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Vollständige Version anzeigen : Schnelle, dynamische Tritte - Tipps



Cillura
28-05-2013, 07:54
Hallo ihr Lieben,

der Trainer hatte gestern seinen guten Tag und hat sich mal unsere Kata bis ins Detail angesehen (Krümelkackerei vom Feinsten :D) und auch viel Korrektur und gute Kritik gehabt. Letztlich zeichnet sich bei mir folgendes ab. Es besteht ein krasses Missverhältnis zwischen Arm- und Beintechniken. Die Armtechniken kommen schnell und dynamisch und mit dem entsprechenden Zack. Aber die Beintechniken sind … naja, lahm. Allerdings nicht der komplette Tritt, sondern nur die Stelle, bis das Bein/Knie angehoben ist. Das Schnappen des Unterschenkels in den Tritt hinein, ist so schnell, wie es sein soll. Aber der Anfang ist eher lahm. Das ist mir auch schon bei meinem Einzeltraining aufgefallen. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich meinen A**** nicht hoch bekomme. In diesem speziellen Fall das tretende Bein. Es fühlt sich an wie festgewurzelt. Wenn das Knie dann aber erstmal oben ist, klappt der Tritt dann auch schnell. Ähnlich verhält es sich beim „schnellen“ vorwärts und rückwärts Gehen. Es fühlt sich genauso lahm und klebend an, wie der Anfang der Tritte. Es ist irgendwie eine gleichförmige lahme Bewegung. Zumindest im Verhältnis zu den Armtechniken gesehen.

Ich habe selbstverständlich auch Hausaufgaben bekommen :D Hauptsächlich handelt es sich um Tritte aus einem sehr tiefen Stand heraus, um die Muskeln entsprechend zu schulen. Denn so wie es aussieht, liegts wohl an der etwas mangelhaft ausgebildeten Muskulatur. Ja, ich gebe zu, ich war etwas faul, was das Tritttraining angeht. :o Aber alles Reden hilft da nicht, nur üben, üben, üben. :)

Hat jemand noch andere Tipps, wie ich Dynamik und Schnelligkeit in die Sache rein bekomme? Ich hatte mal irgendwo nen Beitrag oder ein Video zu diesem Thema gesehen. Aber leider finde ich es nicht mehr und hatte damals auch nicht die Zeit, mir alles anzusehen. Ich glaub es war ein Video, wie man „Kime“ in seine Beintechniken rein kriegt. Und ich denke das ist das, was mir fehlt. Bei mir sind die Muskeln die ganze Zeit gleich doll angespannt. Es fühlt sich zumindest so an. :(

Danke und Grüße,
Cill

bugei
28-05-2013, 08:18
Bei mir sind die Muskeln die ganze Zeit gleich doll angespannt. Es fühlt sich zumindest so an. :(

Genau das könnte das hüpfende Komma sein. Mit angespannten Muskeln kriegst Du einfach keine schnellen Bewegungen hin

Cillura
28-05-2013, 08:23
Genau das könnte das hüpfende Komma sein. Mit angespannten Muskeln kriegst Du einfach keine schnellen Bewegungen hin

Ja, ich weiß. Aber irgendwie kann ich die Spannung nicht lösen, bis das Knie für den Tritt entsprechend angehoben ist. Mglw. ist die Muskulatur tatsächlich so wenig ausgebildet, dass ich "die gesamte Kraft" nur fürs Stehen brauche. Ich krieg einfach diese Lockerheit, die es für schnelle Bewegungen benötigt, nicht hin (noch nicht). Ist irgendwie frustrierend, seine Fehler zu kennen, sie aber nicht abgestellt zu kriegen. Was das angeht, ist Karate echt doof.

Sensei-T
28-05-2013, 08:30
[...] Ist irgendwie frustrierend, seine Fehler zu kennen, sie aber nicht abgestellt zu kriegen. Was das angeht, ist Karate echt doof.

Sorry: das hat mit Karate (allein) nichts zu tun. Zieht sich durch das Leben und ist (BITTE, BITTE, BITTE: nicht persönlich nehmen) ein Beweis dafür, dass die nötige Erfahrung fehlt.

Gruß gen Chemnitz,
T

Sensei-T
28-05-2013, 08:33
Welche Muskulatur ist dein Meinung nach denn für das Anziehen des Beines verantwortlich, welche spielt dabei 'ne Rolle?

