Weil ich hergebracht wurde … [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Cillura
25-04-2013, 14:13
Heyho, ich mal wieder :)

Habt ihr auch Kiddies in der Gruppe, die einfach nur geschickt werden und die absolut keine Lust auf das Training haben? Wie geht ihr damit um? Kriegt ihr diese Kids dennoch irgendwie motiviert mitzumachen?

Aktuell habe ich einen Jungen in der Gruppe, der wird in der Schule immer gehauen und getreten. Daher wird er vom Vater auch zum Karate geschickt. Ich habe gestern mit ihm geredet und gefragt, warum er überhaupt da ist, wenn er denn so offensichtlich keine Lust auf Training hat. Antwort „Weil ich hergebracht wurde.“ :( Ich habe ihn gefragt, ob ihm das Training gefällt oder nicht. Antwort: „Mal so, mal so. Kommt drauf an was wir machen.“ Hab dann überlegt, ob das Training für ihn vielleicht zu langweilig ist und nochmal nachgehakt. „Naja, wenn wir Sachen machen, die ich kenne, dann machts schon Spaß. Neue Sachen nicht so, weil ich die nicht kann.“ >…. weil ich die nicht kann.< :( Wenn ich das schon höre. !!!! Naja, wie dem auch sei. Ich reg mich besser nicht drüber auf. Generell ist er auch eher jemand, der sich ungern an neue Übungen heran traut und schnell mit „ich kann das nicht“ aufgibt. Von Ehrgeiz oder Neugier keine Spur – Selbstbewusstsein ist auch eher mau. Dabei führt er neue Übungen nicht schlechter aus als alle anderen. :o

Da wir demnächst eine Gürtelprüfung in der Kindersektion haben und er schon eine Weile dabei ist und auch wirklich gute Grundtechniken hat, hatte ich schon überlegt, ihn zur Prüfung zuzulassen. Mal von kleinen Flüchtigkeitsfehlern in der Kata abgesehen. Bei der Pratzenarbeit und im Kihon-Kumite bewegt er sich auch schon sehr sicher. Er kann, wenn er will und sich konzentriert. Leider macht diese „ich kann das nicht“-Einstellung von ihm das ganze irgendwie kaputt. Man hat auch das Gefühl, dass er Karate nicht wirklich lernen will. (vgl. oben: er wird ja auch geschickt) Aus diesem Grund fehlt auch oft in seinen Bewegungen der nötige Ernst. :(

Tja. Jedenfalls bin ich jetzt sehr hin und her gerissen zwischen Prüfung: ja - Prüfung: nein. Eine Motivation weiter zu machen wäre es auf jeden Fall - zumindest für eine gewisse Zeit. Ich habe mit ihm auch schon über die Prüfung gesprochen und ihm gesagt, wie ich die Sache sehe. Und dass er, wenn er die Prüfung machen will, er etwas dafür tun muss und nicht nur Trallala im Training. Ob es ihn aber langfristig für den Sport motivieren wird, daran zweifle ich doch recht stark. Ist halt nur ein Gürtel und der ändert nichts an der inneren Einstellung.

Mal abgesehen davon, dass ich mir vermutlich schon wieder viel zu viele Gedanken mache :D Wie denkt ihr über die Sache? Also nicht Prüfung: ja – Prüfung: nein, das werde ich entscheiden, wenn es soweit ist. Sondern so ganz allgemein, wie ich ihn für Karate mehr begeistern könnte? Könnte es helfen, wenn ich nach dem Training mit ihm noch ein viertel Stündchen die Sachen übe, die ihm schwer fallen?

Grüße und vorab vielen Dank,
Cill

Nite
25-04-2013, 14:17
Heyho, ich mal wieder :)

Habt ihr auch Kiddies in der Gruppe, die einfach nur geschickt werden und die absolut keine Lust auf das Training haben? Wie geht ihr damit um? Kriegt ihr diese Kids dennoch irgendwie motiviert mitzumachen?

Das ist leider ein weitverbreitetes Problem bei der heutigen Elterngeneration. Wenn ich da teilweise höre war 7 Jährige für eine Wochenplanung haben kann ich oft nur noch mit dem Kopf schütteln

Mr. Myagi
25-04-2013, 14:24
Wer nicht mitmachen will: Wird erst angesprochen, dann verwart "letzte Chance am Training teilzunehmen" mit Erklärung. Und wenn die Übungen immernoch nicht mit Einsatz mitgemacht werden, dann einfach kurz abkanzeln, Zack "du störst den Unterricht. Wenn du nicht mittrainieren willst, verlasse die Matte" oder alternativ an den Ecke sitzen, schlafen irgendetwas.

Ich will den nicht bestrafen, aber einfach nicht mich mit ihm abgeben, wer nicht mitmachen und Spass haben will ist selbst schuld, das ist mein Motto. Aber der kriegt auch keine Aufmerkamkeit und hats halt langweilig und doof. Aber NICHT weil ich ihm was langweiliges doofes verordne z.b: in die Ecke sitzen, oder Knien oder tausend Liegestütze, oder Zusammenschiss. Einfach "Oh, du willst nicht? Dann geh."

Inumeg
25-04-2013, 14:32
Ich für mich persönlich habe entschieden, mir so einen Klotz nicht ans Bein binden zu lassen. Ich hatte bisher zum Glück nur einen solchen Fall, der zudem noch die ganze Zeit am rumhampeln und nerven war. Dem habe ich dann gesagt, wenn er schon kommen muss, solle er sich ein Buch mitbringen und in der Zeit auf die Bank setzen, anstatt mein Training zu stören. Natürlich vorher immer alle möglichen Motivierungsaktionen, die aber alle nicht gefruchtet haben. Nach der Ansprache ist er dann nicht wieder zum Training erschienen.

