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Vollständige Version anzeigen : Welcher FMA Stil konzentriert sich auf wenige Techniken?



Bundy
06-05-2013, 21:18
Hallo,

Ich war letzthin mal wieder zu einem FMA Probetraining. Ich habe selber ca. 1,5 Jahre FMA trainiert dann ein halbes Jahr Krav Maga und zur Zeit nichts. Eigentlich finde ich ja die FMA sehr intressant, allerdings erschlägt einen der Umfang doch sehr. Ich war im Laufe der Zeit in 4 verschiedenen Gruppen zum Probetraining in verschiedenen Stilen und irgendwie war über all das gleiche:

Ich habe immer das Gefühl das die Vielfalt der Techniken dazu führt das man alles mal angerissen hat aber nichts so richtig in die Tiefe trainiert. Alleine schon die Stock- und Messertechniken sind ja schon super umfangreich, dann sollte man aber auch eine Boxerische Grundschule lernen, Kicks und Hebel, Würfe und Takedowns und Schritarbeit und Fallschule, Formen usw.. Mir ist bei allen Gruppen aufgefallen das immer irgendwas davon zu kurz kommt und man versucht in den 1,5 Std Training eben so viel wie möglich reinzupacken. Allerdings sind viele von den Leuten die das auch schon länger betreiben absolut nicht sicher in den Techniken da zu viel auf einmal.
Im Krav Maga Training fand ich immer gut das jedes Training ein Thema hatte und man sich so auf wenige Sachen konzentriert hat und die dann aber besser verinnerlicht wurden.
Ich würde gerne einen FMA Stil finden der sich hauptsächlich mit dem Waffenkampf beschäftigt und nicht in zich Sachen seinen Schwerpunkt hat. Also Stock und Messer, gerne auch Übertragung ins waffenlose aber eben nicht noch ein super umfangreiches JuJutsuähnliches Programm dazu hat.
Welcher Stil geht denn in diese Richtung? Ein Trainer meinte einmal das z.B. Inosanto Kali im Vergleich mit anderen Stilen weniger Techniken enthält, die dafür aber besser eingeschliffen werden. Mich würden auch Hybridstile intressieren die sich mit Messer und Stocktechniken beschäftigen.

Ich hoffe meine Frage ist soweit klar rübergekommen.
Grüße

panzerknacker
06-05-2013, 21:30
Ist ja nicht so, daß man überall die Riesenauswahl hätte, wo wohnst Du denn?
Technikvielfalt, hast Du in den meisten FMA, wobei man eigentlich in erster Linie
(ich taru mich gar nicht das Wort zu benutzen) Konzepte lernt und diese dann
überträgt, warum immer geboxt wird, ist mir schleierhaft, ich würde dann einen
richtigen Boxverein präferieren oder so :D.
Der Tip mit Inosanto Kali ist wohl eher scherzhaft gemeint, das dürfte technisch sehr umfangreich sein, Boxen ist da auch sehr zentral.
Ich glaube ETF ist nicht so verspielt, Giron definitiv nicht, DBMA auch nicht, Pekiti Tirsia, wobei technisch anspruchsvoll ist das auch alles.
Gruß
F.

metalsteve20
06-05-2013, 21:41
ETF und Balintawak

Tracer
06-05-2013, 21:46
Was gibts bei dir in der Nähe überhaupt?

defensiv
06-05-2013, 22:01
Ich würde gerne einen FMA Stil finden der sich hauptsächlich mit dem Waffenkampf beschäftigt und nicht in zich Sachen seinen Schwerpunkt hat.

Die Antwort auf diese Frage interessiert mich auch!


Mich würden auch Hybridstile intressieren die sich mit Messer und Stocktechniken beschäftigen.

Waffen-Hybride (Non-FMA) sind z.B. UCS (http://www.unlimitedcombatsystem.de/) oder auch Trinity (http://www.trinitycombat.com/).

Bundy
06-05-2013, 22:23
Ist ja nicht so, daß man überall die Riesenauswahl hätte, wo wohnst Du denn?
Technikvielfalt, hast Du in den meisten FMA, wobei man eigentlich in erster Linie
(ich taru mich gar nicht das Wort zu benutzen) Konzepte lernt und diese dann
überträgt, warum immer geboxt wird, ist mir schleierhaft, ich würde dann einen
richtigen Boxverein präferieren oder so :D.
Der Tip mit Inosanto Kali ist wohl eher scherzhaft gemeint, das dürfte technisch sehr umfangreich sein, Boxen ist da auch sehr zentral.
Ich glaube ETF ist nicht so verspielt, Giron definitiv nicht, DBMA auch nicht, Pekiti Tirsia, wobei technisch anspruchsvoll ist das auch alles.
Gruß
F.

Ich wohne recht südlich im Moment. Mir ist schon klar das man schauen muss was überhaupt bei einem in der Gegend angeboten wird aber das ist mir eigentlich garnicht so wichtig. Mir eght es im Moment eher darum ein paar Tipps zu bekommen was in meine gesuchte Richtung geht. Evtl werde ich zum Ende des Jahres eh wieder umziehen, von daher ist der Standort erstmal Nebensache. Ich würde mir nur das ein oder andere gerne einmal ansehen, Wochenendseminare oder Sommercamps, Festivals oder ähnliches gibt es ja doch einige. Es geht mir darum einfach einen Überblick zu bekommen und ggf. mit Leuten in Kontakt zu kommen.

Das die Sachen technisch anspruchsvoll sind ist eh klar, es geht eher darum nicht jedes mal ein neues Fass aufzumachen sondern sich auf eben weniger zu konzentrieren. Wenn du weißt was ich meine.

Und klar ist auch das wenn ich boxen will ich in einem Boxverein besser aufgehoben bin. Ich hatte in der Vergangenheit FMA Trainer die JuJu oder Karatehintergrund hatten. Alleine die Schlag-Trittgrundlagen zu lernen hatten eigentlich schon die komplette Trainingzeit gefüllt. Auch die Würfe und Fallschule usw usw. Mir geht es im Moment eher um den Stock- und Messeraspekt. Mittlerweile steh ich da drauf sehr.

Aber es sind ja schon ein paar Sachen genannt worden:

Balintawak
ETF
Giron
DMBA
PTK

und die Hybride
UCS
Trinity

Das ist doch schon mal was

Eskrima-Düsseldorf
07-05-2013, 07:32
Auch Lightning kommt mit sehr wenigen Techniken aus ... auch wenn das Anfangs vielleicht nicht so ausssehen mag aber im Prinzip geht es in jeder "Technik" um Power, Positionierung, Timing und Körpermechanik.

All dies wird - mit geringen, notwendigen Modifikationen - auf jede Waffe und auch ins waffenlose übertragen.

Wenn man so will beschäftigen wir uns halt auch - ähnlich wie Du es aus dem Krav Maga beschreibst - pro Einheit mit einem Thema... auch wenn es von außen komplexer aussieht.

Allerdings muss man natürlich auch die andere Zielsetzung für Augen führen.

Krav Maga - ein bewußt einfach gestricktes System mit Trainingsmethoden die jemanden in sechs Monaten SV-fähig machen.

FMA - Kampfsysteme die man ein Leben lang trainiert.

Grüße
Christian

hundzerberus
07-05-2013, 07:46
Einen FMA-Stil, der sich auf wenige (sehr subjektiver Begriff) Techniken konzentriert kenne ich persönlich nicht. Wir trainieren auch Giron Arnis Escrima und es ist sicher ein sehr direktes System, aber ich könnte nicht behaupten, dass es wenig Techniken besitzt. DBMA ist kein FMA-Stil, aber auch diese Jungs haben ein sehr großes Repertoire an Techniken und jede Gruppe trainiert anders.
Warum sucht du FMA, wenn Du viele Techniken scheust? Ist es nur die Art zu trainieren? Dann wäre es wohl zielführender sich die einzelnen Gruppen anzusehen, wie diese ihr Programm trainieren. Allein vom Stil wird sich das nicht festmachen lassen.
Zum Thema Prinzipen: die hat wohl jeder Stil und für mich macht das Sinn ein Prinzip in verschiedenen Techniken zu trainieren.

D-Nice
07-05-2013, 09:32
latosa escrima ;)

WCBX
07-05-2013, 10:05
latosa escrima ;)

Mehr als zwei Techniken brauchen wir ja auch nicht, rausgehen und nach Haus gehen :D !!!

D-Nice
07-05-2013, 10:23
Mehr als zwei Techniken brauchen wir ja auch nicht, rausgehen und nach Haus gehen :D !!!

:D:p:p:p:p

amasbaal
07-05-2013, 10:30
Warum sucht du FMA, wenn Du viele Techniken scheust? Ist es nur die Art zu trainieren? Dann wäre es wohl zielführender sich die einzelnen Gruppen anzusehen, wie diese ihr Programm trainieren. Allein vom Stil wird sich das nicht festmachen lassen.

:halbyeaha
wir haben ja auch ne ganze menge teilbereiche. das das aber "durcheinander" trainiert wird, hab ich bisher noch nicht erlebt. immer schwerpunkt-/themensetzung und immer 30 min. waffenlos hinterher (ist halt gesamtschwerpunkt). bei 4 x die woche kommt gut was rum. dauert halt, wenns aber angekommen ist, befeuern sich die teilbereiche gegenseitig im voranschreiten. ... ist ne alte fma erfahrung - auch aus anderen stilen.
ansonsten: die trainingsgruppe machts in den fma, selten der stil an sich.

Beginner`s Mind
07-05-2013, 10:46
...ansonsten: die trainingsgruppe machts in den fma, selten der stil an sich.

Sehr richtig. Wenn man sich das verinnerlicht, gibt es auch keine unnötigen Stildiskussionen mehr.

Ansonsten: Für den einen ist weniger mehr, andere langweilen sich schon, wenn sie 5 Minuten lang denselben hochkomplexen Drill machen.

itto_ryu
07-05-2013, 11:02
@Bundy: Meiner Erfahrung/Wissens/Meinung nach UCC, DBMA und Corto Mano Escrima :)

In den FMA kommt aber die Anwendung der gleichen Grundprinzipien auf alle Waffen und waffenlos übertragbar vor, du lernst im Regelfall also nicht zwehn verschiedene KK-Konzepte für 10 verschiedene Waffen, insofern ist der Ansatz der FMA im Ursprung schon wie bei den Combatives "one mind - any weapon".

Angaben wie immer ohne Maschinengewehr.

Paddy
07-05-2013, 11:08
De Campo 1-2-3 Orehenal. In dem Stil gibt es nur Einzel- und Doppelstock, kein Messer, Itak oder empty hands. Das De Campo besteht aus sieben Grundschlägen (Abecedario) und drei verschiedenen Stücken Schrittarbeit (und deren Kombination). Dann gibt es sieben Schlagkombinationen (Groups) die auch miteinander kombiniert oder abgekürzt werden (Group Mixing und Modified Groups). Das ist im groben das Elementary Level. Die weiter Levels (Highschool und College) beinhalten dann den Doppelstockteil und längere Kombinationen aus den einzelnen Groups (Specializations) sowie die Prinzipien Alertness Strikes (falls etwas nicht so „läuft“ wie man sich es vorstellt), Hand Evasions und die Finishing Strikes.
Das De Campo beinhaltet explizit keine Entwaffnungen, Aktionen mit der linken Hand oder Blocks. Angriffe werden auf die Hand gekontert (eines von nur zwei Zielen auf die man sich konzentriert, das andere ist der Kopf bzw. genauer die Schläfen) oder aus dem Weg geschlagen. Besonderen Wert wird in dem Stil auf ansatzloses und kraftvolles Schlagen und gutes Distanzgefühl gelegt. Die verwendeten Stöcke sind ziemlich leicht. Einzelstock wird i.A. gegen einen Gegner, Doppelstock gegen mehrere benutzt. Das war es im Großen und Ganzen.

