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Vollständige Version anzeigen : Kampfsport (Ju-Jutsu / Jiu-Jitsu) mit ungesunder Wirbelsäule?



Morten
23-05-2013, 00:26
Seid gegrüßt, Kampfsportler und Kampfsport-interessierte.

Ich habe im Grunde eine ganz simple Frage, die gerade die Trainer unter Euch bestimmt beantworten können.

Ich interessiere mich seit Langem für Kampfsport, wohne aber in einer Ecke, wo die Möglichkeit mit eingeschränkter Mobilität eher mau ist, eine passende Kampfsportschule auszusuchen.

Am meisten interessiere ich mich für Waffenkampf, nun habe ich im Umkreis eine Schule für Escrima gefunden, müsste da jedoch immer einige Kilometer hinfahren und weiß nicht ob ich das neben der Ausbildung zeitlich, wie finanziell geregelt bekomme.

Dann habe ich gerade entdeckt, dass wohl auch Ju-Jutsu und Jiu-Jitsu seit Neuestem genau in meinem Wohnort angeboten wird , - meines Wissens ist das doch aber fast ausschließlich auf Wurftechniken spezialisiert, oder? (Als Grundlage/ Einstieg in die Kampfkünste doch aber vielleicht ganz vernünftig, bis sich nach der Ausbildung - und Umzug vielleicht weitere Möglichkeiten auftun.):)

Zusätzlich ist zu sagen, dass ich unter Morbus Scheuermann "leide", also grob gesagt, einer nicht ganz so optimal geformten Wirbelsäule.
Im Wachstum hat sie sich zu stark gestreckt und ist somit weniger im Stand starke Belastungen abzufedern oder zu ertragen, was zum Beispiel schon bei simplen Rollen häufiger zu starken Rückenschmerzen führt.

Dann wäre doch JJ leider eher total ungeeignet oder?
Oder bin ich da fehlinformiert und es würde sich lohnen sich mit dem Trainer hier noch einmal direkt in Verbindung zu setzen?

Würde mich über qualitativ hochwertige Antworten freuen :)


mit freundlichen Grüßen,

Morten

DerUnkurze
23-05-2013, 07:45
Morgen :)

Hast du schonmal einen Orthopäden befragt? Dort würde ich als erstes einmal hingehen.

ehrlichgesagt klingt es aber, als ob alles wo viel geworfen wird, eher schelcht für dich ist, braucht man dafür doch eine halbwegs gute Beweglichkeit der Wirbelsäule. Man hat quasi immer abrollbewegungen über den Rücken und bekommt wenn man das nicht gut machen kann, oft recht harte "Schläge" auf den Rücken.

Waffenkampf hingegen könnte mit recht wenig Problemen gehen. Aber aufpassen, bei den FMA ists normal nicht nur Waffenkampf, und geworfen wird dort auch. Also da besser mit dem Trainer darüber sprechen.
Was man auch oft findet sind Iaido und Kendo, die sind noch recht verbreitet.

Und natürlich was auch geht, wären die Standup Sachen. Wing Chun und Konsorten oder JKD könnten gehen. Kommt halt darauf an was bei dir sonst noch angeboten wird.

Wenn du verrätst wo du wohnst kann dir vielleicht jemand aus der Gegend Tipps geben.

Savateur73
23-05-2013, 09:05
Ich würde dir raten mit so einer Wirbelsäulenerkrankung zum Escrima zu gehen, da wenig Konditionstraining gemacht wird.

Morten
23-05-2013, 13:18
Danke schonmal für die 2 Antworten :)

Ich war vor einigen Jahren das letzte mal beim Orthopäden, dort wurde im Allgemeinen gesagt ich solle auf alle Sportarten verzichten, die die Wirbelsäule durch bspw. Würfe, Rollen aber auch Sprünge belasten.

Habe aber trotzdem jahrelang bis zu 3-4x in der Woche Handball gespielt, war auch gut so, wie ich finde, dadurch wurden die Rückenschmerzen weniger ausgeprägt, als bei langen Sportpausen.

Jedoch wurde ich auch im Schulsport damals von allen Bodenturn-sachen freigesprochen, weil einfache Rollen und Ähnliches nicht möglich, und / oder nur unter Schmerzen auszuführen waren.
Auch Berufe in der KFZ-Branche im Sinne vom Liegen auf Rollbrettern "sind zu unterlassen."

Ich wohne auf Fehmarn, das heißt in 3 Richtungen Wasser:cussing: (keine Kampfsportmöglichkeiten) und in eine Richtung gibt es abgesehen von TKD und JJ eben "nur" Escrima ~ca. 30km entfernt. (An sich möglicherweise genau das Richtige, da ich ja seit Jahren gerne Waffenkampf ausüben möchte, das einzige Manko sind jedoch die Aufwendungen bezüglich monatlichem Beitrag + Fahrtkosten.) :fechtduel

Da ich momentan eine Ausbildung beginne, sind die finanziellen Möglichkeiten zum weiteren Fahren auch eher beschränkt.

Den Escrima-Trainer habe ich bereits angeschrieben, jedoch noch keine Antwort erhalten.

DerUnkurze
23-05-2013, 16:25
Wenn schon normale Rollen im Bodenturnen ein Problem sind, werden Rollen wenn du geworfen wirst ein noch größeres Problem sein.

Aber TKD wäre doch auch eine Möglichkeit, würde ich mir an deiner Stelle auf jeden Fall ansehen, auch wenn es keine Waffen beinhaltet (und ja, ich liebe Waffentraining...)

