Wing Chun als innere Kampfkunst?! [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Wing Chun als innere Kampfkunst?!



vtsteff
30-05-2013, 06:20
Hallo,

ich frage mich wie Wing Chun als innere Kampfkunst definiert ist. Was alles gehört dazu und wie stark soll sich das auf uns auswirken? Kann man sagen: Zu so und so viel % ist das Wing Chun training als innere Kampfkunst ausgelegt?
Und wie wird innere Kampfkunst eigentlich genau definiert? Gehört dazu, dass man durch die Formen "ausdauer/disziplin" bekommt oder Stresssituationen übt? Oder ist damit wohl auch gemeint, wie man Situationen besser bewältigt? Wenn ja, verstehe ich wie sich das auf Situationen im Kampf vielleicht ausübt. Aber wie unterstützt uns das im Alltag, Job und Rest?

MfG
Steffen

Ps: Ich habe schon einiges gegoogelt, aber ich würde gerne eure Meinungen hören und darüber diskutieren.

Armin
30-05-2013, 07:04
Hallo,

ich frage mich wie Wing Chun als innere Kampfkunst definiert ist. Was alles gehört dazu und wie stark soll sich das auf uns auswirken? Kann man sagen: Zu so und so viel % ist das Wing Chun training als innere Kampfkunst ausgelegt?
Und wie wird innere Kampfkunst eigentlich genau definiert? Gehört dazu, dass man durch die Formen "ausdauer/disziplin" bekommt oder Stresssituationen übt? Oder ist damit wohl auch gemeint, wie man Situationen besser bewältigt? Wenn ja, verstehe ich wie sich das auf Situationen im Kampf vielleicht ausübt. Aber wie unterstützt uns das im Alltag, Job und Rest?

MfG
Steffen

Ps: Ich habe schon einiges gegoogelt, aber ich würde gerne eure Meinungen hören und darüber diskutieren.

Hi!

Nun, ganz einfach: Triff Dich mit "inneren" Stilisten und lass' Dir zeigen, was "innere KK" bedeutet, dann wirst Du sehen, dass Wing Chun keine "innere KK" ist. Nie gewesen ist und nie eine sein wird.

Nebenbei müsste erst mal die Frage geklärt werden, was denn überhaupt eine "innere KK" ist bzw. ausmacht. Da gibt's noch viele, viele offene Fragen. Wenn Du aber davon ausgehst, dass die Chinesen einfach mal recht haben, wenn sie sagen, dass Tai Chi Chuan, Ba Gua und Xing Yi "innere" Künste sind, dann kannst Du wie gesagt vergleichen und dann wirst Du feststellen: Wing Chun ist keine innere Kunst.

Günther
30-05-2013, 09:02
Wing Chun ist grundlegend sowohl als auch - oder eben weder/noch.

Ob es mehr in Richtung innere oder äußere Kampfkunst geht entscheidet der jeweils Ausführende.

Von den Prinzipien und Konzepten her ist es teilweise sehr deckungsgleich mit Taijiquan - Energien (war meine Arbeit für den 4. TG vor vielen Jahren), von den Umsetzungen vieler Ausübenden, welche eher die "stabile Holzpuppen-Idee" im Vordergrund haben ist es überhaupt nicht "innerlich".

Entscheidend ist, was DU daraus machst, wie du es trainierst und siehst. Das ist eben einer der Gründe für die verschiedenen "Sub-Stile". Wie die Prinzipien ausgelegt werden, liegt am Anwender.

vtsteff
30-05-2013, 09:42
Hi!

Nun, ganz einfach: Triff Dich mit "inneren" Stilisten und lass' Dir zeigen, was "innere KK" bedeutet, dann wirst Du sehen, dass Wing Chun keine "innere KK" ist. Nie gewesen ist und nie eine sein wird.