Cillura
28-05-2013, 08:44
Sorry: das hat mit Karate (allein) nichts zu tun. Zieht sich durch das Leben und ist (BITTE, BITTE, BITTE: nicht persönlich nehmen) ein Beweis dafür, dass die nötige Erfahrung fehlt.

Gruß gen Chemnitz,
T

:D Ja, ist mir alles bekannt. Ändert aber nichts daran, dass es nervt. Kaum ist eine Baustelle behoben, findet man die nächste. Und je weiter man kommt, desto mehr Details findet man und will es verbessern. Und kaum ist das verbessert, findet man wieder was. :ups: :D Mir ist das halt beim Karate bisher am stärksten aufgefallen. :)



Welche Muskulatur ist dein Meinung nach denn für das Anziehen des Beines verantwortlich, welche spielt dabei 'ne Rolle?

Hm .... Anziehen des Beins ... vordere Hüftmuskulatur und untere Bauchmuskulatur. 100% genau weiß ichs nicht. Aber rein von der Logik her, würde ich in diese Richtung tendieren, denn das sind ja die Muskeln, die sich zusammenziehen müssen, damit das Bein hoch kommt.



Edit: :gruebel: Wenn ich so drüber nachdenke, fallen mir haufenweise ekelhafte Kräftigungsübungen für diese Muskeln ein. :teufling: Manchmal glaub ich, dass du das mit Absicht machst. :teufling: Oh Gott, ich seh schon den Muskelkater winken. Du hast teilweise so ne liebevolle Art wie mein Trainer, liegt das vielleicht am Name? :verbeug:

kanken
28-05-2013, 08:57
@Cill
Leider können wir hier nicht helfen. Wenn du schreibst, dass du eine "erhöhte Spannung" in der Muskulatur hast muss man das zuersteinmal objektivieren, d.h. man muss entsprechende Muskeltests machen, bzw. beurteilen ob du Probleme im LWS und/oder SIG-Bereich hast. Tiefes Stehen wird deine Probleme dann ggf. nur noch erhöhen, da du dadurch zusätzliche Belastung auf die Lendenwirbelsäule bringst und die Statikprobleme noch schlimmer werden.

Der M. ileopsoas ist der stärkste Hüftbeuger und kann durch verschiedene Ursachen "verkürzt" (=unter Spannung) sein, die gilt es zu beseitigen. Meistens liegen dann noch begleitende Probleme der Wirbelsäule vor. Aus meiner Erfahrung als Karatelehrer und Manualtherapeut sind es bei Karateka meistens "hypomobile artikuläre Dysfunktionen" der unteren Lendenwirbelsäule und des SIG (Sacroiliakalgelenks). Auslöser sind oft falsche Bewegungsmuster im Training (siehe bei dir "tiefer Stehen").

Stehende Säule, Yoga und funktionale Bewegung im Karate selbst sind der Schlüssel um das zu beheben.

An Deiner Stelle würde ich mir einen guten Osteopathen (mit zusätzlicher Heilpraktikerausbildung, damit er an der Wirbelsäule manipulieren darf) suchen, wird mittlerweile sogar von einigen Krankenkassen übernommen (von den Privaten eh).

Bauchmuskelübungen verstärken evtl. auch Probleme im LWS-Bereich, das nur am Rande...

Grüße

Kanken

SKA-Student
28-05-2013, 09:17
Ich würde es (zumindest für Mae Geri) so angehen:

1. Aus normalem Stand (Shizentai) nur abwechselnd Knie hoch - richtig hoch. Oberkörper gerade halten und nicht dem Knie entgegenkommen, 10 langsam, 10 mittel, 10 schnell.

2. Aus einem nicht zu tiefen Zenkutsu oder entspannter "Kampfstellung" nur Knie nach vorne / hoch, Bein wieder zurück. Jede Seite 10 langsam, 10 mittel, 10 schnell.

Lockerheit kann man lernen, bei den meisten Leuten ist das kein medizinisches Problem, sondern Kopfsache. Üben, üben, üben, mit dem Fokus auf Lockerheit. Deswegen immer erstmal brutal langsam. Finde ich.
Ich seh das jetzt bei unseren neuen BJJ-Leuten, alles geben, volle Kraft, Angstanspannung, viel zu steif. Die lassen sich nicht nur leichter bewegen, sondern sind auch langsamer und nach 10 Minuten rollen total am Ende.

