Vollständige Version anzeigen : Braucht man Selbstverteidigung
Karate und ich: Braucht man Selbstverteidigung? (http://kampfmuffin.blogspot.de/2011/10/braucht-man-selbstverteidigung.html)
Da nahezu jede Schule KK/KS mit Selbstverteidigung wirbt und (mehr oder weniger) darauf hinweist, dass es immer gefährlicher wird in unserem Land, fand ich diesen Beitrag recht lesenswert.
Als Frau hat mich natürlich das Fazit brennend interessiert.
Sehr spannend finde ich, dass die Opfergefährdung nicht einmal ansatzweise so hoch ist, wie man - nach lesen vieler KK/KS Websites oder Büchern aus dem Wing Chun Bereich - annehmen sollte.
Das Geschäft mit der Angst scheint sich leider zu lohnen.
Gerne würde ich ähnliches aus Sicht eines Mannes lesen.
Vielleicht kann jemand was dazu schreiben oder verlinken.
Gruß
Yen Li
Rational-statistisch gesprochen, wäre für die weitaus meisten Menschen, gerade die jungen Männer, ein Verkehrssicherheitstraining der sinnvollere Weg, um reale Gefahren für Leib und Leben zu verringern. Aber das ist, zugegeben, nicht annähernd so cool wie die Vorstellung, böse Buben im Dutzend vertrimmen zu können. Ich hab dafür vollstes Verständnis. Man sollte sich bloß nicht einreden, das sei rational, oder die Aufwand-Nutzen-Bilanz sei auch nur halbwegs ausgeglichen.
In diesem Sinne: Habt einfach Spaß. :D
Meine Perspektive ist folgende: Statistisch gesehen befinden wir uns im wohl sichersten Zeitalter der Menschheitsgeschichte und in einem von Europas reichsten und schönsten Gebieten mit viel mehr netten und friedlichsten Charakteren als den viel medienwirksameren Gewalttätern.
Auf der anderen Seite: was bedeutet eine Statistik für mich, wenn ich das eine Prozent bin?
Es gibt hierauf natürlich keine Antwort. Ist ne rhetorische Frage. Deswegen würd ich auch sagen: vor allem lasst uns Spaß haben. Der Einzelne entscheidet am Ende immer, ob er irgendetwas unternehmen will. Werbung aus der Richtung "Es ist gefährlich und jederzeit könnte jedem überall..." lehne ich absolut ab.
gion toji
24-05-2013, 10:44
Auf der anderen Seite: was bedeutet eine Statistik für mich, wenn ich das eine Prozent bin?+1
Das ist leider eine beliebte Unsitte, Statistiken und Wahrscheinlichkeiten auf den Einzelfall anzuwenden. Was natürlich totaler BS ist
Ob man SV-Training braucht oder nicht, muss jeder für sich entscheiden. Wenn man sich danach schon etwas sicherer fühlt, hat es sich schon gelohnt
Jupp! :halbyeaha
Mir ist es auch lieber, ich habe Spaß bei der Ausübung einer KK und kann im Notfall dann doch mich schützen oder wem anders helfend zur Seite stehen. Und wenn nie so etwas passiert, umso besser. Spaß habe ich dann trotzdem, halte mich fit, treffe interessante Menschen u.s.w. ;)
Solche Werbeslogans lehne ich aber auch ab. Sie schüren Ängste und versprechen eine vermeintliche Sicherheit. Sie sagen aber nicht, dass es eben nicht reicht, einen SV-Kurs zu besuchen oder zweimal die Woche etwas zu trainieren, sondern es Geduld, Beharrlichkeit,Fleiß und viel, harten und auch kampforientierten Trainings bedarf, um annähernd in einer Gefahrensituation bessere Karten zu haben. Das ist es auch, was ich bisher jedem gesagt habe, der bei mir trainiert und sich für Ving Tsun interessiert. Es ist lediglich eine "Krücke", um vielleicht mit nem "blauen Auge" davon zu kommen und nicht vielleicht im Koma zu liegen. Eine Garantie gibt es eh nicht.
Gruß, Kai
Das ist leider eine beliebte Unsitte, Statistiken und Wahrscheinlichkeiten auf den Einzelfall anzuwenden. Was natürlich totaler BS istDas wiederum halte ich für BS. Basis JEDER rationalen Entscheidung ist eine Wahrscheinlichkeitsabwägung. Zumal, wenn es darum geht, eine naturgemäß knappe Ressource (Zeit, Aufwand) auf theoretisch unbegrenzt viele Töpfe (potenzielle Risiken in ihrer ganzen Vielfalt) zu verteilen, um ein bestimmtes Ziel (verletzungsarmes Leben) zu erreichen.
Wie gesagt, das ist die rationale Seite. Wie Du ganz richtig erwähnst, ist das weder die einzige, noch auch nur die wichtigste. Aber ganz vergessen sollte man sie auch nicht.
Bodenknuddler
24-05-2013, 11:04
Als Frau hat mich natürlich das Fazit brennend interessiert.
Sehr spannend finde ich, dass die Opfergefährdung nicht einmal ansatzweise so hoch ist, wie man - nach lesen vieler KK/KS Websites oder Büchern aus dem Wing Chun Bereich - annehmen sollte.
Hallo Yen_Li,
die Frage ist ja prinzipiell erstmal, was man unter "Selbstverteidigung" versteht.
Meint man, sich gegen betrunkene Idioten abends nach der Disco zur Wehr setzen zu können? Also im Prinzip harmlose Sachen.
Oder meint man, sich gegen Leute zur Wehr setzen zu müssen, die es wirklich auf Leib und Leben abgesehen haben (entweder durch Überfälle oder einfach Leute, die Prügellust haben).
Ich denke, gegen ersteres kann man sich das meiste "SV"Training sparen. Da bekommt man mehr Realismus beim Vollkontaktsparring geboten (meinetwegen in Kickbox-Disziplinen), als wenn man sich 2x die Woche eine Stunde zum Krav Maga (o.ä.) trifft.
Gegen Zweiteres finde ich jegliches "SV" Training furchtbar gefährlich, und vorallem leichtsinnig.
Leuten wird vorgegaukelt, sich könnten sich dann zur Wehr setzen, und in Ihrem Übermut glauben sie es vielleicht noch. Da hilft einfaches Training nichtmehr..., da solche Situationen im Training eben nicht einfach zu simulieren sind.
D.h. dass der "Trainingskampf" eben nicht vorbei ist, wenn der andere abklopft...oder dass der andere nicht aufhört, wenn du durch einen Schlag KO gehst, dass der andere eben wirklich mit voller Wucht mit einem Knüppel auf dich drauf drischt.
Wer trainert denn auf diese Art und Weise, bzw wer will das überhaupt? (vorallem der Trainer, der um seinen Ruf Angst haben muss, weil die Leute es nicht verstehen würden).
Ich denke, man sollte die Gefahr, die von wirklichen Schlägern ausgeht, nicht unterschätzen, die findet man überall...wie man sich dann dagegen wehren will (bewaffnen, und lernend as Ding wirklich im Notfall zu benutzen; oder durch o.g. Training), das muss jeder für sich selbst einschätzen und entscheiden.
LG
Meine Perspektive ist folgende: Statistisch gesehen befinden wir uns im wohl sichersten Zeitalter der Menschheitsgeschichte und in einem von Europas reichsten und schönsten Gebieten mit viel mehr netten und friedlichsten Charakteren als den viel medienwirksameren Gewalttätern.
Auf der anderen Seite: was bedeutet eine Statistik für mich, wenn ich das eine Prozent bin?
