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Vollständige Version anzeigen : Reisen in fremde Länder - Unternehmungslust vs Vorsicht?



Razor
02-04-2013, 14:04
Gleich vorweg: KEINE POLITIK! Ihr kennt das ja.;)

Ich möchte euch mal fragen, mit welcher Einstellung ihr in fremde Länder reist, insbesondere bezogen auf die eigene Sicherheit.
Man liest in letzter Zeit ja immer wieder von Übergriffen auf Touristen, wobei das glaube ich immer schon Thema war. Interessant finde ich immer wieder die Kommentare zu diesen Ereignissen. Die gehen dann häufig in Richtung "Ich mach da alles wie hier auch, ich pass mich doch nicht irgendwelchen Gegebenheiten an" oder "Das würde mir ja den ganzen Spaß am Urlaub nehmen, wenn ich mir da ständig Gedanken machen müsste" usw. usf. Dazu kommt noch, dass einige Touristen die Länder sehr romantisch verklären und dann überrascht sind, von ner Straßengang überfallen zu werden. Oder im schönen Los Angeles herumspazieren und plötzlich mitten in eine Schießerei geraten. Es gibt sicherlich noch mehr Beispiele. Sich der jeweiligen Situation anzupassen, darauf kommt kaum jemand.

Vielleicht ist dieser Eindruck auch viel zu subjektiv, daher meine Frage an euch. Wie haltet ihr es mit der Vorsicht, wenn ihr in Urlaub fahrt?

Dr.Satan
02-04-2013, 14:23
Als erstes sehe ich mal zu, das man mir nicht sofort anmerkt das ich ein Tourist bin, und dann informiere ich mich schon darüber worauf man achten sollte.
Und die Leute die sich wie in der Heimat aufführen, möchte ich am liebsten alle in einen Sack packen, und dann draufhauen, weil die dafür sorgen das einen vieles kaputt gemacht wird als Tourist.:D;):D

Asahibier
02-04-2013, 14:28
Tja, da seit dem Teuro das Geld kaum noch für richtige Reisen ausreicht ist das nicht unser Problem :cool: ansonsten geht Sicherheit immer vor bei mir.

Razor
02-04-2013, 14:29
Als erstes sehe ich mal zu, das man mir nicht sofort anmerkt das ich ein Tourist bin, und dann informiere ich mich schon darüber worauf man achten sollte.
Und die Leute die sich wie in der Heimat aufführen, möchte ich am liebsten alle in einen Sack packen, und dann draufhauen, weil die dafür sorgen das einen vieles kaputt gemacht wird als Tourist.:D;):D

Das finde ich ist eine sehr gute Einstellung. Ich versuche auch immer, das so zu machen. Wenn ich jemand anderes besuche, führe ich mich in dessen Wohnung oder Haus ja auch nicht auf wie bei mir zu Hause. Als kleine Ergänzung, der Thread soll die jeweiligen Taten keinesfalls relativieren oder entschuldigen.

Punkt
02-04-2013, 14:44
@Razor: Bei Deinem letzten Beitrag bin ich ja versucht, was politisches zu schreiben... :cool:

Meiner Meinung nach kann man in fremden Ländern nicht viel tun für die eigene Sicherheit. Wenig oder kein Bargeld mit sich herumtragen, wenig oder keine Wertgegenstände (die nach Möglichkeit im Hoteltresor) und nicht rumlaufen als hätte man Geld im Überfluss (Wer halt ne goldene Rolex am Handgelenk hat, brauch sich nicht wundern, wenn die bösen Buben meinen, da sei noch mehr zu holen). Ne Wumme kann man ja in vielen Ländern nicht mal eben so mit sich ruschleppen, also bleibt da letztendlich nicht viel, außer:
Manche Länder einfach nicht bereisen. In Ländern in denen die Sicherheit von Touristen fragwürdig ist, hab ich als Tourist auch nix verloren. Ich schwimm ja auch nicht im Haifischbecken. ;)

concrete jungle
02-04-2013, 14:45
Sich vor der Reise informieren, im Internet Sicherheitstips checken, und sich vor Ort vernünftig benehmen, Rolex-Leica-Rimova etc. besser daheim lassen und dort Einheimische befragen was man zu tun und zu lassen hat.

Wenn man in die slums oder favelas gucken geht muss man sich nicht wundern wenn einem Übles passiert!

Razor
02-04-2013, 14:46
@Razor: Bei Deinem letzten Beitrag bin ich ja versucht, was politisches zu schreiben... :cool:

Meiner Meinung nach kann man in fremden Ländern nicht viel tun für die eigene Sicherheit. Wenig oder kein Bargeld mit sich herumtragen, wenig oder keine Wertgegenstände (die nach Möglichkeit im Hoteltresor) und nicht rumlaufen als hätte man Geld im Überfluss (Wer halt ne goldene Rolex am Handgelenk hat, brauch sich nicht wundern, wenn die bösen Buben meinen, da sei noch mehr zu holen). Ne Wumme kann man ja in vielen Ländern nicht mal eben so mit sich ruschleppen, also bleibt da letztendlich nicht viel, außer:
Manche Länder einfach nicht bereisen. In Ländern in denen die Sicherheit von Touristen fragwürdig ist, hab ich als Tourist auch nix verloren. Ich schwimm ja auch nicht im Haifischbecken. ;)

Du bist dir dessen auch bewusst und entsprechend vorsichtig. Bei einigen Menschen hat man so den Eindruck sie springen ins Haifischbecken, schütten noch etwas Blut ins Wasser, paddeln wild herum und halten das Ganze für einen Whirlpool.:D Jaja, Politik ist immer reizvoll, ich weiß.^^

Balthus
02-04-2013, 14:50
Heyho,

ich bin zwar nicht viel auf Reisen aber ich bin viel Unterwegs beruflich.
So war ich bisher 1 Jahr in Indien, 6 Monate in Nigeria, 18 Monate im Oman,6 Monate in Wales (Newport) 12 Wochen Israel, 2 Moante Jemen, momentan wieder bis August 2014 in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Klar mache ich mir Gedanken um meine Sicherheit auch weil ich z.T. mit Kameraequipment über dem Wert eines neuen Kleinwagens unterwegs bin.
Dennoch achte ich drauf dass ich keine Wertsachen offen trage, nen kleines "Opfergeld" dabei habe, Kopien von Pässen etc. da habe.

Dazu passe ich mich etwas an, renne eben nicht im Anzug durch die Straßen sondern in Arbeitsklamotten, keinen neuen Rucksack sondern eben nen abgeranzter Sportbeutel oder Plastiktüte eines lokalen Supermarkts. Meine Uhr macht optisch auch wenig her. Mein Telefon ist nen altes Nokia, kein Smartphone und meine Ohrhörer für den MP3 Player nen altes Nokia headset...

Allgemein muss ich sagen, dass ich mich (ausser in Nigeria) recht frei durchs Land bewegt habe und mich ehrlich gesagt bisher auch nachts in der Gosse sicherer gefühlt habe als in ähnlicher Situation in Frankfurt z.B.

