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Vollständige Version anzeigen : Politik: Wahlumfrage



FireFlea
27-03-2004, 11:49
Aufgrund häufiger politischer Diskussionen in letzter Zeit starte ich mal eine Wahlumfrage. Welche Partei genießt Euer Vertrauen, was würdet Ihr im Moment wählen oder wählt Ihr lieber gar nicht, weils keine Partei richtig macht. Wens interessiert; bin selber FDP Mitglied aber im Moment machen die "großen Parteien" alle nur Mist; wenn jetzt Wahl wäre würde ich glaube ich die Autofahrer Partei protestwählen.
Ich bin aber der Meinung, dass man auf jeden Fall wählen gehen muss, dies ist unser wichtigstes Recht in einer Demokratie !

Diese Umfrage bezieht sich nicht auf die kommunale Ebene; hier gibt meiner Meinung nach die jeweilige Person und nicht die Partei den Ausschlag.

Ich habe die gleiche Umfrage vor einiger Zeit schon im wt4um gestartet.

FireFlea
27-03-2004, 11:52
Ergebnisse wt4um:

Welche Partei wählst Du ?
SPD 10% [ 3 ]
CDU/CSU 7% [ 2 ]
FDP 0% [ 0 ]
Grüne 10% [ 3 ]
PDS 0% [ 3 ]
Rechts: NPD; Reps; DVU usw. 7% [ 2 ]
Links: KPD usw. 0% [ 0 ]
Sonstige 3% [ 1 ]
alles Mist 50% [ 14 ]

Stimmen insgesamt : 28

Sebastian
27-03-2004, 16:15
Das wichtigste ist, dass man überhaupt wählt. Denn ohne Wahlen keine Demokratie. Selbst wenn es einem schwer fällt bin ich der Meinung, dass man sich aufrappeln muss und wählen geht. Wenn man nicht weiß wen, im Zweifelsfall irgend eine der 4 großen Parteien wählen. Klar könnte ich jetzt Vorschläge machen :D, aber darum gehts mir nicht. Hauptsache wählen!!

Silberpfeil
27-03-2004, 18:35
Bin nicht der Meinung. Ich gehöre der Partei der Nichtwähler an, weil ich bei den Parteien (quer durch die Bank) die Ehrlichkeit mir bzw. dem Wahlvolk gegenüber vermisse. Ich lass mir auch nicht anheften, dass ich damit die Demokratie in Gefahr bringe, wenn ich nicht wählen gehe. Ich tu das nicht aus Desinteresse oder Faulheit; ich hab nen Grund dafür.
Wenn ich keine mir passende Alternative wählen kann, ganz einfach, weil keine da ist, dann möchte ich auch dafür eine Stimme abgeben. Und das tue ich mit der Stimmenthaltung.

mfg
Richard

PeterF
27-03-2004, 18:54
ich gebe silberpfeil vollkommen recht. wenn es keine auswahl gibt kann ich auch nicht wählen. welche partei steht denn noch zu dem was sie einmal ausgemacht hat? okay, kompromisse müssen immer gemacht werden aber doch bitte nicht bis zur selbstaufgabe. CDU/CSU? bei denen wird alles so weitergemacht wie beim schröder (ausgenommen USA politik vermute ich mal) da die selben lobbyisten die fäden ziehen. es gibt also keine alternative. wenn man aber trotzdem wählen geht und das sozusagen "kleinere übel" wählt, schustert man im endeffekt der gewinnerpartei einen tollen sieg da sie noch mit der wahlbeteiligung prahlen können, siehe landtagswahl in bayern, 66% der wähler haben die CSU gewählt, es waren aber nur knapp über 50% der wahlberechtigten bayern an den urnen, folglich wurde die CSU von nur 1/4 der bayern wirklich gewählt. die niedrigste wahlbeteiligung der bayrischen geschichte wurde vom ayatollah steuber peinlichst verschwiegen :p

Dawn
27-03-2004, 19:14
Dann geht zumindest zur Wahl und wählt ungültig, auch nicht so doll, aber immer noch sinnvoller als gar nicht zu wählen.

Gruß Dawn

FireFlea
28-03-2004, 10:34
Auch wenn ich ebenfalls der Meinung bin, dass man bei den "großen" Parteien im Moment nur zwischen Tod oder Teufel wählen kann, denke ich doch unter den vielen kleinen eine Partei zu finden, die wenigstens einigermaßen die eigenen Interessen vertritt. Je geringer die Wahlbeteiligung, desdo besser ist das für die radikaleren Parteien, die ihre Wähler in der Regel besser mobilisieren können. Ich finde, das sieht man bei einigen AStA´s an der Uni (in Hessen zumindest).

Fish
28-03-2004, 10:43
Ich als Bayer...was wähl ich nur...Abgesehen davon, dass ich noch net wählen darf...würde ich die Union wählen...wobei mir das Kreuzerl machen schon schwer fallen würde...was die sich mit dem G8 geleistet haben...sie hätten ja zuvor mal mit den Lehrerverbänden diskutieren können. Aber naja, den Fehler haben sie schon eingesehen (so jedenfalls Georg Eisenreich, MdL Hadern-Altstadt in München).

