Vollständige Version anzeigen : Bezüglich der Einstellung
Guten Morgen.
Nach der Lektüre einiger Threads hier im Forum, speziell derer zum Thema SV gegen Gruppen, wo man immer wieder liest "unmöglich ! unmöglich!"
stellt sich mir die Frage,
ob das für einen Kampfsport-, Kunst-, oder SV-Systembetreibenden die richtige Einstellung sein kann.
Nur um es von vorneherein klarzustellen und unnötige Diskussionen zu vermeiden, SV heißt für mich: 1. Deeskalationsversuch. falls erfolglos, Fluchtversuch, falls erfolglos, "Überrumpeln" mit anschließender Flucht,
letzte Option: das Beste draus machen.
Ich stelle jetzt mal die These auf, das diese Einstellung die ohnehin schon (realistisch betrachtet) geringen Chancen aus einer solchen Situation zu entkommen noch weiter verschlechtert.
Viel Spaß an der Diskussion wünscht
Geralt
Herzrasen
23-03-2013, 05:04
Ich glaube nicht, dass es einen Unterschied gibt ob man die Sache optimistisch oder pessimistisch sieht. Sobald man in einer solchen Situation ist und einem das erste Adrenalin in den Kopf strömt, laufen alle Mechanismen automatisch ab. Man handelt nahezu unterbewusst.
Ich halte es darüberhinaus für wichtig, dass man dem Laien früh klarmacht, dass man auf der Straße nicht zu dick auftreten sollte nur weil man jetzt ein wenig Selbstverteidigung kann. Man sollte die Sache möglichst so sehen wie sie ist, nämlich realistisch.
Hau.drauf.wie.nix
23-03-2013, 11:00
Nach der Lektüre einiger Threads hier im Forum, speziell derer zum Thema SV gegen Gruppen, wo man immer wieder liest "unmöglich ! unmöglich!" stellt sich mir die Frage, ob das für einen Kampfsport-, Kunst-, oder SV-Systembetreibenden die richtige Einstellung sein kann...
Nein, kann es nicht! Gar nichts ist unmöglich, auch wenn das hier oft und gerne geschrieben wird... :rolleyes:
Man sollte zwar niemandem suggerieren, dass man mit Technik oder Stil "XY" einfach mal so gegen mehrere Gegner antreten kann (wer weiß, wieviele sich dann vor einer Gruppe aufbauen und ernsthaft denken, die Gruppe machen sie jetzt mal kurz platt :D ), aber dass es unmöglich ist, ist eine schlichte These und kein Fakt.
Ich würde die Diskussionen zu den entsprechenden Themen hier auch eher realistisch als pessimistisch nennen. Da kannst du auch jeden guten Trainer fragen, der wird dir das auch so darlegen (bzw. es sind ja auch viele Trainer hier im KKB).
Außerdem muss man ja auch mal den übersteigerten Vorstellungen vieler einfach mal ein wenig drastischere Darstellungen der Realität gegenüberstellen, um sie auf den Teppich zurück zu holen. Das ein selbstbewusstes und damit keineswegs aggressives Auftreten sehr positiv für die Deeskalation ist, ist wohl unbestritten. Auch können KS/KK/SV betreibende Personen sehr wohl einiges mehr ausrichten als wenn sie ihre Sportarten nicht betreiben würden. Nur ist das eben auch keine Erfolgsgarantie. Ich bin daher ebenfalls nicht der Meinung, dass hier eine grundlegend pessimistische Einstellung zum Thema SV herrscht.
Charmaquest
23-03-2013, 12:48
Das Problem an einem Strassenkampf ist doch dass man davon ausgehen muss dass dieser Kampf möglicherweise Dein letzter ist. Du hast keine Ahnung an was für einen Vollhonk Du geraten bist, ganz zu schweigen von einer ganzen Gruppe Vollhonks.
Dazu kommt dass ein Kampf nur eine Phase eines möglichen Konflikts darstellt, der andere Phasen voran gegangen sind, u.U. ist es also möglich ist das Problem schon viel früher zu lösen.
Am Ende hängt doch alles davon ab wie entschieden die verschiedenen Protagonisten bereit sind vorzugehen, sowohl auf in der Offensive als auch der Defensive. Je nachdem denke ich schon dass man sich auch gegen eine Gruppe behaupten kann, wenn man sich taktisch günstig bewegt und gut punchen kann. Da das z.T. aber schwer einzuschätzende Faktoren sind, ist die Option Kampf nicht unbedingt das besten Mittel der Wahl.
dirtrider4life
23-03-2013, 21:21
Ich denke man kann wieder mal zusammenfassend sagen, es kann klappen muss es aber nicht da zu viele Unbekannte in der Gleichung auftauchen können.
