Schlagsacktraining sinnvoll? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Schlagsacktraining sinnvoll?



Aning
20-04-2013, 15:56
Hiho,
viele WTler trainieren ja mit solchen Schlagsäcken:
Original Wing Tsun Wandschlagsack mit 3 Sektionen: Amazon.de: Sport & Freizeit (http://www.amazon.de/Original-Wing-Tsun-Wandschlagsack-Sektionen/dp/B005U2ZXBE/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1366465993&sr=8-2&keywords=wing+tsun)
Findet ihr die eigentlich sinnvoll? Ich könnte mir vorstellen, dass sie evtl. suboptimal sind, da man an diesem Trainingsgerät die Beinarbeit nicht mit den Schlägen verknüpfen kann wie man das bei einen Sandsack machen kann. Dafür kann man so ein Teil aber nahezu überall aufhängen.
Was meint ihr? Benutzt ihr dieses Trainingsgerät?

mykatharsis
20-04-2013, 17:45
Bin kein Fan von dem Ding, aber besser als nix.

angHell
20-04-2013, 19:30
Hat Vor- und Nachteile. Kannst halt kontinuierlich Deine Schlagkraft steigern, auch die Struktur und einige andere Anforderungen die das WC Training (wahrsch.) mitbringt. Macht aber den Sandsack nicht überflüssig (Distanz, Bewegung...)

BUJUN
21-04-2013, 08:49
So wie immer: wenn man weis wie's richtig geht und keinen albernen
so Viele wie möglich so schnell wie möglich mit möglichst wenig Krfat / Druck ...

Robb
21-04-2013, 08:59
Für Wt training sinnvoll. Und dat ding ist besser Abendfrust konstruiert als Holzpanele.

Aramon
22-04-2013, 16:49
Ich benutze so einen Wandschlagsack. Schlecht finde ich die Teile nicht, es ist platzsparend und schnell aufgebaut. Außerdem fühlen sich Kettenfauststöße gegen einen Widerstand komplett anders an, als wenn man nur in die Luft schlägt.

Und wenn man am Wandschlagsack noch eine Markierung anbringt, lernt man präzise zu Schlagen.

WT-Herb
22-04-2013, 19:25
Hallo Aning,

es ist eine Methode von mehreren, den Fauststoß zu trainieren. Man sollte den Fauststoß nicht einseitig üben, sondern in unterschiedlichen Anforderungen. Der Wandsandsack hat gewisse Vorteile, ein frei hängender schwerer Sandsack hat andere Vorteile und das freie Schlagen trainiert ebenso in einem bestimmten Aspekt den Fauststoß.

Wichtig für alle Schlagübungen ist es, die Übung „ernsthaft“ zu betreiben, nicht daher zu leiern und sich in jedem einzelnen Fauststoß den Anspruch zu erlauben, dass es dieser eine Fauststoß wäre, der kampfentscheidend ist.



Gruß, WT-Herb

mykatharsis
22-04-2013, 20:14
Außerdem fühlen sich Kettenfauststöße gegen einen Widerstand komplett anders an, als wenn man nur in die Luft schlägt.
Echt? Muss ich mal ausprobieren. :rolleyes:

Schellenbaum
23-04-2013, 12:58
Man sollte den Fauststoß nicht einseitig üben, sondern in unterschiedlichen Anforderungen. Der Wandsandsack hat gewisse Vorteile, ein frei hängender schwerer Sandsack hat andere Vorteile und das freie Schlagen trainiert ebenso in einem bestimmten Aspekt den Fauststoß.

Wichtig für alle Schlagübungen ist es, die Übung „ernsthaft“ zu betreiben, nicht daher zu leiern und sich in jedem einzelnen Fauststoß den Anspruch zu erlauben, dass es dieser eine Fauststoß wäre, der kampfentscheidend ist.
(Ergänzung)
Wobei ich davon abraten würde, Fauststöße in die Luft (das meinst du mit "freien Schlagen", oder?) mit voller Kraft auszuführen. Kann leicht in die Gelenke gehen.

Robb
23-04-2013, 17:52
Und bei Faustschläge Handschuhe. Dat ist wichtig wegen der Hygenie und Gelenkschonung..