Vermutlich nicht die pädagogisch wertvollste Lösung, aber zum einen bin ich kein Pädagoge und habe auch keinen Erziehungsauftrag, und zum anderen ist es in der Halle jetzt wesentlich ruhiger. Und das schont die Nerven aller und macht das Training angenehmer.

Es ist aber zu unterscheiden zwischen "ich will nicht" und "Ich kann nicht". Auch so einen Fall hatte ich. Er meinte er könne das alles nicht, viel zu schwer, wird's nie schaffen, kurz vorm Heulen. Dem hat ein wenig Motivation durch überzeugendesn Zureden geholfen, diesen Tiefpunkt zu überwinden. Er ist jetzt einer der engagiertesten beim Training und technisch mitlerweile gut geworden.

Antikörper
25-04-2013, 14:39
Kenne ich nur zu gut... Wenn das Kind permanent keinen Bock auf Unterricht hat und von den Eltern geschickt wird, mit den Eltern sprechen, dass das so nicht geht. Während dem Training das Kind in die Umkleide schicken, fertig. Ich sehe mich da nicht in der Aufgabe den Motivator zu spielen.

Cillura
25-04-2013, 14:46
Also aktiv stören tut er ja nicht. Zwischenquatschen, rumrennen oder ähnliches. Sowas macht er nicht. Er übt halt nur sehr halbherzig oder unterbricht eine Übung und meint dann „ich kann das nicht“. Dann latscht man als Trainer wieder hin und zeigt es noch mal und noch mal und noch mal. Sagt dass er jetzt üben soll und keine drei Wiederholungen später wieder „ich kann das nicht“. Dabei kann er es und macht es auch richtig (mal von kleinen Details abgesehen). Früher hatte er dieses Heulen auch. Man kann also nicht sagen, dass er sich nicht gebessert hat. Zumindest das ist weg. Dennoch ist immernoch dieses „ich kann das nicht.“ und bei unliebsamen Übungen gewiss auch mit einer Spur „ich will das nicht.“

In die Umkleide schicken geht nicht, wegen der Aufsichtspflicht.

Mit dem Vater werde ich definitiv noch mal reden. Aber der ist davon überzeugt, dass der Kleine Karate lernen soll, weil er immer von den andern Kindern verkloppt wird. :rolleyes:

So ganz verstehe ich den Jungen aber dennoch nicht. Wenn ich ständig von anderen verkloppt werde, dann will ich doch lernen, mich zu wehren. Aber irgendwie scheint das bei ihm nicht der Fall zu sein. Vielleicht hat er aber auch einfach nur zu wenig Selbstbewusstsein durch die Prügeleien.

Felix Kroll
25-04-2013, 14:52
vllt. mal auf seine situation (verkloppt werden) eingehen.
"wenn dich das nächste mal einer anmacht, machst du das und das."
was bringen ihm tolle bewegungen beim karate, wenn er doch wieder auf die
fresse bekommt?

Papatom
25-04-2013, 15:01
Moin,
ach Cillura, sonst bist Du doch auch immer so engagiert und bemüht.

Warum hat ein Kind keine Lust, Sachen zu machen, die es nicht kann?

Wenn dieses Kind dazu noch Mobbing/ Prügelopfer ist?

Wo kommt letzlich eine Stärkung des Charakters und des Selbstbewußtseins des Kindes her, bzw. wer ist oft mitverantwortlich, wenn das nicht so ist?

Der hat wohl einfach kein Selbstbewußtsein. "Lustlosigkeit" kann auch mal Resignation sein. Ergeben in die Vorstellung der eigenen Unfähigkeit, da eben die Erfahrungen dahingehend da sind. Schule, Eltern....das wär zu untersuchen.

Kann auch sien, dass Pappi kein liebevoller Helfer ist, sondern Mitverursacher. u Hause klein gehalten und jetzt soll der Jung sich mal vernünftig wehren lernen,...hm....

Klar, Du bist "nur" Trainerin. Aber nimm Dir das mal zu Herzen. ;) Unter Umständen braucht der einfach mal die erste positive Motivation in seinem Leben..

Grüße

Cillura
25-04-2013, 15:27
Hach ja, immer wieder erfrischend Deine Postings Papatom. :)

Keine Sorge, ich hab den Bub noch nicht aufgegeben. Ich weiß ja auch, dass ers kann und ihn nur irgendwas davon abhält es zu zeigen. Ob das nur fehlendes Selbstbewusstsein ist oder wirklich absolute Unlust, werde ich noch in Erfahrung bringen. Immerhin trainiert er ja nun auch schon drei Jahre bei uns. Erst zwei Jahre in der kleinen Gruppe und seit einem Jahr Karate. Also irgendwas muss ihm ja doch am Training gefallen. Sagte er ja auch selbst: „mal so, mal so“. Leider ist Karate nur einmal die Woche und er kann auch nicht jede Woche im Training dabei sein – der Vater fährt ihn und der kann glaub ich nur alle 2 Wochen, wegen der Arbeit. Leider schlechte Vorraussetzungen für regelmäßiges Training, aber man muss mit dem arbeiten was man zur Verfügung hat.

Evtl. kann ich noch in Erfahrung bringen, wieviel er nach der Schule noch zutun hat. Möglicherweise kann ich ihn dazu bewegen regelmäßig neben dem Training noch etwas zu üben. Hauptsächlich Fitness und Kräftigungsübungen, evtl. bisl Kata. Aber das hängt davon ab, wieviel er neben der Schule noch zutun hat und kontrollieren kann ich es ja leider auch nicht.