Daher Leute dazu anzuregen oder zu ermuntern dürfte nicht im Sinne der Sache sein. Daher dürfte es besser sein im Allgemeinen den Leuten davon abzuraten es zu solchen Situationen kommen zu lassen.
Da jeder KKler / KSler andere Voraussetzungen mitbringt lässt sich da auch nur schwer pauschalisieren. Dafür sind die körperlichen und mentalen Voraussetzungen bzw. Fähigkeiten zu vielfältig.
Es wird unter diesen Umständen schwer werden etwas Allgemeingültiges dazu sagen zu können.
StaySafe
23-03-2013, 22:25
Selbstverteidigung gegen mehrere Gegner ist definitiv möglich. Es hat schon immer Menschen gegeben die sich in solchen Situationen erfolgreich verteidigt haben und es wird sie immer geben.
Alles eine Frage des Mindset´s gepaart mit Kraft, Können, Ausdauer und vor allem: Glück.
Aber noch einmal: Der Schlüssel liegt im Mindset. Und in dieses Mindset gehört kein "Das kann nicht funktionieren". Wer Zweifel, die über das nötige Maß an realistischer Einschätzung hinausgehen, in seine Schüler einsetzt, erweist diesen einen Bärendienst.
Kundalini
23-03-2013, 22:32
cBF4xwNAlAo
cBF4xwNAlAo
Er hatte Glück mit den " guten " Gegnern, so richtig schwer haben sie es ihm nicht gemacht.:cool:
amasbaal
23-03-2013, 23:18
Ich stelle jetzt mal die These auf, das diese Einstellung die ohnehin schon (realistisch betrachtet) geringen Chancen aus einer solchen Situation zu entkommen noch weiter verschlechtert.
da gebe ich dir recht (siehe entsprechenden beitrag im erwähnten thread).
nur sollte klar sein: es gibt kein rezept für einen erfolg in der sv - erst recht nicht gegen eine größere gruppe, die sich einig ist, dich tot zu prügeln und die aus leuten besteht, die in der lage sind, das auch ernsthaft versuchen (siehe ebenfalls entsprechende beiträge im genannten thread).
hier geht es, wie immer in der sv, darum, chancen zu erhöhen.
in gewissen fällen tendieren die richtung null, sind aber nie null.
wenns ums leben geht, ist es mir wert, so trainiert zu haben, dass die chancen zb. von 1:100 gegen mich auf 1:10 gegen mich steigen.
wille & können müssen zusammenwirken. wenn kein wille da ist, weil es "eh nichts bringt", dann kann das nicht sinnvoll sein.
es ist doch so einfach: alles hängt von mir und "den anderen" ab. sind die anderen viele und entschlossen, bewaffnet und können was und bin ich alleine, unsicher unbewaffnet und kann nix gescheites in sachen sv, dann ist das die schlechteste konstellation. von da an, geht es mit den chancen aber aufwärts bis zum optimum ich bin mit vielen, wir sind entschlossen, bewaffnet und können was und der offensichtlich dumme angreifer ist alleine, unentschlossen, unbewaffnet und kann nix :p.
was also muss hier diskutiert werden?
Diskutiert werden muss nicht, aber kann z. B. :
Wo liegt der Stellenwert der Einstellung, von extrem wichtig bis
kann, aber muss nicht wichtig sein.
Welchen Einfluss hat sie auf den Verlauf der Auseinandersetzung?
(Vom Verhalten bei der Deeskalation bis zum Kampf, siehe die Aufzählung in meinem Eingangsposting).
Wie kommt man zu ihr? Reicht es eine KK, KS etc zu betreiben oder gehört mehr dazu ?
Ist sie vielleicht auch in anderen Bereichen von Nutzen.(Erreichen von Karrierezielen, z. B.)
Ich hatte (zugegeben im Eingangspost klingt es vielleicht so) keineswegs vor
hier das "Ist Selbstverteidigung gegen mehrere möglich-Fass" wieder aufzumachen, mir geht es rein um die Einstellung.
Eine Diskussion finde ich wichtiger als Frage-Antwort-Thread closed,
weil in ihrem Verlauf ein hoffentlich konstruktiver Meinungsaustausch stattfindet, der am Ende allen Beteiligten sowie den stillen Mitlesern nützt.