Hier noch der Sohn von Jose D. Caballero, Manuel „Mawe“: De Campo 1-2-3 Orihinal. Grand Master Manuel Caballero - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=87ToGDluFtw). Dieses Video wurde übrigens mal von Twist gemacht der Mawe auf den Philippinen besucht und mit ihm trainiert hat.

Von Ireneo Olavides, dem Meisterschüler von J.D. Caballero, wollte ich gerade auch ein Video reinstellen, sehe aber gerade dass sie alle zu privaten Videos gemacht wurden. Hier noch die Seite vom De Campo JDC-IO: The Official Eskrima De Campo JDC-IO Website (http://www.eskrimadecampo.com/)
Anmerkung hierzu: Ireneo Olavides unterrichtet nicht das De Campo das er von Caballero gelernt hat (auf dessen Wunsch hin). In seiner Version des De Campo sind z.B. Messer und Itak enthalten.

Die Videos von anderen Leuten die im Netz kursieren sind mit Vorsicht zu genießen. Wenn auch die Techniken formal richtig sind, dann lässt deren Ausführung oft zu wünschen übrig (schlecht Form wie z.B. abheben eines Fußes bei der Schrittarbeit, Präsentieren der Hand beim Schlagen, usw.).

Grüße,
Pat

Bundy
07-05-2013, 12:45
Auch Lightning kommt mit sehr wenigen Techniken aus ... auch wenn das Anfangs vielleicht nicht so ausssehen mag aber im Prinzip geht es in jeder "Technik" um Power, Positionierung, Timing und Körpermechanik.

All dies wird - mit geringen, notwendigen Modifikationen - auf jede Waffe und auch ins waffenlose übertragen.

Wenn man so will beschäftigen wir uns halt auch - ähnlich wie Du es aus dem Krav Maga beschreibst - pro Einheit mit einem Thema... auch wenn es von außen komplexer aussieht.

Allerdings muss man natürlich auch die andere Zielsetzung für Augen führen.

Krav Maga - ein bewußt einfach gestricktes System mit Trainingsmethoden die jemanden in sechs Monaten SV-fähig machen.

FMA - Kampfsysteme die man ein Leben lang trainiert.

Grüße
Christian

Das klingt ja schon mal intressant. Ich wollte auch FMA nicht mit Krav Maga oder sonstwas vergleichen. Ich habe halt in die beiden Systeme etwas Einblick von daher habe ich es aufgeführt. Um reine Sv Fähigkeit geht es mir eigentlich nicht mehr, am Anfang war das schon der Grund mit KK anzufangen aber mittlerweile geht es am Spaß an der Sache und mit netten Leuten seinen Spaß zu haben. Ich finde Systeme auch prinzipiell toll an denen man ein Leben lang feilen kann um nach Perfektion zu streben. Allerdings habe ich halt gemerkt das mir manchen Sachen eben mehr Spaß machen wie andere oder auch besser liegen.


Einen FMA-Stil, der sich auf wenige (sehr subjektiver Begriff) Techniken konzentriert kenne ich persönlich nicht. Wir trainieren auch Giron Arnis Escrima und es ist sicher ein sehr direktes System, aber ich könnte nicht behaupten, dass es wenig Techniken besitzt. DBMA ist kein FMA-Stil, aber auch diese Jungs haben ein sehr großes Repertoire an Techniken und jede Gruppe trainiert anders.
Warum sucht du FMA, wenn Du viele Techniken scheust? Ist es nur die Art zu trainieren? Dann wäre es wohl zielführender sich die einzelnen Gruppen anzusehen, wie diese ihr Programm trainieren. Allein vom Stil wird sich das nicht festmachen lassen.
Zum Thema Prinzipen: die hat wohl jeder Stil und für mich macht das Sinn ein Prinzip in verschiedenen Techniken zu trainieren.

Eigentlich scheue ich mich nicht vor vielen Techniken. Evtl. hab ich mich auch falsch ausgedrückt bzw. kam das falsch rüber. Am Anfang hat mich der waffenlose Teil der FMA viel mehr intressiert wie das Stocktraining, in meiner Gruppe war der waffenlose Teil aber wahnsinnig umfangreich. Wir haben z.B. bis zum Erbrechen Hebel und Hebelketten geübt, die Übertragung von den Waffen darauf war oft nicht ersichtlich. Wir hatten einige Würfe im Programm, den Schulterwurf oder die Innensichel hab ich net wirklich hinbekommen, meiner Meinung nach war die Zeit nicht da alles so gut einzuschleifen wie das auf die vielen Teilbereiche nötig gewesen wäre. Ich intressiere mich im Moment eher für Stile die den Schwerpunkt eben anders haben. Bei uns wars ca. 50/50 Waffen/Waffenlos. Und in beiden Bereichen eben super umfangreich. Im Moment reizt mich der Waffenteil viel mehr da ich einfach mehr Spaß dran hatte. Und wenn die Prinzipien aufs waffenlose gut übertagbar sind: voll geil. Hab ich bis jetzt noch nicht so oft mitbekommen.

Natürlich steht und fällt alles mit dem Trainer. Wir haben damals öfter angeregt die Trainingseinheiten zu splitten. Eine nur mit Waffen und gerne mit leichtem Sparring etc. Die andere nur Empty Hands mit schön Pratzentraing zum aufwärmen etc.. Leider gabs das halt nie, wir hatten halt Leute die nur einen Termin wahrnehmen konnten, für die war das unbefriedigend.

Trotzdem gibt es ja wohl Systeme die auf enigen Konzepten aufbauen die dann leichter übertragbar sind. Bei uns gabs auch so Sachen wie Formen, auf sowas hab ich keine Lust gehabt.

Ich würde auch fast sagen das mir ein System wie z.B. Krav Maga eigentlich genug waffenloses bietet, auch wenns wesentlich simpler ist als FMA. Mich reizt der Waffenteil und das möchte ich verstärkt lernen und trainieren. Ich hoffe das kommt so rüber wie ich es meine und nicht missverständlich.


latosa escrima ;)

Das scheint ja glaub ich schon in die Richtung zu gehen wenn ich nicht irre. Ist doch auch die Grundlage für z.B. ETF wenn ich nicht irre.


:halbyeaha
wir haben ja auch ne ganze menge teilbereiche. das das aber "durcheinander" trainiert wird, hab ich bisher noch nicht erlebt. immer schwerpunkt-/themensetzung und immer 30 min. waffenlos hinterher (ist halt gesamtschwerpunkt). bei 4 x die woche kommt gut was rum. dauert halt, wenns aber angekommen ist, befeuern sich die teilbereiche gegenseitig im voranschreiten. ... ist ne alte fma erfahrung - auch aus anderen stilen.
ansonsten: die trainingsgruppe machts in den fma, selten der stil an sich.

Ok bei 4x die Woche kann man natürlich auch mehr vermitteln und ist schon fein wenns 30 min Einheiten sind. Ich spreche von dem was ich schreibe hauptsächlich von der Gruppe in der ich längere Zeit trainiert habe. In den anderen wo ich nur 2-3 Probetraings hatte sah das aber ähnlich aus. Das oft die Gruppe& Trainer das gewisse etwas ausmachen ist auch klar, trotzdem gibt es ja Stile die ihren Schwerpunkt von vorne herein anders setzen und eben wesentlich mehr Stocktraining beinhalten wie andere. Ich hoffe das kommt verständlich rüber.


@Bundy: Meiner Erfahrung/Wissens/Meinung nach UCC, DBMA und Corto Mano Escrima :)

In den FMA kommt aber die Anwendung der gleichen Grundprinzipien auf alle Waffen und waffenlos übertragbar vor, du lernst im Regelfall also nicht zwehn verschiedene KK-Konzepte für 10 verschiedene Waffen, insofern ist der Ansatz der FMA im Ursprung schon wie bei den Combatives "one mind - any weapon".

Angaben wie immer ohne Maschinengewehr.

Corto Mano Escrima muss ich mal checken, sagt mir bis jetzt noch nichts. :ups:

Genauso das Decampo 1-2-3 Orehenal

Danke für die Tipps.
Grüße

Finaljustice
07-05-2013, 12:54
Kali Ilustrisimo hat, wenn ich mich recht entsinne, nur fünf Basistechniken, und hat auf mich generell einen sehr minimalistischen Eindruck gemacht. Hat wohl nicht mal Winkelnummerierung, wenn ich mich richtig erinnere.

itto_ryu
07-05-2013, 12:56
Corto Mano Escrima muss ich mal checken, sagt mir bis jetzt noch nichts. :ups:

Einfach mal hier reinschauen:
borni98 - YouTube (http://www.youtube.com/borni98?gl=DE&hl=de)

:)

borni
07-05-2013, 13:02
Unser Escrima besteht aus sieben Basis Schlägen, welche kurz und aggressiv unter ernormen Vorwärtsdruck, bei dem man hauptsächlich ans Angreifen denkt, ausgeführt werden. Darum enthält er wenig Elemente des Ausweichens. Dies geschieht mit sowohl ohne Waf*fen, weshalb der Stil sich „Cor*to Mano Escrima“ nennt. Gesamtes Curriculum wurde dabei sehr einfach und überschaubar gehalten. Doppelstock-Techniken werden nur für das Aufwärmen sowie Mobilisation benutzt. Besonderes Merkmal dieser Form des Kampfes ist im Übergang von kurzen Schlägen in den Clinch, sowie in der Über*tragbarkeit zu finden, daher, die Techniken können auf alle beliebige Alltagsge*genstände, wie auch auf waffenlose Anwendungen umge*legt werden, dass sich in der fachspezifi*schen Terminologie dann Cadena de mano = fließende Hände nennt. Jede einzelne Technik die man trainiert, muss mit Leben eingehaucht werden. Denn je wirklicher und lebendiger eine Technik ist, desto realistischer ist seine Anwendung. Hier arbeiten wir mit fünf Basis-Attributen. Diese werden genutzt um die unterrichteten Techniken darauf*hin zu testen ob sie effektiv sind und eine vernünftige Struktur aufweisen.

Eskrima-Düsseldorf
07-05-2013, 13:04
Genauso das Decampo 1-2-3 Orehenal


Paddy, unterrichtest Du das eigentlich als Teilbereich des Lameco?

Grüße
Christian

Bundy
07-05-2013, 13:22
Kali Ilustrisimo hat, wenn ich mich recht entsinne, nur fünf Basistechniken, und hat auf mich generell einen sehr minimalistischen Eindruck gemacht. Hat wohl nicht mal Winkelnummerierung, wenn ich mich richtig erinnere.

Danke für den Tipp. Werde ich mal danach recherchieren.


Einfach mal hier reinschauen:
borni98 - YouTube (http://www.youtube.com/borni98?gl=DE&hl=de)

Sieht nach kurzem reinschauen gut aus.