Im Falle eines Überfalls: von mir aus alles rausrücken was ich dabei habe, zur Not lasse ich mich nackisch bis ins Camp zurück fahren.

Nigeria war etwas anders da war die Reiserichtlinie nur in Eskorte zur Arbeit und zurück fahren und wenn man am Wochenende weg wollte standen die Sec's vor der Tür und wenn man um 11 nicht draussen war kamen sie rein und haben uns rausgeholt. Andrereseits durften wir auch nie länger als 45 Minuten auf der Straße am Stück unterwegs sein, dann hieß es 8-10h Pause im sichren Hotel und dann erst weiter.
Im Jemen war das Camp mitten im Nirgendwo, da gab es einfach nix in der Umgebung ausser der Baustelle und den Arbeitercamps.

Also Gedankenmache ich mir schon um meine SIcherheit, passe mich etwas an, aber es ist eben auch keun Urlaub ...

Fry_
02-04-2013, 14:57
"Lonely Planet" aufmerksam lesen und auf die Kleinigkeiten achten.
Z.B., wenn nach Einbruch der Dunkelheit urplötzlich kein Einheimischer mehr auf der Straße zu sehen ist, bedeutet das selten daß die grad alle Kirchgang haben :)

Punkt
02-04-2013, 15:13
Du bist dir dessen auch bewusst und entsprechend vorsichtig. Bei einigen Menschen hat man so den Eindruck sie springen ins Haifischbecken, schütten noch etwas Blut ins Wasser, paddeln wild herum und halten das Ganze für einen Whirlpool.:D Jaja, Politik ist immer reizvoll, ich weiß.^^

Da greift dann Darwins "natürliche Auslese"... :devil:

Die Lonely-Planet Reiseratgeber kann ich übrigens wärmstens empfehlen... ;)

Razor
02-04-2013, 15:16
Da greift dann Darwins "natürliche Auslese"... :devil:

Die Lonely-Planet Reiseratgeber kann ich übrigens wärmstens empfehlen... ;)

Kenne ich noch gar nicht, werde ich mir aber zulegen wenn der so gut sein soll!

Punkt
02-04-2013, 15:21
Kenne ich noch gar nicht, werde ich mir aber zulegen wenn der so gut sein soll!

Das ist kein "der"... :cool:

Ist ne Buchreihe (oder sogar n Verlag?!) wo Du für praktisch alle Regionen /Länder der Welt nen Reiseratgeber findest, wo alles notwendige drinsteht (Hotels, Preise, Karten....). Google einfach mal. ;)

Razor
02-04-2013, 15:22
Das ist kein "der"... :cool:

Ist ne Buchreihe (oder sogar n Verlag?!) wo Du für praktisch alle Regionen /Länder der Welt nen Reiseratgeber findest, wo alles notwendige drinsteht (Hotels, Preise, Karten....). Google einfach mal. ;)

Ach, das ist dann ja noch viel praktischer! Danke, ich werde mich mal schlau machen!:)

Fry_
02-04-2013, 15:30
...
Im Falle eines Überfalls: von mir aus alles rausrücken was ich dabei habe, zur Not lasse ich mich nackisch bis ins Camp zurück fahren.
...

Ich hab mich mal mit der Leiterin der Chirurgie des Haupstadtkrankenhauses eines Viertweltlandes unterhalten. Sie meinte, die gruseligsten Verletzungen kämen durch Pangas (aka "Macheten"), und die Räuber seien meist so unprofessionell daß sie ihre Opfer so oder so kleinhacken, auch wenn die mit Geld werfen.

Und es hülft auch nüscht wenn man selber bescheiden abgerissen ärmlich rumläuft. Erstens hat ein Touri nun mal immer was wertvolles dabei, und zweitens werden am häufigsten die Einheimischen überfallen, obwohl die meist wirklich arm sind ;)

Nagare
02-04-2013, 15:35
Immer empfehlenswert - darauf fällt mein erster Blick was solche Sachen angeht:

Auswärtiges Amt - Reise- und Sicherheitshinweise: Länder A-Z (http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/SicherheitshinweiseA-Z-Laenderauswahlseite_node.html)

Balthus
02-04-2013, 15:48
[...]

Und es hülft auch nüscht wenn man selber bescheiden abgerissen ärmlich rumläuft. Erstens hat ein Touri nun mal immer was wertvolles dabei, und zweitens werden am häufigsten die Einheimischen überfallen, obwohl die meist wirklich arm sind ;)

... bin ja auch nicht als Touri unterwegs :)

aber 90% der Probleme kann man wie in Deuschland auch mit bissel Hirn ausm Weg gehen...

Das "bescheiden, ärmlich" aussehen hat eher nen andern Grund: so kommt man besser mit den Einheimischen ins Gespräch (naja so mann denn die Inder die als Arbeiter 80% der Bevölkerung im Oman darstellen als einheimisch betrachten kann) und damit bekommt man recht schnell raus wo man sich besser nicht rumtreibt...
Zudem werde ich als Europäer immer auffallen, trotzdem ich sehe nicht wie nen typischer Touri aus, ich sehe nicht wie nen Backpacker aus, ich bin kein Einheimischer... damit passe ich einfach nicht in nen Schema und damit bin ich bisher ganz gut gefahren.

Wie geschrieben war ich auch schon in rauheren Gegenden unterwegs ungefährlich ist es definitiv nicht!

KM2BM
02-04-2013, 15:55
Ich reise ganz gern, in richtig gefährlichen Ländern war ich allerdings noch nicht. In China hab ich mich so sicher gefühlt wie in Abrahams Schoß, da waren allerhand Uniformierte eigentlich nie sehr weit und die Einheimischen schienen mir eher besorgt um die langnasigen Touristen, daß es wohl Taschendiebereien gibt, naja, geschenkt, die dort überall vorkommenden Menschenmassen bieten einfach eine Menge Gelegenheit dafür, mir ist aber nichtmal das passiert. In Thailand hab ich mich ebenfalls recht sicher gefühlt, ein Taxifahrer hat uns mal statt zu einem Markt zu einer Ping-Pong-Show in einer relativ dunklen Seitengasse gefahren (scheint da wohl so üblich, weil da etliche Taxis mit hilf- und orientierungslos dreinblickenden Touristen standen:D), wir habens rechtzeitig geschnallt, die Türen verriegelt und dem Taxifahrer klar gemacht, daß wir hier nicht zu bleiben gedenken, er hat uns danach dann auch anstandslos zu unserem Ziel gebracht! Etwas unwohler hab ich mich teils in Peru und Bolivien gefühlt, allerdings auch nirgends so richtig unsicher, man hat aber schon bemerkt, daß die sozialen Gegensätze dort groß waren und Kriminalität ein Problem! Man hat uns eingeschärft, daß wir in Arequipa kein Taxi auf der Straße anhalten sollten sondern ausschließlich von Geschäften oder Cafés herbeigerufene auch das nur, wenn wir zuvor die uns genannte Registrierungsnummer gegengecheckt hätten. Außerdem wurde uns davon abgeraten nach Einbruch der Dunkelheit noch zu Fuß unterwegs zu sein, was ich dann auch nicht gemacht habe. In La Paz waren wir dann als Gruppe zu sechst oder so auch Abends noch in der Innenstadt unterwegs, da habe ich mich auch nicht unsicher gefühlt, allerdings wurden uns auch Ecken genannt, wo wir nach Einbruch der Dunkelheit nicht hin sollten und als wir von einer Mountainbiketour zurückkamen und in La Paz wegen eines Stromausfalls Verkehrschaos herrschte, so daß unser Wagen nicht zum Hotel durchkam, wollten wir zu Fuß zum Hotel laufen, wurden allerdings nicht gelassen, viel zu gefährlich meinte der Bikerguide. Keine Ahnung aber wir kamen zu dem Schluß, daß er seine Stadt wohl kennen wird!;)
Ich versuche dem gesunden Menschenverstand zu folgen und lauf halt in Ländern, wo ich weiß, daß die Straßen nicht so sicher sind nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr allein in der Gegend rum. Ansonsten versuche ich mich unauffällig und normal zu verhalten, befolge Ratschläge von Einheimischen und wenn was passiert, dann passierts halt, dann sind halt die 50 Soles, die ich im Geldbeutel hab weg...