Beim Sparring lernt man ja schließlich auch mehr übers Kämpfen als durch Training am Sandsack.(Meine Meinung.)
Geralt
Meiner Erfahrung nach steht an erster Stelle die Einstellung und die mentale Stärke und dann kommen erst die Fähigkeiten. Ein harter Punch nutzt dir überhaupt nichts, wenn du nicht bereit bist, ihn auch einzusetzen. Und das ist nur ein Beispiel von vielen.
Kundalini
24-03-2013, 00:50
Bei einer Gruppe gibt es meistens einen Anführer; ich würde mich Mental nur auf diesen Konzentrieren,
also Gedanken wie: ich kann euch zwar nicht alle besiegen, aber auf dich Schlage ich wie ein Psycho ein...dich mache ich fertig...u.s.w.
Nur schon der dadurch entstehende Blick, kann seine Wirkung haben.
Sonst halt SV-Strategien, sich nicht einkreisen lassen, nie zwischen zwei Angreifern durch sondern drum herum,
Boden vermeiden, falls doch am Boden alles machen um wieder aufzustehen, Kopf schützen, austeilen, austeilen, austeilen.
"Kill'em all" denken,danach denken abschalten und loslegen.Rücksichtslos durchziehen.Nie aufgeben.Nie beim kämpfen denken.Automatisiert handeln,wie man trainiert hat.Nie barmherzig werden. Und sehen, ob man sich behauptet.
Hau.drauf.wie.nix
24-03-2013, 12:39
Ich denke, dass es durchaus wichtig ist, auch gegen mehrere Angreifer zu trainieren - dann aber auch ernsthaft (und nicht alle stellen sich in eine Reihe und greifen nur an, wenn der Angegriffene mit dem Vordermann fertig ist).
Habe mit einer meiner Trainingsgruppen den Kampf gegen mehrere öfter trainiert und erstaunlicherweise (!!! :rolleyes:) wurden, was das taktische Verhalten betrifft, schnell Fortschritte gemacht. Das entscheidende ist hierbei (mMn) tatsächlich die Fähigkeit, sich auf verschiedene Dinge gleichzeitig zu konzentrieren, die Situation durchweg zu analysieren und schnell, entschlossen und zielorientiert zu handeln.
Es ist auch interessant, wie sich Kämpfer, die sich nicht mit Strategien gegen eine Gruppe befassen, gegen mehrere Angreifer verhalten - die sind in aller Regel nämlich sehr (!!!) schnell am Boden.
Ich persönlich finde das Training gegen mehrere Gegner, bzw. auch das Schulen von Taktiken/ Strategien, im SV- Training sehr wichtig, da man evtl. öfter in solch eine Situation kommt, als in ein "simples" Eins-gegen-Eins...
Es ist natürlich nicht so, dass man eine 100%-ige Sicherheit erreicht, aber immerhin befasst man sich damit und erhöht seine Chancen in einer derartigen Situation (mMn) nicht unbedeutend.
dirtrider4life
24-03-2013, 14:28
Also sowas in der Richtung?
Immer wieder gern gesehen!
Scenario Training - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=MfyL0b-vOd4)
Also sowas in der Richtung?
Immer wieder gern gesehen!
Scenario Training - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=MfyL0b-vOd4)
das nenn ich mal szenario training :halbyeaha
Hau.drauf.wie.nix
24-03-2013, 15:18
Also sowas in der Richtung?
Immer wieder gern gesehen!
Scenario Training - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=MfyL0b-vOd4)
Ab 01:40 war ich mir erst nicht sicher, ob das aggressive Spaceballs sind oder ob vielleicht Takeshi seine Finger da irgendwie im Spiel hatte :D
Kann mich natürlich nur auf das Gesehene beziehen... Für meinen Geschmack (definitiv) zu unkontrolliert... Wildes Prügeln und schlagen ist immer eine Variante. Aber ja, in diese grobe Richtung geht das Ganze ;)
Ich werde jedoch eine Übung auch nie losgelöst von der Anweisung bewerten, und da ich nicht weiß, was genau das Ziel der Übung war, kann ich dazu keine qualifizierte Aussage machen...
The little Dragon
24-03-2013, 21:19
Guten Morgen.
Nach der Lektüre einiger Threads hier im Forum, speziell derer zum Thema SV gegen Gruppen, wo man immer wieder liest "unmöglich ! unmöglich!"
stellt sich mir die Frage,
ob das für einen Kampfsport-, Kunst-, oder SV-Systembetreibenden die richtige Einstellung sein kann.
Ist keinesfalls die richtige Einstellung.
