1..2..3..K.o. [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Paradiso
21-04-2013, 16:00
Was mich interessiert, welche Strategie ihr im Wing Chun bevorzugt.

Die WT Fraktion reagiert ja, die VT Fraktion agiert..aber wieviel Schritte sind bis zum K.o. nötig und gibt es eine Alternative zum K.o.?

Beispiel 1: Boxer schlägt zu und das mit K.o. Wirkung.

Beispiel 2: Vt ler trappt die Arme des Gegners, oder kommt in die Flanke, oder verdreht ihn, oder bricht sein Gleichgewicht und schlägt K.o.

Beispiel 3: WT ler lässt den Angriff ins Leere laufen und nutzt die Energie des Angeifers zum K.o.

Gibt es überhaupt im Wing Chun Konzepte, den Gegner ohne Trapping oder weichem Aufnehmen direkt K.o. zu schlagen?

Aning
21-04-2013, 16:03
Öh, du kannst natürlich auch direkt falls möglich deinem Kontrahenten die Faust ins Gesicht drücken. Warum sollte man das im WT nicht dürfen?

Paradiso
21-04-2013, 16:07
Öh, du kannst natürlich auch direkt falls möglich deinem Kontrahenten die Faust ins Gesicht drücken. Warum sollte man das im WT nicht dürfen?

Und das übst du mit Blitz defence oder wie? Wieviel Deeskalationsstufen hast du vor deinem Schlag versucht?

Kamfara
21-04-2013, 16:07
Was mich interessiert, welche Strategie ihr im Wing Chun bevorzugt.

Die WT Fraktion reagiert ja, die VT Fraktion agiert..aber wieviel Schritte sind bis zum K.o. nötig und gibt es eine Alternative zum K.o.?

Beispiel 1: Boxer schlägt zu und das mit K.o. Wirkung.

Beispiel 2: Vt ler trappt die Arme des Gegners, oder kommt in die Flanke, oder verdreht ihn, oder bricht sein Gleichgewicht und schlägt K.o.

Beispiel 3: WT ler lässt den Angriff ins Leere laufen und nutzt die Energie des Angeifers zum K.o.

Gibt es überhaupt im Wing Chun Konzepte, den Gegner ohne Trapping oder weichem Aufnehmen direkt K.o. zu schlagen?
Beim WT wird er wahrscheinlich auch Fauststöße benutzen, um den Gegner K.O. zu machen.

Paradiso
21-04-2013, 16:12
Beim WT wird er wahrscheinlich auch Fauststöße benutzen, um den Gegner K.O. zu machen.

Du meinst Kettenfauststöße?

Ist das Konzept nicht eher Fak (Handkante) und Ellbogenschläge?

xTeax
21-04-2013, 16:14
Tatsächlich versuche ich sehr sehr selten einen K.O. durch Trapping herbeizuführen.
Lieber durch ein paar knackige Schläge, Ellbogen die natürlich versuche die Deckung zu umgehen.
Aber so Trapping ist echt was für Könnern und in der perfekten Distanz. Geht aber auch gut mal schief. Ist natürlich schwer abhängig vom eigenen Empfinden und der jeweiligen Schule, aber bei uns gehts schon darum, die Schläge für den K.O. zu nutzen. Und der Rest nur, wenn nötig.

Tigr
21-04-2013, 16:16
Am besten sind natuerlich Kettenfauststoesse - dagegen kennen herkoemmliche Stile keine Verteidigung. Wenn man dann die Doppelmesserform gelernt hat, kann man die Haende auch wie Messer einsetzen. Ist aber eben extrem toedlich!!!!

Kanopy
21-04-2013, 16:18
Nun übertreib mal nicht, die herkömmlichen Stile haben sehr wohl ein Mittel gegen KFS und im Wing Tsun werden ja auch andere Techniken als KFS geübt.

Kamfara
21-04-2013, 16:20
Du meinst Kettenfauststöße?

Ist das Konzept nicht eher Fak (Handkante) und Ellbogenschläge?

Also ich habe nicht so die Kenntnisse, ich kenn es halt nur aus dem Wushu wo Kettenfaust auch parktiziert wird. Mein Bruder macht Wushu und wenn er Kettenfaust macht siehst du seine Arme fast nicht. Wer davor steht und getroffen wird, bei dem sind die Lampen aus :D Und Ellbogenschläge sind eher Muaythai denke ich.