Nagare
02-04-2013, 16:19
Heyho,

ich bin zwar nicht viel auf Reisen aber ich bin viel Unterwegs beruflich.
So war ich bisher 1 Jahr in Indien, 6 Monate in Nigeria, 18 Monate im Oman,6 Monate in Wales (Newport) 12 Wochen Israel, 2 Moante Jemen, momentan wieder bis August 2014 in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Klar mache ich mir Gedanken um meine Sicherheit auch weil ich z.T. mit Kameraequipment über dem Wert eines neuen Kleinwagens unterwegs bin.
Dennoch achte ich drauf dass ich keine Wertsachen offen trage, nen kleines "Opfergeld" dabei habe, Kopien von Pässen etc. da habe.

Dazu passe ich mich etwas an, renne eben nicht im Anzug durch die Straßen sondern in Arbeitsklamotten, keinen neuen Rucksack sondern eben nen abgeranzter Sportbeutel oder Plastiktüte eines lokalen Supermarkts. Meine Uhr macht optisch auch wenig her. Mein Telefon ist nen altes Nokia, kein Smartphone und meine Ohrhörer für den MP3 Player nen altes Nokia headset...

Allgemein muss ich sagen, dass ich mich (ausser in Nigeria) recht frei durchs Land bewegt habe und mich ehrlich gesagt bisher auch nachts in der Gosse sicherer gefühlt habe als in ähnlicher Situation in Frankfurt z.B.

Im Falle eines Überfalls: von mir aus alles rausrücken was ich dabei habe, zur Not lasse ich mich nackisch bis ins Camp zurück fahren.

Nigeria war etwas anders da war die Reiserichtlinie nur in Eskorte zur Arbeit und zurück fahren und wenn man am Wochenende weg wollte standen die Sec's vor der Tür und wenn man um 11 nicht draussen war kamen sie rein und haben uns rausgeholt. Andrereseits durften wir auch nie länger als 45 Minuten auf der Straße am Stück unterwegs sein, dann hieß es 8-10h Pause im sichren Hotel und dann erst weiter.
Im Jemen war das Camp mitten im Nirgendwo, da gab es einfach nix in der Umgebung ausser der Baustelle und den Arbeitercamps.

Also Gedankenmache ich mir schon um meine SIcherheit, passe mich etwas an, aber es ist eben auch keun Urlaub ...

Klingt spannend!

Darf man fragen was du beruflich machst?
Und bist du schonmal in eine sehr gefährliche Situation gekommen?

Da wir hier im KKB sind...musstest Du jemals im Ausland deine "Kampffähigkeiten" benutzen?

Auch dein Statement, dass Du dich manchmal in Frankfurt unsicherer fühlst finde ich interessant! Da du viel rumkommst, wie denkst du, denken die Deutschen im Vergleich zu den Menschen in den Ländern in denen du warst in Sachen "Sicherheit und Selbstschutz"?
In den letzten Tagen hab ich einige Artikel darüber gelesen, dass die Deutschen eher einer "negativen Zukunft" zugeneigt seien und tendenziell "paranoid" durchs leben laufen. Wie ist deine Sichtweise darauf?

Aufwärts
02-04-2013, 16:25
Generell denke ich, muss man das auch so sehen: Wer nichts hat, hat auch keine Angst, etwas zu verlieren. Das gilt für den Angreifer, der als Strassenjunge in Südafrika eher geneigt ist, mal schnell sein Opfer abzustechen, aber auch für das Opfer. Und wenn das in Deutschland mal schnell Gegenstände im Wert mehrerer hundert Euro dabei hat, ist die Sorge verständlich.

The little Dragon
02-04-2013, 16:55
Ich denke Aufmerksamkeit ist das A und O. Wenn ich merke, die Straßen sind leer und da treiben sich an der nächsten Straßenecke ein paar Jugendliche rum die nicht aussehn als wärns Straßenmusiker, dann nehm ich halt nen anderen Weg. Grundsätzlich wie man sich zuhause auch verhält: Gefahren erkennen und aus dem Weg gehen.
Nur eben aufmerksamer sein weil man die Gegend nicht kennt. Gilt für mich übrigens allgemein, nicht nur für "ferne Länder". Wenn ich als Landei nach Berlin fahre und da nachts durch die Stadt ziehe bin ich auch aufmerksamer und mache mir mehr Gedanken um meine Sicherheit.

Klaus
02-04-2013, 18:43
Sich "keinen Kopf machen" weil Urlaub und so ist superdämlich, und schreit danach es in die Darwin-Awards zu schaffen. Die wichtigsten Sachen wurden ja schon genannt, aber man sollte auch in Touristenmekkas auf Mallorca und dergleichen darauf achten, dass man sich nur auf den Hauptverkehrsstrassen bewegt und keine "Abkürzungen" nimmt. Ich habe schon diverse Male Überfälle erlebt, wo in spanischen Grossstädten zur Haupturlaubszeit Deutsche überfallen wurden einfach weil sie in eine Seitenstrasse gegangen sind um abzukürzen oder "weil's da nicht so voll ist". Da wo 100 Zeugen rumstehen wird man nicht so leicht überfallen wie in dunklen Seitenstrassen wo es niemand hört oder sieht.

Sorbus Aucuparia
02-04-2013, 20:05
Da ich eigentlich nur dort unterwegs bin wo keine Menschen sind, musste ich meine "Nahkampffähigkeiten" öfter gegen Tiere als Menschen anwenden ;)

Dazu kommt dass die Menschen in der tiefsten Pampa meist (nicht immer, es gibt immer Ausnahmen) noch nicht so sehr durch die Großstädte verdorben sind.
Das große Problem bleibt also meist der Transport aus den Großstädten heraus. Ich halte michdort so kurz wie möglich auf weils mich diese Moloche auch nicht interessieren.
Hostels finde ich bei Lonely Planet oder im Internet. Mit Chochsurfing hatte ich noch keine Erfahrung, vielleicht kann hier jemand davon berichten.
Dann am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Peripherie.

