Alte Aufnahme von japanischen Soldaten/Waffensparring [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Alte Aufnahme von japanischen Soldaten/Waffensparring



Primo
31-03-2013, 00:29
??????????????????????????? (http://v.youku.com/v_show/id_XNDIyNjgwNDYw.html)



Gruss

dimasalang
31-03-2013, 08:54
1. interessanter Ansatz mit den gemischten Waffenpaarungen: Bajonett gegen Schwert, Schwert gegen Messer, etc

2. meine Güte waren die schlecht! Ich hoffe, das waren alles stumpfe Wehrpflichtige und nicht die Enkel irgendwelcher Samurai

defensiv
31-03-2013, 09:22
1. interessanter Ansatz mit den gemischten Waffenpaarungen:

Finde ich auch!


meine Güte waren die schlecht!

Dem widerspreche ich deutlich!

dimasalang
31-03-2013, 09:30
Dem widerspreche ich deutlich!

Du findest durch blindes Vorstürmen vorsätzlich herbeigeführten offenen Schlagabtausch mit Klingenwaffen sinnvoll?

Doc Norris
31-03-2013, 09:48
Du findest durch blindes Vorstürmen vorsätzlich herbeigeführten offenen Schlagabtausch mit Klingenwaffen sinnvoll?

:D

angriff, entscheidungsfindung....?

ryoma
31-03-2013, 10:57
Du findest durch blindes Vorstürmen vorsätzlich herbeigeführten offenen Schlagabtausch mit Klingenwaffen sinnvoll?

Yakumaru Jigen-ryû?

Im übrigen würde ich das nicht als "blindes Vorstürmen" bezeichnen.

Zum besseren Verständnis: Hierbei handelt es sich um eine Aufnahme von Wettkämpfen der kaiserlichen Armee im besetzten Mandschukuo.

dimasalang
31-03-2013, 11:26
Ach so. Ich hab mich da von der Thread-Überschrift mit "Militär" und "Waffensparring" wohl auf die falsche Fährte locken lassen. Der Wettkampfcharakter war mir zuerst nicht klar.
Dann nehme ich das "waren die schlecht" wieder zurück.

Nagare
31-03-2013, 12:17
??????????????????????????? (http://v.youku.com/v_show/id_XNDIyNjgwNDYw.html)



Gruss

Danke! :)
Immer interessant solche historischen Dokumente sehen zu können!

mrx085
31-03-2013, 14:16
Thx für das Posten des Videos.

Schaut mir ganz noch Old School Kendo, oder dem Kendo Vorgänger Gekken aus oder liege ich da falsch?

Naniwonai
31-03-2013, 15:03
Isshu Jiai(gemischter Wettkampf) zwischen Kendoka, Tankendoka(Dolch) und Jukendoka(Bajonett)

mrx085
01-04-2013, 08:39
Isshu Jiai(gemischter Wettkampf) zwischen Kendoka, Tankendoka(Dolch) und Jukendoka(Bajonett)

Ok danke für die Infos.

Waren solche Isshu Jiai eigentlich sehr häufig in de Kendo Szene des Vorkriegsjapan anzutreffen, oder war das eher mehr ein Ding des Militärs?

John.N
01-04-2013, 11:01
Ok danke für die Infos.

Waren solche Isshu Jiai eigentlich sehr häufig in de Kendo Szene des Vorkriegsjapan anzutreffen, oder war das eher mehr ein Ding des Militärs?

Ein Ding der Notwendigkeit.

musclesnatch
06-04-2013, 16:56
Schöne tolle Aufnahmen!
Mir gefallen v.a. die ringerischen Techniken in Verbindung mit Waffen.

Schnelle, gefährliche Leute. Mit scharfen Waffen hätte kein Kampf länger als 3 Sek. gedauert, mit tödlichem Ausgang.

Es gibt eine Aufnahme vom Attentat mit dem Schwert auf einen japanischen Politiker. Da wird klar, was ein trainierter Kämpfer mit Blankwaffen anrichten kann und töten im Bruchteil einer Sekunde keine Übertreibung darstellt.

Kann jemand mehr konkretes zu den Regeln bzw. den beteiligten Stilrichtungen bei diesen Wettkämpfen sagen? Das ganze scheint eher wehrsportlichen Charakter zu haben...

ryoma
07-04-2013, 15:11
Schätze mal, du sprichst von dem Attentat auf Asanuma Inejiro 1960. Ich bezweifle allerdings, ob man den Attentäter (17-jähriger Bursche) in diesem Fall als "trainierten Kämpfer" bezeichnen kann.
Inejiro Asanuma Assassination Footage (1960) - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=D4KROpdUkrM)

musclesnatch
07-04-2013, 18:23
Jep,
genau das meinte ich.