Paradiso
21-04-2013, 16:22
Am besten sind natuerlich Kettenfauststoesse - dagegen kennen herkoemmliche Stile keine Verteidigung. Wenn man dann die Doppelmesserform gelernt hat, kann man die Haende auch wie Messer einsetzen. Ist aber eben extrem toedlich!!!!

Hände wie Messer zu benutzen, lernt man im WT doch schon mit der Biu Tze oder nicht? Fingerstiche schon mit der Chum Kiu.

Kamfara
21-04-2013, 16:27
Am besten sind natuerlich Kettenfauststoesse - dagegen kennen herkoemmliche Stile keine Verteidigung. Wenn man dann die Doppelmesserform gelernt hat, kann man die Haende auch wie Messer einsetzen. Ist aber eben extrem toedlich!!!!

Tödlich im übertragenen Sinne, also ich hab es schon selber gesehen, wenn der Gegner in Reichweite einer Kettenfauststoßattacke ist nützt auch alles Blocken nichts dann ist er fällig :)

BUJUN
21-04-2013, 16:30
WT-Regel Nr. 1: Ist der Weg frei - geh vor ( und kloppe ! )

NaJa - ordentliche Schlagkraft sollte schon sein ( ist aber nicht immer )

Kamfara
21-04-2013, 16:34
WT-Regel Nr. 1: Ist der Weg frei - geh vor ( und kloppe ! )

NaJa - ordentliche Schlagkraft sollte schon sein ( ist aber nicht immer )

Generell sollte man soviel Kraft haben, um die Technikek effektiv anwenden zu können, gilt nicht nur für Schläge.

BUJUN
21-04-2013, 17:13
Generell sollte man soviel Kraft haben, um die Technikek effektiv anwenden zu können, gilt nicht nur für Schläge.

Selbstverständlich muss das so sein !

Aber wenn du länger im kkb bist und dir mal die Video-Untersektion ansiehst,
wirst du diesbezüglich fürchterlich erschrecken, was da so einige unter
"Schlägen" verstehen.

Kamfara
21-04-2013, 17:16
Selbstverständlich muss das so sein !

Aber wenn du länger im kkb bist und dir mal die Video-Untersektion ansiehst,
wirst du diesbezüglich fürchterlich erschrecken, was da so einige unter
"Schlägen" verstehen.

Hehe, ich weiss was du meinst. Bevor ich mich hier angemeldet habe, habe ich als Gast schon hier gestöbert. Und mich gewundert, welche Streicheleinheiten manchmal unter den Begriffen "Kampf", "Schlagtechniken", etc anzutreffen waren :)

Tigr
21-04-2013, 17:23
Kraft spielt keine Rolle. Ein Schlag auf den Kehlkopf und das wars.

Paradiso
21-04-2013, 17:29
Kraft spielt keine Rolle. Ein Schlag auf den Kehlkopf und das wars.

Das stimmt wohl, aber meine Frage war:

1.Schlage ich sofort(zB. auf den Kehlkopf)
2.Agiere ich und trappe und dann Schlag.
3.Reagiere ich und nehme die Kraft des Gegners um den Schlag zu verstärken.

BUJUN
21-04-2013, 17:31
Kraft spielt keine Rolle. Ein Schlag auf den Kehlkopf und das wars.

Schon mal versucht - gleich und direkt ohne was anderes vorher ??

Kamfara
21-04-2013, 17:31
Kraft spielt keine Rolle. Ein Schlag auf den Kehlkopf und das wars.

Das stimmt natürlich, aber der Gegner wird sich nicht so einfach auf den Kehlkopf schlagen lassen. Wenn du keine Kraft hast wirst du den Kehlkopf des Gegners wahrscheinlich nicht treffen und wenn der Gegner die Kraft und die Technik hat, kann er das wahrscheinlicher dann eher an dir anwenden.

Kamfara
21-04-2013, 17:32
Schon mal versucht - gleich und direkt ohne was anderes vorher ??

