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Vollständige Version anzeigen : Prüfung zum 6. Dan (usw.) / Bedeutung 6. Dan



Panther
18-04-2013, 05:13
Hallo Leute,

macht es für Euch Sinn eine Prüfung zum 6. Dan (usw.) im Programm (Jiu-Jitsu / Ju-Jutsu) zu haben?
Oder kann ein 6. Dan nur durch Verleihung erreicht werden?

Der Frage schließt sich unweigerlich die nächste Frage an.

Wie ist die Bedeutung der Dangrade ab 6. Dan?
Sind es Grade für Funktionäre - um deren langjährige Arbeit zu ehren?
Oder sind es Grade für Großmeister - welche Fähigkeiten haben welchen einen 6. Dan rechtfertigen?

Vielen DANK

Heiko

Brummer
18-04-2013, 06:32
Ich denke um einen 6. Dan zu erreichen bedarf es schon mehr als
bloße Technik.
Ich finde die Regelung gut daß ab einem gewissen Grad nur noch vergeben wird.
Denn ab einer gewissen Technikreife geht in dem Bereich nicht mehr viel.
Es wird ja in der Regel vom geistigen(spirituellen) mehr verlangt.
Dann ist eben die Frage wer und vor allem wie soll das beurteilt werden?
Bei einer Technik ist klar erkennbar ob diese richtig oder falsch ist des wird im spirituellen Bereich eben wesentlich schwieriger zu beurteilen

Ju-Jutsu-Ka
18-04-2013, 07:18
Es wird ja in der Regel vom geistigen(spirituellen) mehr verlangt.


Sorry, das ist Mumpitz

Es können ja auch 2-5. Dan verliehen werden und zwar für das Gleiche.
Manchmal werden die auch verschenkt (1 Jahr Mitglied im neuen Landesverband und schwupps ist der 4. Dan da), gibt es aber auch zum 6. Dan.

Wenn jemand sehr gute Vereins- oder Verbandsarbeit bzw. sehr gute Wettkampferfolge gezeigt hat, kann er einen Dan verliehen bekommen.

Ob das jetzt der 3. oder 6. ist hängt nunmal davon ab welchen Dan-Grad er vorher hatte und nicht wie "spirituell" er ist

Brummer
18-04-2013, 07:36
Ich habe ja nicht geschrieben wie es gehandhabt wird sondern
wie ich denke, dass es sein sollte ;)
War vielleicht nicht zu erkennen....sorry

bugei
18-04-2013, 07:41
Mal unabhängig vom JJ: Im Kodokan werden mWn Prüfungen bis zum Nanadan abgenommen bzw sind abgenommen worden. In der Tube findet sich ein Video (wahrscheinlich nicht nur eines) mit Ausschnitten einer Prüfung * zum 8. Dan Shotokan Karate in Japan, um nur mal zwei Beispiele zu bringen.
Da stellt sich mir doch die Frage, woher kommt die Meinung, daß der 6.Dan ein "Großmeistergrad" sei und nur noch verliehen werden könne ( das ist kein Angriff an Deine Adresse, Panther!). Wenn man sich an die japanische Leseart hält, beginnen die Lehrergrade ab dem 5. Dan, ergo ist ein Rokudan ein erfahrenerer Lehrer, aber noch lange kein Großmeister. ( Ich weiss, hierzulande wird das oft anders gesehen, da ist ja manchmal schon ein Shodan der nächste nach Gott ;) )
Und das erwähnte "mehr als Technik" läßt sich auch in einer Prüfung demonstrieren. Ich hatte vor Jahren das Privileg, einen der Söhne von Gogen Yamaguchi auf einem Lehrgang zu erleben. Der Mann hat eine Ausstrahlung, die sich fast mit Händen greifen läßt.....
Ansonsten mag die Verleihung von Graduierungen durchaus gerechtfertigt sein, aber es sollten schon gute Gründe dafür vorliegen. Ob langjährige Verbandsarbeit einer davon ist, mag jeder für sich selber entscheiden. Für mich wäre es keiner.

