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Vollständige Version anzeigen : KK Beginn und Verlust von Kraft



Eguerke
17-05-2013, 19:05
Nabend Leute,

ich brauche mal euren Rat. Ich habe im Februar diesen Jahres mit dem erlernen des Thaiboxens angefangen und damit einige Dinge geändert.

Ein kurzes Vorwort: Seit Jahren bin ich im Studio am Eisen stemmen und hatte primär Kraft als Fokus. Was den Sport bis angeht bin ich definitiv nicht faul, aber sobald es um Ernährung geht, dann bin esse ich wie ein Schwein (mit anderen Worten: Fast alles).
Alles lief wunderbar, Maximalkraft konnte immer wieder Stück für Stück verbessert werden. TP zu dem Zeitpunkt: 3-er Split (1. Brust, Trizeps, Bizeps 2. Beine 3. Rücken, Schultern und Bauch dann immer noch so zwischengeschoben, wie es denn passte).

EP wie gesagt quasi nicht existent. Einzig auf die Eiweißzufuhr lege ich immer Wert.

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Doch ein längeres Vorwort geworden. Was habe ich seitdem geändert?

Training:
1. Montag (Morgens Cardio und abends Krafttraining Rücken etc.)
2. Dienstag (Thaiboxen 2std.)
3. Mittwoch (Morgens Cardio und abends Krafttraining Beine)
4. Donnerstag (Thaiboxen 2std.)
5. Freitag (Morgens Cardio und abends Krafttraining Brust etc.)

Ernährung:
Ich lasse die dreckigen Mahlzeiten weg (Fastfood etc.) und trinke keinen Alkohol mehr.

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Resultat:
Ich habe 10kg Körpergewicht verloren. Von 103kg auf 93kg bei 1,81m. Zu klären wäre hierbei noch, was denn konkret verloren worden ist. Definitiv nicht nur Fett, dessen bin ich mir bewusst.

MASSIV an Kraft verloren. Als Beispiel sei hier nur mal Bankdrücken herausgegriffen:

Habe ich vorher 3 Sätze (8-12 Wdh.) mit 110kg geschafft, habe ich nun bereits im ersten Satz Probleme, auf 3 Wdh. zu kommen. Der "Abwärtstrend" zieht sich durch alle Mehrgelenksübungen. Isolationsübungen sind stabil geblieben.

Fairerweise sollte an der Stelle noch erwähnt werden, dass ich auf Grund von Verletzung an Schulter und Rücken 4 Wochen auf Bankdrücken LH und Kniebeugen verzichten musste und da auf geführte Übungen zurückgegriffen habe.

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Wozu nun der ganze Text, ohne Frage!? Kann es wirklich sein, dass man in so kurzer Zeit so weit zurück fällt? Wie wirke ich dem Trend am besten entgegen?

Überlegung:
Durch die Erhöhung des Trainingspensums und der Umstellung der Ernährung wird definitiv ein großes Energiedefizit pro Tag bestehen. Der Körper wird sich also die am schnellsten zugängliche Energiequelle nehmen und anfangen Muskeln abzubauen.
Das Defizit verkleinern? Wie? Direkt auf zum Restaurant der goldenen Möwe?


Danke an alle, die bis hierhin durchgehalten haben und sich evtl. noch die Zeit nehmen, ihre Meinung zum Thema abzugeben.

Odysseus22
17-05-2013, 19:13
Hast du immer morgens Cardio und abends Kraft gemacht?
Du könntest den Mittwoch streichen, bzw. die Cardioeinheiten ganz weglassen oder nach dem Krafttraining machen.

Oder du verschiebst das Training von Freitag auf Samstag.

LimaniGirl
17-05-2013, 19:15
in welchem zeitraum hast du dieses gewicht verloren ? von februar oder später ?

coug4r
17-05-2013, 20:34
Zuerst mal: Es ist völlig normal dass bei einem Gewichtsverlust von 10kg erstmal die Kraftwerte sinken, mach dir da keinen Kopf. Selbst wenn du keine Muskeln verlierst gehen die runter. Allein schon so ein gewaltiges Pensum an Cardio dürfte für einen spontanen Krafteinbruch führen. Np, der Körper gewöhnt sich dran, das braucht Zeit.

Dann zweitens: Setz Prioritäten. Super Thaiboxer werden verträgt sich in der Regel nicht mit Elitekraftwerten. Das bedeutet nicht, dass du nicht trotzdem stark und vor allem stärkER werden kannst, aber du solltest dich ruhig darauf einstellen, dass das ganze langsamer geht. Das ist imho völlig ok, und völlig untermotorisiert bist du auch nicht. Wenn man nicht gerade super Arbeits- und Regenerationskapazitäten hat, sind zwei mal pro Woche schweres Krafttraining mehr als ausreichend. Dann lieber später n dritten Termin (lässt sich auch Cardio zusammenlegen) für gesondertes Schnellkrafttraining (Plyos, Sprünge, Medizinballwürfe, Sprints, Olys, Explosivkrafttraining mit Bändern und Ketten etc.) einführen

Drittens: Wenn du primär Kraft im Fokus hattest, warum dann einen Körperteile Split aus dem Bodybuilding verwenden? Auch wenn du natürlich die relevanten Muskeln mittrainierst, macht es leistungstechnisch sowohl für für den Kampfsport als auch für die Kraft imho mehr Sinn die effizientesten Bewegungen aus dem KDK und Gewichtheben (inkl. Military Press ;)) zu trainieren und die mit einigen wenigen sinnvollen Übungen (Klimmzüge, Rudern, einbeinige Kniebeugen usw.) zu ergänzen.