Cillura
28-05-2013, 09:21
@kanken

Oh Gott, ich hab jetzt erstmal die Hälfte deiner Begriffe gegoogelt. :ups: :D

Vor ab möchte ich dieses "tiefer Stehen" relativieren. Das war als reine Kräftigungsübung gedacht und ist nicht dauerhafter Bestandteil des Trainings. Ich weiß, es gibt (Shotokan-)Dojos, da wird dieses krankhafte tiefe Stehen geradezu gepredigt. Ich habs bei uns auf Wettkämpfen schon gesehen und es sah grausig aus. Wir stehen bei uns eigentlich "relativ" hoch. Für Shotokan-Verhältnisse eigentlich "zu hoch". Gerade auch, weil sonst dieses dynamische Arbeiten fast gar nicht geht. Wenn wir "tiefer stehen" dann ist das auch immer mit einer Beugung der Kniee verbunden. Der Stand wird nicht einfach nur weiter/länger gemacht. Bitte also hier nicht falsch verstehen oder überbewerten. Ich kann es nur sehr schlecht in Textform beschreiben.

Was die LWS angeht kann ich dir sagen, dass damit alles i.O. ist. Hatte erst vor kurzem einen umfangreichen Check beim Arzt, wo dahingehend alles geprüft und für i. O. befunden wurde. :)

Trotzdem danke für deine Sorge und die Hinweise. Wenn sich nach einigen Übungseinheiten nix tut, kann ich das ja immer noch zusätzlich abchecken lassen. Aber ich fühle mich jetzt nicht irgendwie "krank" oder habe Schmerzen oder so. Ist alles normal. :)


Ich denk bei mir ist es einfach mangelnde Übung. Denn ich war in den letzten Monaten sehr faul, was Tritte angeht. :D


@SKA-Student

Ich werd mal mit den von dir vorgeschlagenen Geschwindigkeiten üben. Vor allem Knie-Anheben. Hat bei mir bei den Armtechniken auch funktioniert. :)

bugei
28-05-2013, 09:42
Vielleicht hilft Dir ja ein Blogeintrag von Tom ein bißchen Licht ins Dunkel Deiner Probleme zu bringen. Er beschäftigt sich zwar nicht explizit mit dem Anheben des Beines beim Treten, aber ich persönlich finde ihn sehr interessant

Denk- und Bewegungsmuster... (http://www.judo-blog.de/wordpress/technik/denk-und-bewegungsmuster-als-schlussel-zum-verstandnis-des-judo-2/#more-140)

Er wird Dir zwar sicher keine konkreten Lösungen liefern, aber Denkansätze sind durchaus drin ;)

BUJUN
28-05-2013, 10:03
Zum Üben: Stand einnehmen und hoch / runter / vor / zurück wippen. ( Beckenboden )

Generell: Füß wird ABGESTOSSEN ( nicht Knie hoch gezogen )

Cillura
28-05-2013, 10:05
Danke, den Beitrag hab ich schon gelesen. :)

Und letztlich zeigt es mir wieder, dass ich in meinen Bewegungen insgesamt lockerer werden muss. Letztlich ist es ja auch genau das, was mich daran hindert, schnell zu treten. Der zu sehr angespannte Muskel. Erkannt hab ich das schon. Bewusst ist es mir auch. Nur umsetzen muss ich es noch. Also hilft nur üben, üben, üben und dabei immer schön locker blieben. Vielleicht ist das mal was für nach dem Training, wenn man schon ausgepowert ist, und keine Kraft mehr hat alles anzuspannen :)

Sensei-T
28-05-2013, 10:20
[...]

Aber ich fühle mich jetzt nicht irgendwie "krank" oder habe Schmerzen oder so. Ist alles normal. :)
[...]

Das muss man bei den angemerkten Posten von kanken auch nicht zwangsläufig. Das ist, wie soll ich sagen, ein mitunter schleichender Prozess. Irgendwann schlägts um und es kommen Bewegungs-"störungen".

