Die Angst vor dem Rollen [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Cillura
10-06-2013, 12:21
Huhu ihr Lieben, ich bins wieder mal :D

Ich hab mal ne Frage an die Trainer/Kindertrainer unter euch. Ich habe in meiner Gruppe ein Kind, das hatte sich in der Schule mal beim Rollen (Purzelbaum) verletzt. Die Verletzung schien wohl auch nicht ganz ohne gewesen zu sein, da es lange Zeit keinen Sport machen durfte und auch die HWS nicht belasten sollte. Sei es wie es sei, mittlerweile ist alles wieder ok und er hat vor einiger Zeit auch bei uns ganz neu mit Kampfsport begonnen. Er darf alle Fallübungen mitmachen - das habe ich extra mit den Eltern abgeklärt. Er macht auch alle Fallübungen (bis auf Vorwärtsfallschule) sehr gut und scheint auch nicht unbegabt für Bewegungen zu sein. Auch macht er generell einen sehr fröhlichen, lebhaften und aufgeschlossenen Eindruck auf mich. Er ist auch sehr interessiert daran, Kampfsport zu erlernen und fragt auch gern und viel, wenn es die Zeit zulässt. Alles in allem ein super Schüler, der alles was man zeigt und erklärt, voller Wissensdurst aufsaugt. Ich gebe zu, der Bub ist mir sehr sympatisch – auch wenn man eigentlich alle Kids gleich gern haben sollte. Aber bin auch nur ein Mensch :D

Ja, worauf ich eigentlich hinaus will: Der Bub hat wegen seines Unfalls sehr großen Respekt vor der Vorwärtsfallschule. Was das angeht, lernt er auch nur sehr langsam. Einfach weil er sich nicht getraut vorwärts zu rollen. Da ist irgendwie ne Blockade, die das verhindert. So oder so ähnlich hat er es selbst formuliert und dabei sah er ziemlich frustriert aus. Ich hab ihm gesagt, dass er sowas nicht erzwingen kann und Geduld haben muss. Dass das nur mit viel Übung weggeht und es nicht schlimm ist, wenn er für die Vorwärtsrolle etwas länger braucht, als für das Erlernen der anderen Rollen. Ich habe ihm auch verschiedene Übungsformen für die Vorwärtsfallschule gezeigt und stehe auch immer neben ihm, wenn er die Rolle übt. Rein von der Ausführung her, macht er das auch alles richtig – wenn auch langsam. Das habe ich ihm auch gesagt. Dennoch ist er sehr frustriert, was das Rollen angeht – oder besser, was seine Angst vorwärts zu Rollen angeht.

Ich denke Ruhe und Geduld sind in diesem Fall noch der beste Rat. Aber vielleicht hat jemand ja noch einen Tipp, der dem Bub helfen könnte.

Schon mal Danke an alle :)

Grüße, Cill

Westerwälder97
10-06-2013, 12:33
puhh - ich bin doch kein Einzelfall:)

Ich habe auch totalen Schiß mich einfach mit dem Kopf zuerst Richtung Boden zu stürzen. Rückwertsrolle geht problemlos hab auch keine Angst vor irgendwelchen Verletzungen und aus dem Knien heraus kann ich auch vorwärtsrollen alles kein Problem aber irgendwie hab ich ne Blockande wenn's darum geht aus dem stehen - oder noch schlimmer aus dem Sprung- mich abzurollen egal wie unbegründet dämlih das ist es geht einfach nicht. Das war auch schon immer so das konnte ich mit 4 nicht mit 10 nicht und jetzt immer noch nicht.

