Vollständige Version anzeigen : Zweimal Schulter ausgekugelt, welche Kampfsportart nun?
Johannes934
13-04-2013, 17:50
Hallo,
nachdem ich erst ca. 6 Jahre lang Judo und im Anschluss ca. 10 Jahre Ju-Jutsu trainiert habe stehe ich nun vor der schweren Entscheidung mir eine andere Kampfkunst-/sportart zu suchen.
Zunächst habe ich mir vor etwa 1 1/2 Jahren die Schulter bei einem Wurf ausgekugelt und nun, nachdem ich dafür anfällig bin, vor etwa 6 Monaten erneut im Bodenrandory.
Aus Rücksicht auf meine Gesundheit habe ich mich nun dafür entschieden, mir eine Kampfkunst-/Sportart zu suchen, in der es weder Würfe noch Bodenkampf gibt.
Nun seit ihr dran: Welche Sportarten gibt es da?
Als erstes ist mir das klassische Karate eingefallen, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich mich mit der sehr starren Form von Katas anfreunden kann.
Ideen?
Gruß,
Johannes
Ps.: Für alle Anfänger: Die ausgekugelte Schulter ist wirklich eine sehr seltene Gefahr im Kampfsport, also keine Bange!
Zur Ergänzung hier noch das sicher sehr sinnvolle "Standardformular"
- Wo wohnst du:
Wesermarsch, also ländliches Gebiet. Bin aber bisher ca. 25km zum Training gefahren und kann daher auch weiterhin in einem großen Umkreis suchen, z.B. Bremen, Delmenhorst, Oldenburg.
- Wie wichtig ist dir Selbstverteidigung?
Unwichtig / zweitrangig / wichtig / Hauptziel
- Wie wichtig ist dir Wettkampf?
Unwichtig / zweitrangig / wichtig / Hauptziel
- Wie wichtig ist dir spirituelle Entwicklung/Philosophie?
Unwichtig / zweitrangig / wichtig / Hauptziel
- Wie wichtig ist dir Ästhetik/schöne Bewegung?
Unwichtig / zweitrangig / wichtig / Hauptziel
- Wie wichtig ist es dir, den Umgang mit Waffen erlernen?
Unwichtig / zweitrangig / wichtig / Hauptziel
- Scheust du dich vor Körperkontakt?
Igitt / Wenn's sein muss / Stört nicht / Ich liebe meine Mitmenschen
- Hast du irgendwelche Gelenk-, Rücken- oder Atemprobleme?
zweimal Schulter ausgekugelt.
- Wie stehst du in Bezug auf Schlaghärte?
Lieber nur andeuten / Leichter Kontakt / Bisschen Schmerz darf schon sein / Vollkontakt
Zusammenfassung:
Schlagt bitte alles vor, ich selber würde mich aber so einordnen:
Eine Kampfkunst/-sportart die Selbstverteidigung beinhaltet, bei der Partnertraining bestandteil ist, Aufgrund der gesundheitlichen Probleme möglichst kein Bodenkampf und Wurftechniken (leider).
Schnueffler
13-04-2013, 17:54
Wie sieht es aus mit der Stärkung der Schultermuskulatur zur Stabilisierung?
Johannes934
13-04-2013, 18:10
Nach dem mir das erste mal die Schulter ausgekugelt wurde, habe ich mir 10 Einheiten gerätegestütze Krankengymnasik verschreiben lassen. Die hier erlernten Gerätetrainingseinheiten habe ich dann noch in den folgenden Monaten ausgeführt.
Nachdem ich mir die Schulter erneut ausgekugelt habe, habe ich anstatt des Trainings erneut das Fitnesstudio aufgesucht.
Die Röntgen- und CT-Aufnahmen haben eine leicht Delle im Gelenkknochen ergeben, aber nichts schwerwiegendes. Der Orthopäde meinte aber zu mir, dass ich in Zukunft dazu neigen kann, dass die Schulter in Zukunf öfter herausspringen kann.
Daher mein Entschluss zu wechseln.
Schnueffler
13-04-2013, 18:22
Dann solltest du viele Probetrainings machen.
Johannes934
13-04-2013, 18:36
Damit habe ich bereits angefangen. Wo mir aber noch der Überblick fehlt: Es gibt ja die verschiedenen Karatestile. Ich war am Donnerstag in einem Verein der das klassische Karate trainiert, mein erster Eindruck war, dass hier sehr viel Wert auf Katas gelegt wird.
Da man aber doch einen richigen Überblick nicht nach dem ersten Training gewinnt, stehen wie du schriebst, sehr viele Probetrainings an.