Vom Trainingsinhalt her machen wir eigentlich recht viele Partnerübungen und Pratzendrills und eher wenig Grundschule. Ist irgendwie besser für die Dynamik in der Stunde. Das macht er ja auch gut, aber die Gesamteinstellung bleibt dennoch etwas lahm.

Na, mal abwarten wie sich das entwickelt. Erstmal Danke für die vielen Antworten.

Sven K.
25-04-2013, 15:52
Trick 1.)
Mindestens (jedes) Kind 3 mal ansprechen: Hey XY, schön das du da bist, "Hey XY, denk bitte an den Stand...", "Hey XY, schön das du da warst".

Trick 2.)
Tarne deine Kritik mit Lob: "Hey XY, dein Kick ist nett, dein Schlag ist auch schon gut, wenn du jetzt noch xy..., dann ist alles super."

Trick 3.)
Nie mehr als drei mal kritisieren. Wenn dann immer noch Fehler auftreten, unabhängig von dem Kind, vor der/mit der ganzen Gruppe verbessern/üben.

Trick 4.)
Versuch mal ihm Verantwortung zu geben. Spielaufsicht, Anleiten der Partnerübung, Zeiten stoppen usw. usf.

Cillura
25-04-2013, 19:11
Trick 1.)
Mindestens (jedes) Kind 3 mal ansprechen: Hey XY, schön das du da bist, "Hey XY, denk bitte an den Stand...", "Hey XY, schön das du da warst".

Ich hab noch nicht mitgezählt. Aber ich versuche immer alle Kinder im Training anzusprechen. Ich kann ja mal bewusst drauf achten :)




Trick 2.)
Tarne deine Kritik mit Lob: "Hey XY, dein Kick ist nett, dein Schlag ist auch schon gut, wenn du jetzt noch xy..., dann ist alles super."

:D So mach ichs immer. Oder nach der Art: Wenn du deine Hüfte mehr rein drehst, bekommt dein Schlag mehr Power. :D




Trick 3.)
Nie mehr als drei mal kritisieren. Wenn dann immer noch Fehler auftreten, unabhängig von dem Kind, vor der/mit der ganzen Gruppe verbessern/üben.

Die Gruppe ist zum Glück auf einem ähnlichen Stand. Daher mache ich fast alle Korrektuen vor der kompletten Gruppe, ohne jemanden persönlich anzusprechen. Wenn dann einzelne noch immer Probleme haben, dann direkt bei dem jenigen selbst. Aber ich versuche es so gering als möglich zu halten. Mitgezählt hab ich da noch nie. Werd ich aber mal machen :D




Trick 4.)
Versuch mal ihm Verantwortung zu geben. Spielaufsicht, Anleiten der Partnerübung, Zeiten stoppen usw. usf.
Wär mal ne Idee, werd ich mal versuchen.


Danke Sven und auch an die anderen. :)

xLionheartx
25-04-2013, 20:47
Ich denke auch, dass der wichtigste Punkt ist, die Eltern nochmals anzusprechen. So wie sich das anhört wird der Kleene alles andere als bestärkt und unterstützt. Das würde auf jeden Fall seine negative Haltung sich selbst gegenüber erklären.

Außerdem hab ich schon ganz gute Erfahrungen damit gemacht, so jemanden mit einem deutlich höher graduierten trainieren zu lassen (derjenige sollte natürlich auch halbwegs mit der Situation umgehen können) um zu zeigen wohin der Weg gehen kann und um zu zeigen, dass auch er ernst genommen wird.

m.l.l.
25-04-2013, 21:07
Unabhängig wie das für Dich und den Jungen jetzt weitergeht, lässt sich vielleicht zumindest die Feststellung treffen, dass die eigentliche Idee des Vaters nicht aufgeht. Wenn der Junge nach drei Jahren Training immer noch gehauen und getreten wird in der Schule, dann muss man woanders ansetzen.

Das würde ich dem Vater sagen - und ihm raten, nach anderen Hilfen in dieser Sache zu schauen. Das Ende des Karatetrainings muss das ja nicht zwingend bedeuten.

moni94
25-04-2013, 21:27
Hier kommt mal was von der anderen Seite: Ich war auch mal eines von den Kindern! Ich wusste damals einfach nicht, was der Kerl vor mir im Pyjama wollte, obwohl er echt alles dafür tat, damit ich es verstehe... Das Ende vom Lied: Ich habe mit zehn oder elf meine Gelbgurtprüfung gemacht und dann aufgehört. Mit Fünfzehn kam ich aus Eigenmotivation zurück, und mit was für einer Motivation! Ob ich es bereut habe aufgehört zu haben? Nein, eher dass ich nicht früher wieder angefangen habe. Genau das erklär ich meinen Kiddies auch immer.
Ansonsten versuch ich so gut wie möglich daran zu denken, bei was ich Probleme hatte als Kind. Womit konnte man mich motivieren? Motiviert war ich meistens dann, wenn das Training so verlief wie Sven K es mit seinen Tricks macht: Ich wurde nicht ständig angemeckert, und wenn mir jemand gesagt hat dass ich in was gut bin, es aer noch ausbessern kann war ich motiviert, an mich zu arbeiten. Ich würde sagen, dass du den Kleinen die Prüfung machen lassen solltest. Hat bei einigen von unseren Kids Wunder gewirkt. Solange er technisch auf einen vergleichbaren Niveau ist wie die anderen, dann ist es ok. Irgenwie ist das Gefühl auch ein wenig anders, wenn man was Farbiges um den Bauch hat :D Wenn er dann aufhört ist es natürlich schade, aber ausprobieren kannst du es. Vielleicht macht er es ja auch später so wie ich ;)
lg Moni

Entengummitiger
25-04-2013, 21:32
lass ihn die prüfung machen. vielleicht motiviert ihn das, und baut selbstbewusstsein auf. oder gibt'S was zu verlieren?

