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Vollständige Version anzeigen : Vater Verprügelte mich andauernd



Shaolin93
24-04-2013, 11:21
Hallo zusammen.
Es geht darum das ich von meinem Vater ständig für Sachen verprügelt worden bin die ich nicht so schlimm fand das man so direkt so reagieren musste. Um ein Beispiel zu nennen: Seit meinem 13 Lebensjahr musste ich immer um 6 Uhr Nachmittags/Abends drinnen sein. (Aufgrund meiner Schulischen Leistungen) :D Kam ich auch nur 1 Minute zu spät, fragte er: ''Wie viel Uhr haben wir?'' Ich:'' Eins nach 6'' Frage von Ihm: Wann sollst du drin sein? Was hab ich dir gesagt? Nimmst du mich nicht ernst? Hörst du mir nicht zu? (usw.)-(Endlose Reinsteigerung bis zur Eskalation) Dann gabs prügel. Das ist ein Beispiel von vielen. Und dieser Zustand änderte sich nicht bis zu meinem 18 Lebensjahr.

Allerdings habe ich mich nicht einmal gewehrt oder zurück geschlagen.
Mein Vater ist zwar ein Tier und ich hätte keine Chance aber ich hätte es ja versuchen können. Trotzdem tat ich es nicht weil ich immer sagen wollte:''Ich habe niemals meine Hand gegen mein eigenes Blut erhoben und das werde ich auch nie .'' (falls ich mal Kinder habe denke ich daran und sage mir dann wenn du die schlägst, hätteste auch deinem Vater Kontra geben können und das Prinziep in das ich so viel Schmerz investiert habe werfe ich nicht einfach in den Müll). Immerhin hab ich mehr mals die Woche wegen irgeneiner unnötigen Sache Schläge bekommen. Und wenn es nur eine Rollade was die ich vergessen habe morgens hochzukurbeln, stand er mittags mit nem Knüppel in der Tür wenn ich aus der Schule kam. Kurz: Er hat immer nen Grund gefunden mich zu schlagen.

Meine Frage an euch ist: Hatte jemand eine vergleichbare Situation in der Familie oder auch schon solche Konflikte und wie seht ihr das so alles in allem? Hättet ihr zurückgehauen und wenn ja warum? Schreibt einfach mal wie ihr euch verhalten habt oder hättet. Das würde mich interessieren.

PS: Er war nicht unter einfluss von Drogen oder Alkohol wenn er das getan hat.

DerGroßer
24-04-2013, 11:33
Nur weil du dich wehrst, bist du später kein schlechter Vater. Ich hätte ein Problem damit, mich zum Opfer zu machen und dabei ein gutes Vorbild für meine Kinder zu sein.

Junge, du bist 20 Jahre alt und niemand hat das Recht dich zu verprügeln. Das Verhalten deines Vaters ist cholerisch und asozial. Wenn solche Menschen keine Grenzen bekommen, woher sollen Sie wissen das Sie eine überschritten haben.

Rede erst mal mit deinem Vater. Ich würde ganz deutlich machen, das der Zeitpunkt gekommen ist, das du dir das nicht mehr gefallen läßt. Man kann sich nicht nur körperlich wehren, auch eine Anzeige oder sich zu trennen ist möglich...

Du betreibst Kampfkunst und dein Vater ist doch einfach nur ein Schläger ?! Durch Angst wird so mancher Flaschengeist zum Monster gemacht!

p.s.: Hast du kleinere Geschwister?Lebt deine Mutter mit Ihm und wird Sie auch verprügelt?

Shaolin93
24-04-2013, 11:47
Also meine Mutter hat nix zu sagen auf gut deutsch, die Versucht manchmal danach mit ihm zu reden bis der irgendwann laut wird und dann hat die auch keine lust mehr. Mit dem kann man nicht reden. Da kann meine Mutter nix machen und das versteh ich auch. Schlagen tut er sie nicht und wird er auch nie weil sie dann sofort weg ist.
Seit 2 Jahren ungefähr schlägt er mich ja auch nicht mehr. Das hat aufgehört als ich 18 geworden bin. Ich hab nen älteren Bruder aber der hat nicht annähernd so viel abbekommen wie ich. der ist jetzt 23. Von meiner Kampfkunst wusste er nie etwas, das hab ich vor ihm geheim gehalten weil es mir es sonst verboten hätte, aber selbst wenn hätte er es damals nie ernst genommen. Das ist so ein typischer Kerl mit seinen Kneipenboxer Skills kann man sagen^^

ManuelN
24-04-2013, 11:54
Hallo,

zunächst mal: Es tut mir leid, was Du erleben musstest.

Es ehrt dich auch, dass du so denkst. Aber ganz ehrlich: Ich liebe meinen Papa und meine Mama. Und ich habe auch den Hintern versohlt bekommen, wnn ich etwas ausgefressen habe (das zählt für mich nicht zu verprügeln und soll nicht das verharmlosen, was Du erlebt hast). Hätte mein Vater mich geprügelt, ich hätte mich nicht nur gewehrt sondern ihn verdroschen das er es niemals vergisst. Ich habe nämlich Geschwiser und möchte nicht, dass mein Bruder, meine Schwester oder meine Mutter auf solch eine asoziale Art und Weise (oder sonst wie) misshandelt werden.

Und sieh es doch mal anders herum: Dein Vater hat nicht gesagt mein Sohn, mein Blut, er hat zugeschlagen und geprügelt.

An Deiner Stelle würde ich ihn anzeigen, und zwar bevor es wieder passiert.

Tracer
24-04-2013, 11:54
Veilleicht findest du ja hier vergleichbare Lebensgeschichten:

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f16/hat-schon-selbst-erlebt-15595/

Zu deiner Frage... keine Ahnung was ich getan hätte. Ich kenne deinen Vater nicht und kann die Situation beurteilen.
Veilleicht wäre ich ja einfach abgehauen. Hängt von Umgebung, sozialen Umfeld, Freunden und Möglichkeiten ab.
Oder hätte ihn angezeigt. Hab mal in meinen Jugendjahren einer Freundin dabei geholfen ein Familienmitglied anzuzueigen, das sie geschlagen hat. Hat schlimmeres verhindert.

Vielleicht hätte ich auch zurück geschlagen, wenn ich mich zu sehr bedroht gefühlt hätte. Kann ich aber jetzt schlecht sagen, da ich nicht in deiner Situation war / bin. Da hängt ja ne Menge sonst noch dahinter dran. ;)

Inumeg
24-04-2013, 12:12
Mit 20 Jahren wohl viel zu spät, da nicht mehr zuständig, aber sowas sollte man umgehend dem Jugendamt melden. Sofern er immer noch zuschlägt: Anzeigen. Ggf ihm vorher mal von den Konsequenzen einer Anzeige in Kenntnis setzen.
Oder mal beim weißen Ring anfragen.

itto_ryu
24-04-2013, 12:16
Sei meinetwegen sauer auf mich, aber ich sage es mal direkt:

Dein Vater ist eine ganz armselige Wurst und gehört selbst verprügelt. Ich würde ihn anzeigen, anstatt im KKB zu schreiben. Oder ihm selbst eine reinhauen.

Väterliche Stärke durch Prügel, sowas sind totale Schwächlinge! Sowas kotzt mich an :mad:

Und mein lieber Shaolin93, nein Prügel ist keine anerkannte Erziehungsmethode. Du merkst ja selbst, da ist was verkehrt. Suche dir Hilfe, wenn das erst vor 2 Jahren aufgehört hat, es ist nie zu spät.

:-§

P.S.: Und die liebe Mama gehört auch vermöbelt dafür, dass sie es zulässt (kann ja nix machen ist kein Argument).

KM2BM
24-04-2013, 12:34
Also ich bin ja noch in einer Generation aufgewachsen, wo eine Ohrfeige als probates Erziehungsmittel galt! Im Gegenteil, Leute, die ihren Kindern nicht gelegentlich eine gegeben haben, galten eher als spinnerte Sonderlinge! :D Auch für Widerworte (und wenn du 100 x im Recht warst) gabs eine Ohrfeige! Das war einfach der Stil der damaligen Elterngeneration, man hat eben vor 20-30 Jahren über vieles anders gedacht als heute! Die elterliche Autorität war nicht in Frage zu stellen!

Mit Gegenständen wurde ich allerdings nie, niemals verprügelt!! Und auch niemals mit der Faust! Wenns so weit geht, dann läuft in einer Familie offenbar gewaltig was falsch! Allerdings, es hilft ja nichts, heute zu wissen, daß vor 5 Jahren was falsch gelaufen ist, das ist vorbei, man kann eigentlich nur sagen, daß man damit abschließen muß und soweit man sich Sorgen im Bezug auf das eigene Gewaltverhalten macht, von sich aus rechtzeitig entsprechende Hilfen sucht!

KingAndy25
24-04-2013, 12:34
Hätte mein Vadder mal versuch sollen. Glaubs mal, mein Mutter hätt dem Beine gemacht, von daher find ich das Argument " konnt nix machen" genauso schlecht wie Itto.
( Gott sei dank hab ich das nit erlebt, mein Vadder is ein lamm :D )

Ich muss ehrlich sagen ich weiss nicht wie du jetzt damit umgehen solltest. Er machts nicht mehr und deiner Mutter tut wer nix. Also kp.
Ich würde es allerdings nicht nochmal geschehen lassen. Also falls nochmal, wehr dich!
( Allerdings find ich es auch übertrieben wenn heute schon bei nem klapps auf den Mund von " Prügelnde Elter" geredet wird. Man muss ein bissel diferenzieren.)

dirtrider4life
24-04-2013, 12:35
Jemand da etwas raten kann man nur schwer das soll jeder mit sich klar machen.

Entweder man behauptet sich irgendwann oder man lässt es und akzeptiert die Folgen.

So einfach ist das!

Was besser ist soll jeder selbst entscheiden.

Robb
24-04-2013, 12:48
@ shoulin 93 wie konnte dich dein Vater nach der Schule abfangen. War der Arbeitslos? Schreib mal was aus sein Lebenslauf! Wo die Herkunft ist, welche Berufsausbildung usw.

Brummer
24-04-2013, 12:51
Ich hab sie auch öfters wie einmal bekommen daheim.
Mit 18 hat er wegen irgendeiner Kleinigkeit mal die Hand erhoben
und ich aus Reflex auch.
Ich hätte zurückgeschlagen weil 1. tat es immer weh und 2.sollte man
niemand schlagen es sei denn man handelt in Notwehr.
Und diese Grenzen sollten Erwachsene kennen egal was die
Kinder für Mist gebaut haben.
Eltern fordern Respekt......Leider sind viele nicht in der Lage selbst
zu geben was sie verlangen

KAJIHEI
24-04-2013, 12:51
Sei meinetwegen sauer auf mich, aber ich sage es mal direkt:

Dein Vater ist eine ganz armselige Wurst und gehört selbst verprügelt. Ich würde ihn anzeigen, anstatt im KKB zu schreiben. Oder ihm selbst eine reinhauen.

Väterliche Stärke durch Prügel, sowas sind totale Schwächlinge! Sowas kotzt mich an :mad:

Und mein lieber Shaolin93, nein Prügel ist keine anerkannte Erziehungsmethode. Du merkst ja selbst, da ist was verkehrt. Suche dir Hilfe, wenn das erst vor 2 Jahren aufgehört hat, es ist nie zu spät.

:-§

P.S.: Und die liebe Mama gehört auch vermöbelt dafür, dass sie es zulässt (kann ja nix machen ist kein Argument).

Dem schließe ich mich trotz alter preussischer Erziehung gerne an.
Du bist jetzt selber ein gestander Mann, also benimm dich auch so.

itto_ryu
24-04-2013, 12:52
Ich finde, es ist doch Fakt, dass ein derart prügelnder Vater gesetzlich ordentlich Ärger bekommen kann und auch sollte! Das hat nichts mit Privatsache zu tun. Von psychologischen Folgeschäden mit denen der User leben muss mal ganz ab.

Ein Weg wäre auch eine Therapie zu machen, das aufzuarbeiten und dann den vater damit zu konfrontieren. Wenn du danach noch weiter Kontakt zu ihm hälst, hast du es entweder total super verarbeitet oder total schlecht. Kommt aber darauf an, wie dein Vater reagiert.

Über herablassende Gesten wie "Klaps auf den Hintern, Mund, Finger" wollen wir hier nicht diskutieren, dazu gibt es genug Ansichten, ich halte es ebenso falsch wie die teils noch schlimmere emotionale Erpressung die ganze Generationen zu unselbstsändigen, obrigkeitshörigen Seelenkrüppeln gemacht hat.

Ich weiß, dass es schwer ist elterliche Autoriät durchzusetzen und bin auch kein Befürworter der damals idiotischen Welle der "völlig antiautoritären Erziehung". Für mich ist aber klar, dass körperliche Züchtigung, egal ob nur "der Klaps", aber schon gar nicht "Prügel" kein probates Erziehungsmittel ist. D.h. nicht, dass man seine Kinder nicht streng und mit harter Hand erziehen kann, ich habe selbst einen Sohn und dem brauche ich weder den Willen zu brechen, ihn emotional auspeitschen und schon gar nicht "klapsen" gar "prügeln"! Und er hält mich dennoch für streng und wir sind dennoch die besten Kumpels, man kann auch Erziehungsmaßnahmen durchsetzen ohne "Kläpse".

Sorry Leute, aber bei sowas hört sämtliche Toleranz bei mir auf, ich kenne da keine Kompromisse, Kinder mit Schlägen zu bestrafen von Prügel ganz zu schweigen, dafür dass sie keinen "Respekt" zeigen, "nicht hören" usw., ich glaube es trommelt im Gebälk, das war und ist nie ein probates Erziehungsmittel.

Aber im speziellen Fall von Shaolin93 diskutieren wir nicht über diese Detailfragen, hier geht es darum, dass jemand richtig verprügelt wurde von seinem Vater wegen NICHTS. :mad:

Shaolin93
24-04-2013, 13:00
Ja das die immer rechtbehalten müssen obwohl die ganz genau selber wissen das sie im Unrecht sind, kenn ich auch zu gut. :D Aber selbst da blieb es nicht nur bei einer Ohrfeige.
Und zum Thema kleiner klapps wird heute direkt als prügel bezeichnet, da versteh ich dich und ich kann das auch nicht ab wenn Leute wegen solchen kleinigkeiten rumheulen. Allerdings konnte man das bei mir nicht mehr so bezeichnen. Ich sage mal so: Es gab in meiner Jungend mehr Tage an denen ich mit blauen/schwarzen/grünen Flecken rumlief als ohne. Und einmal hat er nen Knüppel mit ca. 5 oder 6 cm Durchmesser an meinem rechten Oberarm zerschlagen. Also so viel zum Thema Intensität der Schläge. Allerdings hatte er vorher schon ca. 5 min. damit auf mich eingeschlagen. Und mich dabei durch den Keller gejagt, weil ich den Gartenschlauch nicht richtig aufgewickelt hatte.

Anzeigen oder so will ich ihn nicht, keine Lust das Thema wieder mit ihm diskutieren zu müssen und vllt. schmeisst er mich dann aus der Bude. Gehe noch zur Schule, daher ist das sehr ungünstig.
Eigentlich bin ich einfach nur froh das es jetzt vorbei ist.

Finaljustice
24-04-2013, 13:04
Und mein lieber Shaolin93, nein Prügel ist keine anerkannte Erziehungsmethode. Du merkst ja selbst, da ist was verkehrt. Suche dir Hilfe, wenn das erst vor 2 Jahren aufgehört hat, es ist nie zu spät.

Man muss gar nicht weit reisen in unserer ach so zivilisierten westlichen Welt, um da sehr schnell auf ganz andere Meinungen zu stoßen. In den USA ist es beispielsweise immer noch außerordentlich stark gesellschaftlich akzeptiert, Kinder körperlich zu züchtigen, und in immerhin 23 Staaten legal. Und ich möchte betonen, dass es auch in Deutschland noch nicht so lange her ist, dass das mit dem Kinder verhauen nicht nur akzeptiert, sondern auch legal war.