Ich glaube nicht, dass es einen Unterschied gibt ob man die Sache optimistisch oder pessimistisch sieht.
Totaler Quatsch. Die Einstellung ist definitiv wichtig. Das hat grundsätzlich nichts mit SV gegen Gruppen zu tun. Die Absicht, die ich beim Kämpfen habe, egal ob Sparring, SV "Einer gegen einen" oder SV gegen mehrere, ist immer entscheidend.
Kann mich natürlich nur auf das Gesehene beziehen... Für meinen Geschmack (definitiv) zu unkontrolliert... Wildes Prügeln und schlagen ist immer eine Variante.
Sehe ich genauso. Aber besser unkontrolliert reagieren, als überhaupt nicht reagieren.
Ich werde jedoch eine Übung auch nie losgelöst von der Anweisung bewerten, und da ich nicht weiß, was genau das Ziel der Übung war, kann ich dazu keine qualifizierte Aussage machen...
:halbyeaha
SocialistHEI
24-03-2013, 22:08
Guten Morgen.
Nach der Lektüre einiger Threads hier im Forum, speziell derer zum Thema SV gegen Gruppen, wo man immer wieder liest "unmöglich ! unmöglich!"
stellt sich mir die Frage,
ob das für einen Kampfsport-, Kunst-, oder SV-Systembetreibenden die richtige Einstellung sein kann.
Nur um es von vorneherein klarzustellen und unnötige Diskussionen zu vermeiden, SV heißt für mich: 1. Deeskalationsversuch. falls erfolglos, Fluchtversuch, falls erfolglos, "Überrumpeln" mit anschließender Flucht,
letzte Option: das Beste draus machen.
Ich stelle jetzt mal die These auf, das diese Einstellung die ohnehin schon (realistisch betrachtet) geringen Chancen aus einer solchen Situation zu entkommen noch weiter verschlechtert.
Viel Spaß an der Diskussion wünscht
Geralt
Also wenn ich sowas immer höre bzw. lese, bekomme ich Brechreiz. Dieses ganze Ehre-Respekt-Persönlichkeitstrainings-Gelaber treibt mich soweit, dass ich schon fast geneigt bin die Haltung zu verlieren.
Ok.... man sollte jetzt nicht wie Rambo oder Chuck Norris durch die Straßen ziehen und die Konflikte suchen, aber machen wir uns nichts vor und nennen wir das Kind beim Namen: Kampfkunst / Kampfsport wurde zum Kämpfen entwickelt! Wer ein Problem damit hat, dass dieser Kampfaspekt überwiegt, der hätte es wohl lieber mit dem Dressurreiten oder bei der nächsten Buddhistensekte versuchen sollen.
The little Dragon
24-03-2013, 22:15
Also wenn ich sowas immer höre bzw. lese, bekomme ich Brechreiz. Dieses ganze Ehre-Respekt-Persönlichkeitstrainings-Gelaber treibt mich soweit, dass ich schon fast geneigt bin die Haltung zu verlieren.
Wovon bitte redest du da?? Wer hat den hier etwas von Ehre, Respekt oder Persöhnlichkeit geredet? Lies doch mal den Thread anständig bevor du antwortest.
Ok.... man sollte jetzt nicht wie Rambo oder Chuck Norris durch die Straßen ziehen und die Konflikte suchen, aber machen wir uns nichts vor und nennen wir das Kind beim Namen: Kampfkunst / Kampfsport wurde zum Kämpfen entwickelt! Wer ein Problem damit hat, dass dieser Kampfaspekt überwiegt, der hätte es wohl lieber mit dem Dressurreiten oder bei der nächsten Buddhistensekte versuchen sollen.
Ergo, deine Antwort: Einstellung ist wichtig. Einstellung zum Kampf, wenn ich Kampfsport/Kampfkunst mache. Warum sagste das nich einfach sondern machst so ne Show?
SocialistHEI
24-03-2013, 22:25
Wovon bitte redest du da?? Wer hat den hier etwas von Ehre, Respekt oder Persöhnlichkeit geredet? Lies doch mal den Thread anständig bevor du antwortest. Mit dem Begriff Einstellung sind doch im wesentlichen diese Dinge gemeint. Der Kampf auf der Straß hat halt wenig bis gar nichts mit Respekt und Ehre zu tun. Und ich denke, dass es wichtig ist, sich auch gegen mehrere Angreifer verteidigen zu können und deswegen sollte sowas auch trainiert werden. Die Verteidigung gegen mehrere Angreifer ist bis zu einer gewissen Zahl von Angreifern möglich, wenn auch anspruchsvoll.