Bsp: Ich hatte im letzten Jahr kurz vor der Prüfung meiner Schützlinge bei denen ich auch noch Partner sein sollte, das Gefühl, kraftlos im rechten Beinen zu sein, konnte mir das erst nicht ganz erklären, da ich mich ansonsten ganz gut fühlte, bekam aber das Bein zum Mae-Gern nicht hoch und knickte im Knie beim Absetzen immer nach außen. Nach zwei Wochen etwa kamen dann doch zeihende Schmerzen dazu, die vom LWS-Bereich über den M. glat. Max. in den Oberschenkel ausstrahlten. "O Gott" hab ich gedacht, "was is dat denn?". Ich auf dem Sommerlehrgang zu jemandem, der sich mit Kinesiologie und Muskelcoaching befasst. Der schickte mich zum Osteopathen, der sich an mir ausgelassen hat. Was soll ich sagen... die Wirbelsäule rappelte von oben nach unten durch, in meiner LWS wurden die Wirbel auch zurechtgerückt, nach ein bis zwei Tagen - keine Wunder, aber mit dem richtigen "Dreh" an der richtigen Stelle und der "Spuk" war vorbei.

Viel Erfolg.

BTW: Was mache extra?

EDIT:


[...]Du hast teilweise so ne liebevolle Art wie mein Trainer, liegt das vielleicht am Name? :verbeug:

Danke ;) - halt "der mit dem Hammer" :teufling:

Cillura
28-05-2013, 10:26
Das streite ich ja auch gar nicht ab. (Doch ich glaub das hab ich :D ) Ich werds einfach mal beobachten und bis dahin erstmal versuchen diese nervige Vorspannung/Verspannung los zu werden. Zum Arzt latschen kann ich dann immernoch mal. Auch wenn ich schon war und der gesagt hat, dass alles OK ist. :rolleyes: Ich hasse Ärzte*. :rolleyes:



Danke ;) - halt "der mit dem Hammer" :teufling:

So muss es wohl sein :D



*Verallgemeinerung, die sich auf alle med. Berufe erstreckt. :)

kanken
28-05-2013, 10:47
Wenn du eine "Verspannung" spürst solltest du nachschauen lassen wo sie herkommt. Die hat eine Ursache.
Nur mal so interessehalber: Wo spürst du denn eine "Verspannung"? Der wichtigste Muskel zum Bein hochziehen bei Tritten ist der Ileopsoas, der ist auch wichtig für die Initialbewegung des hinteren Beins beim Nachvornegehen aus dem Zenkutsu-dachi.

Krank fühlt man sich bei "Blockaden" übrigens auch nicht zwangsläufig, die Verspannung des Muskels reicht z.B. schon als Symptom. Wie gesagt, ab zum Osteopathen...

Grüße

Kanken

Cillura
28-05-2013, 11:42
Hm ... ich versuchs mal zu beschreiben …

Als Bsp. nehmen wir mal Mae Geri aus ZK. Dabei fühlt sich das hintere Bein im Bereich des Oberschenkels (hauptsächlich Vorderseite) angespannt an – nicht verkrampft. Nach einigen Kicks dann auch zusätzlich die vordere Oberschenkelmuskulatur des vorderen Beins.

Wenn ich in einem höheren lockeren Kampfstand stehe, dann fühlt es sich nicht so an. Schneller Kicken kann ich da trotzdem nicht.

Für noch detailiertere Beschreibungen müsste ich jetzt hier ewig kicken und genau beobachten. Geht grad nicht, das würden die Kollegen seltsam finden :D



Nen Osteopath hab ich in der Nähe, ich werd mich mal erkundigen. Bei meinem Bürorücken ists vielleicht auch generell nicht verkehrt. Vielleicht können die mir auch mehr helfen als mein Arzt. :)

Stefan1990
28-05-2013, 11:53
Generell mehr tiefe Stände üben, damit du dich daran gewöhnst und nicht verkrampfst, weil es unbequem ist ?

Kiba-Dachi, schön tief, dass du quer über die Oberschenkel einen Bo-Stock legen kannst, ohne, dass er runterfällt. Und wenn doch... denk dir halt eine passende Strafe aus :D

morphopos
28-05-2013, 11:59
Unser Trainer hat mal ein ganz gute Übung ins Zirkel(kraft)training eingebaut: ein Kasten wurde in entsprechender Höhe aufgebaut. Nun galt es möglichst oft auf ihn zu springen und wieder auf den Boden (mit Matte) zu springen - hin und her. Besonders wichtig ist dabei das Kontakt zur Matte minimal wird. Sobald Bodenkontakt wieder abspringen. Damit sollte trainiert werden, das wir unsere Beine schneller zu Tritten anheben können. Allein durch das schnelle Wiederabspringen bekommt eine intiutive Lockerheit in die Beine, die einen schneller werden lässt.