Ich bin selber nicht häufig geschlagen oder gequält worden, aber da ich in meiner Familie der amtlig geprüfte Sündenbock für alles war, hat meine Mutter es mir immer mit gleicher Münze heimgezahlt, wenn ich mich mal gegen meinen älteren Bruder gewehrt habe (und er dann natürlich heulend petzen gegangen ist). Viele der Dinge trage ich heute noch mit mir herum, und ohne darauf stolz zu sein, ich habe mich dann irgendwann gewehrt. Bei meinen Eltern spielte Alkohol aber auch eine große Rolle (Muttern ist schon seit Jahren Alkoholikern), und so ein extremes Ausmaß wie bei Dir hatte es natürlich nie. Es ehrt dich natürlich, dass Du nie die Hand gegen deine eigene Familie erheben wolltest, aber ob das zu Deinem Besten war... ich weiß es nicht, und maße mir kein Urteil an. Ich sage nur folgendes, weil ich mit der großen Missachtung, die ich meiner eigenen Familie gegenüberbringe, immer wieder auf Unverständnis stoße:

Familie ist ein Privileg. Familie ist kein Recht. Eine intakte und liebevolle Familie zu haben ist eines der größten Geschenke, die einem zu Teil werden kann. Und ich drücke Dir die Daumen, dass Du derjenige bist, der den Mut, die Intelligenz und die Kraft hat, aus diesem Kreis auszubrechen. Denn meine Eltern hatten beide eine schlimme Kindheit (insb. meine Mutter, keine Frage). Mein Großvater war ein grandioser Opa und mein Held. Er war aber ein lausiger Vater. Auch er hatte eine holprige Kindheit und Vergangenheit, und so zieht sich das immer weiter zurück. Als "gebranntes Kind" muss man achtsamer sein als alle anderen. Denn ehe man es sich versieht, steht man genau so da wie einst der Vater oder die Mutter mit dem Gürtel in der Hand, und fragt sich dann später, wie es dazu kommen konnte. Das soll jetzt nicht heißen, dass es bei Dir so kommt, das ist nur meine persönliche Angst bezüglich mir selbst. In den USA gibt es da diesen schönen griffigen Spruch, der auf Deutsch leider nicht so gut kommt: "Hurt people hurt people."
Mit dem Erkennen der Falschheit des Tuns ist der wichtigste Schritt definitiv getan. Ich möchte nur davor warnen, sich in falscher Sicherheit zu wiegen. Dass es bei Dir aufgehört hat, ist gerade mal 2-3 Jahre her. Das ist in "Verarbeitungszeit" nichts. Und die Vergangenheit holt einen immer irgendwann ein, wenn man versucht vor ihr zu fliehen. Ich habe da insofern meinen Frieden mit gemacht, als dass ich die Gründe für alles, was passiert ist, auch mit therapeutischer Hilfe aufarbeiten und vor allem erkennen und nachvollziehen konnte. Ich bin an den Punkt des Vergebens gekommen, und das ist, ohne religiös zu sein, einer der fundamentalen Eckpfeiler des Seelenheils in der christlich-abendländischen Kultur. Man befreit sich von der Schuld der anderen, die man mit sich herumträgt, weil doch immer wieder die Frage aufkommt, was man denn falsch gemacht hat, um eine solche Behandlung zu verdienen. Die Antwort ist: Nichts. Aber das muss man erstmal für sich akzeptieren.

Der Unterschied ist nur, und den sehen viele dann eben nicht: Vergeben kann ich. Vergessen allerdings nicht. Und wenn ich durch einen oder mehrere Menschen immer wieder an Leid und Unrecht erinnert werde, die mir zu teil geworden sind, dann halte ich mich von diesen Menschen eben fern. Das einzige, wonach es mir verlangen würde, wäre ein Eingeständnis, dass man Fehler gemacht hat. Das werde ich nicht bekommen, und ich befürchte, das wirst auch Du nicht bekommen. Leider.

KAJIHEI
24-04-2013, 13:07
Ich sage es mal so, früher war es auch nicht witzig. Kinder haben bei Tisch den Mund zu halten etc. Wenn nicht. Klaps hier , eines auf den Deckel da.
Ja das gab es.
Aber ernsthaft verprügeln ?
Da dreht sich selbst ein preussischer Zuchtmeister im Grabe um.
Sowas geht nicht, niemals.

Übrigens : Das Spiel diente nicht dazu die Haltung zu brechen, es diente dazu die Haltung trotz Unannehemlichkeiten zu bewahren.
Die lieben Altvorderen wußten sehr gut das die restliche Zeit nicht nur amüsant wird...

Jetzt wird es wirklich obscur : Wie Herr Itto schon schrieb, vergessen kann man nicht......aber man kann draus lernen.
Man hat gelernt menschlich zu sein auch wenn einem jemand Unrecht tut.
Man lernt seinen aufkeimenden Zorn zu bremsen.

Vergessen : Nein, das kann man nicht, aber den Grund verstehen.

Trotzdem , richtige Prügel ist eine Sauerei.

Felix Kroll
24-04-2013, 13:09
Anzeigen oder so will ich ihn nicht, keine Lust das Thema wieder mit ihm diskutieren zu müssen und vllt. schmeisst er mich dann aus der Bude. Gehe noch zur Schule, daher ist das sehr ungünstig.
Eigentlich bin ich einfach nur froh das es jetzt vorbei ist.

ganz wichtiges thema neben der emotionalen abängigkeit:
finanzielle abhängigkeit.
ich würde dir raten, unterstützung zu suchen, geld zu besorgen (vllt. vom staat)
und ne eigene wohnung zu suchen.

itto_ryu
24-04-2013, 13:12
Man schaue sich den Film "Das weiße Band" an, da merkt man schnell, was in deutschen Landen dank "erzkatholischer" und "evangolisch-preussischer Erziehungsmethodik" alles schief gelaufen ist ;) Achtung des is zum Teil spaßig gemeint und no offense und so :cool:

Bleiben wir aber beim aktuellen Fall, wie Kajihei richtig sagt, da gibt es keine Diskussion, das ist inakzetabel.



Ja das die immer rechtbehalten müssen obwohl die ganz genau selber wissen das sie im Unrecht sind, kenn ich auch zu gut. Aber selbst da blieb es nicht nur bei einer Ohrfeige.
Und zum Thema kleiner klapps wird heute direkt als prügel bezeichnet, da versteh ich dich und ich kann das auch nicht ab wenn Leute wegen solchen kleinigkeiten rumheulen. Allerdings konnte man das bei mir nicht mehr so bezeichnen. Ich sage mal so: Es gab in meiner Jungend mehr Tage an denen ich mit blauen/schwarzen/grünen Flecken rumlief als ohne. Und einmal hat er nen Knüppel mit ca. 5 oder 6 cm Durchmesser an meinem rechten Oberarm zerschlagen. Also so viel zum Thema Intensität der Schläge. Allerdings hatte er vorher schon ca. 5 min. damit auf mich eingeschlagen. Und mich dabei durch den Keller gejagt, weil ich den Gartenschlauch nicht richtig aufgewickelt hatte.

Anzeigen oder so will ich ihn nicht, keine Lust das Thema wieder mit ihm diskutieren zu müssen und vllt. schmeisst er mich dann aus der Bude. Gehe noch zur Schule, daher ist das sehr ungünstig.
Eigentlich bin ich einfach nur froh das es jetzt vorbei ist.
Ich sage ja, absolut inakzeptabel und keiner Diskussion über Erziehungsmaßnahmen würdig :mad:

Mach deinem Vater die Hölle heißt und hole dir Hilfe usw. Es gibt Wege, du bist nicht abhängig von ihm. Denn glaub mir eines: Das ist nicht vorbei, noch lange nicht. Denn auch wenn die äußere Einwirkung durch ihn jetzt vorbei sein mag, was das innerlich mit dir angestellt hat, das wirst du im Laufe der Zeit merken und das wird dir dein Leben noch schwer machen. Und schuld allein daran ist dein Vater (+ deine Mutter als Mittäterin durch Passivität), da zählt keine Ausrede von wegen "andere Zeit, Kultur, Drogen, Alkohol, selbst geschlagen worden" usw. Jeder ist noch immer selbst für sich verantwortlich und dein Vater hat seinen eigenen Sohn wegen nichts und wieder nichts verprügelt. Deine Eltern müssen dafür zahlen indem sie sich der Wahrheit stellen und du hast die Macht sie ihnen vor die Füße zu schleudern, denn sie selbst sind (sorry) zu blind und blöd um sie selbst zu sehen.

Das ist nur meine Meinung und Rat, was du machst, musst du für dich entscheiden :)

Papatom
24-04-2013, 13:47
Moin,
das sind die 2 grundlegensten Probleme, die Du da schliderst. Die "Betroffenen" denken sich, na ja, was solls. Ist vorbei, war letztlich nicht so schlimm, habs ja überstanden.

Dem ist ganz oft nicht so. Das wird Dir (hoffentlich) einfallen, wenn Du eigene Kinder haben solltest und die Dich gerade absichtlich so richtig zur Weissglut provoziert haben. Einfach mal, um die Grenzen von Papi zu testen. Wenn Du da merkst, dass es Dir trotzdem in der Hand zuckt, weisst Du, Du hättest Dich damit ausineandersetzen sollen.

Klar, Du wirst jetzt sagen, "Nee, werde ich nie machen"......das hoffe ich auch...wirklich.

Weiterhin weisst Du jezt u. U. gar nicht, was das eigentlich mit Dir gemacht hat und was erst in 10 Jahren zum Vorschein kommt, wenn Du selber Frau und Kind hast.

Mein Vater war auch so. Prügel, wenn er überfordet war. Beispiel? Sein Bruder (also mein Onkel) ist gestorben. Als ich es erfahren habe, habe ich natürlioch geweint, da ich ihn auch lieb hatte. Vorsorglich hat er mir da ein paar gescheuert....

Probleme mit mir kamen mir erst ins Bewusstsein, seit ich selber Kinder habe. Da muss man sich wirklich sehr bewusst machen, dass Schlagen nie und nimmer eine Option ist!

Also: Bezieh Stellung, setz Dich durch und ziehe vielleicht auch eine begleitende Therapie mal in Erwägung. Nur so als Ansatz....

Grüße

Onkel_Escobar
24-04-2013, 14:17
Ich kann mich da dem itto nur voll und ganz anschliessen. :halbyeaha

Shaolin93
24-04-2013, 14:34
Also ich bin ja noch in einer Generation aufgewachsen, wo eine Ohrfeige als probates Erziehungsmittel galt! Im Gegenteil, Leute, die ihren Kindern nicht gelegentlich eine gegeben haben, galten eher als spinnerte Sonderlinge! :D Auch für Widerworte (und wenn du 100 x im Recht warst) gabs eine Ohrfeige! Das war einfach der Stil der damaligen Elterngeneration, man hat eben vor 20-30 Jahren über vieles anders gedacht als heute! Die elterliche Autorität war nicht in Frage zu stellen!

Mit Gegenständen wurde ich allerdings nie, niemals verprügelt!! Und auch niemals mit der Faust! Wenns so weit geht, dann läuft in einer Familie offenbar gewaltig was falsch! Allerdings, es hilft ja nichts, heute zu wissen, daß vor 5 Jahren was falsch gelaufen ist, das ist vorbei, man kann eigentlich nur sagen, daß man damit abschließen muß und soweit man sich Sorgen im Bezug auf das eigene Gewaltverhalten macht, von sich aus rechtzeitig entsprechende Hilfen sucht!


Man muss gar nicht weit reisen in unserer ach so zivilisierten westlichen Welt, um da sehr schnell auf ganz andere Meinungen zu stoßen. In den USA ist es beispielsweise immer noch außerordentlich stark gesellschaftlich akzeptiert, Kinder körperlich zu züchtigen, und in immerhin 23 Staaten legal. Und ich möchte betonen, dass es auch in Deutschland noch nicht so lange her ist, dass das mit dem Kinder verhauen nicht nur akzeptiert, sondern auch legal war.

Ich bin selber nicht häufig geschlagen oder gequält worden, aber da ich in meiner Familie der amtlig geprüfte Sündenbock für alles war, hat meine Mutter es mir immer mit gleicher Münze heimgezahlt, wenn ich mich mal gegen meinen älteren Bruder gewehrt habe (und er dann natürlich heulend petzen gegangen ist). Viele der Dinge trage ich heute noch mit mir herum, und ohne darauf stolz zu sein, ich habe mich dann irgendwann gewehrt. Bei meinen Eltern spielte Alkohol aber auch eine große Rolle (Muttern ist schon seit Jahren Alkoholikern), und so ein extremes Ausmaß wie bei Dir hatte es natürlich nie. Es ehrt dich natürlich, dass Du nie die Hand gegen deine eigene Familie erheben wolltest, aber ob das zu Deinem Besten war... ich weiß es nicht, und maße mir kein Urteil an. Ich sage nur folgendes, weil ich mit der großen Missachtung, die ich meiner eigenen Familie gegenüberbringe, immer wieder auf Unverständnis stoße:

Familie ist ein Privileg. Familie ist kein Recht. Eine intakte und liebevolle Familie zu haben ist eines der größten Geschenke, die einem zu Teil werden kann. Und ich drücke Dir die Daumen, dass Du derjenige bist, der den Mut, die Intelligenz und die Kraft hat, aus diesem Kreis auszubrechen. Denn meine Eltern hatten beide eine schlimme Kindheit (insb. meine Mutter, keine Frage). Mein Großvater war ein grandioser Opa und mein Held. Er war aber ein lausiger Vater. Auch er hatte eine holprige Kindheit und Vergangenheit, und so zieht sich das immer weiter zurück. Als "gebranntes Kind" muss man achtsamer sein als alle anderen. Denn ehe man es sich versieht, steht man genau so da wie einst der Vater oder die Mutter mit dem Gürtel in der Hand, und fragt sich dann später, wie es dazu kommen konnte. Das soll jetzt nicht heißen, dass es bei Dir so kommt, das ist nur meine persönliche Angst bezüglich mir selbst. In den USA gibt es da diesen schönen griffigen Spruch, der auf Deutsch leider nicht so gut kommt: "Hurt people hurt people."
Mit dem Erkennen der Falschheit des Tuns ist der wichtigste Schritt definitiv getan. Ich möchte nur davor warnen, sich in falscher Sicherheit zu wiegen. Dass es bei Dir aufgehört hat, ist gerade mal 2-3 Jahre her. Das ist in "Verarbeitungszeit" nichts. Und die Vergangenheit holt einen immer irgendwann ein, wenn man versucht vor ihr zu fliehen. Ich habe da insofern meinen Frieden mit gemacht, als dass ich die Gründe für alles, was passiert ist, auch mit therapeutischer Hilfe aufarbeiten und vor allem erkennen und nachvollziehen konnte. Ich bin an den Punkt des Vergebens gekommen, und das ist, ohne religiös zu sein, einer der fundamentalen Eckpfeiler des Seelenheils in der christlich-abendländischen Kultur. Man befreit sich von der Schuld der anderen, die man mit sich herumträgt, weil doch immer wieder die Frage aufkommt, was man denn falsch gemacht hat, um eine solche Behandlung zu verdienen. Die Antwort ist: Nichts. Aber das muss man erstmal für sich akzeptieren.

Der Unterschied ist nur, und den sehen viele dann eben nicht: Vergeben kann ich. Vergessen allerdings nicht. Und wenn ich durch einen oder mehrere Menschen immer wieder an Leid und Unrecht erinnert werde, die mir zu teil geworden sind, dann halte ich mich von diesen Menschen eben fern. Das einzige, wonach es mir verlangen würde, wäre ein Eingeständnis, dass man Fehler gemacht hat. Das werde ich nicht bekommen, und ich befürchte, das wirst auch Du nicht bekommen. Leider.

Du triffst den Nagel auf den Kopf. Ich rede so gut wie garnicht mehr mit ihm und meide ihn wo es nur geht. Zugeben oder sich vllt. für sowas entschuldigen würde er niemals, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Da hast du auch recht.

Die Folgen merke ich langsam. Ich bin z.B. sehr anfällig geworden gegenüber einigen Sinnesberauschenden Suchtmitteln. Welche möchte ich nicht erwähnen. Wir sind ja hier im Internet^^ Allerdings seit ich wieder etwas ''freier'' bin, sprich nicht mehr Um 6 Uhr rein muss und so, kann ich mich wieder auf Sachen konzentrieren die mir Spaß machen. Das Größte ist die Kampfkunst. Und seit dem ich die KK ernst nehme, habe ich auch jede Menge Motivation die Sachen die dem Körper schaden sein zu lassen. Ich hab sogar das Rauchen aufgehört. Es ist wie ein neues Ventil für meine schlechten Erinnerungen. Nun weiss ich nur nicht ob das lange hält oder mich doch noch irgendwann einholt. Wäre wieder ne Frage an euch, was meint ihr?

Ach so nochwas die Leute die meinen sie würden hier meinen Vater beleidigen wenn sie ihn als blöd oder armseeliges würstchen bezeichnen, keine Sorge ich weiss wie ihr das meint und bekomme nichts in den Falschen Hals :)

Ausserdem bin ich schlimmeres gewohnt, was meint ihr wie meine Freunde ihn bezeichnen wenn ich ihnen was erzähle bzw. sie meine Schreie damals auf der Straße trotz geschlossenen Fenstern hören konnten wenn es ''wieder rund ging''. Wenn ich das hier schreiben würde, würde ich hier gebannt :D

vitorb
24-04-2013, 14:40
hi,


Also ich bin ja noch in einer Generation aufgewachsen, wo eine Ohrfeige als probates Erziehungsmittel galt! Im Gegenteil, Leute, die ihren Kindern nicht gelegentlich eine gegeben haben, galten eher als spinnerte Sonderlinge! :D Auch für Widerworte (und wenn du 100 x im Recht warst) gabs eine Ohrfeige! Das war einfach der Stil der damaligen Elterngeneration, man hat eben vor 20-30 Jahren über vieles anders gedacht als heute! Die elterliche Autorität war nicht in Frage zu stellen!