Würde ich aus rein rechtlichen Gründen eher nicht empfehlen. ;)

BUJUN
21-04-2013, 17:33
Das stimmt wohl, aber meine Frage war:

1.Schlage ich sofort(zB. auf den Kehlkopf)
2.Agiere ich und trappe und dann Schlag.
3.Reagiere ich und nehme die Kraft des Gegners um den Schlag zu verstärken.

1. zuerst und sofort schlagen ist immer gut
2. wenn 1. nicht klappt = weitermachen
3. kommt aus dem Reich von Frau Holle

Kamfara
21-04-2013, 17:34
Punkt 3 würde ich nicht ganz in das Reich von Frau Holle abschieben. Davon leben z.B. die chinesischen Kampfkünste...

BUJUN
21-04-2013, 17:35
Würde ich aus rein rechtlichen Gründen eher nicht empfehlen. ;)

Keine Bange - ist ohne einleitende Technik so gut wie unmöglich !

Und alternativ kann man ja was anderes zu Beginn machen und Erfolg haben.

BUJUN
21-04-2013, 17:38
Punkt 3 würde ich nicht ganz in das Reich von Frau Holle abschieben. Davon leben z.B. die chinesischen Kampfkünste...

Eher einige Stilrichtungen die ja auch behaupten, mann könne Siegen ohne
zu Kämpfen oder ohne hartes Training oder "Siegen durch Nachgeben" was
ja alle friedliebenden Nicht-Kämpfen-Wollen-Könnenden Softis zur eigenen
Beruhigung nur zu gerne glauben möchten.

Kamfara
21-04-2013, 17:40
Keine Bange - ist ohne einleitende Technik so gut wie unmöglich !

Und alternativ kann man ja was anderes zu Beginn machen und Erfolg haben.

Ich denke auch dass so ein Kehlkopfschlag eher am Ende des Kampfes Erfolg haben wird wenn z.B. der Gegner schon angeschlagen ist. Denn im Normalfall weicht der Gegner entweder aus oder blockt / kontert weil er noch wahrscheinlich noch fit ist. Kommt aber auf den Gegner bzw den Ausführenden an. Aber wie gesagt, ist reine Theorie, denn sollte so ein Schlag Erfolg haben, wird der Ausführende richtig dicke Probleme bekommen.

Kamfara
21-04-2013, 17:41
Eher einige Stilrichtungen die ja auch behaupten, mann könne Siegen ohne
zu Kämpfen oder ohne hartes Training oder "Siegen durch Nachgeben" was
ja alle friedliebenden Nicht-Kämpfen-Wollen-Könnenden Softis zur eigenen
Beruhigung nur zu gerne glauben möchten.

Naja wenn es so wäre hättest du Recht. Allerdings meine ich jetzt die Stile, die die Kraft / Energie eines gegnerischen Angriffs nutzen, um eine Konterattacke zu führen. Schau dir mal Kämpfe aus dem Wushu an, da sieht man es par excellence.

Jesper Lundqvist
21-04-2013, 17:47
Ziel im Wing Chun (wie uns allen zweifellos bekannt ist ;) ):

Oberstes Ziel:

Den Gegner mit dem ersten Angriff unschädlich machen!

Da die primäre Waffe im Wing Chun der Fauststoss ist, wird hauptsächlich versucht mit dieser Waffe das oberste Ziel zu erreichen. Geht aber je nach der Situation auch mit anderen Techniken.


Andere Ziele:

Da es nicht immer möglich ist, das oberste Ziel unmittelbar zu erreichen, gibt es ein paar Schritte, um eben dahin zu kommen.

Wenn es notwendig ist, die Brücken zu kontrollieren, kann die Idee des "Yat Fong/Fook Yee" - 1 kontrolliert 2 -, also das, was gerne Trapping genannt wird. Ich habe im Thread über die "Brückenarme" etwas Näheres dazu geschrieben.

Eine andere Methode ist das "Fan Sau" ("folgende Hände") oder auch "lien wan" ("Verkettung") von Technikken.

Unter allen Umständen sollte man Aktiv und nicht Reaktiv sein - es gibt da verschieden Ansätze zum Timing, derer man sich bedienen kann.


MfG

Kamfara
21-04-2013, 17:50
Unter allen Umständen sollte man Aktiv und nicht Reaktiv sein - es gibt da verschieden Ansätze zum Timing, derer man sich bedienen kann.