Der Täter war meines Wissens Mitglied in irgendeiner nationalistisch-extremistischen Wehrsportvereinigung.

Ein entsprechendes KK-Training kann man daher unterstellen.

Dafür spricht auch die ganze Blitzartigkeit und Präzision des Angriffs.:ups:

angHell
08-04-2013, 12:33
Cool.

BlackSpY
08-04-2013, 12:55
Besonders in der Zeitlupe sieht man ja, wie "perfekt" der Stich war, also geübt hat er das vorher sicher schon mehr als einmal..

Echt heftig.

Tyrdal
08-04-2013, 13:57
War der wirklich so perfekt? Ich mein, wenn men mit voller Wucht die Klinge reinrammt kommt man doch leicht rein. Einzig ein wenig gerade muß man sie halten. Das sieht irgendwie schon nach nem Auffahrunfall aus.

KAJIHEI
08-04-2013, 15:27
Die Kunst hätte bei der Aktion darin bestanden keinen zu verletzen....Fast unmöglich, egal wie dilitantisch man losstürmt.;)

John.N
09-04-2013, 16:40
Cool.

*edit*

Kann an diesem Video keine große Kunst erkennen.

musclesnatch
09-04-2013, 20:15
*edit*

Kann an diesem Video keine große Kunst erkennen.

Sei nachsichtig, man merkt, dass hier eben viele Kinder unterwegs sind

Die "Kunst" - vielleicht sollte man lieber von Gefährlichkeit sprechen - besteht darin, wie blitzschnell hier ein Mensch vom Leben zum Tod befördert wird, noch bevor er richtig merkt, was eigentlich passiert ist und erst recht keine Möglichkeit hat, sich zu verteidigen. Diese Art der Kampfmentalität ist sehr spezifisch japanisch (oder besser gesagt, sie wurde von den Japanern besonders hoch entwickelt) und spiegelt sich z.B. perfekt im Iai-Do / Iai-Jutsu wieder.

John.N
09-04-2013, 23:38
Sei nachsichtig, man merkt, dass hier eben viele Kinder unterwegs sind

Die "Kunst" - vielleicht sollte man lieber von Gefährlichkeit sprechen - besteht darin, wie blitzschnell hier ein Mensch vom Leben zum Tod befördert wird, noch bevor er richtig merkt, was eigentlich passiert ist und erst recht keine Möglichkeit hat, sich zu verteidigen. Diese Art der Kampfmentalität ist sehr spezifisch japanisch (oder besser gesagt, sie wurde von den Japanern besonders hoch entwickelt) und spiegelt sich z.B. perfekt im Iai-Do / Iai-Jutsu wieder.


Bullshit.
Ein kleiner verwirrter ultra Rechter sticht einen unbewaffneten Mann hinterrücks ab..... schon klingelt es bei einigen deutschen in ihrer Japan-Romantik und es werden Verbindungen zum Iaido gezogen. Ja genau sowas lernt man im Iaido:rolleyes: um so etwas durch zu ziehen vertieft man sich über Jahre in Bewegungsmechaniken....:rolleyes:
Um eine Person (unbewaffnet) hinterhältig und feige abzustechen braucht Niemand eine Ausbildung in Kampfkünste und Schlitzaugen.

Bei diesem Video würde ja auch Niemand behaupten
der Herr mit dem Shuh trainiert Shu(h)riken-Jutsu...... oder der Herr Bush trainiert Tyson seine Ausweichbewegungen
Bush mit Schuhen beworfen - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=i2qkDfk_Qzg)



Zitat:
,,Diese Art der Kampfmentalität ist sehr spezifisch japanisch (oder besser gesagt, sie wurde von den Japanern besonders hoch entwickelt) und spiegelt sich z.B. perfekt im Iai-Do / Iai-Jutsu wieder."

Nein da wiederspreche ich fundamental. Wenn man Aikido oder Judo mit Boxen vergleicht ist es genau umgekehrt. Was die Waffenschulen diverser Koryu angeht lernt man (in fast allen Schulen) Aktion Reaktion ,Angriff und Konter... selbst in den meisten Iaido-Stilen geht man von Kontertechniken aus.

angHell
10-04-2013, 02:54
Vielleicht hätte ich für die Leute die schwer von Begriff sind sagen müssen:


??????????????????????????? (http://v.youku.com/v_show/id_XNDIyNjgwNDYw.html)



Gruss

Cool.


