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Vollständige Version anzeigen : Krafttraining für Kampfsport (Muay Thai o. MMA)



ranplex
11-06-2013, 12:21
Hey liebes Forum,
Erstmal zu mir.Bin 16 Jahre alt und betreibe seit knapp 3 Jahren Muay Thai und 2 Jahren Krafttraining (Fitness Studio).Bin ca. 1.70 groß und nicht gerade der dickste (60 KG).Ich habe mir ein großes Ziel vor Augen genommen, ich möchte ein großer Kamfsportler werden und würde am liebsten später damit meinen Lebensunterhalt verdienen.Es ist einfach mein Traum und nix macht mehr Spaß im Leben. Andere "normale" Jobs machen mir kein Spaß und stärken meine Lebenslust gar nicht.Beim Kampfsport ist es einfach anders.Es befreit mich sozusagen.Bitte darüber sich nicht aufregen, denn es ist einfach mein Traum und jeder hat Träume und keiner sollte sich da einmischen.
So das war etwas über mich, nun geht es erst richtig los: Ich habe 3x die Woche Muay Thai und 3x die Woche gehe ich ins Fitness Studio. Muay Thai 1 Stunde und Fitness Studio 90 Min. Einheit. Ich habe aber vor VIEL mehr zu trainieren. Meine Schwester ist vor einiger zeit ausgezogen und ich habe aus ihren Zimmer eine kleine Kampfschule gemacht (Boxsack, Speedball). Dort trainier ich auch jeden Tag 2 Stunden. Aber wenn ich mit diesen Geräte trainiere stäre ich doch eigentlich nur meine Ausdauer. Im Fitness Studio mache ich im Moment einen fortgeschrittenen Ganzkörpertrainingsplan. Das 3x die Woche halt.Da ich im Internet gelesen habe das, Split Trainingspläne nix für einen Kampfsportler sind sondern man lieber einen Ganzkörpertrainignsplan ausführen sollte. Sollte ich Zuhause auch noch krafttraining machen und wenn ja welche Übungen (Habe keine Geräte). Mann soll den Muskel ja immer 48h ruhen lassen, aber wenn ich mir dann Profilkämpfer anschaue die machen jeden Tag Krafttraining. Deshalb weiß ich nicht wie ich im Moment weiter machen soll. Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

hand-werker
11-06-2013, 12:33
- lies die faq hier im unterforum "krafttraining..."

- lies ein paar der letzten threads, alleine in den letzten 4 wochen wurden deine fragen bestimmt 5x behandelt.

- im unterforum "boxen" gabs auch 1 oder 2 threads, in denen krafttrainingspläne für boxer besprochen wurden.

- wenn dann noch fragen offen sind, schreib die hier nochmal rein. dürfte eigentlich nicht der fall sein.

Terao
11-06-2013, 12:45
Mann soll den Muskel ja immer 48h ruhen lassen, aber wenn ich mir dann Profilkämpfer anschaue die machen jeden Tag Krafttraining.
1. Die tasten sich an so ne Intensität nach und nach ran
2. Die haben sehr professionelle individuelle Trainingspläne, in denen Trainings- und Ruhezeiten genau auf sie abgestimmt und optimiert sind (und wo sich die gesamte Lebensplanung, incl. Schlafrhythmus und Ernährung, dem unterordnet)
3. Die haben wohl auch meist genetische Vorteile gegenüber dem Durchschnittskörper.


Ohne diese drei Sachen trainierst Du Dich mit täglichem Krafttraining plus intensivem Kampftraining mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Keller.

Björn Friedrich
11-06-2013, 13:08
2 Mal die Woche 3-4 große Übungen (Kniebeuge, Kreuzheben, Military Press, Klimmzug)

Maximal 10 Wiederholungen in 1er, 2er und 3er Sätze.

Dauert vielleicht 25 Minuten und das wars.....

Alles andere ist Verschwendung von Energie die du fürs Kampfkunst Training und für die Regeneration brauchen kannst.

Wenn du wissen willst warum, lese einfach Dan Johns "Easy Strength" da wird alles ausführlich beschrieben.....

Tschüß
Björn Friedrich

Loomit
11-06-2013, 13:24
Dein Ehrgeiz in Ehren, aber wenn ich dich wäre würde ich von allem weniger machen :)

Es kommt nicht darauf an, WIE OFT sondern WIE HART du trainierst.

