Vollständige Version anzeigen : Hüftschäden durch langjähriges Karate?
oldtomtom
26-04-2013, 10:06
Mich würde intessieren, ob
- es schon mal eine Untersuchung gab, wieviele ehemalige Spitzen-Karatekas, insbesondere Kata-Experten, Hüftgelenksprobleme hatten und künstliche Hüftgelenke bekamen
- ob es Untersuchungen zu "falschem" Training im Sinne von schädlichen Übungen und Ausführung zu Karate (Bein-) Techniken gibt.
Es stimmt mich schon nachdenklich wenn man hört, welcher Star der alten Garde schon künstliche Hüftgelenke hat.
Und wenn man dann hört, daß ein ehemaliges Jugend-Auswahl-Kadermitglied aus meinem bekannten nähreren Umfeld mit Anfang 30 grade sein künstliches Hüftgelenk bekam....
Selbst van Damme hat grade eines bekommen , was ich bei seiner Flexibilität nicht erwartet habe....
Selbst van Damme hat grade eines bekommen , was ich bei seiner Flexibilität nicht erwartet habe....
Grade hohe Flexibilität kann vermutlich (meine Meinung) Gelenkverschleiß begünstigen, da das Gelenk dabei wesentlich mehr Spiel hat und weniger durch die Sehnen und co. stabilisiert wird.
Ich mache schon seit meiner Kindheit Karate und habe (noch) keine derartigen Schäden, aber ich bin überzeugt davon die Techniken so auszuführen wie sie sich für mich natürlich anfühlen statt etwas zu erzwingen nur weil ein alter Japaner mal sagte das "sei halt so".
Ich denke, insbesondere übertriebenes Shôtôkan führt sehr sicher zu Schäden. Wie stark die ausfallen, ist eine andere Geschichte. Ich erinnere mich an einen Typen, der in meinem ersten Verein wahnsinnig motiviert dabei bei. Junge, der Stand in jeder Grundschulübung fast schon im halben Spagat. Wurde natürlich immer für seine tollen, tiefen Stände gelobt. Ich habe da schon vom Zugucken Schmerzen bekommen ...
Aber ich glaube auch, kein Stil ist übermäßig schädlich, solange man Grundregel 1 beachtet: Hör auf deinen Körper! Der weiß in der Regel besser als jeder Trainer, was gut für ihn ist und was nicht.
lG
L.
Schwierige Frage. Was ist Veranlagung, "normaler" Verschleiß, falsches Training?
Nach einigen 1.000 / 10.000 / 100.000 Mawashi oder Yoko Jodans im Laufe eines Karatelebens wird das nicht ganz folgenlos bleiben. Das häufige In - die - Luft - Treten z. B. im Shotokan tut noch ein Übriges.
Es gibt sicher gesündere "Sportarten", aber wer will schon seine ganzes Leben lang "nur" Golfen oder Schwimmen?!
SocialistHEI
28-04-2013, 16:10
Mein Orthopäde sagte zu mir, dass das normale Karate (er ist selber Karateka) unbedenklich ist. Nur wenn das Karate zum Leistungssport wird, ist es, wie bei allen Leistungssportarten, für die Knochen und Gelenke sehr belastend, was dann wiederum u.a. auch Hüftschäden nach sich ziehen kann. Also wer Wettkämpfer ist, der hat ein höheres Risiko sich Hüftschäden zuzuziehen, als derjenige, der Karate nur just4fun trainiert.
SKA-Student
28-04-2013, 16:16
...
Das häufige In - die - Luft - Treten z. B. im Shotokan tut noch ein Übriges.
...
Damit habe ich auch selbst die meisten Probleme. Ich trainiere nur noch selten Karate, und nach einigen zig Tritten in die Luft merke ich es in den Hüften. Am Sandsack oder mit Pratzen kein Problem - da versagt vorher die Kondition.
Fühlt sich deswegen sehr ungesund an - ABER ich vermute mal, das liegt mehr an der fehlenden "Bremsmuskulatur", die ich nicht mehr trainiere!?
