Beginn des Trainings / Erwärmung / Dehnen u.ä [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Axel_C_T
07-05-2013, 08:12
Hi zusammen,

ich habe eine Frage bzw. hätte gerne eure Meinung.

Das Training baue ich so auf, dass ich an den Anfang Übungen für die Beweglichkeit und "Erwärmung der Gelenke" mache. Es gibt da einen bestimmten Begriff, der mir da nicht einfällt. (Ich mache das Intuflow von Scott Sonnon).

In diesen Übungen ist auch etwas Dehnen mit drin, aber weiter gehe ich auf das Thema Dehnen nicht ein.

Von den Übungen verspreche ich mir, dass gerade die "unbeweglichen" etwas lockerer werden sowie die Gelenke auf die kommende Anstrengung vorzubereiten.

Was habt ihr für Erfahrungen mit diesen Übungen?

Mir wurde auch beigebracht, dass man vor dem eigentlichen "Techniktraining" kein langanhaltendes Dehnen machen sollte, da es die Verletzungsgefahr erhöht. Ich habe das so verstanden, dass durch das Dehnen der Muskulatur diese etwas "geschwächt" wird und somit die Gefahr steigt, dass man z. B. umknickt oder Muskeln überdehnt werden.

Ist diese Information überholt? Als ich mich intensiver mit dem Thema beschäftigt habe, gab es die verschiedensten Ansichten zum Thema Dehnen.

Ich trainiere mit anderen zusammen historisches Fechten (Schwertkampf). Bei uns haben wir keine besonders tiefen Stände und machen auch keine akrobatische Übungen.

Deswegen habe ich bis jetzt auch noch keine Bedarf fürs Dehnen gesehen.

Bin jetzt auf eure Meinungen gespannt.

Tschüs
Axel

Kyra
12-05-2013, 06:57
Hallo Axel,

ich antworte jetzt allgemein, da ich das Intuflow von Scott Sonnon nicht kenne.

Das Aufwärmen vor dem Training ist sinnvoll und unbedingt empfehlenswert.
Es führt zur Steigerung der Herzfrequenz und Atmung und damit zur besseren Durchblutung und Beschleunigung des Stoffwechsels.

Vorteile:
- Steigerung der Reaktionsgeschwindigkeit
- Steigerung der Konzentrationsfähigkeit
- Beschleunigung nervaler Bewegungsprozesse
- Vermehrung der Produktion von Gelenkschmiere
- Mentale Einstimmung der Trainingsgruppe auf das Training

Zum Thema Dehnen schaust Du am Besten hier nach:
http://www.dr-moosburger.at/pub/pub046.pdf

Wenn bei Euch keine große Beweglichkeit benötigt wird, würde ich auch auf das intensive Dehnen nach dem Aufwärmen verzichten.

Gruß Kyra

authomas
12-05-2013, 20:43
Mein (leider etwas angestaubter) Wissensstand zu dem Thema, der sich aber durchaus mit meinen Erfahrungen bzw. Empfindungen deckt:

Vor dem Training nur leichtes Dehnen - nicht lange, nicht mit viel Zug, eher dynamisch, also mehr zur Lockerung als zur langfristigen Beweglichkeitssteigerung. Alles andere wäre mir auch zu gefährlich, denn vor dem Training, auch wenn ich schon x-Mal im Kreis gelaufen bin, bin ich nicht warm genug und tu mir mit ambitionierten Dehnübungen eher weh.

Dafür sollte man aber nach dem Training dann "richtig" dehnen, zumindest falls man

- durch das Training ausreichend aufgewärmt ist (sollte logisch sein, aber gerüchteweise gibt es HF-Gruppen in denen Schweiß etwas Unbekanntes ist, des Weiteren kann es ja bei recherchierenden Gruppen auch mal vorkommen, dass man mehr denkt/probiert als herumzuspringen)

- durch das Training Muskeln trainiert und aufbaut. Ich spüre sehr schnell wenn ich trainiere und nicht dehne, wie meine Beweglichkeit sofort in den Keller geht.