Ergo, deine Antwort: Einstellung ist wichtig. Einstellung zum Kampf, wenn ich Kampfsport/Kampfkunst mache. Warum sagste das nicht einfach sondern machst so ne Show? Weil so ein gutmenschliches Getue mein Gemüt verstimmt. Kampfsport heißt Kämpfen, zumindest vorrangig! Alles andere kann man auch mit Persönlichkeitstraining erreichen.
The little Dragon
24-03-2013, 22:49
Mit dem Begriff Einstellung sind doch im wesentlichen diese Dinge gemeint.
Nein, Einstellung meint in diesem Kontext, die Einstellung mit der ich in einen Kampf gehe. Gehe ich da rein mit dem Gedanken "gegen die Gruppe komm ich eh nich an" oder gehe ich da rein mit dem Gedanken "jetzt reiß ich sie alle auseinander"
Der Kampf auf der Straß hat halt wenig bis gar nichts mit Respekt und Ehre zu tun.
Natürlich nicht. Auf der Straße gibt's keine Fairness.
Und ich denke, dass es wichtig ist, sich auch gegen mehrere Angreifer verteidigen zu können und deswegen sollte sowas auch trainiert werden. Die Verteidigung gegen mehrere Angreifer ist bis zu einer gewissen Zahl von Angreifern möglich, wenn auch anspruchsvoll.
Definitiv, hat aber nichts mit der Fragestellung des Threads zu tun.
Weil so ein gutmenschliches Getue mein Gemüt verstimmt. Kampfsport heißt Kämpfen, zumindest vorrangig! Alles andere kann man auch mit Persönlichkeitstraining erreichen.
Natürlich ist Kampfsport kämpfen, das sollte nicht vernachlässigt und nicht verschönt werden.
Ob Kampfsport oder Kampfkunst aber noch geistige und Philosophie Aspekte beinhaltet, ist eine Frage, die meiner Meinung nach, jeder für sich entscheiden muss.
Gibt Leute die sagen "Karate beinhaltet auch geistige Reifung und Entwicklung" (Hinblick auf die Dojokun und Shotonijukun)
Diese Regeln sind mit Sicherheit alt und das die asiatischen KK Einflüsse aus beispielsweise Budismus, Daoismus, Zen und Shintoismus (usw.) hatten, ist eigentlich bekannt. Darüber sollte man aber nicht vergessen das Kampfkunst (oder Karate, da ich sehe das auch du das machst) eine KRIEGSkunst war, und auch als solche zu trainieren ist.
Aber das eine schließt doch auch nicht das andere aus.
SocialistHEI
24-03-2013, 23:35
Nein, Einstellung meint in diesem Kontext, die Einstellung mit der ich in einen Kampf gehe. Gehe ich da rein mit dem Gedanken "gegen die Gruppe komm ich eh nich an" oder gehe ich da rein mit dem Gedanken "jetzt reiß ich sie alle auseinander" Wenn sich ein Kampf nicht mehr vermeiden lässt, dann ist dies die empfehlenswertere Geisteshaltung. Wenn man schon von vorneherein sagt, dass es nix wird, dann wird es auch nichts.
The little Dragon
24-03-2013, 23:44
Seh ich genauso. Danach war hier auch gefragt.
@ socialisthei
1. Ich bin kein Gutmensch (im negativen Wortsinn). Sollte "Gutmenschentum"
aus einem meiner Postings triefen, dann bitte zitieren, und begründen.
2. Eine off topic Frage: Wenn Ehre und Respekt dich zum brechen bringen,
wie schaffst du es dann beim Karatetraining, nicht auf die Matte zu reihern?
Ich war irgendwie der Meinung "ehrenhaftes Handeln" (im ursprünglichen Sinn,
nicht dem den kultur- und bildungsferne Jugendliche dem Begriff geben,nur zur Erklärung, bevor gleich der Nächste schreit) und respektvoller Umgang miteinander wären da wichtig?(Ich habe nicht wirklich Ahnung davon und bitte um Aufklärung)
Geralt
The little Dragon
25-03-2013, 12:20
2 respektvoller Umgang miteinander wären da wichtig?(Ich habe nicht wirklich Ahnung davon und bitte um Aufklärung)
hitotsu, reigi o omonzuru koto
Wichtig! Achte die Etikette
(Dojokun Nr. 4 )
Natürlich geht es im Karate um respektvollen Umgang. Daher auch das Rei (Verneigen) bei Beginn und Ende des Partnertrainings womit man sich gegenseitig eine art "Versprechen" gibt, ordentlich miteinander zu trainiern. Wer das alles für Blödsinn hält der ist auch meiner Meinung nach beim Karate falsch.