Was auch gefährlich sein kann ist das Zelten in der Nähe von Siedlungen. Die Leute sehen meist ganz genau wer da ein und aus geht. Und es kommt vor das halbstarke nachts mal an dein Zelt kommen. Also lieber ganz ausser Sichtweite von Dörfern und Städten zelten oder sehen ob man in den Dörfern bei Leuten unterkommen kann.

Beim Beachten der lokalen Gegebenheiten und Sicherheitshinweise kann man schon einiges herausholen. Ich hab die ganz subjektive Erfahrung gemacht das individuelle Rucksackreisen teilweisende wohlwollender aufgenommen werden als der feine Herr mit Luxusklamotten und Kolonialherrenattitüde.

Es gibt aber keine 100% Sicherheit bei solchen Reisen, das sollte man sich abschminken. Das Risiko und der Nervenkitzel gehören für mich aber dazu. Wer sowas nicht haben will soll im Ferienresort mit deutscher Bäckerei und StVo bleiben.

KM2BM
02-04-2013, 20:28
Man sollte sich nicht in Kriegs- und Bürgerkriegsgebiete begeben und ansonsten muß man sich gewahr sein, daß einem überall was passieren kann! Ein Bekannter von mir wurde bei einem Aufenthalt in Rio überfallen, er wollte sich mit 3 anderen zusammen am hellen Nachmittag noch ein bißchen die Beine vertreten, das Hotel lag mitten in einer Touristengegend, sie waren in einer belebten Straße ein paar hundert Meter vom Hotel entfernt, da hatten sie plötzlich Messer am Hals, sie mußten ihre Schuhe hergeben, wobei das wohl nichtmal besondere waren, aber die haben den Brasilianern wohl gefallen! Es standen jede Menge Leute rum, aber keiner hat sich gekümmert und kürzlich hab ich von einem Überfall in Paris gehört, da haben etliche Jugendliche mitten am Montmartre einen Mann mit seinem Schal gewürgt und ihm sein Handy abgenommen! Davor ist man nie und nirgends gefeit, davon sollte man sich aber nicht die Freude am Reisen verargen lassen!

Balthus
02-04-2013, 20:56
Klingt spannend!

Darf man fragen was du beruflich machst?
Und bist du schonmal in eine sehr gefährliche Situation gekommen?

Da wir hier im KKB sind...musstest Du jemals im Ausland deine "Kampffähigkeiten" benutzen?

Auch dein Statement, dass Du dich manchmal in Frankfurt unsicherer fühlst finde ich interessant! Da du viel rumkommst, wie denkst du, denken die Deutschen im Vergleich zu den Menschen in den Ländern in denen du warst in Sachen "Sicherheit und Selbstschutz"?
In den letzten Tagen hab ich einige Artikel darüber gelesen, dass die Deutschen eher einer "negativen Zukunft" zugeneigt seien und tendenziell "paranoid" durchs leben laufen. Wie ist deine Sichtweise darauf?


Bin Schweißfachmann im Kraftwerksbau... also dahin wo grade gebaut wird.

Ich war (Kampftechnisch) zweimal in meinem Leben in gefährlichen Situationen, da machte ich noch garnix.

Einmal habe ich auf dem Rückweg vom Mittelaltermarkt in Kettenhemd und Schild vor nem Messer (Deutschland) gestanden (der hat sich mehr ins Hemd gemacht als ich) und einmal habe ich in Argentinien (da war ich 15) meine alte Canon hergeben müssen.

Die "Deutsche" oder auch amerikanische lebensweise suggeriert definitv mehr Gefahren als ich sehe, Klar ist aber auch Gewalt passiert immer und überall, also besser vorsichtig als zu nachlässig.
Sicherheit und Selbstschutz, jeder muss für sich die Balance finden ... wenn ich ständig auf Code Red durch die Straßen laufe habe ich keinen Spass, wenn ich sorglos in den himmel pfeiffend rumrenne lande ich auch in der Patsche...

ist letzten Endes ne Frage wieviel Risiko bist du bewusst und willig einzugehen um "frei" zu sein.

Beruflich war ich mehrfach in "gefährlichen" Situationen ... aber nie durch direkte Bedrohung... eher durch Sicherheitsmängel.

Im Ausland meine "Kampffähigkeiten Benutzen" ... nicht zum Selbstschutz aber auf Wettkämfem im Oman ... ;) wobei das eher "Vereinsmeisterschaften" waren als echte Wettkämpfe. ... UND die sind vielleicht bei 15% von dem was ich gerne können würde ^^

Razor
02-04-2013, 21:00
Einmal habe ich auf dem Rückweg vom Mittelaltermarkt in Kettenhemd und Schild vor nem Messer (Deutschland) gestanden (der hat sich mehr ins Hemd gemacht als ich)

Haste deine Streitaxt raus geholt?:D

Fry_
02-04-2013, 21:00
....
Einmal habe ich auf dem Rückweg vom Mittelaltermarkt in Kettenhemd und Schild vor nem Messer (Deutschland) gestanden (der hat sich mehr ins Hemd gemacht als ich) ....

wie geil ist DAS denn ? Fehlte ja nur noch die "DAS ist ein Messer" - Nummer :D

Balthus
02-04-2013, 21:04
Haste deine Streitaxt raus geholt?:D

hatte keine Einstecken ... aber mein LARP Schwert hat gereicht ihn zu erschrecken (ich war völlg eingefroren und zittrig hätte garnix machen KÖNNEN, mittlerweile mit meinem Wissen und Können hötte ich ihn wohl festgesetzt)

hbe die geschichte irgendwo auch im "wer stand schonmal vor nem Messer" Faden gepostet ... aber sorry ... ich war dermaßen stunned der hätte mcih gnadenlos kalt gemacht wenn er nicht gerannt wäre... habe auch erst spät gesehen, DASS da nen Messer im Spiel ist...

da Pumpte mehr Adrennalin als dass cih an Dundee hätte denken können

Nagare
02-04-2013, 21:06
Bin Schweißfachmann im Kraftwerksbau... also dahin wo grade gebaut wird.

Ich war (Kampftechnisch) zweimal in meinem Leben in gefährlichen Situationen, da machte ich noch garnix.

Einmal habe ich auf dem Rückweg vom Mittelaltermarkt in Kettenhemd und Schild vor nem Messer (Deutschland) gestanden (der hat sich mehr ins Hemd gemacht als ich) und einmal habe ich in Argentinien (da war ich 15) meine alte Canon hergeben müssen.