Finaljustice
17-05-2013, 21:01
Man muss für Kampfsport definitiv anders trainieren, als für Krafttraining, um gezielte Ergebnisse zu erhalten. Kampfsport braucht zwar Schnell- und Maximalkraft, aber eben nicht nur, und nicht in so isolierter Form, wie beim Krafttraining. Ich unterstütze mein Kampfsporttraining mit 3-4 mal die Woche Krafttraining, und wenn Du entsprechende Übungen machst, wird sich deine Kraft auch wieder erhöhen. Ich lege zur Zeit nur sehr wenig Masse zu, was mir einerseits missfällt, weil ich noch ein bisschen mehr bräuchte, um bei meiner Größe etwas mehr Stabilität zu bekommen, aber solange ich auch stärker werde, beschwere ich mich nicht. "Nutzlos" ist Masse und Kraft aus dem Krafttraining sicher nicht, aber wenn die entsprechende Stützmuskulatur fehlt, dann kann man sie nicht effektiv nutzen. Ich habe in meiner Karategruppe einen, der definitiv mehr Gewicht stemmen kann als ich, aber was das Karate angeht, bin ich ihm - mal vom Technischen abgesehen - in Punkt Schlagkraft meilenweit überlegen, eben weil ich gezielt darauf hin trainiere. Du wirst, wenn Du Dich weiterhin mit Muay Thai beschäftigst, wahrscheinlich immer hinter reinem Krafttraining hinterherbleiben, was die Maximalkraft angeht, enwickelst aber dafür an anderer Stelle eine Muskulatur, die mehr kann als "nur" Gewicht zu bewegen.

Eguerke
17-05-2013, 23:51
Danke erstmal für die zahlreichen Ratschläge. Es wird dann wohl einfach so sein, dass ich mir überlegen muss, wo meine Priorität liegen soll. Es war für mich heute beim Training einfach so frustrierend, dass ich mal nach Rat fragen wollte.

Die Nachfragen beantworte ich hiermit hoffentlich alle, ohne eine zu vergessen:


Hast du immer morgens Cardio und abends Kraft gemacht?


Dem ist so, ja. Bis auf den Dienstag und Donnerstag. Eine Verschiebung auf das Wochenende habe ich auch schon in Betracht gezogen, da ich dann mehr Zeit zum Regenerieren hätte. Allerdings muss ich gestehen, dass ich am Wochenende doch recht faul bin.


in welchem zeitraum hast du dieses gewicht verloren ? von februar oder später ?

Vom Februar an. Ist beim Abnehmen natürlich immer wieder mit Plateaus verbunden, aber insgesamt recht konstant.



Drittens: Wenn du primär Kraft im Fokus hattest, warum dann einen Körperteile Split aus dem Bodybuilding verwenden?

Das ist ein Punkt, der sich in den letzten Jahren so ein wenig "gemacht" hat. Mit dem Training angefangen damals hatte ich mit dem Ziel möglichst viel Masse (qualitativ) zu erreichen. In den letzten 2-3 Jahren hab ich dann besonders (auch auf Grund der Erfolge (für MEINE Verhältnisse)) Gefallen an Kniebeugen und Kreuzheben gefunden. Bankdrücken war/ist wiederum nie meine starke Seite gewesen.


Man muss für Kampfsport definitiv anders trainieren, als für Krafttraining, um gezielte Ergebnisse zu erhalten.

Ich denke der Satz fasst es schön zusammen. Nur muss ich das noch ein "wenig" in meinen Kopf bekommen. Es ist wie so vieles eine Kopfsache: Man weiss, dass man schonmal Gewicht X geschafft hat und ist dann mit sich selber unzufrieden, wenn dies nichtmehr klappt. Muss da an mir arbeiten.

Brummer
18-05-2013, 08:13
Ganz klar.....Kopfsache.
Die Muskeln aendern sich jenachdem worauf man diese ausrichtet
Im Sport ist eben Schnellkraft und Kraftausdauer wichtiger und mit
zunehmendem Training aendern sich die Muskeln eben.
Denk mal nicht das du Muskeln verloren hast sie sind
nur anders definiert und ich geh davon aus das diese gleichmäßiger
verteilt sind.

Eguerke
19-05-2013, 22:22
Eine Frage muss ich noch mal anhängen. Wie steht ihr im Allgemeinen zu BCAAs als Ergänzung? Ich habe die separate Zufuhr dieser eigentlich immer für nicht wichtig gehalten, aber sie sollen ja antikataboles Potential besitzen (wenn zu wenig Aminosäuren im Plasma vorhanden sind und der Körper Bedarf hat).

Bisher hab ich eigentlich immer nur auf eine ausreichende Proteinzufuhr an sich Wert gelegt.

Dash
20-05-2013, 08:58
Vllt auch ganz simpelt zuviel Training. ;)

Eguerke
22-05-2013, 01:41
Vllt auch ganz simpelt zuviel Training. ;)

Möglich, aber ich hätte dann noch mehr Begleiterscheinungen erwartet.

F3NR1R
24-05-2013, 14:26
Vllt auch ganz simpelt zuviel Training. ;)


würde ich auch sagen,
der Witz ist vielleicht auch der, das er ohne Krafttraining während der Umstellung wohl weniger Kraft eingebüßt hätte :D

solche Kraftverluste sind eher unnormal und kenne ich persönlich nur von Aganauten(Schlafdefizit + Übertraining von feinsten)