Es gibt hierauf natürlich keine Antwort. Ist ne rhetorische Frage. Deswegen würd ich auch sagen: vor allem lasst uns Spaß haben. Der Einzelne entscheidet am Ende immer, ob er irgendetwas unternehmen will. Werbung aus der Richtung "Es ist gefährlich und jederzeit könnte jedem überall..." lehne ich absolut ab.
Schön zusammengefasst :yeaha:
Pyriander
24-05-2013, 11:25
Das ist ein relevantes Thema, ich hoffe, die Diskussion stirbt nicht.
Gerade im Bereich Frauen-SV: Die wahrscheinlichkeit des unbekannten Vergewaltigers aus dem Busch ist klein, sehr klein. Aber: wenn man eine Weile in dem Bereich arbeitet und etwqas Einblick bekommt, stellt man als Mann überrascht fest, viel stark und wie viele Frauen in Situationen Angst haben, in denen man als Mann nicht die Spur eines Gedankens an Angst verschwenden würde.
Und diese Angst wird nicht von den paar popeligen Kampfkunst- oder Selbstverteidigungsschulen geschürt, die es in Deutschland gibt!
Die wird viel früher installiert, vielleicht von Eltern, Medien, was weiß ich.
Jedenfalls: ein verantwortvolles SV Training sollte diese Ängste adressieren und aufklären auf der einen Seite; addressieren, was die tatsächlich häufigere Gefahr ist (Umfeld, psychisches Vorfeld) und dann noch zusätzlich sich physisch mit den Problemfeldern auseinandersetzen, die in dem (ganz guten) verlinkten Blogpost beschrieben werden:
Folgendes möchte ich in Zukunft in der Selbstverteidigung lernen:
1) Mich gegen Greifen, Würgen und zu Boden reißen zur Wehr setzen zu können.
2) Mich am Boden verteidigen zu können
3) Schlagangriffe abwehren
4) Angriffe / Drohen mit Waffen abzuwehren
5) Wie helfe ich / greife ich ein, wenn jemand anders verprügelt wird (wie mache ich einen prügelnden / tretenden Angreifer z.B. von hinten kampfunfähig)?
6) Wie geht man mit mehreren Angreifern um?
Und DIE Sachen sind natürlich auch für Männer alle relevant.
Außerdem: in der Satistik tauchen Schlägereien, die aus Streit entstehen natürlich auch als KV auf - diese sind wie vieles andere absolut vermeidbar, weswegen Aufmerksamkeit, Deeskalation und Beherrschung des eigenen Monkey Brains (das "Ego") wichtige Rollen in der SV spielen - für beide Geschlechter.
Aber auch bei Männern: die paar SV-Schulen mit dem mickrigen bisschen an Werbebudget sind wahrscheinlich nicht für die Angst verantwortlich (obwohl ich Werbung mit dieser Angst auch absolut verurteile! Pfui!);
die Ursache ist wahrscheinlich woanders!?
Hat vielleicht mit so Sachen wie Macht/Ohnmacht/Hilflosigkeit/Ausgeliefert sein zu tun, dass viele davor mehr Angst haben, als vor einem Verkehrsunfall...
(Gesprächshook?!? ;) )
dirtrider4life
24-05-2013, 11:44
Das Geschäft mit der Angst scheint sich zu lohnen?
Wer schon mal Angst hatte und sich in einer Situation befunden hat wo es nicht sicher ist ob die eigene Unversehrtheit erhalten bleibt der bewertet sowas etwas anders. Der geht auch mit der SV anders um.
Kannst mir glauben es fühlt sich nicht cool an verkloppt zu werden. Also für mich stellt sowas ein reales Scenario da und dementsprechend ernst nehm ich das!
Nach heutigem Kenntnisstand bin ich zwar immer an absolute Deletanten geraten die eigentlich nichts drauf hatten aber da ich mit der Situation total überfordert war hat mir das auch nicht geholfen.
Ich war einfach ne ziemliche Lusche.
Wenn es sich anbahnt dass es knallt und ich da nicht richtig weg komme dann will ich zumindest irgendwie darauf vorbereitet sein.
Ob es reicht ist ne andere Frage aber ich hab es wenigstens versucht bzw. meine Chancen erhöht und wenn es reicht dass ich da abhauen kann dann war das Training Gold wert.
Es ist ja auch schon ne Menge wert sich über seine Fahigkeiten und insbesondere Grenzen im klaren zu sein und das macht mir das Training ziemlich oft klar.
Was kann ich und was kann ich nicht?
Einfach mal überfliegen
Gewalt, Wahrnehmung und Kampf - Judo-Blog (http://www.judo-blog.de/wordpress/allgemein/gewalt-wahrnehmung-und-kampf/)
Wenn man sich als Frau gut verteidigen will sollte man in meinen Augen fast doppelt so hart arbeiten wie ein Mann.
Da ein Mann der Frau in der Regel körperlich weit voraus ist.
Wie komm ich darauf?
Ich trainiere auch manchmal mit jungen Frauen und um den physischen Nachteil auszugleichen müssen die halt unglaublich gut sein.
Dann haut das oft mit der Einstellung bei den Mädels nicht hin.
Es gibt zwar richtige Amazonen, aber der größte Teil hat nicht den Kampfgeist und den richtigen Biss.
Da steht mehr der Beautyaspekt im Vordergrund was ja auch in Ordnung ist!
Aber grundsätzlich ist das vielleicht auch für die ne heilsame Erfahrung um mal ein Gefühl dafür zu bekommen was die eigenen Fähigkeiten angeht und wie ein Mann mit seinem Gewicht arbeiten kann um ne Frau zu kontrollieren bzw. wie die Kräfteverhältnisse sind.
Da überschätzen sich manche Frauen ein wenig bzw. haben die kaum ne Vorstellung davon womit die das zutun bekommen können.
Dafür ist ein Training auch gut egal ob man selbst gut oder schlecht ist aber man bekommt nen Eindruck von den eigenen Fahigkeiten.
Als Frau ne Abwehr gegen gegen Schläge parat zu haben ist denke ich trotzdem ein guter Ansatz selbst bei einer Vergewaltigung, denn ich glaube nicht dass der Vergewaltiger da rangeht ohne das Opfer voher weichzuklopfen.
Ich glaube auch dass es wertvoll sein kann als Frau ein Gefühl dafür haben wie sich ein schlag in Fresse anfühlt um nicht völlig paralysiert dazustehen.
Ich vermute wenn man es geschaft hat da etwas gegenzuhalten kann es auch sein dass der Typ ablässt und sich leichtere Beute sucht.
Pyriander
24-05-2013, 11:57
Ich vermute wenn man es geschaft hat da etwas gegenzuhalten kann es auch sein dass der Typ ablässt und sich leichtere Beute sucht.
Du vermutest in der großen Mehrzahl der Fälle richtig, daher ist die Balance zwischen 'Empowerment' und realistisch Grenzen aufzeigen auch wichtig, um nicht zu stark das 'ich hab eh keine Chance und versuch es erst gar nicht' zu verstärken.
Hey ja damit kann eine Kampfkunst Schule noch gut ihren Umsatzsteigern.
Extra Seminare in der Selbstverteitigung für Frauen
SV auf nach Frage möglich
Sich sicher und Selbstbewusster werden durch diese Kampfkunst
Das so diese werbe Sprüche
Etwo wirb auch gerne damit bei ihren Schulen.
Sich verteidigen zu können gib einen ersten einmal ein bessers Gefühl das man sich doch irgentwie wehren kann.Aber verteigigen kann man sich nur Effektiv durch viel Training.
Das wichtigste im SV Fall ist definitiv die Psyche.