Die "Deutsche" oder auch amerikanische lebensweise suggeriert definitv mehr Gefahren als ich sehe, Klar ist aber auch Gewalt passiert immer und überall, also besser vorsichtig als zu nachlässig.
Sicherheit und Selbstschutz, jeder muss für sich die Balance finden ... wenn ich ständig auf Code Red durch die Straßen laufe habe ich keinen Spass, wenn ich sorglos in den himmel pfeiffend rumrenne lande ich auch in der Patsche...

ist letzten Endes ne Frage wieviel Risiko bist du bewusst und willig einzugehen um "frei" zu sein.

Beruflich war ich mehrfach in "gefährlichen" Situationen ... aber nie durch direkte Bedrohung... eher durch Sicherheitsmängel.

Im Ausland meine "Kampffähigkeiten Benutzen" ... nicht zum Selbstschutz aber auf Wettkämfem im Oman ... ;) wobei das eher "Vereinsmeisterschaften" waren als echte Wettkämpfe. ... UND die sind vielleicht bei 15% von dem was ich gerne können würde ^^

Danke für deine Antworten!! :)

Jemanden in Kettenhemd und Schild überfallen zu wollen ist "mutig" :D

Razor
02-04-2013, 21:08
hatte keine Einstecken ... aber mein LARP Schwert hat gereicht ihn zu erschrecken (ich war völlg eingefroren und zittrig hätte garnix machen KÖNNEN, mittlerweile mit meinem Wissen und Können hötte ich ihn wohl festgesetzt)

hbe die geschichte irgendwo auch im "wer stand schonmal vor nem Messer" Faden gepostet ... aber sorry ... ich war dermaßen stunned der hätte mcih gnadenlos kalt gemacht wenn er nicht gerannt wäre... habe auch erst spät gesehen, DASS da nen Messer im Spiel ist...

Trotzdem interessant, was alleine Kettenhemd und Schild für einen Eindruck machen können.:D Aber ich glaube, damit hat er im Leben nicht gerechnet.:D

Balthus
02-04-2013, 21:09
Danke für deine Antworten!! :)

Jemanden in Kettenhemd und Schild überfallen zu wollen ist "mutig" :D

gerne,

er hat nicht mich überfallen ich kam nur aufm Heimweg dazu und habe erstmal gefragt was da los ist ...als er sich umgedreht hat ahbe ich erst das Messer gesehen ... (und er wohl ne Art Racheengel.... und ja die Story war Filmreif!)

Denke evtl kommt auch daher mein Misstrauen gegenüber Deutschland ... in allen andern Ländern lief es "friedlich" ab.. wobei ich auch erst nach einiger Zeit im Land an die typischen Touri gegenden gekommen bin und die Leute schon etwas besser kannte vom Mindset

Fry_
02-04-2013, 21:13
.... er wollte sich mit 3 anderen zusammen am hellen Nachmittag noch ein bißchen die Beine vertreten, das Hotel lag mitten in einer Touristengegend, sie waren in einer belebten Straße ein paar hundert Meter vom Hotel entfernt, da hatten sie plötzlich Messer am Hals....

Ist in Kenia z.B. für die Angreifer alles andere als ungefährlich. Die Leute nehmen regen Anteil und da wird auch schnell mal gelyncht.
Ich sprach darüber mit einer Touristin der bloß der Rucksack geraubt wurde.
Es muß ziemlich bewegend für das Opfer gewesen sein wie da die Leute zusammengelaufen kamen, den Räuber (erfolglos) verfolgten und die Frau nachher noch zur Polizei begleitet haben. Mitten in der Metropole. Und das obendrein vor dem Hintergrund daß die ausländische Touristin aus deren Sicht stinkreich war, backpacker hin oder her.

aplundnei
02-04-2013, 21:36
Außer sich vorher zu Informieren ist es vllt auch hilfreich schon vorher mit Leuten aus der Gegend in Kontakt zu treten. Couchsurfing, Facebook-Kontakte von Freunden und oft gibt es auch studentische Gruppen die vor Ort informieren.

Meiden würde ich seit letztem Sommer grundsätzlich Gegenden in denen ein höheres Gewaltpotential als in Wien nach dem Fortgehen zu erwarten ist. :D Wir waren in L.A. gleich nach Ankunft auf einer Party in einem ärmeren Latino-Viertel obwohl es eh nur ein paar dumme Sprüche gegeben hat, hätten wir gerne auf die Aufmerksamkeit der lokalen Gang verzichten können.

Vanco
02-04-2013, 22:13
Hallo

Kommt natürlich auch drauf an wo ich hinreise.

Habe aber selber schon meine Erfahrungen gemacht.Unwissenheit schützt leider nicht:mad:

-In Südamerika gibst Taxis die mit ein Schlepper die ein aufgabeln wenn man unbeholfen vor den Terminal rumläuft.Nutze die Müdigkeit eines Langstreckenfluges aus.Dann ist man in einen überteuerten Taxi.Der Schlepper will deine Kohle und der Fahrer auch.Da sind rückzug 200 euro Weg.
Lieber bei im Terminal ein Remi nehmen für ca 200 Peso und nicht Dollar.
Ist mir in Argentinien passiert,bin froh das ich dort Lebend und am Ziel angekommen bin.Konnte damals noch kein Spanisch.Das passiert mir nie wieder Habe aus dieser Situation viel gelernt.

-Landessprache lernen,sonst wird man an Märkten über den Tisch gezogen.
-Wertsachen unter der Kleidung Tragen.Kameras nicht zeigen.
In den Städten Lange Jeans an ziehen.Sich den Leuten Vorort anpassen
Rucksack im getümmelt vor dem Bauch tragen.

Sich Informieren beim auswärtigen Amt wegen der Sicherheit.

Savateur73
03-04-2013, 00:08
Als erstes sehe ich mal zu, das man mir nicht sofort anmerkt das ich ein Tourist bin, und dann informiere ich mich schon darüber worauf man achten sollte.
Und die Leute die sich wie in der Heimat aufführen, möchte ich am liebsten alle in einen Sack packen, und dann draufhauen, weil die dafür sorgen das einen vieles kaputt gemacht wird als Tourist.:D;):D

Sorry, aber deutsche Touristen riecht man 1 Km gegen den Wind!:D
1.An den Kleidung und 2. am Verhalten!:D

smudo1980
03-04-2013, 00:23
ich reise als soldat in andere länder, von daher muß ich mir um die einheimische bevölkerung keine sorgen machen. ausnahme, wenn sie besser bewaffnet ist als ich ;-)

madmaxej9
03-04-2013, 00:41
Oder im schönen Los Angeles herumspazieren und plötzlich mitten in eine Schießerei geraten.

ich wohne in Los Angeles und auch hier spaziert man nicht einfach so in eine schiesserei. Die stadteile in denen es schonmal brenzlich werden kann werden von den meisten leuten gaenzlich gemieden und die boesen jungs bleiben auch lieber in ihren vierteln. die wahrscheinlichkeit das du westlich von downtown (hollywood, west hollywood, beverly hills, culver city, westwood, brentwood, santa monica etc) niedergeschossen wirst ist gleich null.

aber um auf deine frage zu antworten - moeglichst nicht gleich auf den ersten blick als tourist aufzufallen hilft vielleicht. ich weiss das ist fuer euch deutsche schwer, nicht nur an den sandalen mit socken erkennt man euch sofort ;)

wie gesagt wenigt bargeld mitnehmen, vielleicht nicht in aller oeffentlichkeit mit dem neuen iphone telefonieren, die bohse kopfhoerer daheim lassen und die schlechten ecken meiden. falls doch einer lustig wird musste ihm halt das bissl bargeld geben das du mitfuehrst..