Wenn sich hier irgendeine Lösung finden sollte hilft das ja vlt auch mir

Jiu95
10-06-2013, 12:39
hm bin zwar kein Trainer, aber in unserem Verein übt man es immer erst aus der Hocke oder auf Knien und dann auf der Weichbodenmatte, wenn man sich nicht traut, denn da tut selbst ein Kopfsprung kaum weh ;)

hoffe konnte helfen :D

Cillura
10-06-2013, 12:52
Wir üben zunächst aus der Hocke. Leute, die Probleme haben sich rund zu machen, üben bei uns auch erst auf den Knien. Bei dem Bub bin ich sogar noch einen Schritt nach hinten gegangen und habe ihm noch eine Vorstufe der Rolle gezeigt, bei der man zunächst die Schulter auf den Boden legt (Kopf zur Seite) und dann eine winzig kleine Rolle macht. Auch eine Variante, bei der man unter seiner eigenen Achsel durchgreift (mit dem Kopf folgen) war mit dabei. Alles sehr bodennahe Übungen, bei denen man sich rund machen muss. Am Freitag sind wir auch mal mit Pezzi-Bällen gerollt. Auch das hat er sehr gut gemacht. Dennoch hat er Angst, sich auf die Rolle einzulassen.

Eine Weichbodenmatte haben wir leider nicht. Aber ich denke auch nicht, dass so eine Matte bei diesem Problem hilft. Er stößt ja nicht mit dem Kopf auf, sondern hat Angst vorn über zu rollen. Die Ausführung der Rolle ist aber korrekt.

Jiu95
10-06-2013, 13:24
hm....

wie lange sind die Probleme denn schon vielleicht muss er erst noch Vertrauen in die Rolle finden, dass ihm nichts passiert

Cillura
10-06-2013, 13:28
hm....

wie lange sind die Probleme denn schon vielleicht muss er erst noch Vertrauen in die Rolle finden, dass ihm nichts passiert

Seit er bei uns ist. Aber wie schon geschrieben, er hatte zuvor nen Unfall durch den Purzelbaum in der Schule. Wie lange das her ist, weiß ich allerdings nicht. Aber seit ich ihn kenne, hat er schon dieses Problem mit der Vorwärtsrolle. Geht nun auch schon paar Monate 2 Mal die Woche bei uns ins Training. Fallschule ist jede Stunde Teil des Trainings. Er rollt auch schon sehr gut und die Ausführung ist korrekt, aber er hat immer noch Angst. :(

Jiu95
10-06-2013, 13:34
ein paar Monate......

dann würde ich noch etwas abwarten

Bei uns ist ein älterer Herr (um die 50), der vor etwa 1,5 Jahren angefangen hat und auch tierische Angst hatte, aber 2 mal die Woche Fallschule (wie bei euch auch) und in etwa einem Jahr hat er die Angst verloren

ansonsten würden mir nur harte Mittel einfallen :)

mykatharsis
10-06-2013, 13:48
Ich fürchte, es wird ihm niemand helfen können seine Angst zu überwinden. Das ist ein psychische Sache, um die es keine Wege gibt.

Allerdings sehe ich jetzt nicht, wo das Problem mit dem langsamen Heranführen an die Vorwärtsrolle liegt. Man kann die quasi in Zeitlupe fast Schritt für Schritt ausführen. Knie, Ohr an den Boden legen, Popo hoch, über die Schulter abrollen. Vielleicht fehlt dann der Schwung gleich wieder aufzustehen, aber was solls? Da man bei dieser Form der Ausführung niemals wirklich fällt, sollte das eigentlich angstfrei durchführbar sein.

Cillura
10-06-2013, 14:09
Ich fürchte, es wird ihm niemand helfen können seine Angst zu überwinden. Das ist ein psychische Sache, um die es keine Wege gibt.

Allerdings sehe ich jetzt nicht, wo das Problem mit dem langsamen Heranführen an die Vorwärtsrolle liegt. Man kann die quasi in Zeitlupe fast Schritt für Schritt ausführen. Knie, Ohr an den Boden legen, Popo hoch, über die Schulter abrollen. Vielleicht fehlt dann der Schwung gleich wieder aufzustehen, aber was solls? Da man bei dieser Form der Ausführung niemals wirklich fällt, sollte das eigentlich angstfrei durchführbar sein.

Ja, das denke ich auch. Ich denke auch, dass sich der Bub da viel zu sehr den Kopf drüber zerbricht. Die Ausführung an sich ist wirklich schon gut. Das ist einfach nur Kopfsache bei ihm. Na ich werd ihm noch mal gut zureden. Er hat doch alle Zeit der Welt die Rolle zu lernen. Irgendwann wird die Angst weg sein. Ich werd ihm am besten mal vor Augen führen, was er schon alles an Fallschule gelernt hat, seit er bei uns anfing. Vielleicht hellt ihn das ja bisl auf. :)

Jiu95
10-06-2013, 14:15
Ja das ist wohl das beste...