Da haben wir dann schon zwei Variablen: Den "Orthopäden" und das "normale" Karate.
Scherz beiseite: Nachdenklich macht´s schon und man kann mehr oder weniger "gesund" trainieren. Schaut man sich den 1931 geborenen Kanazawa-Sensei an, dann ist das Shotokan doch wieder recht gesund.
Usw. usf.
Damit habe ich auch selbst die meisten Probleme. Ich trainiere nur noch selten Karate, und nach einigen zig Tritten in die Luft merke ich es in den Hüften. Am Sandsack oder mit Pratzen kein Problem - da versagt vorher die Kondition.
Fühlt sich deswegen sehr ungesund an - ABER ich vermute mal, das liegt mehr an der fehlenden "Bremsmuskulatur", die ich nicht mehr trainiere!?
Auch sehr erfahrene profesionelle und ältere Shotokanka sagen das so ähnlich. Ein sinnvolles Boxsack / Pratzentraining etc. scheint mir mittlerweile auch aus rein gesundheitlichen Gründen sehr sinnvoll.
Vermutlich sollte man gerade als jugendlicher und gelenkiger Karateka seinen Ehrgeiz bremsen (Höher - Schneller - Weiter). Aber wer macht das schon gerne?
Scherz beiseite: Nachdenklich macht´s schon und man kann mehr oder weniger "gesund" trainieren. Schaut man sich den 1931 geborenen Kanazawa-Sensei an, dann ist das Shotokan doch wieder recht gesund.
Usw. usf.
Der betreibt auch nebenbei Taijiquan seit langer Zeit (1958!), und ist der Meinung, dass Karate allein verschleissend ist.
Ich schätze das spricht dafür, auch vor privaten (längeren) Trainingseinheiten in Ruhe Lockerungs- und "Gelenkschmier"-Übungen zu machen (Hüftekreisen, Beinkreisen usw.). Und mit Gewalt etwas erzwingen ist immer ganz schlecht..
Ich schätze das spricht dafür, auch vor privaten (längeren) Trainingseinheiten in Ruhe Lockerungs- und "Gelenkschmier"-Übungen zu machen (Hüftekreisen, Beinkreisen usw.). Und mit Gewalt etwas erzwingen ist immer ganz schlecht..
:halbyeaha
Kleine Geschichte aus meiner Jugend.
Ein Kumpel war damals, Anfang der 80er, ein begnadeter Breakdancer.
An jedem WE hat er in der Disko sein Können zum besten gegeben, aber ohne sich vorher warm zu machen.
Das Ende vom Lied, er hat sich seine Kniegelenke kaputt gemacht.:mad:
soto-deshi
28-04-2013, 17:31
Hallo SKA-Student,
]Damit habe ich auch selbst die meisten Probleme. Ich trainiere nur noch selten Karate, und nach einigen zig Tritten in die Luft merke ich es in den Hüften. Am Sandsack oder mit Pratzen kein Problem - da versagt vorher die Kondition.
vermute, daß Du schon den Grund erkannt hast.
Führe ich meine Techniken mit voller Kraft auf große Polster, Unterarmpratzen oder Handpratzen aus, so werden meine Gelenke nicht übermäßig belastet.
Wie ich es doch mache, wenn ich mit voller Kraft in die Luft schlage, dann evt. noch die Technik richtig einrasten lasse.
Dies kennen auch die Boxer, wenn eine Technik nicht trifft und mit voller Kraft in die " Luft " geschlagen wird. Besser ist es doch, gegen ein Schlagpolster oder den " Gegner " zu treffen.