Edit: * Gefunden
Prüfung 8.Dan Yahara Sensei (http://www.youtube.com/watch?v=H4VUuXriZO8)

Franz
18-04-2013, 08:11
was Großmeister ist und was nicht kann ja jeder Verband für sich selbst definieren.
Beim DJJV geht das soweit ich das mitbekommen habe ab 6. Dan los und dieser wird nicht geprüft sondern verliehen. Sind schon tehnisch sehr gute Leute aber den Ausschlag für die Verleihung gibt dann letztendlich Arbeit für den Verband, Vereinsgründung in einem bisher unerschlossenem Gebiet vor 30 Jahren, Landeslehrwart über viele Jahre, Bundestrainer über viele Jahre. Ich habe bisher keinen getroffen der nicht technisch herausragend gewesen wären.

Schnueffler
18-04-2013, 08:21
Das ist doch immer die gleiche Diskussion. Warum und nach welchen Kriterien wird verliehen, wer entscheidet es?
Wie sehr unterscheidet sich das technische Verständnis von zwei Leuten mit dem 5. Dan voneinander, so dass der eine den nächsten Dan bekommt, der andere nicht.
Oder wie wird die Verbandsarbeit gemessen?
Oder wie soll man solche Angebote verstehen, wenn man als 3. Dan auf nen Lehrgang gesagt bekommt: Komm in meinen Verband und du erhälst den 8. Dan.

Panther
18-04-2013, 13:42
Eine Anekdote fällt mir noch zum Prinzip des reinen erreichen des 6. Dan nur durch Verleihung ein.
Ein Bekannter sagt mal zu mir (lange Jahre 5.Dan / Trainer / usw.): "Ich kann nie den 6. Dan erreichen - ich bin einfach zu dick um den Oberen in den A. zu kriechen".

Mir wurde auch schon von mehreren Quellen berichtet das es 6. Dan und drüber gibt welche nur den 1. Dan als Prüfung gemacht haben und dann alles durch Verleihung weiter bekommen haben und zwar nicht für Wettkampfserfolge usw. sondern wegen Funktionärstätigkeit im Verband.

Wie kann man durch Funktionärstätigkeit auf geistige oder spirituelle Entwicklung schließen?

Brummer
18-04-2013, 14:07
durch geistreiche Sachen.......himbeergeist......williams birne ect :D

Schnueffler
18-04-2013, 14:52
Wie kann man durch Funktionärstätigkeit auf geistige oder spirituelle Entwicklung schließen?

Kann es nicht auch einfach eine Anerkennung sein, weil man sich den A... aufreißt um seine KK/KS zu verbreiten?

Franz
18-04-2013, 14:59
und für den Band sind Ehrennadeln und Gürtel billiger als Boni Auszahlungen *G*

Schnueffler
18-04-2013, 15:27
und für den Band sind Ehrennadeln und Gürtel billiger als Boni Auszahlungen *G*

Richtig! Und manche Menschen machste damit auch glücklicher als mit Geld!

Panther
18-04-2013, 15:36
Kann es nicht auch einfach eine Anerkennung sein, weil man sich den A... aufreißt um seine KK/KS zu verbreiten?

Dafür gibt es Ehrenurkunden!
Aber wie wird man dadurch zum Großmeister? 6.Dan ist nun mal in Deutschland oft der Großmeister.

Schnueffler
18-04-2013, 15:43
Dafür gibt es Ehrenurkunden!
Aber wie wird man dadurch zum Großmeister? 6.Dan ist nun mal in Deutschland oft der Großmeister.

Mh, bei uns z.B. sieht man nirgends die Bezeichnungen Meister oder gar Großmeister.
Okay, mal bei einem Pressebericht, aber intern?

max.warp67
18-04-2013, 16:37
So ein verliehener 6. Dan und aufwärts ist doch nur als tragbare Ehrenurkunde und Dankeschön für die für den Sport oder Verband geleistete Arbeit zu sehen.

Die Leute die dieses Dankeschön im DJJV bekommen haben oder noch bekommen werden haben viel für andere Sportler und ihre Sportart getan.