Viele verstehen nicht, dass man Jahre braucht um eine Kampfkunst einigermaßen zu beherrrschen und wollen alles sehr schnell

Stefan1990
10-06-2013, 20:09
Ich hatte meine Bande, um sie an das Fallen zu gewöhnen, eine Zeit lang persönlich mit Kata-Guruma eingeworfen. Kontrolliert und aus der Hocke versteht sich ;) Aber der Erfolg war ganz passabel :)

Jedenfalls haben sie gemerkt, dass Fallen nicht so weh tut, wie anfangs gedacht... und möglicherweise kann der Kleine so seine Blockade überwinden. Sofern er mit so einer Methode einverstanden ist - andernfalls geht die Aktion vllt nach hinten los.

Cillura
10-06-2013, 20:24
Ja, ich fürchte die "Holzhammer"-Methode ist nicht ganz so passend für den Bub. Ich denk dann lieber doch Schritt für Schritt. Kontrollierte Würfe lässt er auch mit sich machen. Aber ich denke Kata Guruma ist dann doch bisl viel für ihn. Naja, kommt Zeit kommt Rat. Heut hat er wieder viel geübt und er macht sein Zeug auch gut. Ich denke warten wird das beste sein :) Trotzdem danke für die vielen Antworten :)

JotBot
11-06-2013, 06:04
Ich kenne solche Blockaden auch. Es geht dabei in erster Linie um Angst. Und dadurch wird es zu einer vorwiegend psychischen Angelegenheit.

Die Angst-Verknüpfung zu lösen, die Assoziation der Übung mit der schlimmen Erfahrung aufzuweichen und schließlich zu ersetzen mit der angenehmen Erfolgs-Erfahrung, der Erfahrung Kontrolle ausüben zu können, das ist das Ziel.

Holzhammer-Methoden sind in der Regel nicht erfolgreich *und* lösen - selbst bei dem seltenen Erfolg - dann die Angst nicht vollständig auf.

Geduld ist hier tatsächlich oberstes Gebot, dann wenn der Junge merkt, dass man ungeduldig wird, dann kommt nur nochmals Angst hinzu.

Immer wieder Vormachen, Begleiten und loben (angemessen, nicht übertrieben!) sind meines Erachtens nach die Schlüsselelemente. Ab einem gewissen Alter kann auch das gemeinsame Betrachten/Bewusstmachen und Besprechen der Angst viel erreichen.

Bei meinen eigenen Kindern bin ich mit der folgenden Erklärung ganz gut gefahren:
Es gibt (grob gesehen) zwei Sorten Ängste. Einer sollte man gehorchen. Z.B. wenn man Angst davor hat Heroin zu probieren. Oder wenn man schon 270 kmh fährt, eh schon schlottert und trotzdem 300 fahren will. Hier gegen die Angst zu handeln hat nichts mit Mut zu tun. Die zweite Sorte Angst ist die, durch die man durch muß! Soll ich das Mädel fragen ob es mit mir "gehen" will? Soll ich zu der Prüfung gehen? Usw.

Letztlich muß der Junge selber entscheiden, welche Sorte Angst vorliegt: die, der man folgen sollte oder die, durch die gegangen werden muß. Wenn er DAS entschieden hat, wird er entsprechend handeln! Davon bin ich überzeugt.