Cillura
28-05-2013, 12:45
KB stehen ist jetzt nicht so das Problem. Auch nicht längeres Stehen in den anderen Ständen. Ist eigentlich recht bequem. Außerdem hilft stehen ja jetzt nicht wirklich beim Gehen/Kicken. :D

Das mit dem Hüpfen auf Kästen hab ich mal im Kumite-Training gesehen. Die hatten dafür die Stepper vom Step-Aerobic geklaut. Die Damen waren nicht sehr erfreut darüber. :D Mal guggen ob das was nutzt. Probieren kann ichs ja. :)

Vegeto
28-05-2013, 12:59
Ich würde empfehlen:

- dynamische Dehnübungen ohne vorher ausgiebig aufgewärmt zu sein
- plyometrisches Training
- Foam Roller (Self-myofascial-release) um Verklebungen/Verspannungen zu lösen

Vegeto
28-05-2013, 13:02
@Kanken

Stehende Säule [...] sind der Schlüssel um das zu beheben.
Kann man die stehende Säule denn einfach machen ohne von einen Qi Gong Lehrer angeleitet zu werden? Anleitungen dazu gibts im Internet ja zuhauf?

ThiS
28-05-2013, 13:02
Unser Trainer hat mal ein ganz gute Übung ins Zirkel(kraft)training eingebaut: ein Kasten wurde in entsprechender Höhe aufgebaut. Nun galt es möglichst oft auf ihn zu springen und wieder auf den Boden (mit Matte) zu springen - hin und her. Besonders wichtig ist dabei das Kontakt zur Matte minimal wird. Sobald Bodenkontakt wieder abspringen. Damit sollte trainiert werden, das wir unsere Beine schneller zu Tritten anheben können. Allein durch das schnelle Wiederabspringen bekommt eine intiutive Lockerheit in die Beine, die einen schneller werden lässt.

Klingt nach klassischem Reaktivkrafttraining.
Das ist sicher gut und wichtig (machen wir jedes Training, also bitte nicht Falsch verstehen), aber inwiefern einen das lockerer machen soll ist mir schleierhaft.

Ich würde da kanken recht geben. Wenn es eine Blockade ist, sollte die sofort gelöst werden. Ich hatte eine im ISG und hab das nicht bemerkt. Dann schwoll mein Knie an, ich bekam Rückenschmerzen, zu guter Letzt konnte ich kaum noch atmen.
Bei der Therapie war dann über Ultraschall, Reizstrom und sogar (!) Bioimpedanz alles dabei und nichts hat geholfen. Bis ich durch Zufall jemanden kennengelernt habe, der die Blockade dann behoben hat.
Ergebnis 3 Jahre Schmerzen und Stress durch Arztbesuche.
Nach der Entblockierung kam dann noch einmal 6 Monate Muskeltraining drauf um die Dysbalancen wieder auszugleichen.
Das macht also echt keinen Spaß...

Cillura
28-05-2013, 14:00
Hui, sind ja ganz schön viele Tipps zusammen gekommen. :) Ich werd mir das mal in Ruhe zu Gemüte führen und mir nen kleinen Trainingsplan ausarbeiten. Wäre ja gelacht, wenns mit den Kicks nicht besser werden würde.

Den Besuch beim Osteopathen werd ich auch mal überdenken. Hab ohnehin gelegentlich mal bisl AUB im Bürorücken. Vielleicht findet der auch gleich noch bisl mehr und machts mit weg. Kann also nicht schaden.

Danke @all. :)

kanken
28-05-2013, 14:59
@Kanken
Kann man die stehende Säule denn einfach machen ohne von einen Qi Gong Lehrer angeleitet zu werden? Anleitungen dazu gibts im Internet ja zuhauf?

Es gibt ja verschiedene Arten der stehenden Säule (selbst Zazen ist strenggenommen eine Variante davon). Das "Baumumarmen" ist lediglich die verbreiteste. Äußerliche Korrekturen sind dabei immer nur das Eine, das andere ist die "richtige " Arbeit im Geist, sprich die richtigen Visualisationen. Jetzt wird es wieder "tricky" da der Geist auch eher einem "Schmelztiegel" für Gedanken dienen sollte und der Atem führt. Man muss also über "gefühlten Atem" arbeiten und einem "alles ausfüllenden Geist" und das ist der Punkt wo man einen Lehrer braucht, der einem das zumindest einmal "live" erklärt. Außerdem sollte man die Position einnehmen, die einem das Üben auch ermöglicht. Das "Baumumarmen" ist nichts sofort etwas für jedermann. Wir fangen z.B. mit dem "Ballon unter Wasser halten" an, da das für Anfänger einfacher ist.