Das sehen die hohen Danträger die ich so kenne auch so. Da hält sich keiner für einen krasseren Kämpfer wegen dem rot-weissen Gürtel. Wie denn auch, wenn man die Teile kriegt liegt der körperlich Höhepunkt doch weit hinter einem.

Eigentlich doch alles cool und relaxt.

Stefan1990
18-04-2013, 17:04
Wenn man so sieht, wieviele dutzende "Bahnschranken" auf manchen Lehrgangsgruppenfotos zu sehen sind, können die Anforderungen ja teilweise nicht sonderlich hoch sein. Aber dafür müsste es ja von top durchorganisierten Verbänden ja nur so wimmeln :cool:

Panther
18-04-2013, 17:24
Die andere Frage war ja - was spricht eigentlich gegen eine Prüfung?

Stefan1990
18-04-2013, 18:11
Generell wird ja auch vor einer Verleihung geprüft, ob derjenige es verdient hat, "das heilige Absperrband" überreicht zu bekommen. Jedenfalls sollte es so sein. Nur findet diese Prüfung scheinbar nichtmehr sonderlich unter sportlich-technischen Aspekten statt.

Wobei ich finde, dass ein 5. Dan keine Rechtfertigung ist, nichtmehr an sich und seinen Fähigkeiten zu feilen - ich hatte vor einiger Zeit einmal von einem 3. Dan gehört, der laut Aussage eines seiner Schüler, nichtmehr an Lehrgängen teilnimmt. Das wäre für mich z.B. ein Ausschlusskriteritum, was das Verleihen der nächst höheren Dan-Stufe anginge. Dass man vom 60jährigen, der seit 40 Jahren auf der Matte steht, keine 100 Liegestütze und nen doppelten Salto mehr verlangt, versteht sich ja von selbst... wenn derjenige aber seit 10 Jahren bewusst langsam stagniert und verfettet, ist das in meinen Augen kein Kandidat für einen 6. Dan. Egal wieviele Verbandsfeiern er schon organsisiert hat.

Es ist aber definitiv ein schwieriges Thema und man muss sicherlich stark abwägen, was man verlangen kann und wo man gegebenenfalls auf dem Teppich bleiben muss :)

Schnueffler
18-04-2013, 20:42
Jepp. Ich denke immer das die Leute ihrem Alter angepasst alles geben. Kenne da so einige Leute mit der Bahnschranke, die wenn sie nicht als Referenten tätig sind, dann machen sie mit. Und sie kommen pläddernass runter.

bugei
18-04-2013, 20:47
...das die Leute ihrem Alter angepasst alles geben. Kenne da so einige Leute mit der Bahnschranke, die wenn sie nicht als Referenten tätig sind, dann machen sie mit. Und sie kommen pläddernass runter.

Das ist der richtige Wind.
Es gibt leider aber auch das Gegenbeispiel, daß Leute mit dem drölften Dan weniger Ahnung haben als ein Braungurt; nicht etwa, weil sie aufgrund fortgeschrittenen Alters nicht mehr können, sondern weil sie noch nie konnten.
Aber das ist ein anderes Thema.

Schnueffler
18-04-2013, 20:53
Das ist der richtige Wind.
Es gibt leider aber auch das Gegenbeispiel, daß Leute mit dem drölften Dan weniger Ahnung haben als ein Braungurt; nicht etwa, weil sie aufgrund fortgeschrittenen Alters nicht mehr können, sondern weil sie noch nie konnten.
Aber das ist ein anderes Thema.

Und an den von mir genannten Leuten orientiere ich mich dann doch lieber.

Sandra1970
19-04-2013, 15:39
Hallo Leute

Ob man einen 6. Dan durch Prüfung oder durch Verleihung bekommen kann ist doch in erster Linie abhängig, in welchem Verband man das Ding bekommen möchte.

Als erstes gibt es die einschlägigen Kaufverbände, wo man für den Obulus X den 6. Dan verliehen bekommt.

Dann die Wechselverbände, wo man wenn man mit ein paar Leuten eintritt, in den nächsten Monaten den " Danke Dan" bekommt, möglichst den 6. oder höher.