Finde ich im Übrigen toll, wie Du das angehst!:)

Cillura
11-06-2013, 06:44
Das Thema Angst / Mut anzusprechen, ist vielleicht in der Gruppe generell mal ne gute Idee. Davon könnten auch die anderen profitieren. Gerade auch, weil sie sich mit "Mutproben" auch gern mal beim Pratzen-Springen überbieten wollen. Da muss man als Trainer dann auch stark aufpassen, dass die Rollen wirklich passen und kein Übermut dazu kommt oder sich einer zu sehr mitziehen lässt, und es aber nicht ordentlich kann. Naja, egal. Soll nicht Gegenstand der Diskussion werden. Kinder :rolleyes: :D

Ich werde dem Bub einfach weiterhin die Möglichkeit geben, in seinem Tempo zu Lernen und zu Probieren und ihm auch paar spielerische Varianten der Rolle zeigen (Pezziball etc.). Als Trainer kann ich ihm ohnehin nur den Weg zeigen und ihn ermutigen ihn zu gehen. Letztlich gehen muss er ihn selbst.

Danke für eure Antworten. Hat schon viel geholfen mal drüber zu schreiben und die Sache mal zu Papier zu bringen um richtig drüber nachzudenken. :)

Jiu95
11-06-2013, 10:12
sind Pezzibälle diese großen Schwangerschaftsbälle aus Gummi?

:o

Snakesqueezer
11-06-2013, 10:23
...nicht nur für Schwangere, ja, groß sindse. "Patienten" drauflegen, eventuell assistieren, Rollgeschwindigkeit hontrollieren, mit der Zeit immer weniger helfen. So wird das was auch bei Ängstlichen. Sindse gut drauf, Ball entgegenrollen und fallen lassen, die Guten können dann springen und fallen. Läßt sich gut als Pendelstaffel organisieren.

Jiu95
11-06-2013, 10:27
jo wollt nur wissen ob die das sind, kenn die Anfänge auch nur so (nach Hocke)

DerGroßer
11-06-2013, 10:58
Mein Sohn (5J) macht gerade Kinder Judo und da üben die das mit doppelter Hilfestellung auf einer dicken Matte und mit einem Pezzi Ball. Inzwischen traut er sich auch ohne!

Das Kind läuft an, links und rechts vom Ball stehen Erwachsene, das Kind rollt sich um denn Ball. Dadurch wird automatisch der Rücken rund gemacht, der Trainer spezifiziert noch, dass das Kinn zur Brust gehalten werden muss und dann werden die Kinder rumgerollt.

Später nur noch mit Notfall Hilfestellung, dann ohne und zum schluss ohne Ball.

Ich selber halte nichts davon, komplett über das Genick abzurollen und bei uns trainieren wir das eher so:

http://www.goshindo-effretikon.ch/judo/images/mae-ukemi.jpg

Cillura
11-06-2013, 11:25
Genau so. Mit Pezziball rollen macht richtig Spaß. Ist auch was für die Großen :D

Rollen über das Genick find ich auch nicht so gut. Aber dafür haben wir ja die Fallschule. Wobei ich zeitweise bisl irritiert war, als mal ein Kind zu mir sagte, dass seine Sportlehrerin sagte, dass es gesünder sei, gerade über die Wirbelsäule zu rollen. Das widerspricht irgendwie dem was ich gelernt habe. Hat dahingehend jemand bisl Hintergrundwissen?

DerUnkurze
11-06-2013, 11:40
Ich kann mir nur schwer vorstellen das es gesünder ist, insbesondere wenn man mal wuchtiger und dann noch auf hartem untergrund fällt..

Cillura
11-06-2013, 11:44
So hab ichs auch gelernt. Aber so wie es aussieht, gibts zur Fallschule auch ne gegenteilige Meinung. Und die muss ja irgendwo herkommen. Oder die Lehrerin wollte, dass das Kind nen sauberen Purzelbaum macht und hat es mit irgendwelchem Quatsch "ruhig gestellt". Gibt nämlich paar Kids bei uns, die rollen nur noch die Fallschule und nicht mehr Purzelbaum und dann sind sie eingeschnappt, wenn man den Purzelbaum verlangt und dieser nicht klappt. :D

DerUnkurze
11-06-2013, 11:48
*edit* dummer browser *schimpf*

ja die purzelbaumerklärung ist die logische, ich würde sowas auch nicht machen wenn jemand mich darum bittet :)