Mit Gegenständen wurde ich allerdings nie, niemals verprügelt!! Und auch niemals mit der Faust! Wenns so weit geht, dann läuft in einer Familie offenbar gewaltig was falsch! Allerdings, es hilft ja nichts, heute zu wissen, daß vor 5 Jahren was falsch gelaufen ist, das ist vorbei, man kann eigentlich nur sagen, daß man damit abschließen muß und soweit man sich Sorgen im Bezug auf das eigene Gewaltverhalten macht, von sich aus rechtzeitig entsprechende Hilfen sucht!

wenn dein von dir angegebenes alter richtig ist, so muss ich hier aber mal ein klein wenig widersprechen. in den 70ern galt eine ohrfeige tendenziell eher nicht mehr als probates erziehunsgsmittel. dass leute, die davon absahen, ihre kinder zu schlagen, als "spinnerte sonderlinge" angesehen wurden, kann ich aus eigener erfahrung und beobachtung überhaupt nicht bestätigen. eher im gegenteil: über leute, die ihre kinder/frauen etc. geschlagen haben, wurde im ort gemunkelt.

vg.

Hungrig
24-04-2013, 14:41
Wenn der Alte muckt dann gib ihm. :o

Robb
24-04-2013, 15:06
[QUOTE=Shaolin93;2997245
Die Folgen merke ich langsam. Ich bin z.B. sehr anfällig geworden gegenüber einigen Sinnesberauschenden Suchtmitteln.
Wenn ich das hier schreiben würde, würde ich hier gebannt :D[/QUOTE]

Las dich mal nicht wie einen Köter behandeln. Die Vergangenheit kann man ruhen und von selbst vergessen. Aber das mit den Suchtmittel ist Gesundheitsgefährdent man weiß nie was wirklich drin ist. Und ist kein ausgebildeter Mediziner.
Ich hatte in dein Alter eine eigene Wohnung. Aller Anfang ist schwer schreib ich nur.

Und hier im KKB wirst nicht so schnell gebannt .

Fry_
24-04-2013, 15:12
Kenn ich.
Mach was aus Deinem Leben. Irgendwann wird die Beklemmung, die Du ihm gegenüber empfindest, einer Art Mitleid weichen. Dauert einige Jahre, aber dann hast Du verinnerlicht daß er nur ein Versager ist, der keinen Einfluß mehr auf Dich hat.

Sokolo
24-04-2013, 15:31
Ich denke nicht, dass die Sachen vergleichbar sind, aber ein Stück weit kenne ich das auch. Ich wurde die größte Zeit meiner Kindheit und Jugend von meinem deutlich älteren Bruder (7 Jahre) schikaniert, verprügelt und zur Schnecke gemacht. Und zwar ebenfalls völlig grundlos. Er hat seine Frustration und Wut an mir ausgelassen. Wenn mein Vater ihn zurecht wies, hat er mich dafür geschlagen mit den Worten: "Es ist dein Vater!" (Wir sind Halbbrüder.)

Über die Kindheit will ich kein Wort verlieren, Kinder sind grausam und in der frühen Jugend ist man dumm und ungerecht. Aber das spätere ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Da war ich ein kleiner schmächtiger Knirps und er ein erwachsener Mann von 20 Jahren, der seine körperliche Überlegenheit ausnutzte.

Das erste Mal habe ich mit 16 oder 17 zurückgeschlagen. Er hat Streit gesucht, kam auf mich zu und wollte mich schlagen. Ich hab mich schreiend auf ihn gestürzt und auf ihn eingeschlagen. Heute kommt's mir fast lächerlich vor, ging alles nur auf den Körper und sehr weh getan hat's sicher auch nicht.

Aber er hatte Angst und hat sich nicht gewehrt. Danach hat er mich in Ruhe gelassen und es ist nie wieder etwas derartiges vorgefallen. Das war ein unglaublich befreiendes Gefühl für mich.

Heute habe ich ihm verziehen. Er war eben dumm und unreif. Heute ist er anders. Wir haben nie wieder drüber gesprochen.

Aber ich hab draus gelernt: Wer gegen mich die Hand erhebt, muss die Konsequenzen tragen. Und heute bliebe es nicht bei ein paar Klapsen. :D

KM2BM
24-04-2013, 15:33
hi,



wenn dein von dir angegebenes alter richtig ist, so muss ich hier aber mal ein klein wenig widersprechen. in den 70ern galt eine ohrfeige tendenziell eher nicht mehr als probates erziehunsgsmittel. dass leute, die davon absahen, ihre kinder zu schlagen, als "spinnerte sonderlinge" angesehen wurden, kann ich aus eigener erfahrung und beobachtung überhaupt nicht bestätigen. eher im gegenteil: über leute, die ihre kinder/frauen etc. geschlagen haben, wurde im ort gemunkelt.

vg.

Alter ist richtig und ich habs so erlebt! Aber im großstädtischen Milieu wirds sicherlich anders gewesen sein wie in dem kleinstädtischen Milieu, in dem ich aufgewachsen bin und in Akademikerkreisen wirds anders gewesen sein wie in Bauernfamilien, wobei ich mich noch gut erinnern kann, wie ich mal Zeuge wurde, wie der Vater eines Schulfreundes, der Grundschullehrer war, die Schwester ordentlich geohrfeigt hat, weil sie frech war, der hat sich auch gar nichts gedacht, daß wir zwei Pimpfe (wir werden so 10 gewesen sein, die Schwester so 14-15) danebenstanden. Das war nichts Unnormales! Tatsächlich etwas anders war es bei Leuten, die noch sehr junge Eltern hatten, also es ist sicherlich auch eine Frage, welcher Generation die Eltern angehörten!

Achja, ich hatte übrigens einen Vater, der in seiner Kindheit Gewalterfahrungen hatte, die durchaus ein Stück weit dem entsprechen, was der TE hier geschildert hat. Wenn jemand wissen will, wies ist, bei sojemandem aufzuwachsen, teilweise natürlich problematisch! Viele Reaktionen (und v. a. die Heftigkeit mancher Reaktionen) kann man als Kind nicht verstehen, teils selbst als Erwachsener nicht und wenn man dann auch erst mit knapp 30 durch Zufall und von anderen Familienmitgliedern von dem großen Tabu erfährt, dann trägt auch das nicht zum Verständnis bei! Sowas gehört natürlich verarbeitet und keinesfalls tabuisiert, das ist das was ich dazu sagen kann!

Eskrima-Düsseldorf
24-04-2013, 16:00
Probleme mit mir kamen mir erst ins Bewusstsein, seit ich selber Kinder habe.

:halbyeaha

ManuelN
24-04-2013, 16:28
Ich bin wirklich sprachlos... wie kannst du mit dem Schwein unter einem Dach leben? Und sag bitte nicht, dass es dir nichts ausmacht.

Ich bin wirklich friedlich, aber wenn ich so ein Schwein auf frischer Tat erwischen würde, müsste mehr kommen als ein Streifenwagen...

Haben die Nachbarn nichts dazu gesagt? Saetwas wäre in meiner Nachbarschaft undenkbar!

DieKlette
24-04-2013, 17:04
Wenn der Alte muckt dann gib ihm. :o

Sehe ich genau so.

Egal wie Du es rechtfertigen willst, Du bist Opfer. Wenn Du von zu Hause raus bist und erst durch Abstand wirklich raffst, was Dir angetan wurde, dann holt Dich der ganze Kram ein und kann Dich ein Leben lang plagen.

Wehre Dich, solange Du dazu noch die Chance hast.

Nur weil man man Menschen etwas DNA teilt, muss man gar nichts.

Wenn Du Angst hast das nicht zu bewältigen, geh' in entsprechendes Training.

Ansonsten: Hast Du Freunde bei deren Familien du bleiben könntest, wenn Du die Situation erklärst?

Savateur73
24-04-2013, 17:19
Ich habe erst letzten Monat so eine Aktion eines Vaters in einem Supermarkt gesehen, da ist mir der Kragen geplatz und ich habe die Polizei angerufen und den Vater zu Rede gestellt, was er sich dabei denkt kleine Kinder zu verprügeln.
Da habe ich ihn herausgefordert mit mir vor die Türe zu gehen und die Sache mal mit mir auszuprobieren, dabei hat er gekniffen und wollte abhauen was ich unterbunden habe und der Ladendetektiv war auch schon anwesend.
Das komische war das die Polizei in 5 Minuten da war und am Kind war die Gewalteinwirkung eindeutig zu sehen.
Die Polizei hat mich und den Vater einzeln vernommen und ich habe Anzeige wegen KV gegen Minderjährige gestellt, der Detektiv hat als Zeuge ausgesagt und meine Aussage bestätigt.
So wie ich das mitbekommen habe ich der Vater in Scheidung mit der Mutter des Kindes und wohl ausgerastet.
Ich finde das solche Gewaltakte in Familien in letzter Zeit enorm zugenommen haben.

Robb
24-04-2013, 17:32
Toll wegen deiner courage. Das zeichnet einen Gesellschaftsfähigen Menschen aus.

itto_ryu
24-04-2013, 17:53
Daumen hoch, Savateur :halbyeaha


Die Vergangenheit kann man ruhen und von selbst vergessen.
Das sehe ich anders, die Vergangenheit ist ein nagendes Ungeziefer, dass sich immer wieder in das Gemüt frisst und auf die eine oder andere Art Auswüchse hat, die dem Betroffenen schaden oder im Übertragungsfall seinem Umfeld. Manche Aspekte, die betreffen sogar ganze Völker, ein kollektiver psychischer Knacks (würde jetzt aber zu sehr in die Geschichte von Erziehungsmethoden und Psychologie gehen und tut hier nichts zum Thema).

Ich rate dir Shaolin zu drei Dingen:

1. Lass die Finger von was auch immer, geh weiter zur Schule, mach was aus dir und trainiere fleißig, Kampfkusnt/-sport hilft sehr.

2. arbeite die "Vergangenheit" (es ist erst 2 Jahre her seit dem letzten Mal, das ist für mich nahezu wie gestern ;)) auf, ich empfehle eine Gesprächstherapie. Geh zu deinem Hausarzt, schildere ihm/ihr die Situation und lasse die Mühlen für eine therapeutische Aufarbeitung anfangen zu mahlen. Du hast deswegen keinen an der Waffel, im Gegenteil, wer den Schritt wagt sich so helfen zu lassen, der ist schon einen großen Schritt den Leugnern und Verdrängern voraus und auf dem Weg zur Besserung. Du selbst und deine künftige Familie werden es dir danken. konfrontiere deine Familie damit, aber erst wenn du innerlich bereit bist. Dass dein Vater es nicht verstehen wird, das ist so klar wie das Amen in der Kirche, da gebe ich dir recht. Aber du sollst dies auch nicht wegen ihm tun, nein, du sollst es wegen dir tun. Was denkst du, wie gut es dir tun wird, wenn du deinem Peiniger ruhig und bestimmt sagst, was er dir angetan hat, aber das du stärker bist als er, so etwas nie tun wirst und deshalb Hilfe annimmst. Und dass du ihn nicht brauchst, weder dass du ihn fürchtest, noch dass er dir was bringt.

3. Suche dir eine Art rechtlichen Beistand, Beratung usw., Weißer Ring etc., um zu klären welche Möglichkeiten du hast ihn entweder a.) rechtlich zu belangen (wenn du das willst) und/oder b.) Förderung bekommen kannst, um in einer eigenen Bude zu leben.

Ich finde es toll, dass du hier so offen darüber sprichst, auch das erfordert Mut und zeigt allein schon, dass du stärker und wertvoller bist, als dein Vater es dich durch seine Behandlung vielleicht hat glauben lassen.

Falls du einen internen Rat brauchst, schreibe mir eine PN, ich bin kein Psychotherapeut, Arzt, Anwalt oder Sozialarbeiter, aber ggf. habe ich noch ein paar Tipps für dich abseits der Forenöffentlichkeit.

KM2BM
24-04-2013, 19:47
Du triffst den Nagel auf den Kopf. Ich rede so gut wie garnicht mehr mit ihm und meide ihn wo es nur geht. Zugeben oder sich vllt. für sowas entschuldigen würde er niemals, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Da hast du auch recht.

Die Folgen merke ich langsam. Ich bin z.B. sehr anfällig geworden gegenüber einigen Sinnesberauschenden Suchtmitteln. Welche möchte ich nicht erwähnen. Wir sind ja hier im Internet^^ Allerdings seit ich wieder etwas ''freier'' bin, sprich nicht mehr Um 6 Uhr rein muss und so, kann ich mich wieder auf Sachen konzentrieren die mir Spaß machen. Das Größte ist die Kampfkunst. Und seit dem ich die KK ernst nehme, habe ich auch jede Menge Motivation die Sachen die dem Körper schaden sein zu lassen. Ich hab sogar das Rauchen aufgehört. Es ist wie ein neues Ventil für meine schlechten Erinnerungen. Nun weiss ich nur nicht ob das lange hält oder mich doch noch irgendwann einholt. Wäre wieder ne Frage an euch, was meint ihr?

Ach so nochwas die Leute die meinen sie würden hier meinen Vater beleidigen wenn sie ihn als blöd oder armseeliges würstchen bezeichnen, keine Sorge ich weiss wie ihr das meint und bekomme nichts in den Falschen Hals :)

Ausserdem bin ich schlimmeres gewohnt, was meint ihr wie meine Freunde ihn bezeichnen wenn ich ihnen was erzähle bzw. sie meine Schreie damals auf der Straße trotz geschlossenen Fenstern hören konnten wenn es ''wieder rund ging''. Wenn ich das hier schreiben würde, würde ich hier gebannt :D

In dem Fall Hilfe suchen, ja! Es ist für ein Kind später tatsächlich nicht einfach, mit jemandem als Vater zu leben, der solche Erfahrungen hat, selbst wenn der, wie meiner, durchaus ernsthaft versucht, es besser zu machen! Für mich war mein Vater immer ein Stück weit unberechenbar und auch irgendwie gefährlich. Bei meiner Mutter hats auch Ohrfeigen gesetzt, wie gesagt, das war der Stil der Zeit (jedenfalls in meiner Umgebung), aber wenn ich da eine gefangen hatte, dann wußte ich im Normalfall auch wieso und daß ich den Bogen überspannt hatte! Bei meinem Vater fühlte ich mich dagegen oft furchtbar ungerecht behandelt, ich hab gar nicht verstanden, wieso er dann oft bei irgendwelchen kleinen Dingen plötzlich (buchstäblich) ein ganz anderes Gesicht bekommen hat. Genau wissen tu ich bis heute nichts, aber ich kann mir vorstellen, daß er dann bei bestimmten Anlässen oder in bestimmten Situationen seinen eigenen Vater in mir gesehen hat und meinte, verhindern zu müssen, daß ich so werd wie der, vielleicht liege ich auch daneben, mein Vater spricht über diese Themen nicht und es ist auch sinnlos zu versuchen, mit ihm darüber zu sprechen, da das in einer großen Schreierei und in der Einimpfung von Gewissensbissen durch meine Mutter bei mir enden würde, so in dem Stil, wie kannst du nur so mit dem Vati umgehen.... etc. Es hat teils was Satirisches an sich. Das ist übrigens so ein bißchen meine eigene Art und Weise mit den Dingen umzugehen, aber, wie gesagt, meine Situation ist anders und jeder Mensch geht anders mit den Dingen um! Ich kann nur sagen, verdrängen ist der falsche Weg, die nächste Generation wird unbeschwerter aufwachsen, wenn du es nicht tust!

Savateur73
24-04-2013, 19:59
Toll wegen deiner courage. Das zeichnet einen Gesellschaftsfähigen Menschen aus.

Ich habe ehrlich gesagt nur aus Wut heraus reagiert, weil mir da echt der Kragen geplatzt ist.
Ich wollte dem Typen schon eine fette Rechte verpassen, aber habe mir überlegt das dies dem Kind nix bringt und habe die Polente gerufen.

Nelsoix
24-04-2013, 20:31
Ich habe ehrlich gesagt nur aus Wut heraus reagiert, weil mir da echt der Kragen geplatzt ist.
Ich wollte dem Typen schon eine fette Rechte verpassen, aber habe mir überlegt das dies dem Kind nix bringt und habe die Polente gerufen.