:rolleyes:



(Wer auf die Zeit geguckt hatte mit den verschwundenen Beiträgen hätte auch wissen können das sich da einige überschnitten haben...)

musclesnatch
10-04-2013, 18:32
@angHell

Tja, mißverständlich war das schon, auch für Leute, die nicht schwer von Begriff sind.


@John N.

Krieg Dich mal wieder ein. Deine Ausdrucksweise ist hier unangemessen. Es gibt keinen Grund, so gereizt zu reagieren. :dumm:
Der Japan-Romantiker bist doch wohl eher du selber. Iai-Jutsu genau wie alle anderen Koryu sind Kriegsschulen, d.h. die sind zum killen von Menschen gemacht und nichts anderes!
Daher: Ja, genau so etwas lernt man in der Kriegskunst, man schleift es über Jahre ein, um Leute möglichst effektiv - d.h. hinterhältig und ohne diesen eine Chance zu lassen abzustechen! Und ja, ohne dieses Training kann man natürlich auch Menschen abstechen, aber bei weitem nicht so effektiv.
Du willst doch hier nicht allen Ernstes behaupten, die japanischen Koryu=KRIEGSschulen bestehen ausschließlich aus Kontertechniken, sprich die Profikiller der japanischen Feudalepoche (Samurai) hätten sich nur "ehrenvoll" von Angesicht zu Angesicht verteidigt, wenn sie angegriffen wurden. Mit Judo und Aikido zu argumentieren ist hier völlig daneben, denn diese Budostile sind keine Kriegsschulen, sie wurden im Gegenteil gerade geschaffen , um sich von den Koryu zu unterscheiden (diese hielt man um 1900 für Überbleibsel einer barbarischen Epoche, ohne Bemühungen von Europäern wären die alten Kampfschulen in Japan ausgestorben) im Sinne einer moralischen Erziehung.

mrx085
10-04-2013, 19:03
Komisch ist nur musclesnatch, da du schon von Judo und Aikido sprichst, dass die jeweiligen Gründer das ganz anders sehen. Sowohl für Kano Jigoro als auch Ueshiba Morhei, war es schon wichtig, dass man ihre Systeme auch im richtigen Kampf anwenden konnte. Das ist alles schriftlich belegt. Die beiden Herrschaften haben uns ja viele Texte dazu hinterlassen wie sie ih re Kampfkunst sahen.

Und mit Europäern meinst du wohl den guten Herrn Dr Erwin Bälz oder?

Auch diese Geschichte ist eher fragwürdig.

Gendai Budo war ursprünglich nicht weniger anwendungsorientiert, als die alten Kobudo Stile.

John N scheint sich gut mit Japan auszukennen, da wundert mich seine Haltung schon. Denn was den Punkt betrifft, dass es eher uwnarscheinlich ist, dass die alten Kriegskünste eher defensiv und nicht offensiv waren, erscheint mir auch nicht gerade sinnvoll. Kannst du das noch etwas genauer erklären John?

musclesnatch
10-04-2013, 19:19
Unbestritten waren die Budokünste Kanos und Ueshibas auch zur Anwendung, zur Verteidigung(!) im Ernstfall gedacht.
Dennoch - oder gerade deswegen bilden sie geradezu den Gegenpol zu den Koryu. Etwas, das vor allem der geistig-moralischen Erziehung dient (und zu dieser Erziehung gehört es, sich verteidigen zu können; sie ist nicht zu verwechseln mit einer pazifistischen Haltung!) ist unendlich weit entfernt von den KRIEGSschulen der Feudalepoche, in der das möglichst effektive Töten von als Feinde definierten Menschen eingeschliffen wurde.


Ja, ich meinte u.a. den Hr. Bälz.

mrx085
10-04-2013, 19:29
Hm hast du eine Quelle für deine Ausagen? Es ist zwar richtig, dass die moralische Erziehung sicher ein Teil dieser Kampfkünste ausgemacht hat, aber das man den Hauptaugenmerk darauf gelegt hat, ist erst nach Zweiten Weltkrieg aufgekommen. Früher man hat man das eher anders gesehen.

Warum hat Ueshiba seine KK an der Nakano Schule bereitwillig unterichtet, wenn seine KK doch nur für die moralische Erziehung gedacht war. Gut, bis auf ihn, konnte niemand die Techniken in kurzer Zeit umsetzen und man ist zum Karate gewechselt aber trotzdem, gibt es das einem doch zu denken, wenn doch angeblich die moralische Erziehung im Vordergrund stand.