Nebenbei müsste erst mal die Frage geklärt werden, was denn überhaupt eine "innere KK" ist bzw. ausmacht. Da gibt's noch viele, viele offene Fragen. Wenn Du aber davon ausgehst, dass die Chinesen einfach mal recht haben, wenn sie sagen, dass Tai Chi Chuan, Ba Gua und Xing Yi "innere" Künste sind, dann kannst Du wie gesagt vergleichen und dann wirst Du feststellen: Wing Chun ist keine innere Kunst.

Ja, hier im Forum wird überall was anderes erzählt. Aus dem Grund wollte ich es mit dem Thread hier noch mal klar stellen.

Danke

WingChun77
30-05-2013, 09:45
Hallo,

meiner Meinung nach ist das Wing Chun keine innere Kampfkunst (IMA). Eine innere Kampfkunst definiert sich durch drei wesentliche Komponenten:

(1) Gesundheit
(2) Philosophie
(3) Kampf

Selbst wenn die drei Formen (eigentlich nur die erste Form) Elemente des Qi-Gong beinhalten, so liegt dennoch keine Form vor, die (gezielt) gesundheitliche Bewegungen vorgibt, wie du es zum Beispiel im Xing Yi Quan findest.
Dazu wird die philosophische Komponente in den mir bekannten Wing Chun Derivaten gar nicht bis kaum angedacht. Wohl könnten sich beim Chi-Sao philosophische Elemente finden (hart gegen weich), aber es findet keine Vertiefung statt.
Zuletzt ist das Wing Chun sehr kampfstark und beschränkt sich (je nach Training) auf wenige (aber effektive) Techniken, von daher dominiert meines Erachtens die Komponente (3) die beiden anderen zu arg, so dass wir nicht mehr von einer IMA sprechen können.

ABER dies ist alles eine Frage der persönlichen Ansicht und Erfahrung. Ich würde das Wing Chun in Richtung der IMA ansiedeln.


LG

Günther

vtsteff
30-05-2013, 09:59
Also wäre doch Tai Chi noch eine gute Ausgleichs-KK? Weil diese würde mich auch noch sehr interessieren.

DirkGently
30-05-2013, 10:50
Wozu immer alles in Schubladen stecken? Warum Leuten die Schuhe, die sie sich angezogen haben, madig machen? Wozu ständige Abgrenzungsversuche von "allen anderen"?

Das sind doch auch wieder nur kindische Reflexe, eine etwas verblümtere Art zu sagen "mein papa ist stärker als deiner".

Jeder innere Stil hat seine eigene Definition davon, was das heißt. Und seitdem dieses Konzept durch gewisse Leute, die gerne polarisieren, in aller Munde ist, bemerkt plötzlich jeder, dass es ihm zu primitiv klingt, sich als "äußeren Stil" bezeichnen zu lassen, und die ganz schlauen sind gleich beides oder weder noch.

WingChun77
30-05-2013, 11:40
[...]Jeder innere Stil hat seine eigene Definition davon, was das heißt. Und seitdem dieses Konzept durch gewisse Leute, die gerne polarisieren, in aller Munde ist, bemerkt plötzlich jeder, dass es ihm zu primitiv klingt, sich als "äußeren Stil" bezeichnen zu lassen, und die ganz schlauen sind gleich beides oder weder noch.

Du, ein "äußerer Stil" ist doch nicht per se schlecht? Wo kommt denn solch eine Behauptung her?

Ma Shao-De
30-05-2013, 11:49
Für Shaolin oder Hong Quan Leute sind wir Nei-Jia und für Bagua und Taiji Leute sind wir Wei-Jia.

So what? Um Ehrlich zu sein von der Art wie man Yong Chun Formen lernt eher Nei-Jia und betrachtet man die Partnerübungen und Sparring's dann ganz klar Wei-Jia. :D

Aber das ist wie so vieles hier im Westen wieder eine "Interpretationsfrage" :p

Richard22
30-05-2013, 15:10
Die heutige Fehlinterpretation von innerer und äußere KK läßt sich historisch nicht halten. Das ist vor allem ein Phänomen nationalistischer-chinesischer Sichtweisen, die aus KK einen Ableger der Politik machten. Original ist hart/innen Manschu KK, innen/weich China KK - das ist ein reines Politikum des Qing China unter der Besatzung der Manschu.