Egal weshalb du reagiert hast, du hast reagiert! :halbyeaha

kiki73
24-04-2013, 20:49
meine eltern haben mich auch wegen jeder kleinigkeit verprügelt und mein vater war choleriker und alki
und er hatte uns auch gerne rumschikaniert
als kind hatte ich richtig angst vor ihm gehabt und er hat auch ganz andere fiese dinge mit uns gemacht
wenn meine mutter nicht da war dann hatte er uns einfach eingesperrt und uns einzeln zum essen oder pinkeln rausgelassen
er ist auch immer durchgedreht wenn wir nur ein kleines geräusch gemacht hatten während er tv geschaut hatte oder so
aber als wir erwachsen waren wollte er meine schwester schlagen und dann sind wir zu zweit auf ihn los da sank er hilflos in seinem sessel und sprach tagelang nicht mit uns (war ne schöne ruhige zeit)

meine mutter hatte mich auch gerne geschlagen aber bei ihr war das ein anderer grund......

papasan1
24-04-2013, 22:19
Hallo mitnand,

grundsätzlich,finde ich zu allem was irgendwann einem passiert ist<<<,
was also nicht mehr zu ändern ist.
<einen gesunden Abstand zu nehmen und von da aus-Status Quo zu beziehen.
Du konntest dich nicht wirklich zur Wehr setzen,das ist so.
Du hast des ned vergeigt,dein Gegner war ein Ar.....ch,noch dazu einer der wenigen ,die auf diesem Plaeten zu dem inneren Zirkel(auch Familie genannt)zählen.
Sollte nicht sein,aber es war niemand da,der ihm Einhalt geboten hätte-und wenn auch,was bringt es wenn ein aussenstehender bei einem familieninternen Streit dazwischenfunkt?Ich kam öfters in die Position des Aussenstehenden,Hätte ich?Sollte ich?Wäre es besser gewesen-wenn?
?hätt ich mir dann die Aussage erspart ???
Egal,wenn es in meinem Umkreis ist,dann gehe ich dazwischen.
Graue Haare hab ich so und so......
Aber du....
In Zukunft wirst du dich wehren können.Dass ist auch so.
Si vis pacem-Parabellum.

Kusagras
24-04-2013, 22:36
Nun weiss ich nur nicht ob das lange hält oder mich doch noch irgendwann einholt. Wäre wieder ne Frage an euch, was meint ihr?

...

Das Risiko besteht leider, auch wenn du dich überraschend gefasst "anhörst" was ich bemerkenswert, ja fast bewundernswert finde.

Ich glaube aber das du eine große Chance hast, das alles, oder zu einem großen Teil aufzuarbeiten (im Gegesantz zu deinem Vater, da kommt vermutlich jede Hilfe zu spät, seine Buße wird er noch tun müssen, da in ich sicher) du bist jung, reflektiert und hast offensichtlich nicht den Weg eingenommen, die Gewalt an andere weiter zu geben (Gefahr der "Selbstgewalt" ist vermutlich höher bei dir). Gut so!!

Hoffentlich kannst du das Elternhaus bald veralassen, Distanz kann nochmal helfen, ich würde aber sicherheitshalber alsbald professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, dein Hausrazt sollte dich ggf dazu beraten (ob nun Gesprächstherapie oder tiefenpsychologische Psychotherapie oder Analyse). vor allem musst du den passenden den Therapeuten finden, das ist oft entscheidender.

mkc.zh.
24-04-2013, 23:39
Hallo !

Es tut mir sehr leid was du erlebt hast. Ich finde es gut, dass du es da ansprichst.

Ich bin seit ich 5 war bis zu meinem 16.ten Lebensjahr geschlagen worden von meinem Vater. Es war aber so, er war ständig wütend auf etwas, suchte jemanden und lies seine Wut raus an mir, und ich dachte ich hätte was falsches getan, doch eigentlich musste ich am Schluss einsehen, dass der Fehler bei ihm lag. Ich habe ihm all die Jahre nie verziehen. Ich habe mit Kampfsport wegen dieser Sache begonnen. Gewehrt habe ich mich nie. Ich habe alles eingesteckt, denn weh tat es von innen. Ich glaube ich hatte Angst und gleichzeitig Respekt, doch irgendwann ging er zu weit. Zum Glück lernte ich im Training damit besser umzugehen. Meistens ging ich mit einem blauen Auge zur Schule oder mit einer Platzwunde. Albträume hatte ich auch. Ich ging ihm jahrelang aus dem Weg und lies ihn nie in meiner Nähe. Und als ich 17 wurde hatte ich ihm gesagt: Komm und schlag mich. Du weißt genau das es mir scheissegal ist was ich einstecke. Mach was du willst wenn du Freude daran hast deine Tochter zu verprügeln dann mach.
Und eines Tages merkte er, was er getan hat und veränderte sich.

Ich habe eines Tages mit ihm Sparring gemacht und mich an damals zurückerinnert, wie er mich geschlagen hat. Und nach kurzer Zeit merkte ich, dass ich keine Rache wollte. Ich sah die Situation so, dass ich Fähigkeiten habe, die er nicht hat, also fing ich an mit ihm Klartext zu reden. Denn ich wusste, ihn zurückzuschlagen, war keine Lösung.






Auf jedenfall wünsche ich dir viel Glück und bleib stark!

Bowko
25-04-2013, 08:08
Da du ja noch zuhause wohnst, würde ich vorschlagen du kaufst dir auch einen Knüppel, und sobald dein Vater irgendwas verbockt, jagst du ihn minutenlang unter Schlägen durch die Wohnung.

Danach kannst du ihn ja mal fragen, ob er das witzig fand.

jkdberlin
25-04-2013, 09:55
Bitte hört auf, hier solche schwachsinnigen Selbstjustiz-Tipps zu geben. So emotional wie die Situation ist und ich solche Reaktionen versehen kann, sind sie doch ganz sicher kein richtiges Mittel. Hier müssen Spezialisten ran, das Problem ist sicherlich komplexer als das man es mit Gegengewalt lösen könnte. Allerdings sollte der Threadersteller ganz klar Grenzen ziehen, bis hier hin und nicht weiter. Man muss sich das ganz sicher nicht gefallen lassen.

Fightforfree
25-04-2013, 10:09
ich hab bis 12 nur ein wenig auf den ***** bekommen *gg* in deiner Situation hätte ich mich aber aufjedenfall so stark gewehrt wie möglich....oder zum Jugendamt oder ähnliches, klar es ist dein Vater...aber dass nimmt dir nicht das Recht dich zu verteidigen!

BloodRage
25-04-2013, 11:19
Sei meinetwegen sauer auf mich, aber ich sage es mal direkt:

Dein Vater ist eine ganz armselige Wurst und gehört selbst verprügelt. Ich würde ihn anzeigen, anstatt im KKB zu schreiben. Oder ihm selbst eine reinhauen.

Väterliche Stärke durch Prügel, sowas sind totale Schwächlinge! Sowas kotzt mich an :mad:

Und mein lieber Shaolin93, nein Prügel ist keine anerkannte Erziehungsmethode. Du merkst ja selbst, da ist was verkehrt. Suche dir Hilfe, wenn das erst vor 2 Jahren aufgehört hat, es ist nie zu spät.

:-§

P.S.: Und die liebe Mama gehört auch vermöbelt dafür, dass sie es zulässt (kann ja nix machen ist kein Argument).

+1 :halbyeaha

Antikörper
25-04-2013, 11:54
in deiner Situation hätte ich mich aber aufjedenfall so stark gewehrt wie möglich....

Das ist leicht zu sagen, wenn man so eine Situation nicht kennt und selbst erlebt hat. Da spielt der psychologische Faktor eine ganz entscheidende Rolle... "einfach" wehren ist da zu kurz gedacht.

@Shaolin: Ich kann dir nur raten professionelle Hilfe zu suchen. Es ist schön sich hier im Forum zu melden, das ist der richtige erste Schritt. Du scheinst ja nicht verschlossen gegenüber dem Thema zu sein, ein Profi kann dir da wirklich helfen.

Ich kann nur von meinem Vater berichten, der damals mit 16 von daheim abgehauen ist, weil er seinen Vater nicht mehr ertragen konnte. Ich denke er knabbert heute noch dran. Die Hand saß bei uns daheim auch etwas lockerer, ich denke, dass das die Auswirkungen der Erziehungsmethoden seines Vaters sind. So mit 13 habe ich ihm uanbsichtlich 2 Rippen gebrochen, beim Training. Danach hatt er bis heute noch Respekt vor mir. Aber entsprechend habe ich auch einen anderen Zugang zu Gewalt. Ich hatte z.B. früher gar keine Probleme jemanden ins Gesicht zu schlagen. Evtl. bin ich auch aufgrund meiner Jugenderfahrung zum Kampfsport gekommen... Was ich damit sagen will, ist, dass du deine Erfahrungen dein Leben lang mit dir rumschleppen wirst und die Auwrikungen noch nach Jahrzehnten "ausbrechen" können. Reflektiere das immer wieder selbst und verarbeite die Erlebnisse, Kampfsport + prof. Hilfe.


Grüße

Finaljustice
25-04-2013, 12:10
Da du ja noch zuhause wohnst, würde ich vorschlagen du kaufst dir auch einen Knüppel, und sobald dein Vater irgendwas verbockt, jagst du ihn minutenlang unter Schlägen durch die Wohnung.

Danach kannst du ihn ja mal fragen, ob er das witzig fand.

Denn wie jeder weiß, ergibt Minus mal Minus Plus. Zwei mal ein Unrecht ergibt Recht, so funktioniert das. Dass man sich mit solch dollen Ratschlägen im Übrigen strafbar machen kann, möchte ich auch mal so zu bedenken geben. Wer auf Rache aus sinnt, muss zwei Gräber graben.

KM2BM
25-04-2013, 12:19
Ich hatte z.B. früher gar keine Probleme jemanden ins Gesicht zu schlagen.

Grüße

Komisch, ich hab nie wem ins Gesicht schlagen können, das war immer irgendwie so ein Tabu für mich, auf den Kopf schlagen und ins Gesicht, das war für mich einfach gar nicht möglich, ich kann das bis heute nicht wirklich, obwohl ich ja zuhause ins Gesicht geschlagen worden bin, selbst Boxkämpfe kann ich nur schwer anschauen, v. a. wenn wer teilnimmt, den ich kenne oder sogar befreundet bin, das kostet mich echt Überwindung! Bei mir hat sich das also genau in die andere Richtung ausgewirkt, find das interessant!


Denn wie jeder weiß, ergibt Minus mal Minus Plus. Zwei mal ein Unrecht ergibt Recht, so funktioniert das. Dass man sich mit solch dollen Ratschlägen im Übrigen strafbar machen kann, möchte ich auch mal so zu bedenken geben. Wer auf Rache aus sinnt, muss zwei Gräber graben.

Stimmt, der Vater schlägt ja auch bereits seit längerem nicht mehr, was sollte das also noch für einen Sinn haben? Man muß mit dem Erlebten umgehen lernen, alles andere wird einen höchstens noch zusätzlich belasten!

Bowko
25-04-2013, 13:26
Denn wie jeder weiß, ergibt Minus mal Minus Plus. Zwei mal ein Unrecht ergibt Recht, so funktioniert das. Dass man sich mit solch dollen Ratschlägen im Übrigen strafbar machen kann, möchte ich auch mal so zu bedenken geben. Wer auf Rache aus sinnt, muss zwei Gräber graben.

Als ich früher in der Schule gemobbt wurde, haben weder die tollen Lehrergespräche noch irgendwelche anderen therapeutischen Lösungen geholfen.
Und ich wurde komischerweise in Ruhe gelassen, nachdem das Fass bei mir voll war und ich einem von den "Tätern" ordentlich eine gebammst habe.

Ich denke so etwas lässt sich auf viele Szenarien übertragen, bei denen es um Machtgefälle geht.

Antikörper
25-04-2013, 13:40
Komisch, ich hab nie wem ins Gesicht schlagen können, das war immer irgendwie so ein Tabu für mich, auf den Kopf schlagen und ins Gesicht, das war für mich einfach gar nicht möglich, ich kann das bis heute nicht wirklich, obwohl ich ja zuhause ins Gesicht geschlagen worden bin, selbst Boxkämpfe kann ich nur schwer anschauen, v. a. wenn wer teilnimmt, den ich kenne oder sogar befreundet bin, das kostet mich echt Überwindung! Bei mir hat sich das also genau in die andere Richtung ausgewirkt, find das interessant!

Ich weiß nicht woran das liegt/lag. Mittlerweile habe ich auch Probleme damit... vor allem bei Trainingspartnern die ich gut kenne und gern habe. Aber ich denke, wenn man in der Kindheit Gewalt ausgesetzt ist, wendet man diese auch leichter an. Ich empfand das damals eigentlich als normal mich durch Gewalt zu behaupten. Das Gesetz des Stärkeren eben. Mittlerweile erkenne ich, was man da eigentlich für einen Schaden mit anrichtet / angerichtet hat.


Als ich früher in der Schule gemobbt wurde, haben weder die tollen Lehrergespräche noch irgendwelche anderen therapeutischen Lösungen geholfen.
Und ich wurde komischerweise in Ruhe gelassen, nachdem das Fass bei mir voll war und ich einem von den "Tätern" ordentlich eine gebammst habe.

Ich denke so etwas lässt sich auf viele Szenarien übertragen, bei denen es um Machtgefälle geht.

Es ist doch was völlig anderes, in der Schule gemobbt zur werden oder von seinen Vater misshandelt.

DieKlette
25-04-2013, 13:44
Als ich früher in der Schule gemobbt wurde, haben weder die tollen Lehrergespräche noch irgendwelche anderen therapeutischen Lösungen geholfen.
Und ich wurde komischerweise in Ruhe gelassen, nachdem das Fass bei mir voll war und ich einem von den "Tätern" ordentlich eine gebammst habe.

Ich denke so etwas lässt sich auf viele Szenarien übertragen, bei denen es um Machtgefälle geht.

Da kann ich nur voll und ganz zustimmen. Andere Lösungen sind mitunter für Paragraphenscheißer, Hippies, Zeugen Jehovas und Spießer.

"Erwachsene" kapieren oft die Ernsthaftigkeit diverser Situationen nicht. Wenn man sich unter Teenagerprimaten befindet, die Rangfolgen ausmachen, dann ist man mit zivilisiert sein einfach nur gearscht.

DieKlette
25-04-2013, 13:45
Es ist doch was völlig anderes, in der Schule gemobbt zur werden oder von seinen Vater misshandelt.

Die Analogie hier ist, dass man aus der Opferrolle rauskommen muss. Und das geht nur indem man sich Respekt verschafft.

Antikörper
25-04-2013, 13:57
Die Analogie hier ist, dass man aus der Opferrolle rauskommen muss. Und das geht nur indem man sich Respekt verschafft.

Respekt verschafft man sich ganz bestimmt nicht durch Gewalt! Das was du höchstens erreichen wirst, ist, dass die anderen Angst vor dir haben. Respekt beruht auf Gegenseitigkeit.

Außerdem geht es den Leuten mit solchen Problemen darum ein lebenswertes Leben zu führen und den Scheiß zu verdauen. Das schafft man halt nur mit profesioneller Hilfe. So einfach wie sichs hier manche denken ist es halt nicht.

Bowko
25-04-2013, 16:03
Die Analogie hier ist, dass man aus der Opferrolle rauskommen muss. Und das geht nur indem man sich Respekt verschafft.

Das war was ich sagen wollte, hab mich vielleicht etwas kompliziert ausgedrückt.

Finaljustice
25-04-2013, 16:11
Das war was ich sagen wollte, hab mich vielleicht etwas kompliziert ausgedrückt.

Kenne ich von mir selber auch so. Ich habe mich bei einem Angriff gewehrt, und dann war Schicht mit Mobbing. Es geht nicht darum davon abzuraten, sich berechtigterweise gegen Angriffe zu wehren. Aber das vorgeschlagene Szenario, es dem Vater, ohne dass ein Angriff vorläge, es mit gleicher Münze heimzuzahlen, ist wenig zweckführend. Ja, man bewegt sich aus der Opferrolle heraus, schwingt sich aber gleichsam zum Täter auf, weil man eben auch Unrecht begeht. Und jemandem dazu anzuraten, den Vater bei dessen nächsten "Fehltritt" mit einem Knüppel zu verprügeln, ist rechtlich gesehen äußerst bedenklich.
Im Grunde würde ein solches Verhalten die Kette der Gewalt einfach nur weiterführen in umgekehrter Konstellation. Niemand hätte etwas gewonnen. Die Situationen sind nun mal funktional wenig vergleichbar, weil die Familiensituation vollkommen andere emotionale und soziale Gefüge zugrunde liegen. In solchen Situationen muss eben einer den Versuch unternehmen, auszubrechen. Und das kann nicht gelingen, wenn man ein Unrecht durch das nächste auszugleichen sucht.

Onkel_Escobar
25-04-2013, 16:20
Interessante Diskussion. Ich bin der Meinung es gibt Situationen und Personen, da kommt man ohne Gewalt nicht weiter. Ob das hier der Fall ist, kann ich nicht sagen.
Versteht mich nicht falsch, ich bin niemand, der Leute einfach vermoppt, aber manchmal muss es glaube ich sein. Es gibt Leute die Scheissen auf rechtliche Massnahmen oder ähnliches, die werden dadurch nur angeheizt oder gehen vollkommen darin auf, die wird man ohne ein paar in die Kauleiste nicht los.

Schon des öfteren miterlebt.