Judo war auch neben Karate und Kendo sehr gefragt an den japanischen Schulen. In der damals nationalistischen Gesellschaft wohl nicht darum moralisch einwandreie Bürger ausbilden, die sich bei Bedarf selbst veteidigen können. Da gibt es wohl eher darum die Jugend auf auf den Krieg vorzubreiten. Einfach, die Sufu benutzen, da gibt es viele interssante Infos zu dem Thema.

Vielleicht meldet sich ja noch ein Experte zum Thema. Was ich mit meinen Theorien zum Ausdruck bringen möchte, ist nur, dass man Kobudo und Gendai Budo nicht so leicht kategorsieren kann. Es ist nicht schwarz weiß, Koryu ( Totungskunst) und Gendai Budo ( moralische Erziehung). Da gibt es jede menge Grautöne.

ryoma
10-04-2013, 21:44
... denn diese Budostile sind keine Kriegsschulen, sie wurden im Gegenteil gerade geschaffen , um sich von den Koryu zu unterscheiden (diese hielt man um 1900 für Überbleibsel einer barbarischen Epoche, ohne Bemühungen von Europäern wären die alten Kampfschulen in Japan ausgestorben) im Sinne einer moralischen Erziehung.

Nana... hier gehts ja wieder drunter und drüber.

Obige Hervorhebung in rot von mir: Koryû wurden MIT SICHERHEIT nicht gerettet, weil sich ihrer Europäer angenommen haben. Natürlich kam es für viele Koryû zu einem erheblichen "bottle neck" nach der Meiji-Restauration (für mich eher Revolution, aber das nur am Rande). Nicht wenige Schulen gingen auch gerade in der Meji- und Taishô-Zeit zugrunde.
Nun aber ominöse Europäer für die Rettung der übrig gebliebenen Koryû verantwortlich zu machen ist doch wohl sehr über das Ziel hinausgeschossen. Andernfalls bin ich für Quellen, die solch eine Aussage belegen, immer offen.

John.N
10-04-2013, 23:24
John N scheint sich gut mit Japan auszukennen, da wundert mich seine Haltung schon. Denn was den Punkt betrifft, dass es eher uwnarscheinlich ist, dass die alten Kriegskünste eher defensiv und nicht offensiv waren, erscheint mir auch nicht gerade sinnvoll. Kannst du das noch etwas genauer erklären John?

Die Aussage japanische Stile seien besonders aggressiv störte mich.
Das kann man einfach nicht behaupten dafür gibt es zuviel unterschiedliche Schulen mit total unterschiedlichen Prinzipien und absolut unterschiedlichen Historien und Bewegungsmechaniken (Das muss man immer imt Kontext betrachten). man kann einfach nicht Togo Jigen Ryu z.B. mit der Kashima Shin Ryu gleichsetzen und sagen die Japaner fechten besonders Aggressiv.

Meine Aussage war: die meisten japanischen Schwertschulen nehmen den Angriff auf und lenken ihn zu einen Gegenangriff um meist in einer Bewegung das hat Nix mit defensiv kämpfen und in der Verteidigun kauern zu tun.
Hier ganz gut zu sehen am Ende Bajonett gegen Schwert Kashima Shinryu - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=qRYHgtHUAVU)
Dagegen finde ich einige europäische Kampfkünste Aggressiver NEU Holmgang Hamburg - Authentische Rekonstruktion - Viking Combat - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=Aa8_J9LnNPo)

@Musclesnatch
Was mich richtig aufgeregt hat,
war ein Video wo ein Mann aufs billigste und auf hinterhältigster Art und Weise abgestochen wurde und einige Spinner (ich verwende diesen Begriff hier in vollster Überzeugung ) fantasieren sich da eine große Kunst hinein, weil der Mörder Schlitzaugen und ein Tanto hat.:vogel:

Wenn ein deutscher ultra rechter mit nem Knüppel einen Ausländer den Schädel zertrümmert ist das Mord ......ABER
Wenn ein japanischer ultra Rechter einen Sozialpolitiker hinterhältig mit einen Messer ermordet ist das Kunst.

Für solche Aktionen braucht man keine Kampfkunst ,sondern einfach nur Skrupellosigkeit, das hat nix mit Bushido-Ehre-Romantik-Spinnerei zu tun.