Wie gesagt, die Hauptarbeit liegt auf dem Geist, das Körperliche ist ein angenehmer Nebeneffekt des Stehens und der Entspannung durch den "richtigen" Umgang mit dem Geist. So wie man "Sitzen" (Meditation) nicht aus dem Internet lernen kann, so kann man "Stehen" auch nicht aus dem Netz lernen. Letztendlich ist eine Einführung darin nix großes und geheimnisvolles, macht aber dennoch den persönlichen Kontakt und 1-2 Stunden Training nötig. Ab dann kann man alleine zu Hause üben und sich ab und an in der Haltung korrigieren lassen.

Grüße

Kanken

Cillura
28-05-2013, 15:11
Danke für die Info zur Stehenden Säule. Aber ich denke das wäre ohnehin nichts für mich. A hab ich keine Zeit noch irgendwo zusätzlich was zu lernen - leider. B ist mir alles was in Richtung Yoga geht nicht so sympathisch. Irgendwie motiviert mich das nicht, das öfter zu machen. Weiß auch nicht warum, aber ist halt so.

Ich denk ich belass es erstmal bei ein paar wenigen Übungen (und nem Termin beim Osteopathen :D - irgendwie ist der Gedanke jetzt nicht so uninteressant). Danke :)

ThiS
28-05-2013, 15:50
Danke für die Info zur Stehenden Säule. Aber ich denke das wäre ohnehin nichts für mich. A hab ich keine Zeit noch irgendwo zusätzlich was zu lernen - leider. B ist mir alles was in Richtung Yoga geht nicht so sympathisch. Irgendwie motiviert mich das nicht, das öfter zu machen. Weiß auch nicht warum, aber ist halt so.

Ich denk ich belass es erstmal bei ein paar wenigen Übungen (und nem Termin beim Osteopathen :D - irgendwie ist der Gedanke jetzt nicht so uninteressant). Danke :)

Ich kann und will dir da natürlich nicht reinreden, aaaber... ;)
Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass sich das wirklich lohnt (zumindest für mich, und ich bin da ja noch unterhalb der "totaler Anfänger"-Stufe).
Zum einen -so blöd das klingt - für die Beinmuskulatur (ich mache 3 mal die Woche Kniebeugen (zwar nur mit dem 1,5 fachen meines Gewichts aber trotzdem) + laufen + normales Training - daher denke ich, dass ich ganz gut dabei bin was die Muskulatur angeht :p ) die einfach anders trainiert wird, und zum zweiten fürs Karate, weil sich damit einige Dinge in der Bewegungsmechanik anpacken lassen.

Inwiefern das gegen Blockaden hilft kann ich nicht sagen, dazu bin ich zu sehr Anfänger..

Und zeit technisch frisst das gar nicht so viel.. ich mach das morgens und abends jeweils ein paar Minuten..

kanken
28-05-2013, 15:55
AAARRRRGGGGH, Bilder in meinem Kopf...

ThiS
28-05-2013, 16:31
:D Hab ich dich damit gerade widerlegt:


Abstrakte Bilder sind nun die Grundlage für einen entspannten, funktionalen, Körper und einen entspannten Geist.
[...]

Quelle:Judo-Blog (http://www.judo-blog.de/wordpress/allgemein/bilder-prinzipien-techniken/#more-356)

Das wirkt auf mich jedenfalls nicht gerade entspannt :p

kanken
28-05-2013, 16:39
Nicht im geringsten hast Du mich widerlegt, ich habe keine abstrakten sondern sehr konkrete Bilder von Duschen und stehender Säule in meinem Kopf und das ist nicht entspannt...

ThiS
28-05-2013, 16:46
Nicht im geringsten hast Du mich widerlegt, ich habe keine abstrakten sondern sehr konkrete Bilder von Duschen und stehender Säule in meinem Kopf und das ist nicht entspannt...

:ups::ups:
Jetzt fällt mir die Doppeldeutigkeit erst auf!