Bowko
25-04-2013, 16:44
Kenne ich von mir selber auch so. Ich habe mich bei einem Angriff gewehrt, und dann war Schicht mit Mobbing. Es geht nicht darum davon abzuraten, sich berechtigterweise gegen Angriffe zu wehren. Aber das vorgeschlagene Szenario, es dem Vater, ohne dass ein Angriff vorläge, es mit gleicher Münze heimzuzahlen, ist wenig zweckführend. Ja, man bewegt sich aus der Opferrolle heraus, schwingt sich aber gleichsam zum Täter auf, weil man eben auch Unrecht begeht. Und jemandem dazu anzuraten, den Vater bei dessen nächsten "Fehltritt" mit einem Knüppel zu verprügeln, ist rechtlich gesehen äußerst bedenklich.
Im Grunde würde ein solches Verhalten die Kette der Gewalt einfach nur weiterführen in umgekehrter Konstellation. Niemand hätte etwas gewonnen. Die Situationen sind nun mal funktional wenig vergleichbar, weil die Familiensituation vollkommen andere emotionale und soziale Gefüge zugrunde liegen. In solchen Situationen muss eben einer den Versuch unternehmen, auszubrechen. Und das kann nicht gelingen, wenn man ein Unrecht durch das nächste auszugleichen sucht.

Die "Idee" mit dem Knüppel hatte ich eigentlich daher, weil auf irgendeiner der ersten Seiten, der Threadersteller genau dies angegeben hatte(glaube das Beispiel war ein nicht korrekt aufgewickelter Gartenschlauch), dass der Vater ihn wegen Kleinigkeiten minutenlang mit einem Knüppel(angeblich einmal bis dieser zerbrach) geschlagen hatte.

Außerdem muss ich sagen, welche Wahl hat man denn schon groß, wenn so etwas im eigenen Elternhaus passiert, außer sich zu wehren?
Die Eltern/das eigene Zuhause sind, oder sollten eigentlich, der natürliche Rückzugspunkt eines jeden Kindes sein. Wenn sich dieser nun aber ebenfalls gegen einen wendet, dann ist guter Rat teuer und ich würde sagen, zuallerst ist das eigene Heil, körperlich als auch seelisch das Wichtigste. Und dafür sollte alles was helfen KÖNNTE, erstmal als Hilfsmittel herhalten.

KM2BM
25-04-2013, 16:56
Es passiert aber eben jetzt gerade nicht mehr! Der Vater hat lt. den Angaben des TE vor ca. zwei Jahren aufgehört, ihn zu verprügeln und zu der Zeit als er ihn verprügelte war der TE körperlich nicht in der Lage, sich zu wehren, was nicht sein Fehler ist, weil er ein Kind bzw. ein Halbwüchsiger war. Daß er darunter leidet ist normal, nur hilft es ihm m. E. überhaupt nicht, zum jetzigen Zeitpunkt, den Vater mehr oder weniger grundlos zu prügeln, weil der ihn vor Jahren verprügelt hat! Was passiert ist, ist nun einmal passiert und die Ereignisse im Zusammenhang mit seinem Vater wird er auch nicht mehr los und wenn er ihn (nicht wörtlich nehmen) totprügeln würde! Die sitzen in ihm. Aber er kann wohl lernen damit umzugehen und das Geschehene zu verarbeiten, übrigens auch damit die nächste Generation nicht wieder leidet und das ist wohl das einzig Sinnvolle in der jetzigen Situation.

Finaljustice
25-04-2013, 18:02
Die "Idee" mit dem Knüppel hatte ich eigentlich daher, weil auf irgendeiner der ersten Seiten, der Threadersteller genau dies angegeben hatte(glaube das Beispiel war ein nicht korrekt aufgewickelter Gartenschlauch), dass der Vater ihn wegen Kleinigkeiten minutenlang mit einem Knüppel(angeblich einmal bis dieser zerbrach) geschlagen hatte.

Außerdem muss ich sagen, welche Wahl hat man denn schon groß, wenn so etwas im eigenen Elternhaus passiert, außer sich zu wehren?
Die Eltern/das eigene Zuhause sind, oder sollten eigentlich, der natürliche Rückzugspunkt eines jeden Kindes sein. Wenn sich dieser nun aber ebenfalls gegen einen wendet, dann ist guter Rat teuer und ich würde sagen, zuallerst ist das eigene Heil, körperlich als auch seelisch das Wichtigste. Und dafür sollte alles was helfen KÖNNTE, erstmal als Hilfsmittel herhalten.

Dein Anliegen in allen Ehren, aber dass das eine strafbare Anstiftung sein könnte, ist Dir nicht in den Sinn gekommen, sollte der TE deinen "Rat"schlag in die Tat umsetzen? Die Anonymität des Internets schützt einen heute nicht mehr, und wenn dann jemand bei einer polizeilichen Vernehmung sagt: "Die Idee hatte einer im Internet."... soll ja schon mal vorgekommen sein, dass Täter im Netz ermittelt worden sind.
Ein solches Vorgehen bekämpft vielleicht die Wirkung, aber nicht die Ursache. Wie man so schön sagt "Short term gain, long term loss". Der Zweck heiligt bekanntermaßen nicht immer die Mittel, und ob Rache dem Seelenheil so zuträglich ist... siehe mein Kommentar von zuvor.

Bowko
25-04-2013, 18:08
Dein Anliegen in allen Ehren, aber dass das eine strafbare Anstiftung sein könnte, ist Dir nicht in den Sinn gekommen, sollte der TE deinen "Rat"schlag in die Tat umsetzen? Die Anonymität des Internets schützt einen heute nicht mehr, und wenn dann jemand bei einer polizeilichen Vernehmung sagt: "Die Idee hatte einer im Internet."... soll ja schon mal vorgekommen sein, dass Täter im Netz ermittelt worden sind.
Ein solches Vorgehen bekämpft vielleicht die Wirkung, aber nicht die Ursache. Wie man so schön sagt "Short term gain, long term loss". Der Zweck heiligt bekanntermaßen nicht immer die Mittel, und ob Rache dem Seelenheil so zuträglich ist... siehe mein Kommentar von zuvor.

Die Fragestellung war doch aber, was hättet ihr getan. ;)

AndyLee
25-04-2013, 18:22
Ich finde, das Problem liegt bei Sachen der "häuslichen Gewalt" immer und grundsätzlich darin, dass zu stark auf den(die) Täter geschaut wird und die Opfer irgendwie klar kommen müssen. Aus meiner Sicht handelt es sich um ein gesellschaftliches Problem, wonach dem ersten psychologischen Reflex gefolgt wird: Wer schuldig ist, muss bestraft werden. Somit ist nach einer "erfolgreichen" Bestrafung des Täters zumeist auch Ruhe. Derweil leidet das Opfer weiter, zumeist ein Leben lang.

"Häusliche Gewalt" ist m. E. ein äußerst sensibles Thema und den Opfern "gerecht" zu werden (wenn es das denn überhaupt gibt) bedeutet zumeist, sehr gut zuhören zu können.

Finaljustice
25-04-2013, 19:31
Ich finde, das Problem liegt bei Sachen der "häuslichen Gewalt" immer und grundsätzlich darin, dass zu stark auf den(die) Täter geschaut wird und die Opfer irgendwie klar kommen müssen. Aus meiner Sicht handelt es sich um ein gesellschaftliches Problem, wonach dem ersten psychologischen Reflex gefolgt wird: Wer schuldig ist, muss bestraft werden. Somit ist nach einer "erfolgreichen" Bestrafung des Täters zumeist auch Ruhe. Derweil leidet das Opfer weiter, zumeist ein Leben lang.

"Häusliche Gewalt" ist m. E. ein äußerst sensibles Thema und den Opfern "gerecht" zu werden (wenn es das denn überhaupt gibt) bedeutet zumeist, sehr gut zuhören zu können.

Ja, das sehe ich ähnlich. Und dieser Begriff "häusliche Gewalt" trägt sicherlich viel dazu bei. Durch solche Bagatellisierungen und "Kampfbegriffe" werden viele Taten massentauglich, und es wird als etwas alltägliches wahrgenommen. So wie "Amoklauf" (das ist ein mehrfacher Mord, bzw. schlicht Massenmord), "Abziehen" (das ist Raub bzw. räuberische Erpressung, in vielen Fällen sogar schwerer Raub / räub. Erpressung - da kommt im Strafgesetzbuch nicht mehr viel danach, so von der Strafandrohung, mal von den Kapitaldelikten abgesehen) und solche Sachen. Oder eben auch, um den Kreis etwas zu schließen: Der berühmte "Klaps auf den Po".
Solche Opferschutzverbände wie der "Weiße Ring" werden viel zu wenig gewürdigt, und sind vielerorts auch ziemlich überlastet. Das Problem lässt sich aber auch nur dadurch lösen, dass man eben nicht mehr wegschaut. Gerade bei Nachbarn machen das viele, mich selbst eingeschlossen, denn man muss es ja eine Weile mit ihnen aushalten. Ich habe bei meinen Nachbarn auch viel zu lange gewartet, bevor ich mal Polizei und Jugendamt alarmiert habe (die Eltern hatten sich nicht an den Kindern vergriffen, aber untereinander ging es rund... so mit Tür eintreten, Bannmeile und allem drum und dran). Hat dem Nachbarschaftsverhältnis erheblich geschadet, und Racheaktionen blieben dann auch nicht aus (gerne gesehen in der Form, dass einem dann selbst die Polizei auf den Hals gehetzt worden ist, wegen angeblicher Streite, oder weil zu laut gefeiert wurde, ect.). Aber für solche Überzeugungen muss man eben Opfer bringen, und jeder, der es so handhabt, dem zolle ich auch Anerkennung.

kiki73
26-04-2013, 23:12
heute schaut man ja besser hin
aber früher ich weiß noch wie die nachbarn immer hintenrum geredet haben zb., "die kiki ist immer zu dünn" "sie hat immer dreckige klamotten an"
"die kinder müssen für ihre eltern betteln"
ja reden und mit dem ginger auf uns zeigen konnten sie gut aber handeln....:mad:
und später hatte man gesagt "ihr seid ja selber schuld gewesen!"

ich bin auch letzten winter zur meiner nachbarin gegangen um zu wissen was mit ihren kind los ist denn man sah ihn nicht und ich hörte ihn immer heulen aber als ich da war ging es dem kind gut jetzt ist frühling und ich sehe ihn jetzt öfter ....

Kusagras
27-04-2013, 08:29
heute schaut man ja besser hin
....

Naja, das kann ich so nicht bestätigen: bei mir im Haus gegenüber war regelmäßig Schreierei, wurden Kinder angepöbelt. Ich hab 3- 4 ml das Jugendamt kontaktiert, in zwei verschiedene Fällen. Die vom Jugendamt muss man auch schon quasi nötigen, damit die Ihren A... bewegen und was machen.


Ich hatte nie den Eindruck, das die Nachbarn, die UNMITTELBAR betroffen sind, als Tür an Tür wohnen, was unternommen haben. Dumpfes Volk, das nur seine "Ruhe" haben will.

KAJIHEI
27-04-2013, 10:32
Mal eine vollkommen versponnene Theorie.
Die häusliche Gewalt im minderen Masse ( D.h. die Kinder weden nicht windelweich geprügelt, sowas schon immer indiskutabel ) ist generationsabhängig in der Begründung.
So wie ich es mitbekommen habe, war es zu Kaiserzeiten ( in anderern Kreisen auch noch sehr viel später ) noch üblich, die üblesten Kröten schlucken zu dürfen ohne Haltung zu verlieren.
D.h. Es wurden extreme Nehmerqualitäten benötigt.
Viel. hängt die Backpfeife damit zusammen...Demütigen zu ertragen ohne dem Pygmäenpauker dafür das Gesciht auf Popoansicht zu wenden.
Die Haltung zu verlieren war halt einfach indiskutabel. Tat man es, nun gut, ehne mene Muh, raus bist du...aus dem gesellschaftlichen Leben, der Wirtschaft, den sozialen Kontakten...etc.

AndyLee
27-04-2013, 10:54
Naja, das kann ich so nicht bestätigen: bei mir im Haus gegenüber war regelmäßig Schreierei, wurden Kinder angepöbelt. Ich hab 3- 4 ml das Jugendamt kontaktiert, in zwei verschiedene Fällen. Die vom Jugendamt muss man auch schon quasi nötigen, damit die Ihren A... bewegen und was machen.


Ich hatte nie den Eindruck, das die Nachbarn, die UNMITTELBAR betroffen sind, als Tür an Tür wohnen, was unternommen haben. Dumpfes Volk, das nur seine "Ruhe" haben will.
Da muss ich mal was richtig stellen: Ein Problem von Pauschalaussagen ist, dass sie einfach nicht stimmen. Entweder das Jugendamt kommt zu früh und nimmt die Kinder weg, oder es kommt zu spät und das Kind liegt in der Gefriertruhe - die Klischees kennt man ja.

Da ich selbst im Jugendamt arbeite, kenne ich die Realität. Bei Kindeswohlgefährdungsmeldungen fahren wir immer und grundsätzlich mit zwei Mitarbeitern raus. Bei "akuten" sofort, bei "latenten" im Laufe der Woche. Deine Meldung war ganz sicher keine KiWo-Meldung.

Im Übrigen mal meine Einschätzung: Bei uns rufen viele Nachbarn an, die etwas zu diesem oder jenen melden. Wie o. g. müssen wir ja immer rausfahren. Meiner Erfahrung nach sind etwa 97% aller Meldungen einer Kindeswohlgefährdung falsch und haben den eigentlichen Sinn, mit dem jeweiligen Nachbarn "abzurechnen".

Ich finde gut, wenn sich engagierte Menschen sorgen um Kinder machen. Leider sind diese jedoch - nach wie vor - in der absoluten Minderheit.

KAJIHEI
27-04-2013, 11:02
Mit Absicht provokativ

Wo kann man anrufen wenn absolut unerzogene Gören einem das Leben als Nachbar zur Hölle machen ?
Kinderlärm ist natürlich, aber täglich drei Stunden stakato Dauergeblöcke ohne Begründung ( Die Eltern lieben diese Kiddis abgöttisch und würden die nie hauen etc ).
Klar, Kinder haben einen natürlichen Spiel und Lärmtrieb, wieso denn auch nicht. Aber täglich drei Stunden mindestens Dauergeplärre ? Das ist krank.
Das Dresche ncht das Mittel erster Wahl ist um Kinder zu erziehen, unterschreib ich sofort.
Aber das auch eine einfache Backpfeife als Signalpunkt als Mittel zweiter Wahl auch schon so verpönnt wird, nun , was soll man machen wenn Mittel 1 nicht hilft....
Ich weis, jegliche köprerliche Züchtigung ist eine Demütung.
Aber manchmal ist ewtas Demut vor den Rechten anderer auch was wert...
Ja das Jugendamt wurde informiert "Ist doch alles in Ordnung".
Sehr schön...die müssen den Zirkus nicht über Jahre aushalten.
Hat ürbigens nicht mal die Mutter gekonnt...die ist immer heulend abgedüst..
Aber ist ja Alles in Ordnung.
Bei so einer Tragödige wär da das Mittel zweiter Wahl nicht empfehlenswert...

Wi gesagt, mit voller Absicht superprovokativ.

Shugyo
27-04-2013, 11:07
Aber das auch eine einfach Backpfeife als Signalpunkt als Mittel zweiter Wahl auch schon so verpönnt wird, nun , was soll man machen wenn Mittel 1 nicht hilft....


Nicht nur verpönt, sondern sogar verboten. Mit anderen Worten: strafbar.

KAJIHEI
27-04-2013, 11:16
Strafbar : Der perfekte Lösungsansatz.
Wir gehen mit der staatlichen Prügelstrafe gegen Prügel vor. So stell ich mir keine Lösungsansätze vor.

KM2BM
27-04-2013, 11:20
Mit Absicht provokativ

Wo kann man anrufen wenn absolut unerzogene Gören einem das Leben als Nachbar zur Hölle machen ?
Kinderlärm ist natürlich, aber täglich drei Stunden stakato Dauergeblöcke ohne Begründung ( Die Eltern lieben diese Kiddis abgöttisch und würden die nie hauen etc ).
Klar, Kinder haben einen natürlichen Spiel und Lärmtrieb, wieso denn auch nicht. Aber täglich drei Stunden mindestens Dauergeplärre ? Das ist krank.
Das Dresche ncht das Mittel erster Wahl ist um Kinder zu erziehen, unterschreib ich sofort.
Aber das auch eine einfache Backpfeife als Signalpunkt als Mittel zweiter Wahl auch schon so verpönnt wird, nun , was soll man machen wenn Mittel 1 nicht hilft....
Ich weis, jegliche köprerliche Züchtigung ist eine Demütung.
Aber manchmal ist ewtas Demut vor den Rechten anderer auch was wert...
Ja das Jugendamt wurde informiert "Ist doch alles in Ordnung".
Sehr schön...die müssen den Zirkus nicht über Jahre aushalten.
Hat ürbigens nicht mal die Mutter gekonnt...die ist immer heulend abgedüst..
Aber ist ja Alles in Ordnung.
Bei so einer Tragödige wär da das Mittel zweiter Wahl nicht empfehlenswert...