Cillura
25-04-2013, 21:52
Unabhängig wie das für Dich und den Jungen jetzt weitergeht, lässt sich vielleicht zumindest die Feststellung treffen, dass die eigentliche Idee des Vaters nicht aufgeht. Wenn der Junge nach drei Jahren Training immer noch gehauen und getreten wird in der Schule, dann muss man woanders ansetzen.

Das würde ich dem Vater sagen - und ihm raten, nach anderen Hilfen in dieser Sache zu schauen. Das Ende des Karatetrainings muss das ja nicht zwingend bedeuten.

Ich denke nicht, dass er schon seit drei Jahren geschlagen wird. Ich denke, dass das erst mit dem Schulwechsel nach der Grundschule begonnen hat. Denn der Vater hat diese Sache erst Anfang des Jahres überhaupt angesprochen.

Naja, ich werde in jedem Fall noch mal mit dem Jungen reden. Besonders viel weiß ich noch nicht über diese Sache. Aber das lässt sich ja herausfinden. Evtl. werd ich im Training noch mal verstärkt auf mögliche Lösungen eingehen und diese Sachen als Schwerpunkte setzen.

Im Moment steht jedenfalls erstmal unser Deal, dass er bis zur Prüfung an seiner Kata arbeiten soll - auch zu Hause. Ob es was nutzt wird sich zeigen. Möglicherweise kriegt er so auch bisl Eigenmotivation. Ist zumindest bei mir so, wenn ich längere Zeit an etwas arbeite.

Wenn er sich im technischen Bereich nicht so sehr verbessern sollte, dann kann ich unserm Prüfer immer noch sagen, was die Trainingsschwerpunkte waren und er passt seine Prüfung entsprechend an und fragt eben andere Sachen ab. Pratzendrills und Co. kann der Jung schon ganz gut - auch wenn er das anders sieht. :D Wir haben zum Glück keine engen Prüfungsvorgaben.


@xLionheartx: Wir haben im Moment leider keine Kids, die so weit wären. Die die wir hatten, sind zu den Erwachsenen gewechselt als sie 15 waren. Die Ältesten in der Gruppe sind 12 und 13 und die haben beide Grün. Allerdings trainieren die eher "entspannt". :D



@Moni: Leider hab ich als Kind kein Karate trainiert. Ich kann nicht genau sagen, was mir als Kind im Karate gefallen hätte. Vermutlich hätte ich eher JJ oder Judo gemacht, wegen dem Raufen. Aber das mag der Bub nicht ganz so. Auch da sagt er immer "Ich kann das nicht." :o

Razor
25-04-2013, 23:23
Ich war früher auch so ein Kind. Ich wollte nie am Karateunterricht teilnehmen, musste aber, weil mein Vater das auch gemacht hat. Motiviert war ich nie, deswegen hab ich da auch nicht viel gerissen.^^

Cillura
26-04-2013, 06:34
Ich war früher auch so ein Kind. Ich wollte nie am Karateunterricht teilnehmen, musste aber, weil mein Vater das auch gemacht hat. Motiviert war ich nie, deswegen hab ich da auch nicht viel gerissen.^^

Wir sagen das den Eltern auch immer. Aber einige denken halt dass es ihren Zöglingen gut tut. :rolleyes:

Na erstmal abwarten wie es sich bei dem Bub entwickelt.

Lag es bei dir daran, dass das Training einfach langweilig war, oder dass du allgemein keinen Bock auf Karate hattest? Wärst du motivierter gewesen, wenn das Training anders gewesen wäre? Wenn ja, was hätte denn anders sein müssen?

KM2BM
26-04-2013, 08:02
Ja, ich war als Kind auch in etwa so, wobeis bei mir auch daran lag, daß ich Freude oder Begeisterung einfach nicht ausdrücken hab können, wenn ich gesagt hab, naja, geht schon, dann hieß das eigentlich, ja, super, war da irgendwie gehemmt. Ich hab deswegen halt irgendwie locker 3-5 x soviel Zuspruch gebraucht wie andere Kinder konnte aber nach außen nicht so recht zeigen, daß ich das zu schätzen wußte und wenn man mich dann ins Eck gestellt hat, dann war meine Ansicht wiedermal bestätigt, daß man mich halt nicht haben will, da bin ich dann auch gegangen! Ist irgendwie nicht einfach. Aber, ob das in dem Fall natürlich irgendwie ähnlich ist, oder ob der Junge sich einfach wirklich langweilt, weil er halt vielleicht komplett andere Interessen hat und viel lieber mit seinem Chemiekasten experimentieren würde, da ist ne Ferndiagnose natürlich nicht möglich! ;)

Razor
26-04-2013, 11:57
Wir sagen das den Eltern auch immer. Aber einige denken halt dass es ihren Zöglingen gut tut. :rolleyes:

Na erstmal abwarten wie es sich bei dem Bub entwickelt.

Lag es bei dir daran, dass das Training einfach langweilig war, oder dass du allgemein keinen Bock auf Karate hattest? Wärst du motivierter gewesen, wenn das Training anders gewesen wäre? Wenn ja, was hätte denn anders sein müssen?