John.N
10-04-2013, 23:40
Unbestritten waren die Budokünste Kanos und Ueshibas auch zur Anwendung, zur Verteidigung(!) im Ernstfall gedacht.
Dennoch - oder gerade deswegen bilden sie geradezu den Gegenpol zu den Koryu. Etwas, das vor allem der geistig-moralischen Erziehung dient (und zu dieser Erziehung gehört es, sich verteidigen zu können; sie ist nicht zu verwechseln mit einer pazifistischen Haltung!) ist unendlich weit entfernt von den KRIEGSschulen der Feudalepoche, in der das möglichst effektive Töten von als Feinde definierten Menschen eingeschliffen wurde.


Ja, ich meinte u.a. den Hr. Bälz.


komisch nur das ich in Japan Koryu "pazifistischer" kennengelrnt habe als "Gendai-budo". Zu der geistigen und moralischen erziehung in einem japanischen Kendo-dojo: Wenn Jemand nicht gehorchte gabs auf die Fresse. Wenn Jemand nicht schnell genug oder aggressiv Genug Kämpfte gabs noch mehr Schläge.

Aber was rede ich unbedeutender Budo-fanboy
lassen wir doch mal Otake Sensei zu Wort kommen :D
Otake Sensei - Katori Shinto Ryu (german) - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=fXHp0pUbUfg)
Wie es aussieht bist Du mit deiner Einstellung in einer Koryu nicht gut aufgehoben :cool:

DeepPurple
11-04-2013, 08:21
... Zu der geistigen und moralischen erziehung in einem japanischen Kendo-dojo: Wenn Jemand nicht gehorchte gabs auf die Fresse. Wenn Jemand nicht schnell genug oder aggressiv Genug Kämpfte gabs noch mehr Schläge.
....


Ich nehme an, man muss Kendo-Training in Japan mal erlebt haben, um das richtig einordnen zu können und was unter "geistig-moralischer Erziehung" verstanden wird.

Hier gäbe das selbe Trainingsprinzip einen Aufstand.

ryoma
11-04-2013, 08:29
Ich nehme an, man muss Kendo-Training in Japan mal erlebt haben, um das richtig einordnen zu können und was unter "geistig-moralischer Erziehung" verstanden wird.

Hier gäbe das selbe Trainingsprinzip einen Aufstand.

Es kommt vorallem darauf an, in welchem Kontext so ein Kendo-Training in Japan stattfindet.

Zum einen wären da die berühmt-berüchtigten Universitäts-Clubs. Dort ist das ganze hauptsächlich getrieben von pubertären Allmachtsfantasien der älteren Komilitonen und oftmals eben auch mit Gewalt verbunden.

Dann die Kendo-Dojo der verschiedenen Polizei-Einheiten (hauptsächlich auf Präfektur-Level). Das Training ist hart und natürlich spielt Hirarchie eine Rolle (wie das im Polizei- und Militärumfeld eben der Fall ist). Aber bei Ungehorsam ist es nicht nötig jemandem "in die Fresse zu hauen" wie das John so bildlich darstellte. Hier wird mit Disziplinarverfahren wesentlich mehr erreicht.

Und dann gibt es noch die üblichen Dojo, wo sich viele "normale" Leute einfinden. Junge, Arbeitnehmer, Pensionierte. Wenn hier jeweils mit "Fresse polieren" und Schlägen operiert wird, verliert das Dojo schnell Mitglieder und kann über kurz oder lang zumachen. Es gibt genug andere Dojo.

John.N
11-04-2013, 10:35
Es kommt vorallem darauf an, in welchem Kontext so ein Kendo-Training in Japan stattfindet.

Zum einen wären da die berühmt-berüchtigten Universitäts-Clubs. Dort ist das ganze hauptsächlich getrieben von pubertären Allmachtsfantasien der älteren Komilitonen und oftmals eben auch mit Gewalt verbunden.

Dann die Kendo-Dojo der verschiedenen Polizei-Einheiten (hauptsächlich auf Präfektur-Level). Das Training ist hart und natürlich spielt Hirarchie eine Rolle (wie das im Polizei- und Militärumfeld eben der Fall ist). Aber bei Ungehorsam ist es nicht nötig jemandem "in die Fresse zu hauen" wie das John so bildlich darstellte. Hier wird mit Disziplinarverfahren wesentlich mehr erreicht.

Und dann gibt es noch die üblichen Dojo, wo sich viele "normale" Leute einfinden. Junge, Arbeitnehmer, Pensionierte. Wenn hier jeweils mit "Fresse polieren" und Schlägen operiert wird, verliert das Dojo schnell Mitglieder und kann über kurz oder lang zumachen. Es gibt genug andere Dojo.