Aber in den angesehen Verbänden wir schon darauf geachtet, das Personen, die schon etwas geleistet haben die Graduirung bekommen.
Wenn ich richtig gerechnet habe, muß man z.B. im DJJV mindestens 20 - 24 Jahre aktiv sein, um überhaupt den 6.Dan bekommen zu können.
Wenn ich im Judo ( DJB) schaue, da sind die hohen Danverleihungen wirklich nicht sehr häufig.

Und dann die Verbände, die Prüfungen anbieten. Sicher macht diese Schiene auch sinn, aber werden diese Grade in den anderen Verbänden anerkannt ???
Die meisten Verbände haben doch schon probleme die Prüfungsordnung bis zum 5. Dan sinnvoll zu Gliedern.
Eine Prüfung zum 6.Dan hatte den Sinn, das jeder der den Grad machen will, eine Changse hat, und niemand gebauchpinselt werden muß, oder irgendeine Tour gefahren werden muß.

Aber wer ist dann Prüfer für den Grad ????

Werden diese Personen fair und objektiv prüfen können ???

Hat alles Vor und Nachteile,..

Gruß Sandra

bugei
24-04-2013, 07:44
.

Und dann die Verbände, die Prüfungen anbieten. Sicher macht diese Schiene auch sinn, aber werden diese Grade in den anderen Verbänden anerkannt ???
Die meisten Verbände haben doch schon probleme die Prüfungsordnung bis zum 5. Dan sinnvoll zu Gliedern.
Eine Prüfung zum 6.Dan hatte den Sinn, das jeder der den Grad machen will, eine Changse hat, und niemand gebauchpinselt werden muß, oder irgendeine Tour gefahren werden muß.
Also mir persönlich wäre eine Prüfung deutlich lieber als eine Verleihung ( das mag daran liegen, daß ich aus einer KK komme, wo die meisten hohen Graduierungen verliehen werden)


Aber wer ist dann Prüfer für den Grad ????

Werden diese Personen fair und objektiv prüfen können ???
Wer verleiht denn sonst einen drölften Dan? wenn niemand da ist, der eine höhere Graduierung hat, wird die ganze Geschichte sowieso lustig.
Und wenn Du einem Prüfer unterstellst ( eh Du jetzt aufschreist, genau das tust Du), er würde nicht fair prüfen... tja, sowas gibts. Aber in dem Falle ist auch eine Verleihung genauso fragwürdig. Ist rum wie num.

BTW: Mehrere Fragezeichen machen einen Satz nicht wirklich wertvoller ;)

Shimin
26-06-2018, 13:46
Ich habe den 6. Dan im Ju-Jitsu auf einem internationalen Seminar von der World Ju-Jitsu Federation verliehen bekommen, das war am 11.09.2004.

Da machte ich schon 23-Jahre Ju-Jitsu in Zusammenhang mit Tai-Jitsu. Insgesamt betreibe ich nun seit dem 13.01.1966 die verschiedensten Martial Arts Systeme.

Allerdings wurde ich auf dem Weg zum 6.Dan vorher schon getestet, da gab es verschiedene Dinge die ich ausführen musste:

- Trainereinsätze auf Seminaren für Kyu-/ und Dan-Grade
- Besuch von mehreren Weiterbildungsseminaren für Trainer
- Mitarbeit im Vorstand, z.B. auf der technischen Ebene (bei mir war es der technische Aufbau des Ju-Jitsu in NRW als Landesreferent).
- regelmäßige Jahreshauptversammlungen besuchen, das auch gesehen wird, das eine Zusammenarbeit mit dem Hauptvorstand besteht.
- Ausrichter der Deutschen Kata-Meisterschaft der World Ju-Jitsu Federation Germany in Gelsenkirchen.

Danach, was einige Jahre dauerte, hat das technische Gremium und Vorstand der World Ju-Jitsu Federation Germany entschieden, mir den 6. Dan Ju-Jitsu zu verleihen.

Am 29.11.2009 wurde ich zum 7.Dan Ju-Jitsu ernannt. Seit einigen Jahren betreibe ich das Krav Maga, das ca. 6 x die Woche, berufsbedingt und privat.


Gruß Horst