Dein Training finde ich schon jetzt extrem und du möchtest noch mehr trainieren?

Gib doch einfach Vollgas im MT, ergänzt evtl. mit 2 Krafteinheiten (wie von Björn erwähnt).

Bei deinem Programm ist die Chance gross, dass du das Training bald ganz aufgibst.

hand-werker
11-06-2013, 14:17
@ björn:

ernsthaft? also quasi nur max-kraft trainieren und sowohl kniebeuge als auch kreuzheben in einer einheit?

Björn Friedrich
11-06-2013, 14:33
Dan John beschreibt das in seinem Buch ganz gut....

Es geht im Grunde darum, das Kraft nur ein "kleines Attribut" ist und man so trainieren sollte, das es nicht viel Energie von dem eigentlichen Training weg nimmt.

Mit diesem minimalistischen Ansatz kann man über Jahre trainieren und Fortschritte machen, ohne dabei an die Grenzen zu gehen.

Klar ist man nicht so stark wie ein Gewichtheber oder Power Lifter, aber um Welten stärker, als jemand der kein Krafttraining macht.

Der Ansatz ist minimalstisch, weil er eben Kraft nur als eine von vielen Eigenschaften sieht und man lieber mehr Zeit fürs eigentliche Training aufwenden soll.......

Ich finde es gar nicht mal so schlecht, dazu gibt es auch hier ein schönes Interview:

Strength Fixes Everything | StrongFirst (http://www.strongfirst.com/strength-fixes-everything/)

Tschüß
Björn Friedrich

Hinkelstein
11-06-2013, 14:38
auch profisportler machen nicht jeden tag krafttraining. alles in den highlight und motivationsvideos wird meißt ziemlich überzogen. wenn ein athlet 3 oder 4 mal die woche kraft oder zirkeltraining macht, ist das schon ziemlich viel. die meiste zeit wird sportartspezifisch gearbeitet.

daher ist der minimalansatz wirklich gut. so kommst du kraftmäßig vllt auf 70 oder 80%, je nachdem, wie hart du rangehst, und hast kopf und körper frei fürs techniktraining

Björn Friedrich
11-06-2013, 14:43
Ich hab das einige Zeit mi Klimmzügen, Military Kettlebell Press und einbeinigen Kniebeugen gemacht und noch ein paar Swings dazu gepackt......war wirklich ein easy Programm mit guten Steigerungsmöglichkeiten.....

Aber mein Training ist relativ entspannt, so das ich mehr Krafttraining machen kann, als früher, wo ich mit mehr Kraft und Explosivität trainiert habe und nicht so effizient war.

Von daher mach ich heute wieder etwas mehr.....

Tschüß
Björn Friedrich

kai181290
11-06-2013, 20:31
Ich muss mich Björn anschließen
ich mache
2x boxtraining im verein
2x ganzkorper krafttraining
1 bis 2 mal ausdauer
2 ganz sportfreie tage
und fahre damit super

Larks
11-06-2013, 20:31
@Björn: Wie sind deine Erfahrungen von dir und deinen Schülern/Klienten mit dem (Kettlebell/Hantel)-Überkopfdrücken bei niedrigem Volumen? Pavel T. sagt ja man muss da ein relativ hohes Volumen aufrechterhalten, um Fortschritte zu machen und empfiehlt Bankdrücken.

Würde da gerne auch mal eine zweite Meinung zu hören. :)

Björn Friedrich
11-06-2013, 21:17
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, das das wirklich so ist. Mit Klimmzügen z.B. konnte ich wesentlich schneller Fortschritte machen, als mit schweren Presses.....

Dips sind ne Alternative aber meine Schultern mögen die nicht so richtig.:-) Von daher hab ich eine Zeit lang einarmige Push Ups gemacht.

Von daher muss ich Pavel da recht geben.

Ich hab ja früher mal einige Zeit das Rites of Passage Programm gemacht, bei dem bis zu 5 Leitern pro Workout ausgeführt wurden und das ging für die Press damals sehr gut.

Tschüß
Björn Friedrich

Larks
11-06-2013, 23:09
Okay. Gibt da ja einige Alternativen, werde die mal ausprobieren.

Danke auf jeden Fall!