Ist meine Ansicht.:D
Das mit dem In-die-Luft-Schlagen-mit-viel-Kraft kraft kann ich bestätigen. Wenn ich einigermaßen schwungvoll im Übermut und ohne Aufwärmen einen Gedan Mawashi Geri in die Luft trete [außerhalb des Trainings, nur aus Freunde am Kicken] (und dann auch noch einrasten lasse, also das Gelenk ganz durchstrecke, wobei es manchmal beim ersten mal knackt) fühlt sich mein Knie auch am nächsten Tag noch etwas anders an, was aber zum Glück wieder (noch) vergeht. Nicht dass es schmerzt, aber ich nehme das als Anzeichen, dass ich das nicht tun sollte in der Form..
Bei manchen Sachen sollte man echt ein wenig vorsichtig sein..
Finaljustice
28-04-2013, 17:43
Damit habe ich auch selbst die meisten Probleme. Ich trainiere nur noch selten Karate, und nach einigen zig Tritten in die Luft merke ich es in den Hüften. Am Sandsack oder mit Pratzen kein Problem - da versagt vorher die Kondition.
Fühlt sich deswegen sehr ungesund an - ABER ich vermute mal, das liegt mehr an der fehlenden "Bremsmuskulatur", die ich nicht mehr trainiere!?
Das kann ich persönlich bestätigen. Ich war früher körperlich erheblich unfitter, trotzdem hat mir einer meiner Karatefreunde kürzlich gesagt, dass ich im Vergleich zu meiner Anfangszeit weniger "reinhacke" - mein persönliches Gefühl war genau andersherum. Aber es macht durchaus Sinn: Nicht nur durch die bessere Technik, sondern eben auch durch meine bessere Muskulatur habe ich einfach ein viel besseres Gefühl, was die Dosierung angeht.
HellAdmiral
28-04-2013, 19:06
Was mir dabei gerade in den Kopf schoss: Die "alten" Meister haben früher täglich am Makiwara trainiert, die heutigen Dojos haben zum Teil klassisches Kihon-Bahnenschrubben und soweit ich das aus dieser Diskussion entnehme, scheint dahinter tatsächlich ein Zusammenhang zu bestehen. Kann ich mir auch logisch erklären, dass und warum die Gelenke und Sehnen sich stärker abnutzen, wenn man ohne Widerstand in die Luft schlägt, insofern werde ich wohl zusehen, dass ich den Makiwara- bzw. Pad-Anteil im Kihon möglichst etwas erhöhe im Vergleich zum Luft-Umrühren.
Kann ich mir auch logisch erklären, dass und warum die Gelenke und Sehnen sich stärker abnutzen, wenn man ohne Widerstand in die Luft schlägt
Wie erklärst Du Dir das?
Haku Tsuru
28-04-2013, 20:59
Hallo,
abei die Zusammenfassung einer Hüftstudie, die den Verschleiss der Hüfte unter bestimmten Trainingsbedingungen (z.B. intensiv hohe Keage Fußtechniken) bei gleichzeitiger individuellen Hüfteigenschaften belegt.
http://archiv.karate-bayern.de/pub/Hueftstudie.pdf
Viele Grüße!
Hallo,
abei die Zusammenfassung einer Hüftstudie, die den Verschleiss der Hüfte unter bestimmten Trainingsbedingungen (z.B. intensiv hohe Keage Fußtechniken) bei gleichzeitiger individuellen Hüfteigenschaften belegt.
http://archiv.karate-bayern.de/pub/Hueftstudie.pdf
Viele Grüße!
Sehr interessant,vielen Dank !
SKA-Student
29-04-2013, 06:43
Hallo,
abei die Zusammenfassung einer Hüftstudie, die den Verschleiss der Hüfte unter bestimmten Trainingsbedingungen (z.B. intensiv hohe Keage Fußtechniken) bei gleichzeitiger individuellen Hüfteigenschaften belegt.
http://archiv.karate-bayern.de/pub/Hueftstudie.pdf
Viele Grüße!
Interessant!
Erstaunliches Fazit: Gerade die jungen Karateka (<18) sollten weder tief stehen (mit starker Hüftrotation), noch hoch treten, um Fehlentwicklungen zu vermeiden.