Aber vielleicht helfen mir die Mitglieder hier beim sondieren. Und sei es, dass mir Kampfkunst-/sportarten empfohlen werden, auf die ich nich gekommen wären.
Wie ist es im Taekwon-Do? Wird hier der Bodenkampf/Würfe ausgeübt?
Dann fällt mir noch Kickboxen ein.
weitere???...
Durakier
13-04-2013, 18:48
Hallo Johannes934,
du bist ja jetzt nicht neu in der Szene. Ein paar Kenntnisse über so einige KK kann man bei dir wohl voraussetzen.
Es gibt ja einige KK, die den Schwerpunkt eher im Stand Up haben. Wie du schon erkannt hast, ist im Karate, wie auch im TKD, KB und MT der Bodenkampf nicht enthalten. Würfe und Hebel sind aber trotzdem Bestandteil der Prüfungsordnungen. Allerdings nicht so viele sondern eher die "Grundwürfe". Es sollte bei Weitem nicht so Schulter belastend sein, wie JJ oder Judo. Du wärst in diesem Fall wahrscheinlich sowieso eher Lehrer denn Schüler und müsstest den anderen zeigen, wie es richtig geht. ;)
Um es aber festzustellen, ob es für dich taugt, musst du allerdings Probetrainings absolvieren.
Viel Spass! ;)
Johannes934
13-04-2013, 20:28
@durakier
Danke für deine Antwort. Sicherlich kenne ich die ein oder andere KK von Lehrgängen oder gemeinsamen Trainings. Aber wie du bereits festgestellt hast, sind mir die Prüfungsprogramme der einzelnen KK nicht im Detail bekannt.
Als ich mir die Schulter das erste mal ausgekugelt habe, hat ein Trainingspartner bei mir den Kata-Guruma (Schulterrad) etwas ungünstig geworfen, so dass ich senkrecht auf meiner Schulter gelandet bin.
Leider kann das auch bei einem blöd geworfenen Seio-Nage (Schulterwurf) den man als Grundwurf bezeichnen kann, passieren.
Mein größtes Problem ist ja, dass ich Würfe liebe und mich dann selber bremsen müsste!
Was meinst du mit MT? Ich kenne MA (Martial Arts)
Ihr beide habt ja recht, es geht nichts über Probetrainings. Nur nochmal, ich wohne im ländlichen Gebiet. D.h. um was zu finden, muss ich eine Suchmaschine bemühen und dann die einzelnen Städte im Umkreis abklappern.
Finden kann man aber nur mit den entsprechenden Suchbegriffen, sprich der KK. Wer kann die Liste noch ergänzen mit weiteren KK, in denen wenig geworfen wird und möglichst kein Bodenkampf enthalten ist:
- Kickboxen
-Taekwon-Do
-Karate (Kyokushin/Vollkontakt)
- ...
Edit: Liste später ergänzt:
-Muay Thai
-Kempo
-Tang Soo Do
-Jeet Kune Do
-Wushu (oder Kung Fu),
-Wing Tsun (alle Schreibweisen),
-Krav Maga
-FMA oder Silat,
-Escrima
-Boxen
Gruß,
Johannes
Edit: Ich hoffe, ich darf hier im Forum verlinken. Du übst doch Taekwon-Do aus. Hier habe ich eine Prüfungsordnung gefunden, wo tauchen denn in der Prüfung Würfe auf? http://www.tusberne-taekwondo.de/twd/pruefungsordnung_tkd.pdf
Schnueffler
13-04-2013, 20:31
Einfach mit der Maus auf das MT gehen und warten! ;)
Ansonsten fällt mir spontan ein Kempo. Frag da mal den Lenny.
Durakier
13-04-2013, 21:44
Das mit dem MT ist ganz einfach, Muay Thai oder auch Thaiboxen.
Andere Stand Ups wären Tang Soo Do, Karate (Kyokushin/Vollkontakt), Jeet Kune Do, Wushu (oder Kung Fu), Wing Tsun (alle Schreibweisen), Hybriden, wie Krav Maga, FMA oder Silat, Escrima, Boxen. Ob sie in deiner Nähe angeboten werden müsstest du selber rausfinden.
Um auf die Prüfungsordnung im TKD zurück zukommen, es ist so, dass im Bereich Selbstverteidigung die Würfe gelehrt werden. Besonders beim 3. Kup kann man es heraus interpretieren: "freie Abwehr von Angriffen aus der nahen, mittleren und langen Distanz, sowie aus der
Bodenlage ".