Was allerdings die SV angeht, also den tatsächlichen Einsatz des Karate um mein Leben oder meine Gesundheit zu schützen, da ist alles erlaubt. Keine Regeln, keine Ehre, kein Respekt, keine Fairness.
SocialistHEI
25-03-2013, 14:52
1. Ich bin kein Gutmensch (im negativen Wortsinn). Sollte "Gutmenschentum"
aus einem meiner Postings triefen, dann bitte zitieren, und begründen. Ich habe es nicht direkt auf dich bezogen, sondern auf alle die hier gebetsmühlenartig von Fairness, Respekt und Ehre sprechen. Beim Training und Wettkampf ist das absolut ok, auf der Straße ist der Kampf aber alles andere als ehrenhaft und respektvoll.
2. Eine off topic Frage: Wenn Ehre und Respekt dich zum brechen bringen,
wie schaffst du es dann beim Karatetraining, nicht auf die Matte zu reihern?
Ich war irgendwie der Meinung "ehrenhaftes Handeln" (im ursprünglichen Sinn,
nicht dem den kultur- und bildungsferne Jugendliche dem Begriff geben,nur zur Erklärung, bevor gleich der Nächste schreit) und respektvoller Umgang miteinander wären da wichtig?(Ich habe nicht wirklich Ahnung davon und bitte um Aufklärung) Da dies hier das Unterforum "Selbstverteidigung und Security" ist, gehe ich davon aus, dass das gesamte Thema auch auf Selbstverteidigung bezogen ist. Im Training sind die ganzen Ehr- und Respektsprinzipien nötig, ja sogar sehr wichtig. Beim Wettkampf auch, aber in einer richtigen Selbstverteidigungssituation gibt es sowas halt nicht. Wenn mich jemand angreift und ich ihn zu Boden gebracht habe, lasse ich ihn so lange in Ruhe, bis er erneut versucht mich anzugreifen. Liegt er auf dem Boden und greift alleine schon erneut zum Stock oder zum Messer, kriegt er halt nochmal eine geballert - auch wenn er auf dem Boden liegt und villeicht sogar schon verletzt ist.
Wir dürfen nicht vergessen, dass derjenige der uns angreift, meist eine schwere gesundheitliche Schädigung des Opfers oder sogar deren Tod in kauf nimmt. Man fuchtelt ja nicht mit einem Messer vor meiner Nase herum, weil man mich damit stricheln will. Genau so wenig schlägt man mit Fäusten auf jemanden ein, weil man denkt die Schläge haben die gleiche wohltuende Wirkung wie eine Massage.
Wenn jemand der mich angegriffen hat auf dem Boden liegt und nichts mehr macht oder machen kann, hab ich ihn in Ruhe zu lassen und den Krankenwagen und die Polizei zu verständigen. Solange er aber anstallten macht mich weiterhin attackieren zu wollen, ja selbst wenn ich mich umdrehe und weggehen will, dann muss ich halt dafür sorgen dass dies nicht passiert. Wobei ich auch zugeben muss, das dies in der Praxis sicher schwer einzuschätzen ist, denn woher weiß ich, dass der Schläger der mich 10 Minuten vorher noch verprügeln wollte und der nach einem Schlag zu Boden ging und dort liegen bleibt weil er weis das er keine Chance mehr hat (zumindest im Moment) , mich nicht angreift wenn ich gehe und ihn den Rücken zudrehe.
Also eine Zusammenfassung meiner Aussage:
Die Prinzipien sind beim Training und beim Wettkampf zu gebrauchen, auf der Straße eher selten. Und wenn mich jemand angreift, muss ich dafür sorgen dass ich mich kompetent und kompromisslos verteidige und tunlichst nichts mache, was nicht im Verhältnis zum Angriff steht.
Meiner Meinung nach ist die Erfahrung das wichtigste im Kampf. Auf Erfahrung kann sich außer Knastbrüdern und einigen Spezialisten aber kaum jemand berufen. Man gewinnt diese Art Erfahrung nicht durch Training. Fast genauso wichtig wie Erfahrung ist die Einstellung. Sie ist das wichtigste, was der Durchschnittsmensch in den Kampf einbringen kann. Danach kommt, mit Abstand, die Technik und das Training. Mit viel Training kann man sicher einiges an Chancen verbessern.