Ob und wie man die stärkt ist wohl von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Pyriander
24-05-2013, 12:33
...Aber verteigigen kann man sich nur Effektiv durch viel Training.
Verteidigen kann sich jeder, auch ohne oder mit nur wenig Training ;)
Was Du meinst ist: erfolgreich verteidigen, auch wenn der Andere wirklich einem ans Leder will und nicht nachlässt oder 'kämpfen können' ;)
dirtrider4life
24-05-2013, 13:11
Das wichtigste im SV Fall ist definitiv die Psyche.
Ob und wie man die stärkt ist wohl von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Bloß das ist schwer aktiv zu trainieren, da hab ich denke ich auch große Defizite.
Oder hat da wer ein Patentrezept wie ich die Psyche darauf vorbereite?
Hier mal beispielhaft die Todesfälle 2011 nach Todesursache:
https://www-genesis.destatis.de/genesis/online/data;jsessionid=961FF4D3B5C8B2A088BF4E848DD4BDFA.t omcat_GO_1_2?operation=ergebnistabelleUmfang&levelindex=2&levelid=1369392728053&downloadname=23211-0004
Tätliche Angriffe machen bei den Todesfällen von Männern in der Altersgruppe von 20 bis 35 weniger als 1% aus (insgesamt 45 Fälle). Vorsätzliche Selbstbeschädigung liegt bei über 20%, Transportmittelunfälle bei knapp 20%, Stürze bei immerhin 1,6% (das wird in den späteren Lebensjahren drastisch mehr).
Interessant: Obwohl in 2011 weniger Frauen zwischen 20 und 35 durch tätliche Angriffe ums Leben gekommen sind (nämlich 32), macht das über 1,6% der Todesfälle in dieser Altersgruppe aus, weil Frauen insgesamt sehr viel seltener in dieser Altersgruppe sterben.
Gewalt ist ein Bestandteil des Lebens, den eigentlich jeder Mensch mit einer konkreten Vorstellung verbindet und der daher leicht stimuliert werden kann.
Jeder kennt zumindest aus der Schulzeit Raufereien (ob als Zeuge oder Beteiligter), hört in den Medien von Aussschreitungen, begegnet auf der Straße aggressiven Zeitgenossen...
Ich denke auch, dass sich jeder Mensch schon einmal gefragt hat: "Was machst du jetzt?" In einer Situation, die für ihn/sie unangenehm war, weil sie mit physischer Gefährung verbunden wurde.
Egal, wie sich die Situation entwickelt hat: was bleibt ist die Unsicherheit und Ungewissheit für die Zukunft.
Also, verglichen mit z.B. Gefahren im Straßenverkehr ergeben sich folgende Probleme: Erstens gibt keine in einer akuten Gefahrensituation greifbaren Regeln (z.B. Verkehrsschilder) an denen sich die Beteiligten orientieren könnten. Warum? Weil, zweitens, ein Beteiligter den anderen schädigen WILL.
Damit hat man eine ungewöhnliche Situation, die sich sehr manigfaltig und eindrucksvoll darstellen lässt. Werbung ist praktisch ohne viel Aufwand möglich und immer mit einem gewissen Erfolg verbunden.
Die Frage war: "Braucht man Selbstverteidigung?"
Meine Antwort: Natürlich. Man muss sich sensibilisieren, damit man antizipiert, sich in bestimmten Situationen behauptet, schützt oder anderen hilft. Im Alltag, Beruf, Familie. Das sind regelmäßige Herausforderungen.
Wie man sich auf diese Herausforderungen einstellt und vorbereitet, wird, wie bereits richtigerweise angemerkt wurde, zum Großteil subjektiv bewertet. Durch die eigene Meinung, durch die Werbung von "Anbietern", durch Medien.
Wenn kampfbetonte Selbstverteidigung das Leben bereichert, ist diese Variante auch sinnvoll. Mir persönlich sind z.B. Rollenspiele für mein Leben genauso wichtig, Kampfkunst bzw. -Sport betreibe ich als sportlichen Ausgleich. Also zur Zerstreuung.
Die Frage, "braucht man Kampfkunst/-sport" lässt sich nur subjektiv mit "ja" beantworten...
Delbaobao
24-05-2013, 14:12
@MCFLY: Sehr guter Post! :halbyeaha
Noe braucht man nicht ;)
(Und dennoch trainiere ich Krav Maga)
Ich denke, jede Sportart die körperlich fordernd ist hilft! wenn man dazu nen entsperchendes Mindset oder "kaltschnäuzigkeit" hat...
Ansonsten wird immer wieder "wegrennen" empfohlen -> Leichtathletik, 50-2000m Sprints/Läufe trainieren, dazu Parkour um auch schnell über Hindernisse zu kommen, das in Verbindung mit 1-2 "Dirty Tricks" sollte mehr als ausreichend sein.
Oder "Aufmerksam sein" verhindert viel schon im Vorfeld, also eher einen auf "mental awareness" trainieren?
Ich verurteile prinzipiell nur die Schulen/Trainer die aus der allgemeinen Angst Profit schlagen wollen und damit werbung machen bzw. sie künstlich aufblähen.
Da das Training aber Spass macht und ich es trainieren WILL nicht aus Angst sondern aus Spass ... bleibe ich dabei ;)
Alternativ: 300kg zunehmen, privaten Sicherheitsdienst engagieren und das Haus nicht mehr verlassen... ist das erstrebenswerter?
itto_ryu
24-05-2013, 18:05
Hier mal beispielhaft die Todesfälle 2011 nach Todesursache:
https://www-genesis.destatis.de/genesis/online/data;jsessionid=961FF4D3B5C8B2A088BF4E848DD4BDFA.t omcat_GO_1_2?operation=ergebnistabelleUmfang&levelindex=2&levelid=1369392728053&downloadname=23211-0004
Tätliche Angriffe machen bei den Todesfällen von Männern in der Altersgruppe von 20 bis 35 weniger als 1% aus (insgesamt 45 Fälle). Vorsätzliche Selbstbeschädigung liegt bei über 20%, Transportmittelunfälle bei knapp 20%, Stürze bei immerhin 1,6% (das wird in den späteren Lebensjahren drastisch mehr).
Interessant: Obwohl in 2011 weniger Frauen zwischen 20 und 35 durch tätliche Angriffe ums Leben gekommen sind (nämlich 32), macht das über 1,6% der Todesfälle in dieser Altersgruppe aus, weil Frauen insgesamt sehr viel seltener in dieser Altersgruppe sterben.
Was bringen einem Statistiken, wenn es dich "erwischt"? Vom Blitz erschlagen zu werden oder vom Hai gefressen zu werden, ist statistisch auch selten, aber dennoch gibt es für Gewitter und Hai-Zonen bestimmte Verhaltensmaßregeln ;) Natürlich hast du Recht, man muss rational bleiben. Aber realistisch ist eben auch, dass es oft genug passieren kann. Denn statistisch erfassen muss man dann auch die vielen Fälle der SV, in denen die Ausgangslage nicht gleich Mord und Totschlag war, sondern Raub, Taschendiebstahl, Ego-Pöbeleien usw.
Ich sehe es so, man kann und sollte sich vorbereiten, ohne Paranoia und Dauerangst. Es ist wie Erste-Hilfe, man übt es regelmäßig, auch wenn man es vielleicht nie oder sehr selten braucht. Bewegt man sich dann "draußen" ist es wie vorausschauendes Fahren mit dem Auto, man bewegt sich entspannt, aber aufmerksam durch die Gegend. Zur Selbstverteidigung zählt ja weit mehr als Techniken, das ganze Drumherum ist weit wichtiger und natürlich eine solide Basis. Wer also z.B. zum Boxen oder Ringen geht und nebenher sich intensiv mit den psychologischen Aspekten, Täterprofile, Prävention usw. auseinandersetzt, der ist schon gut bedient.