Wollte auch garnicht sagen genau so wie ich es erlebt habe ist es überall oder ,,so ist es am besten" sondern. Kendo(gendai) hat NIX mit Pazifismus zu tun ,genauso wenig wie man in jeder Koryu aggressives töten lernt (einige schulen sind wie hier in Deutschland viele historischen Fechtschulen einfach nur Schwertballett).

Zusammengefasst meinte ich: Gendai oder Koryu macht keinen Unterschied im Realismus, Aggressivität oder der Härte des Trainings es kommt immer auf die Leute im Dojo an.
Abgesehen davon halte ich Gendai-Budo und Koryu für Kunstbegriffe, die besonders gerne benutzt werden von Amerikanern und uns nacheifernden Europäern, die ihren Kram gerne durch Betonung auf ,,alt" und ,,authentisch" aufwerten wollen.

Drunken Tiger
11-04-2013, 10:59
Zum einen wären da die berühmt-berüchtigten Universitäts-Clubs. Dort ist das ganze hauptsächlich getrieben von pubertären Allmachtsfantasien der älteren Komilitonen und oftmals eben auch mit Gewalt verbunden.


Worauf stützt du diese Aussage? In dem Uni Club in dem ich trainiert habe war das jedenfalls ganz und gar nicht so.

mrx085
11-04-2013, 11:01
@John Ok so war das also gemeint. Thx für die Ausführungen.

ryoma
11-04-2013, 12:31
Worauf stützt du diese Aussage? In dem Uni Club in dem ich trainiert habe war das jedenfalls ganz und gar nicht so.

Zuerst einmal darauf, was ich von meiner Frau und einigen anderen japanischen Freunden erzählt bekommen habe. Im übrigen ist dies nicht auf Kendo oder Budo überhaupt beschränkt.
Und dann gibts auch noch diesen Artikel: Why I Don't Like University Clubs (http://ejmas.com/tin/2012tin/tinart_broderick_1201.html)

Und natürlich gibt es immer Ausnahmen.

P.S. An welcher Uni warst du denn?

Drunken Tiger
11-04-2013, 15:00
Aus deutscher Perspektive gibt es für mich auch ein paar Punkte, die ich an den Uni-Clubs nicht so toll finde, aber man darf auch nicht den Fehler machen sie mit unseren Sportvereinen zu vergleichen, wo man 2-3 mal die Woche abends etwas Sport macht und sonst mit den Leuten nichts zu tun hat. Die Clubs sind für viele Studenten der Mittelpunkt ihres sozialen Lebens an der Uni und in nicht wenigen Clubs wird fast täglich trainiert. Es gibt aber auch genug Clubs, die nur einmal die Woche trainieren oder hauptsächlich als Vorwand dienen miteinander trinken zu gehen. Man kann also nicht alle Clubs in einen Topf schmeißen.
Ich denke auch, dass man es nicht als „Unterwerfung“ deuten darf, wenn die kōhai nach dem Training saubermachen müssen oder den senpai die Gläser nachfüllen, wenn man zusammen trinken geht. Die müssen dafür einen höheren Anteil von der Rechnung zahlen.
Ich war selber an der Tōkyō Gakugei Daigaku in zwei Clubs und durfte auch mal bei anderen reinschauen. Außerdem waren fast alle meiner japanischen und viele meiner nichtjapanischen Freunde in Clubs an verschiedenen Unis und ich habe nie etwas von übertriebener Härte oder „pubertären Allmachtsfantasien der älteren Komilitonen“ gesehen oder gehört. Das soll natürlich auf keinen Fall heißen, dass es so etwas nicht gibt, aber ich denke, dass das eher die Ausnahme und nicht die Regel darstellt.

DeepPurple
11-04-2013, 17:54
Was ich selbst gesehen und miterlebt war (in "üblichen" Dojos nach ryomas Definiton) war ein ausgesprochen rüder Umgangston iim Training, vor allem gegen Frauen und Kinder, aber auch gegen Männer. Sachen, die hierzulande wahrscheinlich zu einem Massenaustritt führen würden.

Klar, andere Länder, andere Kulturen, andere Sitten. Aber für Budoromantiker vielelicht ganz erhellend. Keine fernöstlichen Weisheiten, keine Zen-Versenkung und Geduld, aber viel Geschimpfe :)

Was jetzt um Gottes Willen nicht heißen soll, dass alles schlecht war.