Jiu95
11-06-2013, 12:03
So hab ichs auch gelernt. Aber so wie es aussieht, gibts zur Fallschule auch ne gegenteilige Meinung. Und die muss ja irgendwo herkommen. Oder die Lehrerin wollte, dass das Kind nen sauberen Purzelbaum macht und hat es mit irgendwelchem Quatsch "ruhig gestellt". Gibt nämlich paar Kids bei uns, die rollen nur noch die Fallschule und nicht mehr Purzelbaum und dann sind sie eingeschnappt, wenn man den Purzelbaum verlangt und dieser nicht klappt. :D


ist alles Ansichtssache
viele halten auch Abstützen für gesünder als Rollen

Cillura
11-06-2013, 12:05
Naja. Grundsätzlich sehe ich es so:

1. Fallschule ist gesünder, weil man die Wirbelsäule nur einmal kreuzt und nicht die ganze Zeit drauf rumrollt. Außerdem ist das Genick aus dem Gefahrenbereich heraus. Besonders bei hartem Boden.

2. Purzelbaum (oder nennen wir es mal Turner-Rolle) finde ich (auf Matten!!!) nicht ungesund. Wichtig ist, dass man sich wirklich abrollt und nicht mit dem Genick oder irgenwelchen "Ecken" aufschlägt.

3. Ich denke man sollte beides können, aber Fallschule auf hartem Boden vorziehen.

Mich würde interessieren, ob es vielleicht nicht doch irgendwelche anderen Argumente gibt, die die Meinung der Lehrerin bekräftigen. :)

Jiu95
11-06-2013, 12:11
Naja. Grundsätzlich sehe ich es so:

1. Fallschule ist gesünder, weil man die Wirbelsäule nur einmal kreuzt und nicht die ganze Zeit drauf rumrollt. Außerdem ist das Genick aus dem Gefahrenbereich heraus. Besonders bei hartem Boden.

2. Purzelbaum (oder nennen wir es mal Turner-Rolle) finde ich (auf Matten!!!) nicht ungesund. Wichtig ist, dass man sich wirklich abrollt und nicht mit dem Genick oder irgenwelchen "Ecken" aufschlägt.

3. Ich denke man sollte beides können, aber Fallschule auf hartem Boden vorziehen.

Mich würde interessieren, ob es vielleicht nicht doch irgendwelche anderen Argumente gibt, die die Meinung der Lehrerin bekräftigen. :)

vllt yollte sie mal ne judorolle machen
lande bei der Turner-Rolle immer auf nem Wirbel ist nich so schön wenn man auf der Straße falln muss :D

Cillura
11-06-2013, 12:15
Wenn man beides richtig macht, landet man bei keiner der Rollen auf nem Wirbel. Ich habe beides sehr intensiv gelernt und mich stört es nicht auf die eine oder die andere Art zu rollen. Mich interessiert hier wirklich der "medizinische/wissenschaftliche" Gedanke, warum das eine und/oder das andere besser sein soll. Wobei ich die Pro's für die Fallschule kenne. Immer vorrausgesetzt, dass die Rollen korrekt ausgeführt werden.

Sensei-T
11-06-2013, 12:37
...

Mich würde interessieren, ob es vielleicht nicht doch irgendwelche anderen Argumente gibt, die die Meinung der Lehrerin bekräftigen. :)

Welche Meinung der Lehrerin? Ich würde behaupten, dass dann kommt: "Das machen wir schon immer so."

Cillura
11-06-2013, 12:42
Kann natürlich auch sein. Aber das will ich jetzt mal nicht pauschal unterstellen. Es soll ja durchaus Lehrer geben, die Ahnung von ihrem Fach haben. Und so einfach Kompetenz absprechen will ich hier nicht. Zumal auch ein Missverständnis vorliegen kann. Immerhin kann es auch sein, dass das Kind das ein oder anderen Detail weggelassen hat. Immerhin weiß ich es nur über dritte. :)

Sensei-T
11-06-2013, 12:43
Wenn man beides richtig macht, landet man bei keiner der Rollen auf nem Wirbel. ...

Ist dem wirklich so? HWS oder LWS sind doch immer i-wie betroffen -oder?