Ältere Quelle (Qi Jiguang) schreiben von langer und kurzer waffenloser KK und langer und kurzer Waffen-KK. Chang Quan ist langes Boxen, also waffenloser Kampf auf lange Reichweite. Mian Zhang wird als kurzes Boxen, also waffenloser KK im Nahkampf gezeichnet. Genauso gibt es Blankwaffen für den langen und kurzen Kampf.

Ing Un ist ganz klar kurzes Faust oder kurzes Boxen, also waffenloser Nahkampf in der kurzen Reichweite. Taiji Quan/ Taizu Changquan, langes Boxen, das ist waffenloser Nahkampf in der langen Reichweite.

Fechtergruß

duoyang
30-05-2013, 17:03
@richard: danke nochmal für die erklärung. ist ein weitverbreitetes märchen ähnlich das karate von bauern entwickelt wurde. :D

vtsteff
30-05-2013, 17:27
Die heutige Fehlinterpretation von innerer und äußere KK läßt sich historisch nicht halten. Das ist vor allem ein Phänomen nationalistischer-chinesischer Sichtweisen, die aus KK einen Ableger der Politik machten. Original ist hart/innen Manschu KK, innen/weich China KK - das ist ein reines Politikum des Qing China unter der Besatzung der Manschu.

Ältere Quelle (Qi Jiguang) schreiben von langer und kurzer waffenloser KK und langer und kurzer Waffen-KK. Chang Quan ist langes Boxen, also waffenloser Kampf auf lange Reichweite. Mian Zhang wird als kurzes Boxen, also waffenloser KK im Nahkampf gezeichnet. Genauso gibt es Blankwaffen für den langen und kurzen Kampf.

Ing Un ist ganz klar kurzes Faust oder kurzes Boxen, also waffenloser Nahkampf in der kurzen Reichweite. Taiji Quan/ Taizu Changquan, langes Boxen, das ist waffenloser Nahkampf in der langen Reichweite.

Fechtergruß

Danke für die klasse Erklärung

Alephthau
30-05-2013, 18:23
Die heutige Fehlinterpretation von innerer und äußere KK läßt sich historisch nicht halten. Das ist vor allem ein Phänomen nationalistischer-chinesischer Sichtweisen, die aus KK einen Ableger der Politik machten. Original ist hart/innen Manschu KK, innen/weich China KK - das ist ein reines Politikum des Qing China unter der Besatzung der Manschu.


Ich habe einmal eine interessante Erklärung gelesen, die deiner recht ähnlich ist:

Die Worte "Neijia" (Intern) und "Waijia" (Extern) wurden früher auch als Bezeichnung für "heimisch" und "fremd" benutzt.

Ein "Neija"-Stil bezeichnet also einen chinesischer Stil ohne Einfluss von außen (Made in China! :D)

Ein "Waijia"-Stil war wiederum ein Stil der "ausländische" Einflüsse hatte, wie z.B. das Shaolin Kungfu welches vom (indischen) Boddhidharma ins Land gebracht wurde.

Allgemein sind die Unterschiede aber in der Art/Umsetzung der Kraftgenerierung zu sehen und wie diese trainiert wird.

Gruß

Alef

wc-klaus
30-05-2013, 19:09
Von den Prinzipien und Konzepten her ist es teilweise sehr deckungsgleich mit Taijiquan - Energien (...), von den Umsetzungen vieler Ausübenden, welche eher die "stabile Holzpuppen-Idee" im Vordergrund haben ist es überhaupt nicht "innerlich".


Allgemein sind die Unterschiede aber in der Art/Umsetzung der Kraftgenerierung zu sehen und wie diese trainiert wird.

Im Zusammenhang mit inneren und äußeren Stilen habe ich schon oft von diesen ominösen besonderen Energien und Kräften gehört und gelesen.

Was hat es denn damit auf sich?