Brummer
13-05-2013, 04:35
Also ich kenne den scott auch nicht.
Wuerde mich auch nicht daran festbeissen
an deiner stelle.
Wenn du dein sport schon etwas machst
Wirst du wissen was man brauch.
Hab frueher alles moegliche an Sport gemacht und
sage dehnen ist ein Muss......aber bitte nicht vor dem
Aufwärmen.
Also......kurz warm machen kurz dehnen (5 min)
Das dehnen aber nicht übertreiben.
Dann intensiveres warm machen und
Intensives dehnen.
So hab ich des gehandhabt. ........nicht
in einer kk aber macht nicht wirklich
nen unterschied wie ich meine

authomas
13-05-2013, 09:09
Das was ich auf den ersten Blick auf der Homepage zu Intuflow gesehen habe sieht eigentlich ganz vernünftig zum Aufwärmen aus.
Ich habe mir nur das Video, wechles gleich oben auf der Startseite eingebunden ist angeguckt: Größtenteils klassische Lockerungsübungen, ein bisschen Kreiseln, ein bisschen Dehnen... ein paar Sachen würde ich nicht unbedingt mit einer gemischten Truppe machen (auf einem Bein stehen und das andere in eine Dehnung bringen, die garantiert nicht JEDER komplett schafft = Verletzungsrisiko, weil richtige Dosierung und Gleichgewicht halten zu viel werden kann).

Die Heilsversprechen (Revers Aging - Bathe Yourself in Unlimited Healing Energy
- Enjoy True Lifetime Fitness Without Injuries etc..) finde ich allerdings ziemlich schräg, so ein richtiges Vertrauen darein dass der Kerl weiß wovon er redet mag sich bei mir also nicht einstellen.

Grundsätzlich finde ich das gezeigte aber gut und auch ausreichend, ich würde mir die Techniken die der zeigt aber jeweils nochmal im Einzelnen angucken ob sie nicht vielleicht schädlich/gefährlich sind.

Und nach dem Training richtig dehnen :).

Dietrich von Bern
13-05-2013, 11:58
Die Joint Mobility Übungen (wie die von Sonnon) sind als Einstieg ins Aufwärmen sehr gut geeignet.
Wichtig ist aber danach auch etwas zu machen was den Körper auf kommende Belastungen vorbereitet. Ich halte viel davon kurz in alle Richtungen zu laufen, zu hüpfen und zu krabbeln (animal moves). Dann kurz Schattenboxen - fertig.

Axel_C_T
13-05-2013, 12:16
Danke an alle für eure Antworten.


Die Joint Mobility Übungen (wie die von Sonnon) sind als Einstieg ins Aufwärmen sehr gut geeignet.
Wichtig ist aber danach auch etwas zu machen was den Körper auf kommende Belastungen vorbereitet. Ich halte viel davon kurz in alle Richtungen zu laufen, zu hüpfen und zu krabbeln (animal moves). Dann kurz Schattenboxen - fertig.

Mir gehts in der Tat gerade um Joint Mobility. (keine Bange, die "Heils-"versprechen sind mir total egal).

Ich frage mich nur, ob neben Joint Mobility (und dann noch etwas aufwärmen) Dehen erforderlich ist.

Gerade durch die Übungen für Joint Mobility wird ja Bewegungseinschränken entgegengewirkt, oder nicht?

Tschüs
Axel

Dietrich von Bern
13-05-2013, 19:29
joint mobility ist für mich ein lockeres Bewegen ohne intensive Dehnung und Belastung von Muskeln.
Ein Beispiel wäre: auf dem Rücken liegen und mit den Beinen "in der Luft Fahrrad fahren".
Da wird nichts gedehnt oder belastet.
Gut für die Knie u. a.
Vor dem Training ist das gut - danach ist "alles da wo es hingehört"...
Intensives statisches Dehnen zum aufwärmen ist ja bekanntlich nicht zu empfehlen.
Was aber (denke ich) sehr gut ist: Durch nach und nach schwierigeres laufen, hüpfen, krabbeln (animal moves) und Schattenboxen werden die Muskeln schon gut warm und auch etwas vorgedehnt, so dass die bereit sind...

Felix Kroll
13-05-2013, 19:46
animal moves!
gerade mal nachgeguckt, was das ist, und gleich ausprobiert.
echt spaßig. und koordinativ recht anspruchsvoll.