Und der "klatsch" beim Aufprall des Beckens (beidseitig bei der "Turnerrolle") nach heftigem Fallen ist bestimmt auch nicht so günstig, da das Gewicht nicht abgefangen werden kann. Das habe ich zumindest bei der Fallschule durch die Füße/das Bein und den Arm ein wenig gefedert. OK, Füße bei der Turnerrolle: könnte man auch hier anbringen, aber dazu musst du in die Brücke (mmhm: Timing???)

Cillura
11-06-2013, 12:50
Wenn ich rolle, gibts fast gar kein Geräusch (<-- Angeber :D:D). Und das "Klatsch" wenn das Becken auf den Boden kommt, gibts in beiden Varianten der Rolle. Das ist aber minimal, wenn man richtig rund rollt. Bei mir machen maximal die Fersen paar kleinere Geräusche, wenn ich rolle. Aber Beine richtig angezogen und rund gemacht, passiert nicht mal das. Das Becken macht aber nicht "Klatsch". Zumindest nicht so doll, dass ich das jetzt betonen würde :D

Dennoch gebe ich dir Recht. Betroffen sind bei beiden Rollen immer HWS und LWS. Aber wenn man richtig rund rollt, dann kann das vernachlässigt werden. Darum gehts mir hier auch darum, beide Rollen zu vergleichen, wenn man sie wirklich korrekt ausführt.

Jiu95
11-06-2013, 13:12
*etwas in den Raum werf und zum Überdenken liegen lass*: Die Rollen sind ja dazu da Energie abzubauen.
Die Turner-Rolle ist meiner Meinung nach eher zum Gutaussehen, denn eine Judorolle baut deutlich mehr Energie ab, da man z.B. abschlägt und auch länger rollt.
Somit dürfte (bei gleicher Anfangsenergie, z.B. gleich starker Schubser) bei der Turner-Rolle mehr Energie über bleiben, die dann Sachen kaputt machen kann oder noch verpufft werden muss

chun tian
11-06-2013, 13:21
...
Ich hatte auch schwierigkeiten mit der Roll und Fallschule. Letztes Jahr hab ich mir das Schulterblatt bei nem Sturz angebrochen.
Als ich wieder trainieren konnte musste ich alle Rollen und Stürze auf hartem Boden machen, weil man dort von sich aus lernt wie man richtig rollt/fällt ohne Schmerzen zu haben. Anfangs tut es ziemlich weh aber nach ungefähr 3 Wochen hatte ich alles so raus dass mir selbst Flugrollen auf Beton nichts mehr machen konnten.
Für ein Kind ist das vielleicht nicht die beste Lösung, aber learning by doing fuktioniert im KS bei zig Sachen sehr gut.

Cillura
11-06-2013, 13:24
...
Somit dürfte (bei gleicher Anfangsenergie, z.B. gleich starker Schubser) bei der Turner-Rolle mehr Energie über bleiben, die dann Sachen kaputt machen kann oder noch verpufft werden muss

Denke ich nicht. Je nach Ausführung der Rolle (egal ob Fallschulrolle oder Turnerrolle) mit großem oder kleinen Rolldurchmesser, wird mehr oder weniger Energie abgebaut. Das ist ein ähnlicher Effekt wie beim Salto. Wenn ich den mit einem großen "Rolldurchmesser" springe, dann ist die Drehgeschwindigkeit geringer, als mit einem kleinen Durchmesser. Das kann man auch bei Eiskunstläufern beobachten, wenn die ihre Pirouette machen. Je größer sie sich machen, desto langsamer werden sie. (Ist jetzt nicht die Refferenz aber hier mal ein Link zu dem was ich meine Pirouetteneffekt ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Pirouetteneffekt))

Wir schlagen bei der Fallschulrolle vorwärts in der Regel nicht ab, sondern rollen bis in den Stand weiter. Klar, bei Liegenbleiben etc. dann meist mit Abschlagen. Aber die reine Fallschulrolle erfolgt bei uns in der Regel ohne Abschlagen.