Ist da irgend etwas bei, was mich langes und schweißtreibendes Training ersetzen lässt durch zum Beispiel Meditation? Könnte ich durch die Beschäftigung mit besonderen Energien und Kraftgenerierung bei meinem nächsten Wettkampf punkten?

StefanB. aka Stefsen
30-05-2013, 19:14
Ist da irgend etwas bei, was mich langes und schweißtreibendes Training ersetzen lässt durch zum Beispiel Meditation? Könnte ich durch die Beschäftigung mit besonderen Energien und Kraftgenerierung bei meinem nächsten Wettkampf punkten?

Klaro!

Terao
30-05-2013, 19:56
Ist da irgend etwas bei, was mich langes und schweißtreibendes Training ersetzen lässt durch zum Beispiel Meditation? Könnte ich durch die Beschäftigung mit besonderen Energien und Kraftgenerierung bei meinem nächsten Wettkampf punkten?Nein, bei Wettkämpfen funktionieren die nicht. Liegt an den Handschuhen. Aber geh mal zu den richtigen Leuten, die können`s Dir zeigen :D

DirkGently
30-05-2013, 20:24
Du, ein "äußerer Stil" ist doch nicht per se schlecht? Wo kommt denn solch eine Behauptung her?

Von mir jedenfalls nicht. Weiß nicht wo du das rausgelesen hast.

DirkGently
30-05-2013, 20:31
Weil hier schon erste mögliche Definitionen von inneren/äußeren Stilen angeführt werden - ich verstehe darunter folgendes:

Ein innerer Stil betont vor allem innere Arbeit, ein äußerer Stil mehr die äußere Arbeit. Mag sein, dass es Stile gibt, die ausschließlich äußere sind, bei ausschließlich inneren stell ich mir die Formen recht langweilig vor. Die gibts dann nicht auf youtube, sondern nur auf instagram. :D

Nee im Ernst, Iron Shirt ist nach dieser Definition ein vordringlich innerer Stil.

Mit innerer Arbeit ist gemeint, dass ein Ziel durch innere Veränderung / Umstellung erreicht wird (also psychisch oder durch von außen nicht sichtbare Verspannungen und Entspannungen).

Mit äußerer Arbeit ist gemeint, dass ein Ziel durch Bewegung oder andere sichtbare Veränderungen erreicht wird.

Die meisten klassischen "Techniken" beinhalten eigentlich beides, zumindest in den Stilen, die ich kenne, wenn auch oft nicht bewusst. Das WT war immer schon stark mit innerer Arbeit angereichert, aber auch hier haben das vielleicht nicht immer alle mitbekommen. In die Schülergradbereiche ist dieses Wissen wohl vordringlich erst seit ca. 2005 vorgedrungen.

Alephthau
31-05-2013, 10:26
Ist da irgend etwas bei, was mich langes und schweißtreibendes Training ersetzen lässt durch zum Beispiel Meditation? Könnte ich durch die Beschäftigung mit besonderen Energien und Kraftgenerierung bei meinem nächsten Wettkampf punkten?

Aber natürlich, hier ist eine Slide-Show mit seltenen Beweisfotos und ich bin mir sicher das Du mir zustimmen wirst das man damit in einem Wettkampf Vorteile haben wird:

_MADI6LCyic

:D

Mal ernsthafter....

Nehmen wir mal an eine schweres Gewicht müsste von beiden Stilen angehoben werden, dann würde es bildlich in etwa so aussehen:

Der äußere Stil würde einen zweiseitigen Hebel benutzen

Der innere Stil würde einen Flaschenzug benutzen

Ist es jetzt verständlicher was ich meine mit der "Kraftgenerierung"? ;)

Gruß

Alef

Richard22
31-05-2013, 11:14
Bei langer Faust gilt es die eigene Form beständig zu verändern. weil man alle Techniken außer Reichweite beginnt. Deswegen darf man auch nicht in einer Position/Haltung stehen bleiben, sondern muß sich ständig bewegen, damit der Gegner nichts bekommt, das er leicht optisch einschätzen kann.