Ja, das mit dem gut tun meinten meine Eltern auch, habe ich mich letztens mal mit ihnen drüber unterhalten.^^ Bei mir lags vor allem daran, dass ich immer große Schwierigkeiten hatte, mit die Katas zu merken. Auch was die Koordination anging war ich nicht so gut, weil ich seit meiner Kindheit eine Bewegungsstörung hatte, die erst spät verschwunden ist. Auch hat mich gestört, dass wir so gut wie kein Sparring gemacht haben (macht man das bei Kindern überhaupt?). Genau das hätte ich aber aufgrund diverser Schulhofprobleme gut brauchen können.
Man muss auch dazu sagen, dass ich dem Trainer wirklich nichts abgewinnen konnte. Der hatte den sechsten Dan, konnte aber meiner Meinung nach überhaupt nicht auf uns eingehen. Als ich dann irgendwann gemerkt habe, dass er mich aufgrund meiner Bewegungsstörung als behindert bezeichnet hat im Training aber nie drauf eingegangen ist habe ich mich standhaft geweigert, weiter zu machen.

Cillura
26-04-2013, 13:47
Ja, das mit dem gut tun meinten meine Eltern auch, habe ich mich letztens mal mit ihnen drüber unterhalten.^^ Bei mir lags vor allem daran, dass ich immer große Schwierigkeiten hatte, mit die Katas zu merken. Auch was die Koordination anging war ich nicht so gut, weil ich seit meiner Kindheit eine Bewegungsstörung hatte, die erst spät verschwunden ist. Auch hat mich gestört, dass wir so gut wie kein Sparring gemacht haben (macht man das bei Kindern überhaupt?). Genau das hätte ich aber aufgrund diverser Schulhofprobleme gut brauchen können.


Naja, die Katas können sich unsere Kids auch nicht wirklich gut merken. Und teilweise habe ich auch das Gefühl, dass sie die einfach doof und sinnlos finden. Kann ich ja auch nachvollziehen. Luftverdreschen kann in Kinderaugen schon sehr sinnfrei wirken. Der tiefere Sinn hinter den Übungen interessiert sie nicht, die wollen Action.

Im JJ machen wir im fortgeschrittenen Bereich freies Sparring. Die Kids, die das machen dürfen, sind aber auch wirklich top und können was einstecken. Die sind 12 und 15 Jahre alt. Im Karate sind momentan noch sehr viele Anfänger dabei, denen ich das noch nicht wirklich zumuten möchte. Da passieren nur unschöne Verletzungen. Aber abgesprochene Partnerübungen mit freiem Bewegen (also nicht Kihon-ZK vor zurück) machen wir auch im Kinderbereich. Quasi frei im Raum bewegen, Stufe ansagen und dann angreifen. Oder alternativ lockeres Randori mit Werfen oder Bodenkampf. Das klappt auch ganz gut. Ja, mein Gott es wirkt mehr wie Kickboxen statt wie Shotokan, aber hier muss man eben abwägen, was man vermitteln möchte. Schöne Techniken und tolle Kata oder SV. Wir haben den Schwerpunkt auf SV gelegt. Schöne Techniken können sie immer noch lernen, wenn sie das unbedingt wollen. Für die Prüfung ists halt nicht unbedingt leicht, da eine vernünftige Waage zu finden. Vor allem bei einmal Training die Woche.

Aber trotz der Tatsache, dass wir recht viel frei üben und nicht streng Karate-Kihon ständig schrubben, hat der Bub dennoch seine Schulhofprobleme. Das wird auch nicht von heute auf morgen weggehen – zaubern kann keiner. Leider kommt halt noch hinzu, dass er es am nötigen Ernst fehlen lässt, bei einigen Übungen. Und wenn er sich so verteidigt, wie er manchmal im Training trainiert, dann kann ich verstehen, warum er die Kämpfe verliert und verkloppt wird. Da fehlt einfach Entschlossenheit hinter den Techniken. Wer eine Sache nur halbherzig angeht, bekommt nunmal das entsprechende Resultat. Aber das liegt wie oben schon vermutet, wohl am mangelnden Selbstbewusstsein.



...
Man muss auch dazu sagen, dass ich dem Trainer wirklich nichts abgewinnen konnte. Der hatte den sechsten Dan, konnte aber meiner Meinung nach überhaupt nicht auf uns eingehen. Als ich dann irgendwann gemerkt habe, dass er mich aufgrund meiner Bewegungsstörung als behindert bezeichnet hat im Training aber nie drauf eingegangen ist habe ich mich standhaft geweigert, weiter zu machen.
Naja, wenn die Chemie mit dem Trainer nicht stimmt, wird’s eh nix mit dem Training. Ich kenn da auch so paar Leute, bei denen würde ich nie wieder auf der Matte stehen. Und da können sie noch so gut sein wie sie wollen. Es geht halt einfach nicht - und muss auch nicht.

Und jemanden als behindert zu bezeichnen ist ja wohl das aller letzte. Klar wir haben auch Kids, denen es schwer fällt bestimmte Bewegungen auszuführen. Aber gerade deswegen sind sie doch im Sport. Damit sie es lernen. Die dann gleich als behindert zu bezeichnen ist einfach abartig. Wir hatten jetzt erst eine Frau in einem der Kurse da, die konnte sich auch absolut nicht koordinieren. Die ist fast dran verzweifelt, dass sie die Übungen nicht hinbekommt. Unser Trainer hat es ihr freundlich immer und immer wieder gezeigt und auch die Übungspartner waren sehr geduldig. Das lustige an der Sache – sie hätte sich mit dieser unkontrollierten Art, wesentlich besser verteidigen können, als alle anderen Kursteilnehmer im Raum. Das hat sie leider nur nicht bemerkt :D

Razor
26-04-2013, 14:41
Naja, die Katas können sich unsere Kids auch nicht wirklich gut merken. Und teilweise habe ich auch das Gefühl, dass sie die einfach doof und sinnlos finden. Kann ich ja auch nachvollziehen. Luftverdreschen kann in Kinderaugen schon sehr sinnfrei wirken. Der tiefere Sinn hinter den Übungen interessiert sie nicht, die wollen Action.