Da schließe ich mich McFly an, klaro braucht man sie.
Bloß das ist schwer aktiv zu trainieren, da hab ich denke ich auch große Defizite.
Oder hat da wer ein Patentrezept wie ich die Psyche darauf vorbereite?
Bei mir hilfz z.b visualisieren. .......man sollte eben auch mal drüber nachdenken
und es sich konkret vorstellen......geht nicht von heute auf morgen.....desweiteren
sollte man quasi für alles. ....ja alles bereit sein.
brandenburger
24-05-2013, 23:20
Bilbo:
"Es ist eine gefährliche Sache, aus deiner Tür hinaus zu gehen. Du betrittst die Straße und wenn du nicht auf deine Füße aufpasst, kann man nicht wissen, wohin sie dich tragen." ;)
Ansonsten wird immer wieder "wegrennen" empfohlen -> Leichtathletik, 50-2000m Sprints/Läufe trainieren, dazu Parkour um auch schnell über Hindernisse zu kommen,
Das wird empfohlen, da es aber vom öffentlichen Blickwinkel aus nicht mit Selbstverteidigung verbunden wird, höchstens in Foren, wo Zeit und Raum für theoretische Szenarien gegeben ist ;)
Ich verurteile prinzipiell nur die Schulen/Trainer die aus der allgemeinen Angst Profit schlagen wollen und damit werbung machen bzw. sie künstlich aufblähen.
Warum? Angst als Indikator für Interesse zu wählen ist klug. Viel entscheidender ist doch, was eine Schule/ein Trainer im Unterricht mit den Menschen "anfängt", die er angelockt hat.
Da das Training aber Spass macht und ich es trainieren WILL nicht aus Angst sondern aus Spass ... bleibe ich dabei ;)
Rationalität ist u.a. auch zeitabhängig. Mit der Zeit kommen eigentlich alle Menschen auf den Trichter, dass nur das Hobby konstant verfolgt wird, dass auch Spaß macht. Clever sind diejenigen, die deswegen schon am Anfang vorselektieren. Naja, egal. Ich denke, wer einige Jahre dabei ist, wird seinem Hobby nicht aus Gewohnheit, sondern aus Spaß treu bleiben...
Was bringen einem Statistiken, wenn es dich "erwischt"? Vom Blitz erschlagen zu werden oder vom Hai gefressen zu werden, ist statistisch auch selten, aber dennoch gibt es für Gewitter und Hai-Zonen bestimmte Verhaltensmaßregeln ;)
Und warum gibt es diese Verhaltensregeln? Objektive Risikoabwägung. Basierend auf Statistiken.
Natürlich hast du Recht, man muss rational bleiben. Aber realistisch ist eben auch, dass es oft genug passieren kann. Denn statistisch erfassen muss man dann auch die vielen Fälle der SV, in denen die Ausgangslage nicht gleich Mord und Totschlag war, sondern Raub, Taschendiebstahl, Ego-Pöbeleien usw.
Ich gehe doch nicht per se rational durch mein Leben. In der Freizeit möchte ich meinen Nutzen maximieren. Z.B. Spaß. Ich fahre einen Audi. Ein Lupo wäre aber wesentlich ökonomischer... vom rationalen Standpunkt her. Wobei, halt, man kann den Faktor "Spaß" natürlich auch als rationalen Aspekt bezeichnen. Dann verhält es sich offensichtlich wieder komplett anders.
Demnach ist für den einzelnen rational, was ihn persönlich zu seinen Zielen bringt. Ich sehe in meinem Alltag das als wertvoll an, was meinen Zielvorstellungen entspricht, was in mein Weltbild passt.
Was scheren mich Statistiken, wenn ich mir vornehme, meine SV-Fähigkeit entsprechend zu trainieren? Ich habe einfach Lust darauf. Die Statistik ist allenfalls für Einschätzungen interessant, ändert aber nichts an der Trainingsmotivation. Für andere sind sie wiederum elementar und wenn es nur der Glaube an den Einzelfall ist.
Ich unterrichte u.a. Frauen-SV. Natürlich gehe ich dort auch auf die potentiellen Gefahren ein. 10min pro Training. Der Rest basiert darauf, einzelne Elemente zu trainieren: Technik, Kondition, Selbstbewusstsein, etc.. Natürlich nimmt bei vielen Frauen anfangs der Angstgedanke (basierend auf Hilflosigkeit und dem Wunsch, diese zu beseitigen) einen großen Einfluss ein. Aber mir persönlich ist es immer wichtig, sehr schnell Spaß und Interesse an einer Sache zu wecken und ansonsten den Menschen eigenständig denken und analysieren zu lassen und hierbei nur die eine odere andere "Hilfestellung" zu leisten. Funktioniert ganz gut. Man kann ja auch nur das vernünftig unterrichten, was einen selber motiviert...
Es ist wie Erste-Hilfe, man übt es regelmäßig, auch wenn man es vielleicht nie oder sehr selten braucht.
Habe ich in meinem Leben bisher 3 mal geübt. Regelmäßig genug?
Da schließe ich mich McFly an, klaro braucht man sie.
Ja. Aber eben nicht unbedingt als Kampfkurs oder SV-System. Das sind lediglich Möglichkeiten. Schon ein erfüllender Beruf oder eine eigene Familie kann Menschen hier weiterbringen, besser als viele SV-Kurse.
+1
Wenn man sich danach schon etwas sicherer fühlt, hat es sich schon gelohnt
Ist es nicht allerdings nicht so, dass man sich nach einem unrealistischen Training sicherer fühlt, als wenn man erfährt, dass man gegen Messer oder mehrere schlechte Chancen hat?
Wenn einem dann noch erzählt wird, dass jede körperliche Konfrontation auf der Straße der ultimative Ernstfall sein kann, wo man die Angststarre nur überwinden kann, wenn man seine Urinstinkte mit Waterboarding trainiert hat, fühlt man sich vielleicht gar nicht mehr so sicher....:weirdface
Schon ein erfüllender Beruf oder eine eigene Familie kann Menschen hier weiterbringen, besser als viele SV-Kurse.Vor dem Hintergrund, dass Selbstmord in Deutschland ungefähr zwanzigmal so häufig ist wie Mord, ist Spaß im Leben vielleicht sogar überlebensnotwendig...:D
Karate und ich: Braucht man Selbstverteidigung? (http://kampfmuffin.blogspot.de/2011/10/braucht-man-selbstverteidigung.html)
Da nahezu jede Schule KK/KS mit Selbstverteidigung wirbt und (mehr oder weniger) darauf hinweist, dass es immer gefährlicher wird in unserem Land, fand ich diesen Beitrag recht lesenswert.
Als Frau hat mich natürlich das Fazit brennend interessiert.
Sehr spannend finde ich, dass die Opfergefährdung nicht einmal ansatzweise so hoch ist, wie man - nach lesen vieler KK/KS Websites oder Büchern aus dem Wing Chun Bereich - annehmen sollte.
Das Geschäft mit der Angst scheint sich leider zu lohnen.
Gerne würde ich ähnliches aus Sicht eines Mannes lesen.
Vielleicht kann jemand was dazu schreiben oder verlinken.
Gruß
Yen Li
Okay. Dann liest du das jetzt von einem Mann: Ganz genau diese Aussagen sind es, die ich schon viele Jahre propagiere. Männer sind die Haupt-Tätergruppe aber auch die Hauptopfergruppe bei sämtlichen Gewalttaten. Einzige Ausnahme ist die in diesem Bezug eher kleine Opfergruppe der Sexualdelikte, die allerdings auch ernst genommen werden sollte.