Ohne Würfe kommst du nur beim Boxen aus. bei allen anderen sind Würfe enthalten. Diese werden aber bei Weitem nicht so häufig trainiert, wie im Judo oder JJ. Auch hast du bei allen KK die Fallschule enthalten. Du solltest also die Judo-Rolle können ;)
Was glaube ich wichtiger ist, du solltest das mit deiner Schulter psychologisch aufarbeiten. Vielleicht kennst du das Phänomen, du denkst an etwas Negatives und versuchst es zu vermeiden und im Endeffekt passiert das Negative, eben weil du so gehandelt hast.
Du scheinst ja das deutsche JJ zu machen. Hier kann man sich doch ein bisschen spezialisieren. Man muss doch nicht nur Würfe oder so machen, man kann sich doch auch eher auf Stand Up konzentrieren. Wäre das denn nicht eine Möglichkeit?
Johannes934
13-04-2013, 22:10
@Durakier
Hej Klasse, dass ist doch eine Umfangreiche Aufzählung. Klar, suchen kann und werde ich selber, ob sie in meinem Umfeld angegeben werden.
Zu deinen Ausführungen bezüglich Prüfungsordnung.
Danke für deine Erläuterungen. Hm, insofern bin ich beim TKD auch nicht weiter als beim JJ, abgesehen davon, dass dies nicht ganz so häufig gemacht wird.
Die Fallschule wird sowohl beim Ju-Jutsu als auch beim Judo trainiert. Wenn auch etwas unterschiedlich. Diese beherrsche ich, auch wenn ich sie, wie jeder trainierende immer wieder perfektionieren muss.
Solange ich diese konzentriert ausführe, sehe ich da die Gefahr auch als gering. Es ist eher so, dass ich mir die Schulter wenn ich nicht ausreichend kontrolliert geworfen werde, wieder auskugeln könnte.
Was die pschologische Aufarbeitung betrifft. Sicherlich geht man nach einem solchen Ereignis immer sehr vorsichichtig an das Training heran.
Beim zweiten Mal, als die Schulter raussprang, war ich gerade in einem herrlichen Bodenrandorie, war im Vierfüßlerstand und hatte einen schweren Partner auf mir liegen. Dabei muss ich die Schulter stark belastet und zugleich verdreht haben. ... zum Glück trainierte im Nebenraum gerade ein Chirurg. Hinterher hatte ich sogar bei den ersten Liegestützen bambel. Aber sobald ich gemerkt habe, dass es wieder läuft, rückt die Kopfsache in den Hintergrund.
Ja, ich trainiere das deutsche JJ und überlege selber auch, weiter zu trainieren und mich einzuschränken. Ist halb nur im Training blöd, zu sagen. Stopp, wirf mich bitte nicht, oder beim Bodenrandory mache ich nicht mit. Aber es würde sicherlich gehen.
Danke für die Hilfreichen Gedanken.
*grübel*
Schnueffler
13-04-2013, 22:34
Ja, ich trainiere das deutsche JJ und überlege selber auch, weiter zu trainieren und mich einzuschränken. Ist halb nur im Training blöd, zu sagen. Stopp, wirf mich bitte nicht, oder beim Bodenrandory mache ich nicht mit. Aber es würde sicherlich gehen.
Danke für die Hilfreichen Gedanken.
*grübel*
Sprich mit deinem Trainer!
Ich habe auch zwei Schüler, die körperliche Einschränkungen haben. Einer Knie, der andere Rücken.
Da gehe ich auch drauf ein, bei den SV Sachen, das ich denen Variationen zeige, was die machen können. Bei anderen Sachen sollen sie sich mit ihren Partnern absprechen, was sie machen und wie intensiv!
Ist halb nur im Training blöd, zu sagen. Stopp, wirf mich bitte nicht, oder beim Bodenrandory mache ich nicht mit. Aber es würde sicherlich gehen.
*grübel*
Doch genauso läuft es, wenn man gesundheitlich " eingeschränkt " ist.;)
Wir haben einen, der hat sich beim Training gelegentlich die Schulter ausgerenkt.
Mittlerweile wurde er operiert und es passiert nicht mehr.
Da achtet man jetzt drauf, ihn beim Werfen oder Hebeln nicht zu stark zu fordern, oder er sagt rechtzeitig Bescheid.
Ein anderer hatte mal einen doppelten Bandscheibenvorfall, er wird gar nicht geworfen.
Der nächste hat Knieprobleme, da werden Lowkicks oder Angriffe auf die Beine nicht gemacht.
Es funktioniert schon, musst nur anders trainieren, also das Training deinem Körper anpassen.
Wettkämpfe kannst du dann knicken, aber suchst du ja auch nicht.
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