Aber genau das wird von denen oft erwartet... sind ja frisch und flexibel.
DerGuido
29-04-2013, 16:02
Hey,
Also ich kann mir auch schon vorstellen, dass gerade das Hüftgelenk bei falscher/einseitiger Belastung besonders unter Verschleiß zu leiden hat. Diese neue Art des Trainings (tiefer Stand und hohe Tritte) beansprucht den Körper bzw. das Gelenk ungemein. Ohne einen vernünftigen Ausgleich muss das über kurz oder lang zu einem Gelenkschanden führen. Habe letztlich hier (http://hüftgelenk.org/) gelesen, dass man auch durch eine bestimmte Ernährung gezielt die Gelenke unterstützen kann. Hat da jemand hier mit Erfahrung? Die Seite sah mir sonst nicht besonders vertrauenserweckend bzw. ausführlich aus. Danke schonmal!
LG
Der Guido
Na, ich bin da zwiegespalten. Diese "Studie" macht ja im Prinzip nur eine Aussage über die Folgen, nicht über die Ursachen.
Sind es die tiefen Stände, welche den Verschleiß bedingen?
Sind es die hohen Tritte?
Beides oder Keines?
Sind es die "ruckartigen" Bewegungen des Shôtôkan?
Das Arretieren der Techniken in der Luft?
Eine Kombination aller dieser Aspekte?
Wenn ja, welche?
...
Ich wäre vorsichtig mit vorschnellen Urteilen. Insbesondere zum Thema Tritthöhe würden mich z.B. vergleichende Studien aus dem Taekwondo interessieren, wo i.d.R. deutlich krasser gedehnt und höher getreten wird als im Karate, dafür aber auf diese unsägliche Zuck... pardon me, das "Kime" verzichtet wird.
lG
L.
basische lebensmittel müssen her. mineralstoffzufuhr stark erhöhen und säurebildendes meiden. da wir oft säurebildendes essen wie zuckerhaltiges, fleisch, viel eiweiss, muss der körper diese säuren neutralisieren. fürs neutralisieren von säuren werden mineralstoffe benötigt. meistens haben wie zu wenig im körper gespeichert. also zieht der körper alternativ die mineralstoffe aus den knochen und gelenkkapseln. daher dann irgend wann hüftarthrose oder bei älteren menschen ein spontaner oberschenkelhalsbruch.
hier liste mit basenbildendes:
Basenbildende basische Lebensmittel | saure Lebensmittel - Die Tabelle der Nahrungsmittel (http://www.zentrum-der-gesundheit.de/saure-und-basische-lebensmittel.html)
ich esse
sämtliche arten von kerne, glutenfrreies, tockenes obst, kaum fleisch, keine milch, hanfprotein sehr zu empfehelen. sehr hoher mineralstoffgehalt.
Erdschwalbe : Bio low-carb glutenfrei vegan Eiweiss Brot Kuchen Protein Muesli Pizza kohlenhydratarm erythritol erythrit gluten free carb free low muesli to go (http://www.erdschwalbe.de/Proteine-Ballaststoffe/Bio-Hanf-Proteinpulver-1kg-Beutel.html)
am besten viel wasser, still aus glasflaschen, energetisiert. salzsole ist ebenso sinnvoll. wasser ist wichtig um giftige säuren und schlacken die durch saurer ernährung entsthehen auszuspülen.
meine hüfte wird immer besser, auch im karate. meine hüfte und kniegelenke waren recht angknaxt durch früher nach 7 jahren schotokan.
ebenso habe ich im laufe der zeit feststellen können dass die hüfte, wenn sie nicht genug aufgeht, beim sidekick 180° aufgedreht werden muss. sonst schlägt der oberschenkelknochen am hüftknochen an. so das eben die ferse vom standbein zum gegener schaut. das kann schmerzen oder führt schäden herbei.
als ich im kickboxen war hieß es immer ferse schaut von standbein beim sidekick oder rundkick zum gegener. im karate hieß es hingegen 90° die hüfte aufmachen beim mawaschi und yokogeri kekomi. auch beim geschnappten yokogeri keage.