Als unangenehme Tatsache bleibt, daß man in der Regel ein höheres Risiko hat, verletzt zu werden, wenn man sich wehrt, als wenn man es nicht tut (außer man verfügt über Schußwaffen). Daher sollte die Konfliktvermeidung nun mal an allererster Stelle stehen.
Kneipenprügler
26-03-2013, 09:26
Guten Morgen.
stellt sich mir die Frage,
ob das für einen Kampfsport-, Kunst-, oder SV-Systembetreibenden die richtige Einstellung sein kann.
Geralt
Falls Du einmal in die Situation kommst, dass plötzlich drei Vertreter des abgehängten Prekariats um die Ecke kommen, wirst Du nicht an das Kampfkunstboard denken. Das Denken übernimmt Dein Unterbewusstsein für Dich. Wie gefährlich sind die, wer ist der Anführer, wer ist der Schwächste, was haben sie in den Händen, welche Nationalität.
Mindset: Und wenn ich jetzt dabei draufgehe, einer geht mindestens mit! Nicht warten, sondern mit allem, was man hat, angreifen. Wenn Du wartest und nur reagierst, wirst Du zusammengestiefelt. Ich bin 1.90m und wiege 100kg. Da sollte doch etwas zu machen sein. Es ist allerdings nicht ganz leicht, diese "Angriffshemmung" zu überwinden. Aus meiner eigenen jugendlichen Erfahrung kann ich bestätigen: Wenn es einem einmal gelungen ist, wie eine Furie auf zwei Assis einzustürmen, fällt es einem beim zweiten Mal wesentlich leichter.
Techniken spielen nicht sooo eine grosse Rolle, denn gegen mehr als Einen geht alles einfach verdammt verdammt schnell. Am besten nur ganz einfache verwenden, denn wenn Du länger als 2 Sekunden an einem Gegner klebst, fängst Du Dir eine ein.
Beste Grüsse,
kp
Hau.drauf.wie.nix
26-03-2013, 09:57
Als unangenehme Tatsache bleibt, daß man in der Regel ein höheres Risiko hat, verletzt zu werden, wenn man sich wehrt, als wenn man es nicht tut (außer man verfügt über Schußwaffen). Daher sollte die Konfliktvermeidung nun mal an allererster Stelle stehen.
:narf:
Und weil das (anscheinend!!) in der Regel so ist, sollte man also in Erwägung ziehen, sich nicht zu wehren?? :vogel:
Du hast absolut Recht, was die Konfliktvermeidung betrifft, aber ich hoffe schwer, dass du deine Aussage nicht Ernst meinst.
Als unangenehme Tatsache bleibt, daß man in der Regel ein höheres Risiko hat, verletzt zu werden, wenn man sich wehrt, als wenn man es nicht tut (außer man verfügt über Schußwaffen).
Wie kommst du denn darauf? Meinst du die tun dir nichts, wenn du dich gegen ihren Angriff nicht zur Wehr setzt?
Vor einem Kampf mit mehreren sollte man eines nicht vergessen.
Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeit und nochmals Aufmerksamkeit als wichtigsten Faktor. Nur so kann man meistens richtig reagieren.
dirtrider4life
26-03-2013, 16:01
Als unangenehme Tatsache bleibt, daß man in der Regel ein höheres Risiko hat, verletzt zu werden, wenn man sich wehrt, als wenn man es nicht tut (außer man verfügt über Schußwaffen).
Soviel zum Thema, wenn ich nix mache bekomm ich die Jacke nicht so voll als wenn ich was mache und mich wehre!
https://www.youtube.com/watch?v=c05MRja371Q
Verletzt werd ich so oder so ob ich mit weißer Flagge schwenkend untergehe oder mit wehenden Fahnen und dem Messer zwischen den Zähnen.
Dann doch lieber mit wehenden Fahnen und soviel Schaden bei den Anderen anrichten wie es geht.
The little Dragon
26-03-2013, 16:31
Verletzt werd ich so oder so ob ich mit weißer Flagge schwenkend untergehe oder mit wehenden Fahnen und dem Messer zwischen den Zähnen.
Dann doch lieber mit wehenden Fahnen und soviel Schaden bei den Anderen anrichten wie es geht.
HARRR, TOD UND VERDERBEN :horsie::aufsmaul:
JackSparrow
26-03-2013, 22:08
Man gewinnt diese Art Erfahrung nicht durch Training.
