[Bericht] China, Wudang, Wudang-Principles [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : [Bericht] China, Wudang, Wudang-Principles



robert_
18-06-2013, 10:01
hi leute,

ich habe den letzten monat mit training in china verbracht und dachte ich teile hier mal meine erfahrungen.

kurz zu meinem trainingsbackground:

ich trainier seit ca. 10 jahren äusserst unregelmässig und meist alleine zu hause taiji. qi-gong praktiziere ich schon regelmässiger und wing chun habe ich die letzten 3 jahre relativ regelmässig gemacht.

im zuge eines auslandsaufenthalts bin ich von vietnam nach china gefahren und habe mich in shanghai spontan entschlossen nach wudang zu fahren. ich wusste von ismet himmet und seiner schule via youtube. habe da angerufen und konnte spontan vorbeifahren. jackpot!

die schule:

das 3-stöckige gebäude hat mehrere schlafsäle die platz für ca. 2 dutzend schüler bieten. im obersten stockwerk gibt es einen voll mit weichen matten ausgekleideteten trainingsraum sowie warme duschen und sogar eine westliche toilette (!) im EG ist ein aufenthaltsraum sowie esszimmer. wlan ist vorhanden und in der küche gibt es mixer, entsafter und kühlschränke falls man sich neben den regulären mahlzeiten noch was reinfahren will. die regulären mahlzeiten bestehen aus frühstück (zhou, eier, brot, sojamilch) und mittag und abend. mittags und abends gibt es verschiedenste gemüsegerichte, eier und reis. kein fleisch. die köchin kennt sich mit chinesischer küche und den 5 elementen gut aus und stimmt da so einiges für einen ab. die meistern der anwesenden langzeitstudenten stammen übrigens aus deutschland.


das training:

das training geht von ca. 04:45 uhr bis abends 21:30 uhr. wobei mehrere pausen zwischen den trainingsblöcken eingelegt werden. neben qigong und meditation im morgen wurden während meiner anwesenheit auch basisübungen wie schrittarbeit und fajing-übungen sowie abhärtung und fitness trainiert. am nachmittag geht es über zu formenlauf und am abend dann übungen zur distanz im zweikampf/takedowns/bodenkampf/tuishou. der trainingsplan - so habe ich mir sagen lassen - ist flexibel und wir alle paar monate geändert.

zwei dinge haben mich echt positiv überrascht:

zum einen wurden mir super viele anwendungen zu den im laufe des tages erlernten techniken gezeigt, zum anderen ist ismet oft zum training erschienen und hat dann enthusiastisch mit mir an meiner form gearbeitet. ich hatte aus erzählungen von freunden über training in china mit einer ganz anderen mentalität gerechnet. das ismet so offen mit seinem wissen umgegangen ist, hat mich echt überrascht und gefreut. selbst wenn er mal nicht aufgetaucht ist, waren immer kompetente schüler vor ort die genauso bereitwillig und offen mit einem arbeiten konnten. der monat hat sich für mich persönlich total gelohnt und ich habe mehrere übungen in meine tägliche routine integriert. ich hoffe das hilft, falls einer von euch mal nach china fahren sollte :) für fragen stehe ich auch gerne zur verfügung!

beste grüße,

robert

Ma Shao-De
21-06-2013, 12:12
Schöner Bericht!

Danke Dir.