:)


Unser Escrima besteht aus sieben Basis Schlägen, welche kurz und aggressiv unter ernormen Vorwärtsdruck, bei dem man hauptsächlich ans Angreifen denkt, ausgeführt werden. Darum enthält er wenig Elemente des Ausweichens. Dies geschieht mit sowohl ohne Waf*fen, weshalb der Stil sich „Cor*to Mano Escrima“ nennt. Gesamtes Curriculum wurde dabei sehr einfach und überschaubar gehalten. Doppelstock-Techniken werden nur für das Aufwärmen sowie Mobilisation benutzt. Besonderes Merkmal dieser Form des Kampfes ist im Übergang von kurzen Schlägen in den Clinch, sowie in der Über*tragbarkeit zu finden, daher, die Techniken können auf alle beliebige Alltagsge*genstände, wie auch auf waffenlose Anwendungen umge*legt werden, dass sich in der fachspezifi*schen Terminologie dann Cadena de mano = fließende Hände nennt. Jede einzelne Technik die man trainiert, muss mit Leben eingehaucht werden. Denn je wirklicher und lebendiger eine Technik ist, desto realistischer ist seine Anwendung. Hier arbeiten wir mit fünf Basis-Attributen. Diese werden genutzt um die unterrichteten Techniken darauf*hin zu testen ob sie effektiv sind und eine vernünftige Struktur aufweisen.

Klingt intressant. Kenn deine HP eh schon fiel mir auf. Hab mal ganz grob in deiner Gegend gewohnt, war mir damals aber zu weit zum fahren für ein Probetraining zwecks blöder Arbeitszeiten.

Melde mich später nochmal, gerade wenig Zeit.

Grüße

Paddy
07-05-2013, 13:26
Paddy, unterrichtest Du das eigentlich als Teilbereich des Lameco?

Grüße
Christian

Hi Christian!

Nein, nicht als einzelnen Teil. Ich trainiere es hier in Berlin nur mit einem Trainingspartner der das auch ab kann. Das Training ist nicht unbedingt angenehm :). Ansonsten ist sehr viel De Campo 1-2-3 Orehenal im Lameco enthalten. Die Übung für das non telegraphic striking die ich Dir mal gezeigt hab oder z.B. die Eskrima Drills von Essential Single Stick Vol.I sind De Campo. In den Eskrima Drills sind Groups, Group Mixings und Modified Groups drin, aber nicht alle und nicht in der Originalreihenfolge.
Dave hat mir die Sachen bis zum (aber nicht das komplette) Highschool Level gezeigt. Außer mir haben noch Christof und Wolfgang das De Campo von Dave gezeigt bekommen, sonst wüsste ich von keinem. Ich glaube aber auch nicht, dass einer von den beiden es unterrichtet oder unterrichten würde.

Grüße,
Pat

Eskrima-Düsseldorf
07-05-2013, 13:40
Hi Christian!
Nein, nicht als einzelnen Teil. Ich trainiere es hier in Berlin nur mit einem Trainingspartner der das auch ab kann. Das Training ist nicht unbedingt angenehm :). Ansonsten ist sehr viel De Campo 1-2-3 Orehenal im Lameco enthalten. Die Übung für das non telegraphic striking die ich Dir mal gezeigt hab oder z.B. die Eskrima Drills von Essential Single Stick Vol.I sind De Campo.

Hallo Paddy,

Ja, ich erinnere mich, sehr schöne Übung, schön auf den Punkt so wie man es von Dir gewöhnt ist ;)

Grüße
Christian

Bundy
07-05-2013, 15:29
Nur mal kleiner Einwurf:
Sayoc Kali und Serrada Eskrima sind sehr klingenorientierte Stile oder seh ich das falsch? Inayan Eskrima auch oder?

Finaljustice
07-05-2013, 15:42
Nur mal kleiner Einwurf:
Sayoc Kali und Serrada Eskrima sind sehr klingenorientierte Stile oder seh ich das falsch? Inayan Eskrima auch oder?

Sayoc meiner Meinung nach am meisten, Serrada kommt es seeehr darauf an, in welche Richtung du gehst. Ich habe das Gefühl, dass z.B. Davis mehr vom Stock ausgeht. Inayan ist "eher" klingenorientiert (und hat einen sehr guten KDM und Messerbereich).

gion toji
07-05-2013, 16:06
Sayoc Kali und Serrada Eskrima sind sehr klingenorientierte Stile oder seh ich das falsch? Inayan Eskrima auch oder?Sayoc ist ziemlich umfangreich. Ausserdem mischt Krishna auf seinen Seminaren gerne Stock- und Boxgedöns aus Warriors mit rein. Ich glaube nicht, dass du glücklich damit wirst
Ich finde es, ehrlich gesagt, ziemlich sinnfrei, hier alle möglichen FMA-Stile aufzuzählen, da die Trainingsgestaltung sehr vom Lehrer und der Gruppe abhängig ist. Schreib hier, wo du wohnst und wieweit du zu reisen bereit bist, dann wird man dir eine Trainingsmöglichkeit empfehlen

chfroehlich
08-05-2013, 10:20
Außer mir haben noch Christof und Wolfgang das De Campo von Dave gezeigt bekommen, sonst wüsste ich von keinem. Ich glaube aber auch nicht, dass einer von den beiden es unterrichtet oder unterrichten würde.

Halte es wie Patrick. Zeige nur die Sachen aus den Eskrima-Drills.

BTW: Guro Dino Flores wird wieder De Campo auf seinem Seminar am 18. & 19. Mai zeigen. Er hat sein DC von PG Sulite & GM Olavides gelernt.

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f82/lameco-eskrima-and-kali-ilustrisimo-seminar-guro-dino-flores-usa-18-and-19-mai-2013-a-154385/

amasbaal
08-05-2013, 10:33
Das oft die Gruppe& Trainer das gewisse etwas ausmachen ist auch klar, trotzdem gibt es ja Stile die ihren Schwerpunkt von vorne herein anders setzen und eben wesentlich mehr Stocktraining beinhalten wie andere. Ich hoffe das kommt verständlich rüber.

was du möchtest, ist schon eindeutig und natürlich haben die programme/inhalte der verschiedenen stile auch verschiedene ausprägungen. das problem ist nur, dass es häufig nichts nutzt, wenn man zb. feststellt, dass modern arnis vom programm her sehr stark stocklastig ist, dort - und in vielen anderen stilen - aber auch trainer tätig sind, die nicht nur aus dem ju jutsu kommen, sondern die trainingsgruppe als zusatzangebot innerhalb der ju jutsu abteilung des vereins etabliert haben. die prägung des trainings bleibt in solchen fällen häufig nicht aus.

gion toji
08-05-2013, 11:46
Halte es wie Patrick. Zeige nur die Sachen aus den Eskrima-Drills.wieso nicht den Rest?

Eskrima-Düsseldorf
08-05-2013, 11:57
Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund warum Du nicht Balintawak unterrichtest... Ein Großteil der Drills im Warriors Eskrima kommt aus dem Balintawak das heißt aber halt nicht, dass Du Balintawak unterrichten kannst/willst.

Grüße
Christian

chfroehlich
08-05-2013, 13:14
wieso nicht den Rest?

Aus demselben Grund, aus dem PG Sulite es nicht öffentlich unterrichtete: Er hatte es seinem Lehrer versprochen. Er unterrichtete es nicht in der "Reinen Form" sondern hat es in die Eskrima Drills eingebracht. Wer DC und die Lameco Eskrima Drills kennt, wird die Groupings wiederfinden.

gion toji
08-05-2013, 14:05
Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund warum Du nicht Balintawak unterrichtest... Ein Großteil der Drills im Warriors Eskrima kommt aus dem Balintawak das heißt aber halt nicht, dass Du Balintawak unterrichten kannst/willst.So wie ich das jetzt verstanden habe (korrigiert mich, wenn ich falsch liege), gehört De Campo 1-2-3 Orehenal quasi komplett zu Lameco, nur dass es nicht in der ursprünglichen, sondern in einer veränderten Form unterrichtet wird. Daher finde ich den Vergleich zu Balintawak nicht ganz passend ;)
Ausserdem unterrichte ich momentan eh keine Drills, sondern eher "was ist der Unterschied zwischen Vorhand und Rückhand" und "wie mach ich Fumm in die Schläge"

krav maga münster
08-05-2013, 21:58
Ich finde es auf jedenfall erstmal wichtig zu wissen, woher die verschiedenen Elemente kommen.

Wenn wir z.B. den "Pagkang" Drill anschlagen, habe ich bisher auch immer kurz erläutert, das hier der Ursprung im Balintawak liegt.

Mir würde aber nicht einfallen zu sagen, wir machen heute mal Balitawak, da fehlt ja schließlich einiges zu.

Gruß Markus

Bundy
09-05-2013, 22:11
Sayoc ist ziemlich umfangreich. Ausserdem mischt Krishna auf seinen Seminaren gerne Stock- und Boxgedöns aus Warriors mit rein. Ich glaube nicht, dass du glücklich damit wirst
Ich finde es, ehrlich gesagt, ziemlich sinnfrei, hier alle möglichen FMA-Stile aufzuzählen, da die Trainingsgestaltung sehr vom Lehrer und der Gruppe abhängig ist. Schreib hier, wo du wohnst und wieweit du zu reisen bereit bist, dann wird man dir eine Trainingsmöglichkeit empfehlen

Ja gut du hast recht, irgendwelche Namen aneinanderreihen ist echt nicht sehr produktiv, auf der anderen Seite lesen hier im Forum ja diverse Vertreter verschiedener Stile mit die ja evtl. etwas aus dem Nähkästchen plaudern wenn diverse Namen kommen. Dacht ich halt. Ich wohne im Moment sehr südlich, das Tariningsangebot in meiner Gegend kenne ich. Evtl. werde ich jobbedingt gegen Herbst wieder umziehen, bevorzugt BW, Bayern oder Hessen. Genaueres weiß ich aber noch nicht. Und zu reisen wäre ich schon bereit, meine Wochenenden sind in der Regel frei. Von daher würd ich mir das ein oder andere gerne einmal anschauen.
Grüße

Deno
10-05-2013, 18:54
Welcher FMA Stil konzentriert sich auf wenige Techniken?

Eigentlich jeder!
Es gibt halt ein paar Stile die sich darauf spezialisiert haben möglichst viele "Kombinatonen" zu trainieren (bei denen sie dannn leider oft off-balance sind, die Schlaghand weit weit hinter der Reichweite des Gegners führen usw. usf. (ja, beschmeisst mich mit :its_raini, geht okay ;-) ), um die Schüler bei Laune zu halten, der größte Verband der Welt zu werden oder auch einfach um das größtmögliche Reportoir anbieten und vermitteln zu können .. Ist halt oftmals Verbandsabhänig!

Logischerweise haben sich auch Schwerpunkte gebiltet (Schwert und Schild, Stichwaffen alleiine, Kampilan, Messer, empty Hands usw. usf.)
Frag einen der älteren Herren der FMA und am Ende läuft alles auf das Gleiche hinaus.. 5-8 Grundschläge (wenn überhaupt), ein wenig Beinarbeit und gut ist (SEHR übertieben augedrückt!)!
Alle die Dir mehr ... verkaufen wollen, wollen halt verkaufen und fertig!

Beginner`s Mind
10-05-2013, 19:59
Frag einen der älteren Herren der FMA und am Ende läuft alles auf das Gleiche hinaus.. 5-8 Grundschläge (wenn überhaupt), ein wenig Beinarbeit und gut ist (SEHR übertrieben augedrückt!)!
Alle die Dir mehr ... verkaufen wollen, wollen halt verkaufen und fertig!

Das ist ein guter Gedanke.
Aber es werden sicher auch in manchen Stilen Techniken gelehrt, weil sie unabhängig von Anwendbarkeit einfach bewegungstechnisch schön sind, Spass machen oder weil es einfach zu langweilig wird, nur ein paar wenige Sachen immer wieder einzuschleifen.