Wi gesagt, mit voller Absicht superprovokativ.

Das ist eigentlich eine privatrechtliche Angelegenheit, im Endeffekt ggf. eine Ruhestörung. Man müßte sich in solch einem Fall also einen Anwalt nehmen und vor dem zuständigen Amtsgericht Klage einreichen, die Erfolgsaussichten muß ein erfahrener Anwalt beurteilen, vor 10 oder 15 Jahren wären die Erfolgsaussichten vermutlich höher gewesen als heute.

Ich bin da manchmal im Zwiespalt, einerseits würde ich Kinder heute nicht mehr so erziehen, wie ich erzogen worden bin, also mit (manchmal durchaus heftigen) Schlägen ins Gesicht, viel Schreierei und öfter auch Beschimpfungen, allerdings war das teils sicherlich auch der besonderen Geschichte meines Vaters geschuldet. Andererseits, habe ich kürzlich erlebt, wie sich ein Kind (typische Trotzphase) im Supermarkt, laut schreiend auf den Boden geschmissen hat, die Eltern grinsten mich peinlich berührt an und taten so, als ob sie ohne das Kind weitergehen wollten, das Kind hat natürlich sofort geschnallt, daß die um die nächste Ecke stehen geblieben sind und hat noch lauter geschrien, mit so einem Trotzphasenkind kann man m. E. leider nicht immer alles ausdiskutieren und ignorieren, das fällt wohl mit zunehmender Lautstärke einfach irgendwie schwer....

Ist nun aber ab vom Thema!

Shugyo
27-04-2013, 11:22
Seit 2000 ist das BGB geändert worden, so dass Kinder das "Recht auf gewaltfreie Erziehung" haben. Ich hätte mir dieses Gesetz in meiner Kindheit gewünscht.

Ob's etwas geändert hätte ...?

KM2BM
27-04-2013, 11:47
Wenn ich mir eine Ohrfeige verdient hatte, hab ichs auch akzeptiert, dann fand ichs eigentlich nicht weiter tragisch, wenn ich von meiner Mutter eine gefangen hab, dann wußte ich im Normalfall wieso. Bei meinem Vater wars ein wenig anders, der hat eben in manchen Fällen einfach überreagiert oder unberechenbar reagiert, da fand ichs dann oft demütigend. Mit der Erziehung mit Ohrfeigen an und für sich hatte ich eigentlich wenig Probleme und wenn du beschimpft und angebrüllt wirst und vor anderen Leuten runtergeputzt, dann, so habs ich jedenfalls immer empfunden, ist es mindestens genauso arg!

Finaljustice
27-04-2013, 12:54
Seit 2000 ist das BGB geändert worden, so dass Kinder das "Recht auf gewaltfreie Erziehung" haben. Ich hätte mir dieses Gesetz in meiner Kindheit gewünscht.

Ob's etwas geändert hätte ...?

Ohne da wieder die "Advo-Card" " ( ;) ) ausspielen zu wollen, aber so leicht ist die Sache leider nun auch wieder nicht. Was für den Laien nicht unbedingt ersichtlich ist, ist der Umstand, dass die die Wertungen aus dem Zivilrecht nur sehr selten unmodifiziert auf das Strafrecht übertragbar sind (einzig die zivilrechtlichen Rechtfertigungsgründe werden als solche auch im Strafrecht direkt angewendet).
Das elterliche Züchtigungsrecht stellt nach wie vor eine anerkannte Größe im Strafrecht dar. Früher wurde es zunehmend als Rechtfertigungsgrund gesehen, heute geht man wegen des §1631 Abs. 2 BGB zunehmend in die Tatbestandsebene und lässt unerehbliche Beeinträchtigungen (der berühmte "leichte Klaps auf den Po") schon nicht für eine Körperverletzung im Sinne des §223 StGB genügen.
Da die "körperliche Bestrafung" in §1631 Abs.2 Satz 2 BGB als konkrete Form der "anderen entwürdigenden Maßnahme" ausgeht, muss die elterliche Züchtigung nämlich nicht nur verletzend, sondern eben auch entwürdigend sein. Man hat sich insofern geeinigt, dass die Züchtigung in der Regel entwürdigend ist, und somit der §223 StGB eröffnet ist, weil dies der von der Norm geforderten "körperlichen Misshandlung" entspricht.
Das Problem ist, dass man die körperliche Züchtigung wegen Verfassungsbedenken nicht komplett "abschaffen" kann, weil sonst das in Art. 6 GG festgelegte Erziehungsrecht der Eltern unterlaufen würde.
Allgemein anerkannt ist, dass eine körperliche Züchtigung durch die Eltern auch weiterhin entweder schon nicht tatbestandsmäßig ist, oder zumindest gerechtfertigt, wenn:
- ein hinreichender Anlass zur Züchtigung vorliegt, diese objektiv zur Erreichung eines erzieherischen Zwecks geeignet und subjektiv vom Erziehungswillen getragen ist und
- die Züchtigung maßvoll bleibt und in einem angemessen Verhältnis zu der Verfehlung sowie dem Alter des Kindes steht.

itto_ryu
27-04-2013, 12:55
Für eine Ohrfeige gegen Kinder gibt es nie einen guten Grund, außer man möchte die emotionale Hilflosigkeit der Eltern als einen solchen betrachten. Natürlich kann ich den Impuls nachvollziehen, dass man manchen "Ranzgören" gerne mal "das Fell gerben" würde, aber als Eltern eigener Kinder sollte man über solchen Gefühlen stehen und muss andere Methoden finden, um sich Respekt zu verschaffen. Wichtig sind Grenzen und Konsequenzen, aber diese müssen keinesfalls mit Gewalt, Liebesentzug oder emotionaler Erpressung durchgesetzt werden. Denn dann schafft man sich schnell verunsicherte Seelenkrüppel. Und da draußen laufen schon genug davon rum.

Btw nein ich bin auch kein Vertreter der "mein Kind darf alles"-Fraktion, wie es heute leider auch zuviele Eltern gibt, die außer ihre Kinder mit Statussymbolen auszustatten keinen Wert darauf legen ihre Nachkommen emotional und sozial vernünftig auszubilden. Die sorgen nämlich dann für die andere Version seelischer Krüppel, nämlich gefühlskalte Egomanen ohne Anstand und soziales Gewissen.

Aber so für alle nur ein Beispiel: Stellt euch vor, ihr kommt aus irgendwelchen Gründen regelmäßig zu spät zur Arbeit. Euer Vorgesetzter ermahnt euch mehrfach, aber es passiert immer mal wieder. Beim nächsten Mal gibt euch der Vorgesetzte dafür eine saftige Ohrfeige. Und kommt mir jetzt nicht mit Erwachsenen und das sei was anderes, ich finde es immer wieder lustig, dass Leute meinen ein "Klaps" sei in jedem Fall eine super Erziehungshilfe bei emotional unreifen Heranwachsenden.

gasts
27-04-2013, 13:43
Aber so für alle nur ein Beispiel: Stellt euch vor, ihr kommt aus irgendwelchen Gründen regelmäßig zu spät zur Arbeit. Euer Vorgesetzter ermahnt euch mehrfach, aber es passiert immer mal wieder. Beim nächsten Mal gibt euch der Vorgesetzte dafür eine saftige Ohrfeige.

Wieso sollte ich einen Mitarbeiter ohrfeigen, den ich abmahnen und kündigen kann?

itto_ryu
27-04-2013, 13:45
Wieso sollte ich einen Mitarbeiter ohrfeigen, den ich abmahnen und kündigen kann?

Und wieso sollte man seine Kinder ohrfeigen? Genau darum geht es ja. Wieso halten Erwachsene eine Ohrfeige für die korrekte Konsequenz eines Fehlverhaltens von Kindern? In der Erwachsenenewelt haben wir uns auch Konsequenzen überlegt mit denen Fehlverhalten und Regelbrüche geahndet werden. Weißt wie ich mein? :)

gasts
27-04-2013, 14:11
Und wieso sollte man seine Kinder ohrfeigen?


Ich hab hier nicht gesagt, dass man Kinder ohrfeigen soll, allerdings kann man Kinder meines Wissens nicht abmahnen und rausschmeisen.



Genau darum geht es ja. Wieso halten Erwachsene eine Ohrfeige für die korrekte Konsequenz eines Fehlverhaltens von Kindern? In der Erwachsenenewelt haben wir uns auch Konsequenzen überlegt mit denen Fehlverhalten und Regelbrüche geahndet werden. Weißt wie ich mein? :)

Diese Konsequenzen greifen aber nicht bei Kindern.
Unter 14 sind die strafunmündig und geschäftsunfähig.
Darüberhinaus ist die Stellung eines Erziehungsberechtigen und Vormunds gegenüber des Unmündigen eine andere, als die eines Fremden gegenüber des Unmündigen und auch die zwischen zwei Erwachsenen.
Eine körperliche Züchtigung kann auch eine symbolische Handlung sein, so wie die Ohrfeige einer Frau gegenüber einem Mann bei Grenzüberschreitungen.

Finaljustice
27-04-2013, 14:17
Und wieso sollte man seine Kinder ohrfeigen? Genau darum geht es ja. Wieso halten Erwachsene eine Ohrfeige für die korrekte Konsequenz eines Fehlverhaltens von Kindern? In der Erwachsenenewelt haben wir uns auch Konsequenzen überlegt mit denen Fehlverhalten und Regelbrüche geahndet werden. Weißt wie ich mein? :)

Das sehe ich tatsächlich ähnlich. Es ist ja auch in Deutschland lange Usus gewesen, Lehrlinge zu züchtigen. Mit der Verabschiedung der Gilden und dem Umstand, dass die Lehrlinge wie die eigenen Kinder mit beim Meister wohnten, ist man von diesem Brauchtum schon lange abgekommen. Auch eine Ständegesellschaft, in der der Adlige dem Pöbel nach eigenem Gutdünken eine pfeffern darf, ist passé.
Warum der Unterschied gemacht wird, kann ich insofern nachvollziehen, als dass mit zunehmendem Alter der rein "strafende" Schmerz der Züchtigung zunehmend in den Hintergrund rückt, und die Entwürdigung, die Demütigung, die Machtbezeugung stärker in den Vordergrund rückt. Eine Ohrfeige ist ja unter Erwachsenen nichts, was man macht, um den anderen zu verletzen, sondern weil man seine eigene Machtposition untermauern will (Stichwort: tätliche Beleidigung). Da das Kind dem Erwachsenen sowieso vollkommen "untergeordnet" ist, ist der Demütigungsaspekt eben "geringer", weil das Kind ja gefälligst sowieso den eigenen Eltern gegenüber demütig zu sein hat.
Gewalt ist in vielen Richtungen in unserer Gesellschaft in verschiedene Richtungen unterschiedlich stark akzeptiert. Wenn ein Mann eine Frau schlägt, und sei es "nur" die berühmte (man verzeihe mir den Ausdruck, aber den meisten wird darunter eher geläufig sein, was genau ich meine) "Bitchslap-Backhand" ist, ist er ein fieser und übler Macho. Wenn eine Frau einen Mann schlägt, ist sie eine starke und emanzipierte Person, und der Kerl wird's schon verdient haben. Andersherum ist das gegenüber Frauen auch eine Form von Sexismus, gerade weil man davon ausgeht, dass eine Frau dem Mann "ja sowieso nicht gefährlich werden kann". Es wird als etwas spielerisches und sowieso nicht bedrohliches gesehen.

HatkeineAhnung
27-04-2013, 14:31
Das sehe ich tatsächlich ähnlich. Es ist ja auch in Deutschland lange Usus gewesen, Lehrlinge zu züchtigen. Mit der Verabschiedung der Gilden und dem Umstand, dass die Lehrlinge wie die eigenen Kinder mit beim Meister wohnten, ist man von diesem Brauchtum schon lange abgekommen. Auch eine Ständegesellschaft, in der der Adlige dem Pöbel nach eigenem Gutdünken eine pfeffern darf, ist passé.
Warum der Unterschied gemacht wird, kann ich insofern nachvollziehen, als dass mit zunehmendem Alter der rein "strafende" Schmerz der Züchtigung zunehmend in den Hintergrund rückt, und die Entwürdigung, die Demütigung, die Machtbezeugung stärker in den Vordergrund rückt. Eine Ohrfeige ist ja unter Erwachsenen nichts, was man macht, um den anderen zu verletzen, sondern weil man seine eigene Machtposition untermauern will (Stichwort: tätliche Beleidigung). Da das Kind dem Erwachsenen sowieso vollkommen "untergeordnet" ist, ist der Demütigungsaspekt eben "geringer", weil das Kind ja gefälligst sowieso den eigenen Eltern gegenüber demütig zu sein hat.
Gewalt ist in vielen Richtungen in unserer Gesellschaft in verschiedene Richtungen unterschiedlich stark akzeptiert. Wenn ein Mann eine Frau schlägt, und sei es "nur" die berühmte (man verzeihe mir den Ausdruck, aber den meisten wird darunter eher geläufig sein, was genau ich meine) "Bitchslap-Backhand" ist, ist er ein fieser und übler Macho. Wenn eine Frau einen Mann schlägt, ist sie eine starke und emanzipierte Person, und der Kerl wird's schon verdient haben. Andersherum ist das gegenüber Frauen auch eine Form von Sexismus, gerade weil man davon ausgeht, dass eine Frau dem Mann "ja sowieso nicht gefährlich werden kann". Es wird als etwas spielerisches und sowieso nicht bedrohliches gesehen.

:yeaha: Das sehe ich auch so, mit Gewalt wird in unserer Gesellschaft sehr verlogen umgegangen, Gewalt von bestimmten Volksgruppen wird akzeptiert andere werden geächtet.

itto_ryu
27-04-2013, 14:59
Ich hab hier nicht gesagt, dass man Kinder ohrfeigen soll, allerdings kann man Kinder meines Wissens nicht abmahnen und rausschmeisen.
Das habe ich hier auch nicht behauptet. Aber es gibt andere Konsequenzen für Kinder bei Fehlverhalten als Ohrfeigen,



Diese Konsequenzen greifen aber nicht bei Kindern.
Unter 14 sind die strafunmündig und geschäftsunfähig.
Darüberhinaus ist die Stellung eines Erziehungsberechtigen und Vormunds gegenüber des Unmündigen eine andere, als die eines Fremden gegenüber des Unmündigen und auch die zwischen zwei Erwachsenen..
Das ist Juristensprechse und uninteressant, wenn es darum geht, wie man Kinder erzieht bzw. welche Mittel als erzieherische Maßnahme angebracht sind. Ich wolltemit diesem fiktiven Beispiel festhalten, dass man sich nur vor Augen führen muss, dass eben viele Leute den "Klaps" als Erziehungsmaßnahme billigen bei Kindern, aber selbstverständlich dies als respektlose und herabwürdigende Geste bei einem Erwachsenen ansehen würden (SV jetzt mal außen vor).



Eine körperliche Züchtigung kann auch eine symbolische Handlung sein, so wie die Ohrfeige einer Frau gegenüber einem Mann bei Grenzüberschreitungen.
Wenn ein Mann eine Frau körperlich, unsittlich wie auch immer bedrängt, dann ist die Ohrfeige erstes Mittel der SV als Warnwatsche, wie ein Schubser, dass ist kein Erziehungsmittel. Zudem finde ich es ebenfalls bedenklich, dass die Ohrfeige der Frau im Fall einer emotionalen Situation gesellschaftlich gegen Männer akzeptiert ist, sprich überall sieht man Frauen, die Männern eine flatschen, weil es ihnen gerade so passt ("Du Schuft! *smack*) ;) Aber das ist eine andere Diskussion.

Ich halte körperliche Züchtigung jedenfalls nicht für angebracht gegenüber Kindern auch nicht als symbolische Geste. Und ehrlich gesagt so ganz unter uns, es gibt weit mehr Erwachsene, die wegen ihres Fehlverhaltens mal eine Kauleistenpolitur verdient hätten, als Kinder, denn die Erwachsenen müssten es eigentlich besser wissen. Die Kinder lernen noch und dürfen Fehler machen, aus denn sie wiederum lernen. Ihnen die Grenzen aufzeigen ist wichtig.

Insofern kann ich auch Finaljustice nicht beipflichten, das Kind hat eben nicht gefälligst demütig gegenüber den Eltern zu sein und ist auch nicht untergeordnet, jedenfalls nicht in dem Sinne, als dass es eben die "Watschen" als Erziehungsmittel über sich ergehen lassen muss, es ist dem Kind gegenüber respektlos und hat keinen erzieherischen Wert, die Demütigung ist ebenso groß. Kinder sind sogar sehr schnell sich einer Demütigung bewusst und es nagt an ihrer Persönlichkeitsentwicklung viel stärker, als bei einem Erwachsenen, den eine Ohrfeige zwar demütigt, aber der sich von Grund auf ja dagegen wehren kann. Die Machtposition der Eltern ist von Natur aus stark, man braucht keine körperliche Züchtigung, um diese auszuspielen. Das ist einfach nur, ebenso wie asoziales Geschrei oder drakonische Strafmaßnahmen, aber natürlich auch Liebesentzug, emotionale Erpressung und natürlich köprerliche Misshandlung ein Ausdruck von Schwäche seitens der Eltern.