MfG

Darin unterscheidet sich Wing Chun vom Wushu, welches zuerst defensiv ist, also eher reaktiv, was nicht bedeutet, dass der Wushukämpfer nur reaktiv ist. Er reagiert indem er die Kraft des Gegners in Aktion umformt, also ebenfalls dann aktiv den Konter ausführt um im besten Fall den Gegner mit dessen eigener freigesetzter Energie niederzustrecken.

Paradiso
21-04-2013, 17:52
Ziel im Wing Chun (wie uns allen zweifellos bekannt ist ;) ):

Oberstes Ziel:

Den Gegner mit dem ersten Angriff unschädlich machen!



Das würde jeder Boxer so machen.

Aber was ist, wenn ich mein Verhalten so konditioniere, daß ich erst trappe dann schlage?

Oder wenn ich, SV-technisch, den Gegner zuerst schlagen lasse um ihn für Außenstehende ganz klar als Aggressor sichtbar mache.

BUJUN
21-04-2013, 17:56
Ich denke auch dass so ein Kehlkopfschlag eher am Ende des Kampfes Erfolg haben wird wenn z.B. der Gegner schon angeschlagen ist. Denn im Normalfall weicht der Gegner entweder aus oder blockt / kontert weil er noch wahrscheinlich noch fit ist. Kommt aber auf den Gegner bzw den Ausführenden an. Aber wie gesagt, ist reine Theorie, denn sollte so ein Schlag Erfolg haben, wird der Ausführende richtig dicke Probleme bekommen.

Es ist in der Realität gar nicht so einfach, einen Gegner ernsthaft zu beschädigen, zumindest mit Tritten und Schlägen.
Brutales Grappling richtet da mehr Schaden an.
Und beileibe nicht jeder Schlag trifft die Halsschlagader, den Kehlkopf oder
das Zungenbein mit entscheidender Wirkung und schlimmsten Falls hat man
einen Schlag vergeudet, sich in eine doofe Diszanz begeben und dann
schlägts ein.

Bin ich noch bei 1.2.3. -k.o. ?

BUJUN
21-04-2013, 17:58
Das würde jeder Boxer so machen.

Aber was ist, wenn ich mein Verhalten so konditioniere, daß ich erst trappe dann schlage?

Oder wenn ich, SV-technisch, den Gegner zuerst schlagen lasse um ihn für Außenstehende ganz klar als Aggressor sichtbar mache.

Wenn's ohne trappen geht - direkt schlagen.

Gegner schlagen lassen - - - UUHH - da musste erheblich besser sein wie der
oder 90 % des eigenen Vorteils sind unwiderbringlich weg.

Kamfara
21-04-2013, 17:59
Es ist in der Realität gar nicht so einfach, einen Gegner ernsthaft zu beschädigen, zumindest mit Tritten und Schlägen.
Brutales Grappling richtet da mehr Schaden an.
Und beileibe nicht jeder Schlag trifft die Halsschlagader, den Kehlkopf oder
das Zungenbein mit entscheidender Wirkung und schlimmsten Falls hat man
einen Schlag vergeudet, sich in eine doofe Diszanz begeben und dann
schlägts ein.

Bin ich noch bei 1.2.3. -k.o. ?

Genauso siehts aus und ja - du bist noch bei 1.2.3.-k.o :D Sorry irgendwie hab ich vom Thema weg geschrieben^^

BUJUN
21-04-2013, 18:01
Genauso siehts aus und ja - du bist noch bei 1.2.3.-k.o :D Sorry irgendwie hab ich vom Thema weg geschrieben^^

Frage war an die Mod.s - brauche keine Rüffel.

TheCrane
21-04-2013, 18:24
Was mich interessiert, welche Strategie ihr im Wing Chun bevorzugt.

Die WT Fraktion reagiert ja, die VT Fraktion agiert..aber wieviel Schritte sind bis zum K.o. nötig und gibt es eine Alternative zum K.o.?

Beispiel 1: Boxer schlägt zu und das mit K.o. Wirkung.

Beispiel 2: Vt ler trappt die Arme des Gegners, oder kommt in die Flanke, oder verdreht ihn, oder bricht sein Gleichgewicht und schlägt K.o.