Demnach wäre es sinnvoll, mit Männern grundsätzlich präventiv zu arbeiten, anstatt mit Frauen SV-Kurs durchzuführen, die in der Realität sowieso nur Sinn machen, wenn tatsächlich eine Aktion ansteht. Sollte sich dann wiederum eine Frau gegen einen Angreifer verteidigen, sind alle vorher möglichen Interventionsversuche fehlgeschlagen... anders ausgedrückt: Die Katze ist längst in den Brunnen gefallen. Leider gibt es über die Kausalität Frauen-SV vs. tatsächliche Erfolge auf der Straße keinerlei Statistiken... ich wette allerdings, dass von Frauen-SV Kursen nur einer profitiert: Der Anbieter.
Das Geschäft in der Kampfkunst mit Lügen und Betrügen ist ein großer Wirtschaftsfaktor. So gibt es - wider besseren Wissen - KK, die auf ihrer Website immer noch behaupten, die größte Opfergruppe von Gewalttaten wären Frauen und - man höre und staune - rein zufällig wird auf der gleichen Website, praktisch zur Lösung des Problems, was angeboten? Selbstverständlich Frauenkurse zur SV. Komisch? Nein... da hat jemand nicht nur einen gewissen Geschäftssinn, sondern spielt auch mit der Angst von Frauen. Meines Erachtens unglaublich, ich schäme mich selbst als Mann und als KK für diese Leute. Einige hatte ich auch schon persönlich per Email auf diesen Missstand hingewiesen. Außer, dass mir - ebenfalls per Email - versichert wurde, die betreffenden Artikel zu korrigieren, ist tatsächlich nichts passiert. Wenig wurde korriegiert und wenn dann so, dass auf jeden Fall das Geschäft mit der Angst bei Frauen auch weiterhin bedient wurde. So ein Geschäft lässt man sich ganz offenbar nicht so einfach aus der Hand nehmen...
Lies dir DAS (http://www.sai-fon.de/index.php/think/kampagne-machen-sie-mit) einfach mal durch... vllt. kannst du dem folgen? Insgesamt geht es dabei auch darum, die KK so darzustellen, wie sie ist und nicht so, wie sie andere haben wollen, um ein Optimum an Gewinn daraus erzielen zu können.
Das Geschäft in der Kampfkunst mit Lügen und Betrügen ist ein großer Wirtschaftsfaktor. So gibt es - wider besseren Wissen - KK, die auf ihrer Website immer noch behaupten, die größte Opfergruppe von Gewalttaten wären Frauen und - man höre und staune - rein zufällig wird auf der gleichen Website, praktisch zur Lösung des Problems, was angeboten? Selbstverständlich Frauenkurse zur SV. Komisch? Nein... da hat jemand nicht nur einen gewissen Geschäftssinn, sondern spielt auch mit der Angst von Frauen. Meines Erachtens unglaublich, ich schäme mich selbst als Mann und als KK für diese Leute. Einige hatte ich auch schon persönlich per Email auf diesen Missstand hingewiesen. Außer, dass mir - ebenfalls per Email - versichert wurde, die betreffenden Artikel zu korrigieren, ist tatsächlich nichts passiert. Wenig wurde korriegiert und wenn dann so, dass auf jeden Fall das Geschäft mit der Angst bei Frauen auch weiterhin bedient wurde. So ein Geschäft lässt man sich ganz offenbar nicht so einfach aus der Hand nehmen...Viel interessanter ist doch, dass wir uns darüber aufregen. Ich meine, man wird doch jeden Tag tausendmal belogen. Leute erzählen, was ihnen in den Kram passt. Umso mehr, wenn sie unser Geld wollen. Warum haben wir eigentlich die Erwartung, dass ein kommerzieller KK-Anbieter auch nur eine Spur mehr echter Besorgnis um unser Wohlergehen hat als ein Versicherungsvertreter, ein Gebrauchtwagenhändler oder ein McDonald`s-Filialleiter? Ist das nicht auch noch ein Restsymptom der sattsam bekannten KKler-Klischees, von denen viele hier immer noch unbewusst erwarten, sie seien irgendwie moralisch "besser" als andere Menschen?
Viel interessanter ist doch, dass wir uns darüber aufregen. Ich meine, man wird doch jeden Tag tausendmal belogen. Leute erzählen, was ihnen in den Kram passt. Umso mehr, wenn sie unser Geld wollen. Warum haben wir eigentlich die Erwartung, dass ein kommerzieller KK-Anbieter auch nur eine Spur mehr echter Besorgnis um unser Wohlergehen hat als ein Versicherungsvertreter, ein Gebrauchtwagenhändler oder ein McDonald`s-Filialleiter? Ist das nicht auch noch ein Restsymptom der sattsam bekannten KKler-Klischees, von denen viele hier immer noch unbewusst erwarten, sie seien irgendwie moralisch "besser" als andere Menschen?
Danke dafür, dass du mir zugestimmt hast.
Wenn das so ist und es "alltäglich" passiert, dürfte es ja auch kein Problem sein zu sagen: Ja, aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und des Geld-verdienens werben wir mit derartigen Sprüchen, obgleich wir wissen, dass wir uns nicht an die Wahrheit halten.
Wer fängt an?
Danke dafür, dass du mir zugestimmt hast.Ich stimme Dir zu. Und ich finde es auch gut, wenn möglichst viele Leute gegen solcherlei Werbung vernünftig gegenargumentieren. Es gelingt mir nur nicht mehr, mich über solche Selbstverständlichkeiten der Marktwirtschaft moralisch zu echauffieren.
Wenn das so ist und es "alltäglich" passiert, dürfte es ja auch kein Problem sein zu sagen: Ja, aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und des Geld-verdienens werben wir mit derartigen Sprüchen, obgleich wir wissen, dass wir uns nicht an die Wahrheit halten.Aber nicht doch. Das wird natürlich keiner tun. Wir sind ja hier nicht im gemütlichen Vieraugengespräch, sondern im, soweit ich weiß, größten deutschsprachigen Kampfkunstforum mit täglich tausenden kk-interessierten Besuchern (also genau der Zielgruppe, um die`s geht, und die wohl kaum irgendwo so konzentriert erwischt werden kann wie hier). Der wäre doch ein schlechter Geschäftsmann, der ausgerechnet hier seiner eigenen Werbung ins Knie schießt.
Und auch nicht zu vergessen: Nicht jeder ist ein Zyniker. Nicht wenige Anbieter (und mehr noch ihre langjährigen Kunden) glauben tatsächlich (mehr oder weniger) an die Botschaften, die da vermittelt werden. Gibt ja auch für alles Argumente ("was schert mich Statistik, auf den Einzelfall kommts an!"). Und da wir bei SV sowieso eher im Traumverkaufsgewerbe sind (wer kommt schon mal in ne lebensbedrohliche "SV-Situation"? Und wer erfasst systematisch, wie die ausgehen? Und wenn doch mal alle Stricke reißen, liegts halt am Anwender...), ist es ja vielleicht auch legitim, Träume zu verkaufen, die gegen Alpträume helfen (und das tun sie ja vielleicht wirklich).
Hallo,
zwischendurch möchte ich mich mal für die vielen Posts und tollen Links bedanken. Ich hätte nicht gedacht, dass es in so kurzer Zeit so viele Antworten gibt.
Danke
Yen Li
brandenburger
25-05-2013, 14:44
Oftmals bin ich bei meiner Recherche auf solche Aussagen getroffen.
„Solche Situationen im Alltag können jeden und jederzeit treffen“,
weiß der Polizei-Revierleiter Dirk Hoffmann
Google Treffer auf der ersten Seite.