Man kann versuchen, sich der Realität so weit wie möglich anzunähern. Zum Beispiel indem man in verschiedenen Stilen trainiert, möglichst oft den Trainingspartner wechselt, seinen Partner so hart wie möglich angreifen lässt oder sich sonstige Methoden ausdenkt, um das Stresslevel im Training möglichst hoch zu halten...
Als unangenehme Tatsache bleibt, daß man in der Regel ein höheres Risiko hat, verletzt zu werden, wenn man sich wehrt, als wenn man es nicht tut
Kommt auf die Situation an. Wenn das eigene Leben oder die eigene Famile in Gefahr ist, wird man das Risiko sicherlich eingehen. Auch ohne Kampfkunst-Erfahrung. Wenns nur um bisschen Kleingeld geht, ist Kooperation vermutlich sinnvoller.
Soviel zum Thema, wenn ich nix mache bekomm ich die Jacke nicht so voll als wenn ich was mache und mich wehre!
https://www.youtube.com/watch?v=c05MRja371Q
Verletzt werd ich so oder so ob ich mit weißer Flagge schwenkend untergehe oder mit wehenden Fahnen und dem Messer zwischen den Zähnen.
Dann doch lieber mit wehenden Fahnen und soviel Schaden bei den Anderen anrichten wie es geht.
Da stimme ich dir zu. Bei dem Video wurde der Mann ja verfolgt. Schrecklich.
Aber ich frage mich wie es dazu kommen konnte. Meine Theorie:
Der verfolgte Mann hat nicht aufgepasst und ist irgendwie an die Gruppe von Jugendlichen geraten. Und es war wieder mal klar, niemand hatte diesen Mann geholfen. Bei sowas kriege ich ne wut:mad:.
Aber was kann man schon erwarten von eine Weg-Schau-Gesellschaft.
Klar, ich weißt. Man wird für Zivilcourage bestraft hier in Deutschland. Aber ist es wirklich der richtige Weg? Wo bleibt die Moral und die Tugenden wie Mut, Tapferkeit und Hilfsbereitschaft? Ich finde Zivilcourage geht über das beschützen seiner Familie und Freunde. Außerdem finde ich nicht richtig, wenn mehrere auf einen einschlagen. Wo bleibt die Gerechtigkeit?
brandenburger
28-03-2013, 12:15
Hallo Leut´s,
sollte man RL SV auf ne Pauschlaussage reduzieren, würde ich sagen kommt auf den/die Gegner (Situation) an.
Andersrum. Wie groß und schwer bist Du im Gegensatz zu deinen Gegner oder wer von euch beiden ist „stumpfer“. (Der grössere Axxi)
Wenn´s hilft.
brandenburger
mottchen
28-03-2013, 14:23
Ich finde es wichtig, dass der Kampf gegen Gruppen trainiert wird.
Klar sind die Chancen schlecht, aber es ist doch gut wenn ich schon im Training gelernt habe, was meine Situation (wenn auch nur ein klein wenig) verbessert.
Es ist auf jeden Fall besser als, wenn ich in der Situation zum ersten mal damit konfrontiert werde.
Außerdem spielt auch der Zufall eine große Rolle. Angenommen dem ersten dem ich eine reinhaue, fällt eine Pistole aus der Tasche oder eine andere Waffe aus der Jacke, die ich greifen kann oder es kommen noch Leute vorbei die mir beistehen und und und. Es gibt vieles was passieren kann.
Egal ob man KK/KS betreibt oder nicht, man sollte sich niemals zusammenschlagen lassen!!!!! (von wem auch immer).
Ob im Einzelkampf oder gegen Gruppen. Es gibt keine Garantie zu gewinnen aber auch nicht zu verliern.
Savateur73
28-03-2013, 14:53
Als unangenehme Tatsache bleibt, daß man in der Regel ein höheres Risiko hat, verletzt zu werden, wenn man sich wehrt, als wenn man es nicht tut (außer man verfügt über Schußwaffen). Daher sollte die Konfliktvermeidung nun mal an allererster Stelle stehen.
Da hätte ich eine Frage an dich, woher beziehst du deine Aussage als Tatsache?
Ich war bisher 2mal in Auseinandersetzungen mit mehreren Angreifern und bin bei diesen Angriffen bin ich immer heil herausgekommen, weil ich mich körperlich gewehrt habe und die Angreifer normale Streitsüchtige waren die nicht richtig zuschlagen konnten!
Also kann man deine Aussage nicht als Tatsache hinstellen, wenn du dir im Training zu Schade bist VKmässig Sparring zu machen und auch Angriffe von mehreren im Training zu simulieren und zu trainieren kommt man sicher auf so eine Aussage.:D
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