KM2BM
03-04-2013, 08:03
Hallo

Kommt natürlich auch drauf an wo ich hinreise.

Habe aber selber schon meine Erfahrungen gemacht.Unwissenheit schützt leider nicht:mad:

-In Südamerika gibst Taxis die mit ein Schlepper die ein aufgabeln wenn man unbeholfen vor den Terminal rumläuft.Nutze die Müdigkeit eines Langstreckenfluges aus.Dann ist man in einen überteuerten Taxi.Der Schlepper will deine Kohle und der Fahrer auch.Da sind rückzug 200 euro Weg.
Lieber bei im Terminal ein Remi nehmen für ca 200 Peso und nicht Dollar.
Ist mir in Argentinien passiert,bin froh das ich dort Lebend und am Ziel angekommen bin.Konnte damals noch kein Spanisch.Das passiert mir nie wieder Habe aus dieser Situation viel gelernt.

-Landessprache lernen,sonst wird man an Märkten über den Tisch gezogen.
-Wertsachen unter der Kleidung Tragen.Kameras nicht zeigen.
In den Städten Lange Jeans an ziehen.Sich den Leuten Vorort anpassen
Rucksack im getümmelt vor dem Bauch tragen.

Sich Informieren beim auswärtigen Amt wegen der Sicherheit.

Manuel Tienda Leon! ;-) Südamerika ist in der Hinsicht schon eine andere Kategorie als andere Gegenden, die sozialen Unterschiede sind dort größer als anderswo und das gesellschaftliche Klima ist schon gewaltgeprägt. Da sollte man die Augen in jedem Fall offen halten! Wie gesagt auch in Peru wurden wir auch davor gewarnt, einfach ein Taxi zu nehmen, es soll dort schon öfter zu Überfällen und Entführungen gekommen sein, da sollte man sich definitiv gut informieren und am besten auch nie ganz allein losziehen.
Spanisch sprech ich nicht, ich hab aber die Erfahrung gemacht, daß man sich verständigen kann, wenn man langsam und deutlich Französisch spricht und die Aussprache etwas anpaßt, das ist in Südamerika doch etwas leichter als in China! :D

Effektiver-Selbstschutz
03-04-2013, 08:32
Ich habe zu dem Thema einen Bericht auf meiner Werbsite veröffentlicht.

www.effektiver-selbstschutz.de (http://www.effektiver-selbstschutz.de/sicher-im-urlaub.html)

Die meisten Punkte wurden aber hier auch schon genannt :)

medioloco
03-04-2013, 09:35
Moin Moin,

bin deutsch/Kolumbianer und mit ner Ecuadorianerin verheiratet und war schon in beiden Ländern per Bus/Flugzeug/Auto/Zu Fuss unterwegs.

Muss schon sagen das ich in Kolumbien bischen mehr aufpassen muss da ich einfach wie ein deutscher Aussehe und quasi für Kolumbianische Verhältnisse in der Region wo mein Vater herkommt "leuchte" :D:D

Aber wie schon gesagt:
-Taxis immer per Telefon-
-Viel mit Einheimischen sprechen und auf die Warnungen hören
-Nicht Nachts auf blauen Dunst durch die Gegend oxidieren.
-Nicht mal unbedingt ein "Armenviertel/Welchblechhütten" unbedingt live sehen
- Keine Wertsachen Tragen und oder Verdeckt und immer ein "Notgroschen" zum rausgeben

IN der Regel hab ich mich nie unwohl gefühlt weil ich und meine Familie vor Ort drauf geachtet haben das ich nicht in die falsche Gasse laufe =))
Ecuador ist ein wenig entspannter, wobei es da ganz klar no-go Areas gibt wie in ganz Südamerika.

Solange man sich nicht wie der letzte Mensch aufführt und ein bischen auf Sich und das Umfeld achtet denke ich passiert so gut wie nichts (Ausschließen kann man es nie).

LG Loco

Klaus
03-04-2013, 14:55
Zelten in freier Wildnis oder direkt vor dem Armenviertel ist so doof dass es knallt. Das sind Leute die denken die ganze Welt ist ein Ponyhof.

Razor
03-04-2013, 15:05
Zelten in freier Wildnis oder direkt vor dem Armenviertel ist so doof dass es knallt. Das sind Leute die denken die ganze Welt ist ein Ponyhof.

Ich habe eben auch den Eindruck, dass die Mehrheit der Deutschen das denkt. Daher bin ich ganz positiv überrascht, dass es hier so viele Menschen gibt, die etwas vorsichtiger sind.

Sorbus Aucuparia
03-04-2013, 15:21
Zelten in freier Wildnis oder direkt vor dem Armenviertel ist so doof dass es knallt. Das sind Leute die denken die ganze Welt ist ein Ponyhof.

Für Menschen die längere Zeit in freier Wildniss unterwegs sind bleibt nix anderes übrig als dort zu übernachten. Die bösen Menschen sind übrigens nicht dort sondern in Städten und der Peripherie.
Ich fühle mich in der Natur deutlich sicherer als in Städten.

Klaus
03-04-2013, 16:03
In der Eiffel vielleicht, aber in Gegenden wo es Raubtiere gibt ist das extrem leichtsinnig in nem offenen Zelt ohne Feuer davor zu übernachten. Und direkt neben ärmlichen Dörfern ohne zu wissen was das für Leute sind ist selbstmörderisch, wie gewisse Schweizer jetzt wissen.

Sorbus Aucuparia
03-04-2013, 16:09
In der Eiffel vielleicht, aber in Gegenden wo es Raubtiere gibt ist das extrem leichtsinnig in nem offenen Zelt ohne Feuer davor zu übernachten. Und direkt neben ärmlichen Dörfern ohne zu wissen was das für Leute sind ist selbstmörderisch, wie gewisse Schweizer jetzt wissen.

Du warst noch nie in der Wildnis, vermute ich mal

Fry_
03-04-2013, 16:56
Für Menschen die längere Zeit in freier Wildniss unterwegs sind bleibt nix anderes übrig als dort zu übernachten. Die bösen Menschen sind übrigens nicht dort sondern in Städten und der Peripherie.
Ich fühle mich in der Natur deutlich sicherer als in Städten.

Ich weiß was du meinst - stimme zu.
Vermutlich sind da schon einige dran gestorben ("besser nicht zuuu weit weg von der Stadt, ist zu gefährlich")

Als wir in Afrika auf Rucksackreise waren, ist da grad eine Backpackerin von zwei Jugendlichen ausgeraubt und umgebracht worden, nachdem sie einige Wochen unweit eines Dorfs gezeltet hat. Sie kannte im Dorf schon jeden und die kannten auch alle sie. Hat nix genützt. Sehr ländliche Ecke war das, die Idylle hat aber getäuscht.