wobei alles länger dauert wenn die hüfte ständig von null auf 180° vor und zurückrotiert. aber mit übung wird auch das schneller. aktuell bin ich zur zeit nicht in einer karateschule. fragt mal die trainer wie das die altmeister oder sie selber machen. ich weiß nicht, vielleicht ist das ja schon längst unter den trainern verbreitet, das die hüfte auf 180° auf muss um die knorpel nicht abzuruppeln.
grüße
Interessant wie man sämtlichen Ernährungsesotherikern auf einmal hinterher laufen kann...
cross-over
25-06-2015, 16:52
Interessanter Artikel von Michael Ehrenreich
Als ich an Tsukubadai studierte, war in meinem Institut auch eine junge Dame, Yuki Mimura, damals Ende zwanzig Jahre alt. Sie hatte als kleines Mädchen mit Shotokan Karate begonnen, war 3-fache Kata Weltmeisterin und man konnte sie als Invalidin bezeichnen. Mehr als ein schnelles Gehen war bei ihr nicht mehr drin. Kommt uns das bekannt vor? Ich denke wir können davon ausgehen, dass es nicht an irgendwelchen technischen Mängeln lag, die ihre Knie und Hüften zerstört hatten. Diese technischen Mängel, auf die wir immer so schön hingewiesen werden (man hat ja sonst nichts zu sagen). Es war einfach die fatale Kombination von tiefen Ständen und dynamischen Bewegungen, besonders schnelle Richtungswechsel. Hier hat eine sinnvolle Trainingsmassnahme ein Eigenleben entwickelt, dass das Gegenteil von dem produziert, was eigentlich erreicht werden soll.
Anfang der 90er Jahre habe ich 1 Jahr lang mit Tsuguo Sakumoto zusammen trainiert. Er lebte damals in Köln und ich wurde abbestellt, um ihn zu betreuen. Wir trainierten fast täglich zusammen, zumeist am Makiwara (seit dieser Zeit trainiere ich aus einem hohen Stand am Makiwara, meine Schlagkraft hat darunter nicht gelitten) aber auch im Kraftraum und gelegentlich unterrichtete er mich in seinen Katas. Sakumoto kommt aus Okinawa und sein Stil heißt Ryu-Ei-Ryu, ein typischer Okinawa Stil. Hohe Stände, kraftvolle, aber wenig wirklich schnelle Beinbewegungen. Er hatte mit Karate erst spät, mit Anfang zwanzig, begonnen. Er war Anfang vierzig als er damals in Köln wohnte. Auch er war 3-facher Kata Weltmeister. Aber im Gegensatz zu Mimura war er körperlich noch absolut auf der Höhe. Obwohl über 10 Jahre älter als sie, konnte er nach wie vor Höchstleistungen bringen. Von körperlichem Verschleiß keine Spur.
Quelle: https://www.facebook.com/groups/1567210803536051/permalink/1601510806772717/
Es lohnt sich alles zu lesen
Hau.drauf.wie.nix
25-06-2015, 21:52
...
Ist eigentlich gar nicht so kompliziert. Guck dir einfach das jeweilige Gelenk und dessen ROM an, bedingt durch die Stellung und die Gelenkeigenschaften. Wenn hierbei über ein funktionelles Maß hinausgegangen wird, ist dies schädlich.
Ich meine mich zu erinnern, dass Asiaten generell eine "offenere" Hüfte haben, also ein größeres ROM und daher in Asien weniger Hüftschaden durch KK vorkommen.
Ich kenne Taekwondoin und Kickboxer mit künstlichen Hüdtgelenken.
Die extreme Dehnung und das immer wieder bis zum Anschlag heben des Beines nutzt die Gelenke ab und fördert Arthrose.
Passion-Kickboxing
26-06-2015, 08:22
Ich kenne Taekwondoin und Kickboxer mit künstlichen Hüdtgelenken.