Silberpfeil
28-03-2004, 14:23
@Dawn: Ich weiss nicht, wie du das siehst, aber für mich besteht der Unterschied zwischen Stimmenthaltung und ungültiger Stimme lediglich darin, dass letztere die Wahlbeteiligung erhöhen. Und wenn die hoch ist, schreiben sich das alle Politiker als ihren Verdienst an und sehen das als positive Entwicklung für _ihre_ Politik, egal, ob sie tatsächlich an der Macht sind/sein werden oder nicht.

Die Wahlbeteiligung ist der einzige Faktor, der den zu Wählenden neben ihrem eigenen Stimmenanteil noch wichtig ist. 1.347 % ungültige Stimmen jucken niemanden. Geringe Wahlbeteiligung in der Regel aber schon.

Selbst gesetzt den Fall, der Anteil der ungültigen Stimmen bei einer Wahl würde unverhältnismässig hoch liegen (> 3-5 % etwa), dann würden doch alle zuerst einmal vermuten, dass die Stimmzettel ein seltsames Layout hatten, das die Wähler verwirrte, oder ähnliche rein technische Probleme (Florida lässt grüßen).
Auf die Idee, dass diese ungültigen Stimmen sowas wie "ich wähle keine der angebotenen Alternativen" bedeuten, würde keiner kommen (wollen). Aber die höhere Wahlbeteiligung würden sich alle zur eigenen Bestätigung anrechnen.

Also: wenn mal auf einem Stimmzettel eine Alternative steht "keiner der obigen Kandidaten/Parteien", werde ich imo auch sofort wieder zur Wahl gehen. Ansonsten soll sich keine der Parteien auch nur im mind. damit brüsten können, ich hätte sie unterstützt, und sei es auch nur damit, dass ich zur Wahlbeteiligung beigetragen habe.

Ja, das begünstigt kleine Parteien, die auch mehrheitlich radikale Standpunkte vertreten. Aber wir haben keine Wahlpflicht, sondern Wahlrecht. Und es ist meiner Meinung nach die Aufgabe der Parteien, dafür zu sorgen, dass ich als Wähler den Eindruck habe, das meine Stimme einen Wert hat, der erstens über die Wahlkampfzeit hinausreicht und zweitens ich nicht nachher das Gefühl bekomme, mit meiner Stimme die Katze im Sack gewählt zu haben.

mfg

PeterF
28-03-2004, 21:12
sauber pfeil, wir sind uns einig ;)

Dawn
29-03-2004, 11:56
Hallo Silberpfeil.

Leider habe ich nicht viel Zeit, wenn sich das ändert kommt auch ein längerer Text. Also erst mal nur kurz....

Die meisten Parteien schreiben sich die Nichtwähler als indirekte Zustimmer auf die Fahne.
Du kannst auf Deinen Wahlzettel draufschreiben warum du ungültig wählst.
Es verschiebt die Prozente und verhindert unter umständen eine absolute Mehrheit.
Wählen zu viele ungültig, muss neu gewählt werden
Die Parteien bekommen für eine ungültige Stimme kein Geld, Nichtwähler werden Anteilig hochgerechnet.

Gruß Dawn

Franz
29-03-2004, 14:44
http://www.politikforum.de/forum/showthread.php?threadid=45473

Silberpfeil
30-03-2004, 01:41
Hoi Dawn.

Ich schliess mich dir an und antworte kurz:

Nicht, wenn ich unter Protest der Wahl fernbleibe.

Was ich unter den Wahlzettel schreibe juckt niemanden. Wenn 2374 andere Wähler in meinem Wahlkreis dasselbe drunter schreiben würden, dann vielleicht. Da aber die Wahllokale pünktlich schliessen und wir uns entschlossen haben, die Kabinen nicht durch 2375 Versionen von "Wir wählen keine der Alternativen, diese Stimme ist als ungültig zu betrachten" zu blockieren, wählen eben 2375 Wähler aus meinem Wahlkreis überhaupt nicht. Merke: es interessiert nur, was eine große Gruppe will. Die Nichtwähler sind eine große Gruppe.

Sinkt die Wahlbeteiligung, stellt sich die Frage ob das vergebene Mandat überhaupt legitimiert ist.

Es geht mir nicht darum, den Parteien am Beutel zu knapsen. Wenn es nötig ist, besorgen die sich die Moneten über 1000 und 1 andere Geldquellen.

mfg
Richard

FireFlea
30-03-2004, 10:11
Aber wir haben keine Wahlpflicht, sondern Wahlrecht.