Klaus
03-04-2013, 17:36
Du meinst, weil Du in Afrika mal freies Zelten mitten in der Serengeti überlebt hast, ist das jetzt nicht gefährlich ? Es reichen schon Wildhunde, es muss nicht mal ein Löwenrudel sein. Wenn das Zelt zu ist und die auf keinem Weg reinkommen ist das schon relativ sicher, aber wenn es offen ist, ist das russisches Roulette, je nach Gegend. Siehe die glücklichen Familien die es ganz toll und wildromantisch fanden, in Australien im Outback frei zu zelten, und am nächsten Morgen ein Baby zu wenig im Zelt hatten. Die würden das jetzt sicher auch immer wieder machen, trotzdem, wegen der schönen Landschaft und tollen Momente.

brandenburger
03-04-2013, 17:44
Meine Lösung:

Urlaub nur im Kern von Europa.

brandenburger

Fry_
03-04-2013, 17:47
oh weia, man kanns auch übertreiben.
Der Vorfall mit den Dingos und dem Baby ist ca 30 Jahre her.

Klaus
03-04-2013, 18:05
Man kann auch einfach Leute fragen die sich beruflich damit befassen, den Aufenthalt in solchen Gegenden zu überleben. Ne Freundin von mir hat regelmässig solche _betreuten_ Zeltreisen durch Afrika mitgemacht - und da sassen auch nachts immer bewaffnete Aufpasser mit der Kalashnikov in der Hand. Die haben sich sicher nicht zum Spass da hin gesetzt statt zu schlafen. Wer's "drauf ankommen lässt" weil, ist halt romantisch und so, der kann auch verlieren wenn er Pech hat. Ich richte mein Leben nicht auf Glück aus, sondern auf Vorbereitung. Wenn ich nicht sicher weiss dass es in der Gegend keine gefährlichen Tiere gibt, dann muss ich Sorge tragen das nichts passiert. Und zwar weder mit Beten noch mit Besaufen dass man's vergisst.

Ausführlicher kann man das hier nachlesen, bei Leuten die sowas organisieren: Namibia: Reisetipps | David Koester Photography (http://www.davidkoester.de/reise/namibia-reisetipps/)

Das bezog sich jetzt rein auf wildromantische Wochenendausflüge zu Fuss durch Wildparks in Zentralafrika, wo der Löwe dem Wilderer gute Nacht sagt. Da, wo man noch Mensch sein kann, und einfach mal ein Löwenrudel aus der Nähe fotografieren, oder entspannt bei Nacht in einem Fluss baden.

Muy fa
03-04-2013, 18:16
Es heisst doch: im Leben weiss man nur 2 Dinge mit Gewissheit - das eine, dass man geboren wird und das andere, dass man irgendwann stirbt.
Meine Geburt geschah ohne meine Entscheidung, und ich werde wahrscheinlich auch kaum entscheiden, wie, wo, wann und warum ich abkratze.

Klar, Hans geht nach Ägypten und sein Hotel wird in die Luft gesprengt.
Peter Blubb geht nach Columbien, gerät in eine Schiesserei und segnet das Zeitliche. Jörg Bla geht nach Moskau, wird von Neonazis ausgeraubt, verprügelt und stirbt dann im Spital an den Verletzungen.
So what?
Mir kann auch hier in Mitteleuropa jederzeit ein Ziegelstein von der Dachrinne aufn Schädel fallen, und dann wars das. Oder ein gigantischer Asteroid vernichtet mich plötzlich mit allen anderen. Oder ich fresse eine Fischgräte, verschluck sie und ersticke daran.
Warum denken wir immer, dass es "da draussen" so unendlich viel gefährlicher ist als hier bei uns?
Das Leben ist halt immer lebensgefährlich. Einige Situationen sind sicher gefährlicher als andere, aber lohnt es sich, deswegen paranoid zu werden?
Meiner Ansicht nach: nein.
Also Bier nehmen, relaxen.
Und wenn ich abkratze, sag ich als letztes: Scheiss drauf :teufling:

Fry_
03-04-2013, 18:25
klaus, sicher kannst du uns erleuchten darüber, wie viele Camper alle Nase lang von Wildtieren gefressen werden.
Und dann vergleichen wir das mal mit den Zahlen der Leute die schon auf dem Weg ins Maul des gefürchteten australischen babyfressenden Löwen vom Auto überfahren, ausgeraubt oder von Tropenkrankheiten hingerafft wurden. Und dann reden wir nochmal über die großen Gefahren durch Wildtiere bei Fernreisen :)

Sorbus Aucuparia
03-04-2013, 18:28
Du meinst, weil Du in Afrika mal freies Zelten mitten in der Serengeti überlebt hast, ist das jetzt nicht gefährlich ? Es reichen schon Wildhunde, es muss nicht mal ein Löwenrudel sein. Wenn das Zelt zu ist und die auf keinem Weg reinkommen ist das schon relativ sicher, aber wenn es offen ist, ist das russisches Roulette, je nach Gegend. Siehe die glücklichen Familien die es ganz toll und wildromantisch fanden, in Australien im Outback frei zu zelten, und am nächsten Morgen ein Baby zu wenig im Zelt hatten. Die würden das jetzt sicher auch immer wieder machen, trotzdem, wegen der schönen Landschaft und tollen Momente.

Ich zelte meist nicht sondern habe das offene Tarp oder den Biwaksack dabei. Bin ich länger an einem Ort baue ich ein stationäres Lager. Das was die Tiere wollen ist meist das Essen und nicht der Mensch. Darum esse ich nicht am Schlafplatz sondern weiter davon entfernt, den Proviant hänge ich hoch in die Bäume ode Vergrabe ihn so gut ich kann wenn es keine Bäume gibt.
Mit seinem Verhalten kann man 99 % aller Situationen lösen. Ich hatte bisher bei allen Wildtierbegegnungen nur einen wirklichen Angriff und das war ein Wildschwein mitten im sicheren Deutschland. Hat mir eine schöne Narbe am Oberschenkel gebracht. Ansonst nur ein Scheinangriff von einem Bären und drei Schakale die mich nen halben Tag verfolgten aber nix gemacht haben.

Viel gefährlicher sind die Landschaft an sich, das Wetter, Wasserläufe, Berge, Felsen, Krankheiten und kleine Tiere wie Insekten und Schlangen etc.

Aber du hast schon Recht. Man sollte schon Erfahrung haben bei Wildnisreisen und Gegebenheiten kennen und dazu gehören auch die Wildtiere.
Man steigt auch nicht als Flachländer direkt beim ersten mal auf den Everest.