Oh verdammt! Warte mal, dass mach ich mal unverfänglicher..

Wenn's mal wieder länger dauert..

EDIT: Aber ob's jetzt besser ist?!

Sensei-T
28-05-2013, 16:57
Sorry, ich konnte beim ersten Lesen deines Posts weiter oben auch nicht anders als :rofl: :D


[...]
EDIT: Aber ob's jetzt besser ist?!

Ähm, nööh (Armhaltung bei der "Stehenden Säule") :D

Sorry Mod, sorry User!!!

ThiS
28-05-2013, 17:07
Sorry, ich konnte beim ersten Lesen deines Posts weiter oben auch nicht anders als :rofl: :D

Ähm, nööh (Armhaltung bei der "Stehenden Säule") :D

Sorry Mod, sorry User!!!

*Seufz* Schon kapiert ich nehm's ganz raus... woran ihr immer gleich denkt.. auch wenn ich mich schon irgendwie geschmeichelt fühle, dass ihr mir so eine... ähm.. Mächtigkeit zuschreibt :D:D:D

Cillura
28-05-2013, 20:28
:D Wähähähäää. Und ich hab's verpasst. Mal wieder typisch. Naja, Krav Maga war's aber Wert. Ich durfte die Leute mit Pratzen verkloppen :D

Yoga hab ich mal ne Weile gemacht. Aber leider ist's auf Dauer bei mir nix. Vielleicht ändert sich das irgendwann mal wieder, aber Immo ist's eben so. :)

Vagabund
28-05-2013, 21:04
Das Schlüsselwort für einen schnellen Tritt (oder Schlag) ist Schnellkraft. Wenn man die Koordination grundsätzlich drin hat (und das scheint bei Dir ja der Fall), geht es nur noch um Schnellkraft. Die muss man halt gesondert trainieren, nicht jeder hat von Natur aus schnelle Beine.

Grundsätzlich ist der Beginn eines Trittes* nichts anderes als der Beginn beim Sprinten. Man drückt sich mit dem Sprunggelenk ab und reißt das Bein nach vorne. Beim Treten zieht man es dann lediglich noch etwas höher.

Als ich damals TKD als Leistungssport gemacht habe, zählte auch Kurzsprint (nur ca. 4 Schritte) zum Training. Hat enorm viel gebracht.

Noch ein Stichwort: Dehnungsverkürzungszyklus (http://sportpabst.de/glossar/dehnungs-verkuerzungs-zyklus). Also in dem Fall: Fuß hinten absetzen und aktiv das Sprunggelenk benutzen, um das Bein wieder nach vorne zu schießen. Oder leicht wippen und aus diesem Wippen heraus das Bein nach vorne schießen.

Ist das gleiche wie beim Hochspringen aus dem Stand. Wenn man still steht und nur aus den Knie hoch springt, kommt man nicht so hoch wie wenn man vorher einen kleinen Hüpfer macht.

Ein paar Wochen in einem Taekwondo-Wettkampfverein können nicht schaden, die trainieren praktisch nichts anderes als möglichst schnell zu treten und wenden dabei u.a. die beschriebenen Schnellkraft-Trainingsmethoden an :)

*Edit: Gilt für einen Tritt mit dem hinteren Bein.

Cillura
29-05-2013, 08:21
Hm, so schön das auch ist, mal paar Wochen noch was anderes zu trainieren ... ich habe leider keine Zeit zusätzlich in irgendnen anderen Verein zu gehen. Aber bei uns sind auch paar TKD-Leute. Evtl. kann ich die mal nach dem Training abfangen und noch bisl mit ihnen üben. :)

Reenik
30-05-2013, 02:36
hast du mal versucht Dich bei Deinem privatem Training zum Mae Geri vorher zu ermüden?
ich finde es bei mir immer lustig anzusehen das versteifte Techniken immer flüssiger werden je weniger Kraft ich aufwende. im Grunde brauchst Du ja auch nur Anspannung wenn Du am Endpunkt (Kime) bist.

ich kann Dir nur sagen wie ich das mache und erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder "den Tipp ins letzte Details"


Erst mal 10kniebeugen dann 10 Kniebeugen mit Mae Geri und dann ganz Drill mäßig eine Bahn Mae Geri Laufen (mit dem Gedanken schnell zu sein).
Ich mach das gerne bis ich den tiefen Stand gar nicht mehr schaffe und siehe da plötzlich flutscht der Tritt.