Radolfzell: Radolfzeller gehen beherzt dazwischen | SÜDKURIER Online (http://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/radolfzell/Simulierter-Konflikt-auf-Marktplatz-Radolfzeller-gehen-beherzt-dazwischen;art372455,6037696)
brandenburger
Aus meiner Sicht : SV- Nö,brauch ich eigentlich nicht...
Aus der Disco-Zeit bin ich raus,alt genug nem Streit aus dem Weg zu gehen :D
Ich wohn in nem Dorf mit 900- Einwohnern,keine "Ich muss mich jeden Tag durch 5 Randgruppen kämpfen Großstadt"...
Auf meiner Arbeit hatte ich noch nie mit körperlich aggressiver Kundschaft zu tun-höchstens mal eine demente aggressive Person,aber dafür brauch man keinen KS...
Ist auch nicht der Grund warum ich trainieren gehe, Spass,Gemeinschaft und Fitness stehen bei mir im Vordergrund.
Wenn ich da nebenher noch SV lerne - ok,nehm ich mit,ist aber nicht das Hauptanliegen.
gruss cave
... das Beispiel aus Radolfzell gefällt mir:
"Ganz ungefährlich waren die Aktionen auch für die Beteiligten nicht. So musste Schauspieler Jörg Pollinger nach einem gespielten Handtaschenraub mit einer blutigen Nase kämpfen. Eine junge Frau hatte die Situation beobachtet und dem vermeintlichen Dieb auf seiner Flucht einen Hieb mit ihrem Schirm verpasst."
und es muss mir keiner erzählen, dass ich dazu erst den 'Regenschirmkampf' erlernen muss, oder ... ?
gruß hafis
und es muss mir keiner erzählen, dass ich dazu erst den 'Regenschirmkampf' erlernen muss, oder ... ?Du weißt ja nicht, welchen Dan die Frau im Regenschirm-und-Fächer-Kung fu hatte. Oder welch kompromisslose SV-mit-Alltagsgegenständen-Kurse sie in den letzten 12 Monaten besucht hat.
Muss ja sowas gewesen sein. Sonst, und das wissen wir doch alle, wäre sie vor Angst wie gelähmt gewesen und hätte gar nicht gewusst, wie sie das Ding überhaupt anfassen soll. Geschweige denn, dass sie damit irgendwas getroffen hätte.
Naja, zum Glück wars ja gestellt. Sonst hätte sie auch noch den Aufbaukurs gebraucht.
Pyriander
26-05-2013, 12:01
Ich beschäftieg mich mit Selbstverteidigung, Gewaltschutz und Sport hauptberuflich. Ich finde es eine unendliche Frechheit, mir und anderne bemühten seriösen anbietern zu unterstellen, nur weil wir in Vollzeit und professionell uns mit dem Thema beschäftigen, wir automatisch nicht mehr das Wohl unserer Trainees im Sinne hätten (im gegensatz zum Feierabend-Trainer, für den es nur ein Zusatzverdienst ist).
So ein Blödsinn! Was habt Ihr für eine Vorstelluing von Beruf? Genau wie es noch Ärzte gibt, die Patienten wirklich heilen wollen, gibt es auch Trainer, die Ihren Beruf (im Sinne von Berufung) gut ausüben wollen - und es ist auch marktwirtschaftlich, wenn man langfristig denkt und einfach alles tut, um dir Kunden langfristig wirklich so gut wie möglich zu versorgen - und nicht verarscht oder ihnen erzählt was sie hören wollen.
Ihnen nur zu sagen, was sie hören wollen, das funktioniert kurzfristig vielleicht, aber irgendwann kommen Leute dahinter und das schlägt dann zurück - man schaue nur an die Mengen ehemaliger EWTO Mitglieder und was die so über die Organisation und deren KK sagen...
... Und da wir bei SV sowieso eher im Traumverkaufsgewerbe sind (wer kommt schon mal in ne lebensbedrohliche "SV-Situation"?
.
Polizisten, Rettungssanitäter, Security Personal, junge Leute, die viel in Diskos abhängen, Betreuer von gewalttätigen Jugendlichen, Krankenpfleger, Psychatriepfleger...
nicht immer lebensbedrohlich, aber muss ja gar nicht so schlimm kommen, um unangenehm zu sein...
und manchmal auch normale Leute, die zufällig gerade am falschen ort sind, anderen helfen wollen usw. ...
Es ist eher selten, aber es kommt vor. Nicht so, dass man sich unbedingt darauf vorbereiten muss, aber wenn man auch noch Spaß daran hat, warum nicht (und Training macht schließlich verdammt viel Spaß...!!)
Bei uns findet sich z.B. keinerlei Werbung in irgendeinem Sinne:
"Die Welt wird immer schlimmer"
"Heutzutage ist Gewalt immer mehr..."
"Frauen werden häufig Opfer von..."
"Kinder werden ja ständig vom bösen Fremden bedroht, mitgenommen zu werden..."
da bin ich ziemlich sicher: www.intense-training.de (http://intense-training.de)
Sagt mir Bescheid, wenn dort etwas falsch und doof ist, gerne auch öffentlich. Dann könnt ihr auch öffentlich gucken, ob es geändert wird, oder nicht. Oder darüber diskutieren, ob es Sinn macht oder nicht.
DeepPurple
26-05-2013, 12:52
@Pyriander
Tadellose Seite, keine Frage.
Zur "Angstmacherei":
Ich hab mich teilweise auch geärgert, als andauernd auf der "zunehmenden Gewalt" rumgehackt wurde. Wichtig ist aber der psychische Aspekt: Wer sich selbst unsicher und gefährdet fühlt, tut sich damit vielleicht was gutes.
Und sportliche Betätigung ist eh nie verkehrt.
amasbaal
26-05-2013, 14:22
Rational-statistisch gesprochen, wäre für die weitaus meisten Menschen, gerade die jungen Männer, ein Verkehrssicherheitstraining der sinnvollere Weg, um reale Gefahren für Leib und Leben zu verringern. Aber das ist, zugegeben, nicht annähernd so cool wie die Vorstellung, böse Buben im Dutzend vertrimmen zu können. Ich hab dafür vollstes Verständnis. Man sollte sich bloß nicht einreden, das sei rational, oder die Aufwand-Nutzen-Bilanz sei auch nur halbwegs ausgeglichen.
In diesem Sinne: Habt einfach Spaß. :D
:klatsch:
Du weißt ja nicht, welchen Dan die Frau im Regenschirm-und-Fächer-Kung fu hatte. Oder welch kompromisslose SV-mit-Alltagsgegenständen-Kurse sie in den letzten 12 Monaten besucht hat.
Muss ja sowas gewesen sein. Sonst, und das wissen wir doch alle, wäre sie vor Angst wie gelähmt gewesen und hätte gar nicht gewusst, wie sie das Ding überhaupt anfassen soll. Geschweige denn, dass sie damit irgendwas getroffen hätte.
Naja, zum Glück wars ja gestellt. Sonst hätte sie auch noch den Aufbaukurs gebraucht.
:rotfltota
glück gehabt, dass die dame nicht mit machete, pfefferspray und teleskopschlagstock unterwegs war, weil das ja inzwischen die sinnvolle mindestbewaffnung in unseren städten zu sein scheint, wenn man so manche aussagen in manchen threads ernst nimmt.
gut, dass du hier gelandet bist.
die ganzen sv-debatten sind ja so was von öööööööde.