Beispiel 3: WT ler lässt den Angriff ins Leere laufen und nutzt die Energie des Angeifers zum K.o.

Gibt es überhaupt im Wing Chun Konzepte, den Gegner ohne Trapping oder weichem Aufnehmen direkt K.o. zu schlagen?
Ein Boxer wird in einem Kampf auch nicht mit dem ersten Angriff mit allen Mitteln den KO suchen (das ist wohl eher die Beschreibung der Universallsung im WT).

Die Strategie ist wohl sowohl im Boxen als auch im WT komplexer als hier beschrieben.

ciws
21-04-2013, 18:32
Die Fragestellung dieses Threads verwundert mich. Das erste WT-Prinzip "Ist der Weg frei, stoße vor" ist doch auch in diesem Forum weithin bekannt.

Dass man im BlitzDefence von Anfang an auch andere Möglichkeiten zur Lösung von Konfliktsituationen lernt, hat praktische Gründe. In vielen praktischen Fällen wäre es moralisch und juristisch unangemessen, sofort zu zu schlagen. Die meisten Schüler haben auch eine natürliche Hemmschwelle, das zu tun. Würde man also am Anfang nur das Zuschlagen üben, dann hätten die Schüler in der Praxis das Problem, dass sie in den meisten Fällen zu lange zögern würden, ohne sich richtig schützen zu können. Durch BlitzDefence bekommen sie ein Mittel in die Hand, das sie in den meisten Situationen anwenden können, ohne in einen moralischen oder juristischen Konflikt zu geraten, der sie zögern lässt.

Zhijepa
21-04-2013, 18:53
*** edit ***

Jesper Lundqvist
21-04-2013, 19:13
Paradiso,

ich hoffe doch dass diese Maxime in jeder schlagenden Kampfkunst an erster Stelle steht...

"Trappen" könnten man vielleicht machen, wenn die Brücken des Gegners dies erlauben - ist aber nicht immer so...

Ansonsten wäre es "Hände jagen", und das sollte im Wing Chun strengstens vermieden werden.

:)

Den Gegner zuerst schlagen lassen ist eine Frage des Timings, und hat per se nichts mit Trapping zu tun.

Ich verstehe leider nicht, was Du mit "was dann" meinst?


MfG

Finaljustice
21-04-2013, 19:37
Durch BlitzDefence bekommen sie ein Mittel in die Hand, das sie in den meisten Situationen anwenden können, ohne in einen moralischen oder juristischen Konflikt zu geraten, der sie zögern lässt.

Die juristische Praxis hat gezeigt, dass Leute juristische Überlegungen in solchen Situationen generell vollkommen ausblenden. Von einem Zögern daraus kann also beileibe keine Rede sein. Insbesondere muss ich in diesem Zusammenhang auch feststellen, dass die WT-Leute, die ich bisher - inzwischen auch persönlich - kennengelernt habe, von den juristischen Auslegungen und Anforderungen an eine Selbstverteidigungssituation im günstigsten Fall mangelhafte, im schlechtesten Fall ungenügende Kenntnisse haben. Worher das kommt, weiß ich nicht, aber wenn das die Zielsetzung ist, kann ich nach meiner Erfahrung nur sagen: Ziel gehörig verfehlt.

ciws
21-04-2013, 19:50
Na bei den zahlreichen WT-Trainierenden, die ich kenne, ist das anders, die haben die Grundkenntnisse, die ich jedem empfehlen würde.
Das Zögern in so einer Situation wird aber weniger aus juristischen Überlegungen resultieren, als aus moralischen bzw. der persönlichen Hemmschwelle.

Tigr
21-04-2013, 23:08
Du musst da einfach den Schalter umlegen. KRK weiss wie das geht, zeigt's aber nicht jedem wegen Verantwortung und so.

Soldier
22-04-2013, 00:57
Meiner Erfahrung nach, senkt ordentliche trainieren von zuhauen (wozu zwingend auch Sparring gehört) die Hemmschwelle genügend.
Wer sich im Training / auf dem Bürgersteig ein paarmal gekloppt hat, hat diese Hemmschwelle nicht mehr.
Sollte eigentlich jedem klar sein. Vorallem Leuten die ein 'SV-System' trainieren.