WT-Herb
23-04-2013, 20:02
Hallo Schellenbaum,

Wobei ich davon abraten würde, Fauststöße in die Luft (das meinst du mit "freien Schlagen", oder?) mit voller Kraft auszuführen. Kann leicht in die Gelenke gehen. Dann machst Du sie fehlerhaft. Gerade diese sind die einzigen, die mit voller Kraft UND Streckung geschlagen werden können. Und genau DAS konditioniert das richtige Bewegen. Jede Zurückhaltung konditioniert auch diese Zurückhaltung. Wenn es hierbei zu Schmerzen im Ellenbogen kommen sollte, wird die Bewegung falsch ausgeführt. Insofern ist dies sogar eine gute Selbstkontrolle, den Arm beim Fauststoß „nicht“ zu überstrecken.

Gruß, WT-Herb

Aning
23-04-2013, 22:02
Hallo Schellenbaum,
Dann machst Du sie fehlerhaft. Gerade diese sind die einzigen, die mit voller Kraft UND Streckung geschlagen werden können. Und genau DAS konditioniert das richtige Bewegen. Jede Zurückhaltung konditioniert auch diese Zurückhaltung. Wenn es hierbei zu Schmerzen im Ellenbogen kommen sollte, wird die Bewegung falsch ausgeführt. Insofern ist dies sogar eine gute Selbstkontrolle, den Arm beim Fauststoß „nicht“ zu überstrecken.

Gruß, WT-Herb

Was sind denn deiner Meinung nach die Fehler die zu Schmerzen führen bzw. worauf muss man besonders achten?

openmind
24-04-2013, 10:05
Sollte der Fauststoß in die Luft denn nicht bis zur vollen Streckung des Arms
ausgeführt werden? Bei mir ging das auch immer ziemlich auf die Ellenbogen-
gelenke. Wenn man versucht, die Dinger wuchtig zu machen, ist der Grat
zwischen Streckung und Überstreckung ein ziemlich feiner.

_

WT-Herb
24-04-2013, 20:51
Hallo Leute,

<auf die Ellenbogen> gehen die Dinger, wenn man sie falsch macht. Das können verschiedene Fehler (Ursachen) sein. Hinweise:

* „Rudernd“ geschlagen bewegt sich die Faust schon abwärts, während der Ellenbogen sich noch aufwärts beweg. Hierbei kommt es dann zur Überstreckung des Ellenbogens, wenn die Gerade erreicht wurde sich aber weiter auf-/abwärts bewegt wird.

* Faust bewegt sich in der Phase der Streckung abwärts (der häufigste Fehler). Das ergibt da Gleiche, wie im ersten Hinweis.

* <Nicht mit der Faust schlagen>... Ja, Ja.... :D Damit ist folgendes gemeint. „Was beweg die Faust?...“ Bewegt die Faust die Faust, dann „zieht“ sie den Arm hinter sich her, den Ellenbogen nach oben. Dann entsteht in der Phase der Streckung das Gleiche, was bei einem Seil passieren würde, welches man an den beiden Enden anfassend strecken würde. Ein Gegenstand, der Mitte aufläge, würde nach oben beschleunigt. Das passiert dann mit dem Ellenbogen. Richtig geschlagen bewegt der Ellenbogen die Faust nach vorne, ähnlich, würde man den Unterarm als Lanze betrachten und diesen in den Gegner rammen wollen. Dabei bewegt sich nun der Ellenbogen selbst vor und hat in der Horizontalen seine größte Reichweite und würde auf diese Weise den Unterarm mit der Faust nach vorne abschicken. Richtig ausgeführt „kann“ es hiebei nicht zur Überstreckung kommen.


Es gibt sicherlich noch Anderes, was man falsch machen kann. Das sind, aus meiner Sicht, die wichtigsten Hinweise.


Gruß, WT-Herb

openmind
24-04-2013, 21:03
Korrekt ausgeführt, geht beim Schlag auch die Schulter zurück, richtig?

_

Ma Shao-De
24-04-2013, 21:06
* „Rudernd“ geschlagen bewegt sich die Faust schon abwärts, während der Ellenbogen sich noch aufwärts beweg. Hierbei kommt es dann zur Überstreckung des Ellenbogens, wenn die Gerade erreicht wurde sich aber weiter auf-/abwärts bewegt wird.

* Faust bewegt sich in der Phase der Streckung abwärts (der häufigste Fehler). Das ergibt da Gleiche, wie im ersten Hinweis.