@Pyriander
Euren Internetauftritt finde ich absolut gelungen - dass kann ich auf jeden Fall von meiner Seite aus schon einmal feststellen. Tipp: Dort, wo du "Untersuchungen" erwähnst, sollte da auch ein Link zur Nachvollziehbarkeit sein, wenn es z. B. um Sinn/Unsinn von Gegenwehr geht.
Wo ich ein bisschen "ins Trudeln" komme ist, dass du "Selbstschutztrainer" als deinen Hauptberuf angibst. Ist das tatsächlich ein Ausbildungsberuf? Ich habe da nichts finden können. By the way: Wenn du Facebook hast, würde mich mal deine Meinung HIERZU (https://www.facebook.com/SelbstschutzcenterAue) interessieren... ebenfalls ein Selbstschutztrainer.
Im Übrigen finde ich es auch nicht schlimm, für seine KK zu werben - sofern sich das im Rahmen hält. Außerhalb des Rahmens ist es m. E., wenn absoluter Nonsens dazu kommt, was z. B. in Richtung Unbesiegbarkeit und in unzulässigen Kontexten (SV = Sicherheit) geht.
Zum Thema selbst: Der "Denkanstoß", jeder könne letztlich Opfer einer Gewalttat werden, korrespondiert nicht mit der Realität. Fakt ist: Nicht jeder wird Opfer einer Gewalttat, genauer gesagt werden auch nur die wenigsten Menschen Opfer von Gewalttaten. Das wir anders empfinden zeigt, wie "gut" Medien funktionieren. Daher ist es auch überhaupt kein Argument für oder gegen das Betreiben einer Selbstverteidigung. Es ist aber ein klares Indiz für eine Panikmache, denn wenn aus der Ausnahme eine Regel formuliert wird, bedeutet das zumindest für mich: Aufpassen!
Da würde es schon eher passen, einen Kochkurs zu belegen, denn damit haben die meisten Menschen zu tun.
Der "Denkanstoß", jeder könne letztlich Opfer einer Gewalttat werden, korrespondiert nicht mit der Realität.
Wieso das? Im Konjunktiv ist die Aussage vertretbar.
Fakt ist: Nicht jeder wird Opfer einer Gewalttat, genauer gesagt werden auch nur die wenigsten Menschen Opfer von Gewalttaten. Das wir anders empfinden zeigt, wie "gut" Medien funktionieren. Daher ist es auch überhaupt kein Argument für oder gegen das Betreiben einer Selbstverteidigung. Es ist aber ein klares Indiz für eine Panikmache, denn wenn aus der Ausnahme eine Regel formuliert wird, bedeutet das zumindest für mich: Aufpassen
Wie gesagt: die Medien spiegeln eben regelmäßig die latenten Emotionen in uns wieder. Diese intimen Schwächen, die jeder besitzt, aber seinen Mitmenschen nie offenbaren würde. Wer "Erfolg" iSv breitem Interessentenkreis erzielen möchte, bedient sich dieser instrumentalen Manipulation. Um einen sachlichen Faden herum wird anhand von gängigen Vorurteilen eine Scheinrealität suggeriert, Betrachter erkennen sich scheinbar wieder - schon ist Interesse geweckt. So schrecklich ist das doch gar nicht. Seht euch doch nur den Wahlkampf an... um ein vielfaches unmoralischer (weswegen hierzu natürlich kein weiterer Bezug stattfinden soll;)).
Die Frage ist doch: was ist das größere Übel - Menschen über Ängste zu ködern oder ihnen mit schmissigen Worten und billigen Tricks das Gefühl der Unbesiegbarkeit zu vermitteln (auch ein leicht zu entfachendes Gefühl, weil es unseren Wünschen nahekommt)?
Es bleibt immer, dass die Wahrheit und die eigentliche Qualität im Unterricht erkennbar wird. Bei Werbeaktionen kann ich da einiges verzeihen.
tornadokicker
27-05-2013, 23:44
Rational-statistisch gesprochen, wäre für die weitaus meisten Menschen, gerade die jungen Männer, ein Verkehrssicherheitstraining der sinnvollere Weg, um reale Gefahren für Leib und Leben zu verringern.
Alkohol verbieten wäre weit effektiver zum Schutz der Gesellschaft. Alkohol fordert jährlich genauso viel Todesopfer wie Amokläufe an Schulen.
Ich finde es eine unendliche Frechheit, mir und anderne bemühten seriösen anbietern zu unterstellen
Wenn man sein Angebot "Anti-Terror-Kampf" nennt, dann geht es um den Verkauf eines Sicherheitsgefühls. Das ist nicht besser, aber auch nicht schlechter als die Arbeit der EWTO.
Im Kampfsport geht es um Spiel, Spaß und Spannung. Das ist ein Produkt, je besser die Verpackung, umso höher die Bezahlung.
brandenburger
28-05-2013, 00:04
"Zudem fordert die GdP eine breite gesellschaftliche Debatte zur Ächtung von Gewalt. "Die zunehmende Bereitschaft von Teilen der Gesellschaft zur Anwendung selbst brutalster Gewalt trifft nicht nur die Polizei, sondern sie kann jeden treffen."
schreiben die Cops:
Gewerkschaft der Polizei in Unna (http://www.gdp-unna.de/index.php?page=1148805671&f=1&i=210705354&s=1148805671)
Alles Propaganda oder was?
Alkohol verbieten wäre weit effektiver zum Schutz der Gesellschaft. Alkohol fordert jährlich genauso viel Todesopfer wie Amokläufe an Schulen.
Ich lehn mich mal aus dem Fenster und behaupte Alkohol fordert sogar das eine oder andere Opfer mehr. :)
tornadokicker
28-05-2013, 00:16
Das ist die Polizei. Die wollen ihre Macht steigern.Die sind genauso zuverlässig wie Politiker.
Gibt es Zahlen, dass U-Bahn-Schläger mehr Menschen töten als Nikotin?
Die Polizei sagt auch: "Es gibt immer mehr Kinder*****grafie im Internet". Dann wird eine Vorratsdatenspeicherung erlassenj. Die Daten gehen zu 99 % an Abmahnanwälte, das Thema KP wird nicht mehr erwähnt, bis man die nächste Gesetzesverschärfung plant.
brandenburger
28-05-2013, 00:24
Soll sich halt jeder sein eigenes Bild machen ;)
Wem kann man mehr glauben der Polizei oder den Forenschlaubergern :rolleyes: ???
Felix Kroll
28-05-2013, 00:34
Soll sich halt jeder sein eigenes Bild machen ;)
Wem kann man mehr glauben der Polizei oder den Forenschlaubergern :rolleyes: ???
das kommt darauf an.
sind sie gewerkschaftsmitglieder?
tornadokicker
28-05-2013, 01:19
Soll sich halt jeder sein eigenes Bild machen ;)
Wem kann man mehr glauben der Polizei oder den Forenschlaubergern :rolleyes: ???
A: Was fordert mehr Todesopfer, die staatlich legalen Drogen Alkohol und Nikotin, oder die staatlich verbotenen Drogen wie Heroin/Crack/Krokodil?
B: Was fordert mehr Todesopfer: Das Profiboxen, oder illegale Käfigkämpfe ohne Regeln?
C: Wer missbraucht mehr Kinder? Pfarrer und Lehrer, oder Geisteskranke Kriminelle?
Fragen, die man nicht eindeutig beantworten kann ...
brandenburger
28-05-2013, 01:24
Nur für dich:
Zitat von brandenburger
Soll sich halt jeder sein eigenes Bild machen :D
Pyriander
28-05-2013, 02:06
@Pyriander
Euren Internetauftritt finde ich absolut gelungen - dass kann ich auf jeden Fall von meiner Seite aus schon einmal feststellen. Tipp: Dort, wo du "Untersuchungen" erwähnst, sollte da auch ein Link zur Nachvollziehbarkeit sein, wenn es z. B. um Sinn/Unsinn von Gegenwehr geht.