Jiu95
11-06-2013, 13:36
achso (bei uns heißt das eine Judorolle [mit Abschlagen] und das andere Aikidorolle [ohne Abschlagen])

hm das macht alles nochmal komplizierter :D

chun tian hat aber eine gute Idee, für Kinder vllt nicht so hart, aber insgesamt schon
bin auch einmal beim yoko-wakare auf die Schulter gefallen, hatte dann ne lästige Prellung (zum Glück nur :)) aber nacj ein paar mal richtig Fallen ging es wieder

Was ich noch kenne: einer macht eine Hocke (am besten sehr klein) und alle rollen über ihn drüber so fällt er etwas härter, kann sich aber nichts tun

vielen hilft das später auch beim freien Fall (große Hocke und durchgreifen und rum)

Cillura
11-06-2013, 13:38
Ja, schon klar. Ich werd den Bub erstmal machen lassen. Ist denke ich das beste. Die ganze anderen Sachen (Durchgreifen, Rollen auf hartem Boden, Sprungrolle) kommen erst später, wenn die Normale Rolle klappt. Angstfrei und ohne zu verkrampfen. :)

Sensei-T
11-06-2013, 13:49
achso (bei uns heißt das eine Judorolle [mit Abschlagen] und das andere Aikidorolle [ohne Abschlagen]) ...

und bei uns gibt's noch 'ne Judo-Rolle mit Aufstehen (übers gestreckte Bein) :p

Jiu95
11-06-2013, 13:52
und bei uns gibt's noch 'ne Judo-Rolle mit Aufstehen (übers gestreckte Bein) :p

:D

wir hatten mal einen der konnte ne Seitwärtsrolle:ups:

Sensei-T
11-06-2013, 14:04
...Angstfrei und ohne zu verkrampfen. :)

Das ist das Ziel!
BTW: Wir hatten früher mal eine damals 25-jährige, die als 10-jährige vom Pferd gefallen war. No Chance, keine Fallschule - Blockade pur.

Cillura
11-06-2013, 14:07
:D

wir hatten mal einen der konnte ne Seitwärtsrolle:ups:

Ja, Buddha, gibts bei uns auch :D Aus Kiba Dachi nach links oder recht über den Schulter-/Nackenbereich und wieder in Kiba Dachi. Dabei Hände vor dem Körper flach zusammen (Handflächen aneinander) :D


@Sensei-T : Da hab ich ja richtig Glück. Bin schon sehr oft vom Pferd gefallen und hab keine Schäden davon. Meist auch mit angesetzten Rollen, aber am Ende dennoch voll auf den Rücken geknallt. (Quasi Vorwärtssalto mit richtig verkackter Landung). Nur einmal vor ca 1.5 Jahren hab ich mal ne Fallschulrolle gemacht, statt voll hinzuknallen. Die anderen Stürze waren alle vor meiner KS-Zeit.

Jiu95
11-06-2013, 14:09
kannst du mir die beibringen? hab des noch nie kapiert :D

Cillura
11-06-2013, 14:13
kannst du mir die beibringen? hab des noch nie kapiert :D

Klar, komm zu uns ins Dojo und los gehts :D Aber übers I-Net und ohne Anleitung würd ichs nicht machen. Gerade auch weil es teilweise über den Nackenbereich geht. :o

Jiu95
11-06-2013, 14:17
ja das stimmt :D

mykatharsis
11-06-2013, 15:55
F5xDXP1Gr6w

YOKE
11-06-2013, 16:24
@mykatharsis
ich würde eher das hier unter einer Seitwärtsrolle verstehen.

http://www.youtube.com/watch?v=Tz3GMFc9AHU#t=5m50s

Cillura
12-06-2013, 05:25
Die Seitwärtsrolle die ich meinte sieht ganz anders aus. :)

Jiu95
13-06-2013, 12:31
Die Seitwärtsrolle die ich meinte sieht ganz anders aus. :)

finde leider kein Video

die die ich kenn geht aus dem Stand am Anfang wie ein Sturz seitwärts und man rollt dann über den Nacken wieder in den Stand

Cillura
13-06-2013, 12:36
finde leider kein Video

die die ich kenn geht aus dem Stand am Anfang wie ein Sturz seitwärts und man rollt dann über den Nacken wieder in den Stand