Der Grund für solche Weiterentwicklungen weg vom realen Kampf muss ja nicht immer nur im Füllen von Lehrgängen, "Verkaufen" und dergleichen mehr liegen.

itto_ryu
11-05-2013, 09:10
@Deno & Beginner´s Mind jeweils ein :halbyeaha

Eskrima-Düsseldorf
11-05-2013, 11:27
Der Grund für solche Weiterentwicklungen weg vom realen Kampf muss ja nicht immer nur im Füllen von Lehrgängen, "Verkaufen" und dergleichen mehr liegen.

Doch, es gibt eine weltweite Verschwörung von FMA Millionären... Wir haben Sachen wie Hubud-Lubud erfunden um optimale Kundenbindung zu erreichen: ein Drill sie zu knechten...

Grüße
Christian

Beginner`s Mind
11-05-2013, 12:36
OK, das ist natürlich ein weiterer Grund :).

(Bei manchen Modern Arnis Drills - für Insider: Knife Tapping Level 3 - frage ich mich schon, was das Ziel für den Geführten ist, außer ständig unentrinnbar frustriert zu werden... Da passt Christians Grund ganz gut;))

itto_ryu
11-05-2013, 15:16
Übrigens witzige Geschichte, ich dachte erst es würde sich dabei um einen österreichischen Kampfsportler handelt namens Hubert Lubert :D

Mono
13-05-2013, 17:30
OK, das ist natürlich ein weiterer Grund :).

(Bei manchen Modern Arnis Drills - für Insider: Knife Tapping Level 3 - frage ich mich schon, was das Ziel für den Geführten ist, außer ständig unentrinnbar frustriert zu werden...

Weil in diesem Level nicht der Geführte der eigentliche Trainierende ist sondern der Führende - wenn der Geführte NICHT so aus dem Drill rausgeht, hat man das Level 3 falsch trainiert :D

Zum Thema:
Als Systeme mit den Absolut MINIMALSTEN Techniken würde ich mal sagen:
Banda y Banda (2 Techniken)
Rompida (3 Techniken)
Ocho Ocho (4 Techniken)

Nur das diese quasi nirgendwo Eingenständig unterrichtet werden... ::rolleyes:

Gruß
Mono

krav maga münster
13-05-2013, 18:11
Ich würde auch sagen, jeder Stil konzentriert sich auf wenige Techniken.

Zu Beginn steht im Warriors Eskrima neben der "Numerada" und Block (klar die Beinarbeit), die "Labangong" (X-Strike) im Vordergrund.

Auch hier kann man Minimalistischer nicht sein, alles andere im System baut sich darauf auf.

Gruß Markus

Deno
13-05-2013, 20:39
Sorry, falls es etwas übertrieben und dadurch falsch ausgedrückt war.. :cool:

Es gibt mehrere Systeme, die auf mehr als fünf Grundschläge aufbauen..-das wären dann meist 12 Grundschläge!
-des Weiteren war meine Aussage SEHR verallgemeinert, dass ALLE Systeme die einem mehr als die notwendigen Basics (fünf oder auch 12 Grundschläge und deren Variationen) vermitteln, darauf ausgelegt sind, selbige auch nur im Programm zu haben, um ihre Schüler bei Laune zu halten, um diese an sich zu binden!-sorry für jeden der sich davon angesprochen fühlte ;)
Dieser Teil war, so wie es offenbar von einigen aufgefasst wurde, nicht ganz so ernst gemeint, andererseits reagieren auch nur diejenigen die sich angesprochen fühlen... :p ;)

Von daher beschränke ich mich nochmal auf die Ausgangsfrage, ohne weitere Kommentare und Selbiges wurde ja auch in gleicher o. ähnlicher Form schon von zig anderen Usern hier vor mir so gesagt..

Welcher FMA Stil konzentriert sich auf wenige Techniken?

Eigentlich jeder :ups:

-selbst die Stile die 12 (und nicht nur fünf) "Hauptschläge" in ihrem System haben, beschränken sich im Notfall auf fünf bis 8 Grundschläge (komprimiert evtl. sogar sehr ähnlich wie ich -ganz persönlich- auf drei bis fünf) bzw. eingeschliffene "Hauptschläge", die sowohl Abwehr, wie auch gleichzeitig Verteidigung darstellen...

LG,
Deno

PS:
@Christian
Hast `n Schloß zu verkaufen? :p

Eskrima-Düsseldorf
14-05-2013, 07:54
PS:
@Christian
Hast `n Schloß zu verkaufen? :p

Tut mir leid, das Schloß ist unverkäuflich.. das brauche ich zur Mythospflege ;)

Grüße
Christian

Eskrima-Düsseldorf
14-05-2013, 08:03
-selbst die Stile die 12 (und nicht nur fünf) "Hauptschläge" in ihrem System haben, beschränken sich im Notfall auf fünf bis 8 Grundschläge (komprimiert evtl. sogar sehr ähnlich wie ich -ganz persönlich- auf drei bis fünf) bzw. eingeschliffene "Hauptschläge", die sowohl Abwehr, wie auch gleichzeitig Verteidigung darstellen...

LG,
Deno


Ja, kann man eigentlich so unterschreiben was natürlich zu der Frage führen muss ob man eine Numerade überhaupt braucht ... nur weil jeder FMA-Stil eine hat, muss das ja nicht heißen, daß man zwinged eine benötigt.

Wenn man Lightning z. b. traditionell und 1 : 1 lernt, kommt man auch das erste Jahr ohne Numerada aus - schneller lernt man dadurch aber auch nicht ;)

Andererseits merke ich halt immer wieder, dass es Schülern, die Probleme haben ein X in die Luft zu schlagen, hilft, wenn Sie eine geraume Zeit die Numerada (ähnlich einer Form) üben.

Grüße
Christian

krav maga münster
14-05-2013, 12:10
Ich sehe die "Numerada", jetzt nicht nur als einfache Schablone im Anfängerbereich.

Wir haben die "Numerada" beim Krishna auch schon als "Enganyo" eintrainiert und vesucht im Sparring unzusetzen.

Gruß Markus

Eskrima-Düsseldorf
14-05-2013, 12:30
Das ist schon klar aber dafür würde man nicht zwingend eine Numerada brauchen...

Das Ding ist halt, das man - je nach Stil - in der Numerada eine Menge Sachen nebenher mittrainiert die man halt einfach braucht...

Grüße
Christian

krav maga münster
14-05-2013, 12:36
Nein würde man nicht, wollte nur gesagt haben, das man sie durchaus weiter- bzw. wiederverwertet und da wären wir wieder, beim minimalistischen Einsatz. ;)

Gruß Markus

gion toji
14-05-2013, 12:38
Für mich ist die Numerada einerseits eine Krücke für den Anfangsstadium des Trainings. Wenn man was neues lernt (Blocken, Entwaffnen etc.) dann hält man sich zuerst an die festgelegte Reihenfolge, sobald es halbwegs klappt, löst man die Numerada auf.
Klar, man kommt auch ohne N. aus, aber mit ist es einfacher. Irgendein Numerierungs- oder Bezeichnungssystem braucht man, um miteinander kommunizieren zu können

Eskrima-Düsseldorf
14-05-2013, 12:49
Irgendein Numerierungs- oder Bezeichnungssystem braucht man, um miteinander kommunizieren zu können

Ja, sobald Du mehr als einen Schüler gleichzeitig unterrichtest macht das unheimlich Sinn. Deswegen ja mein Verweis "wenn man 1:1 lernt". Ich nutze ja selber eine Numerada - mir ging es jetzt nur um das Gedankenspiel.

Grüße
Christian

Deno
15-05-2013, 19:26
Weiß nicht ob das überhaupt als Numerada gezählt wird bzw. dazu gehört (1, 2, 3, 4 und das in Endlosschleife), aber ich -persönlich- habe auch die Erfahrung gemacht das fast alle Menschen mit denen ich diesen "Rhythmus" trainiert/eingeschliffen habe, sich (in diesem Fall halt) speziell die Figure-8 sehr viel schneller aneignen konnten, als ohne diese Übung...
Ohne derartige Abläufe ist es -nach meiner persönlichen Erfahrung- für viele/wohl die meisten "Normaltrainierenden" anscheinend sehr schwer sich derart spezielle (aber halt notwendige) Bewegungsabläufe anzueignen..

MfG,
Deno

gion toji
16-05-2013, 09:35
1, 2, 3, 4 und das in Endlosschleifewas meinst du damit? Und was hat es mit Figure-8 zu tun?
1, 2, 3, 4 ist in jedem Stil anders.
Bei uns z.B. ist 1 - Vorhand zum Kopf, 2 - Rückhand zum Knie, während bei vielen anderen Stilen Nr. 2 - Rückhand zum Kopf ist

PS: -> (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f6/numerada-warriors-eskrima-8208/)

Eskrima-Düsseldorf
16-05-2013, 13:34
Ich glaube Deno beschreibt das gleiche Phänomen wie ich und ja, natürlich ist das eine Numerada - wie welcher Schlag in welchem System genannt wird ist dabei doch vollkommen unerheblich.

Vielen Leuten hilft es halt festgelegte, streng definierte Bewegungssequenzen zu üben.

Grüße
Christian

Deno
17-05-2013, 23:21
@gion toji
Bspw. soetwas:
m-7sCKpHxmg
-just a sample, geht auch anders... Sind grob gesagt die vier Grundschläge (ohne den/die Stich/e, als Nr. 5) dieses Stils..

Hätte ich es jetzt als Nr1. auf der eins Bahn, Nr. 2 auf der eins Bahn, Nr. 2 auf der zwei Bahn und Nr. 1 auf der zwei Bahn beschrieben, hätten wohl die Wenigsten etwas damit anfangen können und weiß auch nicht ob das so richtig ist (hat sich halt auch mal jemand ausgedacht, damit alle seiner Schüler wissen, welcher Schlag gemeint ist und hat funktioniert ;)).
Lieber das Video, dort kann GM Latosa die 1-4 selbst erklären...
-und dafür gibt es halt auch (einige"Partner-) Übungen" in denen sich auschließlich die Stöcke beider Handelnden treffen, um diesen Drill einzuschleifen..

LG,
Deno

Deno
25-05-2013, 00:57
Sorry das war das erste Video was auf Goo..le erschienen ist, gibt sicher auch andere die das Prinzip verdeutlichen....
Bei anscheinend sehr vielen ist es das Kreuz (der "X-Stile", woher auch immer dieser Begriff kommt!?-Erläuterungen wären klasse..) das Selbe wie die im Latosa-System gennante Figure-8!????


krav maga münster
Wir haben die "Numerada" beim Krishna auch schon als "Enganyo" eintrainiert und vesucht im Sparring unzusetzen.
-kommt bestimmt lustig das im "Sparring" umzusetzen und bringt sicher auch vielen etwas (auf einem gewissen Level zu bleiben)...-und klappt auch?-falls ja auf welche Art und Weise, falls nein, warum nicht?
Würde mich (WIRKLICH!) SEHR freuen auch etwas von den Figure8-ion-Menschen (Dennis), F. Büchner (der direkt bei Latosa trainiert hat), Ch.v.Praun, den Asgar etc. etc. dazu zu hören, die es halt noch im Original gelernt haben..
Wie setzt Ihr es im Training um bzw. versucht diesen Teil eures Stils euren Schülern näher zu bringen?

LG,
Deno
PS: Kenne es leider nur über Bücher und Videos im Original, habe den GM Latosa bisher leider nie geshen und kennen gelernt, dies werden alleine meine inkompetenten Komentare bestätigen können...