Vielen Dank! Du meinst sicher im Zusammenhang mit Frauen-SV? Macht Sinn
Wo ich ein bisschen "ins Trudeln" komme ist, dass du "Selbstschutztrainer" als deinen Hauptberuf angibst. Ist das tatsächlich ein Ausbildungsberuf?
Nein, das ist natürlich kein Ausbildungsberuf; aber es gibt ja durchaus berufliche Tätigkeiten, die nicht aus einer beruflichen oder Schulischen Ausbildung münden - ich hab halt bei allen Trainern hingeschrieben, womit die sonst hauptsächlich ihre Zeit verbringen, und damit verbringe ich eben meine Zeit, das ist meine Arbeit.
Ich habe da nichts finden können. By the way: Wenn du Facebook hast, würde mich mal deine Meinung HIERZU (https://www.facebook.com/SelbstschutzcenterAue) interessieren... ebenfalls ein Selbstschutztrainer.
Hm, sieht man ja nicht viel, wirkt auf mich erst mal recht krude; wenig Infos, seltsame Bilder?!?
Wenn man auf die Homepage schaut und Bilder aus dem Training sieht, reicht mir das Bild mit dem Messer um traurig den Kopf zu schütteln.
Ich vermute ein bisschen, dass Du damit andeuten willst, dass jeder Hans und Franz sich Selbstvert.Trainer oder ähnlich nennen kann ob mit oder mit ohne Kompetenz?!?
Zum Thema selbst: Der "Denkanstoß", jeder könne letztlich Opfer einer Gewalttat werden, korrespondiert nicht mit der Realität. Fakt ist: Nicht jeder wird Opfer einer Gewalttat, genauer gesagt werden auch nur die wenigsten Menschen Opfer von Gewalttaten. Das wir anders empfinden zeigt, wie "gut" Medien funktionieren.
Die meisten werden nie Opfer einer Gewalttat; mein Eindruck ist allerding, dass rein kognitiv die Leute, also die Leute im Training meine ich, das auch vorher zu wissen. Erlebst Du das anders von Menschen, die neu ins Training bei Dir kommen?
[
Karate und ich: Braucht man Selbstverteidigung? (http://kampfmuffin.blogspot.de/2011/10/braucht-man-selbstverteidigung.html)
Da nahezu jede Schule KK/KS mit Selbstverteidigung wirbt und (mehr oder weniger) darauf hinweist, dass es immer gefährlicher wird in unserem Land, fand ich diesen Beitrag recht lesenswert.
Als Frau hat mich natürlich das Fazit brennend interessiert.
Sehr spannend finde ich, dass die Opfergefährdung nicht einmal ansatzweise so hoch ist, wie man - nach lesen vieler KK/KS Websites oder Büchern aus dem Wing Chun Bereich - annehmen sollte.
Das Geschäft mit der Angst scheint sich leider zu lohnen.
Gerne würde ich ähnliches aus Sicht eines Mannes lesen.
Vielleicht kann jemand was dazu schreiben oder verlinken.
Gruß
Yen Li
Natürlich ist es nicht warscheinlich in eine solche Rolle zu geraten
aber durch persönliche Erfahrung kann ich sagen dass die bedrohung
dennoch durch aus real ist. Selbst wenn man nicht selber Attakiert oder
belästig wird bietet einem eine SV auch die möglichkeit anderen die Hilfe
benötigen zu helfen. Dies beginnt schon bei Mobbing Attacken die durch
aus sehr häufig vorkommen und hören bei harten Schlägerein auf. Also meiner
Meinung nach Lohnt sich eine SV auf jedenfall auch wenn Statistiken etwas
anderes sagen.
Ich jedenfalls habe kein Interesse mich von Straßenschlägern wehrlos verprügeln zu lassen nur weil mir Statistiken etwas anderen sagen.
Gruß
Nico
Meiner Meinung nach braucht man SV im Leben. Man braucht keinen Kampfsport/Kampfkunst, aber SV ist wichtig. So ähnlich wie eine Brandversicherung oder ein Airbag. Fraglich ist nur, was SV ist, wie man sich vorbereitet und welchen Aufwand man treiben will.
Dabei sollte man auf dem Teppich bleiben. Wenn man sich die PKS ansieht, auch die Zeitreihen, erkennt man, daß die Gewaltkriminalität in Deutschland relativ gering ist und seit vielen Jahren kaum mehr steigt, teilweise sinkt. Sehr gering an Zahl sind die schweren Formen der Gewaltkriminalität. Allerdings: kriminelle Angriffe können zu schweren psychischen Problemen führen, die weit über materielle oder körperliche Schäden hinausgehen. Man erlebt ein völliges Ausgeliefertsein, einen Einbruch in intime Bereiche, was einen dauerhaft verunsichern kann. Daher ist für mich SV wichtig, auch wenn ich die geringe Eintrittswahrscheinlichkeit von Fällen bedenke. Ich lasse mich ungern von anderen steuern, daher habe ich irgendwann entschieden, daß so etwas nicht passieren wird. Es reicht mir, wenn ich legalen Zwängen nachkommen muß.
Kriminalität stellt also trotz geringer Eintrittswahrscheinlichkeit von Schäden für mich ein genügend hohes Risiko dar, mich damit zu beschäftigen, weil im Zweifel der Schaden sehr hoch ist. Das ist wie bei der Kernkraft oder, anders rum, beim Lotto. Wieso zahlen jede Woche Leute fleißig Geld an die Lotterie, bei Siegeschancen von 1:20 Millionen oder so? Weil es relativ wenig kostet und im (extrem seltenen) Erfolgsfall viel bringt. Rational betrachtet wäre es vielleicht sinnvoller, mit dem Lottogeld einen Sparplan zu machen.
Außerdem gibt es noch eigene anekdotische Erlebnisse, die statistisch irrelevant sind, aber einen in gewisser Weise beeinflussen. Die Chance, ermordet/totgeschlagen zu werden, ist bekanntermaßen sehr gering (ca. 600 vollendete Fälle plus ca. 2000 Versuche in Deutschland pro Jahr, bei 82 Mio. potentiellen Opfern), trotzdem kann ich nicht von der Hand weisen, daß die Tochter eines Freundes meines Vaters ermordet wurde. Es wollten schon mal Leute im Haus, wo ich wohne, in Wohnungen einbrechen, im Haus meiner Eltern wurde schon mal in Wohnungen eingebrochen, jemand wollte mich schon mal aus dem Auto zerren und ein paar mehr Erlebnisse, die mich überzeugen, ich brauche SV. Kampfsport/-kunst mache ich deswegen nicht (mehr).
dirtrider4life
28-05-2013, 10:09
Ich jedenfalls habe kein Interesse mich von Straßenschlägern wehrlos verprügeln zu lassen nur weil mir Statistiken etwas anderen sagen.
Mir geht es ähnlich, es geht ja auch nicht immer gleich um tödliche Gewalt es sind ja auch oft nur so Geschichten "was guckst du..." usw..
Die Geschichte mit der Polizeistatistik ist in meinen Augen auch nur die halbe Wahrheit und nicht so 100% aussagekräftig weil die Dunkelziffer auch immens hoch ist.
Nicht jeder der am Wochenende bei einer Pöbelei/Konflikt/Hauerei eine kassiert zeigt sowas auch an.
Also die Leute wo ich das gesehen hab da kam das in den seltensten Fällen zur Anzeige.
Da wurden die Verhältnisse kurz geklärt und dann war der Fall mehr oder minder erledigt.
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