Im JJ machen wir im fortgeschrittenen Bereich freies Sparring. Die Kids, die das machen dürfen, sind aber auch wirklich top und können was einstecken. Die sind 12 und 15 Jahre alt. Im Karate sind momentan noch sehr viele Anfänger dabei, denen ich das noch nicht wirklich zumuten möchte. Da passieren nur unschöne Verletzungen. Aber abgesprochene Partnerübungen mit freiem Bewegen (also nicht Kihon-ZK vor zurück) machen wir auch im Kinderbereich. Quasi frei im Raum bewegen, Stufe ansagen und dann angreifen. Oder alternativ lockeres Randori mit Werfen oder Bodenkampf. Das klappt auch ganz gut. Ja, mein Gott es wirkt mehr wie Kickboxen statt wie Shotokan, aber hier muss man eben abwägen, was man vermitteln möchte. Schöne Techniken und tolle Kata oder SV. Wir haben den Schwerpunkt auf SV gelegt. Schöne Techniken können sie immer noch lernen, wenn sie das unbedingt wollen. Für die Prüfung ists halt nicht unbedingt leicht, da eine vernünftige Waage zu finden. Vor allem bei einmal Training die Woche.

Aber trotz der Tatsache, dass wir recht viel frei üben und nicht streng Karate-Kihon ständig schrubben, hat der Bub dennoch seine Schulhofprobleme. Das wird auch nicht von heute auf morgen weggehen – zaubern kann keiner. Leider kommt halt noch hinzu, dass er es am nötigen Ernst fehlen lässt, bei einigen Übungen. Und wenn er sich so verteidigt, wie er manchmal im Training trainiert, dann kann ich verstehen, warum er die Kämpfe verliert und verkloppt wird. Da fehlt einfach Entschlossenheit hinter den Techniken. Wer eine Sache nur halbherzig angeht, bekommt nunmal das entsprechende Resultat. Aber das liegt wie oben schon vermutet, wohl am mangelnden Selbstbewusstsein.


Naja, wenn die Chemie mit dem Trainer nicht stimmt, wird’s eh nix mit dem Training. Ich kenn da auch so paar Leute, bei denen würde ich nie wieder auf der Matte stehen. Und da können sie noch so gut sein wie sie wollen. Es geht halt einfach nicht - und muss auch nicht.

Und jemanden als behindert zu bezeichnen ist ja wohl das aller letzte. Klar wir haben auch Kids, denen es schwer fällt bestimmte Bewegungen auszuführen. Aber gerade deswegen sind sie doch im Sport. Damit sie es lernen. Die dann gleich als behindert zu bezeichnen ist einfach abartig. Wir hatten jetzt erst eine Frau in einem der Kurse da, die konnte sich auch absolut nicht koordinieren. Die ist fast dran verzweifelt, dass sie die Übungen nicht hinbekommt. Unser Trainer hat es ihr freundlich immer und immer wieder gezeigt und auch die Übungspartner waren sehr geduldig. Das lustige an der Sache – sie hätte sich mit dieser unkontrollierten Art, wesentlich besser verteidigen können, als alle anderen Kursteilnehmer im Raum. Das hat sie leider nur nicht bemerkt :D

Also wenn ich damals dich als Trainer gehabt hätte, wäre ich bestimmt dabei geblieben. Die guten Trainer kümmern sich eben auch um die "schweren" Fälle, das sind ja die eigentlichen Herausforderungen.

Shugyo
26-04-2013, 14:59
Die guten Trainer kümmern sich eben auch um die "schweren" Fälle, das sind ja die eigentlichen Herausforderungen.

Vorausgesetzt, die wollen etwas lernen und sind nicht nur der Eltern wegen im Unterricht. Ansonsten kannst du dir als Trainer die Zähne ausbeissen.

In der Zeit, in der ich Kinder trainiert habe, hätte ich nicht den Motivator gespielt. Dafür ist mir

1. die Zeit zu schade und
2. leidet der Unterricht der Anderen darunter.

Grüße

Razor
26-04-2013, 17:30
Vorausgesetzt, die wollen etwas lernen und sind nicht nur der Eltern wegen im Unterricht. Ansonsten kannst du dir als Trainer die Zähne ausbeissen.

In der Zeit, in der ich Kinder trainiert habe, hätte ich nicht den Motivator gespielt. Dafür ist mir

1. die Zeit zu schade und
2. leidet der Unterricht der Anderen darunter.

Grüße

Jup, verständlich. Eigentlich sollten die Eltern ja auch schauen, ob die Kinder Lust darauf bzw. Spaß daran haben. Ich hab nur die Lust verloren weil der Trainer anscheinen nicht willens war, auf meine Einschränkung einzugehen.

Helmut Gensler
27-04-2013, 11:45
der Junge sucht "Aufbauende". Das kann jeder in gewissem Umfang machen, du machst es ja auch schon. Ich würde ihn fragen, wann genau und warum er sein "kann ich nicht" bringt. "Weil ich nicht kann" gilt da nicht, denn er hat es ja nicht probiert. Also mein Ziel ist da an seiner Einstellung und seinem Selbstbild hinzustupsen. Es hilft bei mir im Unterricht relativ oft.