Mit Partner vor einem Makiwara geht das auch spitze. Steh im Zenkutsu Dachi und dein Trainingspartner Klatscht in die Hände sobald dein Fuß wieder den Boden berührt, das ist dann gleichzeitig der Impuls um wieder einen neuen Mae Geri zu starten. Das kannst du natürlich noch erweitern indem ein Gegenstand vor das Makiwara gehalten wird und schnell weggezogen wird falls Du zu langsam bist (einige Dich vorher ob Du generell versagen möchtest oder auch mal treffen sollst denn Mr. Gegenstandhalter ist immer schneller als Du [wenn nicht ist dieser Thread fürn Käs])

Noch einen hab ich :o dein Trainingspartner unterstützt Dich aktiv. Er/Sie steht direkt an Deinem hinteren Bein. Sobald Du Dein Bein hebst greift Er/Sie schnell Deinen Unterschenkel und "schleudert" Dein Bein nach vorne.

Cillura
30-05-2013, 06:43
Auspowern ist gut. Mach ich im Einzelntraining aber auch so. Sonst brauch ichs nicht zu machen. :D Die Übung mit Kniebeuge und Mae Geri kenn ich. Mach wir auch oft im Training. Ist lustig, wenn die Kraft langsam nach lässt :D

Die letzte von dir vorgeschlagene Übung finde ich jedoch eher seltsam und am Ziel vorbei. Wie kann der Tritt schneller werden, wenn er von extern beschleunigt wird? Klar wird der Tritt an sich schneller, aber nur für den Moment, wo der andere den Impuls von außen gibt. Ich denke nicht, dass das hilft, den Tritt generell schneller zu machen.

Trotzdem danke. :)

Reenik
30-05-2013, 11:01
Du musst natürlich versuchen Dein Bein so schnell zu bewegen das dein Trainingspartner sich beeilen muss es noch zu erreichen und erst dann kann er Dich weiterbewegen.

das hätte ich vielleicht dazu schreiben sollen, ist wirklich etwas unglücklich.

HOMEBOY
31-05-2013, 22:20
!

Kiryu-Lee
03-06-2013, 20:29
Ich kann mich Vagabund nur anschliessen und dir raten evtl. mal ne Zeit lang im TKD vorbeizuschauen. Das hilft bestimmt. Sicher auch mit der Lockerheit. Du sagtest ihr hättet ein paar Taekwondoins bei euch im Verein, du solltest sie wirklich mal darauf ansprechen und evtl könntet ihr auch ein paar Lektionen mit Drills ausm TKD durchführen.

Ich denke da an klassisches Pratzentraining mit einzelnen Kicks und auch Combos.
Tiefe Stände gabs bei uns damals selten, sondern eher "normal"? bzw. viel lockerer und immer in Bewegung (bei den Drills), immer am Steppen.. Das ganze wurde eben so dynamisch wie möglich durchgeführt. Ein oder zwei Reihen nebeneinander und je einer der die Pratze hält. Danach galt es in Bewegung zu bleiben, nach vorne zu gehen, stabilen Stand zu finden(ohne lang rumzustehen) und den verlangten/vereinbarten Kick - Mawashi was auch immer :D - möglichst locker und ansatzlos draufzuknallen und wieder Hinten anzustehen.
Bei uns liebten alle diese Pratzendrills.

Noch ein anderer spontaner Einfall meinerseits, ist einfaches Boxsacktraining. Wurde hier so noch nicht empfohlen, weiss auch nicht obs hilft und ist somit nur eine Idee. Aber ich kann mir vorstellen, dass es helfen könnte etwas lockerer zu werden. Ich weiss nicht wie ihr sonst trainiert und will hier auch nichts unterstellen. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass man sich durch das viele Bahnenlaufen und die ständigen tiefen Stände (was die Muskulatur sicher auch stärkt) zu sehr an das "starre" (Tut mir leid finde gerade keinen passenden Ausdruck) gewöhnt und an Lockerheit verliert.

Grüsse

Cillura
03-06-2013, 21:11
Danke für die vielen Tipps. Ich werde einiges probieren und mal guggen was mir am besten hilft. Tritte üben wir eigentlich recht häufig aus nem hohen Stand. Wobei, naja, ist eigentlich gemischt. Aber erstmal üben. Danke