Eskrima-Düsseldorf
25-05-2013, 07:46
Ich fürchte, ich verstehe Deine Frage nicht.

Zu Training mit Rene kann ich nichts sagen, ich war nur mal auf 2 oder 3 Seminaren von ihm.

Mit Enganyos meint Markus Täuschungen die sich aus der Numerada des Warriors-Eskrima ergeben.

Grüße
Christian

F. Büchner
27-05-2013, 08:59
moin,

...wenn ich dann noch pn's bekomme, antworte ich auch mal... ;)
obwohl es langweilig ist !

jeder/s stil/System enthält im grunde nur 5 grundschläge ... der rest sind "varianten".
auch, wenn ein 12er oder 14er angriffssystem trainiert wird, oder sich auf 12er System verteidigt wird, was heisst denn das ?
teile ich meine "winkel" in 4 Sektoren, am Beispiel einer uhr:
schlag 1 kommt aus Sektor 9-12uhr
schlag 2 kommt aus Sektor 12-3 Uhr
4 aus 3-6 Uhr
3 aus 6-9 Uhr
5 , stich mitte

kommt jetzt ein stich aus Sektor 9-12, ist es eigentlich auch nur ne "1", bzw als solche zu "behandeln".

die so genannten "cinco teros" decken damit eigentlich alles ab.
im "alten escrima" und der eher üblichen 50-70 cm langen klinge kamen die schläge 3 und 4 eher horizontal.
im "neuen escrima" und der langen waffe kamen die schläge 3 und 4 eher diagonal.

irgendein "übungsgerüst" braucht man.
darauf kann ich aufbauen und irgendwann wieder auf ein Minimum reduzieren, herunterbrechen, um am ende festzustellen ... : ist ja alles das "gleiche" !

Leo giron hat die cinco teros als "killing strikes" bezeichnet. weil,sinngemäß :
"wenn Gegner in überzahl, mit gezogenen Schwertern auf dich zurennen, sind die cinco teros die einzigen schläge an die du dich erinnerst!"


auf der anderen seite macht es sinn variantenreich zu trainieren, damit ich nicht erstarre, wenn "unbekannte" angriffe kommen,
denn Training ist auch immer Programmierung .
ein Beispiel, bei dem ich anwesend war.
technikerprüfung im latosa eskrima , getestet wird roofblock,
bill Newman greift an, mit winkel 1 und 2, sprich aus Sektor 9-12 und 12-3uhr.
er schlägt die 2 weit durch und wechslt hinter seinem rücken den stock auf reverse grip und attakiert mit einem stich aus Sektor 1 .
roofblock hätte funktioniert, wäre der schüler nicht vor entsetzen erstarrt ... ;)

und figure 8 sind auch nur 4 grundschläge (aus den 4 Sektoren ).
diese halt durchgeschlagen, um keinen, oder nur geringen Energie oder Zeitverlust zu haben, der bei ausholbewegungen evtl entstehen könnte.
in diesem fall gehe ich eher von klingenprinzipien aus.(um eine andere Diskussion zu vermeiden, weil wieder nicht gemeingültig, da zu Beispiel im DP oder balintawak mit einer anderen körpermechanik gearbeitet wird, um Schlagkraft zu generieren... ;) )

ich mag auch nicht mehr das wort "Übertragbarkeit" anbringen... :o
aber
trainiere ich ein viertel jahr nur mit dem 60cm stock, wird sich mein cadena verbessern.
trainiere ich ein viertel jahr nur cadena, wird sich trotzdem mein banda banda (90 cm, 190 cm knüppel ) verbessern ... USW !!!

was ist espada y daga ?
z.b ein angriff aus Sektor 1, gefolgt von einem zweiten aus Sektor 2 ... mehr nicht

oder die 1 eines Linkshänders ist die 2 eines Rechtshänders ... mehr nicht !

aber es mal zu üben, macht schon sinn ;)

anfangs sieht es nach viel aus ...am ende ist es alles das gleiche !


grüße, frank

Deno
28-05-2013, 19:07
Kurz vorweg..-NEIN, ich habe Frank nicht per PN angeschrieben, danke ihm jedoch für seine gute Erklärung!
-auch wenn die Uhrzeiten bei dem wie ich es kenne 1 und 2 und 3 und 4 anders herum sind (1=0-3h, 2=9-0h, 3 und 4 -wie von ihm zu einigen Systemen beschrieben eher horizontal 3h bzw. 9h (eigentlich 3-6h und 6-9h und 5 halt ggfs. von überall)..
DANKE, für die gute Erklärung und auch das Hinzufügen der Aussagen von Leo Girons Zitaten :halbyeaha:rolleyes:

@Christian
Sorry für die vielen ??? und die dadurch evtl. entstandene Verwirrung..
Die erste Frage war wohl eher an krav maga münster gerichtet, ob und wie es im Sparring funktioniert die Numerada (nehme jetzt einfach mal an, das mit dem X die 4 ersten von Frank beschriebenen Schläge gemeint sind, egal nach welchem "Zeigerstand") umzusetzen?

Sprich, die Frage an alle anderen war eigentlich die Letzte,
"Wie setzt Ihr es im Training um bzw. versucht diesen Teil eures Stils euren Schülern näher zu bringen?" (Christian und ich waren da -glaube ich- schon auf einer Linie)
-beziehe mich da jetzt mal auf die von Frank, Leo Giron und auch meiner und vieler anderer seits eher wirklich wichtigen 5 bzw., die zig Stichvariationen mal außen vor gelassen, 4 "Hauptschläge"..

Hoffe nicht für noch mehr Verwirrung gesorgt zu haben, dann sollte Franks Erklärung (inkl. der Berechtigung aller weiteren Schläge!) ein gutes Schlusswort bzw. eine gute Erklärung über die verschiedenen "Numeradas" sein..

Viele Grüße,
Deno

krav maga münster
28-05-2013, 19:30
Die erste Frage war wohl eher an krav maga münster gerichtet, ob und wie es im Sparring funktioniert die Numerada (nehme jetzt einfach mal an, das mit dem X die 4 ersten von Frank beschriebenen Schläge gemeint sind, egal nach welchem "Zeigerstand") umzusetzen?
Als "Enganyo" kan man sie mal einbringen und es funktioniert auch. Natürlich versucht man es bei einem Partner, nicht mehrmals (egal in welcher Kombination).

Wir bauen stets nach dem Angriff, eine "Recovery Line" ein, so das wir einen sicheren Rückzug haben.

Wenn es bei einem Partner also nicht funktioniert....na dann lassen wir es einfach und arbeiten ohne diese Art von "Enganyos". :)

Gruß Markus

Beginner`s Mind
28-05-2013, 21:29
anfangs sieht es nach viel aus ...am ende ist es alles das gleiche !


"Before I learned the art, a punch was just a punch, and a kick, just a kick.
After I learned the art, a punch was no longer a punch, a kick, no longer a kick.
Now that I understand the art, a punch is just a punch and a kick is just a kick."
-- Bruce Lee

WingChun77
03-06-2013, 19:38
[...] Ich habe immer das Gefühl das die Vielfalt der Techniken dazu führt das man alles mal angerissen hat aber nichts so richtig in die Tiefe trainiert. Alleine schon die Stock- und Messertechniken sind ja schon super umfangreich, dann sollte man aber auch eine Boxerische Grundschule lernen, Kicks und Hebel, Würfe und Takedowns und Schritarbeit und Fallschule, Formen [...]

Hallo,

auch wenn spät, so doch mein Senf zur Thematik:
Ich sehe die Problematik ähnlich, wie oben zitiert. So, wie ich das Arnis bzw. die FMA kennengelernt habe und auch heute noch sehr schätze, waren dies wenige Grundtechniken bzw. Schläge und Blocks - später dann Konterangriffe - mit dem Stock auf verschiedene Extremitäten, die endlos kombiniert werden konnten. Womit sich ein Kampfsystem ergeben hat, welches einen Anwender recht zügig kämpferisch tätig werden lassen könnte.

Die boxerischen Elemente bzw. die Arbeit mit der Hand oder Faust hat sich dann automatisch aus den Drills ergeben und Situationen mit der Stockarbeit ergeben. Was Hebel und Würfe angeht haben dies nur die Fortgeschrittenen trainiert und hier auch eher aus "akademischen" Interesse, denn wegen einer möglichen Anwendung auf der Straße. An erster Stelle bzw. an der Stelle der Funktionalität stand das Sparring von erster Stunde an und spätestens hier haben sich die zahlreichen Ziertechniken, Entwaffnungen, Hebel und was es da noch so alles gibt recht schnell zur simplen Anwendung hin selektiert. Genau hier sehe ich persönlich auch nach wie vor das Herz der FMA: Schnelle und effektive Anwendung ohne trad. Geschmuse oder sonstiges fernöstliches Getue.

Von daher empfinde ich den Graduierungs- und Prüfungshype macher Verbände (z. B. die Jungs von D. Knüttel) einfach nur an den Haaren herbeigezogen und dem Grundgedanken der FMA fremd.

Wie schon R. Presas sagte: "Do not merely combine techniques. Encourage the individual student to adapt arnis principles to his own feel for each technique. The method should suit the person and not the other way around."


LG

Günther

Beginner`s Mind
04-06-2013, 07:41
So, wie ich das Arnis bzw. die FMA kennengelernt habe und auch heute noch sehr schätze, waren dies wenige Grundtechniken bzw. Schläge und Blocks - später dann Konterangriffe - mit dem Stock auf verschiedene Extremitäten, die endlos kombiniert werden konnten.

Durch den Unterschied zwischen stumpfer, scharfer, langer, kurzer, schwerer oder leichter Waffe, den Einsatz der freien Hand, Entwaffnung(en), unterschiedlichsten Blocktechniken, Schrittarbeit und den Kombinationen daraus, gibt es in den meisten Stilen noch einiges mehr.


Die boxerischen Elemente bzw. die Arbeit mit der Hand oder Faust hat sich dann automatisch aus den Drills ergeben und Situationen mit der Stockarbeit ergeben.

Das stellt meiner Meinung nach schon eine sehr hohe Stufe von Progression dar, wenn man "automatisch" waffenlos passende Techniken findet, ohne rumzueiern, leere Bewegungen zu machen o.ä.
Ist zumindest für mich persönlich eines der am schwersten zu verwirklichenden Ideale :).



Was Hebel und Würfe angeht haben dies nur die Fortgeschrittenen trainiert und hier auch eher aus "akademischen" Interesse, denn wegen einer möglichen Anwendung auf der Straße.

Das kann man bei allen feinmotorischen Sachen so sehen. Es ist ja ein verbreiteter Standpunkt, daß unter Stress nicht viel mehr als brutales Gekloppe übrigbleibt.
Es gibt auch andere Ansichten dazu. Da aber die wenigsten über regelmässige SV-Anwendungserfahrungen verfügen, bleibt das wohl eine akademische Diskussion.



An erster Stelle bzw. an der Stelle der Funktionalität stand das Sparring von erster Stunde an und spätestens hier haben sich die zahlreichen Ziertechniken, Entwaffnungen, Hebel und was es da noch so alles gibt recht schnell zur simplen Anwendung hin selektiert. Genau hier sehe ich persönlich auch nach wie vor das Herz der FMA: Schnelle und effektive Anwendung ohne trad. Geschmuse oder sonstiges fernöstliches Getue.