Finaljustice
27-04-2013, 12:16
Das Problem ist eben das "Mindset" der Eltern dabei. Wenn jemand in der Schule gehänselt, gemobbt und geschlagen wird, bekämpft den Bub zum Kampfsport zu schicken nicht unbedingt die Ursache, sondern die Wirkung. Wenn es auch die Wurzel bekämpfen soll, müssen Kindern meiner Meinung nach auch Alternativen aufgezeigt werden und sie müssen das Gefühl haben, selber Herr der Lage zu werden. Was nützt es, wenn jemand im "Gewaltgefüge" ganz unten steht, wenn ich ihn zu seinem Glück zwinge, in dem ich wieder Gewalt auf ihn ausübe, sprich: Zwang? Ich denke auch, dass es dem Jungen schlicht an Selbstvertrauen mangelt, und ohne da jetzt den ferndiagnostischen Kinderpsychologen spielen zu wollen: Symptomatisch ist es irgendwo schon, und häufig hängt ein solch geringes Selbstwertgefühl mit einer konstant von Eltern aufgebauten Erwartungshaltung zusammen. Ich beobachte des jedenfalls insb. bei sehr erfolgreichen Bekannten... Oberärzte, Richter, ect... und den Eltern gegenüber sind sie alle so klein mit Hut, weil die ja doch nie zufrieden sind. Geht mir nicht anders, und es hat lange gedauert, bis ich mich halbwegs darüber emanzipiert habe. Häufig stehen solche Kinder im Schatten eines Geschwisterkindes, welches gnadenlos bevorzugt wird und die Messlatte ist, mit der sich das Kind vergleichen muss. Denn wenn er wirklich mit den anderen mithalten kann, sich selber aber als "Versager" sieht, dann fühlt er das ja nicht so, weil er sich 2x in der Woche mit anderen beim Karatetraining vergleicht, sondern weil ihm sein Vergleich mit anderen konsequent eingehämmert wird.
Wie man am Ende damit umgeht, kann natürlich nur immer für den konkreten Einzelfall entschieden werden. Konsequent zu sein erachte ich da in jedem Fall als wichtig. Es muss demjenigen bewusst werden, dass er mit zunehmendem Alter immer stärker für sich selbst und seine Verwirklichung verantwortlich ist, dass er zwar auf Hilfe vertrauen kann, wenn er darum bittet, aber eben auch, dass man ihm nicht den Allerwertesten hinterherträgt. Und das ist ja nicht unbedingt nur eine Situation, die man bei Kindern vorfindet. Bei Kindern ist es nur leichter, darauf einzuwirken und entgegenzusteuern.

angHell
27-04-2013, 15:54
Leider kommt halt noch hinzu, dass er es am nötigen Ernst fehlen lässt, bei einigen Übungen. Und wenn er sich so verteidigt, wie er manchmal im Training trainiert, dann kann ich verstehen, warum er die Kämpfe verliert und verkloppt wird. Da fehlt einfach Entschlossenheit hinter den Techniken. Wer eine Sache nur halbherzig angeht, bekommt nunmal das entsprechende Resultat. Aber das liegt wie oben schon vermutet, wohl am mangelnden Selbstbewusstsein.


Hast du ihm das mal gesagt? Am besten natürlich positiv und nicht negativ wie hier. So nach dem Motto das er immer zutreten muss als ob er einen Baum fällen will und schlagen als ob er einen Stier umhauen will. Dann haben die anderen auch Respekt vor seinen Schlägen, alles reinlegen blabla, dir fällt da schon was ein.

Allgemein vielleicht eh mehr positive Verstärkung, aber wurde ja schon gesagt....

icken
27-04-2013, 20:01
Aber das liegt wie oben schon vermutet, wohl am mangelnden Selbstbewusstsein.


Ich könnte mir vorstellen, der Vater hat da schon gut vorgearbeitet.
Nach dem Motto, " Junge, nüscht kannste. :mad: ".
Wenn man das 23x gehört hat, glaubt man langsam selbst dran.

Hast du schon mal überlegt den Spieß umzudrehen?
Den Kindern Übungen vorgeben und ihm sagen, du brauchst nicht mitmachen, kannst du ja sowieso nicht.


Ich bin kein Pädagoge, deshalb ist das mit Vorsicht zu genießen.
Was sagen die Fachleute hier dazu?

Sven K.
28-04-2013, 16:53
Motivation ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Motivation)

icken
28-04-2013, 17:01
Motivation ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Motivation)

Also nicht so das gelbe vom Ei, hab es schon geahnt.

Angelfreak
28-04-2013, 17:18
Auch wenn ich kein lehrer bin und kickboxen mache...aber ich würde mal mit seinem vater reden...wenn der junge nicht will und sich nich motivieren LÄSST glaub ich liegts nicht am training

Cillura
29-04-2013, 08:30
@all: Danke für die vielen Beiträge. Ich habe alle gelesen und ziehe mir meinen Teil entsprechend raus. Letztlich muss ich aber erstmal abchecken, was genau Phase ist. Spekulationen helfen wie üblich nicht weiter. :) Da hilft nur ein Gespräch mit dem Bub und den Eltern. Das kann aber Trainingsbedingt frühestens am Mittwoch erfolgen (und da ist auch noch Feiertag :( ) also leider erst nächste Woche. :( Elender Mist. :mad:



Ich könnte mir vorstellen, der Vater hat da schon gut vorgearbeitet.
Nach dem Motto, " Junge, nüscht kannste. :mad: ".
Wenn man das 23x gehört hat, glaubt man langsam selbst dran.
...