Die extreme Dehnung und das immer wieder bis zum Anschlag heben des Beines nutzt die Gelenke ab und fördert Arthrose.
Mach mir mal keine Angst ;)
LirumLarum
26-06-2015, 09:29
Gerade aber ein Makiwara bietet einen ordentlichen Widerstand beim Eintreffen der Technik.
Wie sieht es denn mit diesen zurücklaufenden Kräften aus? Der Aufprall geht ja durch die Muskulatur und auch durch die Gelenke wieder zurück an den „Absender“. Ein ordentlicher Zuki rummst übr das Handgelenk durch den ganzen Oberarm, die Schultern, die seitlichen Muskeln am Oberkörper bis in den Lendenbereich. Ich rede jetzt von Gyaku-Zuki in Fudo-Dachi nach paar „Anwärmern“ richtig reingekloppt aufs Polster..... also das kann ich mir langfristig auch nicht als so gesund vorstellen....
Ich denke, daß es das „trying to hard“ ist. Immer nochmal 10% drauf obwohl unnötig.
Da muss der Stand immer tiefer sein, die Technik immer härter und abgehackter, der Tritt immer höher etc....
Wozu braucht ein Karateka denn bitte sehr einen Jodan-Geri? Genau, für die Prüfung (und da auch nicht immer!!) und für den Kumite-Wettkampf weils geil aussieht und beim Halbwegstreffer einen Ippon gibt. Wer nicht auf Wettkämpfe geht, kann sich das doch glatt sparen. In der Realität trete ich dem Gegenüber doch maximal bis zur Mitte des Körpers, weil ab Gürtelhöhe die Hände schneller und mit weniger Aufwand (Kraftersparnis) hinbewegt werden können.
Genauso wie dieses elendige Tiefgestehe. Da geht doch teilweise gar nicht. Man sieht echt Beispiele, bei denen ein Karateka schön tief steht aber in der Bassai-Dai (als Beispiel, könnte auch schon die Heian Nidan nehmen) das Gyaku-Hanmi gar nicht mehr hinbekommt, weil es anatomisch so gar nicht mehr möglich ist. Wer macht sowas? Wer unterrichtet denn bitte sehr solch einen Unfug? Das geht an der Bedeutung (und der Wirkung) der Technik meilenweit vorbei......
Also wenn da jemand aus dem Training geht und das Becken, die Hüfte oder Kreuz tun weh, dann sollte er doch mal nachdenken und etwas höher stehen und dafür tiefer treten.......... da kann „der da vorne“ mir erzählen, was er will. Ist mein Körper, ist mein Karate. Und ich wurde wirklich noch nie darauf angesprochen. (ok, habe kurze Beine, da siehts automatisch tiefer aus)
Und man hat doch schon vorher Schmerzen. Ich kann doch einen Muskelkater vom Gelenkschmerz unterscheiden. Kann mir doch keiner erzählen, daß er das nicht merkt. Zumal man doch heute aus der Erfahrung Kentnisse hat, die man vor 50 Jahren nicht hatte.
oldtomtom
26-06-2015, 09:57
Ich habe eine Studenten der Sportwissenschaft mal gefragt. Hier seine Antwort (danke Seb.)
"
Schlägt man nun auf einen relativ stabilen Gegenstand entsteht ein
Impuls, der nach dem 3. newton'schen Axiom (Aktio-Reaktion) nicht nur gegen das Ziel, sondern auch in die Hand zurück wirkt. Die Hand muss nun so stabilisiert werden, dass der Impuls so klein wie möglich wird.
Impuls = Masse * Geschwindigkeit
Da die Masse konstant ist, kann lediglich die Geschwindigkeit
(Strecke/Zeit) verändert werden. Es muss demnach die Zeit vergrößert
werden, hierdurch verringert sich der Impuls.