Das sehe ich anders: Wie macht man denn Sparring mit scharfer Klinge ? Wieviel Sparring bleibt übrig, wenn keinerlei Schutzausrüstung getragen wird und bereits ein leichter Wischer mit der Stockspitze einen Cut in Augennähe verursacht ? (Das kann unter Stress übrigens auch schnell durch den eigenen Stock sein :ups:.)
Und wieviel Sparring wurde denn auf den Philippinen gemacht, als man es noch nicht zur Vorbereitung auf sportliche Turnierkämpfe benötigte ?


Von daher empfinde ich den Graduierungs- und Prüfungshype macher Verbände (z. B. die Jungs von D. Knüttel) einfach nur an den Haaren herbeigezogen und dem Grundgedanken der FMA fremd.

Es dürfte schwierig sein, den "Grundgedanken von FMA" eindeutig zu definieren. Knackige, effektive Techniken nimmt jeder Stil für sich in Anspruch. Dennoch haben die meisten noch ein darüber hinaus gehendes größeres Repertoire.

Und was bedeutet "Hype" ? Dass jemand "graduierungsgeil" ist, habe ich im MA (DAV) noch nie mitbekommen. Wer schnell eine vorzeigbare Graduierung will, kann die ja mittlerweile leichter im Internet kaufen :).
Im DAV - GM Datu Dieter Knüttel als Bundestrainer mit seinen "Jungs" und auch "Mädels" ;) - gibt es nur fünf transparente Schülerprogramme mit viel Inhalt ohne Redundanz, in steigender Progression.
Da würden sich Viele, auch ich, eher mehr Prüfungen mit jeweils weniger Stoff wünschen.



Wie schon R. Presas sagte: "Do not merely combine techniques. Encourage the individual student to adapt arnis principles to his own feel for each technique. The method should suit the person and not the other way around."


Professor Remy hat Ende der 1960er/Anfang 70er Jahre eines der ersten formalen Graduierungssysteme - "Modern Arnis in 12 Steps" - für die Verwendung von MA als Fach an den philippinischen öffentlichen Schulen entwickelt.
Die "akademischen" Hebel- und Wurftechniken waren sogar in seinen Lehrgängen der primäre Stoff, den er in unendlichen Variationen vorführte.
Das spricht natürlich nicht gegen Dein verwendetes Zitat. Nur zeigt es mal wieder, daß in den FMA viele "Wahrheiten" nebeneinander existieren können.


Genau hier sehe ich persönlich auch nach wie vor das Herz der FMA: Schnelle und effektive Anwendung ohne trad. Geschmuse oder sonstiges fernöstliches Getue.


Wenn es tatsächlich um die Anwendung geht, kann man Dir natürlich nur zustimmen.

Franz
04-06-2013, 07:52
ich finde das Latosas Escrima Concepts recht knapp gehalten ist.

WCBX
05-06-2013, 12:09
ich finde das Latosas Escrima Concepts recht knapp gehalten ist.

Na Gottseidank, guck mal in unseren Alter kann man sich auch nichtmehr soviel merken :D !!

D-Nice
05-06-2013, 12:32
Na Gottseidank, guck mal in unseren Alter kann man sich auch nichtmehr soviel merken :D !!

genau 1 2 3 4 und stich ... das langt auch :D

panzerknacker
05-06-2013, 15:33
genau 1 2 3 4 und stich ... das langt auch :D

cinco teros langt für alle, der Rest sind eh Variationen
allerdings wird es wohl auch bei Rene Latosa noch ein, zwei zusätzliche Dinge geben außer den 5 Angriffen
"keep it simple" oder wat :)

WingChun77
05-06-2013, 20:21
Hallo,

an erster Stelle ein Dankeschön für deine sehr ausführlichen Kommentierungen!


Das stellt meiner Meinung nach schon eine sehr hohe Stufe von Progression dar, wenn man "automatisch" waffenlos passende Techniken findet, ohne rumzueiern, leere Bewegungen zu machen o.ä. Ist zumindest für mich persönlich eines der am schwersten zu verwirklichenden Ideale :).
Zugegeben! Hier profitiere (oder wie immer man dies nennen mag) ich wahrscheinlich von meiner Vorgeschichte.



Das kann man bei allen feinmotorischen Sachen so sehen. Es ist ja ein verbreiteter Standpunkt, daß unter Stress nicht viel mehr als brutales Gekloppe übrigbleibt. Es gibt auch andere Ansichten dazu. Da aber die wenigsten über regelmässige SV-Anwendungserfahrungen verfügen, bleibt das wohl eine akademische Diskussion.
Ergänzung: Was in Sachen SV sehr oft vergessen wird, dies sind die beiden Pfeiler oder aber Puffer der Prävention und De-Eskalation. Ansonsten bin ich ganz bei dir.



Und wieviel Sparring wurde denn auf den Philippinen gemacht, als man es noch nicht zur Vorbereitung auf sportliche Turnierkämpfe benötigte ?
Hier tut sich für mich auch die Frage auf: Wurde da überhaupt (abgesehen von den traditionellen Blutkämpfen) Sparring bzw. eine Abart des Sparrings betrieben?



Es dürfte schwierig sein, den "Grundgedanken von FMA" eindeutig zu definieren. Knackige, effektive Techniken nimmt jeder Stil für sich in Anspruch. Dennoch haben die meisten noch ein darüber hinaus gehendes größeres Repertoire.
Was man aber den FMA zugute halten kann und IMO auch muss: Bei aller Überladung in manchen Verbänden und Vereinen, was das Technikrepertoire angeht, so bleibt nahezu die Mehrheit dem Sparring treu und bewahrt sich dadurch gewissermaßen eine, wenn nicht sogar DIE Essenz, welche in vielen Künsten ausdünnt.



Wer schnell eine vorzeigbare Graduierung will, kann die ja mittlerweile leichter im Internet kaufen :).
Stimmt! :D



Im DAV - GM Datu Dieter Knüttel als Bundestrainer mit seinen "Jungs" und auch "Mädels" ;) - gibt es nur fünf transparente Schülerprogramme mit viel Inhalt ohne Redundanz, in steigender Progression. Da würden sich Viele, auch ich, eher mehr Prüfungen mit jeweils weniger Stoff wünschen.
Wie du schon schreibst: Das ist eine sehr subjektive Ansichtssache. Ich bin immer recht skeptisch, wenn ich Graduierungen und feste Prüfungsprogramme sehe. Koppeln dies dann noch an Gürtelfarbeln und Verträge, dann werde ich noch skeptischer. Aber dies ist (m)eine sehr persönliche Ansicht.



Die "akademischen" Hebel- und Wurftechniken waren sogar in seinen Lehrgängen der primäre Stoff, den er in unendlichen Variationen vorführte.
Was mich aber wieder zu der (bewusst provokanten) Frage führt: Warum zeigen sich beim Sparring bzw. beim Kontaktkampf wenig bis gar keine solcher Hebel-, Entwaffnungs- und Wurftechniken (letztere schon eher)?


LG

Günther

suceng1
06-06-2013, 09:23
Was mich aber wieder zu der (bewusst provokanten) Frage führt: Warum zeigen sich beim Sparring bzw. beim Kontaktkampf wenig bis gar keine solcher Hebel-, Entwaffnungs- und Wurftechniken (letztere schon eher)?


LG

Günther

Also Hebel (im Stand up) sind mir persönlich oft zu gefährlich im Sparring (davon abgesehen, dass ich keine Entspechenden Harten Treffer zur Vorbereitung von Hebeln machen kann - Schutz des Partners) - Mach ich nen Hebel richtig, dass mein Partner ihn auch merkt und als solchen anerkennt, dann ist es meist zu spät fürs abklopfen - Mach ich ihn so, dass nix passieren kann begebe ich mich in Gefahr von meinem Partner gekontert/getroffen/überrannt zu werden, weil mein Partner es nicht als Hebel erkennt und auch nicht die gewünschte Wirkung zeigt auf den Hebel -> Dilemma!

Entwaffnungen "passieren" während des Sparrings, ich lege keinen Fokus darauf jemand zu entwaffnen, sondern versuche meinen Plan durchzusetzen, wenn dann ne Entwaffnung "passiert" weil sie durch ewiges trainieren automatisch abläuft - OK - wenn nicht, dann nicht.

Wurftechniken kommen schon häufiger vor wenn man Sparring betreibt, wie z.B. die Dog Brothers.
Dann bekommen auch Entwaffnung und Hebel wieder eine größere Bedeutung weil es eben mehr ins Ringen übergeht.

Nur so ein paar Gedanken dazu!

Eskrima-Düsseldorf
06-06-2013, 09:29
Hier tut sich für mich auch die Frage auf: Wurde da überhaupt (abgesehen von den traditionellen Blutkämpfen) Sparring bzw. eine Abart des Sparrings betrieben?


Das hängt ganz stark von der Definition ab was denn Sparring ist.

Meiner Erfahrung nach hat jeder authenthisch trainierte Stil Übungen die man getrost als Sparring bezeichnen kann, so sie denn entsprechend trainiert werden. Wenn dann noch von Zeit zu Zeit echte Kämpfe - sei es über Herausforderungen* oder durch "SV-Situationen" - hinzu kommen reicht das.

Da den meisten von uns Herausforderungskämpfe ohne Schutz bzw. Duelle erspart bleiben, müssen wir halt mit Schutz sparren bzw. kämpfen um die Sache für uns funktionell zu machen. Sei es auf Turnieren oder auf Gatherings.

Das ein Turnier oder Gathering nocheinmal eine ganz andere Sache ist als eine Herausforderung, sei mal dahingestelllt.

Das beides nicht mit einem Kampf auf Leben und Tod zu vergleichen ist, sollte ohnehin klar sein.

Grüße
Christian

*ich vermute mal das ist mit "Blutkämpfen" gemeint

Eskrima-Düsseldorf
06-06-2013, 09:31
Also Hebel (im Stand up) sind mir persönlich oft zu gefährlich im Sparring (davon abgesehen, dass ich keine Entspechenden Harten Treffer zur Vorbereitung von Hebeln machen kann - Schutz des Partners) - Mach ich nen Hebel richtig, dass mein Partner ihn auch merkt und als solchen anerkennt, dann ist es meist zu spät fürs abklopfen - Mach ich ihn so, dass nix passieren kann begebe ich mich in Gefahr von meinem Partner gekontert/getroffen/überrannt zu werden, weil mein Partner es nicht als Hebel erkennt und auch nicht die gewünschte Wirkung zeigt auf den Hebel -> Dilemma!

Entwaffnungen "passieren" während des Sparrings, ich lege keinen Fokus darauf jemand zu entwaffnen, sondern versuche meinen Plan durchzusetzen, wenn dann ne Entwaffnung "passiert" weil sie durch ewiges trainieren automatisch abläuft - OK - wenn nicht, dann nicht.

Wurftechniken kommen schon häufiger vor wenn man Sparring betreibt, wie z.B. die Dog Brothers.
Dann bekommen auch Entwaffnung und Hebel wieder eine größere Bedeutung weil es eben mehr ins Ringen übergeht.

Nur so ein paar Gedanken dazu!

Wo darf ich unterschreiben?

D-Nice
06-06-2013, 10:12
Also Hebel (im Stand up) sind mir persönlich oft zu gefährlich im Sparring (davon abgesehen, dass ich keine Entspechenden Harten Treffer zur Vorbereitung von Hebeln machen kann - Schutz des Partners) - Mach ich nen Hebel richtig, dass mein Partner ihn auch merkt und als solchen anerkennt, dann ist es meist zu spät fürs abklopfen - Mach ich ihn so, dass nix passieren kann begebe ich mich in Gefahr von meinem Partner gekontert/getroffen/überrannt zu werden, weil mein Partner es nicht als Hebel erkennt und auch nicht die gewünschte Wirkung zeigt auf den Hebel -> Dilemma!