Bei kurzer Faust gilt es die eigene Form zu erhalten, weil man in Reichweite/ im Nahkampf ist in ständig die Gefahr besteht eingedrückt zu werden.

Die Kraftführung ist immer dieselbe: Der ganze Körper soll sich als Einheit bewegen.

Man muß sich nur vor Augen halten, daß die meisten China-KKs eigentlich Fechtstile sind, also historisches Fechten. Bei allen Waffengefechten muß der Körper als Ganzes die Waffe/Waffen antreiben, oder aber der Gegner schlägt/ drückt mich ein.

Fechtergruß

Florett
31-05-2013, 11:44
… Im Zusammenhang mit inneren und äußeren Stilen habe ich schon oft von diesen ominösen besonderen Energien und Kräften gehört und gelesen… Ist da irgend etwas bei, was mich langes und schweißtreibendes Training ersetzen lässt durch zum Beispiel Meditation? Könnte ich durch die Beschäftigung mit besonderen Energien und Kraftgenerierung bei meinem nächsten Wettkampf punkten?
Ja.

Wenn Dein Training sich „äußerlich“ tatsächlich als asketisch bezeichnen lässt, welche Übungen aus Deinem Training, sorgen dann für die „innerliche“ Askese so, dass beide Askesen zunächst ausgewogen sind, um die Grundlage logischer Beziehungen zwischen den Beiden (so genanntes „Brücken-Schlagen“) herzustellen, um dann des letzten Endes „blitzschnell auf dem Punkt“ zu sein?


.

WT-Herb
31-05-2013, 12:03
Hallo Leute,

dieses strikte Kategorisieren in innere/äußere Stile ist nicht zielführend - und es ist zuweilen nicht wirklich fundiert. Beispielsweise ist die Annahme, IngUng sei ein südlicher Stil, nicht wirklich zu halten (das nur am Rande). Das strikte Kategorisieren ist gerade für das IngUng nicht zielführend, da es sowohl das Eine, als auch das Andere ist (zumindest sein kann). Es hängt im Wesentlichen von der Interpretation der Systemprinzipien ab und (vielmehr) davon, woher jeweilige Header ihre Ausbildung erhalten haben oder den Stil sich aus verschiedenen Quellen selbst zusammengestellt haben. Bedenkt man, dass es auch in Vietnam eine Entsprechung gibt oder dass es, in ganz China verteilt, alte Meister gibt, die in irgend einer verzweigten Linie mit dem Stil verbunden sind, dann scheint mir diese Diskussion doch eher damit begründet zu sein, dem IngUng einen bestimmten Mantel anziehen zu wollen, den man aus dem eigenen Schrank holt. Aber damit wird man dem Stil nicht gerecht. Betrachtet man die historische Legende, ist IngUng eine Essenz und damit ein Produkt der Praxis, nicht das Ergebnis einer sehr bestimmten kulturellen Tradition.



Gruß, WT-Herb

FanzerPaust
31-05-2013, 14:34
Tabek,

*** edit ***

Zum Thema:

99,9 % des Yong Chun Trainings sollten Non-Verbal sein.

grüße

Kyra
31-05-2013, 15:06
Zum Thema:

99,9 % des Yong Chun Trainings sollten Non-Verbal sein.

grüße

Warum?

Warum nicht alle Wege der Verständigung nutzen?
Warum die Beschränkung auf einen Lehrweg?

Manche Leute lernen besser durch Fühlen, manche durch Sehen, manche durch Hören.
Ist denn nicht die Lehrmethodik dem Ziel unterzuordnen?


Gruß Kyra

FanzerPaust
31-05-2013, 15:07
Tabek,

die Dinge beim Namen nennen, ist für dich also eine sinnlose Provokation?
Interessant!

Der Beitrag ist übrigens im falschen trööt. Mein Fehler.


grüße

FanzerPaust
31-05-2013, 15:14
Tabek,


Warum?

Warum nicht alle Wege der Verständigung nutzen?
Warum die Beschränkung auf einen Lehrweg?