Klaus
03-04-2013, 18:48
Ich glaube mir ist klar wer Du bist, Du wechselst die Nicks ja wie andere Leute die Unterhosen. ;)

Aber ich rege mich darüber auf dass "Zelten" in AFRIKA (!) so dargestellt wird wie ein Campingurlaub in Holland. Wo hier in Europa die Wildschweine gefährlicher sind als die Bären, ist das in Afrika wo Löwen die Touristen auch schon kennen und als weniger gefährlich einstufen einfach ne ganz andere Gefahrenklasse. In der Informationsseite die ich verlinkt habe erwähnen die ja nicht umsonst erst a) haufenweise Krankheiten, aber dann b) dass man in entsprechenden Parks das Auto erst gar nicht verlassen soll. Aber das sagt einem das Personal vor Ort dann schon was man darf und was nicht, und wo. Es ist einfach unverantwortlich da in die Mundharmonika zu pusten und zu erzählen, ach was, alles halb so wild, da kann man schon einfach mal irgendwo quer durch die Prärie schlendern mit dem Backpack, die Tiere da tun einem nichts. Das ist eben nicht Argentinien und auch nicht Polen. Auch wenn's nur Einzelfälle sind, mich regt auf wenn dumbatzige Touris Kleinkinder im Fluss beim "Baden" oder bei der Übernachtung im Freien "verlieren", weil sie nicht von der Nasenspitze bis zu den Birkenstocksandalen denken. Wenn sie selbst dran glauben müssen, Erde drauf, nicht schade drum.

KM2BM
03-04-2013, 19:02
Och, in der patagonischen Wildnis mal eben ausgerutscht und dumm gefallen und dann noch mutterseelenallein unterwegs, kann durchaus ungemütlich genug werden! Also zumindest völlig allein würd ich weder in Argentinien noch in Neuseeland noch sonst irgendwo durch die Wildnis stelzen!

Fry_
03-04-2013, 19:12
Och, in der patagonischen Wildnis mal eben ausgerutscht und dumm gefallen und dann noch mutterseelenallein unterwegs, kann durchaus ungemütlich genug werden! Also zumindest völlig allein würd ich weder in Argentinien noch in Neuseeland noch sonst irgendwo durch die Wildnis stelzen!

Man arbeitet ja noch nicht mal hierzulande allein im Wald, so man nicht ganz doof ist . Soll schon schon so mancher Waldarbeiter eine seiner Extremitäten neben sich liegen gesehen und sich geärgert haben ....

Razor
03-04-2013, 19:31
Gibt es da nicht eine Grundregel die besagt, dass man immer mindestens zu dritt unterwegs sein soll? Wenn was passiert, kann einer Hilfe holen und einer bleibt beim Verunglückten.

Nagare
03-04-2013, 19:45
Gibt es da nicht eine Grundregel die besagt, dass man immer mindestens zu dritt unterwegs sein soll? Wenn was passiert, kann einer Hilfe holen und einer bleibt beim Verunglückten.

Umso mehr Respekt vor den Abenteuer-Größen wie Rüdiger Nehberg, Les Stroud, Tim Cope, Reinhold Messner und Co.!

Razor
03-04-2013, 19:47
Umso mehr Respekt vor den Abenteuer-Größen wie Rüdiger Nehberg, Les Stroud, Tim Cope, Reinhold Messner und Co.!

:halbyeaha Auf jeden Fall, vor denen habe ich größten Respekt!

Nagare
03-04-2013, 19:48
Viel gefährlicher sind die Landschaft an sich, das Wetter, Wasserläufe, Berge, Felsen, Krankheiten und kleine Tiere wie Insekten und Schlangen etc.



Das sind auch meine größten Bedenken bei sowas!
In meinen Augen bleibt aber der Mensch noch das gefährlichste Wesen...da weiß man nie ob der ein oder andere nen Schuss weg hat... . Tiere sind da 'einigermaßen' berechenbar.

KM2BM
03-04-2013, 19:50
Man arbeitet ja noch nicht mal hierzulande allein im Wald, so man nicht ganz doof ist . Soll schon schon so mancher Waldarbeiter eine seiner Extremitäten neben sich liegen gesehen und sich geärgert haben ....

Tja, frag mal bei Bergwacht & Co....

Sorbus Aucuparia
03-04-2013, 19:50
Gibt es da nicht eine Grundregel die besagt, dass man immer mindestens zu dritt unterwegs sein soll? Wenn was passiert, kann einer Hilfe holen und einer bleibt beim Verunglückten.

Solang ich nicht alpin unterwegs bin, gehe ich eigentlich immer alleine. Aber ja drei ist eine gute Gruppengröße. Vier ist für die Psychologie noch besser weil bei drei es vorkommen kann, das zwei sich verstehen und der dritte im Bunde als 5. Rad am Wagen vorkommt. Bei 4 teilt sich das dann auf jeweils 2 x 2.

Razor
03-04-2013, 19:52
Solang ich nicht alpin unterwegs bin, gehe ich eigentlich immer alleine. Aber ja drei ist eine gute Gruppengröße. Vier ist für die Psychologie noch besser weil bei drei es vorkommen kann, das zwei sich verstehen und der dritte im Bunde als 5. Rad am Wagen vorkommt. Bei 4 teilt sich das dann auf jeweils 2 x 2.

Guter Hinweis, die Psychologie hatte ich noch gar nicht bedacht.

Vanco
03-04-2013, 20:57
Manuel Tienda Leon! ;-)

Ja so bin auch nach 1Jahr Argentinien wieder zum Airport.Von Zu hause günstig von dem ein Remi zu den Wohnhaus und dann weiter mit dem Bus.
Hab in San Telmo gewohnt.War nur in gegend Unterwegs die ich kannte,Boca nur in Gruppen.Reccolta und Palermo und das Zentrum ging auch so.Nur Calle Florida würde ich als Aufpassen. einschätzen.

KlingonJake
04-04-2013, 06:46
ich ha. jetzt nur den eingangspost gelesen...und wenn ich jetzt seit bald9monate. in Indonesien bin,dann bin ich sicher nicht der typische tourist.allerdings wird meine hautfarbe heller sein als die der meiste. leute die hier geboren sind...das ist das einzige was mich noch grossartig von den menschen hier unterscheidet denke ich.
mein lehrer in deutschland kommt aus Indonesien und hat uns damals schon gesagt,dass das hier gefaehrlich waere.wer aber nach 40jahren ueber Indonesien spricht hat den eindruck von vor 40jahren.
die menschen hier sind alle sehr nett und ich sehe wenig bis nichts von de. wovor ich gewarnt wurde.
ich wurde noch nicht einmalbueberfallen,die Muslime sind hier alles andere als fanatisch und die erziehung der kinder ist echt besser als woanders...

wichtig ist es open minded zu sein/bleiben...dann wird das alles nicht so ein problem sein...trotzdem ist es wichtig den notfallschalter immer hinten im kopf zu haben...

jkdberlin
04-04-2013, 11:18
The Most Dangerous Countries for Tourists, in Maps - Olga Khazan - The Atlantic (http://www.theatlantic.com/international/archive/2013/04/the-most-dangerous-countries-for-tourists-in-maps/274593/)