Entwaffnungen "passieren" während des Sparrings, ich lege keinen Fokus darauf jemand zu entwaffnen, sondern versuche meinen Plan durchzusetzen, wenn dann ne Entwaffnung "passiert" weil sie durch ewiges trainieren automatisch abläuft - OK - wenn nicht, dann nicht.

Wurftechniken kommen schon häufiger vor wenn man Sparring betreibt, wie z.B. die Dog Brothers.
Dann bekommen auch Entwaffnung und Hebel wieder eine größere Bedeutung weil es eben mehr ins Ringen übergeht.

Nur so ein paar Gedanken dazu!

:klatsch::klatsch::klatsch:

gast
06-06-2013, 10:21
Ich würde gerne einen FMA Stil finden der sich hauptsächlich mit dem Waffenkampf beschäftigt und nicht in zich Sachen seinen Schwerpunkt hat.
Schau dir mal da System von Frans Stroeven an (SCS) Doce Pares Eskrima Deutschland (http://www.eskrima-deutschland.de/)
Die trainieren zwar auch alles, aber so wie ich an Seminaren bei uns mitbekomme primär Stock, Doppelstock und Messer.

gion toji
06-06-2013, 10:34
Das hängt ganz stark von der Definition ab was denn Sparring ist. Für mich ist für die Bezeichnug "Sparring" die Tatsache entscheidend, dass es keine feste Rollenverteilung gibt: jeder darf zu jeder Zeit alles machen, was vorher im Rahmen der Regeln abgesprochen wurde. Im Gegensatz zu sparringvorbereitenden Übungen, wo es immer noch eine Rollenverteilung gibt. Auch wenn der Angreifer mit voller Power und Trefferabsicht angreift, ist es immer noch kein Sparring


Meiner Erfahrung nach hat jeder authenthisch trainierte Stil Übungen die man getrost als Sparring bezeichnen kann, so sie denn entsprechend trainiert werden. kannst du bitte ein Beispiel für so eine Übung geben und beschreiben, wie man sie richtig bzw. auch wie man sie falsch trainiert?

Zu den Standup-Hebeln: das Problem mit den Dingern ist, dass man sich vielen davon entziehen kann, indem man das entsprechende Körperteil "einfach" wegzieht. Klar kann man auch mit dieser Reaktion arbeiten, aber das bringt eine zusätzliche Variable in das ganze System. Am Boden oder im Stand an der Wand ist es da einfacher, denn da kann der Gegner, vorherige Positionierung vorausgesetzt, nicht einfach so weg. Hinzu kommt, dass im Training der Parner jeden Hebel kennt, den ich auch kenne. D.h. sobald er meine Hand an sich fühlt, weiss er sofort, was ich vorhabe.
Daher: Viele Standup-Hebel sind nur was gegen Noobs. Man kann nicht einfach hingehen und hebeln. Man muss sich das Recht dazu erst durch richtige Positionierung etc. erarbeiten

Eskrima-Düsseldorf
06-06-2013, 10:37
Für mich ist für die Bezeichnug "Sparring" die Tatsache entscheidend, dass es keine feste Rollenverteilung gibt: jeder darf zu jeder Zeit alles machen, was vorher im Rahmen der Regeln abgesprochen wurde. Im Gegensatz zu sparringvorbereitenden Übungen, wo es immer noch eine Rollenverteilung gibt. Auch wenn der Angreifer mit voller Power und Trefferabsicht angreift, ist es immer noch kein Sparring

kannst du bitte ein Beispiel für so eine Übung geben und beschreiben, wie man sie richtig bzw. auch wie man sie falsch trainiert?


Palakaw so wie Du es von Krishna kennst kann so eine Übung sein, Trefferabsicht, komplett frei innerhalb eines festgelegten Rahmens etc.

Falsch machen kann man da ne Menge, man könnte es z. B. zu einem toten Drill verkommen lassen oder nicht wirklich treffen wollen etc.

Grüße
Christian

Eskrima-Düsseldorf
06-06-2013, 10:39
Auch wenn der Angreifer mit voller Power und Trefferabsicht angreift, ist es immer noch kein Sparring


Die Sache mit der Power sehe ich jetzt nicht zwingend als Hauptkriterium um etwas als Sparring bezeichnen zu können.

amasbaal
06-06-2013, 10:50
Also Hebel (im Stand up) sind mir persönlich oft zu gefährlich im Sparring (davon abgesehen, dass ich keine Entspechenden Harten Treffer zur Vorbereitung von Hebeln machen kann - Schutz des Partners) - Mach ich nen Hebel richtig, dass mein Partner ihn auch merkt und als solchen anerkennt, dann ist es meist zu spät fürs abklopfen - Mach ich ihn so, dass nix passieren kann begebe ich mich in Gefahr von meinem Partner gekontert/getroffen/überrannt zu werden, weil mein Partner es nicht als Hebel erkennt und auch nicht die gewünschte Wirkung zeigt auf den Hebel -> Dilemma!

Entwaffnungen "passieren" während des Sparrings, ich lege keinen Fokus darauf jemand zu entwaffnen, sondern versuche meinen Plan durchzusetzen, wenn dann ne Entwaffnung "passiert" weil sie durch ewiges trainieren automatisch abläuft - OK - wenn nicht, dann nicht.

Wurftechniken kommen schon häufiger vor wenn man Sparring betreibt, wie z.B. die Dog Brothers.
Dann bekommen auch Entwaffnung und Hebel wieder eine größere Bedeutung weil es eben mehr ins Ringen übergeht.

Nur so ein paar Gedanken dazu!


:sport006:

krav maga münster
06-06-2013, 13:12
Was mich aber wieder zu der (bewusst provokanten) Frage führt: Warum zeigen sich beim Sparring bzw. beim Kontaktkampf wenig bis gar keine solcher Hebel-, Entwaffnungs- und Wurftechniken (letztere schon eher)?
Hebel muß man sich erkämpfen und wie "gion toji" schon schrieb, muß/sollte man den Gegner zuvor gut positionieren können (Wand, Zaun, Auto etc.).

Wie auch schon am Boden, gilt hier der Grundsatz "Position before Submission".

Entwaffnungen trainiert wohl jeder von uns, einer mehr, einer weniger. Was Entwaffnungen in einer Auseinandersetzung (Sparring, Ernstfall) betrifft, passieren sie aus der Bewegung (Schlag auf die Hand, Stock flutscht aus der Hand, man zieht am Stock des Anderen)

Im Warriors Eskrima sagen wir jedoch auch (und hier auch mit den Worten von Krishna Godhania), das Disarms hauptsächlich gegen Anfänger funktioniert, man dem also nicht soviel Aufmerksamkeit schenken sollte.

Würfe aus dem Clinch klappen ganz gut.

Gruß Markus

Eskrima-Düsseldorf
07-06-2013, 13:01
Zu den Standup-Hebeln: das Problem mit den Dingern ist, dass man sich vielen davon entziehen kann, indem man das entsprechende Körperteil "einfach" wegzieht. Klar kann man auch mit dieser Reaktion arbeiten, aber das bringt eine zusätzliche Variable in das ganze System. Am Boden oder im Stand an der Wand ist es da einfacher, denn da kann der Gegner, vorherige Positionierung vorausgesetzt, nicht einfach so weg. Hinzu kommt, dass im Training der Parner jeden Hebel kennt, den ich auch kenne. D.h. sobald er meine Hand an sich fühlt, weiss er sofort, was ich vorhabe.
Daher: Viele Standup-Hebel sind nur was gegen Noobs. Man kann nicht einfach hingehen und hebeln. Man muss sich das Recht dazu erst durch richtige Positionierung etc. erarbeiten

Dazu gibt es eine - wie ich finde - sehr interessante Theorie von Marc Denny. Er meint sie würden im Stand unterrichten damit ich zitiere "one idiot student can pass it to another idiot student." soll wohl heißen, im Stand kann man sich die besser merken und die eigentliche Technik würde nicht vergessen... die Anwendung liege woanders.

Man muss dabei bedenken, dass dieses Zitat aus einer Zeit vor MMA stammt ;)

Beginner`s Mind
08-06-2013, 08:02
Hebel (im Stand) haben auch für so manchen Unterrichtenden den "Vorteil" :), dass er den Schüler mit dosiertem Schmerz seine vermeintliche Überlegenheit spüren lassen kann... ;)

salurian
08-06-2013, 10:36
Was mich aber wieder zu der (bewusst provokanten) Frage führt: Warum zeigen sich beim Sparring bzw. beim Kontaktkampf wenig bis gar keine solcher Hebel-, Entwaffnungs- und Wurftechniken (letztere schon eher)?


LG

Günther

Das liegt daran das Entwaffnungen zumeist nur aus statischen Positionen und nicht aus der Bewegung heraus und mit Druck geübt werden. Wurftechniken dagegen schon eher (z.B: aus dem Pummeling heraus). Und da die Abläufe und Positionen sich im Sparring logischerweise schnell ändern und nicht statisch sind, können die statisch antrainierten Bewegungsmuster nicht zu einer funktionierenden Entwaffnung führen

Der_Stuffz
06-08-2013, 20:31
Um noch ein recht einfaches System zu nennen: CSSD/SC nach GM Bram Frank.

Deutscher Vertreter ist hier Florian Lahner.

Gruß Steve

chfroehlich
26-08-2013, 18:04
Da hier das Thema 123 De Campo aufkam, nutz ich die Gelegenheit um hier ein Post von Guro Dave Gould wiederzugeben:

De Campo 1-2-3 Orihinal is a “largo-medio” range fighting system with only 7 strikes, 3 double stick patterns, no blocks, no hand contact between players, no disarms, no punyos, only 3 pieces of footwork, 10 striking groups, a plethora of group mixing, 3 finishing strikes, alertness training and “specialisation“ of striking and thousands of hours of sparring against single and multi-person scenarios. It is simply a system of a continuous series of hard destructive strikes designed to work well against chaos and uncertainty which is all to common in association with a street fight as it dynamically evolves from second to second in the streets. GM Caballero only recognized two available targets the hand and head. When he wasn’t striking one he would strike the other. The advantage of this is that one or the other will always be available to you. Since your target identification is so limited you can focus more of your attention on the movements of your opponent.

GM Caballero was a counter fighter by nature, when he was attacked he would retreat to largo range while breaking the hand and once the tip of his opponents weapon passed his nose he would immediately charge forward to break the head of his opponent and anticipating a counter from his opponent he would then retreat into largo range again just outside of his opponents reach, awaiting to attack whatever angle his opponent would counter with and then shoot forward again with head shots until another counter would come if the fight was not over by then. On average his fights lasted only 3 to 5 seconds and the person would be dead, on the ground bleeding from the head, or unable to continue due to being maimed.

He did have secondary targets which were meant to maim his opponent and distract him enough by immense pain enough to create an opportunity to break the head of his opponent. Some of my favorite secondary targets of his are, tearing off chunks of lips and ears with the very tip of his garrote, tearing out chunks of tissue from the bicep, tricep or fore arm and my utmost favorite was striking through the bridge of the nose with the very tip of his garrote resulting in him sometimes knocking the bridge of the nose clear from the face or at a minimum severely breaking it into many pieces.