Spanne ich nun "willkürlich" meine Unterarmmuskulatur während des
Schlags an, um die Hand "stark zu machen", fließt der Impuls ohne
gebremst zu werden durch die Hand und den Arm. Ist die Belastbarkeit
einer knöchernen oder Bandstruktur der Hand oder des Armes nun kleiner
als der Impuls, den sie erfährt, bricht bzw. überdehnt sich diese.
Dieses Phänomen ist medizinisch als Boxer-Fraktur, ein Bruch der
Mittelhandknochen, bekannt. Zudem kann es zu (unphysiologischen)
Schubkräften in den Gelenken und den Mittelhand- und
Handgelenksknöchelchen, welche durch die bereits (auf einen äußeren
Reiz) unspezifisch angespannte Muskulatur nicht kompensiert werden
können. Damit wirken auf den passiven Strukturen verschiedene Impulse,
die von den Muskeln nicht kompensiert werden können. Eine reflektorische
Beantwortung des Impulses, die hier zum Gelenkschutz notwendig wäre,
kann nicht erfolgen, da zum einen die willkürliche Kontraktion die
unwillkürliche neuronal überlagert und die willkürlich angesteuerte
Muskulatur wesentlich größere Drehmomente erzeugt, gegen welche die
stabilisierenden (wenig drehmomenterzeugenden) Muskeln nicht ankommen.
Bleibt die Hand bis zu einer notwendigen Stabilisation hin entspannt,
kann die reflektorische Stabilisation des Gelenks durchaus stattfinden,
da kein willkürlicher "Zwang" ausgeübt wird. Die Dehnungsrezeptoren und
Rezeptoren für die Gelenkstellung können nun über den extrem schnellen
Weg per Rückenmark (30-80 msek) die Gelenkstellung über die ganze Zeit
hinweg moduliert werden, sowie durch koordinierte Anspannung weniger
Muskelfasern (Hier gibt es sehr stark innervierte Muskelfasern) der
Impuls verringert werden (größere Pufferzonen, die Zeit nimmt zu).
Scherkräfte können durch die nicht angespannte Muskulatur beantwortet
werden, die Gelenke sind sicher.
"
Luce Bree
26-06-2015, 12:27
"Relax, relax, relax...(O-Ton: Asai, Kagawa, Inoue, Bertel etc.) :D
LirumLarum
26-06-2015, 14:31
Dieses Bruchphänomen ist bekannt. Bezieht sich aber meines Wissens auf sofortige Wirkung. Man kann in der Tat locker drauf hauen und es passiert nichts an der eigenen Hand. Mich interessiert das langfristig. Die defekten Hüften sind ja auch nicht von einer Einheit mit zu tiefen Ständen oder fünf Jodan-Geri am besten noch Kekomi entstanden. Gut Ding will weil! :p
hans-charles
26-06-2015, 14:53
Hallo Haku Tsuru,
danke für den sehr interessanten Beitrag.
Werde die Zeilen ausdrucken und sorgfältig lesen.
Hallo,
abei die Zusammenfassung einer Hüftstudie, die den Verschleiss der Hüfte unter bestimmten Trainingsbedingungen (z.B. intensiv hohe Keage Fußtechniken) bei gleichzeitiger individuellen Hüfteigenschaften belegt.
http://archiv.karate-bayern.de/pub/Hueftstudie.pdf
Viele Grüße!
Danke
hans-charles
:D:D
Mach mir mal keine Angst ;)
ist aber so :D ud für den rücken ist es auch nicht so gut :D
JackSparrow
26-06-2015, 21:15
Ob Kampfsportler häufiger an Arthrose leiden als Durchschnittsbürger, kann nur durch eine vergleichende Studie festgestellt werden. Dass man 3 Karateka kennt, die Arthrose haben, liefert keine statistisch relevante Aussage. Irgendwo findet man auch 3 Nicht-Karateka mit Arthrose.
Es ist aber schon anzunehmen, dass schnelle ruckartige Bewegungen auf Dauer nicht unbedingt gelenkschonend sind.
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