Jadetiger
23-05-2013, 17:28
Hi,
solltest du doch mit Waffentraining anfangen, rate ich dir, entweder SEHR auf symmetrisches Training (also mit beiden Händen gleich viel) zu achten, oder parallel dazu Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur zu machen.
Bei Waffenkampfkünsten neigt man dazu, immer mehr seine Schokoldenseite zu trainieren, was bei einem hohen Trainingspensum zu einer ungleichen Muskulatur und in Folge zu einer Skoliose (http://de.wikipedia.org/wiki/Skoliose) führen kann.
Wenn man das weiß und entsprechend gegensteuert, ist das aber kein Problem.

Morten
23-05-2013, 20:01
Dankeschön, ich habe mehrere Jahre Fitnesstraining gemacht und habe auch Zuhause noch Equipment mit dem ich alle 2-3 Tage meine Übungen mache, um das stabil zu halten.

Das sollte also weniger das Problem sein, ist natürlich aber ein guter Gedanke auf den man achten sollte. :)

Franz
27-05-2013, 11:54
Escrima könnte etwas für dich sein

Durakier
27-05-2013, 13:11
Es tut mir leid, dass ich dir folgendes ins Gesicht sage, aber wer Handball spielen kann, der kann auch alle Arten von Kampfsport ausüben.
Beim Handball muss man fallen und auch abrollen können. Handball ist im Übrigen schlimmer und härter als jeder Kampfsport. Wenn du hier schon überlebt hast, dann überlebst du auch JJ, TKD oder Eskrima. Einfach mal alles ausprobieren! Nur so bekommst du Einblicke und kannst selber abwägen, was gut für dich ist. ;)

Morten
27-05-2013, 15:01
Okay, danke für deine Ansicht :].
Eskrima ist ja auch weiterhin eine Option für mich - beim JJ habe ich nur starke Bedenken, dass durch das häufige Aufprallen auf dem Rücken doch wieder langzeitige Probleme eintreten. - Soweit ich das mitbekommen habe müsste man ja pro Training locker über mehrere zehn male direkt auf dem Rücken landen - was beim Handball nicht der fall war.

Beim Handball bin ich oft gefallen, das stimmt, aber weniger gerollt. Oft seitlich oder vorwärts beim direkten Sprung zum Tor.

Also nicht rund über den Rücken.

Ich werde einfach mal versuchen ob ich nicht mal zur Probe in bestimmte Bereiche reinschauen kann :].

Danke für die Antwort :)

Tratos
28-05-2013, 15:22
@Durakier frage, bist du Arzt? Oder wieso schließt du jetzt daraus das er so ohne weiteres ALLES machen kann was er will, trotz probleme mit der Wirbelsäule. Wenn ein (oder auch 2-3) Ärzte ihm sagen er kann Kampfsport betreiben, dann kann er das, wenn nicht, dann kann man so viele Vergleiche zwischen Kampfsport und handball aufstellen wie man will. Moped fahren tut man auch auf der Straße aber Bedienung und Handhabungen sind trotzdem nich wie beim Auto.... Hoffe das Beispiel wurde verstanden.

Mfg

@ TE Probiere das was du dir zutraust. Deine Gesundheit und Körperliche Unversehrtheit ist viel wichtiger als jeder Sport!

Durakier
29-05-2013, 11:41
@Durakier frage, bist du Arzt? Oder wieso schließt du jetzt daraus das er so ohne weiteres ALLES machen kann was er will, trotz probleme mit der Wirbelsäule. Wenn ein (oder auch 2-3) Ärzte ihm sagen er kann Kampfsport betreiben, dann kann er das, wenn nicht, dann kann man so viele Vergleiche zwischen Kampfsport und handball aufstellen wie man will. Moped fahren tut man auch auf der Straße aber Bedienung und Handhabungen sind trotzdem nich wie beim Auto.... Hoffe das Beispiel wurde verstanden.

Mfg

@ TE Probiere das was du dir zutraust. Deine Gesundheit und Körperliche Unversehrtheit ist viel wichtiger als jeder Sport!

Hallo Tratos,

nein, ich bin kein Arzt. Ich habe aber mit Ärzten meine Erfahrungen gemacht und kann dir sagen, dass sie auch nur Menschen sind und nicht alles wissen.

Zu meiner Einschätzung bin ich gekommen, da ich weiss, was Handball ist. Du scheinst diese Erfahrung nicht gemacht zu haben, sonst wüsstest du, wie mein Kommentar einzuschätzen ist. Handball ist knallhart und von der körperlichen Beanspruchung, und besonders für die Wirbelsäule, eine wesentlich härtere Beanspruchung als Kampfsport. D.h. aber nicht, dass er beim KS keine Schmerzen haben kann. Das muss er ausloten. Beim Handball z.b. fällt man wesentlich unkontrollierter als bei einem KS wie JJ. Nur Angst vor dem Ausprobieren braucht er keine zu haben, da er mit sowas, wie Handball, schon einen ziemlich extremen Sport betrieben hat.

Tratos
29-05-2013, 15:31
Das stimmt schon. Aber ich würde trotzdem sagen das er das langsam angehen lassen sollte da sich Probleme mit dem Rücken im schlimmsten fall erst sehr spät bemerkbar machen. Und du hast recht ich hab kein Schimmer von Handball :D dennoch finde ich is deine Einschätzung und dein Ratschlag doch etwas übereilt da du anhand der ferndiagnose nicht genau sagen kannst ob JJ wirklich ok ist oder ihm den Rücken Platt macht. Das muss er dann selber sehn....

Sry für meine Ausdrucksweise im vorherigen Post.

Mfg