Regarding impact weapons this was the confidence system of Punong Guro Edgar G. Sulite. Meaning that when he would fight challenges later in Manila with the garrote this is the system from which he drew heavily and would exercise its brutality onto his opponents. Regarding edged weapons his confidence system was Kali Illustrisimo for similar reasons due to its enormous effect with the bladed weapon.

ArnisClubZurich
27-08-2013, 07:51
Wir im Arnis Club Zürich haben uns zu ca. 80% auf Techniken beschränkt mit folgenden Schwerpunkten:

Die Technik funktioniert gegen
- grössere Gegner
- schwerere Gegner
- stärkere Gegner
- bewaffnete Gegner
- mehrere Gegner

Klar jedoch, dass auch wir Grundtechniken im Boxen, Bodenkampf usw. üben, die gegen diese Prinzipien verstossen. Da wir die Möglichkeit haben mit Muay Thai oder MMA unter ihren Regeln zu sparren, sind z.B. Augen verletzen nicht erlaubt.

Jedoch gehen wir auch weiter, z.B.:

- Boxen ohne Blocks (da gegen Messer schwierig)
- Bodenkampf mit Waffen
- Kämpfen gegen mehrere, auch am Boden (mehrere treten gegen einen am Boden, im Bodenkampf beachten, dass auch noch andere sich einmischen können usw.)

Es ist schwierig das alles in einen Stil zu packen. Unser System baut auf wenigen Techniken auf (wir hätten weniger als 100 Techniken insgesamt).
Diese sollten bestenfalls ob bewaffnet oder unbewaffnet im Stehen, im Sitzen, auf Knien und am Boden funktionieren.

Dazu kommen aber auch noch unsere wenigen Dehn-, Kraft-, Konditions- und Reaktionsübungen.

Das Problem hier ist dann, dass du z.B. egal ob Stock, Schwert oder Messer dich zwar sehr gut verteidigen kannst, aber das Potenzial der Klinge nicht beachtest. Wenn es egal sein soll, ob Stock oder Klinge du in den Händen hälst oder keine Waffen hast, dann hast du fast ein Drittel der dann möglichen der Techniken gelernt. Mit einer Klinge hast du viel mehr Möglichkeiten verletzt zu werden als mit dem Stock. So trainierst du die Klinge als wäre sie stumpf.

Ich selbst hatte ein "Überlebens"-Kampftraining. Da lernst du immer nur das gleiche. Über Jahre hast du nur das, was als effektiv verstanden wurde, sprich du trainierst über Jahre die selben 10 Dinge und in verschiedensten Variationen. Ich kenne keinen, der dies länger als 5 Jahre mitgemacht hat.

Natürlich kommen Schüler und Schülerinnen noch mit den Techniken, die sie aus anderen Schulen kennen oder auf Youtube gesehen haben. Da bin ich oft bereit aufzuzeigen, wie in unserem System die Situation zu verstehen ist, was in den oben erwähnten Technikschwerpunkten nicht beachtet wurde oder warum in es in jener KK so gemacht wird.

Ich war ja selbst Schüler und bin es immer noch. Ich komme immer mal wieder um das Konzept meines Lehrers zu hinterfragen, wenn ich denke das funktioniert so nicht.

Zu alle dem ist Kampfkunst sehr dynamisch. Keine Kampfkunst ist stehen geblieben und die es getan haben wurden praktisch "ausgerottet".

Ich wundere mich aber, dass du keine FMA-Schule findest, die sich nur auf Waffentraining spezialisiert hat. Die gibt es doch wie Sand am Meer. Es mag sein, dass viele davon nicht bekannt sind, denn im Arnis bist du schnell herausgefordert, deine Stöcke oder Messer mal loszulassen und zu zeigen, was du auch ohne Waffen kannst... aber sonst sollten da viele Schulen, wenn auch kleinere sein. In welcher Umgebung suchst du denn?

AeNzG
27-08-2013, 08:13
Hebel muß man sich erkämpfen und wie "gion toji" schon schrieb, muß/sollte man den Gegner zuvor gut positionieren können (Wand, Zaun, Auto etc.).

... was für einige Frauen in meinem Training gegen einen über 100 Kilo Gegner sehr schwierig wird.

Wenn ein Hebel sich anbietet, reagieren und wenns nicht klappt, nicht daran festhalten und zur nächsten Möglichkeit.


Wie auch schon am Boden, gilt hier der Grundsatz "Position before Submission".

Dies gilt im BJJ und MMA, im Arnis muss das nicht sein.

Eskrima-Düsseldorf
27-08-2013, 08:30
Dies gilt im BJJ und MMA, im Arnis muss das nicht sein.

Doch!

Es kommt halt darauf an, was im FMA-Kontext unter "Submission" zu verstehen ist.

Bevor ich meinem Gegner mit einem Stockschlag den Schädel aufhaue, muss ich mich dafür vorher in die richtige Position gebracht haben. Möglichst in eine, in der er ich ihn treffen kann, er mich (zumindest für einen kurzen Zeitraum) aber nicht.

Grüße
Christian

Stixandmore
27-08-2013, 14:31
Doch!

Es kommt halt darauf an, was im FMA-Kontext unter "Submission" zu verstehen ist.

Bevor ich meinem Gegner mit einem Stockschlag den Schädel aufhaue, muss ich mich dafür vorher in die richtige Position gebracht haben. Möglichst in eine, in der er ich ihn treffen kann, er mich (zumindest für einen kurzen Zeitraum) aber nicht.

Grüße
Christian


:yeaha:

AeNzG
27-08-2013, 15:50
Doch!

Es kommt halt darauf an, was im FMA-Kontext unter "Submission" zu verstehen ist.

Bevor ich meinem Gegner mit einem Stockschlag den Schädel aufhaue, muss ich mich dafür vorher in die richtige Position gebracht haben. Möglichst in eine, in der er ich ihn treffen kann, er mich (zumindest für einen kurzen Zeitraum) aber nicht.

Grüße
Christian

Ne gar nicht. Ich rede von einfachem Dumog. Der Gegner will eine Submission an dir versuchen und du bist in einer für MMA und BJJ wirklichen Scheissposition. Auch da kannst du eine Submission haben ohne eine super Position zu haben.

Wenn du ein paar Arnis Lehrer auf den Philippinen beobachtest, ist es wirklich schrecklich aus den Augen von BJJ oder MMA das mitanzusehen... oft keine Basis, dem Eindruck nach völlig instabil usw. und dennoch immer wieder überlegen, egal was man aus der Situation macht. Vielleicht noch schlimmer als aus den Augen eines Boxers das Dirty Boxen xD

Beginner`s Mind
27-08-2013, 18:06
Ne gar nicht. Ich rede von einfachem Dumog. Der Gegner will eine Submission an dir versuchen und du bist in einer für MMA und BJJ wirklichen Scheissposition. Auch da kannst du eine Submission haben ohne eine super Position zu haben.

Wenn du ein paar Arnis Lehrer auf den Philippinen beobachtest, ist es wirklich schrecklich aus den Augen von BJJ oder MMA das mitanzusehen... oft keine Basis, dem Eindruck nach völlig instabil usw. und dennoch immer wieder überlegen, egal was man aus der Situation macht. Vielleicht noch schlimmer als aus den Augen eines Boxers das Dirty Boxen xD

Könnten die Deiner Meinung nach im waffenlosen "Rollen" gegen einen körperlich gleich starken/alten Gegner aus dem MMA oder Grappling bestehen ?

amasbaal
28-08-2013, 11:09
was hat das noch mit dem threadthema zu tun?
macht nen dumog thread auf.
fänd ich eh gut. die diskussion ist im prinzip recht interessant.

und bitte: hier nicht komplette stilbeschreibungen mit allem drum und dran posten. es gibt nen thread, wo das gewünscht wurde. da hat damals kaum einer drauf reagiert :(

AeNzG
28-08-2013, 15:33
Könnten die Deiner Meinung nach im waffenlosen "Rollen" gegen einen körperlich gleich starken/alten Gegner aus dem MMA oder Grappling bestehen ?

Was beinhaltet das waffenlose "Rollen" denn alles, sorry ich selbst kenne mich bei diesen Definitionen zu wenig aus.

Also ich z.B. bin 55 kg und alle meine Schüler sind schwerer, stärker und meist grösser wie ich. Einige verfügen mehr als das doppelte meines Gewichts. Ich verliere im Armdrücken gegen den unsportlichsten Anfänger im Training, ja meine Freundin ist da sogar noch stärker.

Im Dumog gilt der Grundsatz, so habe ich es jedenfalls immer gelernt: am Boden sind wir immer auf Augenhöhe, egal wie gross, stark oder schwer der Gegner ist. "Tayo ay pantay" im Sinn von "wir sind gleich", also machts nicht aus wer du bist, nur was du aus der Situation machst.

Aber ja, 90jährige die noch Dumog gegen 20-40 jährige usw. Aber ehrlich gesagt habe ich noch keine 90jährige MMA oder Grappler mit gleichaltrigen Arnis Lehrern sparren gesehen. Vielleicht mal solche anfragen. Veilleicht lassen sie sich ja noch auf so Spielchen ein. :)

@amasbaal

Was ist unter Stilbeschreibungen zu verstehen? Und wo wurde das mal gewünscht, sorry das muss ich verpasst haben. Wollte aber nicht bewusst vom Threadthema abweichen.


SOOOO NUN WIEDER ZURÜCK ZUM TOPIC.

Was unter wenige Techniken zu verstehen ist, ist relativ (klar).

5'000 Techniken sind weniger als 10'000 Techniken und 50 Techniken weniger als 100 Techniken.

Zudem kommt es auf die Variationen an: Im Arnis, kannst du alle möglichen 500 Sinawalis und mehr auch nur mit Schläge 1 und 2 kontern, also brauchst du lediglich 1-2 Techniken, wobei diese hundert Sinawalis meist auch nur aus bis zu 4 verschiedenen Winkeln bestehen.

Ist es zu viel eine Variation einzuüben? Willst du nur einen einzigen Schlag gegen alle möglichen Variationen und Situationen einüben?

Das habe ich auch schon unterrichtet und ich sage dir eins: Es ist niemand mehr da, der das so haben möchte :D

Irgendwann habens die Leute kapiert und weiter gehts.

amasbaal
28-08-2013, 17:29
@amasbaal

Was ist unter Stilbeschreibungen zu verstehen? Und wo wurde das mal gewünscht, sorry das muss ich verpasst haben.

fast alle sindauf die konkrete frage des te eingegangen und haben ein paar stile aufgezählt, die sich "auf wenige techniken" konzentrieren oder haben zb. angemerkt, dass das im prinzip in fast allen stilen so ist oder dass es gemischte systeme, wie etwa modern arnis gibt, in denen mehrere dieser stile (zb. figure 8, abaniko, redondo usw. - eigentlich stile und keine techniken, wie man oft glaubt) zu einem "system" zusammengefasst werden.
das, was zb. arnisclubzürich gepostet hat, ist allerdings eine beschreibung eines "stils" (genaugenommen ja auch ein system).

stilbeschreibungsthread (eigentlich ein "systembeschreibungsthread" ;)):http://www.kampfkunst-board.info/forum/f6/unterschiede-fma-stile-106849/

AeNzG
29-08-2013, 15:49
Achsooo... Ok. Danke dir!

Dann schlage ich Eskabo Daan vor:

ESKABO Brotherhood of warriors 2009 - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=Hriye5nPyTQ)

Er zeigt egal ob Filipino oder nicht die Tiefe des Arnis, ist offen für andere Systeme und brauchst nur zu sagen, was du willst.

:D