DeepPurple
22-04-2013, 06:04
....

Beispiel 1: Boxer schlägt zu und das mit K.o. Wirkung.
...


Ja klar :rofl:

ciws
22-04-2013, 06:38
Soldier, nein, durch Sparring wird man nicht automatisch zu einem hemmungslosen Dummkopf, der immer gleich darauf losprügelt, auch wenn es unangemessen ist.

Selbstverständlich hat man, wenn man nicht gerade unter sehr problematischen Verhältnissen sozialisiert wurde, eine Hemmschwelle, die einen davor bewahrt, unangemessen auf den anderen ein zu schlagen (ich denke sogar diejenigen, die sich hier gerne als rücksichtslose Schläger darstellen, haben in Wirklichkeit diese Hemmschwelle). Darum ist es wichtig, für die Fälle, in denen ein sofortiger Angriff übertrieben wäre, einigermaßen sichere und dosierbare Mittel zur Verfügung zu haben.

Darum lernt man im WT von Beginn an beides, den sofortigen Angriff und das sichere Positionieren und Reagieren für den Fall, dass ein Erstschlag noch übertrieben ist.

Finaljustice
22-04-2013, 08:02
Na bei den zahlreichen WT-Trainierenden, die ich kenne, ist das anders, die haben die Grundkenntnisse, die ich jedem empfehlen würde.
Das Zögern in so einer Situation wird aber weniger aus juristischen Überlegungen resultieren, als aus moralischen bzw. der persönlichen Hemmschwelle.

Dann würde ich dieses Argument aber auch herauslassen. Und ob man als Laie da so den Einblick darüber hat, inwieweit jemand "richtige" Grundkenntnisse hat, möchte ich in diesem Zusammenhang auch zumindest in Frage stellen. Darum soll's ja jetzt nicht weiter gehen, und sensitivity training ist ja auch ein wichtiger Teil etwa der Ausbildung von Polizei und privaten Sicherheitskräften. Inwiefern ich aber diese Ausbildung einer Kampfkunst anvertraue, bei der ich keinerlei Einsicht darauf habe, auf welcher Expertise die Ansicht aufbaut, man könne den Leuten Deeskalationsmethoden beibringen, möchte ich an dieser Stelle nicht weiter kommentieren, das muss jeder für sich selber entscheiden.

ciws
22-04-2013, 08:19
Ob man sich bei solchen Themen ausschließlich auf Polizisten verlässt, oder man auch anderen Experten auf dem Gebiet der Selbstverteidigung vertraut, ist natürlich jedem selbst überlassen.

Soldier
22-04-2013, 09:22
Soldier, nein, durch Sparring wird man nicht automatisch zu einem hemmungslosen Dummkopf, der immer gleich darauf losprügelt, auch wenn es unangemessen ist.

Schon echt geil, dass grade du derjenige bist der am lautesten rumheult wenn ihm angeblich irgendwas unterstellt wird oder so ... ich mach es jetzt mal so wie du:

Nein, ciws, sowas habe ich nie geschrieben! Das ist eine bösartige Unterstellung! Unterlasse sowas doch bitte in Zukunft, damit wir hier wieder wie Erwachsene diskutieren können. Dein Wortverdrehen finden einige fehlgeleitete Jugendliche vielleicht lustig, aber unter Erwachsenen sollte man doch über so etwas hinaus sein, oder?

Message angekommen? Danke :)



Selbstverständlich hat man, wenn man nicht gerade unter sehr problematischen Verhältnissen sozialisiert wurde, eine Hemmschwelle, die einen davor bewahrt, unangemessen auf den anderen ein zu schlagen (ich denke sogar diejenigen, die sich hier gerne als rücksichtslose Schläger darstellen, haben in Wirklichkeit diese Hemmschwelle).

Na hoffentlich! Übrigens, wer stellt sich hier denn als Rücksichtsloser Schläger da? Wahrscheinlich die gleichen Leute die auch Systeme trainieren in denen man mit Kraft gegen Kraft arbeitet, was? :o



Darum ist es wichtig, für die Fälle, in denen ein sofortiger Angriff übertrieben wäre, einigermaßen sichere und dosierbare Mittel zur Verfügung zu haben.