Manche Leute lernen besser durch Fühlen, manche durch Sehen, manche durch Hören.
Ist denn nicht die Lehrmethodik dem Ziel unterzuordnen?


Gruß Kyra

Weil es um Energieaustausch geht. Der Versuch diesen in Worten begreifbar zu machen, führt auf die Irrwege die du überall zu Genüge beobachten kannst.

grüße

Kyra
31-05-2013, 15:19
Tabek,



Weil es um Energieaustausch geht. Der Versuch diesen in Worten begreifbar zu machen, führt auf die Irrwege die du überall zu Genüge beobachten kannst.

grüße

Aber es geht doch nicht nur um Energieaustausch, oder?

Jesper Lundqvist
31-05-2013, 16:47
Hallo WT-Herb,

da muss ich Dir aber widersprechen...

Wing Chun Kuen soll kein südchinesischer Stil sein???

Dafür ist es doch wirklich ziemlich merkwürdig, dass es Wing Chun in seiner heute bekannten Form nur in Foshan und Guangzhou gibt (evt. Hokshan Ku Lo und Seundak) - "Siu Lam" Weng Chun, der Vorgänger des "modernen" Wing Chun, gibt es auch in Siuheng, Dongguan und weniger bekannten Orten - und auch in Guangxi soll es Wing Chun geben (wohl aber nur dem Namen nach, das "Guangxi Wing Chun", dass ich gesehen habe hat nun wirklich nichts mit dem Wing Chun aus Guangdong gemein - es ähnelt mehr einem standard "Village Style".

Nam Kuen zeichnet sich durch gewisse Dinge aus, die es im Norden in solcher Form nicht gibt - man vergleiche z.B. Chat Sing Tang Lang und Kwongsai Juk Lam Tong Long...

Was das Wing Chun in Vietnam angeht, da braucht es keiner tiefgründigen Recherche um herauszufinden, dass es von Yuen Chai Wan, Yuen Kay Shan's Bruder dorthin gebracht wurde - vorher existierte dieser Stil nicht in Vietnam, das seine eigenen Kampfkünste hatte...

Aber Deine Meinung zum Sinn/Unsinn einer Kategorisierung in intern/extern teile ich - zu mal es bekannt ist, dass es eine solche Einteilung historisch nicht gab, sprich dass es eine neuere "Erfindung" ist...

Folgende Aussage finde ich ungemein interessant:

"Das strikte Kategorisieren ist gerade für das IngUng nicht zielführend, da es sowohl das Eine, als auch das Andere ist (zumindest sein kann). Es hängt im Wesentlichen von der Interpretation der Systemprinzipien ab und (vielmehr) davon, woher jeweilige Header ihre Ausbildung erhalten haben oder den Stil sich aus verschiedenen Quellen selbst zusammengestellt haben."

Was heisst GERADE für Wing Chun???

WCK ist nichts besonderes, ein Stil mit bestimmten Charakteristiken und Merkmalen, wie viele andere Stile auch, und kann nicht alles Andere sein - DAS ist einfach Unsinn!

Fussball kann nicht Tennis sein, oder Schach... sollte wohl jedem einleuchten.

Aus welchen Quellen hat man das EWTO WT zusammengestellt?

;)

Auch ist dieses Zitat (aus einem anderen Kampfkunstforum) interessant:

"...but I think WC is actually a victim of its own (modern?) emphasis on concepts. Styles that are more balanced in their emphasis of concept v’s technique are more forgiving of variations between different teachers whatever generation.

IMO the inevitable result of over emphasis on concepts makes an art more abstract, attractive to intellectuals and more an ideology than a martial art."

Über diese Worte sollte man ein bisschen nachdenken...


MfG

wc-klaus
31-05-2013, 16:54
Wenn Dein Training sich „äußerlich“ tatsächlich als asketisch bezeichnen lässt, welche Übungen aus Deinem Training, sorgen dann für die „innerliche“ Askese so, dass beide Askesen zunächst ausgewogen sind, um die Grundlage logischer Beziehungen zwischen den Beiden (so genanntes „Brücken-Schlagen“) herzustellen, um dann des letzten Endes „blitzschnell auf dem Punkt“ zu sein?