Es sei denn, ich habe deinen Post missverstanden, Finaljustice, dann musst du es nochmal erklären, meintest du dies als Beurteilung unseres Gesellschaftsstandes, wie es leider gehandhabt wird? In Sachen "Gewalt von Frauen gegen Männer" gebe ich dir nämlich Recht, was die Verlogenheit der Gesellschaft anbelangt.

gasts
27-04-2013, 15:28
Das habe ich hier auch nicht behauptet. Aber es gibt andere Konsequenzen für Kinder bei Fehlverhalten als Ohrfeigen,


ja, z.B. Freiheitsentzug, würde ein Erwachsener auch nicht hinnehmen.



Ich wolltemit diesem fiktiven Beispiel festhalten, dass man sich nur vor Augen führen muss, dass eben viele Leute den "Klaps" als Erziehungsmaßnahme billigen bei Kindern, aber selbstverständlich dies als respektlose und herabwürdigende Geste bei einem Erwachsenen ansehen würden (SV jetzt mal außen vor).


und ich habe aufgezeigt, dass Du Äpfel mit Birnen vergleichst, da die Beziehung Eltern-Kind in dieser Hinsicht nicht mit der Beziehung Vorgesetzer-Angestellter vergleichbar ist.



Zudem finde ich es ebenfalls bedenklich, dass die Ohrfeige der Frau im Fall einer emotionalen Situation gesellschaftlich gegen Männer akzeptiert ist, sprich überall sieht man Frauen, die Männern eine flatschen, weil es ihnen gerade so passt ("Du Schuft! *smack*) ;) Aber das ist eine andere Diskussion.


Keine Ahnung, wo Du rumläufst oder wie Dich benimmst, aber ich sehe die nicht überall und fühle mit in derartiger Hinsicht von Frauen auch in keinerlei Hinsicht bedroht.




Und ehrlich gesagt so ganz unter uns, es gibt weit mehr Erwachsene, die wegen ihres Fehlverhaltens mal eine Kauleistenpolitur verdient hätten, als Kinder, denn die Erwachsenen müssten es eigentlich besser wissen.


Ah, verstehe, Du bist also für körperliche Züchtigung von Erwachsener.
Zu welchem Zweck? Persönliche Rache?
Oder gar um die zu erziehen?

itto_ryu
27-04-2013, 15:56
Ich glaube, jetzt interpretierst du aber sehr wild geworden in meinem Beitrag herum. :ups:

Beiß dich nicht an meinem Vergleich fest und stochere in jedem Details, es ging mir einzig um: Erziehung durch körperliche Züchtigung = ganz, ganz schlechte Sache.

Mehr nicht.

gasts
27-04-2013, 16:16
Erziehung durch körperliche Züchtigung = ganz, ganz schlechte Sache.


Da stimme ich zu, es gibt da eine Untersuchung, die darauf hinwies, dass sich türkische Jugendliche in der Gewalttätigkeit nicht von deutschen Jugendlichen unterscheiden, wenn man die Gewalterfahrungen im Elternhaus berücksichtigt.
Wenn ich Gewalt als legitimes Mittel zum Durchsetzen von Meinungen oder Macht erfahre, dann bin ich eventuell auch eher geneigt, mich dieses Mittels zu bedienen.

itto_ryu
27-04-2013, 16:23
Wenn ich Gewalt als legitimes Mittel zum Durchsetzen von Meinungen oder Macht erfahre, dann bin ich eventuell auch eher geneigt, mich dieses Mittels zu bedienen.

Genau z.B. Hinzu können Aspekte wie Minderwertigkeitsgefühle und andere emotionale, psychische Beeinflussungen kommen usw. Das Selbstwertgefühl kann dadurch leiden und wiederum im Umkehrschluss die eigene Gewaltätigkeit befeuern, sei sie extern (also gegen andere) oder intern (extremes Beispiel Selbstverletzung also "ritzen" usw.). Manchmal sind die Auswirkungen völlig anders gehen in Richtung Depressionen, Drogenkonsum usw. Natürlich kommt es viel darauf an, was noch alles dazu kommt seitens des Elternhauses und anderer Erfahrungen. Manchmal reicht ein leichter Cocktail aus emotionaler Erpressung, Liebesentzug und körperlicher Bestrafung, um Kindern ein Weg so zu bereiten, dass sie als Erwachsene charakterlich sehr schwach sind bis hin zu psychischen Problemen, die zumindest Therapie bedürftig sind.

Im Fall des Topics ist natürlich genau das absolute Extrem der Fall, welches daher noch umso mehr zu beachten ist.

KAJIHEI
27-04-2013, 16:44
Herr Itto !
Bleiben wir mal bei meinem Beispiel mit drei dauer plärrenden Gören.
Wie hätte Sie das Problem gelöst ?
Mit den Kindern reden brachte offensichtlich wenig, der Vater war irgendwann weg, die Mutter drehte an der Klapper und selbst den Großeltern wurden die drei Heulbojen irgendwann zuviel.
Mit Verlaub das waren Terror-Kinder, ohne jeden Grund.
Ich kannte die Familie recht gut, kannte, denn zum Schluß war das keine Familie mehr..
Übrigens die staatlich anerkannte Lösung war klasse; vollkommen gewaltfrei ; Psychopharmaka für alle, Kinder, Mutter...einfach nur zum Ruhigstellen. ( Da war wohl auch der Gesprächstherapheut überfordert ;))
Lange lebe der Erziehungszombismus.
Das kann es doch nun auch nicht sein.
Ich wage mal die These : Hätte man von Anfang an klarer und härter Grenzen aufgezeigt, das wäre nicht so katastrophal im familiären Totalschaden geendet.

AndyLee
27-04-2013, 16:58
Das nenne ich ja mal eine Entwicklung in eine absolut interessanten Richtung! Daher muss ich einfach mal bei den Vorschreibern hier bedanken.

Ich finde, das "Gewalt" eh ein absolut schwieriges Thema ist. Also: Wenn Vater seinen Sohn eine Ohrfeige verpasst, macht man daraus "Erziehungsmittel". Wenn der selbe Vater seiner Frau eine Ohrfeige verpasst, wird das "häusliche Gewalt". Schlägt ein "fremd-religiöser" Mann sein Frau, ist das "kultureller Rahmen" und erlaubt. Schlagen sich zwei Kinder untereinander, wird das oft als "niedlich" bezeichnet, werden die Kinder größer und schlagen sich, ist das "brutal".

Wenn man dann bei der Gewalt gegen Kinder genauer hinschaut, kommen Kinder nicht schon als "schwierig" auf die Welt, sondern werden als "schwierig" erzogen bzw. sozialisiert. Eltern bekommen m. E. ab einem gewissen Alter der Kinder nur das zurück, was sie vorher in ihre Kinder investiert haben. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Ich finde, das Gewalt - egal wo sie statt findet - inakzeptabel ist, da hier unmittelbar eine zweite "Gewalt" mit hinein spielt und zwar "Macht". Es scheint eben für einige Menschen erstrebenswert zu sein, ihren Ego durch ein Machtgefühl aufzupeppen.

gasts
27-04-2013, 17:27
Herr Itto !
Bleiben wir mal bei meinem Beispiel mit drei dauer plärrenden Gören.
Wie hätte Sie das Problem gelöst ?
Mit den Kindern reden brachte offensichtlich wenig, der Vater war irgendwann weg, die Mutter drehte an der Klapper und selbst den Großeltern wurden die drei Heulbojen irgendwann zuviel.


weil ein verantwortungloser Vater eine eventuell psychisch belastete Mutter und wohl auch nicht ganz unbeteiligte Großeltern mit "Reden" keinen Erfolg haben, kann keiner mit "Reden" erfolg haben?




Mit Verlaub das waren Terror-Kinder, ohne jeden Grund.


ohne Grund?
Eine Laune Gottes?
Wie sollen dann Schläge helfen?



Übrigens die staatlich anerkannte Lösung war klasse; vollkommen gewaltfrei ; Psychopharmaka für alle, Kinder, Mutter...einfach nur zum Ruhigstellen.


Versteh ich nicht, ich dachte das Jugendamt fand "alles in Ordnung", wer hat dann diese Maßnahmen ergriffen?
Aber egal, Du kannst Doch zufrieden sein: die Plagegeister sind ruhig gestellt und Du hast Deine Ruhe. :)

KAJIHEI
27-04-2013, 17:42
weil ein verantwortungloser Vater eine eventuell psychisch belastete Mutter und wohl auch nicht ganz unbeteiligte Großeltern mit "Reden" keinen Erfolg haben, kann keiner mit "Reden" erfolg haben?




ohne Grund?
Eine Laune Gottes?
Wie sollen dann Schläge helfen?



Versteh ich nicht, ich dachte das Jugendamt fand "alles in Ordnung", wer hat dann diese Maßnahmen ergriffen?
Aber egal, Du kannst Doch zufrieden sein: die Plagegeister sind ruhig gestellt und Du hast Deine Ruhe. :)


Simpli : Du hast den Zirkus nicht jahrelang Tag und Nacht miterlebt, also sprech ich dir mal das Wissen ab um sarkastische Bemerkungen zu machen.
Mir wäre ein andere Ausgang deutlich lieber gewesen:mad:
( Es gibt nämlich auch Leutchen die ich gut leiden kann )

Und ja, das Jugendamt fand Alles in Ordnung, die Familientherapie war ja auch soooooo erfolgreich. ( Beides war übrigens auf meinem Mist gewachsen. ich wollte halt irgendwie helfen)
Und jetzt kommt es : Alle Beteiligten, bis auf die Kinder waren normale friedliche vollkommen gewaltlose Leutchen.
Und ja, die haben ihre Kiddis abgöttisch geliebt, viel. eine Umdrehung zuviel ?
Von den Eltern kam nie ein lautes Wort, nie ein Tobsuchtsanfall, nie Schimpfe nichts.
Diese Kiddis hätten denen vermutlich auch einen Ziegelstein an den Schädel schmeißen können...
Wenn mal probiert wurde etwas zu sagen, warum sie etwas unterlassen sollten : Wääääääää dann ging das stundenlange psychoerpresser Geplärre wieder los. Zuhören; Fehlanzeige:(

Ich habe kein Ahnung ob sanft Eins auf den Deckel die Lösung gewesen wäre, blos so war es defacto nicht der richtige Weg, wenn selbst das Amt und die die Psychoonkels versagen.

Übrigens verantwortungsloser Vater : Wenn man die Hintergründe nicht kennt, sollte man auch damit sehr vorsichtig sein. Der hat immer Alles bis heute finanziert. Blos wenn der auch noch durchgedreht wäre, wer hätte dann dann die ganze Party bezahlt ? Papa-Staat. Ach komm.......Also mußte wenigstens einer bei Verstand bleiben um das Geld zu besorgen. Umsonst ist in D-Land nunmal nichts. Verantwortung hat nunmal nichts mit Omnipräsenz zu tun.

Ja das ist hilflos, blos auch an dich die Aufforderung :
Was hättest du gemacht ?

Holzwurm
27-04-2013, 18:03
Nur weil du dich wehrst, bist du später kein schlechter Vater. Ich hätte ein Problem damit, mich zum Opfer zu machen und dabei ein gutes Vorbild für meine Kinder zu sein.

Junge, du bist 20 Jahre alt und niemand hat das Recht dich zu verprügeln. Das Verhalten deines Vaters ist cholerisch und asozial. Wenn solche Menschen keine Grenzen bekommen, woher sollen Sie wissen das Sie eine überschritten haben.

Rede erst mal mit deinem Vater. Ich würde ganz deutlich machen, das der Zeitpunkt gekommen ist, das du dir das nicht mehr gefallen läßt. Man kann sich nicht nur körperlich wehren, auch eine Anzeige oder sich zu trennen ist möglich...

Du betreibst Kampfkunst und dein Vater ist doch einfach nur ein Schläger ?! Durch Angst wird so mancher Flaschengeist zum Monster gemacht!

p.s.: Hast du kleinere Geschwister?Lebt deine Mutter mit Ihm und wird Sie auch verprügelt?

Ich kann mich dir nur anschließen. Bei so einem Asozialen Vater muss man sich wehren! Mach kaputt was dich kaputt macht. :mad:

itto_ryu
27-04-2013, 18:10
@Kajihei: Um den Fall mal zu analysieren (und das ist online schwer, weil man nicht alle Infos 100%ig hat), haben die Eltern anderweitige Probleme, die ihnen die Erziehung ihrer Kinder schwer macht. Ganz klarer Punkt, diese Eltern haben ihren Kindern nie Grenzen und Konsequenzen gezeigt, da ist von Grund auf was schief gelaufen und das würde eine "saftige Schelle" langfristig auch nicht kurieren. Klaro, Psychopharmaka und Hutschi-Gutschi-Geschwalle sind natürlich auch keine Antwort. Diese Eltern müssen vor allem lernen sich selbst abzugrenzen und den Kindern das klar zu zeigen, ergo von Anfang an nicht alles durchgehen lassen.

Das ist nämlich das Wichtigste, dass Kinder die Grenzen ihrer Eltern kennenlernen, dann lernen sie auch ihre eigenen grenzen abzustecken und für sich einzustehen, aber auch die Grenzen anderer zu akzeptieren. Irgendwo muss man eine Mischung aus Bussi-Bär und Drill-Sergeant sein, gegenseitiger Respekt, Grenzen abstecken und akzeptieren, Konsequenzen für das Handeln.

KAJIHEI
27-04-2013, 18:36
@Itto
Damit hast du recht.
Mir fallen dazu aber zwei Dinge ein.
Erstens : Wo lernen Eltern bitteschön ds richtige Erziehen ? Lernen sie es nicht; Voila, die soziale Kettenreaktion in Perfektion.
Zweitens :
Wie du richtig bemerktes, brennt die Hütte.
"normale" Maßnahmen gehen da nicht mehr.
Also Maulschellen Feuerlöscher ?
Nicht gut, eher falsch, aber eh es völlig in die Hose geht ....

gasts
27-04-2013, 18:42
Und jetzt kommt es : Alle Beteiligten, bis auf die Kinder waren normale friedliche vollkommen gewaltlose Leutchen.
Und ja, die haben ihre Kiddis abgöttisch geliebt, viel. eine Umdrehung zuviel ?
Von den Eltern kam nie ein lautes Wort, nie ein Tobsuchtsanfall, nie Schimpfe nichts.


das nennst Du normal?
Eventuell wurden Konflikte in der Familie ja allgemein verdrängt und die waren nicht friedlich sondern konfliktunfähig.
Der wird dann das Negative unter den Teppich gekehrt und weggelächelt, besonders Bekannten gegenüber.
Dann fände ich es nicht verwunderlich, dass Kinder provizieren, damit die mal eine ehrliche Rückmeldung bekommen.

Und natürlich kann auch Kinder zu Tyrannen erziehen, indem man ihnen alles erlaubt.



Ich habe kein Ahnung ob sanft Eins auf den Deckel die Lösung gewesen wäre, blos so war es defacto nicht der richtige Weg, wenn selbst das Amt und die die Psychoonkels versagen.


Gute Therapeuten finden ist nicht leicht. So wie sich das anhört hätte es einer umfangreichen Verhaltens- oder systemischen Therapie bedurft, die
die Konstellation und Konflikte aufarbeitet und den Eltern den Zugang zu ihren Emotionen ermöglicht. Das hätte wahrscheinlich auch die Beziehung zu den Großeltern belastet.
Mit "lass uns drüber reden" ist es da nicht getan.



Übrigens verantwortungsloser Vater : Wenn man die Hintergründe nicht kennt, sollte man auch damit sehr vorsichtig sein.


ich kann nur mit den Informationen arbeiten, die mir vorliegen.
Der Vater ist abgehauen und hat die Mutter mit den Kindern allein gelassen.
Ob er seinen gesetzlichen Unterhaltspflichten nachkommt oder darüber hinaus, weiß ich nicht.
Verantwortung für Kinder hat mit etwas mehr zu tun, als die Lebenhaltungskosten und die Therapie zu bezahlen.
Immerhin waren das ja drei Kinder?
Sind das Drillinge oder haben die erst nach Jahren gemerkt, dass da was gehörig schiefläuft?




Ja das ist hilflos, blos auch an dich die Aufforderung :
Was hättest du gemacht ?


Als Vater/Nachbar oder Therapeut?
Verprügeln wäre da wohl in keiner Rolle das Mittel der Wahl.

AndyLee
27-04-2013, 19:16
@simplicius
Stimme dir da absolut zu.

Um solche Fälle gut zu durchleuchten, bräuchte man natürlich wesentlich mehr Informationen. Die hat man aber zumeist nicht, weil man ja Außenstehender, bzw. Beobachter ist... Problem hierbei ist, die Birne auszuschalten und nicht zu viel hinein zu interpretieren.