Hier stimme ich dir sogar mal zu. Wenn man ein SV System trainiert, kann das sicher sinnvoll und interessant sein.



Darum lernt man im WT von Beginn an beides, den sofortigen Angriff und das sichere Positionieren und Reagieren für den Fall, dass ein Erstschlag noch übertrieben ist.

Häh? Man lernt im WT den sofortigen Angriff ohne Erstschlag? Wie geht das denn? Mit dem Ersttritt oder wie?
Blick ich nicht ...

ciws
22-04-2013, 09:33
Das habe ich wohl so formuliert, dass man es auch falsch auffassen kann.
Gemeint war folgendes:
Man lernt den sofortigen Angriff (Erstschlag).
Man lernt aber auch die sichere Positionierung und Vorgangsweise fùr die Fälle, in denen der sofortige Angriff nicht angemessen wäre.

Yum Cha
22-04-2013, 11:13
Was mich interessiert, welche Strategie ihr im Wing Chun bevorzugt.

Die WT Fraktion reagiert ja, die VT Fraktion agiert..

Nö, die WT-Fraktion agiert auch, aber nur wenn der Weg frei ist (1.Prinzip).



aber wieviel Schritte sind bis zum K.o. nötig und gibt es eine Alternative zum K.o.?

Im Idealfall braucht man nur einen einzigen Schritt (Faust auf die Nase / Kiefer oder Handkante zum Hals).



Gibt es überhaupt im Wing Chun Konzepte, den Gegner ohne Trapping oder weichem Aufnehmen direkt K.o. zu schlagen?

Ja klar:
Faust direkt ins Gesicht. Ganz simpel und garantiert ohe Trapping oder Nachgeben...
Dummerweise macht es einem der Gegner nicht immer so einfach, und dann kann Methoede 1-3 passieren. :D

Gruß,

Yum Cha

SifuKingKong
22-04-2013, 12:53
Da man im WT eh lernt, nur "empfindliche" Stellen am Körper zu treffen, ist Schlagkraft relativ unwichtig, da hier niemand wie ein paar Schwachmaten mit Handschuhen aufeinander einprügelt.

Zudem habe ich damals beigebracht bekommen, dass schon alleine die schiere Anzahl von Angriffen zu einer Überlastung des Gehirns führt.

openmind
22-04-2013, 13:04
..., dass schon alleine die schiere Anzahl von Angriffen zu einer Überlastung des Gehirns führt.

Des eigenen?

_

SifuKingKong
22-04-2013, 13:30
Des eigenen?

_

Wohl kaum, da WTler schon früh darauf geübt werden. 10 Angriffe pro Sekunde sind da schon nach kurzer Zeit keine Seltenheit mehr.

Aning
22-04-2013, 13:35
http://www.6speedonline.com/forums/attachment.php?attachmentid=211065&dateline=1360784735

SifuKingKong
22-04-2013, 13:53
Was heißt hier Troll?

ICH habe das in den 90ern noch genau so gelernt.

Gast
22-04-2013, 14:49
Zudem habe ich damals beigebracht bekommen, dass schon alleine die schiere Anzahl von Angriffen zu einer Überlastung des Gehirns führt.
Lustig, ein Bekannter hat genau dadurch einen seiner Boxkämpfe verloren.

Tigr
22-04-2013, 15:07
Da man im WT eh lernt, nur "empfindliche" Stellen am Körper zu treffen, ist Schlagkraft relativ unwichtig, da hier niemand wie ein paar Schwachmaten mit Handschuhen aufeinander einprügelt.

Zudem habe ich damals beigebracht bekommen, dass schon alleine die schiere Anzahl von Angriffen zu einer Überlastung des Gehirns führt.

Ja genau. Wenn da 9 oder 10 Kettenfauststoesse in der Sekunde auf den Kehlkopf gehen ist halt einfach Schicht. Mit optischen Reaktionen kann man sich dagegen einfach nicht mehr verteidigen, ausser man beherrscht die Biu Tze - deren Fingerstiche sind die einzige wirksame Verteidigung gegen Kettenfauststoesse.

Ma Shao-De
22-04-2013, 15:12
Offenbar haben wir das auch durch. Desshalb *** closed ***