Ich musste jetzt "Askese" bei Wikipedia nachschlagen.

Nee, ich trainiere halt mit der Faust auf den Sand-Sack, mit meinen Jungs und so halt.

Da habe ich den Energieaustausch: Faust auf den Sack -> Sack bewegt sich. Meine Kraft kommt aus dem Stand. Aber ich achte auf ausgewogene Ernährung. Ich verstehe hier nichts. Wovon redet ihr eigentlich?


@Alephthau: Nee, nicht klarer geworden. :confused:

FanzerPaust
31-05-2013, 18:50
Tabek,


Aber es geht doch nicht nur um Energieaustausch, oder?

Was fehlt dir denn ?

gruß

Terao
31-05-2013, 19:00
Energieaustausch

Nee, nicht klarer geworden.

Also, mir ist da grad was klarer geworden:
IMO the inevitable result of over emphasis on concepts makes an art more abstract, attractive to intellectuals and more an ideology than a martial art.;)

Primo
31-05-2013, 19:18
Ich denke mal der grösste Unterschied dürfte sein das Neijia Stile zum grössten teil auf daoistischen Denk und Erklärungsmodellen beruhen .


....kann mich aber auch täuschen.


Gruss

angHell
31-05-2013, 23:36
Nein, bei Wettkämpfen funktionieren die nicht. Liegt an den Handschuhen. Aber geh mal zu den richtigen Leuten, die können`s Dir zeigen :D
GM HUANG- Taichi VS Wrestling - Most Controversial Fight 1st - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=_u9RvbhqFkI)

_u9RvbhqFkI

Eigentlich wollte ich das Trainng im Octagon mit dem kleinen TCler und dem Wrestler (?) verlinken, aber habs nicht gefunden, gibt hier sicher Leute die das haben. Shin?

Terao
31-05-2013, 23:50
Erinnert mich sehr stark hieran:
WingTsun Grandmaster Keith R. Kernspecht vs Wrestler Headcoach - YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=6IB8sPJIFOQ)

FanzerPaust
31-05-2013, 23:59
Tabek,




Eigentlich wollte ich das Trainng im Octagon mit dem kleinen TCler und dem Wrestler (?) verlinken, aber habs nicht gefunden, gibt hier sicher Leute die das haben. Shin?



eIc5NIfrnJs

grüße

angHell
01-06-2013, 00:24
Yeah! Danke! :)

Kyra
01-06-2013, 09:45
Tabek,



Was fehlt dir denn ?

gruß

Alles, was vor dem Kontakt erfolgt.
Z.B. Schrittarbeit

Ich denke aber auch, dass man Worte immer unterstützend einsetzen kann. Wichtig ist doch nur, ob mein Gegenüber versteht, was gerade wichtig ist. Durch Worte kann ich seine Aufmerksamkeit focussieren.

Irrwegen kann man vorbeugen, indem man alle Kommunikationsmethoden nutzt, zuhört und beobachtet und fühlt.
Auch durch das Fühlen oder Sehen kann man auf Irrwege gelangen, wenn die Aufmerksamkeit nicht focussiert ist.

Gruß Kyra

vtsteff
01-06-2013, 09:53
Tabek,





eIc5NIfrnJs

grüße

WoW, hanmer

wc-klaus
01-06-2013, 09:59
Also, mir ist da grad was klarer geworden:;)




IMO the inevitable result of over emphasis on concepts makes an art more abstract, attractive to intellectuals and more an ideology than a martial art.



Word! :halbyeaha

Kannste mal die Quelle nennen?

FanzerPaust
01-06-2013, 11:54
Tabek,


Alles, was vor dem Kontakt erfolgt.
Z.B. Schrittarbeit

Ich denke aber auch, dass man Worte immer unterstützend einsetzen kann. Wichtig ist doch nur, ob mein Gegenüber versteht, was gerade wichtig ist. Durch Worte kann ich seine Aufmerksamkeit focussieren.