Es ist aber auch so, dass das Gespräch das einzige "Werkzeug" ist, was geeignet aber auch notwendig ist. Bricht das ab, ist meistens auch nichts mehr möglich. Hinzu kommt - und das beobachte ich immer häufiger - der Ego der Leute... immer mehr wird geradezu auf "sein Recht" bestanden. Da sind dann die Erwachsenen ruckzuck auf dem Level von Kindern. Wenn dann die Eltern selbst auch noch geistig dem unteren Bildungsbereich anhören, ist es mit Kritikfähigkeit und Selbstreflexion aus. Da brauchen Hemmungen erst gar nicht zu fallen, weil die vorher schon nicht da waren.

Auch Profis, wie z. B. Pädagogen und Psychologen haben überhaupt keine Chance, wenn die Betroffenen meinen, nicht mehr miteinander reden zu wollen. Zwingen kann man die nicht. Ich persönlich habe in solchen Situationen bei den Eltern häufig keine andere Möglichkeit, als die Druckkulisse drastisch zu erhöhen, in dem ich ihnen klar mache, dass sie auf dem besten Wege sind, ihre Kinder zu verlieren. Meist wirkt das, einige wenige Eltern imponiert das überhaupt nicht, sie machen einfach weiter.

Ich habe letzte Woche erst erlebt, dass sich die KE selbst vor Gericht dermaßen "fetzten", dass die Richterin die KE ermahnte und Ordnungsstrafen androhte, sofern sie nicht sofort mit den gegenseitigen Beschuldigungen aufhören. Immer häufiger wird dann auch in Anhörungen vor Gericht überlegt, ob die Kinder überhaupt noch bei einem Elternteil verbleiben können.

Was die Therapien anbelangt: Zumeist benötigt man dafür, wie hier schon oft angesprochen, wirklich gute Leute. Außerdem darf man nicht vergessen, dass Therapiesitzungen "harte Arbeit" sind aber zumeist erst nach vielen Monaten Wirkung zeigen. Patentlösungen für unvernünftige Eltern gibt es eben nicht.

Das Problem überhaupt: Eltern merken bzw. beobachten ja nicht selbst bei sich, dass sie problematisch sind sondern denken, sie sind voll im Recht und dürfen das, was sie machen. Viele Eltern meinen, die Kinder gehören ihnen, so, wie ein Stück Brot ihnen gehört. Das ist natürlich ein bedenklicher, eigentlich schon kranker Ansatz von realitätsfremde, kommt aber nicht selten vor und erklärt, warum Kinder in manchen Familien wie "ein Stück Brot" behandelt werden... emotionslos, distanziert, verwaltend.

kiki73
27-04-2013, 22:28
also ich weiß wenn die eltern zuschlagen dann ist das eher ein zeichen der überforderung
und ich bin froh daß es für die kinder ein recht auf gewaltfreie erziehung gibt was leider nicht eingehalten wird

wenn man irgendwo wohnt wo die kinder viel kärm machen und man kann das nicht aushalten dann sollte man da wegziehen am besten auf ner einsamen insel

itto_ryu
28-04-2013, 16:13
@Kajihei: Für solche Fälle gibt es für die Eltern verschiedene Erziehungshilfen, z.B. kann man sich an ProFamilia wenden. Ganz oft werden auch Kurse angeboten für Eltern zu Erziehungsfragen. Liegen die Probleme der Eltern tiefer verbuddelt, ist ihnen selbst mit einer eigenen Therapie geholfen, also pro Person. Ist ähnlich wie bei extremen Beziehungsproblemen, meistens ist es besser nicht zur Paartherapie zu gehen, sondern die Partner verarbeiten ihren internen Ballast am besten jeder für sich in einer Therapie. Natürlich ist Einsicht seitens der Eltern wichtig, dass sie Hilfe wollen und natürlich ist es ein schwieriger Prozess. Natürlich wäre es schön, wenn Sozialamt, Jugendamt usw. hinterher wären zu helfen, anstatt die Kleinen mit Psychopharmaka ruhig zu stellen. Das ist leider ein Problem heute, dass seitens Ämtern und Schulen jedem zweiten, dritten Kind sofort ADS, ADHS oder DSDSS ;) aufgeschwatzt wird, obwohl oft einfach kompetentere Eltern, weniger Stress, ordentlich Sport, frische Luft und gesündere Ernährung helfen würden. Oft ist die Schule selbst schuld, weil das System total Banane ist, aber gut anderes Thema.

AndyLee
28-04-2013, 17:35
@itto_ryu
Guter Beitrag.

Nur mit einer Sache bin ich nicht einverstanden und die muss auch richtig gestellt werden:

Natürlich wäre es schön, wenn Sozialamt, Jugendamt usw. hinterher wären zu helfen, anstatt die Kleinen mit Psychopharmaka ruhig zu stellen. Das ist leider ein Problem heute, dass seitens Ämtern und Schulen jedem zweiten, dritten Kind sofort ADS, ADHS oder DSDSS ;) aufgeschwatzt wird, obwohl oft einfach kompetentere Eltern, weniger Stress, ordentlich Sport, frische Luft und gesündere Ernährung helfen würden. Oft ist die Schule selbst schuld, weil das System total Banane ist, aber gut anderes Thema.
Zum Einen hat das Sozialamt gänzlich andere Aufgaben, zum anderen stellt das Jugendamt ganz sicher niemanden mit Psychopharmaka ruhig - kann und darf es gar nicht. Auch rät das Jugendamt kein Elternteil dazu, ihre Kinder "ruhig zu stellen". Richtig ist, dass dies Ärzte tun, denn dort liegt das Fachwissen. Viele Kinder stellen sich zudem im Sozial-Pädiatrischen Zentren (kurz SPZ) vor - der Diagnostig wegen. Diese Zentren sind spezialisiert auf Kinder und auf deren Fachmeinung basieren notwendige und geeignete Hilfen.

itto_ryu
28-04-2013, 18:00
Okay Andy, danke, da bin ich wegen der Zuständigkeiten nicht so sehr bewandert. Ich weiß nur von ein paar Fällen wo seitens der Grundschule mittels Psychologen nach Tests es sofort hieß "ADS/ADHS/DSDSS, da können sie was verschreiben lassen". Ich weiß nicht, liege ich arg falsch, aber irgendwo kommt momentan die Diagnose von oben bei jedem zweiten, dritten Kind wie automatisch. Ich habe mich schon oft gewundert, wenn mir Eltern sagen "ja mein Kind ist wegen AD(H)S in Therapie und nimmt xyz-Medikament", das finde ich schon krass.

Finaljustice
28-04-2013, 18:52
Okay Andy, danke, da bin ich wegen der Zuständigkeiten nicht so sehr bewandert. Ich weiß nur von ein paar Fällen wo seitens der Grundschule mittels Psychologen nach Tests es sofort hieß "ADS/ADHS/DSDSS, da können sie was verschreiben lassen". Ich weiß nicht, liege ich arg falsch, aber irgendwo kommt momentan die Diagnose von oben bei jedem zweiten, dritten Kind wie automatisch. Ich habe mich schon oft gewundert, wenn mir Eltern sagen "ja mein Kind ist wegen AD(H)S in Therapie und nimmt xyz-Medikament", das finde ich schon krass.

Das ist so eine Sache: Im Endeffekt liegt die höhere Zahl an Diagnosen auch extrem damit zusammen, dass man heute einfach viel mehr darüber weiß und mehr Fälle erkennen kann. Aber ich stimme auch zu, in Deutschland gibt es sehr, SEHR wenige Experten für die Aufmerksamkeitsstörungen, und da liegt durchaus der Hase im Pfeffer. Jeder "dahergelaufene" Schul- und Jugendpsychologe meint, weil er 2x ein Seminar besucht hat, sei er sofort ein absolut unfehlbarer Experte. In den USA - mal losgelöst davon, dass der Rezeptblock da lockerer sitzt, als jedem Revolverhelden sein Colt - und Großbritannien ist das durchaus anders, weil mit dem Thema auch anders umgegangen wird, und die Grundlagenforschung letztlich auch von dort kommt. Ich kann das aus erster Hand bestätigen, ich bin vor meiner Diagnose (als Erwachsener, wohlgemerkt) auf ADS und AS/HFA durch zig Hände gereicht worden, gegen Depression und Borderlinepersönlichkeitsstörung schlicht falsch behandelt worden, bis ich die Reise zu einem Experten angetreten habe (der - oh Wunder - in Harvard studiert hat), der mich dann - vor allem nicht nur in einer 20 minütigen Sitzung, sondern durch viele Gespräche und Tests - dann korrekt diagnostiziert hat. Dass das im Endeffekt richtig war, merke ich daran, dass sich mein Leben seit dem um 180° gedreht hat. Natürlich kann es keine Lösung sein so einen kleinen Wurm mit Medikamenten vollzupumpen. Auf lange Sicht gesehen sollte man davon abkommen. Aber um erst mal in eine Position zu kommen, in der man überhaupt die Wahl hat - bis dahin muss das Kind eben "funktionieren". Das meine ich jetzt nicht ggü. den Eltern, sondern es muss die Möglichkeit haben, sich ins Bildungssystem und dessen Erwartungen einzugliedern. Denn Medikamente wie Ritalin, Concerta und Co. mögen die Ursache nicht bekämpfen, aber sehr wohl die Wirkung. Ich selber nehme das Zeug auch nur noch, wenn ich "muss", sprich, wenn ich weiß, dass ich mich länger als eine Stunde auf irgendetwas konzentrieren muss, und ich bin dankbar dafür, dass ich diese Möglichkeit habe. Denn ich kann als Schüler oder Student nicht mitten in einer fünfstündigen Klausur aufstehen und sagen: "Ich geh mal eben eine Runde um den Block laufen, damit ich mich wieder konzentrieren kann".

AndyLee
28-04-2013, 18:56
Okay Andy, danke, da bin ich wegen der Zuständigkeiten nicht so sehr bewandert. Ich weiß nur von ein paar Fällen wo seitens der Grundschule mittels Psychologen nach Tests es sofort hieß "ADS/ADHS/DSDSS, da können sie was verschreiben lassen". Ich weiß nicht, liege ich arg falsch, aber irgendwo kommt momentan die Diagnose von oben bei jedem zweiten, dritten Kind wie automatisch. Ich habe mich schon oft gewundert, wenn mir Eltern sagen "ja mein Kind ist wegen AD(H)S in Therapie und nimmt xyz-Medikament", das finde ich schon krass.
Also insgesamt, glaube ich, liegst du da nicht falsch. In Schulen ist vor allem das Thema ADHS - also mit Hyperaktivität - aktuell, da die Kinder im Unterricht auffallen, schwierig sind und man den Unterrichtsstoff nicht durch bekommt. Da können ADS-Kinder und Jugendliche schon mal durchfallen... die sind ja eher ruhig, verträumt, etc.

Ich weiß nicht, aber ähnliches, wie du es beschrieben hast, finde ich auch in meinem Job wieder. Eltern schwören auf Ärzte, die Medizin verkaufen, wodurch der Junior ruhig wird. Im SPZ - welches ich grundsätzlich gegenüber Ärzten vorziehe - sieht das schon anders aus. Dort werden umfangreiche Tests durchgeführt und wenn die Medikamente verschreiben, würde ich darauf vertrauen wollen. Außerdem sitzen im SPZ Spezialisten für Kinder und Jugendliche, bei denen auch auf Grenzbereiche, wie z. B. Asperger Autismus, geachtet wird... soll man nicht meinen, aber ADS und Asperger sind immer noch schwierig auseinander zu halten.

In unserer Trainingsgruppe befindet sich übrigens ein Junge mit ADHS-Problematik, der Medikamente bekommt. Da ich ihn vorher auch schon kannte, erschien er mir mit Medikamente wie "gedimmt". Gut, er war eben ruhiger, aber das war nicht der, den ich vorher kannte. Die Medikamente wirken sich eben auch auf die Persönlichkeit aus. Nun kann er - nachdem die Medikamente langsam heruntergefahren wurden - ganz ohne Medikamente auskommen. Endlich haben wir ihn so wieder, wie er ist. Leider ist das eines unter wenigen Beispielen, wo das geklappt hat.

itto_ryu
28-04-2013, 19:41
Sehr interessant, danke für eure Meinungen und Erfahrungen. Man macht sich ja Gedanken, wie so die Erwartungshaltungshaltungen in der Schule sind. Da habe ich mit meinem Junior schon erste Erfahrungen beim Gesundheitsamt und Einschulungsprozess gemacht, wie wenig Aufmerksamkeit der individuellen Entwicklung eines potentiellen Schulkindes im offiziellen Protokoll gewidmet wird.

Shaolin93
29-04-2013, 09:57
Interessante Entwickelung bis hier hin!
Danke nochmal an alle für die geistreichen Beiträge :)
Ich als betroffener möchte mich nochmal auf die Wurzeln zurückbesinnen und eine Sache ganz klar stellen.
Wenn ich geschlagen wurde für etwas was ich angestellt habe, z.B. beim Schwarzangeln am Teich erwicht worden bin, und dafür kassiert habe, fand ich das als es vorbei war nicht weiter schlimm und hab daraus gelernt. Allerdings war ich auch einsichtig, weil ich ganz genau wusste wofür ich Sie ''bekommen habe''.

Wenn ich allerdings so einer Permanente Bestrafung erhielt, wie z.B. ''Ab heute bist du um 6 Uhr drin!'', dann wusste ich nicht wie lange das dauert, was ich machen soll um diesen Zustand zu ändert. Einfach weil kein Ziel gesetzt wurde wo drauf ich hinarbeiten konnte [mit besonders gutem Verhalten (nichts als Arschkriecherei bei ''dem Alten'' für die ich mich sowas von Verstellen musste, dass ich nachher fast selbst nicht mehr wusste was los war und der Idiot war auch noch so dumm und hat mir das abgekauft)].
Aber das war mir immer noch lieber als mich mit einer Strafe ''für immer'' abzufinden, die ich kompromisslos zu akzeptieren hatte und dabei zusah wie mir große Zeiträume und Erlebnisse meiner Kindheit genommen wurden. (wobei dann auch noch die Strafe viel zu hoch angesetzt war und überhaupt nicht mehr gerechtfertigt).

Trotzdem blieb mir nie etwas anderes als mich dem was der ''Tyran'' aussprach dauerhaft zu fügen, ohne Einfluss auf die Zukunft zu haben. (zumindest das Gefühl zu haben)
Kein Ziel, keine Perspektive, kein Einfluss. Abfinden, Schmerz in sich reinfressen, und weiter Arschkriechen. Aber nicht um einen besseren Zustand herbeizurufen sondern nur damit der alte Zustand nicht noch schlimmer wird.
Das war eigentlich das schlimmste. Und unter diesen Umständen tun die Schläge die man bekommt seelisch mehr weh als äusserlich.
Darum geht es mir eigentlich. Das man keinen Ausweg seht. Wie ich hätte ausbrechen können aus diesem Bann eines Geistesgestörten...und ja damit meine ich meinen Vater.
Das ist er in meinen Augen, weil ich mir absolut nicht erklären kann wie ein normaler Mensch über Jahre hinweg so handeln kann, ohne etwas zu checken.


Ich glaub das ist auch der Grund warum ich heute nicht mehr mit Ihm rede und ständig den Eindruck für ihn erwecke, ich würde ihn missachten und garnicht wahrnehmen. Weil ich mich heute einfach nicht mehr verstellen muss und es jetzt einfach nur das Resultat seiner Erziehung ist. Ich meide ihn einfach weil, ich ein friedfertiger Mensch bin und streit aus dem Weg gehe. Und in meinen Augen bedeutet mein Vater eben Streit. Weil ich noch nie was anderes von ihm bekommen habe.
(Kein ''danke'', Kein ''gut gemacht'', immer nur ''nix'' oder ''da fehlt aber noch was''.)

Wie gesagt: Wenn ich als Harry Potter nen Patronus Zauber beschwören müsste (dafür muss man an das glücklichste Ereignis denken das man erlebt hat, ihr wisst schon was ich meine ;) Dimentoren abwehren und so :D ) dann würde ich einfach daran denken das es vorbei ist. Ich bin jetzt wie ausm Knast und weiss das zu schätzen!

itto_ryu
29-04-2013, 10:34
Das ist auch gut so. Nur bedenke, da du vieles im Laufe der Jahre in dich reinfressen musstest, wuchert in dir viel Unterdrücktes. Das würde ich definitiv aufarbeiten gehen für dein eigenes Seelenheil.

Lady Red
06-05-2013, 18:23
Hallo Shaolin93!
Es tut mir sehr leid was dir da passiert ist!
Es ehrt dich, dass du so denkst, aber an deiner Stelle würde ich mir Hilfe holen und/oder deinen Vater anzeigen. Das Verhalten deines Vaters ist absolut ungerecht und strafbar!
Viel Glück und alles Gute

Robb
14-05-2013, 00:26
Du hast eine grausame Realität.