Japp genau. Wobei man nicht exakt 90° zur Wirbelsäule rollt. Eigentlich (kleiner Trick :D) dreht man sich bisl in die Sturzrichtung rein und macht ne leichte "Vorwärtsrolle", beim hochkommen muss man sich dann nur noch entsprechend drehen und man steht wieder so da wie vorher. Aber ist schwer mit Text zu beschreiben. :o

Jiu95
13-06-2013, 12:49
Japp genau. Wobei man nicht exakt 90° zur Wirbelsäule rollt. Eigentlich (kleiner Trick :D) dreht man sich bisl in die Sturzrichtung rein und macht ne leichte "Vorwärtsrolle", beim hochkommen muss man sich dann nur noch entsprechend drehen und man steht wieder so da wie vorher. Aber ist schwer mit Text zu beschreiben. :o

ha getroffen :D

hm würde ich mal gerne ausprobieren den Trick, habe die Rolle aber erst einmal gemacht :D (und das ging schief :p )

Cillura
13-06-2013, 14:18
ha getroffen :D

hm würde ich mal gerne ausprobieren den Trick, habe die Rolle aber erst einmal gemacht :D (und das ging schief :p )

Dann belass es am besten dabei. Vielleicht kannst du den, der das bei euch mal gemacht hat, ja noch ausfindig machen und fragen. Oder man sieht sich mal zufällig auf nem Lehrgang, wo man sich da austauschen könnte. :)

icken
13-06-2013, 16:42
Die Seitwärtsrolle die ich meinte sieht ganz anders aus. :)

So?

fHsdM2y0ygY

Cillura
13-06-2013, 17:33
JAAAA! Genau so. Wobei wir meist aus Kiba Dachi rollen und die Hände aneinander lassen. Aber des ist net so wichtig.

icken
13-06-2013, 17:49
JAAAA! Genau so. Wobei wir meist aus Kiba Dachi rollen und die Hände aneinander lassen. Aber des ist net so wichtig.

Wenn wir seitwärts im Training gerollt sind, haben wir das oft mit Partner gemacht.
Auch aus einer " fast Kiba Dachi (http://youtu.be/iMPVY_dwvaQ?t=5s) ", im BBT ist es die Hira no kamae.
Dabei sehen sich die Partner an und rollen dann gemeinsam seitwärts, der eine nach rechts, der andere nach links.
Wenn alles klappt, stehen sie sich dann wieder gegenüber.;)

Jiu95
13-06-2013, 21:06
Wenn wir seitwärts im Training gerollt sind, haben wir das oft mit Partner gemacht.
Auch aus einer " fast Kiba Dachi (http://youtu.be/iMPVY_dwvaQ?t=5s) ", im BBT ist es die Hira no kamae.
Dabei sehen sich die Partner an und rollen dann gemeinsam seitwärts, der eine nach rechts, der andere nach links.
Wenn alles klappt, stehen sie sich dann wieder gegenüber.;)

oh gott, musste ich einmal beim Lehrgang machen....

Hat nich so toll funktioniert :D

Ich glaub ich bin für diese Rolle nicht geboren ^^

Helmut Gensler
14-06-2013, 16:11
meine Bemerkung zur Biomechanik der Rolle:
Bei viele Menschen ist der untere Wirbelsäulenbereich nicht so ganz beweglich ;-)
Das Becken klatscht dann bei der Rolle auf und rollt nicht locker durch. Lass deine Leute einfach mal den Katzenbuckel so rund wie möglich machen und schau hin. Auch zuerst "Rund machen" durch Beine anhocken und mit den Händen an den Bauch pressen, dann so rund sich sanft herumkegeln lassen zeigt, wie problemfrei dann die Fallschule sein kann.
Aber die psychologische Komponente scheint da der Hauptpunkt zu sein.

Cillura
14-06-2013, 19:57
Danke Helmut. Ist n interessanter Punkt, den du da ansprichst. Ich werd mal paar Übungen dazu mit einbauen.

Helmut Gensler
15-06-2013, 09:11
;-) eigentlich war das ja ein wesentlicher Problemkreis.
Und ich komme auf der Seite 4 dazu, da was zu schreiben ....