Dieses Recht ist meiner Meinung nach das wichtigste Recht, das ich hier überhaupt habe; viel wichtiger als alle anderen. Für dieses Recht ist in der Vergangenheit viel Blut geflossen und wie gesagt, ohne Wahl keine Demokratie und Demokratie ist meiner Ansicht nach immer noch die beste Regierungsform. Viele Menschen haben diese PRIVILEG nicht. Und damit wird die Wahl für mich zur Pflicht.
Unter den 15 Parteien auf dem Zettel muss doch was sein, was einen wenigstens einigermaßen anspricht. Natürlich gewinnen sowieso entweder CDU oder SPD/Grüne. Ich finde auch die Großen kann man im Moment nicht wählen. Deswegen wähle ich aus Protest die Autofahrer Partei; die wenigstens in diesem Punkt meine Interessen vertritt und nicht radikal ist. Und da gibt es auch noch mehr kleine.

Sebastian
30-03-2004, 10:32
bin auch der meinung, dass dieses Recht eigentlich auch eine Pflicht des mündigen Bürger ist um die Demokratie zu erhalten. Denn wozu brauchen wir Demokratie wenn sich keiner beteiligt.

Silberpfeil
30-03-2004, 14:06
Denn wozu brauchen wir Demokratie wenn sich keiner beteiligt.

Die Frage ist gut. Noch besser wäre es, einen Schritt weiter zu gehen und zu fragen, warum sich keiner mehr beteiligt. Stattdessen behelfen sich die Betroffenen (immer noch) damit monoton zu appellieren, dass man doch bitteschön unter allen Umständen wählen gehen soll.

Ursprünglich hatte das Wahlrecht mal den Sinn, jemanden mit einem Mandat zu versehen, und in eine Machtposition zu bestimmen, wo er diesen (und keinen anderen) Auftrag ausführen sollte.

Wenn ich jetzt nur noch mein Wahlrecht ausüben soll, nur weil es zur Demokratie gehört und mich andere einen mündigen Bürger schimpfen, dann ist das für mich doch viel eher ein Hinweis darauf, wie ausgehöhlt dieses Wahlrecht heute ist. Allein deswegen gehe ich nicht wählen.

mfg

FireFlea
30-03-2004, 18:07
Aber ohne Wählen kann Demokratie nicht erhalten werden und was dann möglicherweise kommt ist mit Sicherheit schlimmer.

PeterF
30-03-2004, 22:28
Aber ohne Wählen kann Demokratie nicht erhalten werden und was dann möglicherweise kommt ist mit Sicherheit schlimmer.

ja hallo, wird denn etwa automatisch die demokratie abgeschafft wenn nicht mehr mehr als ein gewisser prozentsatz wählen geht :rolleyes:

PeterF
30-03-2004, 22:36
ja hallo, wird denn etwa automatisch die demokratie abgeschafft wenn nicht mehr mehr als ein gewisser prozentsatz wählen geht :rolleyes:

... ich finde zum beispiel das volksentscheide wesentlich wichtiger für den erhalt der demokratie ist, denn nur da kann ich direkt an der politik teilnehmen und was noch wichtiger ist, wir übernehmen dadurch eher wieder ein verantwortungsbewustsein!!!

FireFlea
31-03-2004, 09:25
ja hallo, wird denn etwa automatisch die demokratie abgeschafft wenn nicht mehr mehr als ein gewisser prozentsatz wählen geht :rolleyes:
Das stärkt auf jeden Fall die Radikalen; was wiederum die Demokratie in Gefahr bringt.
Außerdem; wer keine Partei findet sollte sich mal die Wahlprogramme auf den Homepages runterladen und lesen (die Umfangreichen). Mein absoluter Favorit ist immer noch die Naturgesetzpartei :megalach:

Dubois
09-09-2007, 23:16
Klugscheisser Modus an:
ach wie gut das niemand weiss, dass ich Politik thread heiss *duck und weg* http://cosgan.de/images/smilie/frech/s015.gif
Klugscheisser Modus aus:

Frech sein pensum erfüllt für heute :) http://cosgan.de/images/smilie/frech/s015.gif

Soju
10-09-2007, 02:44
Moin,
wusste gar nicht dass dieser Thread existiert.

Ich finde waehlen ist ein RECHT, keine PFLICHT. Ich kann niemanden verpflichten zu waehlen, wenn derjenige nicht mit der Politik der Parteien uebereinstimmt.

Und ich sehe es aehnlich wie Peter, dass Volksentscheide wesentlich mehr Demokratie beinhalten als Wahlen. Wenn bei allen wichtigen Fragen das Volk direkt entscheidet werden Parteien auch gezwungen sich an ihre Wahlversprechen zu halten, da sie nicht einfach etwas komplett anderes tun koennen ohne beim dazugehoerigen Volksentscheid eine Niederlage zu erleiden.

In Daenemark werden uebrigens ungueltige Stimmen gezaehlt und ausgewertet um zu wissen wie viele eigentlich gerne waehlen wuerden, es aber nicht tun weil sie keine der Parteien fuer Waehlbar halten.

JuMiBa
10-09-2007, 03:16
~°~Closed~°~

Gruß Micha