Irrwegen kann man vorbeugen, indem man alle Kommunikationsmethoden nutzt, zuhört und beobachtet und fühlt.
Auch durch das Fühlen oder Sehen kann man auf Irrwege gelangen, wenn die Aufmerksamkeit nicht focussiert ist.

Gruß Kyra


Ich versteh deinen Ansatz und halte es auch für löblich, dass du alle Mittel nutzen willst, aber ich bleibe dabei, der Weg über den Intellekt wird letztendlich, im günstigsten Fall, ein Umweg bleiben.
Im kommerziellen Bereich bleibt dir aber wahrscheinlich aufgrund der notwendigen Quantität an Schülern sowieso keine andere Wahl, als auf die, auch deswegen weitverbreitete Methode der mündlichen Unterweisung zurückzugreifen.

grüße

Terao
01-06-2013, 12:01
Word! :halbyeaha

Kannste mal die Quelle nennen?
Sekundärzitat aus Post 28 von Jesper Lundqvist, hier im Thread.

Insgesamt ein gutes Posting. Glaube, der Mann hat Ahnung. Das Lob gebührt ihm.

Kyra
01-06-2013, 20:56
Tabek,




Ich versteh deinen Ansatz und halte es auch für löblich, dass du alle Mittel nutzen willst, aber ich bleibe dabei, der Weg über den Intellekt wird letztendlich, im günstigsten Fall, ein Umweg bleiben.
Im kommerziellen Bereich bleibt dir aber wahrscheinlich aufgrund der notwendigen Quantität an Schülern sowieso keine andere Wahl, als auf die, auch deswegen weitverbreitete Methode der mündlichen Unterweisung zurückzugreifen.

grüße

Ich unterrichte nicht (mehr).
Ich erhalte sehr individuelles, persönliches Training.
Trotzdem ist Sprache für mich sehr wichtig.
Ich bat meinen Trainer, seine Handlung auch in Worte zu fassen.
Ich gehöre überwiegend dem auditiven Lerntyp an.
Worte hallen in mir sehr lange nach, im Gegensatz zu visuellen Eindrücken.

Wahrscheinlich bin ich in der Minderheit, aber ich denke, ich bin nicht die Einzige, die überwiegend dem auditiven Typ angehört.

Früher, als ich noch unterrichtete, habe ich mich selbst bemüht, möglichst alle Lehrwege zu nutzen.
Es ist richtig, dass es viele Mißverständnisse geben kann, wenn man viele Leute gleichzeitig ausschließlich durch Sprache und Optik unterrichtet.

Ich arbeitete deshalb zusätzlich auch immer persönlich (1:1) mit den Leuten.
Ich halte das für die Zielerreichung für unumgänglich.
Da fallen Mißverständnisse schnell auf.

Natürlich kann man auf Worte verzichten.
Ich als Schülerin hätte dann aber größere Schwierigkeiten.

Gruß Kyra

ciws
01-06-2013, 21:14
wenn

Kyra
02-06-2013, 06:10
Ich habe auch sowohl bei mir selbst, als auch bei meinen Schülern die Erfahrung gemacht, dass ein paar erklärende Worte eine Übung effektiver machen können. Es ist in vielen Fällen gut, wenn der Trainierende versteht, wozu er eine Übung macht und worauf er dabei achten soll.

;-) in allen Fällen!


Ich mag es, wenn die Leute selber zu denken anfangen, selber Rückschlüsse ziehen und dannach selber Fragen stellen.
Erst mit Verständnis ist es kein hirnloses Nachturnen mehr.
PanzerFaust ist der Ansicht, dass man Verständnis besser ohne Worte erreicht.

Ich weiß, meine Ansicht ist nicht unbedingt die traditionelle, asiatische Denkweise.
Das liegt daran, dass ich Europäerin bin.

Gruß Kyra

ciws
02-06-2013, 10:08
einfach