* <Nicht mit der Faust schlagen>... Ja, Ja.... :D Damit ist folgendes gemeint. „Was beweg die Faust?...“ Bewegt die Faust die Faust, dann „zieht“ sie den Arm hinter sich her, den Ellenbogen nach oben. Dann entsteht in der Phase der Streckung das Gleiche, was bei einem Seil passieren würde, welches man an den beiden Enden anfassend strecken würde. Ein Gegenstand, der Mitte aufläge, würde nach oben beschleunigt. Das passiert dann mit dem Ellenbogen. Richtig geschlagen bewegt der Ellenbogen die Faust nach vorne, ähnlich, würde man den Unterarm als Lanze betrachten und diesen in den Gegner rammen wollen. Dabei bewegt sich nun der Ellenbogen selbst vor und hat in der Horizontalen seine größte Reichweite und würde auf diese Weise den Unterarm mit der Faust nach vorne abschicken. Richtig ausgeführt „kann“ es hiebei nicht zur Überstreckung kommen.

Das deckt sich 100% mit meinen Erfahrungen.

Es gibt jedoch Ausnahmen und zwar wenn jemand bei gestrecktem Arm nicht auf 0 kommt. Das heisst der arm voll gestreckt nicht gerade ist sondern noch 1-2 Grad gewinkelt. Das müsste man als Instruktor schnellstens erkennen, sonst kommt das nicht gut.
Bei Frauen ist das meist eh kein problem, weil die von Natur aus den Arm um bis zu 7-8 Grad über den geraden Nullpunkt hinaus bewegen können.
Achtet mal drauf, ist bei fast jeder Frau so.

angHell
25-04-2013, 02:44
Beides dito. Und ich bin sehr erstaunt über den überaus konstruktiven Beitrag von Herb.

Faust muss beim Aufprall gerade stehen könnte man noch ergänzen.

Esse quam videri
25-04-2013, 12:06
wenn du einen tennisball auf die armbeuge legst und schlägst, dann soll der ball nicht nach oben, sondern nach vorne gehen.

gruss

Nico S.
04-06-2013, 08:26
Ich benutze lieber einen Sandsack aber denke
das Prinzip ist gleich. Es ist effektiv wenn man
die richtigen Techniken kennt um die härte der
Kettenfäuste zu erhöhen. Dies ist besonderes
wichtig da genau aus diesem Grund auch viel schlechtes
über W/VT gesagt wird. Wenn man keine Power in den
Schlägen hat bringt das System nähmlich nur sehr wenig
außer man trifft Zonen wie den Kehlkopf. Allerdings ist dies
meist mit einem hohen Todesrisiko verbunden dass aus rechtlichen
Gründen nicht jeder eingehen möchte.

vtsteff
04-06-2013, 08:35
Wenn du ein Haus bauen willst, brauchst du ein anständiges Fundament. Genauso ist es auch in der KK. Sehr gut um Fitness, Kraft und Ausdauer zu trainieren. Jedenfalls einen Teilbereich des Körpers.

derKünstler
05-06-2013, 22:53
Hallo Schellenbaum,
Dann machst Du sie fehlerhaft. Gerade diese sind die einzigen, die mit voller Kraft UND Streckung geschlagen werden können. Und genau DAS konditioniert das richtige Bewegen. Jede Zurückhaltung konditioniert auch diese Zurückhaltung. Wenn es hierbei zu Schmerzen im Ellenbogen kommen sollte, wird die Bewegung falsch ausgeführt. Insofern ist dies sogar eine gute Selbstkontrolle, den Arm beim Fauststoß „nicht“ zu überstrecken.

Gruß, WT-Herb

Ich glaube, da muss KRK noch ein wenig weiterforschen, um dann als großes "Geheimnis" zu offenbaren, dass eben KEIN Gelenk im Körper völlig gestreckt werden darf (gleichgültig auf welche Weise) und er das insgeheim ja schon min 3 Jahre so praktiziert und u.a. deshalb all seinen Meisterschülern um mehrere Nasenlängen voraus ist. ;)

Ansonsten: Ja Wandsack ist gut, um die Verbindung von Fuß ( Ballen oder Verse je nach Art des Schlages) über den Körper zur Faust zu TESTEN.
Zum EInüben wird das so langsam gemacht, dass man keinen Sack dafür braucht, :)

Aber ab und an testen und dabei auch die Knochenkette an die stärker werdene Belastung gewöhnen (die man sich durch das feine Training erarbeitet hat) ist sehr sinnvoll.
Vorausgesetzt, man will wirklich jemand so fest hauen, dass man sich selbst Verletzen könnte :)

Gruß, DK