkeit weg. Ich neige wohl dazu, alles alleine machen zu wollen und dabei zu vereinsamen.
Vielleicht ist Burnout auch die nicht der richtige Begriff wie es mir geht, vielleicht ist es ehr so etwas wie Depression oder soziale Angst.
Na, auf jeden Fall, danke für die Tipps.
Der Psychologe meinte jedoch, das es auch gut wäre, wenn ich etwas entspanntes in einer kleinen Gruppe mache. Ich glaube, wegen meiner Tendenz, es dann alleine perfektionieren zu wollen und dann geht die Leichtigkeit weg. Ich neige wohl dazu, alles alleine machen zu wollen und dabei zu vereinsamen.
Vielleicht ist Burnout auch die nicht der richtige Begriff wie es mir geht, vielleicht ist es ehr so etwas wie Depression oder soziale Angst.
Na, auf jeden Fall, danke für die Tipps.
AUA - das kann ich nur zu gut nachvollziehen und verstehen.
Wenn man jahrelang immer Vollgas gibt ( Privat, Beruf, Sport usw. ) ists
verdammt schwer wieder zu "entschleunigen" und "Achtsamkeit" sich
selbst gegenüber einzuführen.
Eine einfache Sache ist das nicht - eher das genaue Gegenteil
Und es gibt leider kein "Patentrezept" - suche mal in der Umgebung
nach einer Burn-Out-Selbsthilfegruppe. Gemeinsam gehts dann leichter
und wer nie zusammengebrochen ist kann das auch nicht mit / ohne
Studdium verstehen.
Weiter alles Gute ! ( und Kopf hoch )
BUJUN
Richard22
16-03-2013, 20:41
In der China-Medizin versucht man auch psychische Probleme mit dem Modell der Fünf Wandlungsphasen zu beschreiben und auch zu heilen.
Taiji hat das Grundidee, was das medizinische Qigong angeht, alle Fünf Wandlungsphasen in Körper und der Seele des Menschen in ein dauerhaftes Gleichgewicht zu bringen.
Dazu gibt es eine Reihe von Übungen und einen Übungsansatz, den man z.B. im Chen Stil noch heute findet. Suche Dir eine Taiji-Gruppe und mache da mit.
KK sollte man nicht angehen, ohne ein stabiles emotionales Gleichgewicht gefunden zu haben, KK ist als Heilmittel oder medizinisches Qigong eher untauglich.
Fechtergruß
HI
Hab vor 2 Jahren hormonell bedingt eine Angst/ Panikstörung bekommen.
Mir hat Qi Gong super geholfen, finde es ist leichter zu lernen als Tai Chi.
Wenns mal wieder alles zu viel war auf der Arbeit oder wenn ich ne Panikattake bekam hab ich mich einfach kurz verdrückt und die Übungen gemacht.
Allerdings hab ich auch gemerkt, dass es mir nur hilft wenn ich das 2x pro Woche übe.
Viel Erfolg!
Snakesqueezer
28-04-2013, 13:28
Ich hab da noch Original-Wortlaute aus medizinischer Sicht zum Thema gefunden, da wird in zwei Kategorien unterschieden:
- kurzfristige Erleichterung und Entspannung, die auf die Dämpfung einer akuten Stressreaktion abzielen (Palliation):
Autogenes Training der Grundstufe (AT) nach Prof. Dr. Johannes Heinrich Schultz
Progressive Muskelrelaxation (PMR) nach Edmund Jacobson
- längerfristige Bemühungen, die der regelmäßigen Erholung und Entspannung dienen (Regeneration):
Hatha-Yoga
Tai Chi Chuan (Taijiquan)
Qi-Gong
aus "Leitfaden Prävention" der Krankenkassen
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