Ich denke nicht, dass der Vater in dieser Art auf ihn einwirkt. Viel mehr vermute ich, dass er evtl. eine überzogene Erwartungshaltung an den Kleinen stellt. Er ist der ältere von zwei Brüdern und soweit ich das mitbekommen habe auch sehr gut in der Schule. Mglw. führt dieser "Druck" zur entsprechenden Gegenreaktion: "Ich kann das nicht." Aber das ist ebenfalls nur Spekulation. :o

angHell
29-04-2013, 10:23
Sprich am besten vorher mit dem Jungen alleine und lass ihn mal ohne vater seine Meinung kund tun, auch zum geschlagen werden oder so, vll. übertreibt da der Vater auch weil er zweimal was auf die klappe bekommen hat oder so... Check mal zuerst seine Wahrnehmung ab.

Cillura
29-04-2013, 20:30
Sprich am besten vorher mit dem Jungen alleine und lass ihn mal ohne vater seine Meinung kund tun, auch zum geschlagen werden oder so, vll. übertreibt da der Vater auch weil er zweimal was auf die klappe bekommen hat oder so... Check mal zuerst seine Wahrnehmung ab.

Japp, werd ich auf jeden Fall in der Reihenfolge machen. Aber er selbst hat es mir gegenüber auch schon beim ersten Heranfragen geäußert. Leider hatten wir da nicht sooo viel Zeit für ein gutes Gespräch. War mehr zwischen Tür und Angel. Wie gesagt, ich werd erstmal in Erfahrung bringen was genau Sache ist.

Vielen Dank für euren Zuspruch und die Hinweise und Tipps. :)

Mahmut Aydin
29-04-2013, 21:20
Also ich kann mich dort Sven anschliesen.. Vorallem was das abgeben von Verantwortung angeht. Bei den Spielen, gibts immer einen Kapitaen, vorrausgesetzt es ist eine leichtes Gruppenspiel ohne viel Strategischen Schnick Schnack, der halt mal etwas Macht erhaelt, baut die Kinder oft unglaublich auf.

Also wenn du auch nur halb so engagiert bist wie im Training mit den Kindern, wie du dich bemuehst im Forum, liegt es mit sicherheit nicht an dir oder deinem Training..

Einige Kinder haben einfach einen so radikalen Wochenplan mit Musikschule, Schwimmen, Selbstverteidigung, Fussball und so weiter, dass denen einfach genug ist.
Einige haben aber auch einfach kein Bock aufs kaempfen, sowas solls wohl geben.
Und was die hauufigste Uhrsache ist, sind auseneinfluesse wie Schule und Elternhaus, in denen einfach viel Kontraproduktiv fuer die Kinder lauft, dass ihnen das Selbstvertrauen nimmt und die einfach nicht mehr in den Kindermodus kommen...

Ich hab allerdings auch nicht alle Beitrage grad gruendlich gelesen, also sorry fuer reposts oder aehnliches

Cillura
14-05-2013, 07:00
Kleines Update zum Thema

Hab letzte Woche nicht groß mit dem Bub drüber gesprochen, was da in der Schule abgeht. Es war keine richtige Gelegenheit dazu und ich will auch nicht jede Stunde drüber reden. Ich kann mir vorstellen, dass ihn das auf Dauer auch nervt.

Schön war es, zu sehen, dass er sich in der Stunde bemüht und motiviert ist. Vielleicht hat ihn die Aussicht auf die Prüfung etwas gereizt. :) Er hat zwar seine Kata nur einmal geübt, aber das ist schon einmal mehr als ich erwartet hatte. :D

Ich habe in der Stunde auch hauptsächlich an einem Bewegungsdrill arbeiten lassen und immer ein Stück mehr gesteigert. Da war er auch sehr konzentriert und wollte das auch lernen. Ein "Ich kann das nicht." habe ich in der Stunde nicht einmal von ihm gehört. Die Übung an sich hat er ganz gut gemacht und ich denke er hat auch von der Bewegung her begriffen, was die Idee dahinter ist. Zumindest sah es im Ansatz danach aus. :)

Nach der Stunde habe ich noch 15 Minuten mit ihm in Ruhe etwas Techniktraining gemacht und ihm noch ne Übungsform (vgl. Ten no Kata) für zu Hause gezeigt. Ich hab das Ding aber nicht näher benannt, sonst hätte ihn das vermutlich vor der Prüfung noch verwirrt. :D

Im Moment ist er jedenfalls voll dabei und richtig motiviert. Bis zur Prüfung sind (weil etwas verschoben) noch 5 Einheiten Training. Wenn er sich rein hängt, wird er es schon schaffen. :)

Brummer
14-05-2013, 18:22
Des klingt doch mal gut.
Nur um meine persönliche Meinung was das Verhalten des Kindes
angeht.
Kinder wollen in erster linie eins.....Aufmerksamkeit und Zuwendung.
Sobald ein kind in dieser Hinsicht geprägt ist ist es schwierig.
Ich hatte als kind die meiste Aufmerksamkeit wenn ich Mist gemacht habe.
Was passierte.....ich baute nur noch mist usw ein Ratten*******.
Bis mir selbst dies klar wurde hat gedauert.
Wie es scheint hilft dein Engagement dem kind...auch wenns anstrengend ist....
Lass nicht nach in deinem bemühen. ....scheint ihm gut zu tun